Die Bielefelder Bibel
Weisheit Weisheit
Die Psalmen lenke mein Herz, deinen Namen zu fürchten. Herr, mein Gott, von ganzem Herzen will ich dich preisen, deinen Namen will ich rühmen in Ewigkeit. Denn groß ist gegen mich dein Erbarmen, meine Seele hast du entrissen dem Abgrund des Todes. O Gott, es erheben sich gegen mich Stolze, die Rotte der Mächtigen trachtet mir nach dem Leben, und keiner hat dich vor Augen. Du aber, Herr, mein Gott, du bist ein barmherziger und gnädiger Gott; zögernd im Zorn und reich an Güte und Treue. Blicke auf mich und schenke mir dein Erbarmen; gib Kraft deinem Knecht, hilf dem Sohn deiner Magd! Wirke an mir ein Zeichen zum Heil, und die mich hassen, sollen es sehen in Scham! Denn du, o Herr, du hast mir geholfen und hast mich getröstet. Psalm 87 Von den Söhnen Korachs, ein Psalm, ein Lied. Es liebt der Herr seine Stadt, gegründet auf heiligen Bergen, Zions Tore mehr als alle Zelte in Jakob. Herrliches ist verkündet von dir, du Stadt Gottes! Rahab und Babel, ich werde sie zählen zu jenen, die mich verehren; Philister und Tyrer und Äthiopiens Volk, in ihr sind alle geboren. Und sagen wird man von Zion: Mann für Mann, in ihr sind alle geboren, er selber hat sie gegründet, der Höchste. In das Buch der Völker wird schreiben der Herr: In ihr sind alle geboren. Und im Reigentanze werden sie singen All meine Quellen, sie sind in dir. Psalm 88 Ein Lied, ein Psalm von den Söhnen Korachs. Dem Chormeister, nach der Weise »Krankheit« zu singen. Ein Weisheitslied von Heman, dem Esrachiter. Herr, mein Gott, am Tag rufe ich dich, ich klage vor dir in der Nacht. Es dringe zu dir mein Gebet, neige dein Ohr meinem Flehen! Denn meine Seele ist gesättigt mit Leid, dem Totenreich ist nahe mein Leben. Ich werde zu denen gezählt, die fahren zur Grube, ich bin ein Mensch ohne Kraft. Mein Lager ist bereitet unter den Toten, gleich den Erschlagenen, die ruhen im Grab: deren du nicht mehr gedenkst, die keinen Teil mehr haben an deiner Sorge. Du warfst mich in die unterste Grube, in die Finsternis, in den Abgrund. Schwer lastet auf mir dein Unmut, all deine Wogen brechen herein über mich. Meine Freunde hältst du mir fern, du machst mich ihnen zum Gräuel; ein Gefangener bin ich und kann nicht entrinnen. Meine Augen dunkeln vor Elend, Herr, an allen Tagen rufe ich dich, nach dir breite ich aus meine Hände. Willst du Wunder tun an den Toten? Stehen die Schatten auf Ps 0,00–0,00 136
Drittes Buch und künden dein Lob? Erzählt man im Grab von deiner Huld, von deiner Treue im Totenreich? Werden deine Wunder der Finsternis kund und dem Land der Vergessenheit deine Gerechtigkeit? Ich aber, Herr, ich rufe zu dir, am frühen Morgen kommt zu dir mein Gebet. Warum, o Herr, verstößt du meine Seele, warum verbirgst du vor mir dein Angesicht? Elend bin ich von Jugend auf und vom Tod bedroht, ich trug deine Schrecken und siechte hin. Die Glut deines Zornes ging hinweg über mich, vernichtet haben mich deine Schrecken. Sie umringen mich immerfort wie flutende Wasser, von allen Seiten bedrängen sie mich. Entfremdet hast du mir den Freund und Vertrauten, und nur das Dunkel ist mir vertraut. Psalm 89 Ein Weisheitslied; von Etan, dem Esrachiter. Singen will ich in Ewigkeit von den Gnaden des Herrn, laut deine Treue verkünden durch alle Geschlechter. Du sprachst: Meine Gnade ist begründet auf ewig! Ja, wie der Himmel steht fest deine Treue. Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erwählten, ich habe David, meinem Knecht, geschworen: Deinen Stamm will ich gründen für alle Zeit, ich mache fest deinen Thron für alle Geschlechter. Die Himmel preisen deine Wundertaten, o Herr, die Versammlung der Heiligen rühmt deine Treue. Denn wer in den Wolken ist wie der Herr, wer unter den Söhnen Gottes käme ihm gleich? Gewaltig ist Gott im Rat der Heiligen, groß und furchtbar über alle ringsum ihn her. Herr, Gott der himmlischen Heere, wer ist wie du? Mächtig bist du, o Herr, und dich umgibt deine Treue. Du gebietest der Brandung des Meeres, den Aufruhr seiner Wogen hältst du nieder. Rahab hast du durchbohrt und zertreten, deine Feinde zerstreut in der Kraft deines Armes. Dein sind die Himmel und dein ist die Erde, der Erdkreis mit all seiner Fülle – du hast ihn gegründet. Nord und Süd, du hast sie geschaffen, Tabor und Hermon jauchzen dir zu. In deinem Arm ist Macht, stark ist deine Hand, deine Rechte erhoben. Auf Recht und Gerechtigkeit ruht dein Thron, vor dir einher gehen Huld und Treue. Selig das Volk, das zu jubeln weiß; im Licht deines Angesichts, o Herr, dürfen sie wandeln. Sie freuen sich immerdar deines Namens, sie jauchzen ob deiner Gerechtigkeit. Denn du bist ihr Ruhm, du bist ihre Stärke, durch deine Huld hebt sich empor unsere Kraft. Denn dem Herrn gehört unser Schild, dem Heiligen Israels unser König. Vor Zeiten sprachst du im Gesicht, du sprachst: 137 Ps 0,00–0,00
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- Seite 88 und 89: Die Psalmen Dein Knecht will sie ac
- Seite 90 und 91: Die Psalmen Nur ihm sollen huldigen
- Seite 92 und 93: Die Psalmen mit den Sündern, nicht
- Seite 94 und 95: Die Psalmen doch seine Güte ein Le
- Seite 96 und 97: Die Psalmen Psalm 33 Frohlockt, ihr
- Seite 98 und 99: Die Psalmen Doch als ich wankte, da
- Seite 100 und 101: Die Psalmen und niemals sah ich, da
- Seite 102 und 103: Die Psalmen Blicke weg von mir, das
- Seite 104 und 105: Die Psalmen Zweites Buch Psalm 42 D
- Seite 106 und 107: Die Psalmen Verkauft hast dein Volk
- Seite 108 und 109: Die Psalmen Die Fürsten der Völke
- Seite 110 und 111: Die Psalmen Lügengewebe ersann dei
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- Seite 114 und 115: Die Psalmen mein Herz ist getrost,
- Seite 116 und 117: Die Psalmen Psalm 61 Dem Chormeiste
- Seite 118 und 119: Die Psalmen in deiner Kraft, der du
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<strong>Die</strong> Psalmen<br />
lenke mein Herz, deinen Namen zu fürchten.<br />
Herr, mein Gott, von ganzem Herzen will ich<br />
dich preisen,<br />
deinen Namen will ich rühmen in Ewigkeit.<br />
Denn groß ist gegen mich dein Erbarmen,<br />
meine Seele hast du entrissen<br />
dem Abgrund des Todes.<br />
O Gott, es erheben sich gegen mich Stolze,<br />
die Rotte der Mächtigen<br />
trachtet mir nach dem Leben,<br />
und keiner hat dich vor Augen.<br />
Du aber, Herr, mein Gott, du bist ein<br />
barmherziger und gnädiger Gott;<br />
zögernd im Zorn<br />
und reich an Güte und Treue.<br />
Blicke auf mich<br />
und schenke mir dein Erbarmen;<br />
gib Kraft deinem Knecht,<br />
hilf dem Sohn deiner Magd!<br />
Wirke an mir ein Zeichen zum Heil,<br />
und die mich hassen,<br />
sollen es sehen in Scham!<br />
Denn du, o Herr, du hast mir geholfen<br />
und hast mich getröstet.<br />
Psalm 87<br />
Von den Söhnen Korachs, ein Psalm, ein Lied.<br />
Es liebt der Herr seine Stadt,<br />
gegründet auf heiligen Bergen,<br />
Zions Tore mehr als alle Zelte in Jakob.<br />
Herrliches ist verkündet von dir,<br />
du Stadt Gottes!<br />
Rahab und Babel, ich werde sie zählen zu jenen,<br />
die mich verehren;<br />
Philister und Tyrer und Äthiopiens Volk,<br />
in ihr sind alle geboren.<br />
Und sagen wird man von Zion:<br />
Mann für Mann, in ihr sind alle geboren,<br />
er selber hat sie gegründet, der Höchste.<br />
In das Buch der Völker<br />
wird schreiben der Herr:<br />
In ihr sind alle geboren.<br />
Und im Reigentanze werden sie singen<br />
All meine Quellen, sie sind in dir.<br />
Psalm 88<br />
Ein Lied, ein Psalm von den Söhnen Korachs.<br />
Dem Chormeister, nach der Weise »Krankheit« zu singen.<br />
Ein Weisheitslied von Heman, dem Esrachiter.<br />
Herr, mein Gott, am Tag rufe<br />
ich dich,<br />
ich klage vor dir in der Nacht.<br />
Es dringe zu dir mein Gebet,<br />
neige dein Ohr meinem Flehen!<br />
Denn meine Seele ist gesättigt mit Leid,<br />
dem Totenreich ist nahe mein Leben.<br />
Ich werde zu denen gezählt,<br />
die fahren zur Grube,<br />
ich bin ein Mensch ohne Kraft.<br />
Mein Lager ist bereitet unter den Toten,<br />
gleich den Erschlagenen,<br />
die ruhen im Grab:<br />
deren du nicht mehr gedenkst,<br />
die keinen Teil mehr haben<br />
an deiner Sorge.<br />
Du warfst mich in die unterste Grube,<br />
in die Finsternis, in den Abgrund.<br />
Schwer lastet auf mir dein Unmut,<br />
all deine Wogen brechen herein über mich.<br />
Meine Freunde hältst du mir fern,<br />
du machst mich ihnen zum Gräuel;<br />
ein Gefangener bin ich<br />
und kann nicht entrinnen.<br />
Meine Augen dunkeln vor Elend,<br />
Herr, an allen Tagen rufe ich dich,<br />
nach dir breite ich aus meine Hände.<br />
Willst du Wunder tun an den Toten?<br />
Stehen die Schatten auf<br />
Ps 0,00–0,00<br />
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