Die Bielefelder Bibel
Weisheit Weisheit
— Kohelet 3 Es gibt für den Menschen nichts Besseres als zu essen und zu trinken und es sich wohl sein zu lassen bei seiner Mühe. Auch dies, habe ich eingesehen, kommt von Gottes Hand. Denn wer kann essen, wer kann genießen, wenn nicht ich? Ja, dem Menschen, der ihm gefällt, gibt er Weisheit und Kenntnis und Freude; doch dem Sünder legt er die Plage auf, zu sammeln und aufzuhäufen, um es dann dem zu geben, der Gott gefällt. Auch dies ist W indhauch und Haschen nach Luft. Alles hat seine Stunde und für jedes Vorhaben unter dem Himmel gibt es eine Zeit: — 3 Eine Zeit zum Gebären und eine Zeit zum Sterben, eine Zeit zum Pflanzen und eine Zeit, die Pflanzen abzuernten, eine Zeit zum Töten und eine Zeit zum Heilen, eine Zeit zum Einreißen und eine Zeit zum Bauen, eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen, eine Zeit zum Klagen und eine Zeit zum Tanzen, eine Zeit zum Steinewerfen und eine Zeit zum Steinesammeln, eine Zeit zum Umarmen und eine Zeit, sich der Umarmung zu enthalten, eine Zeit zum Suchen und eine Zeit zum Verlieren, eine Zeit zum Aufbewahren und eine Zeit zum Wegwerfen, eine Zeit zum Zerreißen und eine Zeit zum Nähen, eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden, eine Zeit zum Lieben und eine Zeit zum Hassen, eine Zeit für den Krieg und eine Zeit für den Frieden. Was hat der, der etwas tut, davon, dass er sich abmüht? Ich besah mir die Arbeit, die Gott den Menschen auferlegt, sich damit zu plagen. Er macht alles und jedes vollkommen zu seiner Zeit. Zwar hat er ihnen auch eine Vorstellung vom gesamten Ablauf der Zeiten gegeben, doch ohne dass der Mensch das Werk, das Gott vollbringt, von Anfang bis Ende erfassen könnte. Da erkannte ich: Es gibt für den Menschen kein anderes Gut, als sich zu freuen und es sich wohl sein zu lassen in seinem Leben; Aber auch, dass jeder Mensch isst und trinkt und Glück erfährt bei all seiner Mühe, ist eine Gabe Gottes. Ich erkannte: Alles, was Gott tut, das ist für immer. Dem gibt es nichts hinzuzufügen und davon ist nichts wegzunehmen. Gott hat es so gemacht, dass man Furcht vor ihm hat. Koh 0,00–0,00 234
— Kohelet 4 Was ist, ist schon längst gewesen, und was sein wird, ist schon lange da, und Gott sucht das Vergangene wieder hervor. Weiter sah ich unter der Sonne: An der Stätte des Rechts geschieht Unrecht und an der Stätte der Gerechtigkeit geschieht Unrecht! Da sagte ich bei mir selbst: Den Gerechten und den Frevler wird Gott richten. Denn eine bestimmte Zeit für jedes Unternehmen und für alles, was dort geschieht, gibt es [auch] dort. Was die Menschen betrifft, dachte ich, dass Gott sie prüft und dass sie erkennen sollen, dass sie eigentlich Tiere sind. Denn was das Geschick der Menschen und das Geschick der Tiere angeht: Sie haben ein und dasselbe Geschick. Wie diese sterben, so sterben auch jene. Den gleichen Atem haben sie alle und es gibt für den Menschen keinen Vorzug vor dem Tier, denn alles ist W i n d h a u c h . Alles geht an ein und denselben Ort. Alles ist aus Staub geworden und alles kehrt zum Staub zurück. — 4 Wer weiß, ob der Atem der Menschen nach oben emporsteigt und ob der Atem der Tiere hinunter in die Erde hinabfährt? So sah ich ein, dass es für den Menschen nichts Besseres gibt, als sich bei seinem Tun zu freuen; denn dies ist sein Anteil. Denn wer ließe ihn dahin gelangen, Einsicht zu gewinnen in das, was nach ihm sein wird? Und wieder sah ich all das Unrecht, das unter der Sonne verübt wird. Da sind die Tränen der Bedrückten, aber kein Tröster ist für sie da, von der Hand ihrer Bedrücker geht Gewalttat aus, aber kein Tröster ist für sie da. Darum preise ich die Toten, die längst gestorben sind, glücklicher als die Lebenden, die noch leben. Aber mehr als sie beide preise ich den, der erst gar nicht zum Dasein gelangt, der das üble Treiben nicht gesehen, das unter der Sonne herrscht. Ich stelle fest: Alles Bemühen und aller Erfolg ist nur Eifersucht des einen gegen den anderen. Auch dies ist W i n d h a u c h und Haschen nach Luft. Der Tor legt die Hände in den Schoß und hat doch sein eigenes Fleisch zum Essen. Besser eine Handvoll und Ruhe, als beide Hände voll und Mühe und Haschen nach Luft! 235 Koh 0,00–0,00
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Kohelet 3<br />
Es gibt für den Menschen nichts Besseres als zu essen und zu trinken<br />
und es sich wohl sein zu lassen bei seiner Mühe. Auch dies, habe<br />
ich eingesehen, kommt von Gottes Hand. Denn wer kann essen,<br />
wer kann genießen, wenn nicht ich? Ja, dem Menschen, der ihm<br />
gefällt, gibt er Weisheit und Kenntnis und Freude; doch dem Sünder<br />
legt er die Plage auf, zu sammeln und aufzuhäufen, um es dann<br />
dem zu geben, der Gott gefällt. Auch dies ist W indhauch<br />
und Haschen nach Luft.<br />
Alles hat seine Stunde und für jedes Vorhaben unter dem Himmel<br />
gibt es eine Zeit:<br />
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Eine Zeit zum Gebären und eine Zeit zum Sterben,<br />
eine Zeit zum Pflanzen und eine Zeit, die Pflanzen abzuernten,<br />
eine Zeit zum Töten und eine Zeit zum Heilen,<br />
eine Zeit zum Einreißen und eine Zeit zum Bauen,<br />
eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen,<br />
eine Zeit zum Klagen und eine Zeit zum Tanzen,<br />
eine Zeit zum Steinewerfen und eine Zeit zum Steinesammeln,<br />
eine Zeit zum Umarmen und eine Zeit, sich der Umarmung zu enthalten,<br />
eine Zeit zum Suchen und eine Zeit zum Verlieren,<br />
eine Zeit zum Aufbewahren und eine Zeit zum Wegwerfen,<br />
eine Zeit zum Zerreißen und eine Zeit zum Nähen,<br />
eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden,<br />
eine Zeit zum Lieben und eine Zeit zum Hassen,<br />
eine Zeit für den Krieg und eine Zeit für den Frieden.<br />
Was hat der, der etwas tut, davon, dass er sich abmüht? Ich besah<br />
mir die Arbeit, die Gott den Menschen auferlegt, sich damit zu plagen.<br />
Er macht alles und jedes vollkommen zu seiner Zeit. Zwar hat<br />
er ihnen auch eine Vorstellung vom gesamten Ablauf der Zeiten gegeben,<br />
doch ohne dass der Mensch das Werk, das Gott vollbringt,<br />
von Anfang bis Ende erfassen könnte.<br />
Da erkannte ich: Es gibt für den Menschen kein anderes Gut,<br />
als sich zu freuen und es sich wohl sein zu lassen in seinem Leben;<br />
Aber auch, dass jeder Mensch isst und trinkt und Glück erfährt bei<br />
all seiner Mühe, ist eine Gabe Gottes. Ich erkannte: Alles, was Gott<br />
tut, das ist für immer. Dem gibt es nichts hinzuzufügen und davon<br />
ist nichts wegzunehmen. Gott hat es so gemacht, dass man Furcht<br />
vor ihm hat.<br />
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