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Die Bielefelder Bibel

Weisheit

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das buch jesus sirach<br />

gastfreundschaft<br />

<strong>Die</strong> Hauptsache zum Leben sind Wasser und Brot, und Kleidung und<br />

Wohnung, um sich zu schützen. Besser das Leben des Armen unter schirmendem<br />

Dach als köstliche Leckerbissen in der Fremde. Ob wenig oder viel, sei<br />

zufrieden, dann hörst du keinen Vorwurf in der Fremde.<br />

Schlimm ist ein Leben von Haus zu Haus, denn wo du als Fremder<br />

lebst, darfst du den Mund nicht auftun. Ein Fremder bist du und Schmach<br />

musst du schlucken und noch bittere Worte hören: Auf, Fremder, deck den<br />

Tisch, und wenn du etwas hast, gib mir zu essen! Fort, Fremder, ich habe eine<br />

Ehrenpflicht, der Bruder ist als Gast gekommen, ich brauche das Haus. Hart<br />

ist für einen verständigen Menschen das Schelten des Hausherrn und das<br />

Schimpfen des Gläubigers.<br />

kindererziehung<br />

30<br />

Wer seinen Sohn liebt, hält stets den Stock für ihn bereit, damit er<br />

später Freude an ihm erleben kann. Wer seinen Sohn züchtigt, wird Freude an<br />

ihm haben, bei seinen Bekannten wird er seinetwegen gerühmt werden. Wer<br />

seinen Sohn unterweist, wird den Feind neidisch machen, vor seinen Freunden<br />

aber kann er auf ihn stolz sein. Stirbt sein Vater, so ist es, als wäre er nicht<br />

tot, denn er hat sich ein Abbild zurückgelassen. Zu Lebzeiten kann er sich freuen,<br />

sooft er ihn sieht, und bei seinem Hinscheiden ist er ohne Besorgnis. Den<br />

Feinden gegenüber hinterlässt er einen Rächer, den Freunden aber einen, der<br />

ihnen die Liebe vergilt.<br />

Wer den Sohn verzärtelt, wird sich selbst Wunden verbinden müssen,<br />

und bei jedem Schrei zittert sein Herz. Ein ungebändigtes Pferd nimmt wild<br />

Reißaus, und ein Sohn, der sich selbst überlassen ist, wird ungezogen. Verzärtele<br />

deinen Sohn und er wird dich in Schrecken setzen, scherze mit ihm und<br />

er wird dich betrüben. Lache nicht mit ihm, dass er dir nicht Verdruss macht<br />

und dir schließlich die Zähne stumpf werden. Lass ihn nicht eigenmächtig werden<br />

in seiner Jugend und dulde keine Bosheiten von ihm.<br />

Beuge ihm den Kopf, solange er jung ist, und schlag ihn aufs Gesäß,<br />

solange er klein ist, damit er nicht verrohe und gegen dich widerspenstig wird<br />

und dir dann durch ihn Herzeleid entsteht. Züchtige deinen Sohn und erzieh<br />

ihn gut, damit er sich in seiner Torheit nicht gegen dich erhebt.<br />

Sir 0,00–0,00<br />

342

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