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<strong>Die</strong> Psalmen<br />
Gar an den Himmel wagt sich ihr<br />
Lästermaul,<br />
und frech ergeht sich ihre Zunge auf Erden.<br />
Und mein Volk, es läuft ihnen nach,<br />
gierig schlürfen sie wie Wasser ihre Worte.<br />
Sie sagen: Wie sollte Gott davon wissen?<br />
Wie sollte Kenntnis haben der Höchste?<br />
Siehe, so sind die Sünder,<br />
sie mehren ihre Macht<br />
und leben allzeit in Ruhe.<br />
Dass ich rein bewahrte mein Herz,<br />
war es also vergebens?<br />
Vergebens, dass ich meine Hände<br />
gewaschen in Unschuld?<br />
Liegt doch allzeit die Geißel auf mir,<br />
jeden Morgen von neuem die Plage.<br />
Wollte ich denken: Ich will reden wie sie,<br />
verleugnet hätte ich das Geschlecht<br />
deiner Söhne.<br />
Also sann ich, dies zu ergründen,<br />
doch allzu mühevoll war es für mich,<br />
bis ich eintrat in Gottes hehres Geheimnis<br />
und verstand, auf ihr Ende zu achten.<br />
Wahrlich, du stellst sie<br />
auf schlüpfrigen Boden,<br />
du stürzst sie ins Verderben.<br />
Wie brachen sie jählings zusammen,<br />
sie kamen um, dahingerafft von Entsetzen!<br />
Wie der Erwachende verscheucht<br />
ein Traumbild,<br />
so weist du von dir ihren Schatten,<br />
wenn du aufstehst, o Herr, zum Gericht.<br />
Als erbittert mein Geist war,<br />
als mein Herz war verwundet,<br />
da war ich ein Tor und bar aller Einsicht;<br />
wie das Vieh, so war ich vor dir.<br />
Nun aber bleibe ich immer bei dir.<br />
du hast mich ergriffen an meiner Rechten.<br />
Nach deinem Ratschluss wirst du mich leiten,<br />
und endlich nimmst du mich auf<br />
in die Herrlichkeit.<br />
Was hätte ich im Himmel als dich?<br />
Und bin ich bei dir,<br />
was hätte ich Freude auf Erden?<br />
Mein Geist und mein Leib, sie verzehren sich,<br />
Gott ist mein Fels, mein Anteil auf ewig,<br />
Siehe, es gehen zugrunde,<br />
die sich scheiden von dir;<br />
die dich treulos verlassen,<br />
du vernichtest sie alle.<br />
Mir aber ist es Wonne, bei Gott zu sein.<br />
Meine Zuflucht zu finden bei Gott,<br />
meinem Herrn.<br />
Und künden will ich all deine Werke.<br />
Psalm 74<br />
Ein Weisheitslied von Asaf.<br />
Warum hast du, o Gott,<br />
uns verworfen auf immer?<br />
Warum lodert dein Zorn<br />
gegen die Schafe deiner Weide?<br />
Gedenke deiner Gemeinde,<br />
die du erworben von alters her,<br />
des Volkes, zum Eigentum dir erkauft;<br />
des Zion gedenke,<br />
den du erkoren zu deiner Wohnung.<br />
Zu den ewigen Ruinen<br />
lenke hin deine Schritte,<br />
im Heiligtum hat alles verwüstet der Feind.<br />
Am Ort der Versammlung erhoben deine<br />
Gegner wüstes Geschrei,<br />
ihre Zeichen pflanzten sie auf,<br />
zu künden den Sieg.<br />
Wie jene, die im Dickicht schwingen das Beil,<br />
so zerschlugen sie mit Axt und Hammer<br />
die Tore.<br />
An dein Heiligtum legten sie Feuer,<br />
bis auf den Grund entweihten sie das Zelt<br />
deines Namens.<br />
Sie sprachen bei sich:<br />
Wir vernichten sie alle!,<br />
Ps 0,00–0,00<br />
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