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Performance Ausgabe 1.2011 67
„Was gemessen wird, wird transparent, was belohnt wird, wird erledigt!“ 1 Viele Unternehmen stehen vor dem Problem, die individuelle Profitabilität ihrer Kunden oder Kundengruppen nicht hinreichend bestimmen zu können. Oftmals stehen Produkt- bzw. Business-Unit-Orientierung und damit verbunden die Fokussierung auf deren Profitabilität im Vordergrund. Eine Ergebnisrechnung, bspw. auf Profitcenter–Ebene, ist zwar gang und gäbe, eine weitere Detaillierung bis auf Kundenebene erfolgt hingegen nur sporadisch. Neben der Analyse der Dauer und Qualität der Geschäftsbeziehung ist diese Analyse zusammen mit der Prognose zukünftiger Profitabilität jedoch ein wichtiger Bestandteil gerade zur Ermittlung der einzelnen Kundenwerte. Die Beeinflussung von Entscheidungen im Rahmen einer Kundenansprache oder von Preisverhandlungen finden nur selten auf Basis der Analyse des Kundenwertes statt, obwohl gerade dieser als in die Zukunft gerichtete Kennzahl einen höheren Aussagegehalt besitzt als vergangenheitsorientierte Kennzahlen. In vielen Fällen sind auch die Ziele und Incentives der Vertriebsmannschaft oder eines Key Account Managers an die Steigerung des Umsatzes mit einem Kunden oder in einer Zielgruppe gekoppelt. Diese Vorgabe muss aber nicht zwangsläufig auch zu einer Verbesserung der Profitabilität führen. Würden aber Anreiz- und Entlohnungssystem auf entsprechenden Werten basieren und auch in die regelmäßigen Zielvereinbarungen einfließen, würde dies einem Paradigmenwechsel gleichkommen und für mehr Wertorientierung sorgen. Der Bestimmung der Kundenprofitabilität und den damit verbundenen Herausforderungen wollen wir uns in den nachfolgenden Abschnitten widmen. Zusätzliche Komplexität erfährt diese Thematik insbesondere im Kontext multidivisionaler Konzerne im transnationalen Umfeld. Herausforderungen multidivisionaler und transnationaler Konzerne Wann bringt ein Kunde dem Unternehmen eigentlich Gewinn? Wie werthaltig ist eine Kundenbeziehung? Zur Beantwortung dieser Frage hat die Betriebswirtschaftslehre eine Vielzahl unterschiedlicher Konzepte, die eine Beantwortung entweder aus quantitativen oder qualitativen Gesichtspunkten erlauben, entwickelt (vgl. Weber/Haupt/ Erfort 2005, S. 17 ff.). Im Hinblick auf die kundenbezogene Profitabilitätsbestimmung wollen wir diese insbesondere aus dem Fokus eines multidivisionalen und transnationalen Konzerns betrachten. 1 vgl. Dellermann/Kasties/Richter 2006, S. 45 Foto: Deutsche Post AG 68 Performance Ausgabe 1.2011
- Seite 1: Wertorientierte Kundenprofitabilit
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- Seite 9 und 10: Fallstudie / Kundenprofitabilitäts
- Seite 11 und 12: Nicht mehr das Umsatzwachstum, sond
- Seite 13 und 14: Mit einer CBSC verfügt der Key Acc
„Was gemessen wird, wird transparent,<br />
was belohnt wird, wird erledigt!“ 1<br />
Viele Unternehmen stehen vor dem Problem,<br />
die individuelle Profitabilität ihrer<br />
Kunden oder Kundengruppen nicht hinreichend<br />
bestimmen zu können. Oftmals<br />
stehen Produkt- bzw. Business-Unit-Orientierung<br />
und damit verbunden die Fokussierung<br />
auf deren Profitabilität im Vordergrund.<br />
Eine Ergebnisrechnung, bspw. auf<br />
Profitcenter–Ebene, ist zwar gang und<br />
gäbe, eine weitere Detaillierung bis auf<br />
Kundenebene erfolgt hingegen nur sporadisch.<br />
Neben der Analyse der Dauer und<br />
Qualität der Geschäftsbeziehung ist diese<br />
Analyse zusammen mit der Prognose zukünftiger<br />
Profitabilität jedoch ein wichtiger<br />
Bestandteil gerade zur Ermittlung der<br />
einzelnen Kundenwerte. Die Beeinflussung<br />
von Entscheidungen im Rahmen einer<br />
Kundenansprache oder von Preisverhandlungen<br />
finden nur selten auf Basis der<br />
Analyse <strong>des</strong> Kundenwertes statt, obwohl<br />
gerade dieser als in die Zukunft gerichtete<br />
Kennzahl einen höheren Aussagegehalt<br />
besitzt als vergangenheitsorientierte Kennzahlen.<br />
In vielen Fällen sind auch die Ziele und<br />
Incentives der Vertriebsmannschaft oder<br />
eines Key Account Managers an die Steigerung<br />
<strong>des</strong> Umsatzes mit einem Kunden<br />
oder in einer Zielgruppe gekoppelt. Diese<br />
Vorgabe muss aber nicht zwangsläufig<br />
auch zu einer Verbesserung der Profitabilität<br />
führen. Würden aber Anreiz- und<br />
Entlohnungssystem auf entsprechenden<br />
Werten basieren und auch in die regelmäßigen<br />
Zielvereinbarungen einfließen, würde<br />
dies einem Paradigmenwechsel gleichkommen<br />
und für mehr Wertorientierung<br />
sorgen. Der Bestimmung der Kundenprofitabilität<br />
und den damit verbundenen<br />
Herausforderungen wollen wir uns in den<br />
nachfolgenden Abschnitten widmen. Zusätzliche<br />
Komplexität erfährt diese Thematik<br />
insbesondere im Kontext multidivisionaler<br />
Konzerne im transnationalen Umfeld.<br />
Herausforderungen multidivisionaler<br />
und transnationaler Konzerne<br />
Wann bringt ein Kunde dem Unternehmen<br />
eigentlich Gewinn? Wie werthaltig ist eine<br />
Kundenbeziehung? Zur Beantwortung dieser<br />
Frage hat die Betriebswirtschaftslehre<br />
eine Vielzahl unterschiedlicher Konzepte,<br />
die eine Beantwortung entweder aus quantitativen<br />
oder qualitativen Gesichtspunkten<br />
erlauben, entwickelt (vgl. Weber/Haupt/<br />
Erfort 2005, S. 17 ff.). Im Hinblick auf<br />
die kundenbezogene Profitabilitätsbestimmung<br />
wollen wir diese insbesondere<br />
aus dem Fokus eines multidivisionalen und<br />
transnationalen Konzerns betrachten.<br />
1 vgl. Dellermann/Kasties/Richter 2006, S. 45<br />
Foto: Deutsche Post AG<br />
68 Performance Ausgabe 1.2011