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Die Bielefelder Bibel

Weisheit

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Das Buch der Weisheit<br />

In Windeln wurde ich aufgezogen und in Sorgen.<br />

Denn kein König hat einen anderen Anfang seines Daseins.<br />

Der Eingang in das Leben ist für alle der eine,<br />

wie auch der Ausgang der gleiche ist.<br />

Daher betete ich und es wurde mir Einsicht verliehen;<br />

ich flehte und der Geist der Weisheit kam über mich.<br />

Ich stellte sie höher als Zepter und Throne,<br />

und Reichtum achtete ich für nichts im Vergleich mit ihr.<br />

Keinen unschätzbaren Edelstein stellte ich ihr gleich;<br />

denn neben ihr ist alles Gold nur ein wenig Sand,<br />

und ihr gegenüber wird das Silber nur wie Kot geachtet.<br />

Mehr als Gesundheit und Schönheit liebte ich sie<br />

und gab ihrem Besitz den Vorzug vor dem Licht;<br />

denn nie verlöscht der Glanz, den sie ausstrahlt.<br />

Doch alle Güter kamen mir zugleich mit ihr,<br />

und ungezählter Reichtum war in ihren Händen.<br />

Ich hatte dennoch an alledem meine Freude,<br />

weil die Weisheit seine Führerin ist;<br />

ich wusste aber nicht, dass sie auch seine Urheberin ist.<br />

Arglos lernte ich, neidlos teile ich sie mit,<br />

ihren Reichtum verberge ich nicht.<br />

Sie ist ja den Menschen ein unerschöpflicher Schatz.<br />

<strong>Die</strong> sich seiner bedienten, haben Freundschaft mit Gott erworben,<br />

empfohlen durch die Gaben, die die Zucht verleiht.<br />

Mir aber möge Gott gewähren, seinem Sinn gemäß zu reden<br />

und Gedanken zu fassen, wie sie der verliehenen Gabe würdig sind.<br />

Denn er selbst ist Führer der Weisheit<br />

und der Weisen Lenker.<br />

In seiner Hand sind ja wir sowohl wie unsere Worte,<br />

jegliche Einsicht und das Geschick zu Kunstfertigkeiten.<br />

Denn er verlieh mir untrügliche Erkenntnis der Dinge,<br />

dass ich den Bau des Weltalls verstünde und die Wirksamkeit der Elemente,<br />

Anfang, Ende und Mitte der Zeiten,<br />

die Wende der Sonne und den Wandel der Jahreszeiten,<br />

den Kreislauf der Jahre und die Stellungen der Gestirne,<br />

Weish 0,00–0,00<br />

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