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Die Bielefelder Bibel

Weisheit

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14<br />

›Der Mensch, von der Frau geboren,<br />

an Tagen arm, mit Sorgen nur gesättigt,<br />

wie eine Blume blüht er und verwelkt,<br />

entflieht dem Schatten gleich, bleibt nicht bestehen.<br />

Auch hältst du über ihm dein Auge offen<br />

und bringst ihn gar vor deinen Richterstuhl.<br />

Kann denn ein Reiner von Unreinem kommen?<br />

Auch nicht ein einziger!<br />

Wenn fest bestimmt sind seine Tage<br />

und seiner Monde Zahl bei dir,<br />

wenn du ihm ein Ziel gesetzt, das er<br />

nicht überschreite,<br />

schau weg von ihm und lass ihn nur,<br />

damit er wie ein Lohnknecht seines Tags sich freue.<br />

Denn für den Baum besteht noch eine Hoffnung;<br />

er treibt empor, auch wenn er abgehauen;<br />

sein Schössling bleibt nicht aus.<br />

Wenn seine Wurzel in der Erde altert,<br />

und selbst sein Stumpf im Boden stirbt,<br />

schon vom Geruch des Wassers wird er sprossen<br />

und treibt Gezweig dem Setzling gleich hervor.<br />

Der Mann dagegen stirbt und sinkt dahin,<br />

der Mensch verscheidet. – Doch wo bleibt er dann?<br />

<strong>Die</strong> Wasser schwinden aus dem Meer,<br />

der Fluss vertrocknet und versiegt.<br />

So legt der Mensch sich hin und steht nicht auf;<br />

die Himmel werden untergehen, eh’ er erwacht,<br />

eh’ er aus seinem Schlaf geweckt wird.<br />

Dass du mich verstecktest in der Unterwelt,<br />

mich bergen wolltest, bis dein Zorn sich wendet,<br />

mir setztest eine Frist und mein gedächtest!<br />

Stirbt ein Mensch, lebt er dann wieder auf?<br />

All meine <strong>Die</strong>nstzeit wollt’ ich gerne warten,<br />

bis einer käme, um mich abzulösen.<br />

Du würdest rufen und ich gäbe Antwort.<br />

Sehnsucht hättest du nach deiner Hände Werk.<br />

Du würdest meine Schritte zählen,<br />

nicht mehr wachen über meinen Fehltritt.<br />

Versiegelt läg’ im Beutel mein Vergehen;<br />

du würdest meinen Frevel übertünchen.<br />

Ijob 0,00–0,00<br />

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