Die Bielefelder Bibel
Weisheit Weisheit
Halbtote rufen aus der Stadt empor, die Seele der Misshandelten schreit auf; doch Gott bleibt stumm auf ihre Klage. Jene sind des Lichtes Feinde, erkennen seine Wege nicht, verweilen nicht auf seinen Pfaden. Ist kein Licht, so steht der Mörder auf und mordet Niedrige und Arme. Zur Nachtzeit streift der Dieb umher. Des Ehebrechers Auge wartet auf die Dämmerung. Er denkt: Kein Auge wird mich nun erblicken. Den Schleier legt er über sein Gesicht. Im Finstern bricht er in die Häuser ein. Bei Tage aber schließen sie sich ein; vom Lichte wollen sie nichts wissen. Denn Finsternis, das ist der Morgen ihnen allen, denn mit des Dunkels Schrecken sind sie wohlvertraut. Schnell flieht er vor dem Tag, nicht wendet sich sein Weg den Höhen zu. Sein Erbteil ist verflucht im Land! Wie Trockenheit und Hitze den geschmolznen Schnee verzehren, so die Unterwelt den Sünder. Der Mutterschoß soll ihn vergessen, und seines Namens wird nicht mehr gedacht. Zerbrechen muss die Bosheit wie ein Baum. Die Unfruchtbare quält er, die kein Kind gebar, und spendet keiner Witwe eine Wohltat. Durch seine Kraft gibt er den Starken langes Leben; da er auf ’s Leben nicht mehr hoffte, steht er auf. Er gibt ihm Sicherheit, auf die er sich verlässt; und seine Augen ruh’n auf seinen Wegen. Hoch steigt er eine Zeit lang auf und schwindet dann; erniedrigt werden sie, wie alle weggerafft und abgeschnitten wie die Ährenspitzen. Ist es nicht so? Wer darf mich Lügen strafen? Und wer kann denn mein Wort zunichte machen?‹ Ijob 0,00–0,00 40
DAS BUCH IJOB 25 Da erwiderte Bildad von Schuach und sprach: ›Bei ihm sind Herrschermacht und Schrecken, der Frieden hält in seinen Himmelshöhen. Gibt ’s eine Zahl für seine Scharen? Und ein Entkommen seinem Anschlag? Wie kann ein Mensch vor Gott im Rechte sein, der von der Frau Geborene in Reinheit strahlen? Sieh, selbst der Mond erglänzt nicht hell, die Sterne sind nicht rein in seinen Augen, viel weniger der Mensch, die Made, der Menschensohn, der Wurm!‹ 26 Da antwortete Ijob und sprach: ›Wie gut hilfst du dem Schwachen auf und stützt den Arm, der ohne Kraft gewesen! Wie trefflich rätst du dem, der ohne Einsicht und offenbarst Verstand in Fülle! Mit wessen Hilfe trägst du deine Worte vor? Und wessen Geist ging von dir aus? Die Totengeister selbst erzittern, die Wasser und die darin wohnen. Nackt liegt die Unterwelt vor ihm, der Ort des Untergangs trägt keine Hülle. Den Norden spannt er über ’m Chaos aus, und über ’m Nichts hängt er die Erde auf. Die Wasser bindet er in seine Wolken, doch das Gewölk zerreißt nicht unter ihnen. Er hüllt das Angesicht des Vollmonds ein und breitet seine Wolken über ihn. Rings um die Wasserfläche zieht er einen Kreis bis dorthin, wo das Licht ans Dunkel grenzt. Des Himmels Säulen wanken, entsetzen sich vor seinem Drohen. 41 Ijob 0,00–0,00
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- Seite 5: Das Buch Ijob Die Psalmen Seite 00
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- Seite 10 und 11: 2 Eines Tages geschah es, dass die
- Seite 12 und 13: DAS BUCH IJOB Drei Freunde Ijobs h
- Seite 14 und 15: Ein Hauch glitt über mein Gesicht
- Seite 16 und 17: Dass doch mein Verlangen sich erfü
- Seite 18 und 19: 8 Da antwortete Bildad von Schuach
- Seite 20 und 21: Wer darf ihm sagen: Was beginnst du
- Seite 22 und 23: 11 Da entgegnete Zofar aus Naama un
- Seite 24 und 25: Bei ihm (allein) ist Weisheit und a
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- Seite 28 und 29: Was ist der Mensch, dass rein er w
- Seite 30 und 31: Wenn meine Freunde mich verspotten,
- Seite 32 und 33: Hungrig nach ihm ist sein Unheil, d
- Seite 34 und 35: 20 Da erwiderte Zofar von Naama und
- Seite 36 und 37: Von deinen Wegen wollen wir nichts
- Seite 38 und 39: Sei wieder gut zu ihm und halte Fri
- Seite 42 und 43: 27 Da fuhr Ijob in seiner Rede fort
- Seite 44 und 45: 28 ›Für Silber gibt es einen Fun
- Seite 46 und 47: Der Segen des Verlorenen kam über
- Seite 48 und 49: Ich schrei’ zu dir, doch du gibst
- Seite 50 und 51: O wäre jemand da, dass Gott mich h
- Seite 52 und 53: Da begann Elihu, der Sohn Barachels
- Seite 54 und 55: Er fleht zu Gott und der wird sich
- Seite 56 und 57: Bei dir ist es, zu wählen, nicht b
- Seite 58 und 59: ›Sieh, Gott in seiner Macht ist h
- Seite 60 und 61: V 38 Da gab der Herr Ijob Antwort a
- Seite 62 und 63: Wie zu Gestein verdichten sich die
- Seite 64 und 65: Sie überlässt der Erde ihre Eier
- Seite 66 und 67: Da gab der Herr dem Ijob Antwort au
- Seite 68 und 69: ›Fängst du das Krokodil am Angel
- Seite 70 und 71: Sein Herz ist fest wie Stein, hart
- Seite 72: Der Herr wendete das Geschick Ijobs
- Seite 76 und 77: Die Psalmen Erstes Buch Psalm 1-41
- Seite 78 und 79: Die Psalmen Psalm 2 Warum toben die
- Seite 80 und 81: Die Psalmen Wende dich zu mir, o He
- Seite 82 und 83: Die Psalmen Die Völker sanken in d
- Seite 84 und 85: Die Psalmen Psalm 14 Dem Chormeiste
- Seite 86 und 87: Die Psalmen Mich umgaben des Todes
- Seite 88 und 89: Die Psalmen Dein Knecht will sie ac
DAS BUCH IJOB<br />
25<br />
Da erwiderte Bildad von Schuach und sprach:<br />
›Bei ihm sind Herrschermacht und Schrecken,<br />
der Frieden hält in seinen Himmelshöhen.<br />
Gibt ’s eine Zahl für seine Scharen?<br />
Und ein Entkommen seinem Anschlag?<br />
Wie kann ein Mensch vor Gott im Rechte sein,<br />
der von der Frau Geborene in Reinheit strahlen?<br />
Sieh, selbst der Mond erglänzt nicht hell,<br />
die Sterne sind nicht rein in seinen Augen,<br />
viel weniger der Mensch, die Made,<br />
der Menschensohn, der Wurm!‹<br />
26<br />
Da antwortete Ijob und sprach:<br />
›Wie gut hilfst du dem Schwachen auf<br />
und stützt den Arm, der ohne Kraft gewesen!<br />
Wie trefflich rätst du dem, der ohne Einsicht<br />
und offenbarst Verstand in Fülle!<br />
Mit wessen Hilfe trägst du deine Worte vor?<br />
Und wessen Geist ging von dir aus?<br />
<strong>Die</strong> Totengeister selbst erzittern,<br />
die Wasser und die darin wohnen.<br />
Nackt liegt die Unterwelt vor ihm,<br />
der Ort des Untergangs trägt keine Hülle.<br />
Den Norden spannt er über ’m Chaos aus,<br />
und über ’m Nichts hängt er die Erde auf.<br />
<strong>Die</strong> Wasser bindet er in seine Wolken,<br />
doch das Gewölk zerreißt nicht unter ihnen.<br />
Er hüllt das Angesicht des Vollmonds ein<br />
und breitet seine Wolken über ihn.<br />
Rings um die Wasserfläche zieht er einen Kreis<br />
bis dorthin, wo das Licht ans Dunkel grenzt.<br />
Des Himmels Säulen wanken,<br />
entsetzen sich vor seinem Drohen.<br />
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