Die Bielefelder Bibel
Weisheit Weisheit
Das Hohelied Komm mit mir vom Libanon , Braut , weg vom Libanon , komm mit mir ! Steig herab vom Gipfel des Amana , vom Gipfel des Senir und Hermon , von den Lagern der Löwen , von den Bergen der Panther ! Du hast mich verzaubert , meine Schwester Braut ; verzaubert mit einem einzigen deiner Blicke , mit einem einzigen Blick deiner Augen , mit einem einzigen Blinken deiner Halsketten ! Wie schön , meine Schwester Braut , ist deine Liebe , wie viel süßer ist deine Liebe als Wein , und der Duft deiner Salben köstlicher als alle Balsamdüfte ! Von deinen Lippen , Braut , tropft Honig. Honig und Milch ist unter deiner Zunge , und der Duft deiner Kleider ist wie der Duft des Libanon. Ein verschlossener Garten bist du , meine Schwester Braut , ein verschlossener Garten , ein versiegelter Quell. Deine Kanäle sind ein Garten von Granatbäumen mit den köstlichsten Früchten , von Hennasträuchern und Weihrauchsträuchern , von Narde und Krokus , Kalmus und Zimt samt allen Weihrauchhölzern , Myrrhe und Adlerholz und allerbestem Balsam. Ein Gartenquell bist du , ein Brunnen lebendigen Wassers , das herabfließt vom Libanon. Nordwind , erwache , und Südwind , eile herbei ! Durchweht meinen Garten , dass seine Düfte strömen ! Mein Geliebter komme in seinen Garten und esse von seinen köstlichen Früchten. 5 Meine Schwester Braut , ich komme in meinen Garten , ich pflücke meine Myrrhe samt meinem Balsam , ich esse meine Wabe samt meinem Honig , ich trinke meinen Wein samt meiner Milch. Esst , ihr Freunde , trinkt und berauscht euch an der Liebe ! Hld 0,00–0,00 256
Kapitel 5–7 Ich schlafe , doch mein Herz ist wach. Horch , mein Geliebter pocht: Mach auf , meine Schwester , meine Freundin , meine Taube , meine Makellose ! Denn voll von Tau ist mein Kopf , von Tropfen der Nacht meine Locken. Ich habe mein Kleid schon abgelegt , wie soll ich es wieder anziehen ? Ich habe meine Füße gewaschen , wie soll ich sie schmutzig machen ? Mein Geliebter streckte die Hand durch die Luke ; da bebte mir seinetwegen das Innerste. Ich erhob mich , meinem Geliebten zu öffnen ; meine Hände tropften von Myrrhe , meine Finger von Myrrhe , am Griff des Riegels. Ich öffnete meinem Geliebten: Doch mein Geliebter war weg , verschwunden. Ich geriet außer mir wegen seines Rückzugs. Ich suchte ihn , doch ich fand ihn nicht ; ich rief nach ihm , doch er gab mir keine Antwort. Da fanden mich die Wächter auf ihrer Runde durch die Stadt ; sie schlugen mich , verwundeten mich. Sie rissen den Überwurf mir weg die Wächter der Mauern. Ich beschwöre euch , Jerusalems Töchter: Wenn ihr meinen Geliebten trefft , was sollt ihr ihm melden ? Dass ich krank bin vor Liebe ! Was hat dein Geliebter den anderen voraus , du Schönste der Frauen ? Was hat dein Geliebter den andern voraus , dass du so uns beschwörst ? Mein Geliebter ist weiß und rot , er sticht aus Zehntausenden hervor. Sein Haupt ist reines Gold ; wie Dattelrispen sind seine Locken , schwarz wie ein Rabe. Seine Augen sind wie Tauben an Bächen voll Wasser , gebadet in Milch , fest in der Fassung. Seine Wangen sind wie Balsambeete , wie Türme von Salben. Seine Lippen sind Lotusblumen , die von flüssiger Myrrhe triefen. Seine Finger sind Stäbe aus Gold , mit Tarschisch-Steinen besetzt. Sein Leib ist eine Elfenbeinplatte , bedeckt mit Saphiren. Seine Schenkel sind Marmorsäulen , gegründet auf Sockel von Feingold. Wie der Libanon ist seine Gestalt , ohnegleichen wie Zedern. Sein Gaumen ist voll Süße ; und alles an ihm ist begehrenswert. Das ist mein Geliebter , ja das ist mein Freund , ihr Töchter Jerusalems ! 257 Hld 0,00–0,00
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Kapitel 5–7<br />
Ich schlafe , doch mein Herz ist wach.<br />
Horch , mein Geliebter pocht:<br />
Mach auf , meine Schwester , meine Freundin ,<br />
meine Taube , meine Makellose !<br />
Denn voll von Tau ist mein Kopf ,<br />
von Tropfen der Nacht meine Locken.<br />
Ich habe mein Kleid schon abgelegt ,<br />
wie soll ich es wieder anziehen ?<br />
Ich habe meine Füße gewaschen ,<br />
wie soll ich sie schmutzig machen ?<br />
Mein Geliebter streckte die Hand durch die Luke ;<br />
da bebte mir seinetwegen das Innerste.<br />
Ich erhob mich , meinem Geliebten zu öffnen ;<br />
meine Hände tropften von Myrrhe ,<br />
meine Finger von Myrrhe ,<br />
am Griff des Riegels.<br />
Ich öffnete meinem Geliebten:<br />
Doch mein Geliebter war weg , verschwunden.<br />
Ich geriet außer mir wegen seines Rückzugs.<br />
Ich suchte ihn , doch ich fand ihn nicht ;<br />
ich rief nach ihm , doch er gab mir keine<br />
Antwort.<br />
Da fanden mich die Wächter<br />
auf ihrer Runde durch die Stadt ;<br />
sie schlugen mich , verwundeten mich.<br />
Sie rissen den Überwurf mir weg<br />
die Wächter der Mauern.<br />
Ich beschwöre euch , Jerusalems Töchter:<br />
Wenn ihr meinen Geliebten trefft ,<br />
was sollt ihr ihm melden ?<br />
Dass ich krank bin vor Liebe !<br />
Was hat dein Geliebter den anderen voraus ,<br />
du Schönste der Frauen ?<br />
Was hat dein Geliebter den andern voraus ,<br />
dass du so uns beschwörst ?<br />
Mein Geliebter ist weiß und rot ,<br />
er sticht aus Zehntausenden hervor.<br />
Sein Haupt ist reines Gold ;<br />
wie Dattelrispen sind seine Locken ,<br />
schwarz wie ein Rabe.<br />
Seine Augen sind wie Tauben<br />
an Bächen voll Wasser ,<br />
gebadet in Milch ,<br />
fest in der Fassung.<br />
Seine Wangen sind wie Balsambeete ,<br />
wie Türme von Salben.<br />
Seine Lippen sind Lotusblumen ,<br />
die von flüssiger Myrrhe triefen.<br />
Seine Finger sind Stäbe aus Gold ,<br />
mit Tarschisch-Steinen besetzt.<br />
Sein Leib ist eine Elfenbeinplatte ,<br />
bedeckt mit Saphiren.<br />
Seine Schenkel sind Marmorsäulen ,<br />
gegründet auf Sockel von Feingold.<br />
Wie der Libanon ist seine Gestalt ,<br />
ohnegleichen wie Zedern.<br />
Sein Gaumen ist voll Süße ;<br />
und alles an ihm ist begehrenswert.<br />
Das ist mein Geliebter , ja das ist mein Freund ,<br />
ihr Töchter Jerusalems !<br />
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