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Die Bielefelder Bibel

Weisheit

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Der Segen des Verlorenen kam über mich;<br />

der Witwe gab ich Freude in ihr Herz.<br />

Ich kleidete mich in Gerechtigkeit,<br />

mein Recht galt mir als Mantel und als Turban.<br />

Dem Blinden diente ich als Auge<br />

und war ein Fuß für den Gelähmten.<br />

Ein Vater war ich für die armen Leute;<br />

des Fremden Streitfall untersuchte ich.<br />

Ich zerschmetterte des Frevlers Kiefer,<br />

den Raub entriss ich seinen Zähnen.<br />

So dachte ich: Mit meinem Nest<br />

werd’ ich verscheiden<br />

und wie der Phönix lange leben.<br />

Dem Wasser stehe meine Wurzel offen,<br />

in meinen Zweigen nächtige der Tau.<br />

Stets möge sich mein Ruhm bei mir verjüngen,<br />

der Bogen möge sich in meiner Hand erneuern.<br />

Man schenkte mir Gehör und wartete auf mich,<br />

man lauschte schweigend, meinen Rat zu hören.<br />

Nach meiner Rede gab man keine Antwort;<br />

es träufelte mein Wort auf sie herab.<br />

Sie harrten meiner wie auf Regenschauer<br />

und öffneten den Mund nach Frühjahrsregen.<br />

Ich lachte ihnen zu, wenn sie verzagten;<br />

mein strahlend Antlitz konnten sie nicht trüben.<br />

Ich wählte ihren Weg und war ihr Führer;<br />

ich thronte wie ein König in der Schar<br />

und führte überall sie nach Belieben.‹<br />

Ijob 0,00–0,00<br />

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