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Zweites Buch<br />
verborgen vor dir.<br />
An mir sollen zuschanden nicht werden,<br />
die auf dich hoffen,<br />
o Herr, du Herr der himmlischen Heere.<br />
Nicht seien an mir beschämt,<br />
die dich suchen, Gott Israels.<br />
Denn um deinetwillen ertrag ich<br />
Beschimpfung,<br />
Schamröte bedeckt mein Angesicht.<br />
Entfremdet bin ich meinen Brüdern,<br />
den Söhnen meiner Mutter ein Fremdling.<br />
Denn der Eifer um dein Haus,<br />
er hat mich verzehrt;<br />
und wenn sie dich schmähten,<br />
fiel die Schmach über mich.<br />
Durch Fasten habe ich niedergebeugt<br />
meine Seele,<br />
und auch dies wurde mir gewandelt<br />
in Schmach.<br />
Ich nahm zum Kleid ein härenes Gewand,<br />
und zum Spott bin ich ihnen geworden.<br />
Es reden gegen mich, die sitzen am Tore,<br />
beim Weingelage singen sie Lieder auf mich.<br />
Ich aber richte zu dir, o Herr, mein Gebet,<br />
zur Zeit der Gnade, o Gott.<br />
Nach deiner großen Güte erhöre mich,<br />
hilf mir in deiner Treue.<br />
Entreiße mich dem Schlamm<br />
und lass mich nicht sinken,<br />
von denen, die mir übel wollen,<br />
befreie mich,<br />
rette mich aus den Tiefen der Wasser:<br />
Dass mich nicht überströmen die Fluten,<br />
die Tiefe mich nicht begrabe,<br />
dass den Rachen nicht über mir schließe<br />
der Abgrund.<br />
Erhöre mich, Herr,<br />
denn deine Gnade ist mild,<br />
aus der Fülle deines Erbarmens<br />
blicke mich an.<br />
Verbirg nicht dein Angesicht<br />
vor deinem Knecht,<br />
bedrängt bin ich, erhöre mich bald.<br />
Nahe dich meiner Seele, erlöse sie,<br />
meiner Feinde zum Trotz errette mich.<br />
Du kennst meine Schmach,<br />
meine Verwirrung und Schande,<br />
vor deinen Augen stehen alle,<br />
die mich bedrängen.<br />
Das Herz ist mir gebrochen vor Schmach,<br />
ich bin am Erlöschen.<br />
Ich harrte, ob einer Mitleid habe,<br />
doch es war keiner;<br />
ob einer mich tröste,<br />
doch es war keiner zu finden.<br />
Sie gaben mir Galle unter die Speise,<br />
in meinem Durst Essig zum Trank.<br />
So möge ihr Tisch<br />
ihnen werden zur Schlinge,<br />
und ihren Freunden zum Fallstrick.<br />
Verdunkelt seien ihre Augen,<br />
dass sie nicht sehen,<br />
kraftlos ihre Hüften für immer.<br />
Gieße aus über sie deinen Grimm,<br />
die Glut deines Zornes erfasse sie.<br />
Ihre Wohnstatt möge veröden,<br />
keiner mehr soll wohnen in ihren Zelten.<br />
Weil sie verfolgen, den du selber geschlagen;<br />
den du verwundet,<br />
sie mehren seinen Schmerz.<br />
Häufe ihnen noch Schuld auf Schuld,<br />
nicht sollen sie gelten bei dir als Gerechte.<br />
Ausgelöscht sollen sie sein<br />
aus dem Buch der Lebenden;<br />
nicht eingeschrieben mit den Gerechten.<br />
Elend bin ich und voll der Schmerzen;<br />
Gott, deine Hilfe beschütze mich.<br />
Den Namen Gottes will ich preisen im Lied,<br />
in festlichem Dank will ich ihn rühmen.<br />
Mehr als der Opferstier<br />
findet dies Gefallen vor Gott,<br />
mehr als Jungstiere<br />
mit Hörnern und Klauen.<br />
Schaut her, ihr Bedrückten, und werdet froh;<br />
121 Ps 0,00–0,00