Die Bielefelder Bibel

Weisheit Weisheit

18.02.2014 Aufrufe

Die Psalmen Mich umgaben des Todes Fluten, Wogen des Unheils erschreckten mich. Die Bande der Unterwelt schlossen mich ein, es fielen über mich die Schlingen des Todes. In meiner Bedrängnis rief ich zum Herrn, zu meinem Gott erhob ich mein Rufen. Und er hörte meine Stimme aus seinem heiligen Tempel, meine Klage erreichte sein Ohr. Da wankte die Erde und sie erbebte, erschüttert wurden die Berge bis auf den Grund, Zittern befiel sie vor seinem flammenden Zorn. Sein Odem war rauchende Wolke, aus seinem Mund brach verzehrendes Feuer, glühende Kohle brannte aus ihm. Und er neigte die Himmel und fuhr hernieder, auf Wolkendunkel ruhte sein Fuß. Vom Kerub getragen, flog er dahin, er fuhr auf den Flügeln der Winde. Sein Mantel: Finsternis ringsum ihn her; seine Hülle: schwarzes Wasser, dichtes Gewölk. Von seines Angesichtes blitzendem Strahl wurde entzündet das lodernde Feuer. Vom Himmel redete im Donner der Herr, der Höchste ließ seine Stimme erschallen. Er warf seine Pfeile und zerstreute die Feinde, Blitz auf Blitz warf er und streckte sie nieder. Da taten sich auf die Tiefen des Meeres, aufgedeckt wurden die Fundamente der Erde: Vor dem Drohen des Herrn, vor seines Odems zornigem Brausen. Er streckte seine Hand aus der Höhe und fasste nach mir und zog mich heraus aus den tiefen Wassern. Er entriss mich meinen grimmigsten Feinden, meinen Hassern, die stärker waren als ich. Sie fielen her über mich am Tag des Unheils, der Herr aber war mein Beschützer. Er führte mich hinaus in die Weite, er brachte mir Rettung, weil er mich liebt. So hat der Herr mir vergolten, weil ich gerecht bin, er hat mir gelohnt, weil rein sind meine Hände. Denn ich habe gewahrt die Wege des Herrn, nicht bin ich von meinem Gott gewichen durch Sünde. Ich hielt mir vor Augen all seine Gebote, seine Satzungen wies ich niemals von mir. Ich wandelte vor ihm ohne Fehl, ich hielt mich fern von Sünde. So hat der Herr mir vergolten, weil ich gerecht bin, weil er sah, dass rein sind meine Hände. Gütig erweist du dich dem Gütigen, an dem Redlichen handelst du redlich. Dem Lauteren erscheinst du lauter, noch klüger aber dem Allzuklugen. Dem geknechteten Volk schaffst du Heil, hoffärtige Augen senkst du nieder. Du bist es, Herr, der strahlen lässt meine Leuchte, mein Gott, du erhellst mein Dunkel. Mit dir durchbreche ich die Reihen des Feindes, mit meinem Gott erstürme ich Mauern. Gottes Weg ist gerade, das Wort des Herrn im Feuer bewährt, ein Schild ist er allen, die flüchten zu ihm. Wer ist Gott – es sei denn der Herr! Wer ein Fels, wenn nicht unser Gott! Gott ist es, der mich gegürtet hat mit Kraft, untadelig machte er meinen Weg. Meine Füße machte er schnell wie die Füße der Hirschkuh, auf sichere Höhe ließ er mich steigen. Er lehrte meine Hände den Kampf, meinen Arm hieß er spannen den bronzenen Bogen. Du gabst mir den Schild deines Heiles, Ps 0,00–0,00 86

Erstes Buch es hielt mich fest deine Rechte, deine Güte machte mich groß. Meinen Schritten gabst du weiten Raum, meine Füße strauchelten nicht. Ich verfolgte meine Feinde und holte sie ein und kehrte nicht um, bis sie völlig vernichtet. Ich schlug sie und sie konnten sich nicht mehr erheben, unter meinen Füßen sanken sie hin. Zum Kampf hast du mich gegürtet mit Kraft, meine Widersacher hast du gebeugt unter mich. Meine Feinde jagst du in die Flucht, und die mich hassen, du hast sie vernichtet. Sie schrien, doch es fand sich kein Retter, sie schrien zum Herrn, doch er hörte sie nicht. Und ich trieb sie einher wie Staub vor dem Wind, wie Straßenkot trat ich sie nieder. Du hast mich dem Hader der Menge entzogen, mich eingesetzt zum Haupt der Völker. Völker, die ich nicht kannte, wurden mir dienstbar, meinem ersten Worte gehorsam. Die Söhne der Fremden huldigten mir, die Söhne der Fremden erblassten vor Furcht, aus ihren Burgen kamen sie bebend herbei. Es lebe der Herr! Er sei gepriesen, mein Fels, hochgelobt mein Gott und mein Retter, Gott, der mir schaffte Vergeltung, der die Völker mir unterwarf: Der du von meinen Feinden mich hast befreit, über die Widersetzlichen mich erhoben, mich entrissen dem Mann der Gewalt. Darum will ich dich preisen, o Herr, vor den Völkern, deinem Namen will ich lobsingen. Denn große Siege hast du gewährt deinem König, Gnade erwiesen deinem Gesalbten, David und seinem Stamm auf ewig. Psalm 19 Dem Chormeister; ein Psalm von David. Die Himmel rühmen die Herrlichkeit Gottes, die Himmelsfeste verkündet das Werk seiner Hände. Der Tag gibt weiter das Wort an den Tag, die Nacht vermeldet der Nacht ihre Kunde. Da ist keine Sprache, kein Wort, nicht hörst du den Laut ihrer Stimme. Und doch, in alle Welt ertönt ihr Ruf, ihre Botschaft bis an die Enden der Erde. Dort hat er ein Zelt geschaffen der Sonne; wie der Bräutigam aus dem Gemache geht sie hervor, froh wie der Held, der durchläuft seine Bahn: Sie geht hervor am Rande des Himmels, und wieder zum Rande des Himmels eilt sie dahin; nichts kann sich vor ihren Gluten verbergen. Vollkommen ist das Gesetz des Herrn, es labt die Seele; die Vorschrift des Herrn ist verlässlich, Unwissende macht sie zu Weisen. Die Befehle des Herrn sind gerade, sie erfreuen das Herz; lauter ist sein Gebot, es erleuchtet das Auge. Die Furcht des Herrn ist heilig, sie hat für immer Bestand; seine Urteile sind wahrhaft, sie sind alle gerecht. Köstlicher sind sie als Gold, als ein Schatz von lauterem Gold, süßer sind sie als Honig, als Honig aus der Wabe. 87 Ps 0,00–0,00

<strong>Die</strong> Psalmen<br />

Mich umgaben des Todes Fluten,<br />

Wogen des Unheils erschreckten mich.<br />

<strong>Die</strong> Bande der Unterwelt schlossen mich ein,<br />

es fielen über mich die Schlingen des Todes.<br />

In meiner Bedrängnis rief ich zum Herrn,<br />

zu meinem Gott erhob ich mein Rufen.<br />

Und er hörte meine Stimme aus seinem<br />

heiligen Tempel,<br />

meine Klage erreichte sein Ohr.<br />

Da wankte die Erde und sie erbebte,<br />

erschüttert wurden die Berge<br />

bis auf den Grund,<br />

Zittern befiel sie<br />

vor seinem flammenden Zorn.<br />

Sein Odem war rauchende Wolke,<br />

aus seinem Mund brach verzehrendes Feuer,<br />

glühende Kohle brannte aus ihm.<br />

Und er neigte die Himmel und fuhr hernieder,<br />

auf Wolkendunkel ruhte sein Fuß.<br />

Vom Kerub getragen, flog er dahin,<br />

er fuhr auf den Flügeln der Winde.<br />

Sein Mantel: Finsternis ringsum ihn her;<br />

seine Hülle: schwarzes Wasser,<br />

dichtes Gewölk.<br />

Von seines Angesichtes blitzendem Strahl<br />

wurde entzündet das lodernde Feuer.<br />

Vom Himmel redete im Donner der Herr,<br />

der Höchste ließ seine Stimme erschallen.<br />

Er warf seine Pfeile und zerstreute die Feinde,<br />

Blitz auf Blitz warf er und streckte sie nieder.<br />

Da taten sich auf die Tiefen des Meeres,<br />

aufgedeckt wurden die Fundamente<br />

der Erde:<br />

Vor dem Drohen des Herrn,<br />

vor seines Odems zornigem Brausen.<br />

Er streckte seine Hand aus der Höhe und<br />

fasste nach mir<br />

und zog mich heraus aus den tiefen Wassern.<br />

Er entriss mich meinen grimmigsten Feinden,<br />

meinen Hassern, die stärker waren als ich.<br />

Sie fielen her über mich am Tag des Unheils,<br />

der Herr aber war mein Beschützer.<br />

Er führte mich hinaus in die Weite,<br />

er brachte mir Rettung, weil er mich liebt.<br />

So hat der Herr mir vergolten,<br />

weil ich gerecht bin,<br />

er hat mir gelohnt,<br />

weil rein sind meine Hände.<br />

Denn ich habe gewahrt die Wege des Herrn,<br />

nicht bin ich von meinem Gott gewichen<br />

durch Sünde.<br />

Ich hielt mir vor Augen all seine Gebote,<br />

seine Satzungen wies ich niemals von mir.<br />

Ich wandelte vor ihm ohne Fehl,<br />

ich hielt mich fern von Sünde.<br />

So hat der Herr mir vergolten,<br />

weil ich gerecht bin,<br />

weil er sah, dass rein sind meine Hände.<br />

Gütig erweist du dich dem Gütigen,<br />

an dem Redlichen handelst du redlich.<br />

Dem Lauteren erscheinst du lauter,<br />

noch klüger aber dem Allzuklugen.<br />

Dem geknechteten Volk schaffst du Heil,<br />

hoffärtige Augen senkst du nieder.<br />

Du bist es, Herr,<br />

der strahlen lässt meine Leuchte,<br />

mein Gott, du erhellst mein Dunkel.<br />

Mit dir durchbreche ich<br />

die Reihen des Feindes,<br />

mit meinem Gott erstürme ich Mauern.<br />

Gottes Weg ist gerade,<br />

das Wort des Herrn im Feuer bewährt,<br />

ein Schild ist er allen, die flüchten zu ihm.<br />

Wer ist Gott – es sei denn der Herr!<br />

Wer ein Fels, wenn nicht unser Gott!<br />

Gott ist es, der mich gegürtet hat mit Kraft,<br />

untadelig machte er meinen Weg.<br />

Meine Füße machte er schnell wie die Füße<br />

der Hirschkuh,<br />

auf sichere Höhe ließ er mich steigen.<br />

Er lehrte meine Hände den Kampf,<br />

meinen Arm hieß er spannen<br />

den bronzenen Bogen.<br />

Du gabst mir den Schild deines Heiles,<br />

Ps 0,00–0,00<br />

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