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Campus 21 - Franz Steindler

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notwendige Motivation zu erhalten. Aus meiner Sicht – und das freut mich besonders - ist<br />

das in der SPÖ Gemeinderatsfraktion immer gut gelungen.<br />

Als ich 1993 die Funktion des Finanzreferenten übernommen habe, war mir klar, dass ich<br />

diese Aufgabe nur dann erfolgreich erfüllen werde, wenn ich meine Vorstellungen von einer<br />

sinnvollen Finanzpolitik auch durchsetzen kann. Ich wollte auf keinen Fall ein Finanzreferent<br />

sein, der nur danach zu trachten hat, dass die finanziellen Mittel für die „verständlichen“<br />

Wünsche des Bürgermeisters, der Bürgermeisterin, der geschäftsführenden<br />

GemeinderätInnen, von Gemeindebediensteten, verantwortlichen VereinsfunktionärInnen, der<br />

politischen MitbewerberInnen etc. rechtzeitig und in vollem Umfang aufgestellt werden. Und<br />

das womöglich noch losgelöst davon, wie sich die Gemeinde in finanzieller Hinsicht<br />

entwickelt.<br />

1993 habe ich daher bewusst auch den Fraktionsvorsitz in der SPÖ übernommen um meine<br />

Finanzpolitik in der Gemeinde auch durchsetzen zu können. Sicher eine schwierige<br />

Doppelrolle, auf die ich mich da eingelassen habe. Als Fraktionsvorsitzender war ich für die<br />

Umsetzung der Wahlprogramme der SPÖ in der Gemeinde zuständig und als Finanzreferent<br />

hatte ich zu trachten, dass die Gemeindefinanzen in Ordnung bleiben. Wenn man die von der<br />

SPÖ gestellte „Gemeindeführung“ ab 1993 analysiert, erkennt man, wie sinnvoll und<br />

erfolgreich eine gute „Machtverteilung“ auf Gemeindeebene sein kann: Bürgermeister,<br />

Vizebürgermeisterin und Finanzreferent mit starken politischen Funktionen und breit<br />

gestreuten Kompetenzbereichen. Niemand konnte alleine „Macht“ ausüben. Alle brauchten<br />

einander. Ein Vergleich mit anderen Gemeinden zeigt, dass so ein Modell Erfolg bringen<br />

kann.<br />

Jedenfalls ist die Geschichte der sozialdemokratischen Gemeinderatsfraktion Brunn am<br />

Gebirge eine Erfolgsgeschichte. Nach den Gemeinderatswahlen 2000 konnte die SPÖ<br />

Gemeinderatsfraktion - unter meinem Vorsitz – mit Bürgermeister Ernst Nakladal an der<br />

Spitze erstmals mit absoluter Mehrheit – und dem berühmten 17. Mandat, besetzt mit dem<br />

damals noch parteiunabhängigen Jungunternehmer Matthias Müller - in den Brunner<br />

Gemeinderat einziehen. Matthias Müller wurde von Alois Lick und mir Ende 1999 für die<br />

SPÖ Gemeinderatsliste angeworben. Er hat sich schnell profiliert und als große Bereicherung<br />

für die SPÖ erwiesen. Als Nachfolger von Dr. Andreas Linhart ist er mittlerweile<br />

Klubsprecher der SPÖ, und mein Nachfolger als Finanzreferent der Gemeinde.<br />

Auch wenn die SPÖ Gemeinderatsfraktion bei den Gemeinderatswahlen 2005 zwei Mandate<br />

verloren hat, ist es bis zu diesem Zeitpunkt immer aufwärts gegangen. Entweder wurde der<br />

Stand gehalten oder es wurden Mandate dazugewonnen. Wenn man die Leistungen der<br />

Gemeindeverwaltung in den letzten Jahren in diesem Licht Revue passieren lässt, dann hat die<br />

„funktionierende“ SPÖ Gemeinderatsfraktion der Marktgemeinde Brunn am Gebirge und<br />

somit der Brunner Bevölkerung sehr gut getan.<br />

Wichtig in einer demokratischen Gesellschaft im Allgemeinen und in einer Gemeinde im<br />

Besonderen ist, dass der Respekt und die Achtung gegenüber den politischen Mitbewerbern<br />

erhalten bleiben. Auf dieser Basis werden sich immer wieder vernünftig denkende Menschen<br />

engagieren, ihre Ideen und ihre Gestaltungskraft einbringen und so zum Wohle der<br />

Gemeinschaft arbeiten. Es geht vor allem um ein Grundprinzip in der Demokratie:<br />

Meinungen und Entscheidungen von politischen MitbewerberInnen gelten zu lassen. Das ist<br />

nicht nur demokratisch angebracht sondern auch klug. Nur in diesem Fall bleiben nämlich alle<br />

sinnvollen politischen Optionen offen, einen eigenen, glaubwürdigen Standpunkt zu vertreten<br />

und für diesen zu werben.<br />

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