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Erfolgreich präsentieren!<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

Wintersemester 2008/2009<br />

Vorläufiger Zeitplan<br />

Abkürzungen:<br />

P: Praxisübung Präsentieren;<br />

V: Praxisübung Verhandeln;<br />

T: Theoretischer Teil<br />

1. 13.10.08 Vorbesprechung<br />

2. 20.10.08 Elemente einer guten Präsentation<br />

Kennenlernrunde (P, V)<br />

Aussprache/Phonetik, Betonung, Sprechübungen (T, P, V)<br />

3. 27.10.08 Argumentieren<br />

freies Statement - mit und ohne Rollenspiel (T, P, V)<br />

Gromolo (P, V)<br />

4. 03.11.08 Aufbau einer Präsentation I<br />

Argumentation und Beweisführung, Kernaussage<br />

Gruppenpräsentation (P)<br />

5. 10.11.08 Aufbau einer Präsentation II<br />

Einleitung und Schluss<br />

2-Minuten-Test<br />

8. 01.12.08 Präsentieren mit Power-Point I<br />

"Power-Point-Karaoke" (P)<br />

9. 08.12.08 Präsentieren mit Power-Point II<br />

Gruppenpräsentation (P)<br />

Anti-Blockier-Spiele (P, V)<br />

10. 15.12.08 Erfolgreich verhandeln I<br />

Erfolgsfaktoren (T)<br />

Anti-Blockier-Spiele (P, V)<br />

11. 22.12.08 Erfolgreich verhandeln II<br />

Rollenspiel „Wem gehört der Strand?“ (P, V)<br />

12. 12.01.09 Präsentationen mit Videofeedback I (P)<br />

13. 19.01.09 Präsentationen mit Videofeedback II (P)<br />

14. 26.01.09 Präsentationen mit Videofeedback III (P)<br />

6. 17.11.08 Propaganda und Manipulation<br />

Umgang mit Unfairness (T, P, V)<br />

Umgang mit Fragen (T, P, V)<br />

Geschichten erzählen (P)<br />

Die Veranstaltung findet jeweils montags von 8.15 bis<br />

11.30 Uhr statt.<br />

7. 24.11.08 Debattierturnier (P)<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

2<br />

1


Komplexität<br />

und Verhalten<br />

gering mittel hoch<br />

Leistung<br />

situativer Druck<br />

niedrig mittel hoch<br />

1. hoher<br />

Quatschfaktor<br />

(tratschen,<br />

originell sein...)<br />

2. spielerisches<br />

Ausprobieren,<br />

Spontaneität<br />

3. zielgerichtete<br />

Verhaltenssteuerung<br />

4. Stressreaktionen<br />

(kneifen,<br />

ablenken...)<br />

5. Aufgabe<br />

zielgerichteter<br />

Handlungen<br />

(blockieren,<br />

auslöschen...)<br />

Angebote machen und akzeptieren<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

3<br />

Komplexität und Verhalten bei ausgewählten Übungen<br />

situativer<br />

Druckpegel<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Gromolo<br />

Regeln<br />

und Struktur<br />

Seminar-Anfang<br />

Gruppen-<br />

Präsentation<br />

Boris<br />

Manipulation<br />

Reklamation<br />

Nimm schon!<br />

2-Minuten-Rede<br />

Debattieren<br />

PPT-<br />

Präsentation<br />

Störungsmanagement<br />

Einzelzimmer/<br />

Dienstwagen<br />

Abschluss-<br />

Präsentation<br />

Seminar-Ende<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

4<br />

2


<strong>Skript</strong> 1<br />

• Kennenlernspiel<br />

• Phonetik Aussprache (P, V)<br />

• Elemente einer guten Präsentation (P, V)<br />

•Wortwahl<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

5<br />

Sprechangst<br />

„Der Grad der Furchtsamkeit ist ein Gradmesser der Intelligenz.“ Friedrich Nietzsche<br />

• 22 Prozent meiden das Sprechen vor Gruppen aus Angst vor Kritik<br />

• 42 Prozent bezeichnen sich als eher schüchtern<br />

• 41 Prozent fürchten sich davor, vor einer Gruppe zu reden<br />

• 60 Prozent bezeichnen sich selbst als „sprechängstlich“<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

6<br />

3


Sprechangst<br />

„Es gehört Mut dazu, sich einer Angst zu stellen und sie auszuhalten.“ Hoimar von Ditfurth<br />

Aufregung<br />

gering mittel hoch<br />

1 2 3 Dauer der Rede in Minuten<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

7<br />

Sprechangst<br />

Tipps zur Überwindung des „inneren Schweinehundes“ (langfristig):<br />

1. Sprechen Sie nur über Dinge,<br />

- von denen Sie durch Studium und Erfahrung mit mit Recht sprechen können<br />

- von denen Sie begeistert sind<br />

- die Sie Ihren Zuhörern gerne (schon immer) mitteilen wollen.<br />

2. Lernen Sie niemals eine Rede/einen Vortrag auswendig.<br />

3. Üben Sie Ihre Präsentation im Gespräch mit Freunden.<br />

4. Ahmen Sie niemanden nach - Seien Sie einfach Sie selbst.<br />

5. Achten Sie darauf, dass Ihnen Ihr Vortrag Spaß macht.<br />

6. Andere haben auch Lampenfieber.<br />

7. Lernen Sie die Sprechangst akzeptieren.<br />

8. Bewegung baut Stress ab.<br />

9. Antizipieren Sie die Situation.<br />

10. Reden lernt man durch reden.<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

8<br />

4


Sprechangst<br />

Tipps zur Überwindung des „inneren Schweinehundes“ (kurzfristig):<br />

1. Sprechen Sie als erster.<br />

2. Entspannen vor dem Auftritt.<br />

3. Entwickeln Sie eine natürliche Spannung (Routine ist gefährlich).<br />

4. Atemtechnik.<br />

5. Startpause einlegen.<br />

6. Blickkontakt suchen.<br />

7. Vergessen Sie „Entschuldigungen“.<br />

8. Bauchatmung „einschalten“ und ausatmen bevor Sie starten.<br />

9. Langsam beginnen.<br />

10. Seien Sie offen für Kritik.<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

9<br />

5 Elemente einer erfolgreichen Präsentation<br />

1. Legen Sie Ihr(e) Ziel(e) fest<br />

Beantworten Sie dazu die folgende Frage:<br />

„Was wollen Sie mit Ihrer Präsentation erreichen?“<br />

Ordnen Sie diesem Ziel alles Weitere unter<br />

Seien Sie auf dem Weg dahin konsequent! (Bleiben Sie bei Ihrer Argumentation,<br />

machen Sie keinen Rückzieher, verzichten Sie auf Entschuldigungen!)<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

10<br />

5


5 Elemente einer erfolgreichen Präsentation<br />

2. Formulieren Sie Ihre Kernaussage<br />

Mit welcher Kernaussage erreichen Sie Ihr Ziel am ehesten?<br />

Formulieren Sie diese möglichst kurz und prägnant<br />

Arbeiten Sie in der Präsentation mit Wiederholungen<br />

Entwickeln Sie eine Argumentationskette<br />

Belegen Sie Ihre Argumente (am Besten mit persönlichen Beispielen)<br />

Vermeiden Sie Behauptungen<br />

Arrangieren Sie Ihre Argumente nach der 5-Satz-Technik<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

11<br />

5 Elemente einer erfolgreichen Präsentation<br />

3. WIIFY = What‘s in it for You<br />

• Der Hauptdarsteller Ihrer Präsentation ist das Publikum/Gesprächspartner<br />

• Beantworten Sie die Fragen<br />

„Wo spreche ich? Wann (Datum, Tageszeit)? Vor wem spreche ich (Alter,<br />

Bildung, Geschlecht)? Wie viele? Welche Erwartungen?“<br />

• Jede Präsentation braucht ihr eigenes Publikum; bauen Sie dafür<br />

Extra-Elemente ein (aktuelles, auf den Veranstaltungsort bezogen etc.)<br />

• An welche drei Punkte soll Ihr Publikum sich später noch erinnern?<br />

• Welche Fragen könnten auftauchen?<br />

• Entwickeln Sie Slogans und Headlines als Gedächtnisanker!<br />

• Machen Sie den Aufzugstest (das Wesentliche in 30 sec)<br />

• Machen Sie den Visitenkatentest (das Wesentliche auf einer Visitenkarte)<br />

• 10. Führen Sie Ihr Publikum von A (wo es jetzt steht...) nach B (dorthin, wo Sie<br />

es haben wollen)<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

12<br />

6


5 Elemente einer erfolgreichen Präsentation<br />

4. Gestik, Mimik, Körpersprache<br />

• Distanzzonen beachten (60-120 cm: pers. Gespräch, 120 –360, gesellsch.,<br />

• > 360 cm: öffentlich)<br />

• Sitzanordnung (über-eck, kooperativ, konkurrierend)<br />

• Schulter breit stehen (keine Füße kreuzen,kein Hab-Acht, Körperspannung)<br />

• Formation (2 Personen stehen über-eck: offen, gegenüber: geschlossen)<br />

• Gehen (selbstbewusst, locker, große Schritte, Kopf aufrecht)<br />

• Sitzen (Beine nicht überkreuzen, Stuhlbeine frei lassen, aufrecht, Hände<br />

sichtbar)<br />

• Hände (sichtbar, nicht mit Finger zeigen, nicht in Hosentaschen)<br />

• Kratzen, zupfen etc. vermeiden<br />

• Augenkontakt<br />

• 3. Auge offen (Solarplexus)<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

13<br />

5 Elemente einer erfolgreichen Präsentation<br />

5. Stimme, Tempo, Pausen<br />

• Startpause einlegen, Blicke und Aufmerksamkeit sammeln<br />

• Laut, langsam, möglichst tief sprechen (BONN!)<br />

• Klar und deutlich artikulieren (Sprechübungen mit Korken)<br />

• Keine Entschuldigungen, Ankündigungen etc.; kommen Sie gleich zur Sache!<br />

• Bei Kratzen im Hals, Schluckbeschwerden, Heiserkeit: Bad Emser Pastillen<br />

• Bei Fragen, Zeit lassen (eigenes Thema, eigene Daten)<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

14<br />

7


Atmung<br />

Übungen zur besseren Atemeinteilung:<br />

• Im Auto oder der Wanne oder wo auch immer zum Rhythmus der Musik in<br />

einem Atemzug auf 8 zählen. So lange hintereinander wie es geht.<br />

• Einfache Hey-Verse sprechen. So lange hintereinander weg wie möglich<br />

• Vor schwierigen Situationen immer mal wieder auf Bauchatmung umschalten<br />

(schnüffeln, hecheln, gähnen, niesen, auf dem Rücken liegen)<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

15<br />

Aussprache<br />

Der Vokal A und das Ä:<br />

Barbara saß nah am Abhang,<br />

Sprach gar sangbar - zaghaft langsam;<br />

Mannhaft kam alsdann am Waldrand<br />

Abraham A Sancta Clara!<br />

Was hallt am Waldrand da?<br />

Jagdklang schallt nah: Trara!<br />

Nah dem Hage Tannen schwanken,<br />

Alles strahlet Abendprangen;<br />

Klagend sang der alte Barde,<br />

Daß der Waldesrand es hallte!<br />

Knaben kamen da gegangen,<br />

Sangen Psalmen, Banner tragend -<br />

Manchen prangt der Kranz am Arme.<br />

Alle waren arme Waller,<br />

Rasten lange nah am Walde.<br />

Welch schlecht berechtigtes Vermächtnis<br />

Erwächst dem schwächlichen Gedächtnis!<br />

Verächtlich schlecht der Knecht sich rächte,<br />

Der nächtlich nächst dem Pächter zechte.<br />

Fächer, Bänder, Festgepränge,<br />

Selbstverständlich Männerschwärme!<br />

Fächelnd, lächelnd längs den Sälen<br />

Schwärmt verächtliches Gedränge<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

16<br />

8


Aussprache<br />

Das Ü<br />

Über der Wüste düstere Gründe<br />

Führet die zürnenden Brüder vorüber;<br />

Schüsse grüßen herüber, hinüber,<br />

Künden die Führer der dürstenden Züge.<br />

Sündiges Wüten, mit Flüchen verbündet,<br />

Kürzen - wie trüg‘risch - die Mühen der Wüste;<br />

Drüben erst grüßen sie Frühlingslüfte, Küssen trüb<br />

flüsternd die Düfte der Blüten!<br />

Wüste Lücken, trübe Gründe,<br />

Düst‘re, grüngeschmückte Schlünde<br />

Müssen kühn wir überbrücken -<br />

Blüt‘ wie Früchte rühmlich pflücken.<br />

Wüßt‘ ich, wie stündlich dies schüfe ihr Glück,<br />

Würd‘ ich‘s mit bündigen Schwüren ihr künden!<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

17<br />

Aussprache<br />

Der Vokal E:<br />

Es streben der Seele Gebete<br />

Den helfenden Engeln entgegen;<br />

Entdeckend des Herzens Wehe,<br />

Wenn Schmerzen es brennend verzehren!<br />

Wenn der Rebe rechter Segen Schneebedeckte feste Erde -<br />

Jede Seele mehr erreget,<br />

Lenzgeweckte erste Herde!<br />

Werde edel, selbstvergessen, Ceres! Segenspendende -<br />

Schneller jedes Herz beweget! Ew‘ge, Verderbenwendende!<br />

Denn der hehren Lebensquelle, Sende den West dem Meere entgegen,<br />

Welche Edle stets belebt,<br />

Spende der Erde schwelenden Segen,<br />

Werden Reben Segen geben - Lechzender Herde den quellenden Regen<br />

Selbst der Menschen Weh entschwebt.<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

18<br />

9


Aussprache<br />

Spitzfindig ist die Liebe!<br />

Sie minnt nicht immer blindlings;<br />

Wie sie sich listig zieret,<br />

Wirkt sie mit Witz nicht minder.<br />

Ihr tiefes Inn‘re liebt nicht,<br />

Will sich nicht blindlings irren,<br />

Wird sie mit ihrer Liebe<br />

Sich schließlich nicht verwirren?<br />

Der Vokal I:<br />

Ist dies Idyll hier nicht des Friedens Bild,<br />

Erblick ich‘s wie? - in diesem Lichte wieder?<br />

Im Innern klingt‘s, wie frische Kinderlieder -<br />

Wie innig wirkt‘s, wie tief, wie himmelsmild!<br />

Wie sie friedlich, sinnig blickt,<br />

Innig mild sich still vertieft -<br />

Sinnenlieb‘, die nie ersprießlich,<br />

Wird sie sittig immer fliehn!<br />

Kniend liegt sie - lieblich sinnend,<br />

Sie, die still die Himmel minnt;<br />

Ihr Beginnen ist verdienstlich,<br />

Bringt ihr Himmelslicht, gibt Frieden!<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

19<br />

Aussprache<br />

Der Vokal O<br />

Oben thront der Nonnen Kloster<br />

Voll von Trost, voll hoher Wonne<br />

Wohnen dorten fromme Nonnen<br />

Loben Gott vor Morgenrot.<br />

O Sonne, thronst so wolkenlos!<br />

Schon flog der Vogel hoch empor.<br />

Wohl knospen Rosen schon, wo Moos -<br />

So kommt der holde Sommerflor.<br />

O wonnevoll - ohn‘ Sorg‘ ohn‘ Not,<br />

Ob Sonne loht - ob Donner droht,<br />

Dort oben hoch, wo Morgenrot<br />

Gott loben fromm, schon vor dem Tod!<br />

Trostarm kommt am Sonntag Dora;<br />

Klopft dann froh, da Wolfgang fort war.<br />

Doch was log - bald schroff, bald wortkarg -<br />

Flora sorgsam, doch gar boshaft? -<br />

„Wolfgang floh zwar, doch war todkrank!“<br />

Polternd tobet Donners Rollen,<br />

Sollte Gott wohl zornvoll grollen?<br />

Opfertod! O wolle kommen,<br />

Noch lohnt Gottes Sohn<br />

Hoch vom Wolkenthron,<br />

Sorg‘ und Not,<br />

o Trost der Frommen! -<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

20<br />

10


Aussprache<br />

Das Ö<br />

Wer höhnt roh, wer stört so<br />

Des Mönchs Wort?<br />

Den schnöd Gold betört hold,<br />

Der stört des Mönchs Wort<br />

Klöster krönen öde Höhen;<br />

Hör der Mönche Chöre tönen:<br />

"Göttlich schön erlöst Versöhnen,<br />

Böse mögen's schnöd verhöhnen..."<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

21<br />

Aussprache<br />

Der Vokal U<br />

Und durch zukunftsdunklen Mund<br />

Wurde Brutus‘ Schuld nun kund:<br />

„Gut und Blut trugst du zum Bunde -<br />

Dulden musst du nun zur Stund‘.<br />

Und der Fluch schuf Blut und Wunde!“<br />

Unter dunklen Uferulmen<br />

Wurdest du - (durch Blut und Wunden<br />

Ungefurcht und unbesudelt) -<br />

Ruhmlos ruhend nun gefunden.<br />

Unten fuhr durch blum‘ge Fluren,<br />

Lustvoll, munter, mutdurchdrungen,<br />

Uns‘rer Jugend Blum‘ und Muster,<br />

Zukunftstrunken - ruhmumschlungen!<br />

„Musstest du nun ruhn, um stumpf<br />

Uns‘res Unmuts Sturm zu rufen?<br />

Du - des Ungunst Mut uns schuf,<br />

Und uns trugst zu Ruhmes Stufen!<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

22<br />

11


Aussprache<br />

Doppellaut AI - EI<br />

Der Mai treibt weiße Zweigelein,<br />

Kein eis‘ger Reif im weiten Hain! -<br />

Ein Waidmann weilt einsam beim Teich,<br />

Es schreit ein Meislein im Gezweig,<br />

Daß weit und breit sei Maienzeit!<br />

Mein Meister freit ein reizend Weib,<br />

Er meint, es sei ein Zeitvertreib!<br />

Allein, was treibt die kleine Maid,<br />

Den Greis zu frein in Eiligkeit?<br />

Meint sie, beim Greis sei‘s Dasein leicht,<br />

Wenngleich sich keine Gleichheit zeigt?<br />

Ei, kleine Maid, leicht eilt die Zeit!<br />

Dein eilig Frei‘n bei eitlem Schein<br />

Wird eine Pein, ein Leid einst sein! -<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

23<br />

Aussprache<br />

Doppellaute<br />

Draußen haust der graue Klausner,<br />

Baum und Strauch umlaubt die Klause;<br />

Auch das Laub rauscht auf der Au -<br />

Blauer Rauch schmaucht aus dem Hause,<br />

Trauben lauschen aus dem Laube;<br />

Kraut und Trauben zu verkaufen,<br />

Laufen aufwärts schlaue Bauern.<br />

Was bedeutet heut‘ Geläute? -<br />

Däucht es euch wohl Feuersleuchten?!<br />

Leute! Schleunig beugt doch Schläuche,<br />

Feucht durchträufelnd‘ Scheunenräume! -<br />

Häuser, Bäume, Scheunen, Zäune,<br />

Kräuselt heulend leuchtend Feuer!<br />

Schau dort läuft schon eure Meute,<br />

Bäumt sich, träumt von neuer Beute!<br />

Es schaut aus blauem Auge<br />

So traurig auf die Frau;<br />

Sie kaufte blaue Trauben<br />

Und glaubte auch, sie taugten;<br />

Doch kaum gekauft - verfaulten<br />

Die sauern, blauen Trauben.<br />

Ein leuchtender Tau<br />

Weilt heut auf der Au.<br />

Der Eichbaum beut Rast,<br />

Sein Laub beugt den Ast.<br />

Ein säuselnder Hauch<br />

Streift leise euch auch.<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

24<br />

12


Aussprache<br />

Wechsel zwischen CH und halb geschlossenem und offenem G:<br />

„Nach solch nichtigem Krieg<br />

Lacht nicht Rache noch Sieg! -<br />

Ach, zag und reuig wieg‘ ich<br />

Mich lässig im Reigen der Nacht,<br />

Die nicht lauschig und sinnig,<br />

Auch nicht selig noch minnig -<br />

Doch nur flüchtig üppiges Schwelgen gebracht!“<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

25<br />

Aussprache<br />

Das SCH<br />

„Stündlich stöhnt der störr‘ge Strolch,<br />

Stemmt sich stramm zu starkem Sturz -<br />

Stampfend stets die Strohbettstatt -<br />

Stumpf gestützt auf strupp‘ge Streu.<br />

Still und staunend steht der Strenge,<br />

Stumm, bestürzt zum Sträfling starrend!“<br />

Bemoost wächst nächst dem Strom ein Stamm,<br />

Feststämmig stolz strebt sein Geäst<br />

Stromwärts, und weist nach Ost und West.<br />

Sonst nisten Stare stets im Stamm -<br />

Doch Sturm zerstörte Ast und Ast,<br />

Dass längst zerstob das Starennest.“<br />

„Specht, Spatz, Sperber sprangen spornstreichs,<br />

Spottend Spangen, Sparren, Sprossen,<br />

Spät aus spitz‘gen Speichers Spalte<br />

Speis‘ und Speck im Spinde spähend.<br />

Schießen schleunig, schier verschwindend,<br />

Schlangenschleichend, scheu und schlurfend,<br />

Schnell zum schmalen Schlossesschornstein,<br />

Schrillen Schreis den Schlossschenk schreckend!“<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

26<br />

13


Aussprache<br />

Gromolo<br />

Plkon dazu Nupftskon, kos upl guaz dua loaga:<br />

Yb’s adlaz ux Gaxüt, dua Spfkol gnd Spflkodazn<br />

mos wütandan Gaspfucks azduldan, zoda<br />

Supf waffnand gagan kona Saa vli Plagan,<br />

Plkon dazu Nupftskon, kos upl guaz dua loaga:<br />

Yb’s adlaz ux Gaxüt, dua Spfkol gnd Spflkodazn<br />

mos wütandan Gaspfucks azduldan, zoda<br />

Supf waffnand Duzpf wudazpland gagan kona Saa sua vli Plagan, andan.<br />

Duzpf Plazban wudazpland – sua Spflafan andan. –<br />

Plazban – Spflafan –<br />

Nupfts wkotaz! – und zu wussan dass kon Spflaf<br />

Das Hazzwah und dua tkosand Plößa andat,<br />

Dua unsazs Flkospfas Azbtkol – s’upl kon Zual<br />

Nupfts wkotaz! – und zu wussan dass kon Spflaf<br />

Das Hazzwah und dua tkosand Plößa andat,<br />

Dua unsazs Flkospfas Azbtkol – s’upl kon Zual<br />

Kofs unnugpla zu wünspfan.<br />

Plazban Kofs – Spflafan unnugpla – Spflafan! zu wünspfan.<br />

Plazban – Spflafan – Spflafan!<br />

Vuallkopft kopf tzäuxan<br />

Vuallkopft kopf tzäuxan<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

27<br />

Aussprache<br />

Gromolo<br />

Schuihn uidin Nipftschuihn, dysch ischt hiin diü Klygü:<br />

UIb’sch üdlin ind Gündüt, diü Pfuihl und Schpflüudinn<br />

Düsch xütündün Güschpfilsch induldün, uidin<br />

Schipf xyffnünd gügün uihnü Schüü vuin Plygün,<br />

Plkon dazu Nupftskon, kos upl guaz dua loaga:<br />

Yb’s adlaz ux Gaxüt, dua Spfkol gnd Spflkodazn<br />

mos wütandan Gaspfucks azduldan, zoda<br />

Supf waffnand Durpf Xidinschtynd gagan kona Saa schiü vli Plagan, ündün.<br />

Duzpf Schtinbün wudazpland sua – Schpflyfün andan. –<br />

Plazban – Spflafan –<br />

Nipftsch xuihtin! – und zu xischschün dyschsch uihn Schpflyf<br />

Dysch Hinzxüh und diü tyuschünd Schtößü ündüt,<br />

Diü unschinsch Fluihschpfüsch Inbtuihl – sch’ischt uihn Ziül<br />

Nupfts wkotaz! – und zu wussan dass kon Spflaf<br />

Das Hazzwah und dua tkosand Plößa andat,<br />

Dua unsazs Flkospfas Azbtkol – s’upl kon Zual<br />

Kofs unnugpla zu wünspfan.<br />

Plazban Yufsch – Spflafan innigschtü – Spflafan! zu xünschpfün.<br />

Schtinbün – Schpflyfün – Schpflyfün!<br />

Vuallkopft kopf tzäuxan<br />

Viülluihpft yupf träundün<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

28<br />

14


Aussprache<br />

Gromolo<br />

Feoom okrum Noichvseoom, kraf oipr hoium krou Glape:<br />

Ob’f ekrlum oim Pemüv, krou Pfeoil unkr Llxukrumn<br />

KRes wüvenkren Peloicks umkrulkren, okrum<br />

Foich wöfnenkr pepen eoome Fee vot Plapen,<br />

KRurch Woikrumprankr fou enkren.<br />

Plkon dazu Nupftskon, kos upl guaz dua loaga:<br />

Yb’s adlaz ux Gaxüt, dua Spfkol gnd Spflkodazn<br />

mos wütandan Gaspfucks azduldan, zoda<br />

Supf waffnand gagan kona Saa vli Plagan,<br />

Duzpf Prumben wudazpland – sua Llöen andan. –<br />

Plazban – Spflafan –<br />

Noichtf weoitum! – unkr zi woiffen kraff eoom Llö<br />

KRaf Humzweh unkr krou vifenkr Pröße enkret,<br />

KRou unfumf Fleoilef Umbteoil – f’oipr eoom Zoul<br />

Nupfts wkotaz! – und zu wussan dass kon Spflaf<br />

Das Hazzwah und dua tkosand Plößa andat,<br />

Dua unsazs Flkospfas Azbtkol – s’upl kon Zual<br />

Kofs unnugpla zu wünspfan.<br />

Plazban Iff – oomnoippre Spflafan – Spflafan! zo wünlen.<br />

Prumben – Llöen – Llöen!<br />

Vuallkopft kopf tzäuxan<br />

Voulleoichv ich vryumen<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

29<br />

Aussprache<br />

Gromolo<br />

Kuin iper Roztkuin, pos ilm heir dei Fraon:<br />

Spob’gh edper im Onmüt, dei Pfaup utz Szpeudern<br />

Mos wütolldoll Onszicks erdupdoll, iper<br />

Röz waollnolld ononn aune Kue zon Ppaonn,<br />

Plkon dazu Nupftskon, kos upl guaz dua loaga:<br />

Yb’s adlaz ux Gaxüt, dua Spfkol gnd Spflkodazn<br />

mos wütandan Gaspfucks azduldan, zoda<br />

Supf waffnand Duf widerlmatz gagan kona röe Saa olldoll. vli Plagan,<br />

Duzpf Lmerboll wudazpland – sua Szpafoll andan. –<br />

Plazban – Spflafan –<br />

Rozts wauter! – utz oz wiskun poss aun Szpaf<br />

Pos Hefweh utz dei taukutz Lmöße olldet,<br />

Dei unkurs Fpauszes Erbtaup – s’ilm aun Zeip<br />

Nupfts wkotaz! – und zu wussan dass kon Spflaf<br />

Das Hazzwah und dua tkosand Plößa andat,<br />

Dua unsazs Flkospfas Azbtkol – s’upl kon Zual<br />

Kofs unnugpla zu wünspfan.<br />

Plazban Aufs – Spflafan inroglme – Spflafan! oz wünszoll.<br />

Lmerboll – Szpafoll – Szpafoll!<br />

Vuallkopft kopf tzäuxan<br />

Zeippauzt auz kläumoll<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

30<br />

15


Aussprache<br />

Hamlet<br />

Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage:<br />

Ob’s edler im Gemüt, die Pfeil und Schleudern<br />

Des wütenden Geschicks erdulden, oder<br />

Sich waffnend gegen eine See von Plagen,<br />

Plkon dazu Nupftskon, kos upl guaz dua loaga:<br />

Yb’s adlaz ux Gaxüt, dua Spfkol gnd Spflkodazn<br />

mos wütandan Gaspfucks azduldan, zoda<br />

Supf waffnand Durch widerstand gagan kona Saa sie vli enden. Plagan,<br />

Duzpf Sterben wudazpland – sua Schlafen andan. –<br />

Plazban – Spflafan –<br />

Nichts weiter! – und zu wissen dass ein Schlaf<br />

Das Herzweh und die tausend Stöße endet,<br />

Die unsers Fleisches Erbteil – s’ist ein Ziel<br />

Nupfts wkotaz! – und zu wussan dass kon Spflaf<br />

Das Hazzwah und dua tkosand Plößa andat,<br />

Dua unsazs Flkospfas Azbtkol – s’upl kon Zual<br />

Kofs unnugpla zu wünspfan.<br />

Plazban Aufs – Spflafan innigste – Spflafan! zu wünschen.<br />

Sterben – Schlafen – Schlafen!<br />

Vuallkopft kopf tzäuxan<br />

Vielleicht auch träumen<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

31<br />

Aussprache<br />

Gromolo<br />

Krfakkgrfkküurfrt in drfr Rofrdorfn<br />

Akkrfht dirf Kyrkk, üus Lrfhkk grfbrunnt.<br />

Hrfutrf kkukkakk dirf Glyckrf worfrdorfn,<br />

Krisschty, Grfsrfllrfn, srfid zur Hund.<br />

Vyn drfr Akkirnrf hrfikkakk<br />

Rinnrfn kkukkakk drfr Sschtywrfikkakk,<br />

Syll düs Wrfrk drfn KKrfiakkrfr lybrfn,<br />

Dyschty drfr Srfgrfn kykkkkt vyn ybrfn.<br />

Zukk Wrfrkrf, düs wir rfrnakk brfrrfitrfn,<br />

Grfzirfkkt sischty wyhl rfin rfrnakkrfs Wyrt;<br />

Wrfnn gutrf Rrfdrfn sirf brfglrfitrfn,<br />

Dünn klirfkkakkt dirf Ürbrfit kkuntrfr kyrt.<br />

Sy lükkakkt uns jrftzt kkit Klrfikkakk brftrüschtytrfn<br />

Wüs durschty dirf sschtywüschtyrf Krükt rfntsrringt,<br />

Drfn sschtylrfschtytrfn KKünn kkukkakk kkün<br />

vrfrüschtytrfn,<br />

Drfr nirf brfdüschtyt, wüs rfr vyllbringt.<br />

Düs iakk's jü, wüs drfn KKrfnsschtyrfn zirfrrft,<br />

Und düzu würd ihkk drfr Vrfrakkünd,<br />

Dükkakk rfr ikk innrfrrfn Hrfrzrfn srürrft,<br />

Wüs rfr rfrsschtyükkt kkit srfinrfr Hünd<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

32<br />

16


Aussprache<br />

Die Glocke<br />

Festgemauert in der Erden<br />

Steht die Form, aus Lehm gebrannt.<br />

Plkon<br />

Heute<br />

dazu Nupftskon,<br />

muß die<br />

kos<br />

Glocke<br />

upl guaz<br />

werden,<br />

dua loaga:<br />

Yb’s adlaz ux Gaxüt, dua Spfkol gnd Spflkodazn<br />

mos wütandan Frisch, Gaspfucks Gesellen, azduldan, seid zur zoda Hand.<br />

Supf waffnand Von der gagan Stirne kona heiß Saa vli Plagan,<br />

Duzpf Rinnen wudazpland muß sua der andan. Schweiß,<br />

Plazban – Spflafan –<br />

Soll das Werk den Meister loben,<br />

Doch der Segen kommt von oben.<br />

Nupfts wkotaz! – und zu wussan dass kon Spflaf<br />

Das Hazzwah und dua tkosand Plößa andat,<br />

Dua unsazs Flkospfas Azbtkol – s’upl kon Zual<br />

Kofs unnugpla zu wünspfan.<br />

Plazban – Spflafan – Spflafan!<br />

Vuallkopft kopf tzäuxan<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

Zum Werke, das wir ernst bereiten,<br />

Geziemt sich wohl ein ernstes Wort;<br />

Wenn gute Reden sie begleiten,<br />

Dann fließt die Arbeit munter fort.<br />

So laßt uns jetzt mit Fleiß betrachten<br />

Was durch die schwache Kraft entspringt,<br />

Den schlechten Mann muß man verachten,<br />

Der nie bedacht, was er vollbringt.<br />

Das ist's ja, was den Menschen zieret,<br />

Und dazu ward ihm der Verstand,<br />

Daß er im inneren Herzen spüret,<br />

Was er erschafft mit seiner Hand.<br />

33<br />

Aussprache<br />

Gromolo<br />

Tlackarnsch ftaogt schoa Tauarfäula;<br />

Schuri schar Ftrala langa Zaola<br />

Plkon<br />

Pächst<br />

dazu Nupftskon,<br />

af tortkos rot<br />

upl<br />

Ponschafaola,<br />

guaz dua loaga:<br />

Yb’s adlaz ux Gaxüt, dua Spfkol gnd Spflkodazn<br />

mos wütandan Gaspfucks azduldan, zoda<br />

Supf waffnand gagan kona Saa vli Plagan,<br />

Duzpf Stoftan wudazpland stürman, sua andan. Tanftar klorran,<br />

Plazban – Spflafan –<br />

Kochansch poa auf Otanf Rachan<br />

Glühn schom Lütta, Balkin krachin,<br />

Konfchar jarrarn, Rüttar orran,<br />

Toara porrarn<br />

Nupfts wkotaz! – und zu wussan dass kon Spflaf<br />

Das Hazzwah Intar Trürrarn, und dua tkosand Plößa andat,<br />

Dua unsazs Flkospfas Azbtkol – s’upl kon Zual<br />

Kofs unnugpla zu wünspfan.<br />

Plazban Allaf – Spflafan mannat, – Spflafan! pattat, schlüchtat,<br />

Toghull kut choa Nycht galochtat,<br />

Schyrch fchar Hänfcha langa Katta<br />

Ur fchoa Patta<br />

Tloagt fchar Aorar, hysch or Bogan<br />

Fprotzan Quallan, Paffarpogan.<br />

Haulansch korrt fchar Murr gatlogan,<br />

Schar schoa Tlarra braufansch pucht.<br />

Vuallkopft kopf tzäuxan<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

34<br />

17


Aussprache<br />

Gromolo<br />

Jockyrnd ulyegl dey Fyuyruäuly;<br />

Durm dyr Ulroßy longy Zyely<br />

Plkon<br />

Wächul<br />

dazu Nupftskon,<br />

yu forl<br />

kos<br />

mel<br />

upl<br />

Wendyuyely,<br />

guaz dua loaga:<br />

Yb’s adlaz ux Gaxüt, dua Spfkol gnd Spflkodazn<br />

mos wütandan Kochynd Gaspfucks wey ouu azduldan, Ofynu zoda Rochyn<br />

Supf waffnand gagan kona Saa vli Plagan,<br />

Duzpf Pfoulan wudazpland ulürzan, sua andan. Fynulyr klerryn,<br />

Plazban – Spflafan –<br />

Glühn dey Lüfly, Bolkyn sprochyn,<br />

Kendur pommurn, Müllyr erryn,<br />

Lemry wemmyrn<br />

Nupfts wkotaz! – und zu wussan dass kon Spflaf<br />

Das Hazzwah Unlyr rümmyrn, und dua tkosand Plößa andat,<br />

Dua unsazs Flkospfas Azbtkol – s’upl kon Zual<br />

Kofs unnugpla zu wünspfan.<br />

Plazban Ollmu – Spflafan rynnyl, – Spflafan! rollol, flachlal,<br />

Loghyll eul dey Nochl gylechlol,<br />

Durch dyr Händy longy Kyllo<br />

Um dey Wyllo<br />

Fleygl dyr Yemur, hoch em Bogon<br />

Uprelzyn Quyllun, Wouuyrwogon.<br />

Hyulynd komml dyr Ulurm maflogyn,<br />

Dor dey Flommu brouuynd uuchl.<br />

Vuallkopft kopf tzäuxan<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

35<br />

Aussprache<br />

Die Glocke<br />

Flackernd steigt die Feuersäule;<br />

Durch der Straße lange Zeile<br />

Plkon<br />

Wächst<br />

dazu Nupftskon,<br />

es fort<br />

kos<br />

mit<br />

upl<br />

Windeseile,<br />

guaz dua loaga:<br />

Yb’s adlaz ux Gaxüt, dua Spfkol gnd Spflkodazn<br />

mos wütandan Kochend Gaspfucks wie aus azduldan, Ofens zoda Rachen<br />

Supf waffnand Glühn die gagan Lüfte, kona Balken Saa vli Plagan, krachen,<br />

Duzpf Pfosten wudazpland stürzen, sua andan. Fenster klirren,<br />

Plazban – Spflafan –<br />

Kinder jammern, Mütter irren,<br />

Tiere wimmern<br />

Nupfts wkotaz! – und zu wussan dass kon Spflaf<br />

Das Hazzwah Unter Trümmern,<br />

und dua tkosand Plößa andat,<br />

Dua unsazs<br />

Alles<br />

Flkospfas<br />

rennet,<br />

Azbtkol<br />

rettet,<br />

–<br />

flüchtet,<br />

s’upl kon Zual<br />

Kofs unnugpla zu wünspfan.<br />

Plazban Taghell – Spflafan ist – die Spflafan! Nacht gelichtet,<br />

Durch der Hände lange Kette<br />

Um die Wette<br />

Fliegt der Eimer, hoch im Bogen<br />

Spritzen Quellen, Wasserwogen.<br />

Heulend kommt der Sturm geflogen,<br />

Der die Flamme brausend sucht.<br />

Vuallkopft kopf tzäuxan<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

36<br />

18


Aussprache<br />

Ch<br />

G<br />

D<br />

B<br />

Chikago (sch)<br />

Chile (dsch)<br />

Chemie (ch)<br />

Cholesterin (k)<br />

China (ch)<br />

Chrysostomus (ch)<br />

Ochse (k)<br />

Chemnitz (k)<br />

Weg (k)<br />

vereinigt (ch)<br />

königlich (g)<br />

böig (ch)<br />

Brigg (k)<br />

Loggia (dsch)<br />

berechtigt (ch)<br />

Geld (t)<br />

Admiral (t)<br />

widmen (t)<br />

Mädchen (t)<br />

Felder (d)<br />

Adjektiv (t)<br />

Erbse (p)<br />

Narbe (b)<br />

lieben (b)<br />

Gelübde (p)<br />

Kräbbchen (p)<br />

Lob (p)<br />

-en<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

Balken (kn)<br />

halben (bm)<br />

bindenden (dnden)<br />

kraulenden (lendn)<br />

Reihen (raien)<br />

teuren (ren)<br />

37<br />

Aussprache<br />

O<br />

A<br />

U<br />

Ü<br />

I<br />

Zoologie (o-o)<br />

loyal (oaj)<br />

Log (o)<br />

Lorbeer (o)<br />

Koblenz (o:)<br />

Pankow (o:)<br />

Walnuss (a)<br />

Afrika (a:)<br />

Watsche (a:)<br />

Jagd (a:)<br />

Geburt (u:)<br />

Urteil (u)<br />

Gudrun (u: u:)<br />

Nutria (u:)<br />

Rum (u)<br />

Küchlein (y:)<br />

Büro (y)<br />

Parvenü (y:)<br />

Schwyz (i:)<br />

Hybris (y:)<br />

Irland (i)<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

38<br />

19


Aussprache<br />

„Weiche wehendem Wind auf Wiesenwegen.“<br />

„Mit Kisten und Kasten, ohne zu rasten, hasten die Reste der Gäste durch die<br />

Wüste zur Küste.“<br />

„Roland der Riese, am Rathaus zu Bremen, steht er ein Standbild,<br />

tapfer und treu.“<br />

„Ganz kurze, krumme Christbäume kann man kaufen.“<br />

„Komm kurzer, kräftiger Kerl!“<br />

„Herr König, dort fliegt ein Kranich!“<br />

„Dapp dort dui Dier durch!“<br />

„Mondlandschaft, Baum, Baumrinde, Wacholderbusch“<br />

„Lalle Lieder lieblich lipplicher Laffe; lappiger, lumpiger, laichiger Lurch!“<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

39<br />

Betonung<br />

Du hast mich aufgefordert, dir das Buch zu schicken!<br />

Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 13 bis 17 Grad<br />

Die Wettkampfstrecken waren zwischen zweiunddreißig und<br />

zweiundfünfzig Kilometer lang<br />

Bei dem Verkehrsunfall wurden drei Menschen getötet<br />

Er konnte es sich nicht leisten auszusagen<br />

Das ist Peter Schmidt. .. Er ist pleite, seine Frau ist fort, seine Kinder<br />

verstehen das nicht .. Und Peter Schmidt weiß nicht, wie es weitergehen<br />

soll.<br />

Bei dem Erdbeben 1995 kamen dreihundert Menschen ums Leben, beim<br />

vorhergehenden, im Jahr 1994, hatte es dreitausend Tote gegeben<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

40<br />

20


„10 Gebote“ einer guten Präsentation<br />

1. Du sollst etwas wirklich wollen<br />

2. Du sollst dich gut vorbereiten<br />

3. Du sollst du selber bleiben<br />

4. Du sollst konsequent sein<br />

5. Du sollst dich an die Regeln halten<br />

6. Du sollst frei sprechen<br />

7. Du sollst deine Argumente belegen<br />

8. Du sollst dich verständlich ausdrücken<br />

9. Du sollst dein Publikum einbeziehen<br />

10. Du sollst immer fair bleiben<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

41<br />

...und noch ein paar Tipps mehr zum<br />

guten Gelingen<br />

Glaubwürdigkeit<br />

• eigenständige Persönlichkeit (keine Rolle spielen)<br />

• Konsequenz (hinter dem eigenen Handeln stehen)<br />

• Struktur (klar, einfach, schlüssig)<br />

• Belege (Studien, Anekdoten, Fachwissen)<br />

• echte Argumente (keine Trugschlüsse)<br />

• Stimme (deutlich und klar, Pausen)<br />

• Aussehen (dem Anlass angemessen)<br />

• erster (prägt) und letzter (bleibt) Eindruck<br />

Interaktion mit dem Publikum<br />

• Freies Sprechen (erlaubt Blickkontakt)<br />

• Wortwahl (Verständlichkeit durch kurze Sätze, Verben, Bilder)<br />

• Körpersprache (freundlich, ruhig, offen)<br />

• Angebote annehmen (Fragen beantworten, aufs Publikum eingehen)<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

42<br />

21


Wortwahl<br />

„Man gebe den Hauptwörtern den Rachen frei und erlaube ihnen, Eigenschaftswörter zu<br />

verschlingen.“ W. E. Süskind<br />

Weg mit den Adjektiven!<br />

Denn Adjektive:<br />

• produzieren Tautologien (z. B. weiße Schimmel oder dicke Trossen)<br />

• führen zu bürokratischen Blähungen<br />

• ermöglichen verkorkste Konstruktionen<br />

• sorgen für törichte Superlative<br />

• ersetzen Substantive<br />

Wo das Adjektiv nicht zwingend ist, ist es falsch!<br />

Deshalb Texte auf entbehrliche Adjektive hin korrigieren.<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

43<br />

Wortwahl<br />

„Man brauche gewöhnliche Worte und sage ungewöhnliche Dinge.“ Arthur Schopenhauer<br />

Her mit den Verben! Denn Verben:<br />

• sind kraftvoll<br />

• sind schlank<br />

• sind bewegt<br />

Beispiele:<br />

Balken krachen, Pfosten stürzen, Fenster klirren, Kinder jammern, Mütter irren,<br />

Flammen prasseln (aus Schillers Glocke), Häupter spalten, Liebe säen, Leben<br />

retten...<br />

Texte auf starke, anschauliche Verben hin korrigieren!<br />

Niemals ein Substantiv verwenden, wo ein Verb denselben Dienst versieht!<br />

Keine „Verben verstecken!“<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

44<br />

22


Wortwahl in der Literatur<br />

„Sein oder nicht sein. Das ist hier die Frage. Ob‘s edler im Gemüt die Pfeil‘<br />

und Schleudern des wütenden Geschicks erdulden oder sich waffnend gegen<br />

eine See voll Plagen durch Widerstand sie enden. Schlafen...Sterben...“<br />

William Shakespeare, „Hamlet“<br />

"In einem bei Jena liegenden Dorf, erzählte mir, auf einer Reise nach<br />

Frankfurt, der Gastwirt, dass sich mehrere Stunden nach der Schlacht, um die<br />

Zeit, da das Dorf schon ganz von der Armee des Prinzen von Hohenlohe<br />

verlassen und von Franzosen, die es für besetzt gehalten, umringt gewesen<br />

wäre, ein einzelner preußischer Reiter darin gezeigt hätte; und versicherte mir,<br />

dass wenn alle Soldaten, die an diesem Tage mitgefochten, so tapfer<br />

gewesen wären, wie dieser, die Franzosen hätten geschlagen werden<br />

müssen, wären sie auch noch dreimal stärker gewesen, als sie in der Tat<br />

waren.“<br />

Heinrich von Kleist, „Anekdote aus dem letzten preußischen Kriege"<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

45<br />

Wortwahl in der Literatur<br />

„Wenn man nun die wichtige Rolle betrachtet, welche die Geschlechtsliebe in allen ihren<br />

Abstufungen und Nuancen, nicht bloß in Schauspielen und Romanen, sondern auch in<br />

der wirklichen Welt spielt, wo sie, nächst der Liebe zum Leben, sich als die stärkste und<br />

tätigste aller Triebfedern erweist, die Hälfte der Kräfte und Gedanken des jüngeren<br />

Teiles der Menschheit fortwährend in Anspruch nimmt, das letzte Ziel fast jedes<br />

menschlichen Bestrebens ist, auf die wichtigsten Angelegenheiten nachteiligen Einfluß<br />

erlangt, die ernsthaftesten Beschäftigungen zu jeder Stunde unterbricht, bisweilen selbst<br />

die größten Köpfe auf eine Weile in Verwirrung setzt, sich nicht scheut, zwischen die<br />

Verhandlungen der Staatsmänner und die Forschungen der Gelehrten störend mit ihrem<br />

Plunder einzutreten, ihre Liebesbriefchen und Haarlöckchen sogar in ministerielle<br />

Portefeuilles und philosophische Manuskripte einzuschieben versteht, nicht minder<br />

täglich die verworrensten und schlimmsten Händel anzettelt, die wertvollsten<br />

Verhältnisse auflöst, die festesten Bande zerreißt, bisweilen Leben oder Gesundheit,<br />

bisweilen Reichtum, Rang und Glück zu ihrem Opfer nimmt, ja den sonst Redlichen<br />

gewissenlos, den bisher Treuen zum Verräter macht, demnach im Ganzen auftritt als ein<br />

feindseliger Dämon, der alles zu verkehren, zu verwirren und umzuwerfen bemüht ist -<br />

da wird man veranlaßt auszurufen: Wozu der Lärm? Wozu das Drängen, Toben, die<br />

Angst und die Not? Es handelt sich ja bloß darum, daß jeder Hans seine Grete finde.“<br />

Arthur Schopenhauer, „Die Welt als Wille und Vorstellung“<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

46<br />

23


Wortwahl/Titelfindung<br />

• Interesse beim Publikum wecken<br />

• Verständlichkeit<br />

• Originalität<br />

• zum Thema hinführen<br />

• Spannung erzeugen<br />

• Pfiffige Formulierung<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

47<br />

Wortwahl/ Mögliche Titel<br />

Bindestrichtitel (sehr beliebt, da die Unterzeile den Inhalt erklärt):<br />

„Biotechnik - Zwischen Machbarkeit und Menschenwürde“<br />

„‘Ich mag Apelsapt‘ - Die Sprachentwicklung des Kindes aus logopädischer Sicht“<br />

„Oma und Opa sind okay! - Chancen und Möglichkeiten als Großeltern!“<br />

Fragen (problematisch, eigentlich erwartet man ja Antworten):<br />

„Wie kann ich selbstsicherer werden?“<br />

„Elektrische und magnetische Felder: Wie wirken sie auf uns?“<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

48<br />

24


Wortwahl/ Mögliche Titel<br />

Substantivierte Titel (meist eher langweilig):<br />

„Die DM und der Euro“<br />

„Rechtsfragen bei Trennung und Scheidung“<br />

„Hexenverfolgung in Sindelfingen“<br />

„Verbliche“ Titel (wirken meist interessant):<br />

„Frankreichs Uhren gehen anders“<br />

„Gespräche sicher führen“<br />

„Fair streiten lernen“<br />

„Ich wünsche mir ein Baby!“<br />

„Okay! Klaut meine Songs“<br />

„Schlaft nicht mit euren Professoren...“<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

49<br />

Wortwahl/ Mögliche Titel<br />

Witzige Titel aus dem Bereich Journalismus (gehen meist nur mit<br />

Bindestrich, da Erklärungsbedarf):<br />

„Presserecht - ‚Caroline: Mein Alter ist ein schlaffes Hemd‘“<br />

„Thema Feature oder Wie kommen die Minen in den Bleistift“<br />

„Selbstständige Journalisten: Frei und willig“<br />

„Steingrau oder taubengrau? Gestaltung von Web-Sites“<br />

Lokaljournalismus - „Wenn der Gemeinderat tanzt“<br />

„Österreich führt, I glaub‘, I werd narrisch“ - Einführung in den Sportjournalismus<br />

Wissenschaftsjournalismus - „Wenn Grzimek sich zum Affen macht“<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

50<br />

25


Wortwahl<br />

„Der Unterschied zwischen dem richtigen Wort und dem beinahe richtigen ist derselbe wie<br />

zwischen einem Blitz und einem Glühwürmchen.“ Mark Twain<br />

Wortwahl ist abhängig von:<br />

äußeren Umständen<br />

• Ort (Atmosphäre, Akustik, Mikrofon etc.)<br />

• Zeitpunkt (Tageszeit, mögl. Vorredner)<br />

• Zuhörer (Bildungsgrad, Alter, Herkunft)<br />

• Anlass (festlich, ernst, fröhlich etc.)<br />

• Thema (Verständlichkeit)<br />

Der Person des Redners<br />

• Glaubwürdigkeit<br />

• Sprachwahl (Jargon, Hochsprache)<br />

• Dialekt<br />

• „Redeschmuck“ (Metaphern, Anaphern, Paraphrasen, Antithesen, Gleichnisse...)<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

51<br />

Wortwahl<br />

„Das beste Deutsch könnte aus lauter Fremdwörtern zusammen gesetzt sein, weil nämlich der<br />

Sprache nichts gleichgültiger sein kann als das ‚Material‘, aus dem sie schafft.“ Karl Kraus<br />

Fremdwörter sind willkommen, wenn sie:<br />

• verständlich und treffend sind (z. B. Sex, Ironie)<br />

• verständlich und auf dieser Stilebene nicht durch ein deutsches zu ersetzen<br />

sind (z. B. homosexuell)<br />

• Lokalkolorit vermitteln (z. B. Datscha, Wigwam)<br />

• bisher ohne deutsche Entsprechung sind (z. B. klonen, Internet)<br />

„Repetitio führt zur reflexio: Onomasiologische und sema-soziologische<br />

Parallelen und Kontraste legen den circulus vitiosus semantischer und<br />

existenzieller Fesseln bloß.“<br />

Aus der Zeitschrift für deutsche(!) Philologie<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

52<br />

26


Wortwahl<br />

„Die Wortwahl wird parteilich vorgenommen.“ ‚Journalistisches Handbuch‘ der DDR<br />

Eine kleine Auswahl oft falsch verwendeter und/oder überflüssiger Wörter:<br />

Aktivitäten<br />

aufweisen<br />

Bereich<br />

beziehungsweise<br />

durchführen<br />

einmalig<br />

erfolgen<br />

frühzeitig<br />

Gegebenheit(en)<br />

Herausforderung<br />

hinterfragen<br />

insbesondere<br />

Motivation<br />

notwendigerweise<br />

optimal<br />

problematisieren<br />

realisieren<br />

Seltenheit, keine<br />

Senioren<br />

Strukturen<br />

Tagesordnung<br />

Technologie<br />

unverzichtbar<br />

Verantwortlichkeit<br />

verbal<br />

vorprogrammiert<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

53<br />

Wortwahl<br />

„Schreibe, wie du redest, so schreibst du schön!“ Lessing als 14-Jähriger an seine Schwester<br />

Füllwörter und Redensarten aus Goethes Schwarzer Liste von 1817<br />

(Über Kunst und Altertum):<br />

aber<br />

beinahe<br />

damals<br />

einigermaßen<br />

fast<br />

geradezu<br />

gewissermaßen<br />

irgend<br />

kaum<br />

ohne Zweifel<br />

sonst<br />

ungefähr<br />

unmaßgeblich<br />

vielleicht<br />

wahrscheinlich<br />

wenigstens<br />

zugegeben<br />

„Ich glaube“<br />

„Ich möchte sagen“<br />

„Man könnte sagen“<br />

„Ohne Umschweife gesagt!“<br />

„Aufrichtig gesprochen“<br />

„Wie man sich leicht vorstellen kann.“<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

54<br />

27


Wortwahl<br />

Halbautomatisches Schnellformulierungssystem nach Philip Broughton:<br />

Wer eine Floskel sucht, mit der er seine Zuhörer beeindrucken oder<br />

einschüchtern kann, der denke sich eine beliebige dreistellige Zahl und suche<br />

sich nach ihr aus der Tabelle die Elemente seiner Imponiervokabel<br />

zusammen; z.B. 759: „synchrone Fluktuationskontingenz“.<br />

0. konzentrierte 0. Führungs- 0. –struktur<br />

1. integrierte 1. Organisations- 1. –flexibilität<br />

2. permanente 2. Identifikations- 2. –ebene<br />

3. systematisierte 3. Drittgenerations- 3. –tendenz<br />

4. progressive 4. Koalitions- 4. –programmierung<br />

5. funktionelle 5. Fluktuations- 5. –konzeption<br />

6. orientierte 6. Übergangs 6. –phase<br />

7. synchrone 7. Wachstums- 7. –potenz<br />

8. qualifizierte 8. Aktions- 8. –problematik<br />

9. ambivalente 9. Interpretations- 9. –kontingenz<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

55<br />

Gruppenarbeit<br />

• Drei oder vier, maximal fünf Teilnehmer<br />

• Thema und Ziel der Arbeit werden vorgestellt<br />

• Entscheidung über die Teilnahme in einer der Gruppen<br />

(nach Interesse bzw. Los)<br />

• Brainstorming (ca. 30 Minuten)<br />

• Arbeitspakete verteilen<br />

• Wichtige Punkte visualisieren<br />

• Gegensätze nicht ausdiskutieren (unterschiedliche Positionen erwähnen)<br />

• Ergebnisse im Plenum präsentieren<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

56<br />

28


Gruppenarbeit<br />

Beim Brainstorming folgende Regeln beachten:<br />

• Masse vor Klasse<br />

• Keine Kritik oder Bewertung der Nennungen<br />

• Kein Copyright<br />

• „Spinnen“ ist ausdrücklich erlaubt<br />

• Teilnehmer produzieren ihre Ideen auf Kärtchen, Flipchart, Folien etc<br />

• Ideen weiter bearbeiten<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

57<br />

Semester-Aufgabe Präsentation<br />

Was?<br />

Wer?<br />

Publikum?<br />

Freie Rede/Vortrag (min. 8 bis max. 10 Minuten)<br />

Jede/r<br />

Wir<br />

Wo? Hier (218)<br />

Thema?<br />

Ablauf?<br />

Medien?<br />

„Handout“?<br />

Nach Wahl, Lust, Interesse<br />

Vortrag, dabei Videoaufzeichnung, anschließend inhaltliche<br />

Diskussion und Feedback<br />

Rednerpult (?), Overhead, Tafel, Flip-Chart,<br />

Videoaufzeichnung, andere, kein Beamer!<br />

Schriftliche Aufzeichnung/Zusammenfassung der Rede<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

58<br />

29


Vorgehensweise<br />

• Bereiten Sie sich gut (jahrelang) vor<br />

• Wählen Sie ein Thema, das Sie interessiert<br />

• Lassen Sie sich von Ihrem Thema berühren<br />

• Wählen Sie ein Thema aus Ihrem privaten/beruflichen Leben<br />

• Sprechen Sie aus Ihrem Herzen - nicht aus Büchern!<br />

• Sie sollten den Wunsch haben, etwas mitzuteilen<br />

• Erzählen Sie etwas Einfaches<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

59<br />

Video in der Ausbildung<br />

Ziele:<br />

• sich akzeptieren lernen<br />

• mehr Selbstvertrauen gewinnen<br />

• selbstsicherer werden<br />

• Schwächen selbst erkennen<br />

• Stärken sichtbar machen<br />

Nicht sein darf:<br />

• Gesten und Sprache fremdorientiert einüben...<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

60<br />

30


Analyse der Videoaufzeichnung<br />

Zwei Möglichkeiten:<br />

• beobachtungsorientierte Interpretation = Kamera ist fest eingestellt<br />

(im PuV-Kurs!)<br />

oder<br />

• interaktionsorientiere Interpretation = Beobachter interagiert mit<br />

Beobachtetem<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

61<br />

Analyse der Videoaufzeichnung<br />

Phasen der Selbstbeobachtung<br />

• Selbstkonfrontation<br />

• Bewusstwerdung<br />

• Akzeptierung<br />

• Zugeständnis<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

62<br />

31


Analyse der Videoaufzeichnung<br />

Vorgehensweise:<br />

• Sequenz „visionieren“<br />

• Selbstbeurteilung des Beteiligten<br />

• Feedback<br />

• Stärken festhalten<br />

• Es wird nur auf „Störquellen“ eingegangen, die von einer Vielzahl von<br />

Beobachtern beanstandet worden sind (mehr als die Hälfte)<br />

• Ausbildungsanalysen sind keine Pseudopsychoanalysen!<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

63<br />

Feedback<br />

„Nur wenige Menschen sind bescheiden genug, um zu ertragen, dass man sie richtig<br />

einschätzt.“ Vauvenargues<br />

Regeln für Feedbackgeber<br />

1. Was hat Ihnen gefallen?<br />

2. Eindrücke beschreiben, nicht interpretieren<br />

3. Motive des Feedbacks klären<br />

4. Prüfen, ob das Feedback richtig angekommen ist<br />

5. Ich-Botschaften senden<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

64<br />

32


Feedback<br />

Regeln für Feedbackempfänger<br />

1. Scheuen Sie sich nicht, um Feedback zu bitten<br />

2. Nicht rechtfertigen oder verteidigen, bei Unklarheiten nachfragen<br />

3. Rückmeldung ggf. wiederholen<br />

4. Sagen Sie, wenn das Feedback Sie gefreut hat<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

65<br />

Feedback<br />

„Dass so vielen Kritik als Mäkelei erscheint, ist verständlich: Sie halten ihre Mäkelei für Kritik.“<br />

Helmut Arntzen<br />

Bitte achten Sie bei den Präsentationen auf folgende Elemente<br />

• Blickkontakt<br />

• Mimik/Gestik/Körperhaltung<br />

• Stimme (Laustärke, Tempo, Stimmhöhe)<br />

• Sprache (Bilder, Beispiele, Vortragsregeln etc.)<br />

• Pausentechnik<br />

• Kontakt zum Publikum<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

66<br />

33


Semester-Aufgabe Debattierturnier<br />

Wer? Kleingruppen à 3 Personen (in Ausnahmen 2 oder 4)<br />

Was?<br />

Wo?<br />

Thema?<br />

Ablauf?<br />

Medien?<br />

Jury?<br />

Kontroverse Debatte bei der jeweils Gruppen gegeneinander<br />

antreten. Der Gewinner erreicht die nächste Runde<br />

Seminarraum<br />

vorgegeben; je nach dem 0 bis 30 Minuten Vorbereitungszeit<br />

Je 2 Redner pro und contra (je 4 Min., Zwischenfragen<br />

erlaubt), anschl. Plenumsdiskussion,<br />

je ein Redner pro und contra fasst zusammen (3 Min.)<br />

Keine<br />

Seminar-Teilnehmer<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

67<br />

Literaturtipps<br />

Josef W. Seifert, „Visualisieren, Präsentieren, Moderieren“, 172 Seiten,<br />

GABAL Verlag, Offenbach (www.gabal-verlag.de), 17. Auflage, 2001<br />

Bestes Buch auf dem Markt zum Erlernen von Moderationstechniken mit<br />

zahlreichen brauchbaren Checklisten und Illustrationen; der Präsentationsteil<br />

ist zwar überzeugend gegliedert, allerdings auch etwas „dünn“.<br />

Der kleine Hey, „Die Kunst des Sprechens“, 104 Seiten, Schott Musik<br />

International, Mainz, 50. Auflage, 2000<br />

Der Klassiker zum Thema Aussprache: Jede Menge Übungen und<br />

Grundlagen für die sprechtechnische Ausbildung von Sängern, Rednern und<br />

Schauspielern.<br />

Duden, Band 6, Das Aussprachwörterbuch, 894 Seiten, Dudenverlag<br />

Mannheim (www.duden.de)<br />

Betonung und Aussprache von mehr als 130.000 Wörtern, Grundlagen der<br />

deutschen Standardaussprache, ausführliche Aussprachlehre.<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

68<br />

34


Literaturtipps<br />

Wolf Schneider, „Deutsch für Profis“, 270 Seiten, Goldmann Verlag, wird<br />

immer wieder neu aufgelegt.<br />

Die „Sprach-Bibel“ für Journalisten und alle, die mit Sprache zu tun haben.<br />

Witzig, manchmal vielleicht etwas übertrieben,aber immer sehr engagiert.<br />

Präsentations- und Verhandlungstechnik<br />

Dr. Hartmut Rösch<br />

69<br />

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