Die Bielefelder Bibel

Weisheit Weisheit

18.02.2014 Aufrufe

Die Psalmen Verkauft hast dein Volk um nichtigen Kaufpreis, und wenig hast du gewonnen aus solchem Erlös. Du machtest uns zum Spott unserer Nachbarn, zum Hohngelächter für alle ringsum. Zum Sprichwort machtest du uns für die Heiden, Völker schütteln den Kopf über uns. Immerfort ist vor mir meine Schmach, Schamröte deckt mein Angesicht. Muss ich doch hören, wie sie schmähen und lästern, meine Widersacher und meine Feinde. Dies alles kam über uns, und wir haben dich doch nicht vergessen, nicht gebrochen haben wir deinen Bund. Unser Herz ist von dir nicht gewichen, nicht abgebogen von deinem Pfad sind unsere Schritte. Als du uns schlugst am Ort der Trübsal, als du uns hülltest in Finsternis. Hätten wir je vergessen den Namen unseres Gottes, unsere Hände zu fremden Göttern erhoben: Wie hätte solches der Herr nicht durchschaut, er, der schaut in die Tiefen der Herzen? Nein, deinetwegen werden wir ständig gemordet, behandelt wie Schafe, zum Schlachten bestimmt. Wach auf! Warum schläfst du, o Herr? Erhebe dich und verstoße uns nicht auf immer! Warum verbirgst du dein Angesicht, vergisst unser Elend und unsere Drangsal? Denn niedergetreten ist unsere Seele zum Staub, es haftet unser Leib an der Erde. Erhebe dich, komm uns zu Hilfe, in deinem Erbarmen erlöse uns! Psalm 45 Dem Chormeister, nach der Weise »Lilien«; von den Söhnen Korachs, ein Weisheitslied, ein Liebeslied. Meinem Herzen entströmt festlicher Sang: ich weihe mein Lied dem König. Meine Zunge eilt dahin, schnell wie der Griffel des Schreibers. Schön bist du wie keiner unter den Menschen, ausgegossen auf deinen Lippen ist Anmut: so hat dich Gott gesegnet auf ewig. Gürte, du Starker, um deine Hüfte das Schwert, lege an deine strahlende Hoheit! Sieghaft ziehe dahin für Treue und Recht, herrliche Taten möge dich lehren dein Arm. Wie scharf deine Pfeile! Dir werden Völker erliegen; des Königs Feinden schwindet der Mut. Dein Thron, o Gott, steht immer und ewig; das Zepter deiner Herrschaft ist ein Zepter des Rechts. Du liebst die Gerechtigkeit, du hasst das Unrecht; darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt mit dem Öl der Freude wie keinen deiner Gefährten. Duftende Aloe ist dein Gewand und Myrrhe und Kassia, im Saal von Elfenbein ertönen dir Saiten zur Freude. Fürstentöchter ziehn dir entgegen, es steht dir zur Rechten die Braut, geschmückt mit dem Gold von Ofir. Höre, Tochter, siehe und neige dein Ohr; vergiss dein Volk und das Haus deines Vaters! Nach deiner Schönheit verlangt der König; er ist dein Herr, du neige dich ihm! Das Volk von Tyrus kommt mit Geschenken, Ps 0,00–0,00 106

Zweites Buch deine Gunst begehren die Großen des Volkes. Die Königstochter in strahlendem Schmucke hält ihren Einzug, von Gold gewoben ist ihr Gewand. In der Kleider farbiger Pracht wird sie zum König geführt, Jungfrauen folgen ihr nach, ihre Freundinnen führt man zu dir. Sie ziehen dahin mit Jubel und Gesängen der Freude, in den Palast des Königs ziehen sie ein. An Stelle der Väter werden dir Söhne erstehen, du setzt sie ein als Fürsten über die Lande. Deinen Namen will ich künden von Geschlecht zu Geschlecht; darum werden die Völker dich preisen immer und ewig. Psalm 46 Dem Chormeister; von den Söhnen Korachs, nach der Weise »Jungfrauen«, ein Lied. Der Herr ist uns Zuflucht und Kraft, herrlich erwiesen als Helfer in der Bedrängnis. So bangen wir nicht, ob auch die Erde erbebt, ob die Berge fallen mitten ins Meer, wenn seine Wasser brausen und schäumen, vor seinem Ungestüm erzittern die Berge: Mit uns ist der Herr der himmlischen Heere, Jakobs Gott ist unsere Burg. Des Stromes Arme erfreuen die Gottesstadt, des Höchsten heilige Wohnung. Sie wankt nicht, in ihrer Mitte ist Gott; schon in der Morgenfrühe wird Gott sie beschützen. Die Völker tobten, es wurden erschüttert die Reiche, donnernd ertönte sein Ruf, dass die Erde verging in Schrecken. Mit uns ist der Herr der himmlischen Heere, Jakobs Gott ist unsere Burg. Kommt und schaut die Werke des Herrn! Wunderbar, was er auf Erden vollbrachte. Dem Krieg gebietet er Einhalt bis an die Enden der Erde, zerbricht die Bogen, zerschmettert die Speere, verbrennt die Schilde im Feuer. Lasst ab und erkennt: Ich bin der Herr, erhaben über die Völker, erhaben auf Erden! Mit uns ist der Herr der himmlischen Heere, Jakobs Gott ist unsere Burg. Psalm 47 Dem Chormeister; von den Söhnen Korachs, ein Psalm. Ihr Völker, klatscht all in die Hände! Jauchzt dem Herrn mit fröhlichem Schall! Denn der Herr, der Höchste, ist furchtbar, ein großer König über die ganze Erde. Er unterwarf uns die Völker, er legte uns zu Füßen die Heiden. Er hat uns ein Erbe erwählt, des geliebten Jakob herrliches Land. Empor fuhr Gott unter Jubelklang, der Herr beim Schall der Posaunen. Singt dem Herrn, ja, weiht ihm Lobgesang! Spielt unserem König, preist ihn mit Psalmen! Denn König der ganzen Erde ist Gott! Stimmt an ein festliches Lied! Gott ist König über die Völker, er hat sich auf seinem heiligen Thron gesetzt. 107 Ps 0,00–0,00

<strong>Die</strong> Psalmen<br />

Verkauft hast dein Volk<br />

um nichtigen Kaufpreis,<br />

und wenig hast du gewonnen<br />

aus solchem Erlös.<br />

Du machtest uns zum Spott unserer Nachbarn,<br />

zum Hohngelächter für alle ringsum.<br />

Zum Sprichwort machtest du uns<br />

für die Heiden,<br />

Völker schütteln den Kopf über uns.<br />

Immerfort ist vor mir meine Schmach,<br />

Schamröte deckt mein Angesicht.<br />

Muss ich doch hören,<br />

wie sie schmähen und lästern,<br />

meine Widersacher und meine Feinde.<br />

<strong>Die</strong>s alles kam über uns,<br />

und wir haben dich doch nicht vergessen,<br />

nicht gebrochen haben wir deinen Bund.<br />

Unser Herz ist von dir nicht gewichen,<br />

nicht abgebogen von deinem Pfad<br />

sind unsere Schritte.<br />

Als du uns schlugst am Ort der Trübsal,<br />

als du uns hülltest in Finsternis.<br />

Hätten wir je vergessen den Namen<br />

unseres Gottes,<br />

unsere Hände zu fremden Göttern erhoben:<br />

Wie hätte solches der Herr nicht durchschaut,<br />

er, der schaut in die Tiefen der Herzen?<br />

Nein, deinetwegen werden wir ständig<br />

gemordet,<br />

behandelt wie Schafe,<br />

zum Schlachten bestimmt.<br />

Wach auf! Warum schläfst du, o Herr?<br />

Erhebe dich und verstoße uns nicht<br />

auf immer!<br />

Warum verbirgst du dein Angesicht,<br />

vergisst unser Elend und unsere Drangsal?<br />

Denn niedergetreten ist unsere Seele<br />

zum Staub,<br />

es haftet unser Leib an der Erde.<br />

Erhebe dich, komm uns zu Hilfe,<br />

in deinem Erbarmen erlöse uns!<br />

Psalm 45<br />

Dem Chormeister, nach der Weise »Lilien«; von<br />

den Söhnen Korachs, ein Weisheitslied, ein Liebeslied.<br />

Meinem Herzen entströmt<br />

festlicher Sang:<br />

ich weihe mein Lied dem König.<br />

Meine Zunge eilt dahin,<br />

schnell wie der Griffel des Schreibers.<br />

Schön bist du wie keiner<br />

unter den Menschen,<br />

ausgegossen auf deinen Lippen ist Anmut:<br />

so hat dich Gott gesegnet auf ewig.<br />

Gürte, du Starker, um deine Hüfte<br />

das Schwert,<br />

lege an deine strahlende Hoheit!<br />

Sieghaft ziehe dahin für Treue und Recht,<br />

herrliche Taten möge dich lehren dein Arm.<br />

Wie scharf deine Pfeile!<br />

Dir werden Völker erliegen;<br />

des Königs Feinden schwindet der Mut.<br />

Dein Thron, o Gott, steht immer und ewig;<br />

das Zepter deiner Herrschaft<br />

ist ein Zepter des Rechts.<br />

Du liebst die Gerechtigkeit,<br />

du hasst das Unrecht;<br />

darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt mit<br />

dem Öl der Freude wie keinen deiner<br />

Gefährten.<br />

Duftende Aloe ist dein Gewand und<br />

Myrrhe und Kassia,<br />

im Saal von Elfenbein ertönen dir Saiten<br />

zur Freude.<br />

Fürstentöchter ziehn dir entgegen,<br />

es steht dir zur Rechten die Braut,<br />

geschmückt mit dem Gold von Ofir.<br />

Höre, Tochter, siehe und neige dein Ohr;<br />

vergiss dein Volk und das Haus<br />

deines Vaters!<br />

Nach deiner Schönheit verlangt der König;<br />

er ist dein Herr, du neige dich ihm!<br />

Das Volk von Tyrus kommt mit Geschenken,<br />

Ps 0,00–0,00<br />

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