Die Bielefelder Bibel

Weisheit Weisheit

18.02.2014 Aufrufe

Halbtote rufen aus der Stadt empor, die Seele der Misshandelten schreit auf; doch Gott bleibt stumm auf ihre Klage. Jene sind des Lichtes Feinde, erkennen seine Wege nicht, verweilen nicht auf seinen Pfaden. Ist kein Licht, so steht der Mörder auf und mordet Niedrige und Arme. Zur Nachtzeit streift der Dieb umher. Des Ehebrechers Auge wartet auf die Dämmerung. Er denkt: Kein Auge wird mich nun erblicken. Den Schleier legt er über sein Gesicht. Im Finstern bricht er in die Häuser ein. Bei Tage aber schließen sie sich ein; vom Lichte wollen sie nichts wissen. Denn Finsternis, das ist der Morgen ihnen allen, denn mit des Dunkels Schrecken sind sie wohlvertraut. Schnell flieht er vor dem Tag, nicht wendet sich sein Weg den Höhen zu. Sein Erbteil ist verflucht im Land! Wie Trockenheit und Hitze den geschmolznen Schnee verzehren, so die Unterwelt den Sünder. Der Mutterschoß soll ihn vergessen, und seines Namens wird nicht mehr gedacht. Zerbrechen muss die Bosheit wie ein Baum. Die Unfruchtbare quält er, die kein Kind gebar, und spendet keiner Witwe eine Wohltat. Durch seine Kraft gibt er den Starken langes Leben; da er auf ’s Leben nicht mehr hoffte, steht er auf. Er gibt ihm Sicherheit, auf die er sich verlässt; und seine Augen ruh’n auf seinen Wegen. Hoch steigt er eine Zeit lang auf und schwindet dann; erniedrigt werden sie, wie alle weggerafft und abgeschnitten wie die Ährenspitzen. Ist es nicht so? Wer darf mich Lügen strafen? Und wer kann denn mein Wort zunichte machen?‹ Ijob 0,00–0,00 40

DAS BUCH IJOB 25 Da erwiderte Bildad von Schuach und sprach: ›Bei ihm sind Herrschermacht und Schrecken, der Frieden hält in seinen Himmelshöhen. Gibt ’s eine Zahl für seine Scharen? Und ein Entkommen seinem Anschlag? Wie kann ein Mensch vor Gott im Rechte sein, der von der Frau Geborene in Reinheit strahlen? Sieh, selbst der Mond erglänzt nicht hell, die Sterne sind nicht rein in seinen Augen, viel weniger der Mensch, die Made, der Menschensohn, der Wurm!‹ 26 Da antwortete Ijob und sprach: ›Wie gut hilfst du dem Schwachen auf und stützt den Arm, der ohne Kraft gewesen! Wie trefflich rätst du dem, der ohne Einsicht und offenbarst Verstand in Fülle! Mit wessen Hilfe trägst du deine Worte vor? Und wessen Geist ging von dir aus? Die Totengeister selbst erzittern, die Wasser und die darin wohnen. Nackt liegt die Unterwelt vor ihm, der Ort des Untergangs trägt keine Hülle. Den Norden spannt er über ’m Chaos aus, und über ’m Nichts hängt er die Erde auf. Die Wasser bindet er in seine Wolken, doch das Gewölk zerreißt nicht unter ihnen. Er hüllt das Angesicht des Vollmonds ein und breitet seine Wolken über ihn. Rings um die Wasserfläche zieht er einen Kreis bis dorthin, wo das Licht ans Dunkel grenzt. Des Himmels Säulen wanken, entsetzen sich vor seinem Drohen. 41 Ijob 0,00–0,00

DAS BUCH IJOB<br />

25<br />

Da erwiderte Bildad von Schuach und sprach:<br />

›Bei ihm sind Herrschermacht und Schrecken,<br />

der Frieden hält in seinen Himmelshöhen.<br />

Gibt ’s eine Zahl für seine Scharen?<br />

Und ein Entkommen seinem Anschlag?<br />

Wie kann ein Mensch vor Gott im Rechte sein,<br />

der von der Frau Geborene in Reinheit strahlen?<br />

Sieh, selbst der Mond erglänzt nicht hell,<br />

die Sterne sind nicht rein in seinen Augen,<br />

viel weniger der Mensch, die Made,<br />

der Menschensohn, der Wurm!‹<br />

26<br />

Da antwortete Ijob und sprach:<br />

›Wie gut hilfst du dem Schwachen auf<br />

und stützt den Arm, der ohne Kraft gewesen!<br />

Wie trefflich rätst du dem, der ohne Einsicht<br />

und offenbarst Verstand in Fülle!<br />

Mit wessen Hilfe trägst du deine Worte vor?<br />

Und wessen Geist ging von dir aus?<br />

<strong>Die</strong> Totengeister selbst erzittern,<br />

die Wasser und die darin wohnen.<br />

Nackt liegt die Unterwelt vor ihm,<br />

der Ort des Untergangs trägt keine Hülle.<br />

Den Norden spannt er über ’m Chaos aus,<br />

und über ’m Nichts hängt er die Erde auf.<br />

<strong>Die</strong> Wasser bindet er in seine Wolken,<br />

doch das Gewölk zerreißt nicht unter ihnen.<br />

Er hüllt das Angesicht des Vollmonds ein<br />

und breitet seine Wolken über ihn.<br />

Rings um die Wasserfläche zieht er einen Kreis<br />

bis dorthin, wo das Licht ans Dunkel grenzt.<br />

Des Himmels Säulen wanken,<br />

entsetzen sich vor seinem Drohen.<br />

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