Die Bielefelder Bibel

Weisheit Weisheit

18.02.2014 Aufrufe

Bei ihm (allein) ist Weisheit und auch Heldenkraft; bei ihm verweilen Rat und Einsicht. Was er zerstört, wird nicht mehr aufgebaut; und wen er einschließt, dem wird nicht geöffnet. Wenn er die Wasser hemmt, versiegen sie; lässt er sie frei, durchwühlen sie das Erdreich. Verstand und Einsicht sind ihm eigen, sein ist der Irrende und der Verführer. Die Ratsherrn lässt er töricht sein und macht zu Toren noch die Richter. Er löst die Fesseln los von Königen und bindet einen Strick um ihre Hüften. Die Priester lässt er barfuß gehen, und nieder wirft er Mächtige. Die Sprache nimmt er den Bewährten fort, und den Verstand entzieht er auch den Greisen. Er gießt Verachtung auf die Edlen aus, den Starken lockert er die Gürtel auf. Verborgenes enthüllt er aus dem Dunkel und zieht die Todesschatten an das Licht. Er hebt die Völker und vernichtet sie, er breitet Völker aus, dann wischt er sie hinweg. Des Landes Führern nimmt er den Verstand, lässt sie in wegeloser Wüste irren. Sie tappen ohne Licht im Dunkel vorwärts, und taumeln wie Betrunkene dahin.‹ 13 ›Seht! All das hat mein Auge wahrgenommen, mein Ohr gehört und es sich wohl gemerkt. Was ihr wisst, weiß ich auch; ich stehe euch nicht nach. Doch ich will zum Allmächtgen reden; mein Wunsch ist es, mich Gott gegenüber zu verteidigen. Ihr aber, ihr seid doch nur Lügentüncher, nur Ärzte, die nichts taugen, allesamt. Dass ihr doch endlich schweigen wolltet! Es würde euch als Weisheit gelten. Hört nur meinen Rechtsbeweis, merkt auf das Streiten meiner Lippen! Wollt ihr zu Gunsten Gottes Falsches reden und seinetwegen Lügen sprechen? Wollt ihr für ihn Partei ergreifen, vielleicht für Gott als Anwalt streiten? Erging es euch wohl gut, wenn er euch prüfte? Wollt ihr ihn täuschen, wie man Menschen täuscht? In harte Zucht wird er euch nehmen, wenn im Geheimen ihr parteiisch seid. Wird seine Hoheit euch nicht schrecken und nicht die Angst vor ihm euch überfallen? Es sind doch euere Sprüche Staub, Lehmschanzen nur sind euere Schanzen. Ijob 0,00–0,00 24

DAS BUCH IJOB Schweigt vor mir, auf dass ich reden kann! Dann komme über mich, was kommen mag. Mein Fleisch will ich in meinen Zähnen tragen; mein Leben nehme ich in meine Hand. Er töte mich! Ich warte schon auf ihn. Doch meinen Wandel leg’ ich vor ihm dar. Schon das muss mir zu meiner Rettung dienen; denn vor sein Antlitz kann kein Frevler treten. Wollt doch genau auf meine Worte hören, in euere Ohren dringe meine Kunde! Seht doch, ich bringe meinen Rechtsfall vor. Ich weiß, dass ich im Rechte bin. Wer ist es, der mit mir zum Rechtsstreit kommt? Denn dann verstummte ich und stürbe. Nur zweierlei tu mir nicht an, dann werde ich mich nicht vor dir verbergen: Zieh deine Hand von mir zurück, nicht soll die Angst vor dir mich schrecken. Dann lade vor und ich will Antwort stehen; will ich dann sprechen, so entgegne du. Wie groß sind meine Sünden und Vergehen? Tu meine Schuld und Missetat mir kund! Warum verhüllst du denn dein Angesicht und wertest mich als einen Feind für dich? Willst du verwehtes Laub aufscheuchen und dürre Stoppeln noch verfolgen? Denn du hast Bitterkeiten mir verschrieben, teilst mir die Sünden meiner Jugend zu. Meine Füße hast du in den Block gelegt, bewachst auch alle meine Pfade und zeichnest einen Strich um meiner Füße Sohlen. Wie ein vermodernd Holz zerfällt mein Leben und wie ein Kleid, an dem die Motten nagen.‹ 25 Ijob 0,00–0,00

Bei ihm (allein) ist Weisheit und auch Heldenkraft;<br />

bei ihm verweilen Rat und Einsicht.<br />

Was er zerstört, wird nicht mehr aufgebaut;<br />

und wen er einschließt, dem wird nicht geöffnet.<br />

Wenn er die Wasser hemmt, versiegen sie;<br />

lässt er sie frei, durchwühlen sie das Erdreich.<br />

Verstand und Einsicht sind ihm eigen,<br />

sein ist der Irrende und der Verführer.<br />

<strong>Die</strong> Ratsherrn lässt er töricht sein<br />

und macht zu Toren noch die Richter.<br />

Er löst die Fesseln los von Königen<br />

und bindet einen Strick um ihre Hüften.<br />

<strong>Die</strong> Priester lässt er barfuß gehen,<br />

und nieder wirft er Mächtige.<br />

<strong>Die</strong> Sprache nimmt er den Bewährten fort,<br />

und den Verstand entzieht er auch den Greisen.<br />

Er gießt Verachtung auf die Edlen aus,<br />

den Starken lockert er die Gürtel auf.<br />

Verborgenes enthüllt er aus dem Dunkel<br />

und zieht die Todesschatten an das Licht.<br />

Er hebt die Völker und vernichtet sie,<br />

er breitet Völker aus, dann wischt er sie hinweg.<br />

Des Landes Führern nimmt er den Verstand,<br />

lässt sie in wegeloser Wüste irren.<br />

Sie tappen ohne Licht im Dunkel vorwärts,<br />

und taumeln wie Betrunkene dahin.‹<br />

13<br />

›Seht! All das hat mein Auge wahrgenommen,<br />

mein Ohr gehört und es sich wohl gemerkt.<br />

Was ihr wisst, weiß ich auch;<br />

ich stehe euch nicht nach.<br />

Doch ich will zum Allmächtgen reden;<br />

mein Wunsch ist es, mich Gott gegenüber<br />

zu verteidigen.<br />

Ihr aber, ihr seid doch nur Lügentüncher,<br />

nur Ärzte, die nichts taugen, allesamt.<br />

Dass ihr doch endlich schweigen wolltet!<br />

Es würde euch als Weisheit gelten.<br />

Hört nur meinen Rechtsbeweis,<br />

merkt auf das Streiten meiner Lippen!<br />

Wollt ihr zu Gunsten Gottes Falsches reden<br />

und seinetwegen Lügen sprechen?<br />

Wollt ihr für ihn Partei ergreifen,<br />

vielleicht für Gott als Anwalt streiten?<br />

Erging es euch wohl gut, wenn er euch prüfte?<br />

Wollt ihr ihn täuschen, wie man Menschen täuscht?<br />

In harte Zucht wird er euch nehmen,<br />

wenn im Geheimen ihr parteiisch seid.<br />

Wird seine Hoheit euch nicht schrecken<br />

und nicht die Angst vor ihm euch überfallen?<br />

Es sind doch euere Sprüche Staub,<br />

Lehmschanzen nur sind euere Schanzen.<br />

Ijob 0,00–0,00<br />

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