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Die Bielefelder Bibel

Weisheit

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Das Buch der Weisheit<br />

Kap. 13<br />

einen Bund voll herrlicher Verheißungen gewährtest! Während du uns<br />

also erziehst, schlägst du unsere Feinde zehntausendfach, damit wir,<br />

wenn wir selbst richten, deine Güte uns zum Vorbild nehmen, und wenn<br />

wir gerichtet werden, auf Erbarmen hoffen.<br />

Deshalb hast du auch die Ungerechten, die in Torheit ihr Leben verbrachten,<br />

durch ihre eigenen Gräuel gezüchtigt. Denn sie hatten sich auf<br />

den Wegen des Irrtums allzu weit verirrt, als sie die verächtlichsten aller<br />

hässlichen Tiere für Götter hielten und wie unverständige Tiere sich<br />

täuschen ließen. Darum hast du ihnen wie unvernünftigen Kindern eine<br />

Plage gesandt, die sie zum Gespött machte. <strong>Die</strong> sich aber durch den Spott<br />

der Strafe nicht warnen ließen, mussten ein Gericht erfahren, das Gottes<br />

würdig war. Denn als sie in ihren Leiden sich über die ärgerten, die sie<br />

für Götter hielten, weil sie von ihnen geplagt wurden, sahen sie ein, dass<br />

jener, den sie vorher nicht kennen wollten, der wahre Gott sei. Darum<br />

kam auch die äußerste Strafe über sie.<br />

Toren waren ja von Natur schon alle Menschen, denen die Erkenntnis<br />

Gottes fehlte und die aus den sichtbaren Vollkommenheiten den Seienden<br />

nicht wahrzunehmen vermochten, noch bei der Betrachtung seiner<br />

Werke den Meister erkannten, sondern Feuer oder Wind oder die<br />

flüchtige Luft, den Kreis der Gestirne oder das gewaltige Wasser oder<br />

die Leuchten des Himmels für weltregierende Götter hielten. Wenn sie,<br />

durch deren Schönheit entzückt, schon in diesen Dingen Götter sahen,<br />

so hätten sie doch wissen sollen, um wie viel herrlicher ihr Gebieter ist.<br />

Denn der Urheber der Schönheit hat sie geschaffen. Und wenn sie über<br />

deren Kraft und Wirksamkeit in Staunen gerieten, so mussten sie daraus<br />

schließen, um wie viel mächtiger ihr Schöpfer ist. Denn von der Größe<br />

und Schönheit der Geschöpfe lässt sich auf ihren Schöpfer schließen.<br />

Indessen verdienen diese nur einen geringen Tadel. Denn sie gehen vielleicht<br />

nur irre, während sie wirklich Gott suchen und finden wollen. Mit<br />

seinen Werken beschäftigt, forschen sie ja nach ihm, lassen sich aber<br />

durch das Aussehen verführen, weil das Geschaute so schön ist. Dennoch<br />

sind auch sie nicht zu entschuldigen. Besaßen sie so viel geistige Fähigkeit,<br />

dass sie die Welt durchforschen konnten, wie kam es, dass sie nicht<br />

eher deren Herrn fanden?<br />

Unglückselig aber waren und auf tote Dinge setzten ihre Hoffnung, die<br />

Werke von Menschenhand Götter nannten, Gold und Silber, Kunstgebilde<br />

und Tiergestalten oder einen unnützen Stein, das Werk einer Hand<br />

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