King's Report 2006-04 - Scania
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22 <strong>Report</strong><br />
Auf festen Füßen<br />
Der weltweit führende Hersteller von Brückenuntersichtgeräten verlässt sich gerne au<br />
Erfolgreiche Verbindung:<br />
<strong>Scania</strong> Fahrzeug mit einem<br />
Moog-Aufbau im Einsatz.<br />
Wie schaut man unter eine Brücke? Indem<br />
man darunter fährt, stehen bleibt und<br />
nach oben blickt? Manchmal geht das –<br />
aber manchmal auch nicht. Vor allem, wenn<br />
sich die Brücken Hunderte Meter weit über<br />
tiefe Täler oder reißende Flüsse spannen, gibt es<br />
nur eine Möglichkeit, das Bauwerk zu inspizieren<br />
oder Problemstellen zu erreichen: Man<br />
benötigt eine Konstruktion, die sich von oben<br />
herab unter die Fahrbahn „beugt“.<br />
Wie diese Konstruktion funktionieren könnte,<br />
darüber hat sich schon vor fast drei Jahrzehnten<br />
der Maschinenbautechniker Alfons Moog den<br />
Kopf zerbrochen. Das Ergebnis sind zahllose<br />
Patente – und sein 1980 gegründeter Familienbetrieb,<br />
die Moog GmbH im oberschwäbischen<br />
Deggenhausertal, die heute der weltweit führende<br />
Hersteller von Brückenuntersichtgeräten ist.<br />
Über 25 Jahre, bis zu seinem Tod im Sommer<br />
<strong>2006</strong>, leitete Alfons Moog das hoch spezialisierte<br />
Unternehmen, das nun in den Händen seiner<br />
Ehefrau Rita Moog und Markus Rief, des Fertigungsleiters,<br />
liegt. Zum Team gehört inzwischen<br />
auch die Tochter Christine Moog,<br />
Diplom-Ingenieurin für Maschinenbau.<br />
Individuelle Bauweise<br />
Auch wenn Rita Moog von sich behauptet:<br />
„Ich habe hier immer nur das Kaufmännische<br />
gemacht“, spricht sie als absolute Expertin über<br />
Radstände, Achslasten und Absenktiefen. Problemlos<br />
erläutert sie die Funktionsweise eines<br />
Brückenuntersichtgerätes. Das heißt, ein standardisiertes<br />
Gerät gibt es gar nicht. „Wir bauen<br />
genau das, was unsere Kunden brauchen. Wenn<br />
zum Beispiel staatliche Behörden möglichst viele<br />
Brücken sanieren lassen möchten, bestellen sie<br />
eine andere Konstruktion als das Unternehmen,<br />
das die Langzeituntersuchung eines bestimmten<br />
Bauwerkes plant.“ Auch die Gesetze und Verkehrsbestimmungen<br />
der jeweiligen Exportländer<br />
spielen eine Rolle. „In Hongkong darf das<br />
Brückenuntersichtgerät, also Lkw und Aufbau,<br />
maximal 250 Zentimeter breit sein, in Indien<br />
255 Zentimeter. Insofern ist fast jede unserer<br />
Konstruktionen ein Einzelstück“, so Rita Moog.<br />
Meist produziert die Firma die kompletten<br />
Geräte im Deggenhausertal und verschifft sie<br />
anschließend. In Einzelfällen werden nur die<br />
Segmente dort produziert. Allein an Brückengeräten<br />
sind bisher fast 400 maßgeschneidert<br />
worden, die meisten davon selbstfahrend auf<br />
Lkw oder auf Schienenfahrzeugen.