Die Bielefelder Bibel
Weisheit Weisheit
Das Buch der Weisheit in Ewigkeit schreitet sie, geschmückt mit dem Kranz, im Triumph daher, weil sie im edlen Wettkampf gesiegt hat. Die große Kinderschar der Gottlosen aber bringt keinen Nutzen; aus unechten Schösslingen entsprossen, treibt sie keine Wurzeln in die Tiefe, noch wird sie festen Boden fassen. Denn wenn sie auch eine Zeit lang üppig in die Zweige schießt, so wird sie doch, die ohne festen Halt dasteht, vom Wind hin und her geschüttelt und von der Gewalt der Stürme entwurzelt. Ringsum werden die noch unentwickelten Äste geknickt, und ihre Frucht ist unreif, ungenießbar und zu nichts nütze. Denn Kinder, die aus sündigem Beischlaf entsprossen sind, treten beim Gericht als Zeugen der Schlechtigkeit gegen ihre eigenen Eltern auf. Der Gerechte aber wird, auch wenn er vorzeitig stirbt, in Ruhe sein. Denn ein ehrenvolles Alter besteht nicht in einem langen Leben; es wird nicht nach der Zahl der Jahre gemessen. Vielmehr gilt für die Menschen Einsicht als graues Haar und mehr als Alter ein Leben ohne Makel. Da er Gott wohlgefällig war, wurde er von ihm geliebt, und weil er mitten unter Sündern lebte, wurde er entrückt. Er wurde weggenommen, damit nicht die Bosheit seinen Sinn verkehrte, und Arglist seine Seele verführte. Denn der Zauber des Lasters verdunkelt das Gute, und der Taumel der Lust verwandelt ein argloses Gemüt. Früh zur Vollendung gereift, hat er lange Zeit gelebt. Denn der Herr hatte an seiner Seele Wohlgefallen; darum eilte sie aus der Mitte der Gottlosigkeit hinweg. Die Leute sahen es, aber sie verstanden es nicht und nahmen es sich nicht zu Herzen, dass Gnade und Erbarmen seinen Auserwählten zuteil wird und gnädige Belohnung seinen Heiligen. Weish 0,00–0,00 270
Liebt Gerechtigkeit Der entschlafene Gerechte verurteilt die lebenden Gottlosen und die früh vollendete Jugend das an Jahren reiche Alter des Sünders. Denn sie sehen das Ende des Weisen, aber sie begreifen nicht, was der Herr über ihn beschlossen hat und warum er ihn in Sicherheit brachte. Sie sehen es und urteilen geringschätzig darüber; der Herr aber wird sie verspotten. Dann werden sie zu einem Leichnam, den man nicht achtet, und zum Gespött bei den Toten in Ewigkeit. Denn sie werden verstummen, wenn er sie lautlos kopfüber hinabstürzt und bis auf den Grund erschüttert; sie werden vollständig vernichtet und müssen Qual erdulden, und ihr Andenken wird verschwinden. Zitternd erscheinen sie zur Abrechnung ihrer Sünden, und ihre Missetaten treten als Ankläger gegen sie auf. Kap. 05 Dann wird der Gerechte mit großer Zuversicht denen gegenübertreten, die ihn bedrängt und seine Mühsal gering geschätzt hatten. Wenn sie dies sehen, werden sie von schrecklicher Furcht erschüttert und geraten außer sich über seine unerwartete Rettung. Reuevoll sprechen sie zueinander und seufzen in ihrer Seelenangst: Der war es, den wir einst verlachten und den wir mit Spott überhäuften, wir Toren. Wir hielten seine Lebensart für Wahnsinn und sein Ende für Ehrlosigkeit. Wie kommt es, dass er zu den Söhnen Gottes gezählt wird und seinen Erbteil unter den Heiligen hat? So sind wir also vom Weg der Wahrheit abgeirrt, und das Licht der Gerechtigkeit hat uns nicht geleuchtet, und die Sonne ist uns nicht aufgegangen. Bis zur Erschöpfung sind wir die Pfade der Sünde und des Verderbens gegangen und durchwanderten unwegsame Wüsten, den Pfad des Herrn aber haben wir nicht erkannt. 271 Weish 0,00–0,00
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Liebt Gerechtigkeit<br />
Der entschlafene Gerechte verurteilt die lebenden Gottlosen<br />
und die früh vollendete Jugend das an Jahren reiche Alter des Sünders.<br />
Denn sie sehen das Ende des Weisen, aber sie begreifen nicht,<br />
was der Herr über ihn beschlossen hat<br />
und warum er ihn in Sicherheit brachte.<br />
Sie sehen es und urteilen geringschätzig darüber;<br />
der Herr aber wird sie verspotten.<br />
Dann werden sie zu einem Leichnam, den man nicht achtet,<br />
und zum Gespött bei den Toten in Ewigkeit.<br />
Denn sie werden verstummen, wenn er sie lautlos kopfüber hinabstürzt<br />
und bis auf den Grund erschüttert;<br />
sie werden vollständig vernichtet<br />
und müssen Qual erdulden,<br />
und ihr Andenken wird verschwinden.<br />
Zitternd erscheinen sie zur Abrechnung ihrer Sünden,<br />
und ihre Missetaten treten als Ankläger gegen sie auf.<br />
Kap. 05<br />
Dann wird der Gerechte mit großer Zuversicht<br />
denen gegenübertreten, die ihn bedrängt<br />
und seine Mühsal gering geschätzt hatten.<br />
Wenn sie dies sehen, werden sie von schrecklicher Furcht erschüttert<br />
und geraten außer sich über seine unerwartete Rettung.<br />
Reuevoll sprechen sie zueinander<br />
und seufzen in ihrer Seelenangst:<br />
Der war es, den wir einst verlachten<br />
und den wir mit Spott überhäuften, wir Toren.<br />
Wir hielten seine Lebensart für Wahnsinn<br />
und sein Ende für Ehrlosigkeit.<br />
Wie kommt es, dass er zu den Söhnen Gottes gezählt wird<br />
und seinen Erbteil unter den Heiligen hat?<br />
So sind wir also vom Weg der Wahrheit abgeirrt,<br />
und das Licht der Gerechtigkeit hat uns nicht geleuchtet,<br />
und die Sonne ist uns nicht aufgegangen.<br />
Bis zur Erschöpfung sind wir<br />
die Pfade der Sünde und des Verderbens gegangen<br />
und durchwanderten unwegsame Wüsten,<br />
den Pfad des Herrn aber haben wir nicht erkannt.<br />
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