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Die Bielefelder Bibel

Weisheit

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Das Hohelied<br />

Er hat mich ins Weinhaus geführt ;<br />

sein Zeichen über mir ist Liebe.<br />

Stärkt mich mit Traubenkuchen ,<br />

erfrischt mich mit Äpfeln ;<br />

denn ich bin krank vor Liebe.<br />

Seine Linke liegt unter meinem Kopf ,<br />

seine Rechte umfängt mich.<br />

Ich beschwöre euch , Jerusalems Töchter ,<br />

bei den Gazellen oder den Hirschkühen der Flur:<br />

Stört sie doch nicht und weckt sie nicht auf ,<br />

die Liebe , bis es ihr selbst gefällt !<br />

Horch ! Mein Geliebter !<br />

Sieh da , er kommt ,<br />

springt über die Berge ,<br />

hüpft über die Hügel.<br />

Mein Geliebter gleicht der Gazelle<br />

oder dem jungen Hirsch.<br />

Sieh da , nun steht er<br />

hinter der Wand unseres Hauses.<br />

Er schaut zu den Fenstern herein ,<br />

er späht durch die Gitter.<br />

Mein Geliebter spricht zu mir:<br />

Mach dich auf , meine Freundin ,<br />

meine Schöne , so komm doch !<br />

Denn sieh , der Winter ist vorüber ,<br />

der Regen ist ganz und gar vorbei.<br />

<strong>Die</strong> Blumen erscheinen im Land ,<br />

die Zeit zum Singen ist da ,<br />

und der Ruf der Turteltaube<br />

erschallt in unserem Land.<br />

Am Feigenbaum reift die erste Frucht ,<br />

und die Reben knospen und duften.<br />

Mach dich auf , meine Freundin ,<br />

meine Schöne , so komm doch !<br />

Meine Taube in den Felsklüften ,<br />

im Versteck der Klippe ,<br />

lass mich dich sehen ,<br />

lass mich hören deine Stimme !<br />

Denn deine Stimme ist betörend ,<br />

und dein Anblick ist hinreißend !<br />

Fangt uns die Füchse ,<br />

die kleinen Füchse !<br />

Sie verwüsten die Weinberge ,<br />

unsere Weinberge , die doch in Blüte stehen.<br />

Mein Geliebter ist mein und ich bin sein ;<br />

er weidet unter den Lotusblumen.<br />

Wenn der Tagwind zu wehen beginnt<br />

und die Schatten wachsen ,<br />

komm , du mein Geliebter ,<br />

werde gleich der Gazelle<br />

oder dem jungen Hirsch<br />

auf den Bergen von Beter.<br />

3 In der Nacht auf meinem Lager suchte ich ,<br />

den meine Seele liebt.<br />

Ihn suchte ich , doch ich fand ihn nicht.<br />

So will ich denn aufstehen , die Stadt zu<br />

durchstreifen ,<br />

die Straßen und Plätze ,<br />

ihn suchen , den meine Seele liebt.<br />

Ich suchte ihn , doch ich fand ihn nicht.<br />

<strong>Die</strong> Wächter trafen mich an<br />

auf ihrer Runde durch die Stadt.<br />

Habt ihr , den meine Seele liebt , gesehen ?<br />

Kaum war ich an ihnen vorüber ,<br />

da fand ich ihn , den meine Seele liebt.<br />

Ich halte ihn fest und will ihn nicht lassen ,<br />

bis ich ihn ins Haus meiner Mutter gebracht ,<br />

in die Kammer derer , die mich geboren hat.<br />

Ich beschwöre euch , Jerusalems Töchter ,<br />

bei den Gazellen oder den Hirschkühen der Flur:<br />

Stört sie nicht und weckt sie nicht auf ,<br />

die Liebe , bis es ihr selbst gefällt !<br />

Hld 0,00–0,00<br />

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