Die Bielefelder Bibel

Weisheit Weisheit

18.02.2014 Aufrufe

8 Da antwortete Bildad von Schuach und sprach: ›Wie lange noch willst du so reden? Ein wilder Sturm sind deines Mundes Worte. Beugt etwa Gott das Recht? Beugt der Allmächtige denn die Gerechtigkeit? Haben deine Söhne gegen ihn gesündigt, gab er sie ihrem eigenen Frevel preis. Wenn du selbst nach Gott suchst und zum Allmächtigen um Gnade flehst, wenn du lauter bist und redlich, dann hält er Wache über dich und stellt dein Heim gebührend wieder her. Wäre auch dein erstes Glück gering gewesen, dein Ende wäre groß und herrlich. Denn frage nur das frühere Geschlecht, und merke dir, was ihre Väter forschten. Wir sind von gestern nur und wissen nichts. Wie Schatten sind auf Erden unsre Tage. Hab’ ich gefehlt, was tat ich dir, du Menschenprüfer? Was machst du mich zum Ziele deines Angriffs, und warum wurd’ ich dir zur Last? Warum verzeihst du meine Sünde nicht, siehst über meine Schuld nicht weg? Denn legte ich mich nieder in den Staub und suchtest du nach mir, ich wäre nicht mehr da.‹ Ijob 0,00–0,00 18

DAS BUCH IJOB Lehren sie dich etwa nicht und sprechen nicht zu dir, und bringen sie aus ihrem Wissen keinen Spruch hervor: Schießt denn das Schilfrohr ohne Sumpf empor? Wächst denn das Riedgras ohne Wasser auf? Noch ist ’s in Blüte, für den Schnitt nicht reif, und doch verdorrt es schon vor allen Gräsern. So geht es allen, die Gott vergessen. Zunichte wird des Gottlosen Erwartung. Nur Sommerfäden bilden seine Hoffnung, ein Spinngewebe seine Zuversicht. Er stützt sich auf sein Haus, es hält nicht stand; er greift danach, doch bleibt es nicht bestehen. Im Sonnenlichte steht er voller Saft, den Garten überwuchern seine Sprossen. Im Steingeröll verflechten seine Wurzeln sich; zwischen Steinen hält er sich fest. Entreißt man ihn von seiner Stätte, verleugnet sie ihn: Niemals sah ich dich. Fürwahr, so wird er auf dem Weg verkommen, und Fremde sprossen aus dem Boden auf. Sieh, Gott verwirft den Frommen nicht, noch hält er fest die Hand der Übeltäter. Mit Lachen wird er deinen Mund noch füllen und deine Lippen mit Jubelsang. Doch die dich hassen, kleiden sich in Schande; das Zelt der Übeltäter wird verschwinden.‹ 9 Da antwortete Ijob und sprach: ›Wahrhaftig, ich weiß, dass es so ist. Wie wäre ein Mensch vor Gott im Recht? Selbst wenn er mit ihm rechten wollte, auf keins von tausend könnte er ihm Rede stehen. Klug ist er an Verstand und stark an Kraft. Wer könnte ihm trotzen und blieb heil dabei? Die Berge rückt er fort, sie merken es nicht, dass er in seinem Zorn sie umstürzt. Er erschüttert die Erde an ihrer Stätte, und ihre Säulen wanken hin und her. Er spricht zur Sonne und sie geht nicht auf, verschließt die Sterne unter seinem Siegel. Er spannt allein den Himmel aus und schreitet dahin auf den Wogen des Meeres. Er schuf den Bären, den Orion, auch die Plejaden und des Südens Kammern. Er schuf so Großes, Unerforschliches, Wunderbares ohne Zahl. Geht er an mir vorbei, seh’ ich ihn nicht; fährt er daher, bemerke ich ihn nicht. Rafft er hinweg, wer kann ihm wehren? 19 Ijob 0,00–0,00

DAS BUCH IJOB<br />

Lehren sie dich etwa nicht und sprechen nicht zu dir,<br />

und bringen sie aus ihrem Wissen<br />

keinen Spruch hervor:<br />

Schießt denn das Schilfrohr ohne Sumpf empor?<br />

Wächst denn das Riedgras ohne Wasser auf?<br />

Noch ist ’s in Blüte, für den Schnitt nicht reif,<br />

und doch verdorrt es schon vor allen Gräsern.<br />

So geht es allen, die Gott vergessen.<br />

Zunichte wird des Gottlosen Erwartung.<br />

Nur Sommerfäden bilden seine Hoffnung,<br />

ein Spinngewebe seine Zuversicht.<br />

Er stützt sich auf sein Haus, es hält nicht stand;<br />

er greift danach, doch bleibt es nicht bestehen.<br />

Im Sonnenlichte steht er voller Saft,<br />

den Garten überwuchern seine Sprossen.<br />

Im Steingeröll verflechten seine Wurzeln sich;<br />

zwischen Steinen hält er sich fest.<br />

Entreißt man ihn von seiner Stätte,<br />

verleugnet sie ihn: Niemals sah ich dich.<br />

Fürwahr, so wird er auf dem Weg verkommen,<br />

und Fremde sprossen aus dem Boden auf.<br />

Sieh, Gott verwirft den Frommen nicht,<br />

noch hält er fest die Hand der Übeltäter.<br />

Mit Lachen wird er deinen Mund noch füllen<br />

und deine Lippen mit Jubelsang.<br />

Doch die dich hassen, kleiden sich in Schande;<br />

das Zelt der Übeltäter wird verschwinden.‹<br />

9<br />

Da antwortete Ijob und sprach:<br />

›Wahrhaftig, ich weiß, dass es so ist.<br />

Wie wäre ein Mensch vor Gott im Recht?<br />

Selbst wenn er mit ihm rechten wollte,<br />

auf keins von tausend könnte er ihm Rede stehen.<br />

Klug ist er an Verstand und stark an Kraft.<br />

Wer könnte ihm trotzen und blieb heil dabei?<br />

<strong>Die</strong> Berge rückt er fort, sie merken es nicht,<br />

dass er in seinem Zorn sie umstürzt.<br />

Er erschüttert die Erde an ihrer Stätte,<br />

und ihre Säulen wanken hin und her.<br />

Er spricht zur Sonne und sie geht nicht auf,<br />

verschließt die Sterne unter seinem Siegel.<br />

Er spannt allein den Himmel aus<br />

und schreitet dahin auf den Wogen des Meeres.<br />

Er schuf den Bären, den Orion,<br />

auch die Plejaden und des Südens Kammern.<br />

Er schuf so Großes, Unerforschliches,<br />

Wunderbares ohne Zahl.<br />

Geht er an mir vorbei, seh’ ich ihn nicht;<br />

fährt er daher, bemerke ich ihn nicht.<br />

Rafft er hinweg, wer kann ihm wehren?<br />

19 Ijob 0,00–0,00

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!