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Die Bielefelder Bibel

Weisheit

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Liebt Gerechtigkeit<br />

Unser Leben geht vorüber wie die Spur einer Wolke<br />

und löst sich auf wie ein Nebel,<br />

der von den Strahlen der Sonne verscheucht<br />

und von ihrer Wärme zu Boden gedrückt wird.<br />

Denn unser Leben huscht vorbei wie ein Schatten,<br />

und unser Ende wiederholt sich nicht,<br />

weil es besiegelt ist und keiner wiederkehrt.<br />

Auf, lasst uns die augenblicklichen Güter genießen<br />

und eifrig die Welt ausnützen wie es der Jugend zukommt.<br />

Kostbare Weine und Salben wollen wir in Fülle genießen,<br />

und keine Frühlingsblume soll uns entgehen.<br />

Lasst uns mit knospenden Rosen bekränzen, ehe sie verwelken!<br />

Keiner von uns entziehe sich unserem ausgelassenen Treiben.<br />

Überall wollen wir Zeichen unserer Lust hinterlassen;<br />

denn das ist unser Anteil und das unser Los.<br />

Wir wollen den armen Gerechten unterdrücken,<br />

die Witwe nicht schonen,<br />

noch das graue Haar des betagten Greises scheuen.<br />

Unsere Stärke sei Norm der Gerechtigkeit;<br />

denn das Schwache erweist sich als wertlos.<br />

Lasst uns dem Gerechten nachstellen, denn er ist uns im Weg.<br />

Er tritt unserem Treiben entgegen;<br />

er klagt uns der Gesetzesübertretung an<br />

und wirft uns unsere Verfehlungen gegen die Zucht vor.<br />

Er rühmt sich, die Erkenntnis Gottes zu besitzen,<br />

und nennt sich einen Knecht des Herrn.<br />

Er ist ein lebendiger Vorwurf unserer Gesinnung;<br />

schon sein Anblick ist uns lästig.<br />

Denn sein Lebenswandel weicht von allen anderen ab,<br />

und ungewöhnlich sind seine Wege.<br />

Wir gelten ihm als falsche Münze,<br />

und er meidet wie Unrat unsere Wege.<br />

Das Los der Gerechten aber preist er glücklich<br />

und nennt prahlend Gott seinen Vater.<br />

Lasst uns einmal sehen, ob seine Reden wahr sind;<br />

machen wir die Probe, wie es mit ihm endet.<br />

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