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Die Bielefelder Bibel

Weisheit

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vor dem Herrn. Nicht darf man den Armen, der weise ist, verachten, nicht darf<br />

man einen Sünder ehren. Fürst, Herrscher und Machthaber werden geehrt,<br />

doch keiner ist größer, als wer den Herrn fürchtet. Einem verständigen Sklaven<br />

dienen Freie, doch ein einsichtiger Mensch wird nicht aufbegehren.<br />

demut und wahrheit<br />

Spiel nicht den Weisen, wenn du deine Arbeit tust, und rühm dich<br />

nicht, während du in Not bist. Besser, wer arbeitet und Überfluss genug hat,<br />

als wer sich rühmt und nichts zu essen hat.<br />

Mein Sohn, in Demut ehre dich selbst, und gib dir das Ansehen, das<br />

du verdienst. Wer sich selbst unrecht tut, wer wird den für gerecht halten?<br />

Und wer wird den ehren, der sich selber die Ehre abspricht? Es gibt Arme, die<br />

sind angesehen wegen ihrer Klugheit, und es gibt Leute, die sind geehrt wegen<br />

ihres Reichtums. Wer schon als Armer geehrt ist, um wie viel mehr, wenn<br />

er reich wäre? Wer auch als Reicher verachtet ist, um wie viel mehr, wenn er<br />

arm wäre?<br />

nicht dem anschein trauen<br />

erziehung zur weisheit und zu individuellen tugenden<br />

11<br />

<strong>Die</strong> Weisheit des Geringen erhebt sein Haupt und lässt ihn zwischen<br />

Fürsten sitzen. Lobe keinen Menschen um seiner Schönheit willen, und verachte<br />

keinen Menschen um seines Aussehens willen. Unansehnlich unter den<br />

geflügelten Tieren ist die Biene, doch was sie hervorbringt, ist von erlesener<br />

Süße. Sei nicht stolz auf die Kleider, die du trägst, und werde nicht stolz, wenn<br />

man dich ehrt. Denn unbegreiflich sind die Werke des Herrn, und den Menschen<br />

verborgen ist sein Walten.<br />

Viele, die herrschten, mussten auf dem Erdboden sitzen, und mancher,<br />

dessen niemand gedachte, trug eine Krone. Viele, die mächtig waren, wurden<br />

verachtet, und Leute, die in Ehren standen, wurden der Gewalt eines anderen<br />

preisgegeben.<br />

bedachtsamkeit und ruhe<br />

Ehe du nicht nachgeprüft hast, mach keine Vorwürfe, untersuche zuerst<br />

und nachher tadle. Antworte nicht, bevor du zugehört hast, und während<br />

einer Darlegung rede nicht dazwischen. Um eine Sache, die dich nichts angeht,<br />

streite nicht, und am Streit der Gottlosen beteilige dich nicht.<br />

Mein Sohn, unternimm nicht viele Geschäfte. Wenn du sie mehrst,<br />

bleibst du nicht frei von Schuld. Selbst wenn du rennst, kommst du nicht ans<br />

315 Sir 0,00–0,00

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