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Die Bielefelder Bibel

Weisheit

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Kohelet 2<br />

Ich, Kohelet, war in Jerusalem König über Israel. Ich richtete mein<br />

Sinnen darauf, mit Hilfe der Weisheit alles zu untersuchen und zu<br />

erforschen, was unter dem Himmel geschieht. Eine schwierige Aufgabe<br />

hat Gott damit den Menschen gestellt, dass sie mit ihr sich<br />

plagen. Ich sah alle Taten an, die unter der Sonne geschehen; da<br />

zeigte sich: Alles ist W i n d h a u c h und Haschen nach Luft.<br />

Was krumm ist, kann nicht gerade werden,<br />

und was fehlt, kann man nicht zählen.<br />

Ich sagte zu mir selbst: Ja, ich habe ein Höchstmaß von Weisheit<br />

erworben über alle hinaus, die vor mir über Jerusalem herrschten.<br />

Mein Sinn lernte Weisheit und Wissen in Menge kennen. Dann<br />

richtete ich mein Sinnen darauf, Weisheit und Wissen, Torheit und<br />

Unverstand zu durchschauen. Da erkannte ich, dass auch dies Haschen<br />

nach Luft ist. Wirklich:<br />

Bei viel Weisheit ist viel Ärger<br />

und mehrt man das Wissen, so mehrt man den Schmerz.<br />

Ich sprach zu mir selbst: Wohlan! Versuche es mit der Freude und lass<br />

es dir gut gehen! Doch zeigte sich: Auch dies ist W i n d h a u c h.<br />

Zum Lachen sagte ich: Verrückt! und zur Freude: Was soll das?<br />

Ich nahm mir vor, meinen Leib mit Wein zu ergötzen, dabei aber<br />

mein Herz in der Weisheit zu bewahren und mich der Torheit hinzugeben,<br />

bis ich sähe, was für die Menschenkinder gut ist, um es<br />

die paar Tage ihres Lebens unter dem Himmel zu tun.<br />

Ich schuf große Werke: Ich baute mir Paläste und pflanzte mir<br />

Weinberge. Ich legte mir Gärten an und Parks und bepflanzte sie<br />

mit Fruchtbäumen jeder Art. Ich legte mir Wasserteiche an, um daraus<br />

die jungen Baumanlagen zu bewässern. Ich erwarb mir Sklaven<br />

und Sklavinnen und hatte hausgeborene Sklaven; auch Vieh, Rinder<br />

und Schafe besaß ich in Menge, mehr als alle vor mir in Jerusalem.<br />

Ich häufte mir auch Silber und Gold auf und die Schätze von Königen<br />

und Ländern. Ich verschaffte mir Sänger und Sängerinnen und<br />

die Lust der Menschensöhne: Frauen über Frauen.<br />

So wurde ich größer und reicher als alle vor mir in Jerusalem,<br />

wobei auch meine Weisheit mir verblieb. Was immer meine Augen<br />

begehrten, nichts davon versagte ich ihnen. Ich hielt mein Herz von<br />

keinerlei Freude ab. Ja, mein Herz gewann Freude aus all meiner<br />

—<br />

2<br />

Koh 0,00–0,00<br />

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