Die Bielefelder Bibel
Weisheit Weisheit
›Sieh, Gott in seiner Macht ist hoch erhaben. Wer könnte denn wie er Belehrung geben? Wer hat ihm seinen Wandel vorgeschrieben? Wer wagt zu sagen: Du begingst ein Unrecht? Bedenke, dass du seine Werke preist, von denen doch die Menschen Lieder singen! Ein jeder Mensch betrachtet es mit Freude, obwohl er es auch nur von ferne sieht. Sieh, Gott ist groß und wir begreifen ’s nicht, und seiner Jahre Zahl ist unerforschlich. Heranzieht er die Wassertropfen, der Regen rieselt nieder aus der Flut, der aus den Wolken strömt und niederträufelt auf die vielen Menschen. Wer kann die Weiten seiner Wolke fassen, den lauten Donnerschlag aus seinem Zelt? Darüber breitet er den Wasserstrom, und deckt damit der Berge Gipfel zu. Denn er versorgt dadurch die Völker und spendet ihnen reichlich Nahrung. Er hebt den Blitz in seine beiden Hände und weist ihn an, wohin er fallen soll. Es kündet ihn sein Donnerrollen an, wenn er im Zorne eifert gegen Schlechtigkeit.‹ 37 ›Ja, darum packt mein Herz der Schrecken und pocht erregt an seiner Stelle. Lauscht aufmerksam dem Toben seiner Stimme, dem Grollen, das aus seinem Munde kommt! Er lässt es unter ’m ganzen Himmel fahren, bis zu der Erde Grenzen seinen Blitz. Laut brüllt der Donner hinter ihm; mit hoheitsvoller Stimme donnert er und hält die Blitze nicht zurück, wenn sich seine Stimme hören lässt. Gott lässt uns Wunderdinge schauen, Großtaten wirkt er, die wir nicht begreifen. Denn er befiehlt dem Schnee: Zur Erde falle! Den Regengüssen: Niederströmet! Auf aller Menschen Hand drückt er ein Siegel, dass alle Menschen seine Taten spüren. Das Wild zieht sich zurück in sein Versteck und legt auf seine Lagerstatt sich nieder. Aus seinen Kammern bricht der Sturm hervor, und mit dem Nordwind bricht die Kälte ein. Durch Gottes Atem bildet sich das Eis, die weite Wasserfläche ist erstarrt. Mit Nass belädt er das Gewölk, Gewitterwolken streuen aus sein Leuchten. Nach seinem Willen zieh ’n sie hin und her; sie führen alles aus, was er befiehlt, im weiten Kreise seiner Erde. Sei es zur Strafe für der Erde Völker, sei es als Hulderweis, so werden sie von ihm gesandt. Ijob 0,00–0,00 58
DAS BUCH IJOB Hör dies dir an, Ijob! Steh still, betrachte Gottes Wundertaten! Weißt du, wie ihnen Gott Befehle gibt, wie seiner Wolken Licht er leuchten lässt? Verstehst du es, wie seine Wolken schweben, die Wunderwerke des Allwissenden? Du, dessen Kleider schon vor Hitze glühen, wenn die Erde unter ’m Südwind brütet, hast du mit ihm die Wolkendecke ausgebreitet, fest wie ein Spiegel, aus Metall gegossen? Belehre uns, was wir ihm sagen sollen! Nichts vorzubringen wissen wir, so sprachlos, wie wir sind. Muss man ihm erst erzählen, wenn ich rede? Wenn einer spricht, wird es ihm mitgeteilt? Man kann das Sonnenlicht nicht sehen, wenn hinter dem Gewölk es aufglänzt. Ein Windstoß fährt daher und jagt es fort. Vom Norden her erstrahlt der Glanz; um Gott ist eine Pracht, die Schrecken bringt. Nie werden den Allmächtgen wir ergründen. An Macht und Recht ist er gewaltig groß. Reich an Gerechtigkeit wird er das Recht nicht beugen. Deswegen sollen ihn die Menschen fürchten. Die Weisheitskundigen – er schaut sie nicht einmal an.‹ 59 Ijob 0,00–0,00
- Seite 8 und 9: Inhalt I Prolog II Die Redewechsel
- Seite 10 und 11: 2 Eines Tages geschah es, dass die
- Seite 12 und 13: DAS BUCH IJOB Drei Freunde Ijobs h
- Seite 14 und 15: Ein Hauch glitt über mein Gesicht
- Seite 16 und 17: Dass doch mein Verlangen sich erfü
- Seite 18 und 19: 8 Da antwortete Bildad von Schuach
- Seite 20 und 21: Wer darf ihm sagen: Was beginnst du
- Seite 22 und 23: 11 Da entgegnete Zofar aus Naama un
- Seite 24 und 25: Bei ihm (allein) ist Weisheit und a
- Seite 26 und 27: 14 ›Der Mensch, von der Frau gebo
- Seite 28 und 29: Was ist der Mensch, dass rein er w
- Seite 30 und 31: Wenn meine Freunde mich verspotten,
- Seite 32 und 33: Hungrig nach ihm ist sein Unheil, d
- Seite 34 und 35: 20 Da erwiderte Zofar von Naama und
- Seite 36 und 37: Von deinen Wegen wollen wir nichts
- Seite 38 und 39: Sei wieder gut zu ihm und halte Fri
- Seite 40 und 41: Halbtote rufen aus der Stadt empor,
- Seite 42 und 43: 27 Da fuhr Ijob in seiner Rede fort
- Seite 44 und 45: 28 ›Für Silber gibt es einen Fun
- Seite 46 und 47: Der Segen des Verlorenen kam über
- Seite 48 und 49: Ich schrei’ zu dir, doch du gibst
- Seite 50 und 51: O wäre jemand da, dass Gott mich h
- Seite 52 und 53: Da begann Elihu, der Sohn Barachels
- Seite 54 und 55: Er fleht zu Gott und der wird sich
- Seite 56 und 57: Bei dir ist es, zu wählen, nicht b
- Seite 60 und 61: V 38 Da gab der Herr Ijob Antwort a
- Seite 62 und 63: Wie zu Gestein verdichten sich die
- Seite 64 und 65: Sie überlässt der Erde ihre Eier
- Seite 66 und 67: Da gab der Herr dem Ijob Antwort au
- Seite 68 und 69: ›Fängst du das Krokodil am Angel
- Seite 70 und 71: Sein Herz ist fest wie Stein, hart
- Seite 72: Der Herr wendete das Geschick Ijobs
- Seite 76 und 77: Die Psalmen Erstes Buch Psalm 1-41
- Seite 78 und 79: Die Psalmen Psalm 2 Warum toben die
- Seite 80 und 81: Die Psalmen Wende dich zu mir, o He
- Seite 82 und 83: Die Psalmen Die Völker sanken in d
- Seite 84 und 85: Die Psalmen Psalm 14 Dem Chormeiste
- Seite 86 und 87: Die Psalmen Mich umgaben des Todes
- Seite 88 und 89: Die Psalmen Dein Knecht will sie ac
- Seite 90 und 91: Die Psalmen Nur ihm sollen huldigen
- Seite 92 und 93: Die Psalmen mit den Sündern, nicht
- Seite 94 und 95: Die Psalmen doch seine Güte ein Le
- Seite 96 und 97: Die Psalmen Psalm 33 Frohlockt, ihr
- Seite 98 und 99: Die Psalmen Doch als ich wankte, da
- Seite 100 und 101: Die Psalmen und niemals sah ich, da
- Seite 102 und 103: Die Psalmen Blicke weg von mir, das
- Seite 104 und 105: Die Psalmen Zweites Buch Psalm 42 D
- Seite 106 und 107: Die Psalmen Verkauft hast dein Volk
›Sieh, Gott in seiner Macht ist hoch erhaben.<br />
Wer könnte denn wie er Belehrung geben?<br />
Wer hat ihm seinen Wandel vorgeschrieben?<br />
Wer wagt zu sagen: Du begingst ein Unrecht?<br />
Bedenke, dass du seine Werke preist,<br />
von denen doch die Menschen Lieder singen!<br />
Ein jeder Mensch betrachtet es mit Freude,<br />
obwohl er es auch nur von ferne sieht.<br />
Sieh, Gott ist groß und wir begreifen ’s nicht,<br />
und seiner Jahre Zahl ist unerforschlich.<br />
Heranzieht er die Wassertropfen,<br />
der Regen rieselt nieder aus der Flut,<br />
der aus den Wolken strömt<br />
und niederträufelt auf die vielen Menschen.<br />
Wer kann die Weiten seiner Wolke fassen,<br />
den lauten Donnerschlag aus seinem Zelt?<br />
Darüber breitet er den Wasserstrom,<br />
und deckt damit der Berge Gipfel zu.<br />
Denn er versorgt dadurch die Völker<br />
und spendet ihnen reichlich Nahrung.<br />
Er hebt den Blitz in seine beiden Hände<br />
und weist ihn an, wohin er fallen soll.<br />
Es kündet ihn sein Donnerrollen an,<br />
wenn er im Zorne eifert gegen Schlechtigkeit.‹<br />
37<br />
›Ja, darum packt mein Herz der Schrecken<br />
und pocht erregt an seiner Stelle.<br />
Lauscht aufmerksam dem Toben seiner Stimme,<br />
dem Grollen, das aus seinem Munde kommt!<br />
Er lässt es unter ’m ganzen Himmel fahren,<br />
bis zu der Erde Grenzen seinen Blitz.<br />
Laut brüllt der Donner hinter ihm;<br />
mit hoheitsvoller Stimme donnert er<br />
und hält die Blitze nicht zurück,<br />
wenn sich seine Stimme hören lässt.<br />
Gott lässt uns Wunderdinge schauen,<br />
Großtaten wirkt er, die wir nicht begreifen.<br />
Denn er befiehlt dem Schnee: Zur Erde falle!<br />
Den Regengüssen: Niederströmet!<br />
Auf aller Menschen Hand drückt er ein Siegel,<br />
dass alle Menschen seine Taten spüren.<br />
Das Wild zieht sich zurück in sein Versteck<br />
und legt auf seine Lagerstatt sich nieder.<br />
Aus seinen Kammern bricht der Sturm hervor,<br />
und mit dem Nordwind bricht die Kälte ein.<br />
Durch Gottes Atem bildet sich das Eis,<br />
die weite Wasserfläche ist erstarrt.<br />
Mit Nass belädt er das Gewölk,<br />
Gewitterwolken streuen aus sein Leuchten.<br />
Nach seinem Willen zieh ’n sie hin und her;<br />
sie führen alles aus, was er befiehlt,<br />
im weiten Kreise seiner Erde.<br />
Sei es zur Strafe für der Erde Völker,<br />
sei es als Hulderweis, so werden sie<br />
von ihm gesandt.<br />
Ijob 0,00–0,00<br />
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