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Holz schafft Top-Lagen - Mikado

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5.2013<br />

Mai<br />

ISSN 0944-5749<br />

12,80 C=<br />

Unternehmermagazin für <strong>Holz</strong>bau und Ausbau<br />

Waldhotel<br />

Träumen in<br />

Bäumen<br />

Unterspannbahn<br />

Dichten in<br />

Schichten<br />

Ligna 2013<br />

Schauen<br />

fürs Bauen<br />

Dachaufstockung<br />

<strong>Holz</strong> <strong>schafft</strong> <strong>Top</strong>-<strong>Lagen</strong><br />

Organ von<br />

Europäische<br />

Vereinigung des <strong>Holz</strong>baus


5.2013<br />

Mai<br />

ISSN 0944-5749<br />

12,80 C=<br />

Unternehmermagazin für <strong>Holz</strong>bau und Ausbau<br />

Waldhotel<br />

Träumen in<br />

Bäumen<br />

Unterspannbahn<br />

Dichten in<br />

Schichten<br />

Ligna 2013<br />

Schauen<br />

fürs Bauen<br />

Dachaufstockung<br />

<strong>Holz</strong> <strong>schafft</strong> <strong>Top</strong>-<strong>Lagen</strong><br />

Organ von<br />

Europäische<br />

Vereinigung des <strong>Holz</strong>baus


Editorial<br />

Christoph Maria Dauner,<br />

Chefredakteur mikado<br />

Hü oder hott<br />

Widersprüche, wohin ich blicke: Wir frieren in Deutschland bei Dauerfrost bis in den April,<br />

aber das Klima wird immer wärmer. Europa steckt in der Krise, aber die deutsche Wirtschaft<br />

brummt. Wärmedämmung senkt Energiekosten erheblich, aber der ganze Aufwand lohnt<br />

sich nicht. Zu diesem Schluss kam kürzlich eine von der KfW beauftragte Studie des<br />

Schweizer Beratungsunternehmens Prognos. Die<br />

Sanierungskosten ließen sich danach nicht über Ligna 2013: Hannover rollt fürs <strong>Holz</strong> den<br />

die eingesparten Heizkosten finanzieren.<br />

roten Teppich aus. Seite 50. Verwaltung<br />

Zu teure und unrentable Sanierungen – da<br />

regte sich natürlich Widerspruch, das sorgte für<br />

hitzige Debatten und verunsicherte Bauherren.<br />

Prompt steuerte die KfW gegen, korrigierte die<br />

selbst beauftragte Studie und rechnete wissend<br />

blickt durch: Ein Elektronikunternehmen<br />

setzt auf Plusenergie und viel Glas. Seite 44.<br />

Baumhotel: Auf hohem Niveau macht ein<br />

Hotelier mit Baumhäusern so manchen Kindheitstraum<br />

wahr. Seite 65.<br />

vor, dass die Energiekostenersparnis sehr wohl<br />

die Mehrausgaben für Energieeffizienz finanziere. Diesem Ergebnis lässt sich nun kaum<br />

widersprechen. Aber dass die KfW eine Studie beauftragt, von der sie weiß, welches Ergebnis<br />

am Ende stehen muss, finde zumindest ich etwas widersprüchlich.<br />

Aus einem Guss und ohne Widersprüche präsentieren sich hingegen unsere beispielhaften<br />

Aufstockungen, die Sie ab Seite 12 erwarten. Die zusätzlichen Geschosse erweitern ohnehin<br />

gute Immobilienlagen um wertvollen Wohn- bzw. Arbeitsraum, zeigen, was der <strong>Holz</strong>bau<br />

konstruktiv drauf hat, und schaffen so Gebäude mit <strong>Top</strong>-<strong>Lagen</strong> in jeder Hinsicht. Wer würde<br />

da widersprechen wollen?<br />

Ihr<br />

www.mikado-online.de 3


mikado 5.2013 Inhalt<br />

Bernd Ducke / Knauf<br />

Dr. Joachim Mohr<br />

Dachaufstockung: <strong>Holz</strong> setzt eins drauf<br />

In den Städten geht der Trend zur Nachverdichtung.<br />

Doch die meisten Städte sind schon dicht bebaut. Eine<br />

Lösung dafür: vorhandene Dachstühle ausbauen und<br />

Bestandsgebäude aufstocken. Der <strong>Holz</strong>bau bietet hier<br />

große Vorteile: Er ist leicht und die Montage geht schnell<br />

über die Bühne. Seite 12<br />

Vom Wohnhaus- zum Objektbauer<br />

Innerhalb von vier Jahren hat sich eine Zimmerei derart<br />

umstrukturiert, dass man es fast mit einem ganz neuen<br />

Unternehmen zu tun hat. Der Schwenk vom Wohnhauszum<br />

Objektbau erforderte tief greifende Änderungen bei<br />

den Firmengebäuden, in der Verwaltung, der Logistik,<br />

dem Vertrieb und der Produktion. Seite 38<br />

Thema des Monats: Dachaufstockung<br />

12 | Hotel<br />

Trotz Gebäudeklasse 5 und Sonderbau: Gute Ideen<br />

ermöglichen Aufstockung in <strong>Holz</strong>.<br />

20 | Dachausbau<br />

Kreative Ausbauideen verwandeln eine „graue<br />

Maus“ in ein Schmuckstück.<br />

24 | Penthouse<br />

Der Hai stand Pate: Die Aufstockung eines Bürogebäudes<br />

schuf exklusive Räume.<br />

Sanierung und Ausbau<br />

29 | Schwarzwald<br />

Dachsanierung setzt auf saubere Details.<br />

32 | Südharz<br />

Musikschule bezieht denkmalgerecht und ökologisch<br />

sanierte Räume unterm Schlossdach.<br />

Details im Griff<br />

35 | Terrassenüberdachung<br />

Schimmelpilze schädigen Baufurnierplatte.<br />

Management<br />

38 | Neuausrichtung<br />

Ein Schwenk vom Wohnhaus- zum Objektbau erforderte<br />

tief greifende Veränderungen bei Gebäuden,<br />

in Verwaltung, Logistik, Vertrieb und Produktion.<br />

Architektur<br />

44 | Verwaltungsbau<br />

Freundlich, offen und kundennah präsentiert<br />

sich das neue Verwaltungsgebäude. Besonders<br />

spannend ist das Energiekonzept.<br />

Messe<br />

50 | Ligna 2013<br />

Hannover erwartet bis zu 90 000 Besucher zum<br />

großen Branchentreffpunkt der holzverarbeitenden<br />

Industrie.<br />

Zimmermeisterdach<br />

56 | Unterspann- und Unterdeckbahnen<br />

Unterspann- und Unterdeckbahnen können hoch<br />

reißfest, brandhemmend und UV-beständig sein.<br />

4<br />

mikado 5.2013


mikado<br />

1. Deutsches Baumhaus-Hotel<br />

Alles ist hier krumm und schief,<br />

eng und verwinkelt, märchenhaft.<br />

Doch dahinter steckt eine ausgeklügelte<br />

Planung, handwerkliches<br />

Können, Mut zur Improvisation und<br />

langjährige Erfahrung. Seite 65<br />

Titel:<br />

HAI – Hammerer<br />

Aluminium<br />

Industries;<br />

Günther<br />

Hartmann;<br />

Fiberweb;<br />

Deutsche Messe<br />

Ein Magazin der<br />

WEKA MEDIA<br />

GmbH & Co. KG<br />

Treffen Sie uns<br />

Hannover, 6.-10.5.13, Halle 15 | Stand E 18<br />

Fortbildung<br />

60 | 4. <strong>Holz</strong>BauSpezial<br />

Schall und Rauch: <strong>Holz</strong>bauer informierten sich<br />

über Neuigkeiten in Akustik und Brandschutz.<br />

<strong>Holz</strong>welten<br />

65 | Baumhaushotel<br />

Wie von Kindern gemacht sehen die Baumhäuser<br />

im „1. Deutschen Baumhaus-Hotel“ aus, doch dahinter<br />

steckt ein klares Konzept und viel Erfahrung.<br />

Rubriken<br />

3 | Editorial<br />

6 | Kurz und bündig<br />

37 | Ihr gutes Recht<br />

42 | Büro kompakt<br />

43 | Verband aktuell<br />

43 | Tipps und Termine<br />

51 | Inserenten<br />

54 | Branchenführer<br />

61 | Unternehmen<br />

70 | Vorschau/Impressum<br />

„Follow your instinct“ – so lautet für uns das Leitmotiv<br />

jeder Produktentwicklung. Die neue Handkreissäge<br />

K 85 zeigt, was das bedeutet. Mit ihrer Flexibilität,<br />

ihrer Performance und ihrem hohen Anwendungskomfort<br />

ist sie hervorragend auf die kommenden Anforderungen<br />

im <strong>Holz</strong>handwerk vorbereitet: auf eine<br />

Zukunft, in der <strong>Holz</strong> für Sie und Ihr Werkzeug nur einer<br />

von mehreren Werkstoffen ist. Kurz: Mit dem instinktiven<br />

Griff zur K 85 wird es für Sie noch leichter, in jeder<br />

Situation einen guten Job zu machen. Mehr unter<br />

www.mafell.de/k85<br />

www.mikado-online.de 5


kurz & bündig<br />

mikado-Interview<br />

„Der mittelstandsfeindlichste Gesetzentwurf dieser Legislaturperiode“<br />

Große Empörung löste ein Gesetzentwurf zur Bekämpfung von<br />

Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr aus. mikado befragte dazu<br />

Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des<br />

Deutschen Baugewerbes (ZDB).<br />

mikado: Herr Pakleppa, worum<br />

geht es beim Gesetz zur Bekämpfung<br />

von Zahlungsverzug?<br />

Felix Pakleppa: Es geht um die<br />

Umsetzung einer EU-Richtlinie<br />

in deutsches Recht. Ziel der EU<br />

war die Verkürzung von Zahlungsfristen.<br />

Die Bundesregierung<br />

hat das bei der Umsetzung<br />

umgedreht. Nach dem ursprünglichen<br />

Gesetzentwurf, der bei einer<br />

Anhörung im Januar 2013 im<br />

Rechtsausschuss des Bundes-<br />

tages erörtert wurde, würden wir<br />

deutlich längere Zahlungsfristen<br />

bekommen, als dies derzeit der<br />

Fall ist – zum großen Nachteil der<br />

kleinen und mittleren Bauunternehmen.<br />

Ihre Rechtsposition als<br />

Gläubiger würde verschlechtert.<br />

Die gesetzliche Festschreibung<br />

einer Zahlungsfrist von 60<br />

Tagen heißt, dass diese 60 Tage<br />

zur Regelzahlungsfrist würden –<br />

mit entsprechenden Liquiditätseinbußen.<br />

Was hat der ZDB dagegen unternommen?<br />

Um das Gesetz in seiner geplanten<br />

Ausführung zu verhindern,<br />

haben wir schon mit zahlreichen<br />

Parlamentariern der<br />

Regierungskoalition und mit<br />

Vertretern des Bundesjustizministeriums<br />

gesprochen und<br />

ihnen eindringlich die Folgen<br />

dargestellt. Auch mit der Bundesjustizministerin,<br />

dem Bundesbauminister<br />

und dem Bundeswirtschaftsminister<br />

haben wir<br />

gesprochen. Es geht ja nicht nur<br />

um die Liquiditätseinbußen, sondern<br />

es soll auch erstmalig eine<br />

Frist für die Abnahme einer Leistung<br />

eingeführt werden.<br />

Wo liegt da das Problem?<br />

Das ist vor allem am Bau sehr<br />

problematisch. Wenn zum Beispiel<br />

Fenster eingebaut werden,<br />

anschließend weitere Baumaßnahmen<br />

erfolgen und erst dann<br />

die Leistung des Fensterbauers<br />

abgenommen wird, könnten bereits<br />

Schäden an den Fenstern<br />

entstanden sein. Dann stellt sich<br />

die Frage: Wer haftet dafür?<br />

Hatten Sie Verbündete bei Ihren<br />

Bemühungen?<br />

Die deutsche Bauwirtschaft hat<br />

hier mit einer Stimme gesprochen.<br />

Die Bundesvereinigung<br />

Bauwirtschaft und der Hauptverband<br />

der Deutschen Bauindustrie<br />

Die Roto Idee:<br />

Für jeden das passende<br />

Energiesparfenster<br />

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6<br />

mikado 5.2013<br />

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* Roto Designo R8 Kunststoff


kurz & bündig<br />

sahen die Folgen genauso fatal<br />

wie wir. Auch der Zentralverband<br />

des Deutschen Handwerks hat<br />

deutlich davor gewarnt.<br />

Wie ist der aktuelle Stand?<br />

Ein Ergebnis steht derzeit leider<br />

noch nicht fest. Vier als Sachverständige<br />

geladene Universitätsprofessoren<br />

hatten sich<br />

bei der Anhörung im Bundestag<br />

im Sinne der ursprünglichen<br />

1:1-Umsetzung der Richtlinie<br />

ausgesprochen. Die von uns<br />

angeführte Front aus der Praxis<br />

hat massiv dagegengehalten –<br />

mit Wirkung: Der Gesetzentwurf<br />

wird nochmals überarbeitet. Ob<br />

wir erfolgreich waren, wird sich<br />

▴▴Felix Pakleppa (ZDB)<br />

kämpft gegen das geplante Gesetz<br />

zeigen. Das Justizministerium hat<br />

seinen Gesetzentwurf nach der<br />

Anhörung im Ausschuss allerdings<br />

schon zurückgezogen.<br />

Herr Pakleppa, herzlichen Dank!<br />

3d-cad/cam für den holzsystembau<br />

Gute Gründe für hsbCAD:<br />

Technologieführung auf AutoCAD ® -Basis<br />

Durchgängige und intelligente 3D-Gesamtlösung<br />

Intuitives Konstruieren erzeugt zuverlässige Ergebnisse<br />

Produktivitätssteigerung mittels Durchgängigkeit und Parametrik<br />

Fehlervermeidung durch Dynamisches Verhalten der Bauteile<br />

Effizienz durch individuelle Anpassung<br />

Einsatzbereiche und Lösungen für:<br />

BDA Preis Bayern 2013<br />

<strong>Holz</strong>bauquote von 50 Prozent<br />

Fünf der zehn Preisträger des „BDA Preis Bayern 2013“ sind<br />

<strong>Holz</strong>bauten! In der Kategorie „Raumwirkung“ gewann das<br />

Hotel Tannerhof in Bayrischzell von Florian Nagler Architekten,<br />

in der Kategorie „Soziales Engagement“ das Pfadfinderhaus<br />

Ottobrunn von Palais Mai Architekten (siehe mikado 11.2010),<br />

in der Kategorie „Ökologische Konzeption“ das Finanzamt Garmisch-Partenkirchen<br />

von Reinhard Bauer und in der Kategorie<br />

„Preis und Leistung“ das Interims-Audimax in Garching von<br />

Deubzer König + Rimmel Architekten. Der „Preis der Jury“ ging<br />

an die Werkhalle der Schreinerei design.s in Freising von Deppisch<br />

Architekten. <br />

www.bda-preis-bayern.de<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

▴▴Den „Preis der Jury“ gewann die Werkhalle der<br />

Schreinerei design.s in Freising von Deppisch Architekten<br />

Sebastian Schels, München / Deppisch Architekten, Freising<br />

Besuchen Sie uns auf folgenden Messen und Veranstaltungen:<br />

Ligna 2013, Hannover, 6. bis 10. 5. 2013<br />

11. Internationales Branchenseminar für Frauen, Meran (Italien),<br />

27. und 28. 6. 2013<br />

Made expo, Mailand (Italien), 2. bis 5. 10. 2013<br />

<strong>Holz</strong>, Basel (Schweiz), 8. bis 12. 10. 2013<br />

19. Internationales <strong>Holz</strong>bauforum Garmisch (IHF),<br />

Garmisch-Partenkirchen, 4. bis 6. 12. 2013<br />

www.mikado-online.de ITW Befestigungssysteme GmbH hohe buchleuthe 9a d-87600 kaufbeuren info@hsbcad.de www.hsbCAD.de 7


kurz & bündig<br />

Victor Brigola / Häuser<br />

Häuser Award 2013<br />

Polygonales Raumwunder<br />

Auf einem ungünstig geschnittenen Restgrundstück in Stuttgart<br />

schuf das Architekturbüro „Bottega + Ehrhardt“ ein<br />

außergewöhnliches Wohnhaus für eine fünfköpfige Familie. Der<br />

polygonale Grundriss ist nicht gestalterisch motiviert, sondern ergab<br />

sich aus dem Bestreben, auf dem kleinen<br />

trapezförmigen Bauplatz die größtmögliche<br />

Wohnfläche unterzubringen. Die Statik<br />

des <strong>Holz</strong>baus wird an manchen Stellen von<br />

Stahlprofilen unterstützt, die Decken sind eine<br />

Brettstapelkonstruktion, die Fassade ist mit<br />

grauen Faserzementplatten bekleidet. Beim<br />

renommierten „Häuser Award 2013“ gewann<br />

das Gebäude den 3. Preis. Die 20 besten Projekte<br />

des Wettbewerbs, der unter dem Motto<br />

„Häuser für Familien“ stand, wurden von<br />

der DVA als Buch mit 225 Abbildungen und<br />

100 Plänen veröffentlicht.<br />

<br />

www.schoener-wohnen.de<br />

→ Suche: Häuser Award<br />

LIGNA 2013<br />

06.05.–10.05.2013<br />

HALLE 17<br />

Stand F42<br />

„QUALITÄTSVERSPRECHEN ZU HALTEN DARAUF KOMMT ES MIR AN.“<br />

8<br />

Wer zeitgemäß baut, legt Wert auf hohe Qualität in der Verarbeitung. Nachhaltig, langlebig und stabil konstruiert aus<br />

den hochwertigsten Materialien, die der Markt bietet. Optimal für zeitgemäße Gebäudekonstruktionen, Renovierungen<br />

und Modernisierungen. Lassen Sie sich einfach zu unseren Produkten für den modernen <strong>Holz</strong>bau beraten.<br />

EGGER Bauprodukte – Qualität, die überzeugt.<br />

EGGER Building Products GmbH · Weiberndorf 20 · A-6380 St. Johann mikado in Tirol 5.2013 · Österreich ∙ +43 50 600-0 · +43 50 600-10111 · info-ebp@egger.com<br />

www.egger.com


kurz & bündig<br />

Frage des Monats<br />

Fassadenpreis<br />

Vorhang auf für Vorgehängte<br />

Zum zehnten Mal lobt der Fachverband Baustoffe und<br />

Bauteile für vorgehängte hinterlüftete Fassaden (FVHF)<br />

den Deutschen Fassadenpreis aus. Die Bewertungskriterien<br />

sind: gestalterische Qualität, Wirtschaftlichkeit, Umsetzung,<br />

Energieeffizienz und Beständigkeit. Die eingereichten<br />

Projekte müssen zwischen dem 1. Januar 2010 und dem<br />

31. Mai 2013 fertiggestellt worden sein. Einreichschluss ist<br />

der 31. Mai 2013. www.fvhf.de → Dt. Fassadenpreis<br />

Die Bundesregierung plant, die Zahlungsfrist<br />

auf 60 Tage zu erhöhen. Was soll Ihrer Meinung<br />

nach mit den Zahlungsfristen geschehen?<br />

A) Verkürzen<br />

B) So lassen, wie sie sind<br />

C) Verlängern<br />

Stimmen Sie ab im Internet: www.mikado-online.de<br />

Kärnten<br />

Welthöchster <strong>Holz</strong>aussichtsturm<br />

Nach nur dreimonatiger Bauzeit wird im Juni 2013 der<br />

höchste <strong>Holz</strong>aussichtsturm der Welt eröffnet. Er steht<br />

auf dem Berg Pyramidenkogel südlich des Wörthersees im<br />

österreichischen Bundesland Kärnten. Zusammen mit seinem<br />

Antennenmast wird er exakt 100 m hoch sein, wobei<br />

sich die obere Aussichtsplattform auf 71 m Höhe befindet.<br />

Die Architekten Markus Klaura und Dietmar Kaden konzipierten<br />

das Bauwerk, dessen 16 Brettschichtsäulen einen<br />

korbartigen Körper bilden, den zehn elliptische Stahlringe<br />

und 80 Diagonalstreben aussteifen. Als zusätzlicher Fluchtweg<br />

dient eine spiralförmige Edelstahlrutsche.<br />

<br />

www.pyramidenkogel-ktn.at<br />

Klaura Kaden + Partner<br />

NATURNAHER EINBLASDÄMMSTOFF AUF HÖCHSTEM NIVEAU.<br />

THERMOFLOC ist der natureplus ® -zertifizierte Dämmstoff, der hinsichtlich<br />

Wärmedämmeigenschaften, Baubiologie und technischen Vorteilen<br />

auch in der Verarbeitung keine Wünsche offen lässt! Resultat unserer<br />

ständigen Innovationen und Optimierungen ist ein hochwertiger<br />

Dämmstoff, mit dem auch technisch anspruchsvolle Konstruktionen<br />

optimal gedämmt werden können.<br />

Infos über THERMOFLOC Verarbeitungstechnik und Vertriebsmöglichkeiten unter:<br />

office@thermofloc.com | www.thermofloc.com<br />

www.mikado-online.de 9


kurz & bündig<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

LIGNA, Halle 15, Stand E19<br />

▴▴Gerade fertig: der Erweitungsbau der Volksschule Mannagettagasse<br />

Rupert Steiner / Runser Prantl Architekten<br />

Innovative<br />

Klammerinnenführung<br />

Wien<br />

Neues in der <strong>Holz</strong>baumetropole<br />

Wien macht ernst mit dem <strong>Holz</strong>bau und beeindruckt<br />

seit Jahren mit innovativen Projekten. Aktuelle Beispiele<br />

sind der Erweiterungsbau für die Volksschule Mannagettagasse<br />

von „Runser Prantl architekten“, der Anfang<br />

2013 eröffnet wurde, und die Wohnanlage „Generationen<br />

Wohnen Rodaun“ von „p.good architekten“, die im Sommer<br />

2013 fertig sein wird. Für Gruppen, die nach Wien fahren<br />

wollen, um die genannten und andere spannende <strong>Holz</strong>bauprojekte<br />

zu besichtigen, lohnt es sich, eine professionelle<br />

Führung zu buchen: „architectural tours vienna“ bietet<br />

maßgeschneiderte Exkursionsprogramme an.<br />

www.atours-vienna.at ı www.pgood.at ı www.runser-prantl.at<br />

Klaus Kühlborn von <strong>Holz</strong>bau Kühlborn:<br />

„Das habt Ihr gut<br />

hingekriegt!“<br />

Erneut eine optimale Lösung von Profis für Profis:<br />

das Breitrückenklammergerät PN29130 von haubold.<br />

Die patentierte Leerschlagsperre schont die Arbeitsoberfläche<br />

und den Kolben. Die innovative Klammerinnenführung<br />

vermeidet verbogene und verknickte Klammerschenkel.<br />

Das Ergebnis: ein starker Halt von Dämmsystemen auf <strong>Holz</strong>.<br />

haubold setzt traditionell auf neueste Technik, passgenau auf<br />

Ihren Alltag zugeschnitten. Darauf vertrauen bereits Generationen<br />

von Handwerkern. Seit über 100 Jahren.<br />

www.itw-haubold.de<br />

▴▴Bald fertig: die Wohnanlage „Generationen Wohnen Rodaun“<br />

So ist’s richtig<br />

In der mikado-Ausgabe März 2013 ist die Produktmeldung<br />

zur „Version 7.0“ von AlphaSchift <strong>Holz</strong>bauprogramme auf<br />

Seite 53 mit falschen Kontaktdaten abgedruckt worden.<br />

Die richtigen Kontaktdaten des Unternehmens lauten:<br />

Alpha-Software<br />

D-72516 Scheer<br />

Telefon 0 75 72/34 43 10 2<br />

www.alpha-software.eu<br />

10<br />

mikado 5.2013


Die neue<br />

Generation<br />

Mehr Tageslicht. Mehr Komfort.<br />

Weniger Energieverbrauch.<br />

Bis zu<br />

10 % *<br />

mehr<br />

Glasfläche<br />

* Im Vergleich zur bisherigen Fenster-Generation für die Größe C02.<br />

Einführung Frühjahr 2013.


P 1<br />

Thema des Monats Dachaufstockung<br />

Aufstockung Hotel<br />

<strong>Holz</strong> macht Unmögliches möglich<br />

Gebäudeklasse 5, Sonderbau: Diese zwei Worte bedeuten normalerweise das<br />

Aus für den <strong>Holz</strong>bau. Im Hotel Post in Aschheim bei München machten gute<br />

Ideen und interdisziplinäre Zusammenarbeit das Unmögliche trotzdem möglich.<br />

12 mikado 5.2013


Projekt 1<br />

Aufstockung des Hotels Post<br />

Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglichte die<br />

Aufstockung eines Hotels trotz Gebäudeklasse 5, Sonderbau<br />

Projektbeschreibung 12<br />

Steckbrief 14<br />

Interview: Interdisziplinäre Planung 15<br />

Wände und Decken aus <strong>Holz</strong> 18<br />

Fazit: Zusammen zum Ziel 19<br />

◂◂Dass <strong>Holz</strong>bau<br />

im mehrgeschossigen<br />

Sonderbau<br />

möglich ist, zeigt<br />

die Aufstockung<br />

des<br />

Hotel Post<br />

in Aschheim<br />

Ein Dachgeschoss in ökologischer<br />

und nachhaltiger <strong>Holz</strong>bauweise:<br />

genau das wollten Anneliese<br />

und Otto Lindinger, die Bauherren und<br />

Besitzer des Hotel Post in Aschheim,<br />

bei der Aufstockung ihres Hotels.<br />

Die ersten Skizzen und ein Konzept<br />

dafür lieferte Planerin Dorothee Maier<br />

vom Büro Meierei Innenarchitektur:<br />

eine zweigeschossige Aufstockung<br />

mit durchlaufenden Schleppgauben,<br />

die es möglich machte, unten 13 Zimmer<br />

und oben eine zusätzliche große<br />

Suite unterzubringen. Das Zeitfenster<br />

für Abbruch, Neubau und Ausbau<br />

des Dachgeschosses war allerdings<br />

knapp bemessen. Zwischen Februar<br />

und September, so hieß es, könne<br />

man bauen. Zum Start „der Wiesn“<br />

und zum Auftakt der Messesaison<br />

hatten die Zimmer termingerecht<br />

fertig zu sein. Die Baumaßnahmen<br />

sollten außerdem auf den laufenden<br />

Hotelbetrieb Rücksicht nehmen.<br />

An einem Strang gezogen<br />

Für die Baubeteiligten bedeutete das,<br />

dass sie den Ablaufplan so verdichten<br />

mussten, dass die Ausschreibung bereits<br />

zu einem Zeitpunkt erfolgte, an<br />

dem die Detailplanung nur in Form<br />

von 40 Regeldetails vorlag. Zudem<br />

erforderte der knappe Zeitplan große<br />

Ausschreibungspakete, um möglichst<br />

wenige Schnittstellen zu produzieren.<br />

Für HUP – Handwerks- und Planungsteam,<br />

das letztlich den Auftrag<br />

für den <strong>Holz</strong>bau erhielt, bedeutete<br />

das, dass die <strong>Holz</strong>bauer nicht nur für<br />

die Zimmererarbeiten zuständig waren,<br />

sondern quasi als Generalunternehmer<br />

agieren mussten. Unter ihre<br />

Regie fielen neben den Abbruch- und<br />

den <strong>Holz</strong>bauarbeiten beziehungsweise<br />

dem gesamten Rohbau inklusive<br />

der Bodenaufbauten auch sämtliche<br />

Trockenbau-, Fenster- und Dachdecker-<br />

sowie Spenglerarbeiten: alles<br />

von der CAD/CAM-Werkstattplanung<br />

bis zur Fertigstellung. Zudem brachte<br />

HUP einen Elektroinstallateur mit<br />

ins Boot, der dafür sorgte, dass auch<br />

diese Leistung gut integriert werden<br />

konnte. Für Planerin Dorothee Maier,<br />

Statiker Ernst Friedl vom Büro Seeberger<br />

Friedl und Partner und Brandschutzbeauftragten<br />

Michael Merk<br />

und René Stein aus dem Büro Fire &<br />

Timber.ing bedeutete dies, dass man<br />

anders planen musste als oft üblich:<br />

Die Beteiligten mussten interdisziplinär<br />

und nicht nacheinander planen,<br />

um von Anfang an sämtliche Details<br />

so festzulegen, dass nachträgliche<br />

Änderungen seitens der Statik oder<br />

des Brandschutzes nicht mehr zu befürchten<br />

waren.<br />

F90-B statt F90-A<br />

Der Wunsch der Bauherren, ihr Hotel<br />

in nachhaltiger <strong>Holz</strong>bauweise aufzustocken,<br />

bedurfte des Mutes aller Beteiligten,<br />

auf die innovativere, aber<br />

auch aufwendigere Lösung zu setzen.<br />

In der Gebäudeklasse 5, Sonderbau,<br />

darf laut gesetzlichen Vorgaben nur<br />

www.mikado-online.de 13


P 1 Steckbrief<br />

Thema des Monats Dachaufstockung<br />

Bauvorhaben:<br />

Aufstockung des Hotel Post<br />

D-85609 Aschheim<br />

www.hotelpost-aschheim.de<br />

Bauherr:<br />

Anneliese und Otto Lindinger<br />

D-85609 Aschheim<br />

Bauweise: <strong>Holz</strong>massivbauweise<br />

Baujahr:<br />

Februar bis September 2012<br />

Wohn-/Nutzfläche: 468 m²<br />

Architekt:<br />

Meierei Innenarchitektur<br />

D-81543 München<br />

www.meierei.org<br />

Tragwerksplanung:<br />

Seeberger Friedl und Partner<br />

D-84347 Pfarrkirchen<br />

www.seebergerfriedlund<br />

partner.de<br />

Planung:<br />

Brandschutz:<br />

Fire & Timber. ing,<br />

Dipl.-Ing. Michael Merk,<br />

Dipl.-Ing. René Stein<br />

D-82061 Neuried ı www.ft-ing.de<br />

HUP – Handwerksund<br />

Planungsteam<br />

D-82054 Sauerlach<br />

www.hup-holzhaus.de<br />

<strong>Holz</strong>baustoffe:<br />

Wände und Decke:<br />

ABA <strong>Holz</strong> van Kempen GmbH<br />

KLH Deutschland<br />

D-86477 Adelsried<br />

www.aba-holz.de<br />

Dachelemente:<br />

Lignatur AG<br />

CH-9104 Waldstatt<br />

www.lignatur.ch<br />

▾▾Für ein<br />

ausgeglichenes<br />

Raumklima<br />

in den neuen<br />

Zimmern<br />

sorgen mit Lehm<br />

verputzte<br />

Innenwände<br />

nicht brennbares Material für die tragenden<br />

Elemente verbaut werden –<br />

und genau in diese Bauklasse fällt<br />

der Hotelbau in Aschheim. Trotz der<br />

Hürden entschlossen sich Planer und<br />

Bauherren, diesen baulichen Weg aus<br />

ökologischen und zeitlichen Gründen<br />

einzuschlagen. „Der <strong>Holz</strong>baustatiker<br />

konnte dem Vorhaben sämtliche Vorteile<br />

abgewinnen“, erinnert sich Maier,<br />

„denn die statischen Belastungen<br />

sind im <strong>Holz</strong>bau sehr viel geringer<br />

als im Massivbau. Das betrifft auch<br />

das darunterliegende Bestandsgebäude,<br />

das während der Bauzeit in vollem<br />

Betrieb blieb.“ Darüber hinaus<br />

war schnell klar, dass mit dem <strong>Holz</strong>bau<br />

aufgrund der schlankeren Wandquerschnitte<br />

mehr Flächen gewonnen<br />

werden konnten als im Massivbau –<br />

eben jene 13 Zimmer plus Suite, „was<br />

wiederum die höheren Kosten des<br />

<strong>Holz</strong>baus wettmachte“, erklärt die Innenarchitektin.<br />

Die Basis für die Genehmigung<br />

der <strong>Holz</strong>bauweise bildeten letztlich<br />

40 Regeldetails, die Maier zusammen<br />

mit dem Brandschutzexperten<br />

und dem Statiker erarbeitete. Viele<br />

gemeinsame Treffen trugen dazu bei,<br />

dass jedes der Details brandschutztechnisch<br />

und statisch ausgeklügelt<br />

war. Somit bildete der Detailkatalog<br />

ein stimmiges Fundament, auf<br />

dem die nachfolgenden Gespräche<br />

mit den zuständigen Sachbearbeitern<br />

des Landratsamts gründen konnten.<br />

„Wir mussten die Behörde ja überzeugen,<br />

dass wir mit unseren Details<br />

F90-B so realisieren können, dass<br />

der damit erreichte Brandschutz der<br />

Gesetzesvorlage F90-A gleichgesetzt<br />

werden kann“, erläutert Maier.<br />

Prinzip der Boxen überzeugt<br />

Den Feuerwiderstand F90-B erreichten<br />

die Planer durch ein Brandschutzkonzept<br />

mit klaren Wandaufbauten<br />

und zweischaligen Wänden, bei denen<br />

das <strong>Holz</strong> durch entsprechende<br />

Beplankung komplett geschützt war.<br />

Statisch bilden Wände und Decken<br />

jeweils einzelne Boxen, die durch<br />

Steinwolle voneinander getrennt<br />

sind. Somit soll ein Brandüberschlag<br />

von Zimmer zu Zimmer unmöglich<br />

sein. Im Mittelbereich der <strong>Holz</strong>boxen<br />

zog Meierei Innenarchitektur<br />

eine Decke ein, sodass darüber noch<br />

eine Suite integriert werden konnte.<br />

Der Lastabtrag verläuft entsprechend<br />

über das Stabausfallsprinzip:<br />

Im Brandfall kann immer eine Schale<br />

ausfallen, während die andere weiter<br />

trägt. Gleichzeitig bietet dieses Boxenprinzip<br />

weitere Vorteile: Die Zwischenlage<br />

aus Steinwolle erhöht den<br />

Schallschutz zwischen den Zimmern.<br />

Und dank der schlanken Wandquerschnitte<br />

bieten die einzelnen Räume<br />

mehr Platz für die Gäste.<br />

Sand <strong>schafft</strong>’s an die Wand<br />

meierei Innenarchitektur<br />

Weil die Bauherren u.a. aus Platzgründen<br />

für ihre neuen Zimmer weder<br />

eine kontrollierte Raumluft- noch<br />

eine Klimaanlage einbauen wollten,<br />

suchte das Planungsteam auch hier<br />

nach einer Alternative. Sie fand sie<br />

mit dem Baustoff Lehm. Die mit Lehm<br />

verputzten Innenwände können die<br />

Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen<br />

im Innenraum kompensieren.<br />

Als gute Kombination<br />

mit den Lehmwänden wählte Familie<br />

Lindinger eine Wandheizung. Die<br />

so erzeugte Strahlungswärme macht<br />

es möglich, die Raumtemperatur um<br />

2 bis 3 Grad zu senken und so Energie<br />

zu sparen.<br />

<br />

Christine Ryll, München ▪<br />

14<br />

mikado 5.2013


Thema des Monats Dachaufstockung<br />

Eine interdisziplinäre Planung mit<br />

der Innenarchitektin Dorothee Maier<br />

vom Büro Meierei Innenarchitektur<br />

und …<br />

… dem Statiker Ernst Friedl vom<br />

Büro Seeberger Friedl & Partner<br />

… dem Brandschutzexperten<br />

Michael Merk von Fire & Timber.ing<br />

… und dem <strong>Holz</strong>bauingenieur<br />

Raphael Scheurecker vom HUP<br />

vermied bei der Aufstockung des<br />

Hotel Post spätere Änderungen<br />

mikado-Interview<br />

Interdisziplinär – jeder redet mit<br />

Im Dialog wird jedes Projekt besser. Bei der Aufstockung setzten sich Planer,<br />

Statiker und Brandschutzexperte von Anfang an zusammen. Jedes Detail stimmten sie so<br />

ab, dass spätere Änderungen nicht mehr nötig waren.<br />

mikado sprach mit Innenarchitektin<br />

Dorothee Maier vom Büro Meierei<br />

Innenarchitektur, dem Statiker Ernst<br />

Friedl vom Büro Seeberger Friedl &<br />

Partner, dem Brandschutzexperten<br />

Michael Merk von Fire & Timber.ing<br />

und dem <strong>Holz</strong>bauingenieur Raphael<br />

Scheurecker vom HUP – Handwerksund<br />

Planungsteam.<br />

mikado: Frau Maier, warum haben Sie<br />

sich für die interdisziplinäre Planung<br />

entschieden?<br />

Dorothee Maier: Wir hatten bei<br />

diesem Projekt einen sehr knappen<br />

Zeitrahmen als Vorgabe. Wir wussten,<br />

dass wir die Bauarbeiten nur dann<br />

rechtzeitig fertigstellen konnten,<br />

wenn keine nachträglichen Änderungen<br />

– und damit auch keine Verzögerungen<br />

– zu befürchten waren. Daher<br />

haben wir auf die interdisziplinäre<br />

Planung gesetzt und zunächst – parallel<br />

zur ersten Grundrissplanung –<br />

40 Regeldetails zusammen mit dem<br />

Statiker und dem Brandschutzexperten<br />

erarbeitet. Diese Details dienten<br />

auch als Basis für die Genehmigung<br />

des Bauvorhabens.<br />

Herr Friedl, Sie haben das statische<br />

Konzept erarbeitet. Welche Idee stand<br />

dahinter?<br />

Ernst Friedl: Das statische Konzept<br />

ist sehr einfach. Es gibt kleine Boxen,<br />

die dank der Schotten und der Längswände<br />

zum Flur in sich stabil sind.<br />

Das Dach ist als Sparrendach nochmals<br />

auf diese Ebene aufgesetzt. Das<br />

Konzept ermöglichte, jeweils zwei<br />

Boxen durch eine Lage Steinwolle<br />

voneinander zu trennen. In Kombination<br />

mit dem in den Boxen verbauten<br />

Massivholz ergibt sich somit<br />

eine gute Lösung, die sowohl die<br />

Schallschutzanforderungen einhält<br />

als auch der brandschutztechnisch<br />

geforderten Standfestigkeit und dem<br />

Raumabschluss von 90 Minuten problemlos<br />

genügt. Das heißt: Wenn eine<br />

Box brennt, wird die andere nicht<br />

einmal warm.<br />

Haben Sie das getestet?<br />

Friedl: Wir haben eine Wand als<br />

Brandwand nachgewiesen. Sie hat im<br />

rechnerischen Brandversuch 90 Minuten<br />

standgehalten und zeigte sich<br />

auch von der geforderten Schlagbelastung<br />

unbeeindruckt.<br />

Herr Merk, Sie und Ihr Kollege waren<br />

von Anfang an im Planungsteam dabei.<br />

Ist solch eine Vorgehensweise üblich?<br />

Michael Merk: Nein. Normalerweise<br />

erstellt der Architekt bzw. Innenarchitekt<br />

die Pläne, dann wird ein<br />

Tragwerksplaner hinzugezogen und<br />

schlussendlich der Brandschutzexperte<br />

vor vollendete Tatsachen gestellt.<br />

Erst mit der Genehmigungsphase laufen<br />

üblicherweise alle Planungen zusammen<br />

und erst dann werden normalerweise<br />

auch die Schnittstellen<br />

und daraus resultierende eventuelle<br />

www.mikado-online.de 15


P 1<br />

Thema des Monats Dachaufstockung<br />

◂◂Ein modulares<br />

Statikkonzept<br />

ermöglichte die<br />

Aufstockung in<br />

Massivbauweise<br />

▸▸Hohlraumkastenelemente<br />

für die Dachkonstruktion<br />

sorgten für eine<br />

kurze Bauzeit<br />

Problempunkte ersichtlich. Beim Projekt<br />

Hotel Post hingegen haben diese<br />

drei Parteien von Anfang an eine gemeinsame<br />

Lösung erarbeitet.<br />

Wie hat die Behörde darauf reagiert?<br />

Merk: Wir sind nach einer Woche<br />

Vorentwurfsphase gemeinsam auf<br />

dem Bauamt erschienen. Dort wartete<br />

jemand von der Feuerwehr auf<br />

Architekten und die Industrie. Er gibt<br />

zum Beispiel Bemessungskonzepte<br />

für tragende <strong>Holz</strong>baukonstruktionen<br />

unter Brandbeanspruchungen vor<br />

und definiert den Stand der Wissenschaft<br />

zu Verbindungen und Bauteilanschlüssen<br />

und Durchdringungen<br />

im <strong>Holz</strong>bau. Insbesondere Letzteres<br />

war sehr hilfreich bei der Entwicklung<br />

der Details beim Hotel Post.<br />

„Wir sind nach einer Woche Vorentwurfsphase<br />

gemeinsam auf dem Bauamt erschienen.“<br />

uns, der Kreisbrandrat und der zuständige<br />

Bearbeiter vom Landratsamt<br />

München Land. Diesen dreien haben<br />

wir gemeinsam unser Konzept vorgestellt<br />

und sämtliche Lösungen präsentiert<br />

– und zwar bis ins Detail, also<br />

bis zur Installationsführung. Damit<br />

haben wir die Behörde überzeugt.<br />

Haben Sie bei diesen Details auf<br />

spezielle Studien zurückgegriffen?<br />

Merk: Ja, in Herrn Steins und meiner<br />

Funktion als wissenschaftliche Mitarbeiter<br />

am Lehrstuhl für <strong>Holz</strong>bau<br />

und Baukonstruktion der TU München<br />

befassen wir uns direkt mit Forschungsvorhaben<br />

zum vorbeugenden<br />

Brandschutz. Hier haben wir als<br />

Forschungspartner am europäischen<br />

Forschungsvorhaben „FireInTimber“<br />

mitgearbeitet. Als ein Ergebnis entstand<br />

ein technischer Leitfaden für<br />

Können Sie dafür ein genaues Beispiel<br />

nennen?<br />

Merk: Teil des Ergebniskatalogs waren<br />

zum Beispiel Lösungen für die<br />

Ausbildung von Durchdringungslaibungen<br />

im <strong>Holz</strong>bau. Da haben wir<br />

im Zuge des Forschungsvorhabens<br />

Lösungen erarbeitet, um ein System<br />

zu erhalten, das den Herstellern ermöglicht,<br />

bereits für den Trockenbau<br />

geprüfte Systeme bezüglich des<br />

Brandschutzes als gleichwertig zu erklären.<br />

Wie oft haben Sie sich zur Abstimmung<br />

getroffen?<br />

Merk: Wir haben uns im Grunde nur<br />

ein paar Mal getroffen. Aber allein<br />

meine Korrespondenz mit den beteiligten<br />

Planern umfasste weit mehr<br />

als 240 E-Mails, um alles Notwendige<br />

abzustimmen.<br />

Wie lief die Genehmigungsplanung<br />

genau ab?<br />

Maier: Für den <strong>Holz</strong>bau verlief sie<br />

sehr zielführend, da wir dank der<br />

anfänglichen Abstimmung mit dem<br />

Landratsamt und der Feuerwehr bzw.<br />

den Brandschutzbeauftragten bereits<br />

eine hohe Planungssicherheit hatten.<br />

Ein weiteres Treffen zu den haustechnischen<br />

Durchdringungen war erforderlich,<br />

aber auch hier gab es keine<br />

unerwarteten Änderungen und die<br />

Prüfung verlief sehr zügig.<br />

Wie verlief die Ausführungsplanung?<br />

Maier: Alle Experten haben direkt in<br />

den 40 Detailzeichnungen ihre Einträge<br />

angegeben, sodass sich auch<br />

wieder jeder mit jedem abgestimmt<br />

hat. Letztlich gab es ein großes Treffen,<br />

bei dem wir jedes Detail einzeln<br />

durchgegangen sind, bevor es an die<br />

ausführenden Unternehmen ging.<br />

Herr Scheurecker, die von der Planungsrunde<br />

erarbeiteten Details waren die<br />

Grundlage für Ihre Werkstattplanung?<br />

Raphael Scheurecker: Ja, wir waren<br />

als Generalunternehmer gefordert,<br />

nicht nur den <strong>Holz</strong>bau selbst zu<br />

erstellen, sondern auch andere Gewerke<br />

zu koordinieren. Entsprechend<br />

16 mikado 5.2013


Thema des Monats Dachaufstockung<br />

bildeten diese Details unser Fundament.<br />

Darauf haben wir eine 3D-<br />

CAD-Werk- und -Detailplanung gegründet<br />

und unsere Planung dann<br />

nochmals mit dem Statiker und den<br />

Brandschutzexperten abgesprochen.<br />

Dieses Ergebnis haben wir dann wiederum<br />

den Lieferanten der <strong>Holz</strong>wände<br />

und -decken per CAD zur Verfügung<br />

gestellt, sodass auch diese<br />

beiden Unternehmen ohne Schnittstellenverluste<br />

alle Daten zur Verfügung<br />

hatten. Beide haben dann<br />

ihre Produktions- bzw. Lieferlogistik<br />

wiederum auf unsere Bedürfnisse<br />

abgestimmt.<br />

Können Sie den letzten Punkt bitte<br />

näher erklären?<br />

Maier: Beide Unternehmen haben<br />

die Pakete pünktlich so angeliefert,<br />

dass sie quasi ab Sattelschlepper von<br />

oben nach unten direkt verbaut werden<br />

konnten. Das war unbedingt notwendig,<br />

da zum einen auf der Baustelle<br />

wenig Lagerfläche war und wir<br />

zum anderen natürlich auch Rücksicht<br />

auf den laufenden Hotelbetrieb<br />

nehmen mussten. Das ist uns somit<br />

gelungen.<br />

Vielen Dank für das interessante<br />

Gespräch.<br />

▴▴Bei den<br />

einzelnen Raumkisten<br />

dient<br />

Steinwolle als<br />

Trennlage,<br />

um einen Brandüberschlag<br />

zu vermeiden<br />

▾▾Statisch bilden<br />

zweischalige<br />

Wände und Decken<br />

jeweils<br />

einzelne Boxen<br />

Wir machen<br />

Prozesse<br />

intelligenter.<br />

Prozessoptimierung und Prozessbeschleunigung<br />

sind Schlüsselfaktoren<br />

für eine effiziente Produktion. Leitz<br />

begleitet die ganze Wertschöpfungskette<br />

mit hoher Beratungs- und Engineeringkompetenz,<br />

Werkzeugen und Werkzeugsystemlösungen,<br />

sowie Service bis<br />

hin zum kompletten Toolmanagement.<br />

Damit sorgen wir für einen optimierten<br />

Workflow mit höherer Prozessintelligenz.<br />

Lassen Sie sich inspirieren.<br />

Formen Sie mit uns die Zukunft.<br />

Besuchen Sie uns auf der Ligna<br />

Halle 12, Stand B68<br />

und Halle 26, Stand D30<br />

Leitz GmbH & Co. KG<br />

Leitzstraße 2<br />

73447 Oberkochen<br />

Deutschland<br />

Tel. +49 (0) 73 64/950-0<br />

Fax +49 (0) 73 64/950-662<br />

leitz@leitz.org<br />

www.leitz.org<br />

www.mikado-online.de 17<br />

meierei Innenarchitektur


P 1<br />

Thema des Monats Dachaufstockung<br />

<strong>Holz</strong>verkleidung<br />

Für jeden Bereich einsetzbar<br />

Die Aufstockung des Hotels Post in Aschheim ist komplett in Massivholz-<br />

bauweise realisiert worden. Brettsperrholzplatten und Hohlraumkastenelemente<br />

ermöglichten hierbei eine kurze Bauzeit.<br />

◂◂Zusammen<br />

ein gutes Klima<br />

erreichen:<br />

Lehmbauplatten<br />

mit Heizung<br />

◂◂Für eine gute<br />

Akustik<br />

sorgen Fräsungen<br />

in der fertig<br />

lasierten Oberfläche<br />

der<br />

Deckenelemente<br />

Mehr Raum für Gäste war das<br />

Ziel der Hoteliers Anneliese<br />

und Otto Lindinger, die in Aschheim<br />

das Hotel Post betreiben. Platz dafür<br />

sollte eine Aufstockung in <strong>Holz</strong><br />

schaffen, die die Stelle des bisherigen<br />

Dachstuhls im Westflügel des Gebäudes<br />

einnehmen sollte. Die Bauherren<br />

wünschten sich den <strong>Holz</strong>bau deshalb,<br />

weil sie von den ökologischen und<br />

nachhaltigen Werten dieser Bauweise<br />

überzeugt sind. Obwohl das Gebäude<br />

in die Gebäudeklasse 5 – Sonderbau<br />

– fällt und somit in der gesetzlichen<br />

Theorie ausschließlich nicht<br />

brennbare Baustoffe verbaut werden<br />

dürfen, machten ein modulares Statik-<br />

und ein durchdachtes Brandschutzkonzept<br />

die Aufstockung in<br />

Massivholzbauweise möglich.<br />

Eine integrative Zusammenarbeit<br />

zwischen den Planern und Ausführungsfirmen<br />

ermöglichte sogar<br />

eine Aufstockung ohne zusätzliche<br />

Brandversuche, Gutachten und Zustimmungen<br />

im Einzelfall.<br />

Hölzlein, Hölzlein an der Wand<br />

Statische Basis des Baukörpers bilden<br />

voneinander durch Steinwolle<br />

getrennte Raumkisten. Für die Wände<br />

und Decken kamen rund 1300 m2<br />

KLH-Massivholzplatten der ABA <strong>Holz</strong><br />

van Kempen GmbH zum Einsatz. Auf<br />

der Innenseite sind die Trennwände<br />

zwischen den Hotelzimmern – dies<br />

betrifft die Wände, an denen die Hotelbetten<br />

stehen – jeweils mit einer<br />

Lage 12,5 mm Gipsplatten beplankt,<br />

gefolgt von einer weiteren Lage aus<br />

18 mm Gipskartonfeuerschutzplatten.<br />

Die tragende <strong>Holz</strong>konstruktion<br />

besteht aus 78 mm dicken 3-Schicht-<br />

Brettsperrholzplatten respektive aus<br />

18 mikado 5.2013


Thema des Monats Dachaufstockung<br />

Kreuzlagenholz. Angrenzende Zimmerwände<br />

sind spiegelbildlich aufgebaut,<br />

wobei die beiden Wandaufbauten<br />

mit 40 mm Steinwolle<br />

voneinander getrennt sind.<br />

Die den Betten gegenüberliegenden<br />

Wände nehmen neben ihrer trennenden<br />

noch eine weitere Funktion<br />

ein: Sie dienen als Klimapuffer und<br />

nehmen die Wandheizung auf. Diese<br />

Wände sind mit 3 bis 7 mm Lehmputz<br />

auf 25 mm Lehmbauplatten verputzt.<br />

In den Lehmbauplatten sind die Heizleitungen<br />

verzogen. Unter den Lehmbauplatten<br />

befinden sich wieder die<br />

18 mm Gipskartonfeuerschutzplatten.<br />

Die tragende <strong>Holz</strong>konstruktion<br />

ist mit 78 mm Dicke identisch mit<br />

der gegenüberliegenden Wandseite.<br />

Auch die Dämmschicht – 40 mm<br />

Steinwolle – verändert sich bei dieser<br />

Variante nicht.<br />

Die Außenwände auf der Zimmerseite<br />

beplankten die Handwerker<br />

ebenfalls mit 12,5 mm Gipsplatten<br />

sowie einer dahinter liegenden Lage<br />

aus 18 mm Gipskartonfeuerschutzplatten.<br />

Es folgen die 95 mm dicke<br />

Tragkonstruktion aus 5-Schicht-<br />

Brettsperrholz bzw. die 78 mm dicke<br />

Tragkonstruktion aus 3-Schicht-<br />

Brettsperrholz. Darauf verlegten die<br />

Verarbeiter ein 200 mm messendes<br />

Wärmedämmverbundsystem zur Anwendung<br />

auf Plattenwerkstoffen im<br />

<strong>Holz</strong>bau mit angeklebten Dämmstoffplatten.<br />

Außen sind die Fassaden<br />

mit 20 mm armiertem Außenputz<br />

verputzt.<br />

Löcher im <strong>Holz</strong> sorgen für gute<br />

Akustik<br />

Energetisch sollen die neuen Wandaufbauten<br />

der Aufstockung das Hotel<br />

Post auf ein neues Niveau bringen.<br />

So erreichen die Fassaden mit<br />

Wärmedämmverbundsystem einen<br />

U-Wert von 0,16 W/(m²K) und die<br />

Dachhaut einen U-Wert von 0,15 W/<br />

(m²K). Die mit Dreifachverglasung<br />

ausgestatteten <strong>Holz</strong>-Aluminium-<br />

Fenster kommen auf einen U-Wert<br />

von 0,84 W/(m²K).<br />

Als tragende Dachelemente dienen<br />

Hohlraumkastenelemente mit<br />

Akustikfräsung und fertig lasierter<br />

Oberfläche des Schweizer Unternehmens<br />

Lignatur. Die Elemente entsprechen<br />

der Schallschutzklasse D<br />

mit einem Schallabsorptionsgrad a w<br />

= 0,50. Diese Flächenelemente sind<br />

an der Oberfläche weiß lasiert und<br />

auf der Rückseite mit wasserabweisender<br />

Dampfsperre kaschiert. Im<br />

Bereich der neuen Suite funktionieren<br />

sie wie ein Sparrendach. In den<br />

restlichen Bereichen sind sie parallel<br />

zur Traufe von Trennwand zu Trennwand<br />

gespannt.<br />

Es folgt eine Konterlattung aus<br />

6/8 cm dicken Latten, die die Zimmerer<br />

im Abstand von 1,02 m verlegten.<br />

Dazwischen liegt eine flexible<br />

Dämmung. Der Dachaufbau setzt<br />

sich mit den 8/14 cm dicken Sparrenpfetten<br />

fort. Die Zwischenräume<br />

der Pfetten sind ebenfalls mit flexibler<br />

Dämmung ausgefacht. Sparschalung,<br />

diffusionsoffene Unterdachbahn,<br />

Konterlattung und Lattung<br />

sowie eine Biberschwanzdeckung<br />

schließen den Dachaufbau zur Außenseite<br />

hin ab.<br />

▪<br />

Projekt 1<br />

Fazit<br />

Zusammen zum Ziel<br />

meierei Innenarchitektur<br />

Was wäre wenn? Wenn alle von<br />

Anfang an zusammenarbeiten würden,<br />

wenn Kommunikation und Diskussion<br />

anstelle von nachträglichen<br />

Änderungen treten würden? Wenn<br />

Baupartner miteinander reden, statt<br />

sich gegenseitig zu beschuldigen und<br />

Behinderungsanzeigen zuzuschicken?<br />

Wenn all das so wäre, dann gäbe es<br />

sicher mehr Projekte wie die Aufstockung<br />

des Hotels Post, bei dem auch<br />

nach Abschluss des Projektes alle<br />

Beteiligten die Leistung des anderen<br />

zu würdigen wissen. Ein Vorteil für<br />

eine interdisziplinäre Planung: Die<br />

Behörde erteilt oftmals bei so viel<br />

Konsens auch problemlos die Genehmigung,<br />

selbst wenn die von der Planung<br />

angebotene Lösung eine Abweichung<br />

von gängiger Routine darstellt.<br />

www.mikado-online.de 19


P 2<br />

Thema des Monats Dachaufstockung<br />

Dachausbau<br />

300 m² stützenfreie Aussicht<br />

Bis zum Jahr 2011 war das Gründerzeitgebäude im Münchener Stadtteil<br />

Bogenhausen eine „graue Maus“. Im Rahmen einer Sanierung erhielt<br />

es einen neuen Dachstuhl. Kreative Ausbauideen machten aus ihm ein Schmuckstück.<br />

20 mikado 5.2013


Thema des Monats Dachaufstockung<br />

Das Hellblau der Fassade strahlt<br />

mit dem Himmel um die Wette.<br />

Stuckprofile verleihen den historischen<br />

Fenstern Größe, und wer die<br />

riesige Glasfront im Dachgeschoss<br />

erblickt, ahnt, dass sich dahinter ein<br />

attraktiver Wohnraum befindet. Dabei<br />

sah die Fassade der Münchener<br />

Langerstraße 4 noch vor zwei Jahren<br />

ganz anders aus. Das 1897 errichtete<br />

Gebäude hatte im Zweiten<br />

Weltkrieg einen Bombentreffer abgekriegt<br />

und war in den 1950er-Jahren<br />

nur notdürftig wieder aufgebaut worden.<br />

Vom einstigen Glanz war nicht<br />

mehr viel übrig, stattdessen: graue<br />

Langeweile.<br />

Attraktiv wurde es erst, als Michael<br />

Wieninger, Geschäftsführer des<br />

Münchener Projektentwicklers „Marc<br />

Aurelius“, es erwarb und sanierte.<br />

Historisch aufgearbeitete Fassaden,<br />

komplett modernisierte Innenräume<br />

und ein neues Treppenhaus machten<br />

aus dem Sieben-Parteien-Anwesen<br />

ein begehrtes Objekt.<br />

In nur einer Woche aufgestellt<br />

und regendicht<br />

Bernd Ducke / Knauf<br />

◂◂Der klassische<br />

Gründerzeitbau<br />

stammt aus<br />

dem Jahr 1897<br />

und wurde 2011<br />

gründlich<br />

saniert. Dabei<br />

erhielt er<br />

einen neuen<br />

Dachstuhl<br />

mit großzügiger<br />

Wohnung<br />

Das aus zwei Ebenen bestehende<br />

Dachgeschoss entstand gänzlich neu<br />

und bietet Platz für komfortablen<br />

Wohnraum. Das ursprüngliche Satteldach<br />

mit statisch bedenklicher<br />

Nachkriegskonstruktion ließ der mit<br />

den Umbauarbeiten betraute Architekt<br />

Detlef R. Böwing durch ein Mansarddach<br />

ersetzen, auch weil das die<br />

größtmögliche Raumausnutzung mit<br />

sich bringt. Angesichts der in die<br />

Herbst- und Wintermonate fallenden<br />

Bauzeit kam 13 cm dickes Brettsperrholz<br />

zum Einsatz, „weil man damit<br />

sehr schnell ein dichtes Dach errichten<br />

kann, da die Dampfsperre unmittelbar<br />

auf das Massivholz aufgeklebt<br />

wird, sodass sich zügig eine Notabdichtung<br />

erstellen lässt.“<br />

Nachdem die Decke über dem dritten<br />

Obergeschoss erneuert worden<br />

war, montierte das <strong>Holz</strong>bauunternehmen<br />

„Hallertauer Wohnbau“ zunächst<br />

die tragenden Giebelwände<br />

und stellte zudem zwei Stahlrahmen<br />

aus HEB-220-Trägern auf, in die die<br />

restlichen <strong>Holz</strong>elemente des Daches<br />

später eingelegt wurden. Als tragende<br />

www.mikado-online.de 21


P 2<br />

Steckbrief<br />

Bauprojekt:<br />

Neubau des Dachstuhls<br />

eines Gründerzeitgebäudes<br />

D-81675 München<br />

Bauweise:<br />

Brettsperrholz<br />

Bauzeit:<br />

August 2011 bis April 2012<br />

Wohnfläche:<br />

300 m²<br />

Bauherr:<br />

Marc Aurelius GmbH & Co. KG<br />

D-80336 München<br />

www.marcaurelius.de<br />

Architektur:<br />

Architekturbüro<br />

Detlef R. Böwing<br />

D-80639 München<br />

www.boewing.info<br />

Tragwerksplanung:<br />

Ingenieurbüro für Statik<br />

und Konstruktion Peter Binka<br />

D-81477 München<br />

www.binka.de<br />

Fiedler Stöffler<br />

Ziviltechniker GmbH<br />

A-6020 Innsbruck<br />

www.fs1-gmbh.at<br />

Ausführung <strong>Holz</strong>bau:<br />

Hallertauer Wohnbau GmbH<br />

D-81085 Langquaid<br />

www.hallertauer-wb.de<br />

Ausführung Trockenbau:<br />

WBO Objekteinrichtungen GmbH<br />

D-82205 Gilching<br />

www.wbogmbh.de<br />

Hersteller Trockenbau:<br />

Knauf Gips KG<br />

D-97346 Iphofen<br />

www.knauf.de<br />

▸▸An die Stelle des<br />

alten Dachstuhls<br />

trat eine<br />

zweigeschossige<br />

Neukonstruktion<br />

aus<br />

vorgefertigten<br />

Brettsperrholzelementen<br />

▾▾Um daran zu<br />

erinnern, dass es<br />

sich hier<br />

um einen Altbau<br />

handelt,<br />

wurde im Bad<br />

die Ziegelwand<br />

freigelegt<br />

Bernd Ducke / Knauf<br />

Wände des unteren Geschosses der<br />

Aufstockung kamen 10 cm dicke<br />

Massivholzelemente zum Einsatz. Sie<br />

bilden die Basis für die Zwischendecke<br />

zum Spitzboden. Den Abschluss<br />

bilden die samt Gauben produzierten<br />

schrägen Dachelemente. „Die wurden<br />

in einer Breite von 1,25 m und einer<br />

Länge von bis zu 6 m im Werk vorgefertigt<br />

und auf der Baustelle nur<br />

noch montiert“, berichtet Böwing.<br />

„So ließ sich das gesamte Dach binnen<br />

einer Woche aufstellen und regendicht<br />

machen.“<br />

Die <strong>Holz</strong>konstruktion ist außen<br />

mit einer Aufsparrendämmung aus<br />

12 cm Polyurethanhartschaum der<br />

Wärmeleitfähigkeitsgruppe 0,024<br />

bekleidet. Die Unterspannbahn ist<br />

auf den Dämmplatten aufkaschiert.<br />

Letztere werden wiederum durch eine<br />

4/8 cm dicke und mit der Tragkonstruktion<br />

verschraubte Konterlattung<br />

gehalten. Als Deckung kommt in der<br />

Steilmansarde auf Lattung verlegte<br />

Biberschwanzdoppeldeckung zum<br />

Einsatz. In der Flachmansarde wählte<br />

der Bauherr Stehfalzdeckung aus<br />

Titanzink auf Schalung.<br />

Gipskarton für Brandschutz und<br />

klare Räume<br />

Innen ist das Dach mit 15 mm Gipskartonfeuerschutzplatten<br />

bekleidet.<br />

Dieser Aufbau stellt den von der Behörde<br />

geforderten Brandschutz –<br />

F90 im unteren Dachgeschoss, F30<br />

im oberen Dachgeschoss – sicher.<br />

Eine zweite Lage aus standardmäßigen<br />

Gipskartonplatten auf 30 mm<br />

dicker Lattung dient als Sichtdecke,<br />

in der auch die Beleuchtung<br />

untergebracht werden konnte. Die<br />

Stahlträger wurden zusätzlich mit<br />

25 mm Gipskartonfeuerschutzplatten<br />

ummantelt, sodass auch hier F90 gewährleistet<br />

ist.<br />

Auf diese Weise entstanden rund<br />

140 m2 stützenfreier Raum im obersten<br />

Geschoss und nochmals so viel<br />

Platz im Stockwerk darunter. In beiden<br />

Ebenen wurden alle tragenden<br />

Wände mit extrem beanspruchbaren<br />

sog. „Diamantplatten“ des Herstellers<br />

Knauf bekleidet, um perfekte Oberflächen<br />

zu erhalten. Wieninger erläutert:<br />

„Wir hatten auf dieser Baustelle<br />

verschiedene Anforderungen, zum<br />

Beispiel in Bezug auf Brandschutz<br />

oder Beständigkeit gegen Feuchtigkeit.<br />

Andererseits wollten wir aber<br />

kein Sammelsurium an verschiedenen<br />

Gipsplatten haben und etwa in<br />

der Küche überlegen müssen, ob wir<br />

jetzt eine Feuchtraumplatte brauchen<br />

oder ob die normale Bauplatte genügt.<br />

Indem wir die Diamantplatte<br />

als Universallösung gewählt haben,<br />

konnten wir uns alle diese komplizierten<br />

Detailerwägungen sparen, da<br />

diese Platte die komplette Reihe unserer<br />

Anforderungen bedient hat. Das<br />

hat die Arbeit sehr erleichtert. Nur an<br />

ausgewiesenen Stellen – etwa für die<br />

abgehängten Decken – haben wir andere<br />

Platten gewählt.“<br />

Entsprechend ließ Wieninger die<br />

mit den Trockenbauarbeiten betraute<br />

„WBO Objekteinrichtungen“ auch<br />

alle nicht tragenden Innenwände des<br />

Dachgeschosses aus Wandkonstruktionen<br />

mit den vielseitigen Gipskartonplatten<br />

errichten. So entstanden<br />

helle, klare Räumlichkeiten, deren<br />

glatte Wände das hier großzügig einfallende<br />

Sonnenlicht streifenfrei zurückstrahlen.<br />

Detlef R. Böwing<br />

22<br />

mikado 5.2013


Thema des Monats Dachaufstockung<br />

Detlef R. Böwing<br />

Detlef R. Böwing<br />

Lüftungsanlagenleitungen im<br />

Fußbodenaufbau<br />

Das komplette Dachgeschoss und<br />

auch sämtliche anderen Geschosse<br />

werden mit Fußbodenheizung beheizt.<br />

Zudem gibt es in der Dachgeschosswohnung<br />

eine kontrollierte<br />

Wohnraumlüftung, deren Leitungen<br />

im Fußbodenaufbau integriert<br />

sind. „Damit haben wir Raumhöhe<br />

gewonnen“, verrät Böwing. „Hätten<br />

wir die Leitungen unter einer abgehängten<br />

Decke verzogen, wären dort<br />

wesentlich mehr Zentimeter durch<br />

die benötigte Abhängehöhe verloren<br />

◂◂Stahlrahmen<br />

zeichneten<br />

die Form des<br />

Mansarddachs<br />

exakt vor<br />

▴▴In sie wurden<br />

die Brettsperrholzplatten<br />

flächenbündig<br />

eingelegt<br />

gegangen, als das durch den mit<br />

22 cm etwas höheren Fußbodenaufbau<br />

der Fall war.“<br />

Die übrigen Wohnungen erhielten<br />

raumweise dezentrale Einzellüfter.<br />

Die abgehängten Gipsplattendecken<br />

dienen hier nur dazu, die<br />

krumme Altbausubstanz durch glatte<br />

Oberflächen aufzuwerten.<br />

In den Bädern garantieren spezielle<br />

Feuchtraumplatten den bestmöglichen<br />

Schutz vor Feuchteschäden.<br />

Bei einer nachträglich eingezogenen<br />

Trockenbauwand wurde die Unterkonstruktion<br />

zusätzlich mit Stahlprofilen<br />

verstärkt, um den hier vorgesehenen<br />

Waschtisch aus schwerem<br />

Kunststein sicher anbringen zu können.<br />

Einige Wände bzw. Wandabschnitte<br />

wurden hingegen bewusst<br />

nicht mit Gipsplatten bekleidet. Stattdessen<br />

ließ der Architekt sogar den<br />

Putz von den alten Ziegeln schlagen,<br />

sodass diese nun wie große Bildflächen<br />

im weißen Rahmen gestalterische<br />

Akzente setzen. In die Trockenbauvorsatzschalen<br />

rings um diese<br />

Ziegelwände eingearbeitete und mit<br />

Glasscheiben abgedeckte LED-Beleuchtungen<br />

verstärken den künstlerischen<br />

Eindruck.<br />

<br />

Christine Ryll, München ▪<br />

Projekt 2<br />

Fazit<br />

Vorgefertigte Brettsperrholzelemente<br />

sparen Montagezeit<br />

und Stützen.<br />

Bernd Ducke / Knauf<br />

Das Projekt „Langerstraße 4“ steht<br />

exemplarisch für Hunderttausende<br />

unausgebauter Dachstühle in mehrgeschossigen<br />

Bestandsbauten. Durch<br />

einen hohen Vorfertigungsgrad und<br />

eine geschickte Kombination mit Trockenbausystemen<br />

kann in relativ kurzer<br />

Zeit hochwertiger Wohnraum<br />

entstehen. Brettsperrholz ist dabei<br />

eine Alternative zu den klassischen<br />

Sparren-Pfetten-Konstruktionen, denn<br />

mit ihm lassen sich alle Dach- und<br />

Wandelemente exakt vorfertigen und<br />

auf der Baustelle schnell montieren.<br />

Und da es keine Pfetten gibt, braucht<br />

es auch keine Stützen.<br />

www.mikado-online.de 23


P 3<br />

Thema des Monats Dachaufstockung<br />

Penthouse<br />

Der Hai stand Pate<br />

Mit der Aufstockung des Bürogebäudes eines Aluminium-Herstellers entstanden<br />

neue exklusive Büroräume für die Führungskräfte. Das Penthouse entstand als<br />

<strong>Holz</strong>konstruktion in Form eines Haifisches, der die Firmeninitialen HAI ins Bild setzt.<br />

24 mikado 5.2013


Projekt 3<br />

Aufstockung eines Bürogebäudes<br />

Ein Aluminiumprofil-Hersteller in Österreich stockte sein<br />

Bürogebäude auf. <strong>Holz</strong> bot dabei die leichteste Lösung.<br />

Trägerrost: Aufstockung „schwebt“ über Bestand 25<br />

Haupttragwerk: Jede Rippe ist ein Unikat 26<br />

Schale: Brettsperrholz steift aus 26<br />

Steckbrief 27<br />

Fazit: Corporate Architecture aus <strong>Holz</strong> 28<br />

Hammerer Aluminium Industries<br />

◂◂Das bestehende<br />

Bürogebäude<br />

erhielt<br />

eine Aufstockung<br />

in Form<br />

eines Haifisches.<br />

In den<br />

neuen Büroräumen<br />

haben die<br />

Führungskräfte<br />

des Unternehmens<br />

HAI ihre Büros<br />

Die Geburtsstunde der Hammerer<br />

Aluminium Industries (HAI)<br />

im österreichischen Ranshofen liegt<br />

im Jahr 2007. Zwar wird an diesem<br />

Standort schon seit 1939 Aluminium<br />

produziert, doch Umstrukturierungen,<br />

Zu- und Verkäufe führten immer<br />

wieder zu Umbenennungen der<br />

Werke. Beim Übergang vom Traditionsbetrieb<br />

zum Hightech-Unternehmen<br />

vor sechs Jahren, als die Familie<br />

Hammerer die Produktionsstätte<br />

übernahm, fand die HAI zu ihrem Namen.<br />

Der Aluminiumprofil-Hersteller<br />

versteht sich als Zukunftsunternehmen<br />

und setzte mit einer ungewöhnlichen<br />

Aufstockung des Bürogebäudes<br />

ein sichtbares Zeichen.<br />

Im Zeichen des HAI<br />

Der Entwurf sah eine Konstruktion<br />

in Form eines Haifisches vor, der neben<br />

den wortgleichen Initialen HAI<br />

des Unternehmens auch das Bild des<br />

Tieres in Szene setzt. Die kurzzeitig<br />

in Stahl angedachte Konstruktion<br />

wurde zugunsten von <strong>Holz</strong> aufgegeben,<br />

da das bestehende Bürogebäude<br />

durch die Aufstockung mit möglichst<br />

wenig Zusatzlasten beschwert<br />

werden sollte. Eine <strong>Holz</strong>konstruktion<br />

bot dafür die leichteste Lösung –<br />

auch im Hinblick auf die Ausbildung<br />

der Haifischform.<br />

Aufstockung „schwebt“<br />

über dem Bestand<br />

Ansicht der Aufstockung<br />

Architektur Rath<br />

Das Tragwerk für die anspruchsvolle<br />

Bauform bildet ein Gerippe aus<br />

Brettschicht(BS)-<strong>Holz</strong>-Rahmen, umhüllt<br />

von Brettsperrholz(BSP)-Platten.<br />

Das Pultdach des bestehenden<br />

Gebäudes blieb erhalten. Die Aufstockung<br />

setzt als getrennte Einheit auf<br />

den Bestand auf.<br />

Als Auflager dienen zwei unterschiedlich<br />

hohe, wandartige Stahlbetonbalken<br />

auf den Gebäudelängsseiten<br />

sowie ein auf Stahlstützen<br />

aufgelegter Stahlträger. Ein BS-<strong>Holz</strong>-<br />

Trägerrost mit darauf aufgeschraubten<br />

10,8 cm dicken BSP-Platten überspannt<br />

das Bestandsdach und fungiert<br />

als Unterkonstruktion für die Aufstockung.<br />

Der Luftraum zwischen Pultdach<br />

und BSP-Scheibe beträgt etwa<br />

www.mikado-online.de 25


P 3<br />

Thema des Monats Dachaufstockung<br />

2 m. Diese Höhe ergab sich aus der<br />

über die Dachdecke hinausragenden<br />

Glasfassade des Bestands.<br />

Für die Anbindung der Aufstockung<br />

an das bestehende Treppenhaus<br />

benötigte man lediglich einen<br />

Durchbruch durch das Pultdach,<br />

über den das Treppenhaus in die<br />

Aufstockung hinein verlängert werden<br />

konnte. Einen zweiten und damit<br />

vom internen Treppenhaus unabhängigen<br />

Zugang zu den Chefbüros<br />

schufen die Planer mit einem externen<br />

Aufzug vor der Längsfassade.<br />

Das Treppenhaus dient neben der internen<br />

Erschließung der neuen Büroräume<br />

auch als Fluchtweg und war<br />

aus Brandschutzgründen zwingend<br />

erforderlich.<br />

Das Gerippe der neuen Dachkonstruktion<br />

und damit das Haupttragwerk<br />

bilden 14 Zweigelenk-Rahmen.<br />

Sie sind in unregelmäßigen Abständen<br />

über den 41 m langen Grundriss<br />

der Aufstockung verteilt, wobei ihr<br />

Abstand maximal 3 m beträgt. Die<br />

Rahmenanordnung ergab sich aus<br />

der gewünschten Fenstereinteilung<br />

in der Fassade.<br />

Jede Rippe ist ein Unikat<br />

Die organische Form der Aufstockung<br />

ändert sich über die Gebäudelänge<br />

sowohl in der Breite als auch in der<br />

Höhe, sodass jeder Rahmen eine andere<br />

Geometrie aufweist. Das heißt,<br />

sowohl die satteldachförmig ausgebildeten<br />

Riegel variieren in Form und<br />

Länge, als auch die an die Riegel anschließenden<br />

zweifach abgeknickten<br />

Stiele. Lediglich die Breite der Rahmenquerschnitte<br />

ist mit 14 cm bei<br />

allen gleich.<br />

Rahmenstiele und -riegel sind<br />

zu biegesteifen Rahmenecken verbunden;<br />

auch die Knickpunkte der<br />

zweifach geknickten, „auf Gehrung“<br />

Strabag AG<br />

◂◂Das Haupttragwerk<br />

aus<br />

BS-<strong>Holz</strong>-Rahmen<br />

wird durch<br />

eine Hülle aus<br />

Brettsperrholzplatten<br />

(schwarz im Bild)<br />

ausgesteift<br />

▴▴Alle biegesteifen<br />

Anschlüsse der<br />

BS-<strong>Holz</strong>-Rahmen<br />

wie Rahmenecken<br />

und Knickpunkte<br />

mussten aus<br />

Brandschutzgründen<br />

mit OSB-Platten<br />

abgedeckt werden<br />

gestoßenen Stiele sind biegesteif<br />

ausgeführt. Kerto-Q-Platten und<br />

Schraubpressklebung sorgen für die<br />

biegesteifen Stöße.<br />

Die Kräfte, die auf die Rahmenecken<br />

sowie auf die beiden Knickpunkte der<br />

Stiele wirken, wurden mithilfe eines<br />

Stabwerksprogramms berechnet<br />

und daraus die erforderlichen Verbindungsmittel<br />

errechnet bzw. die<br />

Kerto-Platten dimensioniert. Der Anschluss<br />

der Rahmenfußpunkte an die<br />

BSP-Bodenplatte erfolgte über Balkenschuhe.<br />

Anschlüsse vor Feuer schützen<br />

Die schraubpressverklebten Kerto-Laschen<br />

der Rahmenecken und<br />

Knickpunkte der Stiele waren für<br />

den Fall einer direkten Brandeinwirkung<br />

unbedingt vor Abbrand zu<br />

schützen. Diese Anforderung erfüllen<br />

25 mm dicke OSB-Platten, die<br />

Grundriss der Aufstockung<br />

Steg<br />

Querschnitt mit Auflagersituation<br />

Sekretariat<br />

Terrasse<br />

5 m<br />

Terrasse<br />

Assistent<br />

Meeting<br />

Sanitär<br />

Stiege<br />

Galerie<br />

Küche<br />

41 m<br />

Geschäftsleitung<br />

Sanitär<br />

Pool<br />

6 m<br />

11 m<br />

Architektur Rath<br />

GROSSMANN Bau GmbH<br />

26 mikado 5.2013


als Brandschutzabdeckung auf diese<br />

Stellen aufgebracht wurden.<br />

Da die Montage der Stiele und Riegel<br />

vor Ort erfolgte, waren zunächst<br />

nur die Stiele werkseitig mit den<br />

schützenden OSB-Platten beplankt.<br />

Erst nachdem das gesamte Haupttragwerk<br />

montiert war, wurden auch<br />

die Rahmenecken mit OSB-Platten<br />

abgedeckt.<br />

Brettsperrholz steift aus<br />

Die Gebäudeaussteifung übernehmen<br />

78 mm dicke BSP-Platten, die das<br />

Haupttragwerk umhüllen. Die bis zu<br />

13 m langen Platten sind als Durchlaufträger<br />

auf den Rahmen verlegt<br />

und jeweils mit ihnen verschraubt.<br />

Um die Platten als Dach- oder Wandscheibe<br />

auszubilden, wurden die<br />

Querstöße mit Lochblechen gekoppelt.<br />

In den enger werdenden Endbereichen<br />

der Aufstockung waren in<br />

Thema des Monats Dachaufstockung<br />

▴▴Ein Trägerrost<br />

dient der<br />

Aufstockung als<br />

Unterkonstruktion.<br />

Die<br />

Auflager für<br />

die Lastweiterleitung<br />

in den<br />

Bestand bilden<br />

wandartige<br />

Stahlbetonbalken<br />

sowie ein<br />

Stahlträger auf<br />

Stützen<br />

Strabag AG<br />

Dachebene Pfetten nötig, um die hier<br />

eher kleinteiligen Brettsperrholzplatten<br />

zusätzlich zu unterstützen und<br />

weitere Auflagerbereiche für die<br />

Platten(längs)stöße zu schaffen.<br />

Eingepackt:<br />

<strong>Holz</strong> zwischen Alu und Gips<br />

Die Aufstockung war weder im Niedrigenergie-<br />

noch im Passivhausstandard<br />

geplant, sodass die Wärmedämmung<br />

in der Gebäudehülle, das heißt<br />

zwischen den Rahmen, mit 24 cm Dicke<br />

ausreichend bemessen war.<br />

Für die Fassade hat der Architekt<br />

das Material ausgesucht, das sein<br />

Auftraggeber herstellt: Aluminium.<br />

Das neue Dachgeschoss erhielt daher<br />

ringsum eine Alucupond-Fassade.<br />

Auf die BSP-Hülle folgen lediglich<br />

eine Abdichtung und eine<br />

Unterkonstruktion, auf der die Alucupond-Elemente<br />

montiert wurden.<br />

Steckbrief<br />

Bauvorhaben:<br />

Aufstockung des Bürogebäudes<br />

der Hammerer<br />

Aluminium Industries in<br />

A-5282 Ranshofen, Österreich<br />

Bauweise: Ingenieurholzbau<br />

Baujahr: 2007<br />

Bauzeit (nur <strong>Holz</strong>bau):<br />

November bis Dezember 2006<br />

Baukosten: k. A.<br />

Bauherr:<br />

Hammerer Aluminium<br />

Industries ı A-5282 Ranshofen<br />

www.hai-aluminium.at<br />

Architektur:<br />

Architektur Rath<br />

Arch. Dipl.-Ing. Thomas Rath<br />

A-4020 Linz<br />

www.architektur-rath.at<br />

Generalunternehmer:<br />

Strabag AG, Hochbau<br />

A-5280 Braunau<br />

www.strabag.com<br />

<strong>Holz</strong>bau:<br />

Grossmann Bau GmbH & Co. KG<br />

D-83026 Rosenheim<br />

www.grossmann-bau.de<br />

Für die Aufstockung war insgesamt<br />

eine Feuerwiderstandsdauer<br />

von F60 gefordert. Der Innenausbau<br />

sah daher eine doppelte Beplankung<br />

der BS-<strong>Holz</strong>-Rahmen mit Gipskartonplatten<br />

vor. Damit war die Vorgabe<br />

F60 erfüllt.<br />

Dank der leichten <strong>Holz</strong>konstruktion<br />

musste nicht in den Bestand eingegriffen<br />

werden. Der Bürobetrieb<br />

konnte auch während der Bauphase<br />

ohne Störungen und mit wenig Baustellenlärm<br />

fortgesetzt werden. Zumal<br />

Dauerhaft bestens<br />

geschützt<br />

So behandeln Profis <strong>Holz</strong><br />

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(DIBt-Prüfzeichen)


P 3<br />

Hammerer Aluminium Industries<br />

die Bauzeit extrem kurz ausfiel. Von<br />

Auftragserteilung Anfang November<br />

bis zum Richtfest Mitte Dezember<br />

fand alles statt: Tragwerksplanung,<br />

Werkplanung, Materialbeschaffung,<br />

Abbund und Montage – eine enorme<br />

Leistung in nur sechs Wochen.<br />

Hai krönt den Bestand<br />

Die Aufstockung in Form eines Haifisches<br />

krönt den Bestand sehr werbewirksam.<br />

Dabei ist es den Planern<br />

gelungen, einen reizvollen Kontrast<br />

zum bestehenden Gebäude zu schaffen<br />

und besondere Innenräume für<br />

▴▸ Die neue<br />

Führungsetage im<br />

Dachgeschoss<br />

des HAI-Gebäudes<br />

bietet in den<br />

großzügigen und<br />

hellen<br />

Räumen des<br />

„Neubaus“<br />

einen neuen Weitblick<br />

die neuen Büros zu gestalten. Bauherr<br />

und Architekt fanden mit dieser<br />

Lösung den größten gemeinsamen<br />

Nenner.<br />

Im Hinblick auf die Entwicklung<br />

der Hammerer Aluminium Industries<br />

in den letzten Jahren hat sich die Investition<br />

in das neue Dachgeschoss<br />

gelohnt. Zu den alten Aufgaben kamen<br />

neue hinzu, für die nun genügend<br />

Platz im „Neubau“ ist.<br />

Die großzügigen und hellen Büros<br />

und Aufenthaltsbereiche der Chefetage<br />

im Dach bieten für die neuen<br />

Herausforderungen inspirierende<br />

Räumlichkeiten und ermöglichen<br />

den nötigen Weitblick hoch über den<br />

Dächern der umgebenden Produktionshallen.<br />

Die Aufstockung ist über<br />

die Jahre ein markantes Markenzeichen<br />

geworden, das sich Besuchern<br />

und Kunden von HAI unverwechselbar<br />

einprägt. Der in Alu gehüllte<br />

<strong>Holz</strong>bau kann sich sehen lassen und<br />

ist die ideale „corporate architecture“<br />

des Zukunftsunternehmens, dessen<br />

Zeichen laut Geschäftsführung weiterhin<br />

auf Wachstum stehen. Vielleicht<br />

gibt’s demnächst einen weiteren<br />

Haifisch zu bauen.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag,<br />

<br />

Karlsruhe ▪<br />

Projekt 3<br />

Fazit<br />

Corporate Architecture aus <strong>Holz</strong><br />

Die Aufstockung des Bürogebäudes<br />

der Hammer Aluminium Industries in<br />

Form eines Haifisches krönt den<br />

Bestand sehr werbewirksam. Sie bildet<br />

einen reizvollen Kontrast. Dank der<br />

leichten <strong>Holz</strong>konstruktion musste nicht<br />

in den Bestand eingegriffen werden.<br />

Der Bürobetrieb konnte auch während<br />

der Bauphase ohne Störungen und<br />

mit wenig Baustellenlärm fortgesetzt<br />

werden. Die Bauzeit fiel extrem kurz<br />

aus. Die Aufstockung ist ein markantes<br />

Markenzeichen geworden, das sich<br />

Besuchern und Kunden von HAI<br />

unverwechselbar einprägt.<br />

Architektur Rath<br />

28<br />

mikado 5.2013


Sanierung und Ausbau<br />

Gehring<br />

Schwarzwald<br />

Gut gerüstet für raues Klima<br />

Wer im Schwarzwald Dächer saniert, muss die klimatischen Besonderheiten<br />

dort berücksichtigen. Doch egal, wo man baut: Wichtig sind sauber ausgeführte,<br />

bauphysikalisch funktionierende Details und die Wahl der richtigen Materialien.<br />

▴▴Als Eindeckung<br />

wählten die<br />

Dachhandwerker<br />

einen<br />

schwarzen Tonziegel.<br />

Gaubenfronten,<br />

Dachrinnen<br />

und Loggien<br />

wurden<br />

mit Kupferblech<br />

ausgeführt<br />

Der Schwarzwald hat’s in sich.<br />

Zumindest für Dachhandwerker,<br />

die in Deutschlands höchstem und<br />

größtem Mittelgebirge vor besonderen<br />

Herausforderungen stehen. Dazu<br />

gehört die regionaltypische Bauweise,<br />

bei der Dachneigungen mit 45 Grad<br />

und erheblich steilere Krüppelwalme<br />

an der Tagesordnung sind. Zum<br />

anderen erfordern die rauen klimatischen<br />

Verhältnisse Vorkehrungen<br />

gegen Kälte, Sturm, Schlagregen und<br />

hohe Schneelast.<br />

Grund genug für Bernhard Braun,<br />

einer der beiden Geschäftsführer der<br />

Braun & Heine Bedachungen, bei<br />

seinen Projekten großen Wert auf<br />

bauphysikalisch saubere Lösungen<br />

zu legen. „Vor allem die Sanierungen<br />

sind kompliziert. Hier braucht man<br />

eine sehr gute Vorbereitung. Dazu<br />

gehört eine genaue Analyse des Bestands.<br />

Deshalb benötigt man für ein<br />

gut kalkuliertes Angebot auch länger<br />

als bei einem Neubau.“<br />

Sanierung gut vorbereiten<br />

Dass die Rechnung aufgeht, zeigen<br />

zufriedene Kunden. Das Bedachungsunternehmen<br />

macht zehn bis 20 Sanierungen<br />

im Jahr. Monika und Heinrich<br />

Schlegel von der Pension Drei<br />

Tannen in Titisee-Neustadt sind per<br />

Mundpropaganda auf den Betrieb<br />

aufmerksam geworden. Auslöser war<br />

das in die Jahre gekommene Dach ihrer<br />

Pension: „Nach 32 Jahren waren<br />

die Bitumenschindeln teilweise kaputt“,<br />

erinnert sich Monika Schlegel:<br />

„Ein Sturm hatte bereits etliche<br />

davon abgedeckt. Diese Mängel hatten<br />

wir zwar reparieren lassen, aber<br />

es bestand akuter Sanierungsbedarf.“<br />

Da ohnehin eine Neueindeckung anstand,<br />

lag auch eine energetische Sanierung<br />

nahe. Als Dämmmaterial für<br />

die Sanierung kam „Linitherm PAL<br />

Polymer“ von Linzmeier zum Einsatz,<br />

ein PUR/PIR-Dämmstoff mit einer<br />

Polymerbahn an der Oberseite. „Beim<br />

www.mikado-online.de 29


Verlegen lässt sich mit einer solchen<br />

Aufdachdämmung einfach, schnell<br />

und wirtschaftlich die zweite wasserführende<br />

Schicht errichten“, meint<br />

Braun. In Verbindung mit einem Nageldichtband<br />

wird das Dämmelement<br />

zur winddichten, naht- und perforationsgesicherten<br />

Unterdeckung gemäß<br />

den Fachregeln des Zentralverbandes<br />

des Deutschen Dachdeckerhandwerks<br />

(ZVDH).<br />

Luftdichte Anschlüsse bei<br />

geöffnetem Unterdach<br />

Im März gingen die Dachdecker ans<br />

Abdecken der Bitumenschindeln.<br />

Das darunterliegende Unterdach aus<br />

<strong>Holz</strong>brettern sollte, ebenso wie eine<br />

80 bis 100 mm starke Mineralfaserdämmung<br />

zwischen den Sparren, im<br />

Bestand bleiben. Auf dem Unterdach<br />

verlegten die Mitarbeiter von Braun &<br />

Heine die sog. „Linitherm L+D Folie“,<br />

die der Hersteller als luftdichte<br />

Ebene unter seinen Dämmelementen<br />

empfiehlt. Die Folie soll die Aufdachdämmung<br />

auch vor Feuchtigkeit aus<br />

dem Innenraum schützen.<br />

Die Dachhandwerker trennten<br />

die Schalung, die über den warmen<br />

Bereich hinaus bis zu Traufe<br />

und Krüppelwalmen läuft, an den<br />

Gebäudegrenzen auf. So stellten<br />

sie einen bauphysikalisch korrekten<br />

Anschluss an die Außenwände<br />

her. Dazu gehörte auf der Traufseite<br />

als erster Arbeitsgang das Schließen<br />

der Sparrenzwischenräume durch<br />

passend zugeschnittene PUR/PIR-<br />

Dämmkeile. Die Keile wurden durch<br />

Kompribänder luftdicht an Sparren<br />

und Mauerwerk angeschlossen, verbleibende<br />

Hohlräume ausgeschäumt.<br />

Der Anschluss der Folie mit den aufgehenden<br />

Bauteilen erfolgte dann<br />

mit einer Schaumraupe und Kompriband.<br />

Die Schaumraupe vermeidet<br />

Wärmebrücken, das Kompriband<br />

stellt den eigentlichen luftdichten<br />

Anschluss her. Teilweise setzten die<br />

Dachhandwerker Anpressleisten ein,<br />

um so für den nötigen Anpressdruck<br />

zu sorgen.<br />

Überraschung auf dem Dach<br />

An den Krüppelwalmen war der Anschluss<br />

etwas komplizierter, da sich<br />

über den offenen Dachloggien ausgebaute<br />

Pensionsräume befinden. Deshalb<br />

springt der Warmbereich über<br />

den Loggien bis zur Dachhaut vor.<br />

„Beim Öffnen der Schalung stießen<br />

wir auf Hohlräume zwischen Schalung<br />

und Loggiendecke“, erinnert<br />

sich Bernhard Braun: „Bevor wir die<br />

Folie anschließen konnten, mussten<br />

wir diese Hohlräume dämmen, um<br />

Wärmebrücken zu vermeiden.“<br />

Auch sonst hielt das Dach der Pension<br />

„Drei Tannen“ einige Herausforderungen<br />

bereit: unter anderem etliche<br />

Dachdurchdringungen und zwei<br />

Gauben mit flachen Dächern, die es<br />

luftdicht anzuschließen galt.<br />

▴▴Dämmelement<br />

und Nageldichtung<br />

stellen<br />

das Behelfsdach<br />

dar. Die<br />

Polymerbitumenbahn<br />

bildet<br />

die zweite<br />

wasserführende<br />

Ebene<br />

▸▸Die Dämmelemente<br />

lassen<br />

sich recht einfach<br />

zuschneiden<br />

Schnell und wirtschaftlich<br />

Da die Polymer-Dämmelemente recht<br />

gut zuzuschneiden, leicht und handlich<br />

sind, dauerte das Verlegen trotz<br />

der steilen Dachneigung und der<br />

nicht ganz einfachen Dachgeometrie<br />

nur zwei Tage. Ausgehend von<br />

den unteren Schubhölzern verlegten<br />

die Verarbeiter die Dämmplatten in<br />

Längsreihen von unten nach oben.<br />

Spezielle Nut- und Feder-Klemm-<br />

Press-Verbindungen und längsseitige<br />

Nut- und Feder-Steckverbindungen<br />

sorgen dabei für eine homogene,<br />

wärmebrückenfreie und winddichte<br />

Dämmschicht. Fugen im Dachfirst<br />

werden zunächst ausgeschäumt<br />

und dann mit einem speziellen Klebeband<br />

verklebt.<br />

Die reißfeste Polymerbahn, mit<br />

der die Plattenoberseite beschichtet<br />

ist, steht je an einer Längs- und<br />

Schmalseite um 8 cm über. Die Überlappungen<br />

sind werkseitig mit einem<br />

Dichtband versehen, sodass der<br />

Handwerker sie nach Abziehen einer<br />

Schutzfolie durch Andrücken verkleben<br />

kann.<br />

Danach stellt das Element in Verbindung<br />

mit der zum System gehörenden<br />

Nageldichtung das Behelfsdach.<br />

Die Polymerbitumenbahn bildet<br />

die zweite wasserführende Ebene.<br />

Um die Entwässerungslinie bis in<br />

den Traufbereich zu führen, schlossen<br />

die Dachdecker im nicht gedämmten<br />

Kaltbereich eine Folie an<br />

30 mikado 5.2013


Dr. Joachim Mohr / Linzmeier Bauelemente<br />

die Dämmplatten an. Die Folie führten<br />

sie über Schub- und Ausgleichshölzer,<br />

die gleichzeitig als Auflager<br />

für die Dachlattung dienen, bis zur<br />

Dachtraufe. Zu bemerken wäre noch,<br />

dass die Dämmung 20 – 30 cm über<br />

den Warmbereich hinausläuft, um<br />

bei einer späteren Fassadendämmung<br />

Wärmebrücken auszuschließen.<br />

Mineralfaserdämmung<br />

mitberechnet<br />

Die bestehende Mineralfaserdämmung<br />

sollte im Bestand verbleiben<br />

und in den Wärmeschutznachweis<br />

mit einbezogen werden. Das hatte<br />

Konsequenzen für die Dimensionierung<br />

der Dämmelemente, deren L+D-<br />

Folie mit einem s d<br />

-Wert von 40 als<br />

Dampfbremse fungiert: „Nach EnEV<br />

hätten uns schon 100 mm gereicht“,<br />

erläutert Bernhard Braun: „Aber am<br />

Ende haben wir uns für 140 mm entschieden.<br />

So liegt der Taupunkt auch<br />

bei extremen Minusgraden garantiert<br />

in der Aufdachdämmung.“<br />

Das Dach erreichte mit dieser<br />

Dämmkombination einen U-Wert<br />

von 0,14 W/(m2K). Nur die bis dato<br />

ungedämmten Gaubenfronten weichen<br />

von diesem Wert ab: Hier wurden<br />

lediglich die von der Energieeinsparverordnung<br />

vorgegebenen<br />

100 mm eingebaut.<br />

Als Eindeckung wählte Braun &<br />

Heine einen schwarzen Tonziegel für<br />

flache Dachneigungen, der vor allem<br />

▴▴Im Schwarzwald<br />

treffen die<br />

Handwerker nicht<br />

selten auf<br />

Dachneigungen<br />

von 45 Grad<br />

und noch<br />

erheblich steilere<br />

Krüppelwalme<br />

den flachen Gaubendächern geschuldet<br />

war. Gaubenfronten, Dachrinnen<br />

und Loggien wurden mit Kupferblech<br />

ausgeführt, das farblich sehr<br />

gut mit der dunklen Eindeckung harmoniert.<br />

Hersteller unterstützt Verarbeiter<br />

Da eine Förderung wegen des hohen<br />

Anteils an vermieteten Räumen nicht<br />

in Frage kam, wurde die Dachsanierung<br />

als Einzelmaßnahme durchgeführt.<br />

Zur Erstellung des Wärmeschutznachweises<br />

arbeiteten Braun<br />

& Heine mit einem Energieberater<br />

zusammen, der die notwendigen<br />

Berechnungen durchführte und die<br />

Dachdeckerei in Detailfragen beriet.<br />

Das Unternehmen schätzt es sehr,<br />

dass der Hersteller der Dämmelemente<br />

die Verarbeiter seiner Dämmstoffe<br />

mit Anweisungen, Schulungsseminaren<br />

und bei Bedarf auch mit Lösungsvorschlägen<br />

vor Ort unterstützt. Für<br />

Bernhard Braun ist das eines der entscheidenden<br />

Argumente für die eingesetzten<br />

Produkte: „Natürlich gibt<br />

es auch andere Vorteile. Dazu gehören<br />

die WLS ab 023 mit hoher Dämmwirkung<br />

bei schlanken Bauteilen, die<br />

homogene, wärmebrückenfreie Außendämmschicht,<br />

das gute Handling,<br />

das geringe Gewicht, der gute Brandund<br />

Wärmeschutz im Sommer wie im<br />

Winter. Aber das bieten andere PU-<br />

Produkte auch. Entscheidend für uns<br />

war die Teilnahme an einer Schulung<br />

in Riedlingen. Als Handwerker muss<br />

man sich ja nicht nur um den Wärmeschutz<br />

kümmern, sondern auch um<br />

den Schallschutz und die Statik. Da<br />

ist man auf professionelle Ansprechpartner<br />

angewiesen.“<br />

Rundum zufrieden<br />

Beim Projekt „Drei Tannen“ in Titisee-Neustadt<br />

hatten die Dachdecker<br />

übrigens Glück: Während der sechs<br />

Wochen, die sie inklusive Auf- und<br />

Abbau ihres Gerüsts für die Dachsanierung<br />

brauchten, gab es praktisch<br />

keine Regentage.<br />

Das war auch ganz zur Zufriedenheit<br />

der Bauherrschaft: „Das Projekt<br />

lief exakt wie vereinbart“, erinnert<br />

sich Heinrich Schlegel.<br />

Dr. Joachim Mohr, Tübingen ▪<br />

Kontakte<br />

Pension Drei Tannen<br />

D-79822 Titisee-Neustadt<br />

www.drei-tannen-titisee.de<br />

Braun & Heine Bedachungen<br />

GmbH & Co. KG<br />

D-78120 Furtwangen<br />

www.braun-heine.de<br />

Linzmeier Bauelemente GmbH<br />

D-88499 Riedlingen<br />

www.Linitherm.de<br />

www.mikado-online.de 31


Sanierung und Ausbau<br />

Südharz<br />

Alter Raum mit neuem Klang<br />

Jetzt klingts doch gleich viel besser: Unter dem denkmalgerecht und ökologisch<br />

sanierten Dach des „Alten Schlosses“ in Sangerhausen hat die örtliche Musikschule<br />

ihre neuen Räume bezogen.<br />

Die Kreismusikschule Mansfeld-<br />

Südharz im sachsen-anhaltinischen<br />

Sangerhausen hat ihren Sitz<br />

in einem 750 Jahre alten Schloss. Das<br />

baufällige Pfettendach des Schlosses<br />

musste ersetzt werden. Bei der denkmalgerechten<br />

Sanierung standen<br />

der sensible Umgang mit dem historischen<br />

Kontext sowie das Schaffen<br />

optimaler Übungsbedingungen für<br />

junge Musiker im Mittelpunkt. Für<br />

Wärme- und Schallschutz wählten die<br />

<strong>Holz</strong>bauer ökologische Dämmstoffe,<br />

die ein gesundes Raumklima und stabile<br />

Temperaturen versprechen.<br />

Musik liegt in der Luft<br />

Mitte des 13. Jahrhunderts, zur Zeit<br />

des thüringisch-hessischen Erbfolgekrieges,<br />

war Wehrhaftigkeit im<br />

Südosten des Harz von größter Bedeutung.<br />

Daher errichteten die Bürger<br />

von Sangerhausen am höchsten<br />

Punkt ihrer Stadtmauern ein trutziges<br />

Schloss mit Wehrtürmen. 1271 erstmals<br />

urkundlich erwähnt, bot es in<br />

den folgenden Jahrhunderten Raum<br />

für vielfältige Nutzungen. Heute hauchen<br />

musisch begabte junge Menschen<br />

der mittelalterlichen Anlage<br />

neues Leben ein: Seit etwa 50 Jahren<br />

hat die Kreismusikschule Mansfeld-<br />

Südharz ihren Sitz in dem ehrwürdigen<br />

Bau. In den Kreuzgewölben im<br />

Erdgeschoss proben Eleven Ballettschritte,<br />

unter dem First üben junge<br />

Musiker unter aufmerksamer Betreuung<br />

an ihren Instrumenten.<br />

Die Dachräume fügen sich harmonisch<br />

in das historische Ensemble<br />

ein und sind dennoch ganz neu:<br />

In den Jahren 2011 und 2012 wurde<br />

das Dach komplett ausgetauscht.<br />

Für das Bauvorhaben standen Mittel<br />

aus dem Konjunkturpaket II zu<br />

32 mikado 5.2013


▸▸Die horizontalen<br />

Bohlen unterhalb<br />

der Pfetten<br />

sind Deckenträger,<br />

die als<br />

Doppelzangen an<br />

den Sparren<br />

befestigt sind<br />

▸▸Im Amphitheater<br />

neben der<br />

Musikschule<br />

(hier links vor der<br />

Sanierung) finden<br />

nach wie vor<br />

Aufführungen und<br />

Konzerte statt<br />

◂◂Seit September<br />

2012 dienen<br />

die Dachräume<br />

des weithin<br />

sichtbaren „Alten<br />

Schlosses“<br />

zum Unterrichten<br />

und Musizieren<br />

Verfügung, die der Landkreis durch<br />

Eigenmittel ergänzte. Die vorbereitende<br />

Arbeit der Fachplaner benötigte<br />

ein halbes Jahr, nach weiteren<br />

13 Monaten waren die Bauarbeiten<br />

abgeschlossen. Im September 2012<br />

konnte der Unterricht in den neuen<br />

Dachräumen des „Alten Schlosses“<br />

wieder aufgenommen werden.<br />

Blankes Grauen unterm Dach<br />

Die Maßnahmen waren nicht von<br />

langer Hand geplant, sondern stellten<br />

sich plötzlich als dringende Notwendigkeit<br />

heraus: Unter den im Rahmen<br />

einer Überprüfung entfernten Wandverkleidungen<br />

kam mit dem Dachstuhl<br />

das „blanke Grauen“ zum Vorschein,<br />

erinnert sich Bauplaner Martin<br />

Suchanek. Das <strong>Holz</strong> war morsch und<br />

der Handlungsbedarf groß. Dem Ingenieur<br />

war klar, dass ein Ersatz<br />

des kompletten Daches nötig war.<br />

Auch die Mitarbeiter des Landkreises<br />

Mansfeld-Südharz unterstützen die<br />

Option in ihrer Rolle als Bauherr. Die<br />

zuständige Denkmalschutzbehörde<br />

plädierte vorerst für den Erhalt des<br />

Dachstuhls, da ihm bauhistorischer<br />

Wert zugeschrieben war. Intensive<br />

Diskussionen stellten zwei Faktoren<br />

als ausschlaggebend für die Neuerrichtung<br />

heraus: Zum einen wurde<br />

klar, dass der vorhandene Dachstuhl<br />

jünger war als angenommen<br />

und er daher keinen denkmalpflegerischen<br />

Wert besaß. Zum anderen<br />

hätte sich eine Sanierung des Bestandes<br />

ebenso kostenaufwendig gestaltet<br />

wie das komplette Ersetzen des<br />

Daches. Daher entschieden sich die<br />

Verantwortlichen für die Neuerrichtung<br />

unter strengen denkmalpflegerischen<br />

Auflagen.<br />

Angemessene Lösung für<br />

historisches Ensemble<br />

Die zentrale Vorgabe war, dass das<br />

neue Dach dem alten möglichst stark<br />

ähneln sollte: Die Dimension und<br />

Neigung des Dachstuhles blieben<br />

gleich. Wie beim Vorbild sind die<br />

neuen Dachflächen durch Schleppgauben<br />

gegliedert und der westliche<br />

Giebel endet mit einem Krüppelwalm.<br />

Bei der Gestaltung der einzelnen Elemente<br />

gingen Eigentümer, Planer<br />

und die Denkmalschutzbehörde mit<br />

viel Bedacht und großem Bewusstsein<br />

für authentische Materialien vor.<br />

Das belegen die <strong>Holz</strong>sprossenfenster,<br />

die Dachrinnen und der Blitzschutz in<br />

Kupfer. Die doppelte Biberschwanzdeckung<br />

mit Segmentschnitt schließt<br />

am Ortgang mit einer Zahnleiste ab.<br />

Die naturroten Ziegel leuchten weithin<br />

sichtbar über der Stadt.<br />

Das Pfettendach ist 6,60 m hoch<br />

und mittig durch eine Decke geteilt.<br />

Wie vor der Neuerrichtung befinden<br />

sich auf der unteren Dachebene die<br />

dreizehn Übungsräume der Musikschule.<br />

Der Spitzboden ist als zweiteiliges<br />

Archiv konzipiert. Für Sparren,<br />

Pfetten und Deckenträger wählten<br />

die Zimmerer Nadelholz, die Deckenkonstruktion<br />

ist aufgrund statischer<br />

Anforderungen mit Brettschichtholz<br />

verstärkt. Die Deckenbalken sind als<br />

Doppelzangen ausgeführt, die jeden<br />

Sparren umfassen und unterhalb der<br />

Pfetten liegen. Zwischen Lattung und<br />

www.mikado-online.de 33


Sanierung und Ausbau<br />

Homatherm<br />

Konterlattung sichert eine diffusionsoffene<br />

Unterspannbahn den Feuchteschutz.<br />

Zwischen den Sparren sorgt<br />

eine Dämmschicht aus 900 mm breiten<br />

und 200 mm starken <strong>Holz</strong>faserdämmstoffen<br />

namens „Homatherm<br />

<strong>Holz</strong>flex Standard“ für ein gesundes<br />

Raumklima und angenehme Temperaturen<br />

zu jeder Jahreszeit. Darunter<br />

vervollständigen eine Metall-Unterkonstruktion<br />

und eine Dampfsperre<br />

den Dachaufbau. Raumseitig sorgen<br />

Gipskarton-Bauplatten mit sonniggelbem<br />

Putz für einen angenehmen<br />

Raumeindruck in den 14 bis 18 m²<br />

großen Übungsräumen.<br />

Einen kühlen Kopf bewahren<br />

Mit der Errichtung des Dachstuhls und<br />

den Dachdeckerarbeiten war der Traditionsbetrieb<br />

Bunzel Dach betraut,<br />

dessen vier Zimmerleute und sechs<br />

Dachdecker etwa vier Monate im Einsatz<br />

waren. Der Bauphysiker Manfred<br />

Weiße berechnete die Maßnahmen im<br />

Wärme- und Schallschutz. Eine zentrale<br />

Funktion bei der Planung und<br />

Umsetzung des neuen Daches war<br />

der sommerliche Hitzeschutz. „Dieser<br />

Aspekt geht leider im aktuellen<br />

„Dämmfieber“ nach der Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV) etwas unter,<br />

ist aber für die Nutzer besonders an<br />

der Südseite eminent wichtig“, berichtet<br />

Planer Suchanek. Die <strong>Holz</strong>fasermatte<br />

empfiehlt sich durch ihre<br />

Dämmwirkung, ihre feuchteausgleichenden<br />

Eigenschaften sowie durch<br />

ihre bequeme und rasche Verlegung:<br />

Die flexiblen, biegsamen Matten werden<br />

passgenau zwischen die Sparren<br />

geklemmt. Ihre Formate sind für gängige<br />

Raster bemessen. Bei Bedarf –<br />

wie bei den Gauben im Dach der<br />

Musikschule – lassen sie sich schnell<br />

und einfach mit dem Dämmstoffmesser<br />

zuschneiden, wie Verarbeiter Lutz<br />

Bornemann bestätigte.<br />

Raum im Raum<br />

Die neuen Übungsräume erfüllen<br />

die Anforderungen an den Schallschutz:<br />

Doppelte Ständerwände bilden<br />

zwischen den Zimmern einen<br />

schalldämmenden Luftraum und verbergen<br />

gleichzeitig die Stiele der Deckenkonstruktion.<br />

Die Wände zum<br />

Flur, die Dachschrägen und die Kniestöcke<br />

erhielten ebenfalls zusätzliche<br />

Vorsatzschalen, um die Schallübertragung<br />

zu reduzieren. „Ein Raum<br />

im Raum“, fasst Suchanek die umfangreichen<br />

Schallschutz-Maßnahmen<br />

zusammen.<br />

Der Spitzboden erfüllt als Lager<br />

zwei unterschiedliche Funktionen:<br />

Neben einem unbeheizten Abstellraum<br />

im Osten ist seine Westseite<br />

nach außen gedämmt und dient der<br />

Aufbewahrung von Instrumenten.<br />

Dank der großen Wärmespeicherfähigkeit<br />

und hohen Sorptionsfähigkeit<br />

der dampfdiffusionsoffenen <strong>Holz</strong>faserdämmmatten<br />

können die empfindlichen<br />

Musikinstrumente direkt<br />

unter dem First gelagert werden. Der<br />

helle Gang zwischen den Übungsräumen<br />

verbindet das „Alte Schloss“’<br />

◂◂Mit viel Liebe<br />

zum Detail wurde<br />

das neue<br />

Dach möglichst<br />

nahe am<br />

historischen<br />

Vorbild<br />

geplant und<br />

errichtet<br />

▴▴In den<br />

Übungsräumen<br />

finden<br />

Schüler und<br />

Lehrer<br />

eine angenehme<br />

Atmosphäre vor<br />

mit einem ebenfalls neu errichteten<br />

Anbau für Orchesterproben, Konzerte<br />

und Aufführungen. Dort und im<br />

als Amphitheater gestalteten Garten<br />

können die jungen Musiker ihr Können<br />

präsentieren, das sie in den ihren<br />

Übungsräumen perfektioniert haben.<br />

<br />

Valentina Fries, Berga ▪<br />

Steckbrief<br />

Bauvorhaben:<br />

Dachausbau der Kreismusikschule<br />

Mansfeld-Südharz<br />

D-06526 Sangerhausen<br />

Fertigstellung: September 2012<br />

Bauzeit: 13 Monate<br />

Baukosten: 594 000 Euro<br />

Bauherr:<br />

Kreisverwaltung Landkreis<br />

Mansfeld-Südharz<br />

Entwurf, Werkplanung, Bauleitung:<br />

BauPlan Suchanek<br />

D-06526 Sangerhausen<br />

www.bauplansuchanek.de<br />

<strong>Holz</strong>bauer und Dachdecker:<br />

Bunzel Dach und Fassade<br />

D-06542 Allstedt<br />

www.bunzel-dach.de<br />

<strong>Holz</strong>faserdämmatte:<br />

Homatherm holzFlex Standard<br />

D-06536 Berga<br />

www.homatherm.de<br />

Bauphysik:<br />

Büro für Bauphysik<br />

Dipl.-Phys. Manfred Weiße<br />

D-06317 Seegebiet Mansfelder<br />

Land<br />

www.bauphysik-weisse.de<br />

34 mikado 5.2013


Details im Griff Mai 2013<br />

Terrassenüberdachung<br />

Kalte Oberfläche sorgt für feuchtes <strong>Holz</strong><br />

Bei einer Terrassenüberdachung aus metallgedeckten Baufurnier-<br />

platten wuchsen auf der Unterseite Schimmel- und Sprosspilze.<br />

Ursache war starke Tauwasserbildung und eine ungeeignete <strong>Holz</strong>art.<br />

◂◂Auf den Furnierplatten<br />

der<br />

Dachuntersicht<br />

zeigte sich<br />

ein starker Befall<br />

von Schimmelund<br />

Sprosspilzen<br />

blech verlegt. Die Falze dieser Blecheindeckung<br />

sind am Tiefpunkt geschlossen<br />

und flachgelegt.<br />

Die Oberfläche der Furnierplatte<br />

zeigt Reste einer lasierenden Oberflächenbeschichtung.<br />

Die Frage nach<br />

dem verwendeten Anstrichsystem<br />

ließ sich von den Parteien nicht mehr<br />

beantworten. Nach Aktenlage wurden<br />

die Furnierplatten allseitig vom<br />

Maler grundiert.<br />

Objekt<br />

An einem neu erstellten Mehrfamilienhaus<br />

wurden die Terrassenflächen<br />

des obersten Geschosses mit einem<br />

flach geneigten Dach geschützt. Es<br />

besteht aus einer schlanken Konstruktion<br />

aus verzinkten Stahlprofilen,<br />

auf der 21 mm dicke Baufurnierplatten<br />

aus Seekiefer aufgebracht<br />

sind. Die Dachfläche weist ein Gefälle<br />

von rund 5 Prozent in Richtung<br />

Haus zu den wasserableitenden<br />

Rinnen auf. Auf den Baufurnierplatten<br />

ist eine spezielle Trennbahn für<br />

Metalldächer und auf dieser eine<br />

Stehfalzeindeckung aus Titanzink-<br />

Schadensbild<br />

Die Untersichten zeigen einen unterschiedlich<br />

ausgeprägten Befall von<br />

Schimmel- und Sprosspilzen, die als<br />

schwarzer, mehr oder weniger flächiger<br />

Belag deutlich zu erkennen<br />

sind. Daneben sind im Bereich der<br />

Dachränder Verfärbungen aufgetreten,<br />

die darauf schließen lassen, dass<br />

hier Feuchtigkeit über die Stirnseite<br />

der Platte eingedrungen ist. Auffällig<br />

sind die Verfärbungen unter der<br />

Dachrinne der Balkonüberdachung<br />

der mittleren Wohnung.<br />

Auf einen Blick<br />

Objekt<br />

Schadensbild<br />

Schadensursache<br />

Schadensbehebung<br />

Schadensvermeidung<br />

Leichte Dachkonstruktion mit Furnierplatten und<br />

Blechdeckung über Terrasse<br />

Starker Schimmel- und Sprosspilz-Befall auf der<br />

Unterseite der Dachfläche<br />

Tauwasserbildung an der Furnierplattenoberfläche<br />

durch starke Abkühlung<br />

Rückbau der kompletten Dachfläche und Ersetzung<br />

durch neue Materialien<br />

▸▸ Widerstandsfähigere <strong>Holz</strong>art bei den Platten<br />

▸▸ Wärmedämmung gegen zu starke Abkühlung<br />

Schadensursachen<br />

Neben der direkten Befeuchtung der<br />

Bauteile durch eindringendes Niederschlagswasser<br />

trägt die Auskühlung<br />

außenliegender Bauteile entscheidend<br />

zur Feuchtebildung bei und<br />

kann neben den Inhaltsstoffen bestimmter<br />

<strong>Holz</strong>arten als eine der entscheidenden<br />

Ursachen der Schimmelpilzbildung<br />

angesehen werden.<br />

In klaren Nächten kühlt die Dachfläche<br />

durch Wärmeabstrahlung ins<br />

Weltall stark ab – vor allem bei<br />

Blecheindeckungen, oftmals sogar<br />

unter die Umgebungstemperatur.<br />

Messungen an Dachüberständen er-<br />

www.mikado-online.de 35


Details im Griff Mai 2013<br />

gaben in allen Jahreszeiten im Durchschnitt<br />

sehr oft relative Luftfeuchten<br />

von über 90 Prozent in Oberflächennähe.<br />

Ein geringes Wärmespeichervermögen<br />

der meist ungedämmten<br />

Bauteile führt bei nächtlicher Abkühlung<br />

zu starkem Tauwasserausfall.<br />

In Jahreszeiten mit feucht-kalter<br />

Witterung trocknet das in der<br />

Oberfläche feuchtegesättigte Bauteil<br />

tagsüber nicht ausreichend aus, sodass<br />

es zu einer dauerhaften Feuchteerhöhung<br />

kommt. Für die in der Luft<br />

latent vorhandenen Schimmelsporen<br />

ist das eine günstige Wachstumsvoraussetzung.<br />

Die Konstruktion ist weder in der<br />

Art noch mit dem verwendeten Material<br />

und in der gewählten Ausführung<br />

geeignet, schadensfrei zu<br />

bleiben. Die Verwendung von Seekieferplatten<br />

im ungedämmten und<br />

ungeschützten Dachbereich führt<br />

an Traufen, Ortgängen und Attikaabschlüssen<br />

zum Schadensbild.<br />

Beim streitgegenständlichen Objekt<br />

liegen unter dem obigen Aspekt<br />

betrachtet Extrembedingungen vor:<br />

Die befallenen Überdachungen befinden<br />

sich unmittelbar vor Wohnräumen.<br />

Beim Öffnen der Terrassentür<br />

können hier, gerade während der<br />

Heizperioden, große Mengen warmer<br />

und damit wesentlich feuchterer<br />

Innenraumluft schwallartig unter<br />

die Überdachung gelangen und<br />

dann zwangsläufig an der kalten<br />

Untersichtsfläche kondensieren. Dies<br />

überlagert und verstärkt den eben beschriebenen<br />

Effekt.<br />

Die an den Dachrändern vorgefundenen<br />

Verfärbungsverläufe lassen<br />

den Schluss zu, dass hier Wasser<br />

über die Schmalseiten der Platten<br />

kapillar in die Deckfurnierlage eingedrungen<br />

ist und zu einer entsprechenden<br />

Erhöhung der <strong>Holz</strong>feuchte<br />

geführt hat. Die Abgrenzung der<br />

Verfärbungen gibt Aufschluss über<br />

die Eindringtiefe in die <strong>Holz</strong>fasern.<br />

An den Ortgängen kann es durch die<br />

dort vorherrschenden Strömungsbedingen<br />

zu einem „Hintertreiben“ der<br />

Blechabkantung kommen. Das Schadensbild<br />

an der Traufe der mittleren<br />

Dachfläche deutet nach Ansicht des<br />

Sachverständigen auf eine Undichtigkeit<br />

der Blecheindeckung hin.<br />

◂◂Die Metalldeckung<br />

sorgt in kalten<br />

Nächten<br />

dafür, dass sich<br />

die gesamte<br />

Dachfläche<br />

extrem auskühlt<br />

▾▾Das Tauwasser<br />

bildet sich<br />

auf der Unterseite<br />

nur langsam<br />

zurück und führt<br />

zur dauerhaften<br />

Durchfeuchtung<br />

der <strong>Holz</strong>oberfläche<br />

thomas Kies<br />

Schadensbehebung<br />

Eine Schadensbehebung in Form einer<br />

Schimmelbekämpfung in Kombination<br />

mit einem „fungiziden“<br />

Anstrich ist unter Würdigung aller<br />

Ursächlichkeiten nicht ausreichend,<br />

um nachhaltige Mängelfreiheit sicherzustellen.<br />

Um die Ursachen zu<br />

eliminieren, ist eine Neuerstellung<br />

der Dachhaut notwendig. Der Sachverständige<br />

schlägt folgende Maßnahmen<br />

vor:<br />

▸▸ Rückbau der kompletten Dachhaut<br />

▸▸ Aufbringen einer Lärchenkernholzplatte,<br />

zugelassen für den<br />

Einsatz im Außenbereich, 30 mm<br />

stark, auf Format geschnitten,<br />

Kanten behandelt mit einem geeigneten,<br />

fungizid eingestellten<br />

Beschichtungssystem<br />

▸▸ Montage einer Unterkonstruktion<br />

zum Befestigen der Metalldeckung,<br />

dazwischen 30 mm <strong>Holz</strong>weichfaserplatten<br />

als Dämmung<br />

▸▸ Aufbringen einer Unterlagsbahn,<br />

für Metalldeckung zugelassen<br />

▸▸ Aufbringen einer Metalldeckung<br />

unter Beachtung der erforderlichen<br />

Überdeckungen an<br />

Dachrändern und Anschlüssen<br />

Die fungizid eingestellten Beschichtungen<br />

verlieren im Lauf der<br />

Zeit ihre Wirksamkeit. Hier muss entsprechend<br />

den Produktangaben regelmäßig<br />

nachbehandelt werden.<br />

Schadensvermeidung<br />

Eine fachgerechte Planung, die die<br />

wissenschaftlichen Erkenntnisse um<br />

die Klimaproblematik unter ungedämmten<br />

Dachüberständen berücksichtigt,<br />

ist Voraussetzung für Mängelfreiheit.<br />

Die Seekieferplatte ist<br />

aufgrund ihrer <strong>Holz</strong>struktur und ihres<br />

vorhandenen relativ hohen Zuckergehaltes<br />

für Schimmelpilzbefall<br />

besonders anfällig und daher ungeeignet.<br />

Die Verwendung von Massivbauplatten,<br />

insbesondere solcher mit<br />

Fassadenzulassung, und eine oberseitige<br />

Dämmung, die die Auskühlung<br />

der Dachunterseite verhindert,<br />

hätten das hier vorgefundene Schadensbild<br />

verhindert.<br />

<br />

Dipl.-Ing. Thomas Kies,<br />

ö.b.u.v. Sachverständiger, Karlsbad ▪<br />

36<br />

mikado 5.2013


Management Ihr gutes Recht<br />

EU-Bauprodukten-Verordnung<br />

Kennzeichnungen sind zu überprüfen<br />

Ab 1. Juli 2013 gilt die neue EU-Bauprodukten-Verordnung. Bauunternehmer müssen<br />

beim Einbau von Bauprodukten darauf achten, dass sie den neuen Regeln entsprechen.<br />

Die neue EU-Bauprodukten-Verordnung<br />

(EU-BauPVO) regelt ab<br />

1. Juli 2013 den Handel und den Vertrieb<br />

von Bauprodukten innerhalb<br />

der EU. Bislang tat dies die EU-Bauprodukten-Richtlinie,<br />

die aufgehoben<br />

wird. Die EU-BauPVO gilt unmittelbar<br />

in allen EU-Mitgliedstaaten und<br />

bedarf keiner nationalen Umsetzung.<br />

Einzelne nationale Konkretisierungen<br />

nimmt das „Gesetz zur Durchführung<br />

der EU-BauPVO“ vor.<br />

Vorsicht vor nicht richtig<br />

gekennzeichneten Produkten<br />

Adressaten der EU-BauPVO sind<br />

Hersteller, Importeure und Händler<br />

von Bauprodukten. Eingeführt werden<br />

damit u. a. neue Regelungen<br />

zur Leistungserklärung und zur CE-<br />

Kennzeichnung. Zentral ist die Verpflichtung<br />

zur Leistungserklärung<br />

für Hersteller. Eine technische Dokumentation<br />

muss alle wesentlichen<br />

Merkmale des Bauproduktes, wie<br />

z. B. gefährliche Inhaltsstoffe, enthalten.<br />

Erst dadurch erhält der Hersteller<br />

die Erlaubnis, sein Produkt<br />

mit der CE-Kennzeichnung zu versehen.<br />

Bauprodukte ohne Leistungserklärung<br />

erhalten diese nicht und<br />

dürfen nicht vertrieben werden. Es<br />

gibt jedoch auch praxisrelevante<br />

Ausnahmen, z. B. für Sonderanfertigungen<br />

oder für Bauprodukte, die<br />

ein Bauunternehmen auf der Baustelle<br />

herstellt und einbaut.<br />

Neben der CE-Kennzeichnung<br />

kommt in verschiedenen Fallkonstellationen<br />

auch weiterhin eine nationale<br />

„Ü-Kennzeichnung“ in Betracht.<br />

In welchen Fällen ein Ü-Zeichen anstelle<br />

oder neben einem CE-Zeichen<br />

zulässig bzw. erforderlich ist, das ist<br />

derzeit zwischen der EU-Kommission<br />

und Deutschland noch umstritten.<br />

Das Dilemma: Bauunternehmen,<br />

die Bauprodukte geliefert bekommen,<br />

müssen diese bezüglich ihrer Kennzeichnung<br />

überprüfen, denn der Einbau<br />

von falsch oder von nicht gekennzeichneten<br />

Bauprodukten stellt –<br />

unabhängig von einer möglicherweise<br />

bestehenden zivilrechtlichen Haftung<br />

– eine Ordnungswidrigkeit dar, die<br />

mit empfindlichen Bußgeldern geahndet<br />

werden kann.<br />

Der Autor<br />

Darüber hinaus ist das Verhältnis<br />

der EU-BauPVO zum Produktsicherheitsrecht<br />

und umweltbezogenen<br />

Produktrecht sowohl auf nationaler<br />

wie auf europäischer Ebene<br />

nicht ausreichend klar geregelt. Zudem<br />

sind die einschlägigen Regelungen<br />

zur Marktüberwachung recht unübersichtlich<br />

auf die EU-BauPVO, die<br />

VO (EG) Nr. 765/2008, das Produktsicherheitsgesetz<br />

und das Gesetz zur<br />

Durchführung der EU-BauPVO verteilt,<br />

was zu Abgrenzungsschwierigkeiten<br />

beim Vollzug der Rechtspflichten<br />

führen wird.<br />

▪<br />

Dr. Jens Nusser, LL.M. (University of<br />

London), ist Rechtsanwalt und Partner<br />

der Sozietät HFK Rechtsanwälte<br />

LLP. Seine Schwerpunkte sind Produktrecht,<br />

Umweltrecht, öffentliches<br />

Baurecht und nachhaltiges Bauen.<br />

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Management<br />

Umstrukturierung<br />

Gelungener Paradigmenwechsel<br />

▴▴Die neue SPM<br />

übernimmt<br />

die vollautomatische<br />

Konfektionierung<br />

der Beplankung<br />

und<br />

schneidet<br />

Fassadenplatten<br />

Der erfolgreiche Schwenk vom Wohnhaus- zum Objektbau erforderte bei der<br />

Zimmerei Sievecke in Lohne eine tief greifende Umstrukturierung bei Firmengebäuden,<br />

Verwaltung, Logistik, Vertrieb und Produktion.<br />

Für viele <strong>Holz</strong>bauer hat der Objektbau<br />

in den letzten Jahren an<br />

Bedeutung gewonnen. Allerdings ist<br />

der Einstieg hier selten zum Nulltarif<br />

zu haben. In vielen Fällen erfordert<br />

er strukturelle Veränderungen<br />

im Unternehmen, um den veränderten<br />

Anforderungen gerecht zu werden.<br />

Das sieht auch Christian Buhr<br />

so: „Die Logistik ist heute zum Beispiel<br />

spannender als früher, auch die<br />

Innenlogistik, wie man die Teile wohin<br />

bekommt.“<br />

Zusammen mit Vater und Mitgeschäftsführer<br />

Günter Buhr fertigt<br />

und montiert der Geschäftsführer der<br />

Zimmerei Sieveke GmbH heute rund<br />

25 000 m² Wand-, Dach-, Deckenund<br />

Fassadenelemente im Jahr. Die<br />

in Losgröße 1 gefertigten Bauteile gehen<br />

in den Objektbau, mit Vorliebe<br />

in Großprojekte – Einfamilienhäuser<br />

baut die Zimmermeisterhaus-Manufaktur<br />

im niedersächsischen Lohne<br />

nur selten.<br />

Die Kernkompetenz von Sieveke<br />

liegt bei der energieoptimierten Gebäudehülle<br />

von Objektbauten, deren<br />

Elemente die Firma in möglichst<br />

hohem Vorfertigungsgrad inklusive<br />

Fenster und Installation fertigt<br />

und montiert. Geliefert werden die<br />

Elemente zum Beispiel als Hülle für<br />

Mischkonstruktionen mit Betonkern,<br />

bislang maximal mit sieben Geschossen.<br />

Daneben führt das Unternehmen<br />

mehrgeschossige <strong>Holz</strong>gebäude<br />

als reine <strong>Holz</strong>konstruktion aus.<br />

Sein Lieferbereich umfasst das<br />

ganze Bundesgebiet und Teile des europäischen<br />

Auslands, Schwerpunkte<br />

liegen in Berlin, Hamburg, Hannover<br />

und im Ruhrgebiet. Zu den derzeitigen<br />

Aufträgen gehören auch die Außen-<br />

und Trennwände für 500 <strong>Holz</strong>häuser<br />

im Center Parc Bostalsee – ein<br />

Projekt der IETC GmbH, an der auch<br />

Sieveke beteiligt ist.<br />

Noch vor sechs Jahren war das Unternehmen<br />

völlig anders strukturiert<br />

und stand am Scheideweg: Der <strong>Holz</strong>hausbau,<br />

bislang ein Kerngeschäft,<br />

war in der Region stark rückläufig,<br />

außerdem stand mittelfristig ein Generationswechsel<br />

in der Unternehmensführung<br />

an: Gründe genug,<br />

sich über die künftige strategische<br />

38<br />

mikado 5.2013


Management<br />

Ausrichtung Gedanken zu machen.<br />

Dabei wurden offenbar die richtigen<br />

Antworten gefunden: Hatte die Zimmerei<br />

vor vier Jahren noch 40 Mitarbeiter,<br />

sind es heute 65. Und 2012<br />

schickte sich das Unternehmen erstmals<br />

an, seinen Umsatz im Vergleich<br />

zu 2006 zu verdoppeln.<br />

Neue Strukturen für neue Ziele<br />

Markierungen auf diesem Weg setzten<br />

tief greifende strukturelle Veränderungen.<br />

Nach einem Schwenk in<br />

Richtung Objektbau betrafen sie zunächst<br />

die Produktionsgebäude: „Wir<br />

hatten damals eine Halle mit vier Metern<br />

Deckenhöhe, in der man große<br />

Elemente überhaupt nicht vernünftig<br />

bewegen konnte”, erinnert sich<br />

Christian Buhr. Nun riss er die kleinste<br />

Halle ab, um dafür zwei neue zu<br />

bauen und die Produktionsfläche von<br />

2500 m² auf 4000 m² zu erweitern.<br />

Mit der zunehmenden Komplexität<br />

der Projekte tat sich auch im Büro<br />

jeden Tag eine neue Lücke auf. Günter<br />

Buhr: „Es ist kein Zufall, dass wir<br />

gerade in diesem Bereich überproportional<br />

gewachsen sind. Zum einen<br />

braucht man hier mehr Leute,<br />

um die Produktion größerer Stückzahlen<br />

zu planen und vorzubereiten.<br />

Zum anderen wurden unsere Projekte<br />

immer größer.”<br />

Sieveke versteht sich zwar in erster<br />

Linie als Rohbauer, also als eines<br />

der vielen Bauteams, die bei<br />

einem Großprojekt zusammenarbeiten.<br />

Dennoch muss das Unternehmen<br />

im Objektbau gewerkübergreifend<br />

denken und planen, denn zu<br />

einem Wandelement gehören eben<br />

auch die Fenster, der Sonnenschutz,<br />

▴▴Christian Buhr<br />

mit einem<br />

Mitarbeiter am<br />

Steuerpult<br />

der SPM<br />

▸▸Das Portalbearbeitungszentrum<br />

PBA kommt für<br />

den flächigen<br />

Abbund von<br />

Massivholzelementen<br />

zum<br />

Einsatz<br />

eventuell auch Verkabelungen oder<br />

Installationen: „Da reicht ein klassischer<br />

AV-Mitarbeiter nicht mehr aus.<br />

Was wir hier brauchen, sind Projektleiter,<br />

die dann auch die Nachunternehmer<br />

betreuen und deren Probleme<br />

verstehen.“<br />

Da auch ein Projektleiter oft<br />

nicht genügt, wickelt <strong>Holz</strong>bau Sieveke<br />

Großprojekte heute mit Projekt-Teams<br />

ab, in denen neben Mitarbeitern<br />

aus der kaufmännischen<br />

Verwaltung Techniker zusammensitzen,<br />

die sich die Gewerke teilen.<br />

Vom Stab- zum Flächenabbund<br />

In der Fertigung versteht sich Sieveke<br />

schon lange als Fertigbauer,<br />

der Bauelemente in hohem Vorfertigungsgrad<br />

zur Baustelle liefert.<br />

Dementsprechend früh war eine Arbeitsbrücke<br />

von Burmek ange<strong>schafft</strong><br />

worden. Neu war für Christian Buhr<br />

die Frage: „Müssen wir nicht im Zuge<br />

unserer Weiterentwicklung über den<br />

reinen Stababbund hinausgehen?“<br />

Die Antwort darauf konnte nur ein<br />

klares „Ja” sein, wenn man sich noch<br />

einmal die Zahlen vergegenwärtigt:<br />

25 000 m² Wandelemente entsprechen<br />

bei einer beidseitigen Beplankung<br />

der hochpräzisen Verarbeitung<br />

von 50 000 m² Plattenwerkstoffen<br />

im Jahr – ein Pensum mit steigender<br />

Tendenz, das mit händischem Zuschnitt<br />

auf Dauer nicht zu schaffen<br />

war. Im Pflichtenheft der Objektbauer<br />

steht außerdem eine kurze Reaktionszeit<br />

auf Nachfragepeaks.<br />

Ab 2008 sondierten Vater und<br />

Sohn den Markt an Produktionsmaschinen.<br />

Gefragt war eine Maschine<br />

für den Flächenabbund, mit der<br />

man Plattenwerkstoffe und Bauteile<br />

rationell bearbeiten konnte. Fündig<br />

wurde man zunächst im Tischlereibereich,<br />

wo es ausgereifte Zuschnittautomaten<br />

für Plattenwerkstoffe gab:<br />

„Die brauchten allerdings riesige Flächen.“<br />

Die SPM der Hans Hundegger<br />

Maschinenbau GmbH entsprach da<br />

schon eher den Vorstellungen der<br />

<strong>Holz</strong>bauer: Dank internem Materialtransport<br />

beansprucht sie weniger<br />

Platz und verspricht mit ihrem breiten<br />

Materialspektrum auch eine Lösung<br />

für die Bearbeitung von Fassadenplatten.<br />

Da man bei Sieveke bisher mit<br />

den Maschinen aus Hawangen sehr<br />

zufrieden gewesen war, ließ man<br />

sich eine SPM in Halle 4 liefern. Ein<br />

Wandmaster und eine PBA versahen<br />

schon seit längerer Zeit ihren Dienst<br />

in Halle 3.<br />

3 Arbeitsfelder, 3 Maschinen<br />

Die Aufgaben der drei Maschinen<br />

waren klar definiert: Die SPM, eine<br />

vollautomatische Zuschnittanlage<br />

für Plattenmaterialien, übernimmt<br />

für das Unternehmen, das etwa zwei<br />

Drittel seiner Wandelemente als vorgefertigte<br />

<strong>Holz</strong>rahmenkonstruktionen<br />

ausliefert, die vollautomatische<br />

Konfektionierung der Beplankungen.<br />

Weitere Aufgaben der Maschine<br />

liegen im Fassadenbereich, wo<br />

sie unter anderem Trespa- und Faserzementplatten<br />

zuschneidet. Beide<br />

Aufgabenbereiche waren eine logische<br />

Konsequenz der Tatsache, dass<br />

die 3D-Modelle aller Bauteile ohnehin<br />

in der AV generiert wurden –<br />

man muss sie nur an die Maschine<br />

übergeben.<br />

www.mikado-online.de 39


Management<br />

Der Wandmaster wird für die Fertigung<br />

von Massivholzelementen eingesetzt.<br />

Die Produkte entsprechen den<br />

Rohlingen einer Massiv-<strong>Holz</strong>-Mauer,<br />

deren Lizenznehmer Sieveke ist. Allerdings<br />

setzt der <strong>Holz</strong>bauer diese<br />

Rohlinge im Objektbau sehr vielfältig<br />

ein, greift wo notwendig auch auf<br />

verleimte BSH-Bauteile zurück. Beide<br />

Massivbauweisen werden bei <strong>Holz</strong>bau<br />

Sieveke als rationell und wohngesund<br />

favorisiert, während viele<br />

Kunden aus Kostengründen weiterhin<br />

<strong>Holz</strong>rahmenkonstruktionen ordern.<br />

Der Anteil der Massivkonstruktionen<br />

in Lohne liegt heute immerhin<br />

schon bei etwa 30 Prozent.<br />

Das Portalbearbeitungszentrum<br />

PBA schließlich kommt für den flächigen<br />

Abbund von Massivholzelementen<br />

zum Einsatz – nicht nur für<br />

die maximal 3 × 6 m großen Rohlinge<br />

vom Wandmaster, sondern auch<br />

für großflächige, verleimte BSH-Bauteile,<br />

die in einer Stärke von maximal<br />

40 cm bis zu einer Größe von<br />

3,50 × 18,50 m bearbeitet werden<br />

können.<br />

Hier hat sich <strong>Holz</strong>bau Sieveke eine<br />

Grenze gesetzt, denn „alles was größer<br />

ist, macht Probleme beim Transport“.<br />

Zu den klassischen Aufgaben<br />

des Bearbeitungszentrums gehört unter<br />

anderem auch die Formatierung<br />

von Fensteröffnungen und Installationskanälen.<br />

Die Bearbeitung erfolgt<br />

über die gesamte Elementlänge<br />

fünfachsig, was dem Unternehmen<br />

neue Möglichkeiten beim Konstruieren<br />

und Bearbeiten eröffnet.<br />

Der gravierendste Wandel bestand<br />

für Christian Buhr allerdings darin,<br />

dass Sieveke als Handwerksbetrieb<br />

heute alle flächigen Bauteile maschinell<br />

zuschneidet: „Klar, dass man hier<br />

dazulernen musste, dass bei den Arbeitsprozessen<br />

zunächst mit Schwierigkeiten<br />

zu rechnen war.“<br />

Unter die Rubrik „dazulernen“ fielen<br />

in erster Linie die verschiedenen<br />

Frästechniken, zu denen die Zimmerleute<br />

Erfahrungen sammeln mussten.<br />

Erfahrungen, die schmerzhaft sein<br />

▴▴Elementmontage<br />

beim<br />

Bau des<br />

Bildungszentrums<br />

„Tor zu Welt“<br />

in Hamburg<br />

▾▾„Tor zur<br />

Welt“-Gebäude<br />

nach der<br />

Fassadenmontage<br />

können, wenn man unter Zeitdruck<br />

steht, teure Fassadenplatten bearbeitet<br />

und das Ergebnis nicht so ausfällt<br />

wie erwartet. „Wenn man sich dann<br />

beim Fräser, der Drallrichtung, der<br />

Vorschubgeschwindigkeit oder der<br />

Drehzahl vertut, ist die Schnittqualität<br />

so schlecht, dass man das Bauteil<br />

aufwendig nacharbeiten muss.“<br />

Als fatal erwiesen sich auch die Eigenschaften<br />

mancher Fassadenplatten,<br />

die durch Eigenspannungen oder<br />

Biegetoleranzen die Bearbeitung erschwerten.<br />

Das generelle Problem der<br />

Fassaden war allerdings, „dass man<br />

hier nicht an die Oberfläche ran darf.<br />

Wenn die Maschine also bei der Bearbeitung<br />

von Fassadentafeln falsch<br />

programmiert ist, verkratzt sie die<br />

Oberfläche und macht die Tafel unbrauchbar.<br />

Da wird man dann schnell<br />

nervös, zumal wenn Software-Updates<br />

erforderlich werden und man sich in<br />

einem iterativen Prozess an das optimale<br />

Ergebnis heranarbeiten muss.“<br />

Dieser „iterative Prozess“ konnte<br />

frustrierend und ärgerlich sein. Er<br />

zeigte aber auch, „dass Hundegger<br />

sich sehr für seine Kunden einsetzt.<br />

Die Serviceabteilung stand immer<br />

bereit, wenn wir sie brauchten, die<br />

Zusammenarbeit war sehr fruchtbar.<br />

Deshalb können wir heute auf der<br />

Die Anlaufphase: schwierig,<br />

aber erfolgreich<br />

Die Anschaffung der neuen Maschinen<br />

läutete in der Produktion einen<br />

Paradigmenwechsel ein: die Massivholzbauweisen<br />

haben seither als Alternativangebot<br />

zur <strong>Holz</strong>rahmenkonstruktion<br />

an Bedeutung gewonnen.<br />

Die Funktion der Arbeitsbrücke hat<br />

sich auf Klammern und Nageln reduziert,<br />

die Formatierung der Elementbeplankung<br />

hat sich auf die SPM<br />

verlagert – umso mehr, als sie mit<br />

ihrer Flexibilität die große Bandbreite<br />

möglicher Formate bietet, die im<br />

Objektbau gefordert wird.<br />

40<br />

mikado 5.2013


Management<br />

SPM mit halbautomatischer Beschickung<br />

eine Tagesleistung von 500 m²<br />

bei den Normalformaten fahren – mit<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffen, Fassadenplatten<br />

und Kunststoff, was man nicht von<br />

vielen Maschinen sagen kann.“<br />

Technik als Basis des Erfolgs<br />

Mit ihren neuen Möglichkeiten wird<br />

die Technik so zur materiellen Basis<br />

für die erfolgreiche Umstrukturierung<br />

des Unternehmens: „Sie ermöglicht<br />

▴▴Vorkonfektionierte<br />

Platten<br />

nach der<br />

Bearbeitung auf<br />

der SPM<br />

dr. Joachim Mohr<br />

uns heute die Durchführung von Projekten,<br />

an die wir uns früher nicht<br />

rangetraut haben. Kürzlich zum Beispiel<br />

haben wir 8000 m² Außenwandelemente<br />

montiert. Das hätten wir<br />

auch vorher schon ge<strong>schafft</strong>, aber<br />

nicht wie vom Bauherren gefordert<br />

in acht Monaten.“<br />

Der schnelle Durchsatz ist für<br />

Christian Buhr denn auch der wichtigste<br />

Vorteil der neuen Maschinen:<br />

„Er ermöglicht uns die Abarbeitung<br />

von mehr und größeren Projekten.“<br />

Gestiegen ist dank Fünfachs-Bearbeitung<br />

auch die Bandbreite möglicher<br />

Detaillösungen bei gleichzeitiger Zunahme<br />

der Präzision – was auch in<br />

der Montage zu besseren Ergebnissen<br />

führt. Heute macht Sieveke eine<br />

tachymetrische Aufnahme des Rohbaus,<br />

teilt die Platten auf Basis des<br />

Fassadenaufmaßes ein und fertigt sie<br />

CNC-gesteuert.<br />

Abgesehen von der höheren Präzision<br />

sorgt das Verfahren für kurze<br />

und somit kostengünstigere Montagezeiten.<br />

Auch die Zuschnittzeiten<br />

sind in der Halle besser als auf der<br />

Baustelle. Die Zimmerei spart mehr,<br />

als sie für zusätzliche Arbeitsstunden<br />

in der Verwaltung aufwendet.<br />

Auch die Kundenzufriedenheit<br />

hat zugenommen, seit der <strong>Holz</strong>bauer<br />

individuelle Elemente in hohem Vorfertigungsgrad<br />

auf die Baustelle liefert.<br />

Ein wichtiger Nebeneffekt, erfolgt<br />

doch die Auftragsakquise im<br />

Gewerbebau vor allem über Empfehlungen<br />

und Mundpropaganda.<br />

Stehen die Zeichen angesichts einer<br />

kräftigen Nachfrage auf weiteres<br />

Wachstum? Vorerst nein. Günter und<br />

Christian Buhr, die sich trotz Hightech<br />

in der Abbundhalle nach wie vor<br />

als Handwerker verstehen, wollen das<br />

Erreichte konsolidieren und festigen.<br />

Also den Workflow und die interne<br />

Logistik verfeinern, sich nach DIN<br />

9000 zertifizieren lassen und Bereiche<br />

weiterentwickeln, die mit der rasanten<br />

Umstrukturierung des Unternehmens<br />

nicht mitgekommen sind.<br />

<br />

Dr. Joachim Mohr, Tübingen ▪<br />

Kontakt<br />

Zimmerei Sieveke GmbH<br />

D-49393 Lohne<br />

www.sieveke.de<br />

Hans Hundegger<br />

Maschinenbau GmbH<br />

D-87749 Hawangen<br />

www.hundegger.de<br />

<br />

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<br />

<br />

www.mikado-online.de 41


Management Büro kompakt<br />

Familienunternehmen<br />

Spagat zwischen Tradition und Innovation<br />

„Familienunternehmen bilden das Rückgrat der deutschen Wirtschaft und sind ihr<br />

Herz und Motor“, ist sich Norbert Markus sicher. Er berät Familienunternehmen und sagt<br />

ihnen, mit welcher Strategie sie im globalen Wettbewerb bestehen.<br />

Der Mittelstand ist das Rückgrat<br />

der deutschen Wirtschaft. Dieses<br />

Verdienst ist dem hohen Anteil<br />

an Familienunternehmen zu verdanken.<br />

Familienunternehmen verteilen<br />

die Aufgaben innerhalb der Familie<br />

so, dass generationsübergreifend ein<br />

Zusammenhalt entsteht. Sie schaffen<br />

es, sich immer wieder aufeinander<br />

einzulassen und verschiedene Ebenen<br />

und Rollen (Chef, Chefin, Eltern,<br />

Ehegatten, Kinder, Erben) zum Wohle<br />

des Unternehmens abzustimmen und<br />

auszugleichen.<br />

Familie: strategische Ressource<br />

und Gefahr zugleich<br />

Unabhängig von der Größe gilt es<br />

in einem Unternehmen immer, den<br />

Gesamtprozess zu orchestrieren. Dabei<br />

stellt die Familie, aber auch jedes<br />

▴▴Auch Familienunternehmen<br />

haben Stärken<br />

und Schwächen<br />

Helle Bro Clemmensen, iStockphoto.com<br />

einzelne Mitglied, das sich im Unternehmen<br />

einbringt, zugleich eine strategisch<br />

wertvolle Ressource und eine<br />

Gefahr dar. Wird ein Weg gefunden,<br />

zu jedem Zeitpunkt intern und extern<br />

den Lebenszyklus jedes Familienmitglieds<br />

so intelligent mit der Unternehmensstrategie<br />

in Einklang zu<br />

bringen, dass eine möglichst breite<br />

Überlappung der Interessen besteht,<br />

wird das Gesamtsystem gestärkt.<br />

In Gefahr ist der Unternehmenserfolg<br />

immer dann, wenn die Stärken<br />

eines Familienmitglieds unerkannt<br />

und ungenutzt bleiben, wenn es die<br />

Familien- und Unternehmenskultur<br />

nicht erlaubt, neue Wege einzuschlagen<br />

und – ein nicht zu unterschätzender<br />

Fehler – wenn der „Tradition<br />

halber“ Rollen erfüllt werden<br />

müssen.<br />

Unterschiedliche Generationen innerhalb<br />

des Familienunternehmens<br />

haben oft unterschiedliche Meinungen<br />

zum Thema Strategie. An diesem<br />

Punkt besteht ein hoher und intensiver<br />

Kommunikationsbedarf.<br />

Stabil ist nur der Wandel<br />

Die Führung eines Unternehmens ist<br />

ein komplexes Thema. Kommt die<br />

Führung einer Familie dazu und sind<br />

beide Bereiche eng miteinander verzahnt,<br />

häufen sich die Herausforderungen.<br />

Es müssen Fragen geklärt<br />

werden:<br />

▸▸ Wie stellen wir unser Familienunternehmen<br />

für die Zukunft optimal<br />

auf?<br />

▸▸ Welche Führungskräfte braucht<br />

unsere Organisation?<br />

▸▸ Sind wir als Unternehmerfamilie<br />

in der Lage, diese Entwicklungen<br />

erfolgreich zu begleiten?<br />

▸▸ Wollen wir das überhaupt?<br />

▸▸ Wie entwickelt sich unsere Kostenstruktur?<br />

▸▸ Sind wir für zukünftige Krisen<br />

gewappnet?<br />

In der Vergangenheit haben viele<br />

Familienunternehmen vielleicht intuitiv<br />

das Richtige getan. Aber ist<br />

das Bauchgefühl noch zeitgemäß?<br />

Sichern daraus resultierende Entscheidungen<br />

das Unternehmen für<br />

die Mitarbeiter und die nachfolgenden<br />

Generationen? Immer wieder<br />

den Gesamtkontext zu betrachten<br />

und sich auch mit (selbst-)kritischen<br />

Fragen zu beschäftigen, zeichnet erfolgreiche<br />

Unternehmer/Unternehmen<br />

aus. Sie beschäftigen sich in<br />

guten Zeiten – wohl wissend, dass<br />

die nächste Rezession unweigerlich<br />

kommt – gedanklich mit schwierigen<br />

Situationen. Sie setzen sich mit<br />

unangenehmen Themen auseinander,<br />

bevor sie möglicherweise eintreten.<br />

Der mentale Vorsprung (ohne immer<br />

nur das Negative zu sehen) hilft,<br />

vorbereitet zu sein und, wenn andere<br />

aufgrund einer wirtschaftlich<br />

schwierigen Situation nicht wissen,<br />

was zu tun ist, Plan B bereits in der<br />

Schublade zu haben. Das Spannungsfeld<br />

eines Familienunternehmens ist<br />

oftmals die entscheidende Antriebsfeder.<br />

Der Blick in die Vergangenheit<br />

stimmt optimistisch: Mittelständische<br />

Familienunternehmer haben<br />

stets das eigene Leben und die Entwicklung<br />

des Unternehmens in die<br />

Hand genommen – jedweden Widerständen<br />

zum Trotz und unabhängig<br />

von wirtschaftspolitischen Gegebenheiten.<br />

Warum sollte es in Zukunft<br />

anders sein? Norbert Markut, Hamburg<br />

<br />

www.norbertmarkut.de ▪<br />

42<br />

mikado 5.2013


Fortbildung<br />

Tipps und Termine<br />

Hannover<br />

Buildair-Symposium<br />

Die Vorträge richten sich an erfahrene<br />

Praktiker, aber auch an Einsteiger in das<br />

Themenfeld „Luftdichtheit der Gebäudehülle,<br />

Lüftung und Qualitätssicherung“.<br />

Inhaltliche Schwerpunkte sind: Gebäudeluftdichtheit<br />

in aktuellen Normen und<br />

Verordnungen sowie die korrekte Planung<br />

und Ausführung der Luftdichtheit.<br />

Veranstaltungsort: Hannover<br />

Termin: 7. und 8. Juni 2013<br />

Teilnahmegebühr:<br />

239 Euro (1 Tag) ı 419 Euro (2 Tage)<br />

Infos: www.buildair.eu<br />

Biberach<br />

Studium Projektmanagement<br />

Das Biberacher Modell für „<strong>Holz</strong>bau &<br />

Projektmanagement“ verbindet Handwerk<br />

und Studium: Das Ausbildungszentrum<br />

bildet zum Zimmerer<br />

und Zimmermeister aus – und die<br />

Hochschule gleichzeitig zum Ingenieur<br />

im Projektmanagement.<br />

Anmeldeschluss ist der 31. Mai 2013.<br />

Veranstaltungsort: Biberach<br />

Termin: 2. September 2013<br />

bis 31. August 2015<br />

Teilnahmegebühr: 2400 Euro<br />

Infos: www.kompetenzzentrum-bc.de<br />

München<br />

Seminar Lehmbaustoffe<br />

Referent Manfred Lemke, Berater und Vorstand<br />

im Dachverband Lehm, und Horst<br />

Paulik-Nederkorn, technischer Support der<br />

Firma Claytec, informieren über das Arbeiten<br />

mit modernen Baustoffen und Bausystemen<br />

aus Lehm. Übungen am Praxis-<br />

Modell: Verputzen mit Lehmputz und farbliche<br />

Gestaltung mit Lehm-Designputzen.<br />

Veranstaltungsort: München<br />

Termin: 5. Juni 2013<br />

Teilnahmegebühr: 95 Euro<br />

Infos: www.muenchner-fachforen.de<br />

→ Veranstaltungskalender → Seminare<br />

Kassel<br />

Rhetorik und Verkaufspsychologie<br />

Souveränes und überzeugendes Reden lehrt das zweitägige<br />

Rhetorik-Seminar in einer Kleingruppe als Intensivtraining mit<br />

dem Münchner Coach Dr. Dr. Wolf Ruede-Wissmann. Schwerpunkte<br />

sind: deutliche und klare Aussprache, Überzeugung<br />

durch rhetorisch souveränes Auftreten, freie Rede, Manuskript-<br />

Rede und Dikussionstechniken.<br />

Veranstaltungsort: Kassel<br />

Termine:<br />

19. und 20. August 2013<br />

21. und 22. August 2013<br />

23. und 24. August 2013<br />

Teilnahmegebühr: 475 Euro<br />

Infos: www.bubiza.de → Kurse → Management/Marketing/Recht<br />

<br />

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<br />

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www.mikado-online.de 43


Architektur<br />

Verwaltungsbau<br />

Transparenz<br />

<strong>schafft</strong> Sympathie<br />

Freundlich, offen und kundennah<br />

sollte das neue Verwaltungsgebäude<br />

eines Elektrotechnikunternehmens<br />

im schwäbischen Amerdingen<br />

wirken, außerdem ein hochmodernes<br />

Energiekonzept besitzen – und<br />

schick aussehen. Deshalb erhielt es<br />

große, nahezu rahmenlose Fensterflächen,<br />

die Einblick ins „Innenleben“<br />

des Unternehmens gewähren,<br />

und geschlossene Wandflächen,<br />

die komplett aus Photovoltaikmodulen<br />

bestehen. Ein zurückgezogener<br />

Sockel lässt den lang gestreckten<br />

Baukörper über dem Erdboden<br />

„schweben“ und unterstreicht die<br />

Anmutung von Leichtigkeit. Hochmodernes<br />

Energiekonzept – das bedeutete:<br />

ein Plusenergie-Gebäude.<br />

Eine Pelletsheizanlage und ein computergesteuertes<br />

Energiemanagementsystem<br />

ergänzen die üppigen<br />

Photovoltaikflächen.<br />

Auf der schmalen Westseite empfängt<br />

das Gebäude seine Besucher<br />

mit einer einladenden Geste: Das<br />

Obergeschoss kragt weit vor und<br />

sorgt für einen überdachten Vorbereich.<br />

Eine schräg stehende Außenwand<br />

begleitet die Ankommenden<br />

zum Eingang. Vom Empfang<br />

erstreckt sich auf der Nordseite ein<br />

langer Flur, der die südorientierten<br />

Büros und einen Showroom am<br />

Ende des 40 m langen Gebäudes erschließt.<br />

Ihn prägt eine Skulptur: ein<br />

filigranes Geflecht aus Eichefurnieren.<br />

Hier präsentiert das Unternehmen<br />

sein Know-how.<br />

▪<br />

44<br />

mikado 5.2013


Architektur<br />

Der geschützte Vorbereich<br />

und<br />

die schräge Wand<br />

empfangen<br />

die Besucher mit<br />

einer einladenden<br />

Geste<br />

www.mikado-online.de 45


Architektur<br />

Vor dem<br />

Vortrags- und<br />

Besprechungssaal<br />

im Obergeschoss<br />

befindet<br />

sich eine<br />

großzügige Terrasse<br />

„Die Spiegelungen<br />

der Fassaden lassen<br />

das Gebäude fast<br />

surreal erscheinen.“<br />

Der massive Sockel<br />

verstärkt<br />

den Eindruck der<br />

Schwerelosigkeit,<br />

den die<br />

Fassaden erzeugen<br />

Im Showroom<br />

steht eine<br />

große Skulptur<br />

aus Furnierholzbändern<br />

Auf der Nordseite<br />

erschließt<br />

ein langer Flur<br />

die südorientierten<br />

Räume<br />

46<br />

mikado 5.2013


Architektur<br />

Gebäude-Querschnitt<br />

Detail<br />

Innen<br />

Außen<br />

Fassadenaufbau:<br />

Photovoltaikmodul<br />

<strong>Holz</strong>weichfaserplatte<br />

<strong>Holz</strong>ständer/Hanfdämmung<br />

OSB-Platte<br />

Installationsebene/Hanfdämmung<br />

Gipskartonplatte<br />

60 mm<br />

220 mm<br />

15 mm<br />

80 mm<br />

12,5 mm<br />

www.mikado-online.de 47


Architektur<br />

Nachts sorgt ein<br />

Lichtspiel für<br />

eine märchenhafte<br />

Anmutung<br />

und Einblicke<br />

ins Innere<br />

Obergeschoss<br />

Erdgeschoss<br />

Steckbrief<br />

Projekt:<br />

Neubau Verwaltungsgebäude<br />

Bauherr:<br />

Elektrotechnik Fürst GmbH<br />

D-86735 Amerdingen<br />

www.elektrotechnik-fuerst.de<br />

Bauweise: <strong>Holz</strong>rahmenbau<br />

Bauzeit:<br />

Mai bis September 2012<br />

Rohbau: 7 Arbeitstage<br />

Nutzfläche: 495 m²<br />

Primärenergiebedarf:<br />

4,33 kWh/(m²a)<br />

Planung:<br />

karlarchitektur<br />

D-91726 Gerolfingen<br />

www.karlarchitektur.de<br />

Ausführung:<br />

Taglieber <strong>Holz</strong>bau GmbH<br />

D-86732 Oettingen<br />

www.taglieber.de<br />

48<br />

mikado 5.2013


Vorgefertigte Wand-, Dach-, Decken- und<br />

Gaubenelemente<br />

in allen Varianten mit U-Zeichen inklusiv Arbeitsvorbereitung<br />

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Verbindung sein soll!<br />

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Messe LIGNA 2013<br />

LIGNA 2013<br />

Messe rollt roten Teppich aus<br />

International und innovativ: die Ligna 2013. Die Deutsche<br />

Messe AG erwartet vom 6. bis 10. Mai bis zu 90 000 Besucher beim großen<br />

Branchentreffpunkt der holzverarbeitenden Industrie in Hannover.<br />

Messedaten<br />

Deutsche Messe<br />

Termin:<br />

6. bis 10. Mai 2013<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Freitag:<br />

9:00 bis 18:00 Uhr<br />

Ort:<br />

Messegelände Hannover<br />

D-30521 Hannover<br />

Internet:<br />

www.ligna.de<br />

Eintrittspreise:<br />

Tageskarte: 24 Euro<br />

(Vorverkauf 20 Euro)<br />

Dauerkarte: 38 Euro<br />

(Vorverkauf 34 Euro)<br />

Mit großem Optimismus<br />

und hoher Internationalität<br />

steuert die Ligna auf die<br />

Eröffnung am 6. Mai zu. Etwa<br />

1700 Aussteller, davon mehr<br />

als die Hälfte aus rund 50 Ländern,<br />

werden fünf Tage lang ihre<br />

Neuheiten in Hannover präsentieren.<br />

Unter dem Leitmotiv<br />

„Making more out of wood: Innovations,<br />

Solutions, Efficiency“<br />

bildet die Messe die gesamte<br />

Wertschöpfungskette ab – angefangen<br />

von der <strong>Holz</strong>be- und<br />

<strong>Holz</strong>verarbeitung bis zur Forstwirtschaft.<br />

Daneben sind auch das <strong>Holz</strong>handwerk,<br />

die Massivholzbearbeitung,<br />

die Möbelindustrie<br />

und die Automationstechnik<br />

vertreten. Im Blickpunkt stehen<br />

dieses Mal besonders die<br />

globalen Trends wie nachhaltige<br />

intelligente Produktion, indivi-<br />

dualisierte Fertigungstechnologien<br />

und Flexibilisierung auf allen<br />

Ebenen.<br />

Die Oberflächentechnik,<br />

Leichtbau, Bioenergie aus <strong>Holz</strong><br />

und Fensterfertigung sind<br />

Schwerpunkte der Messe. Mit<br />

Spannung werden die Neuheiten<br />

aus den folgenden Bereichen<br />

erwartet: prozessübergreifende<br />

Steuerungssysteme, multifunktionale<br />

Fertigungstechnologie<br />

und „Handwerk, <strong>Holz</strong> & mehr“.<br />

Interessantes für<br />

den <strong>Holz</strong>bau in vier Hallen<br />

Mit ihrem Bereich „Handwerk,<br />

<strong>Holz</strong> & mehr“ ist die Ligna auch<br />

2013 der ausschlaggebende Termin<br />

für das gesamte holzbe- und<br />

-verarbeitende Handwerk. Sie<br />

ist nicht nur ein Anziehungsund<br />

Treffpunkt für Zimmerer,<br />

Tischler und Schreiner, sondern<br />

auch Branchenplattform für das<br />

<strong>Holz</strong>handwerk. Besucher erhalten<br />

in den Hallen 11, 12, 14/15<br />

einen umfassenden Überblick<br />

über Maschinen, Werkzeuge,<br />

Zubehörprodukte, innovative<br />

Verfahrenstechniken, Anwendungen<br />

für <strong>Holz</strong> und <strong>Holz</strong>werkstoffe,<br />

Softwarelösungen sowie<br />

Dienstleistungs- und Bildungsangebote.<br />

Verleihung Deutscher<br />

<strong>Holz</strong>baupreis in Halle 15<br />

Am 7. Mai findet die offizielle<br />

Verleihung des Deutschen<br />

<strong>Holz</strong>baupreises statt. Mit der<br />

Auszeichnung werden realisierte<br />

Gebäude und Gebäudekomponenten<br />

prämiert, die<br />

überwiegend aus <strong>Holz</strong> und<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffen sowie weiteren<br />

50 mikado 5.2013


Messe LIGNA 2013<br />

nachwachsenden Rohstoffen<br />

bestehen. Die prämierten Projekte<br />

werden auf dem Stand von<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland in Halle<br />

15 vorgestellt.<br />

Die Jury des Deutschen <strong>Holz</strong>baupreises<br />

hat schon im Februar<br />

dieses Jahres über die<br />

Preisträger und die Anerkennungspreise<br />

entschieden. <strong>Holz</strong>bau<br />

Deutschland – Bund Deutscher<br />

Zimmermeister fördert<br />

mit seiner Verleihung die Verwendung<br />

und Weiterentwicklung<br />

des ressourcenschonenden,<br />

umweltfreundlichen und<br />

nachhaltigen Baustoffes. Der<br />

Preis wird an Architekten, Tragwerksplaner,<br />

Bauherren und<br />

Unternehmen der <strong>Holz</strong>baubranche<br />

verliehen. Weitere Informationen<br />

im Internet unter<br />

www.deutscher-holzbaupreis.de.<br />

Sonderpräsentation<br />

Wonders in Wood in Halle 14<br />

Das Drechseln steht im Mittelpunkt<br />

der diesjährigen Sonderpräsentation<br />

Wonders in Wood<br />

in Halle 14, Stand G50. Für die<br />

Hallenplan Ligna 2013 im Überblick<br />

Verleihung Deutscher <strong>Holz</strong>baupreis<br />

Hallen der Messe Ligna<br />

Hallen der Teilmesse „Handwerk, <strong>Holz</strong> & mehr“<br />

inhaltliche Ausgestaltung wurde<br />

neben dem Verband des deutschen<br />

Drechsler- und <strong>Holz</strong>spielzeugmacherhandwerks<br />

e.V. die<br />

Staatliche Berufsfachschule Bad<br />

Kissingen ausgewählt.<br />

Eine Sonderpräsentation mit<br />

außergewöhnlichen Exponaten<br />

soll die Messe-Besucher begeistern.<br />

Schüler und Lehrer der Berufsfachschule<br />

Bad Kissingen<br />

stellen während der gesamten<br />

Messedauer das Berufsbild des<br />

Drechslers vor. Zusätzlich zur<br />

Präsentation besonderer Arbeiten<br />

in unterschiedlicher Größe<br />

und Verarbeitung aus der<br />

dreijährigen Lehrzeit sind auch<br />

handwerkliche Vorführungen<br />

in Form einer lebenden Werkstatt<br />

auf der Ausstellungsfläche<br />

geplant.<br />

Die Verleihung des Förderpreises<br />

„Junge Kunst“ erfolgt am<br />

Montag, 6. Mai 2013, ab 15 Uhr<br />

auf der Präsentationsfläche. Die<br />

Preisträger und auch alle weiteren<br />

zum Wettbewerb eingereichten<br />

Exponate werden anschließend<br />

im Rahmen von Wonders<br />

in Wood ausgestellt. jj ▪<br />

Wir geben <strong>Holz</strong> eine neue Dimension<br />

BS-<strong>Holz</strong>bauteile für den Ingenieurholzbau<br />

Gerade und gekrümmte Träger bis 60 m Länge<br />

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Inserenten<br />

A<br />

Avola, Hattingen 41<br />

B<br />

bocad, Bochum 63<br />

BWK, Wolpertshausen 62<br />

E<br />

Egger, Brilon 8<br />

F<br />

Fischer, Waldachtal U2<br />

G<br />

GH, Weilheim 61<br />

H<br />

Hammer, Fichtenberg 53<br />

HSB, Kaufbeuren 7<br />

Hundegger, Hawangen 59<br />

I<br />

ITW, Hemmingen 10<br />

IVPU, Stuttgart Beilage<br />

K<br />

KLH, Katsch 63<br />

Knapp, Aschheim 50<br />

Industriestr. 24·49492 Westerkappeln<br />

Tel +49/5456/93030 · Fax +49/5456/9303 30<br />

info@poppensieker-derix.de<br />

L<br />

Leitz, Oberkochen 17<br />

M<br />

Mafell, Oberndorf 5<br />

N<br />

Nußreiner, Altomünster 64<br />

P<br />

Pavatex, Leutkirch 37<br />

Poppensiecker & Derix,<br />

Westerkappeln-Velpe 51<br />

PPG Coatings,<br />

Mönchengladbach 27<br />

R<br />

Roto, Bad Mergentheim 6<br />

S<br />

S&S, Bergisch Gladbach 43<br />

Sema, Wilpoldsried U4<br />

Seppele, A-Feistritz 69<br />

V<br />

Velset, Mannheim 64<br />

Velux, Hamburg 11<br />

www.mikado-online.de 51


Promotion Zimmereimaschinen und -werkzeuge<br />

haubold Klammergerät PN 29130<br />

Klammergerät nach Wunsch optimiert<br />

mer gezielt unsichtbar unter die Oberfläche<br />

versenkt wird, sind damit etwaige<br />

Leerschüsse ausgeschlossen.<br />

Am hinteren Ende des Magazins findet<br />

sich bei der neuen Maschine<br />

schließlich eine Magazinstütze, die<br />

ein exakt rechtwinkliges Eintreiben<br />

der Klammer ermöglicht.<br />

Mit dem neuen Breitklammergerät<br />

PN 29130 zeigt haubold<br />

auf der LIGNA ein rundum optimiertes<br />

Zimmererwerkzeug. In dem Klammergerät<br />

der neuesten Generation<br />

wurden, auf Basis einer Kundenumfrage,<br />

rund ein Dutzend Innovationen<br />

realisiert. Sie erlauben ein noch sichereres,<br />

schnelleres, gezielteres und<br />

angenehmeres Arbeiten. Das Klammergerät<br />

für 75 bis 130 mm lange<br />

Breitrückenklammern ist konzipiert<br />

für die rationelle Montage von beispielsweise<br />

WDVS, <strong>Holz</strong>faser- oder<br />

<strong>Holz</strong>wolleleichtbauplatten auf <strong>Holz</strong>unterkonstruktionen.<br />

Schnell eingestellt, sicher gesetzt<br />

Um eine sichere und kontrollierte Befestigung<br />

zu gewährleisten, soll, so<br />

der Kundenwunsch, die Tiefeneinstellung<br />

der Klammern in den weichen<br />

Dämmstofflagen schnell und werkzeuglos<br />

regulierbar sein. Eine solche,<br />

von Hand einstellbare Justiertechnik<br />

wurde von haubold entwickelt und<br />

bei diesem Gerät erstmals realisiert.<br />

Ebenso wichtig ist es, dass die bis zu<br />

130 mm langen Klammern beim Ein-<br />

schlagen geometrisch stabil bleiben,<br />

die Schenkel parallel, gerade und vollständig<br />

in die Tragkonstruktion darunter<br />

eingetrieben sind. Hierfür ist neben<br />

der Außenführung vor allem eine<br />

lange, gehärtete Innenführung der<br />

Klammern zuständig. Diese Technik<br />

wurde erstmals bei haubold in den<br />

großen 180er-Klammergeräten eingeführt<br />

und jetzt in das kleinere<br />

Modell entsprechend angepasst übernommen.<br />

Perfekte Magazinkontrolle<br />

Ebenfalls neu ist der patentierte Magazinschieber,<br />

der jetzt auch eine<br />

schnelle einhändige Befüllung und<br />

Entriegelung des Magazins erlaubt.<br />

Dem rauen Baustellenbetrieb ist der<br />

neue Magazinschutz geschuldet. Die<br />

untere Edelstahlabdeckung sichert eine<br />

saubere Führung der Klammern<br />

und schützt diese gleichzeitig vor Verschmutzung<br />

oder versehentlicher Beschädigung.<br />

Ist das Magazin leer, sorgt eine<br />

neue Leerschusssperre für ein klares<br />

Signal. Speziell bei der Fixierung weicher<br />

Materialien, bei denen die Klam-<br />

Neu zur Ligna:<br />

haubold<br />

Klammergerät<br />

PN 29130<br />

mit vielen optimierten<br />

Details<br />

für Klammern von<br />

75 bis 130 mm<br />

Länge<br />

Die patentierte<br />

Klammer-<br />

Innenführung im<br />

neuen Klammergerät<br />

PN 29130<br />

sichert eine<br />

gerade gesetzte<br />

Klammer und<br />

damit die geforderten<br />

Auszugswerte<br />

Patentierte Entstörung<br />

Ein Klammerstau am Gerät, durch<br />

Verschmutzungen oder beschädigte<br />

Klammern, kostet Zeit und Geld. Die<br />

patentierte und an diesem Gerät erstmals<br />

eingesetzte werkzeuglose Entstörung<br />

hilft schnell weiter. Ruckzuck<br />

lässt sich die Vorderklappe über eine<br />

Exzenter-Verriegelung komplett öffnen<br />

und die Blockade beseitigen.<br />

Weiteren Komfort <strong>schafft</strong> der neue,<br />

gummierte, Vibrationen und Kälte<br />

dämmende Handgriff. Das neue<br />

Klammergerät liegt dabei angenehm<br />

ausgewogen in der Hand und benötigt<br />

in der neuesten Ausführung keine<br />

Druckreduzierung mehr.<br />

ITW Befestigungssysteme GmbH<br />

Halle 15 ı Stand E19<br />

52 mikado 5.2013


Promotion Zimmereimaschinen und -werkzeuge<br />

AVOLA Untertischkappsäge GAMA 65 K 3<br />

Neue Chancen rund ums <strong>Holz</strong><br />

Gegründet im Jahre 1836, steht<br />

der Name Avola für 175 Jahre<br />

Tradition und Innovation sowie für<br />

überzeugende technische und wirtschaftliche<br />

Lösungen. Das Programm<br />

umfasst die Fertigung von Baukreissägen,<br />

Tischkreissägen und Steintrennsägen.<br />

Seit dem Jahr 2000 produziert<br />

das Unternehmen <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen,<br />

die primär in den<br />

Bereichen <strong>Holz</strong>bau, <strong>Holz</strong>rahmenbau,<br />

Fertighausbau, Leimholzabbund zum<br />

Sägen von Vollholzmaterial weltweit<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Zur neuesten Generation von<br />

Kreissägen zählen vollautomatisch<br />

gesteuerte Untertisch-Kappsägen der<br />

Serie Gama 65 K 3. Ausgestattet mit<br />

einem Längenmessanschlag System<br />

Die Untertisch-<br />

Kappsäge<br />

Gama 65 K 3<br />

Exenso Comfort, einem automatischen<br />

Drehteller mit Drehbereich<br />

20° bis 160° und einer Sägeblattneigung<br />

von 90° bis 30°, ist sie die ideale<br />

Anlage für Betriebe, die regelmäßig<br />

kappen, sowohl im manuellen Bereich<br />

als auch bei der Abwicklung von<br />

Aufträgen, Schnittlisten oder sonstigen<br />

Produktionsserien. Die Positioniertechnik<br />

hat sich beim Schneiden<br />

großer Mengen oder häufig wechselnder<br />

Maße bestens bewährt.<br />

Massivholzverarbeitung<br />

Drei über Servomotoren angetriebene<br />

Achsen (Materialschieber, Drehteller<br />

und Sägeblatt-Schrägverstellung) sowie<br />

ein Sägeblattdurchmesser von<br />

650 mm ermöglichen Kappschnitte<br />

bis zu 320 × 200 mm / 90°. Serienmäßige<br />

LAN- und USB-Anschlüsse<br />

erlauben das Einlesen von CAD-Programmen.<br />

AVOLA Maschinenfabrik<br />

A. Volkenborn GmbH & Co. KG<br />

Halle 15 ı Stand E 23<br />

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54 mikado 5.2013


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55


Zimmermeisterdach Unterdeckungen<br />

Unterdeckungen<br />

Unterspannbahnen im Test<br />

Unterspann- und Unterdeckbahnen sind vielseitig und leistungsfähig.<br />

Sie können hoch reißfest, brandhemmend und in hohem Maße UV-beständig sein.<br />

Sie können, aber sie müssen nicht.<br />

Fiberweb<br />

56 mikado 5.2013


Zimmermeisterdach Unterdeckungen<br />

Wasserzugabe<br />

Luft wird<br />

angesaugt<br />

◂◂Beim Schlagregentest<br />

schleudert ein<br />

Ventilator<br />

herabfallenden<br />

künstlichen<br />

Regen gegen die<br />

Versuchsfläche<br />

Prüfkörper<br />

TU Berlin<br />

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Elektromotor<br />

Böenvorrichtung<br />

▸▸Versuchsaufbau:<br />

Unterspannbahn<br />

frei<br />

hängend, auf<br />

Schalung<br />

und auf Wärmedämmung<br />

TU Berlin<br />

Diffusionsoffene Unterdeck- und<br />

Unterspannbahnen sind relativ<br />

junge Produkte. Noch vor 20 Jahren<br />

konnte man sich ein solches<br />

Spektrum bei Unterdeckungen nicht<br />

vorstellen. Diffusionsoffen, reißfest<br />

und wasserundurchlässig: Die Bahnen<br />

machen moderne, kostengünstige<br />

und bauphysikalisch sinnvolle<br />

Dachsanierungen erst möglich.<br />

Das Hightech-Produkt Unterdeckung<br />

muss vielfältigen Anforderungen<br />

gerecht werden. Die Anforderungen<br />

unterscheiden sich im<br />

europäischen Umfeld zum Teil erheblich.<br />

Die EN 13859 (Abdichtungsbahnen:<br />

Definitionen und Eigenschaften<br />

von Unterdeck- und Unterspannbahnen)<br />

legt fest, nach welchen Normen<br />

und Regelungen die Produkte getestet<br />

werden müssen. Sie gibt keine zu<br />

erzielenden Werte vor. Die Vorgaben<br />

sind von Land zu Land anders geregelt.<br />

Für Deutschland sind die Anforderungen<br />

in den Produktdatenblättern<br />

Unterspannbahnen (USB) bzw.<br />

Unterdeckbahnen (UDB) des ZDVH<br />

(Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks)<br />

vom Januar 2010<br />

enthalten.<br />

Hierzulande sind weitgehend nur<br />

USB- und UDB-Bahnen der A-Klasse<br />

im Einsatz. Mit ihnen sind, im<br />

System mit Klebstoffen, Klebebändern<br />

und Nageldichtbändern, vor allem<br />

die wichtigen Eigenschaften einer<br />

Behelfsdeckung realisierbar. Um<br />

diese Klassifizierung zu erreichen,<br />

müssen die Bahnen bestimmte Eigenschaften<br />

aufweisen.<br />

Reißfestigkeit ermitteln<br />

Die Reißfestigkeit einer Bahn wird in<br />

N/50 mm angegeben. Für die Prüfung<br />

wird ein 100 × 200 mm großes Stück<br />

Bahn einmal längst gefaltet, sodass<br />

dabei ein zweilagiges, 50 × 200 mm<br />

langes Bahnen-Stück entsteht. Der<br />

Streifen wird in einer speziellen Zugmaschine<br />

mit einer definierten Geschwindigkeit<br />

bis zum Bruch belastet.<br />

Die Reißfestigkeit wird in Längsrichtung<br />

(Produktionsrichtung) und quer<br />

dazu gemessen und die Werte anschließend<br />

gemittelt.<br />

Deutschland fordert in Längsrichtung<br />

250 N/50 mm und quer 200<br />

N/50 mm, damit die Klasse UDB-A<br />

erreicht wird. Trotz der höheren Anforderungen<br />

an Unterspannbahnen<br />

(Durchbruchgefahr) wird für Unterspannbahnen<br />

USB-A in Längsrichtung<br />

nur 200 N/50 mm und quer<br />

150 N/50 mm gefordert.<br />

Nach einer künstlichen Alterung<br />

müssen die Bahnen noch 65 % ihrer<br />

ursprünglichen Festigkeit aufweisen.<br />

Deutschland fordert keine<br />

Nagelreißfestigkeit<br />

Der gleiche Versuchsaufbau wird<br />

auch für die Nagelausreißfestigkeit<br />

genutzt. Ein gefalteter Streifen in der<br />

Größe 50 × 200 mm wird in einen fiktiven<br />

Nagel eingehängt und auf Zug<br />

belastet, bis die Bahn reißt.<br />

In Deutschland wird keine Nagelreißfestigkeit<br />

gefordert.<br />

Grammatur beschreibt Gewicht<br />

Die Grammatur, das Gewicht einer<br />

Bahn pro Quadratmeter, steht für die<br />

Dicke des Materials, für Qualität und<br />

zusätzliche Sicherheit. Denn je schwerer<br />

ein Material ist, umso reißfester<br />

kann es sein und umso mehr Material<br />

steht bei der Alterung dem Verfall<br />

im Wege. Das schwächste Glied einer<br />

Unterspann- oder Unterdeckbahn<br />

Halten Unterdeckungen 25 Jahre dicht?<br />

Alle am Dach eingesetzten Baustoffe sollen mindestens<br />

25 Jahren einwandfrei funktionieren. Das betrifft<br />

vor allem Folien, Klebstoffe oder Klebebänder, die<br />

die wichtige Bauphysik am Dach sicherstellen. Deshalb<br />

erwarten wir, dass auch die Unterdeckbahnen<br />

so lange halten.<br />

Nach der Arrhenius-Formel (der schwedische<br />

Physiker und Nobelpreisträger Svante Arrhenius<br />

[1859–1927] hat mit der sog. „Arrhenius-Formel“<br />

die Alterung von Kunststoffen vorausberechnet,<br />

seine Formel ist auch heute noch gültig) hält eine<br />

Unterdeckbahn, die nach der UV-Bestrahlung bei<br />

70 °C gealtert und den Test bestanden hat, rund<br />

acht bis zehn Jahre. Ein bestandener Test bei 80 °C<br />

entspricht einer Lebensdauer von 12 bis 14 Jahren.<br />

Wurde der Test bei 100 °C bestanden, verspricht das<br />

eine Lebenserwartung von 18 bis 22 Jahren.<br />

Fazit: Selbst die beste am Markt verfügbare Bahn<br />

erreicht das Ziel von 25 Jahren nur knapp. Mehr<br />

und besser ist aber möglich. Schon eine dickere<br />

Deckbeschichtung der Bahnen (höhere Grammatur,<br />

z. B. 175 g/m²) verbessert die Haltbarkeit. Bahnen<br />

jenseits der 200-g/m²-Klasse dürften, bei entsprechender<br />

Materialqualität, eine Haltbarkeit von<br />

25 Jahren erreichen.<br />

www.mikado-online.de 57


Zimmermeisterdach Unterdeckungen<br />

ist die Funktionsschicht. Der Funktionsfilm<br />

ist für die Wasserundurchlässigkeit,<br />

Diffusionsoffenheit und auch<br />

die Winddichtigkeit verantwortlich.<br />

Je dicker die schützende obere Lage<br />

einer Bahn ist, umso länger benötigen<br />

UV- und Wärmestrahlen, um den<br />

bei den meisten Produkten dünnen<br />

Funktionsfilm zu schädigen.<br />

Einige Länder Europas fordern<br />

deshalb neben der Reißfestigkeit auch<br />

eine Mindestgrammatur. In Österreich<br />

wird beispielsweise für Dachprodukte<br />

eine Grammatur von mind. 140 g/m²,<br />

für hohe Anforderungen sogar 330 g/<br />

m² verlangt. In Deutschland gibt es<br />

keine solche Anforderung.<br />

Schlagregentest bestehen<br />

Die Schlagregenbeanspruchung ist<br />

eine schwierige Disziplin bei der Prüfung<br />

der Unterspann- und Unterdeckbahnen.<br />

Schließlich sind die Produkte<br />

in hohem Maße diffusionsfähig<br />

und wasserundurchlässig bzw. wasserführend,<br />

aber eben nicht wasserdicht.<br />

Deshalb wurde für die Prüfung<br />

der Unterdeckungen eigens eine baupraktisch<br />

realistische Prüfmethode<br />

entwickelt.<br />

Der Widerstand gegen Schlagregen<br />

wird durch den sog. „Schlagregentest<br />

Unterspann- und Unterdeckbahnen<br />

– TU Berlin“ nachgewiesen.<br />

Bei diesem Test deckt eine Unterdeckbahn<br />

drei unterschiedliche Untergründe<br />

ab: frei hängend, Schalung,<br />

Wärmedämmung. Ein starker Ventilator<br />

bläst herabfallenden künstlichen<br />

Regen gegen diese senkrecht<br />

stehende Versuchsfläche. Der Test gilt<br />

als bestanden, wenn – egal welcher<br />

Untergrund – nach 30 Minuten nur<br />

eine bestimmte, genau vorgegebene<br />

Menge Feuchtigkeit auf die Rückseite<br />

gelangt.<br />

Alterung und Haltbarkeit<br />

Unterdeckbahnen bestehen fast ausschließlich<br />

aus speziell konfektionierten<br />

Kunststoffen. Sind diese Bahnen<br />

der Sonne ausgesetzt, greift die<br />

UV-Strahlung die Bindungen der Polymerketten<br />

an. Es entstehen sog.<br />

Radikale, die mit Sauerstoff reagieren<br />

und zum Abbau des Produktes<br />

führen. Diese Alterung wird in der<br />

Europanorm EN 13859 beschrieben.<br />

Die Norm ermittelt die Alterungsbeständigkeit<br />

durch UVA-Bestrahlung<br />

(336 Std. bei 55 Megajoule) und Wärmelagerung<br />

bei 70 °C. Der ZVDH<br />

fordert eine Prüfung bei 80 °C. Aber<br />

selbst diese Anforderungen halten<br />

nicht alle Bahnenhersteller für ausreichend.<br />

Im Sinne eines besonders hohen<br />

Qualitätsanspruches prüft beispielsweise<br />

Fiberweb seine Climat-Bahnen<br />

bei 100 °C. Mithilfe sog. HALS (Hindered<br />

Amine Light Stabilizers) werden<br />

die feinen mikroporösen Linopore<br />

UV+ Membranen unabhängig von<br />

ihrer Dicke und Farbgebung vor Alterung<br />

geschützt. In der dampfoffenen<br />

Version ermöglicht diese Membran<br />

einen s d<br />

-Wert von 0,02 m und<br />

behält selbst nach dem Alterungstest<br />

mit 100 °C noch über 80 % ihrer Reißfestigkeit<br />

und Dehnbarkeit.<br />

Das Alterungsverhalten wirkt sich<br />

entscheidend auf die Haltbarkeit und<br />

Festigkeit einer Bahn aus und damit<br />

auch auf die Zeit, die eine Bahn beispielsweise<br />

als Behelfsdeckung dienen<br />

kann. Besonders alterungsbeständige<br />

Produkte können bis zu acht<br />

Wochen als Behelfsdeckung funktionieren.<br />

Selbstverständlich könnten<br />

diese Produkte auch länger als<br />

Behelfsdeckung eingesetzt werden,<br />

jedoch geht das zulasten der Langlebigkeit.<br />

Je länger eine Bahn ohne<br />

Dacheindeckung der UV-Strahlung<br />

▴▴Grammatur:<br />

Je schwerer eine<br />

Bahn ist,<br />

umso haltbarer<br />

kann sie sein<br />

▾▾Höchstmögliche<br />

UV-Belastung<br />

an einer<br />

<strong>Holz</strong>fassade mit<br />

sichtbarer<br />

schwarzer<br />

Fassadenbahn<br />

Fiberweb<br />

ausgesetzt wird, desto kürzer ist anschließend<br />

die Lebenserwartung.<br />

Der Einsatz alterungshemmender<br />

Substanzen (Stabilisatoren) ist teuer.<br />

Allein dieser Zusatz kann 10 bis<br />

15 Cent/m² kosten. Das dürfte ein<br />

Grund sein, warum bei der Haltbarkeit<br />

seitens der Hersteller stets Zurückhaltung<br />

geübt wird.<br />

Brandverhalten<br />

Das Brandverhalten von Unterdeckbahnen<br />

hängt in hohem Maße von<br />

flammhemmenden Zusätzen ab. Die<br />

neue EN 13501 (Klassifizierung von<br />

Bauprodukten und Bauarten zu ihrem<br />

Brandverhalten) fordert für Unterspann-<br />

und Unterdeckbahnen ein<br />

Brandverhalten nach Klasse „E“, vergleichbar<br />

etwa dem früheren B2.<br />

Dieses Brandverhalten kann auf<br />

zwei komplett unterschiedlich zu bewertende<br />

Arten erreicht werden: zum<br />

einen frei hängend (schwierig), zum<br />

anderen in Kombination mit einem<br />

exakt bestimmten hinterlegten Produkt<br />

(einfacher). Exakt bedeutet dabei,<br />

dass die Brandprüfung nur gültig<br />

ist, wenn die eingesetzten Produkte<br />

zu 100 % genau denen in der Prüfung<br />

entsprechen. Selbst der Einsatz<br />

einer anderen Mineralwolle-Marke<br />

als ursprünglich getestet macht das<br />

Fiberweb<br />

58 mikado 5.2013


Zimmermeisterdach Unterdeckungen<br />

Prüfzeugnis ungültig. Warum so umständlich?<br />

Weil für eine Unterspannbahn<br />

mit einer Grammatur von etwa<br />

100 g/m² der Flammschutz zur Erzielung<br />

der Brandschutzklasse „E“ in<br />

frei hängender Prüfung allein etwa<br />

6 bis 8 Cent/m² kostet. Bahnen mit<br />

dunkler Einfärbung (z. B. blau oder<br />

rot) neigen durch den zwingenden<br />

Einsatz von volumenerhöhenden<br />

Füllstoffen (Farbmasterbatches), je<br />

nach Art der Farbpigmente, zu einem<br />

ungünstigeren Brandverhalten. Aus<br />

diesem Grund muss der Anteil des<br />

Flammhemmers entsprechend angepasst<br />

werden, was zu Mehrkosten von<br />

bis zu 12 Cent/m² führen kann. Also<br />

versuchen einige Hersteller, durch die<br />

Prüfung mit einer Hinterlegung die<br />

Bahnen billiger zu produzieren.<br />

Zwischenfazit: Dauerhaft hohe<br />

Reißfestigkeit, Alterungsbeständigkeit<br />

und ein günstiges Brandverhalten<br />

sind teure Eigenschaften.<br />

Ein Blick zu unseren Nachbarn<br />

Wie und vor allem mit welchen Konstruktionen<br />

bzw. Bahnengewichten<br />

die Eigenschaften realisiert werden,<br />

ist in Deutschland nicht reglementiert.<br />

Für flach geneigte Dächer von<br />

14° Dachneigung fordern die Österreicher<br />

beispielsweise Bahnen mit einem<br />

Flächengewicht von mindestens<br />

330 g/m² und eine Nahtverschweißung<br />

mit einer Festigkeit von mindestens<br />

250 N. Der Riss im Belastungsversuch<br />

einer solchen Bahn darf<br />

nicht in der Verschweißung liegen.<br />

Die Schweiz fordert bei vergleichbar<br />

flach geneigten Dächern homogen<br />

verschweißbare Nähte. Und in<br />

Frankreich wird die Reißfestigkeit der<br />

Bahnen stets erst nach einer künstlichen<br />

Alterung bestimmt und muss<br />

anschließend ≥ 200 N/50 mm erreichen.<br />

Sehr hohe Anforderung stellen die<br />

nordischen Länder. Die dort vorherrschende<br />

UVB-Strahlung gilt als besonders<br />

aggressiv. Sie greift die Polymerketten<br />

offensichtlich stärker an.<br />

Der Alterungstest dauert dort deshalb<br />

über 24 Wochen. Zuerst werden<br />

die Bahnen einer UVB-Bestrahlung<br />

unterzogen und müssen nach dem<br />

Test noch 70 % der ursprünglichen<br />

Fiberweb<br />

Festigkeit aufweisen. Anschließend<br />

werden die Produkte bei 70 °C und<br />

90 % relativer Luftfeuchte dann<br />

nochmals um zwölf Wochen bei<br />

70 °C gealtert. Nach dem Abschluss<br />

des Testmarathons muss eine Bahn<br />

noch 50 % der ursprünglichen Reißfestigkeit<br />

erreichen. Diese Prüfprozedur<br />

führt zu sehr hohen mechanischen<br />

Anforderungen.<br />

Durchbruchtest in Norwegen<br />

Eine Besonderheit ist der Durchbruchtest<br />

der Norweger, u. a. mit einem<br />

herabfallenden 60-kg-Sandsack<br />

oder einem 250-kg-Durchstanzversuch.<br />

Einen solchen Test bestehen<br />

Bahnen, die eine Reißfestigkeit nach<br />

Alterung von über 500 N/50 mm erreichen.<br />

Zum Vergleich: In Deutschland<br />

muss eine Bahn nach Alterung<br />

noch 146,3 N/50 mm halten. Für diese<br />

Märkte hat Climat beispielsweise<br />

eine spezielle Bahn entwickelt, die<br />

bis zu 700 N/50 mm hält.<br />

<br />

Gerard Halama, Bremen ▪<br />

Downloadtipp:<br />

Einen ausführlichen Beitrag über<br />

die Grundlagen der Arten und<br />

Herstellung von Unterspann- und<br />

Unterdeckbahnen können<br />

sich Abonnenten im Internet unter<br />

www.mikado-online.de/<br />

Downloads herunterladen.<br />

▴▴Teuer<br />

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Fortbildung<br />

4. <strong>Holz</strong>BauSpezial<br />

Schall und Rauch im Kurort<br />

Akustik und Brandschutz sind die bauphysikalisch interessanten Themen im <strong>Holz</strong>bau.<br />

Das 4. <strong>Holz</strong>BauSpezial in Bad Wörishofen am 13. und 14. März 2013 behandelte<br />

diese beiden Bereiche mit vielen ansprechenden und anspruchsvollen Fachvorträgen.<br />

Gut 200 <strong>Holz</strong>bauer, Planer und<br />

Architekten interessierten sich<br />

für die hochkarätige Veranstaltung<br />

in Bad Wörishofen. Sie wurden nicht<br />

enttäuscht: Dr. Normen Langner von<br />

Bauperformance in Frankfurt etwa<br />

berichtete über die Probleme ausführender<br />

Unternehmen bei der Abgrenzung<br />

der Leistungen in Submission<br />

und Ausführen. Zudem sei ein<br />

Schaden vorprogrammiert, wenn<br />

die schall- und brandschutztechnische<br />

Fachplanung zu spät einbezogen<br />

werde und die Qualifikation des<br />

Objektplaners mangelhaft sei.<br />

Deutschland vs. Schweiz<br />

„Der <strong>Holz</strong>bau will weiterhin hoch<br />

hinaus“, sagte Helmut Zeitter, „und<br />

zwar generell und nicht nur durch<br />

eine Zustimmung im Einzelfall“. Zeitter<br />

gab einen Überblick über die Baustoffklassifizierungen<br />

nach DIN 4102<br />

(Brandverhalten von Baustoffen und<br />

Bauteilen) und EN 13501 (Klassifizierung<br />

von Bauprodukten und Bauarten<br />

zu ihrem Brandverhalten).<br />

Neidisch werden konnte der deutsche<br />

<strong>Holz</strong>bau beim Vortrag von Reinhard<br />

Wiederkehr: Er gab einen Abriss<br />

über die Entwicklung der Brandschutzvorschriften<br />

in der Schweiz.<br />

Seit 2005 wurden dort fast 2000<br />

mehrgeschossige Wohn-, Schulund<br />

Verwaltungsbauten mit einem<br />

Tragwerk aus <strong>Holz</strong> erstellt. Möglich<br />

machte das der Fachausschuss<br />

„Brandschutz im <strong>Holz</strong>bau“: Er koordiniert<br />

und begleitet die Entwicklung<br />

im Bereich Brandschutz und<br />

<strong>Holz</strong>anwendung und leitet die inhaltliche<br />

Ausrichtung des Gesamtprojektes<br />

„Brandsicherheit und <strong>Holz</strong>bau“.<br />

Hier arbeiten die Vertreter aller<br />

wichtiger Gruppen – <strong>Holz</strong>wirtschaft,<br />

Brandschutzbehörden und Planer –<br />

zusammen an der strategische Ausrichtung.<br />

Die Einsatzmöglichkeiten<br />

von <strong>Holz</strong> haben sich dadurch in der<br />

◂◂Mit Spaß und<br />

Feuereifer bei der<br />

Sache:<br />

Helmut Zeitter<br />

und Reinhard<br />

Wiederkehr<br />

informierten über<br />

die Entwicklung<br />

des Bandschutzes<br />

in Deutschland<br />

und der Schweiz<br />

▸▸Sehr<br />

anschaulich<br />

gestaltete<br />

Ernst Ullrich<br />

Köhnke<br />

seinen Vortrag<br />

über schallschutztechnische<br />

Ausführungen<br />

an <strong>Holz</strong>balkendecken<br />

Schweiz massiv erhöht und mit der<br />

Überarbeitung der Brandvorschriften<br />

2015 will der Schweizer <strong>Holz</strong>bau<br />

noch höher hinaus.<br />

Konstruktionsdetails für alle<br />

Martin Gräfe berichtete von seiner<br />

Arbeit an einem Detailkatalog zu den<br />

Themen Brandschutz, Schallschutz,<br />

Wärmeschutz, Feuchteschutz und<br />

<strong>Holz</strong>schutz an der TU München. Der<br />

Katalog soll im ersten Schritt Bauteile<br />

und Konstruktionsdetails enthalten,<br />

die für Kapselbekleidungen<br />

zulässig sind.<br />

Geballte Fachinformation in zwei<br />

Tagen: Wer sich für die beiden Themen<br />

Akustik und Brandschutz interessierte,<br />

hatte bei den parallel laufenden<br />

Vorträgen die Qual der Wahl.<br />

Informationen für alle bietet der Tagungsband<br />

zur Veranstaltung, den es<br />

unter www.forum-holzbau.com käuflich<br />

zu erwerben gibt.<br />

cj ▪<br />

mikado<br />

60 mikado 5.2013


Unternehmen<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

Halle 15 / G49<br />

Braas<br />

Hier kommt der Neue<br />

▴▴Ulrich Siepe ist seit<br />

1. April 2013 neuer Direktor<br />

Marketing & Vertrieb<br />

Seit 1. April 2013 übernimmt Ulrich<br />

Siepe als Direktor Marketing & Vertrieb<br />

die Verantwortung für den Braas<br />

Vertrieb in Deutschland. Er folgt auf<br />

Wolfgang Wallesch, der sich entschieden<br />

hat, das Unternehmen zu verlassen.<br />

Siepe ist in seiner neuen Funktion<br />

u. a. für die Bereiche Marketing,<br />

Vertriebsinnen- und Vertriebsaußendienst<br />

sowie für den Export verantwortlich.<br />

Monier Braas GmbH<br />

D-61440 Oberursel<br />

www.braas.de<br />

bei GH! Das patentierte<br />

„CLIP-Fix“ Spannsystem.<br />

Eine sehr einfache Montage der Windverbände ohne zeitaufwändige und<br />

umständliche Montage wie bisher bei herkömmlichen Systemen durch<br />

kleine Muttern.<br />

Einfach in den „Clip“ und Klick" schon ist das Band „FIX“ montiert!<br />

Ab jetzt auf Lager in verschiedenen Ausführungen und im komplett Set!<br />

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einlegen”<br />

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„Klick und Fix”<br />

Einer Alles Sauber<br />

Partner mit Bestnote<br />

▴▴Josef Berchtold (l.) und Paul Meyer (r.), Geschäftsführer von<br />

Einer.Alles.Sauber., ehren drei Partnerbetriebe für zehn Jahre Treue:<br />

(v.l.): Günter Steinmetz mit Mitarbeiterin Sigrid Bischof<br />

(Uffenheim), Robert und Barbara Ringenberger (Merching) sowie<br />

Horst und Erika Wagner (Neukirchen)<br />

Die Leistungsgemeinschaft für Eigenheimmodernisierung<br />

Einer.Alles.Sauber. gewann nach 2008 zum zweiten Mal die<br />

Auszeichnung als bestes Franchise-System. Jedes Jahr vergibt<br />

das „Internationale Centrum für Franchising und Cooperation“<br />

in Münster ein Ranking: Die Leistungsgemeinschaft<br />

erreichte in der Kategorie „mittlere Systeme“ (51 bis<br />

150 Partner) für 2012 die besten Noten bei der Zufriedenheit<br />

der Partner. Passend dazu erhielten beim letzten Netzwerktreffen<br />

in Fulda drei Partner für ihre zehnjährige Mitgliedschaft<br />

eine Auszeichnung.<br />

EINER.ALLES.SAUBER.<br />

Baumodernisierung-Systemzentrale GmbH<br />

D-89250 Senden ı www.einer-alles-sauber.de<br />

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∙ Für eine wind- und schlagregendichte<br />

Gebäudehülle<br />

∙ Sicherheit durch Systemgarantie<br />

∙ Produktgarantien bis zu 20 Jahren<br />

∙ Perfekt aufeinander abgestimmte<br />

Systemkomponenten<br />

Luftdichtbahnen<br />

Brüninghoff<br />

<strong>Holz</strong> breitet sich aus<br />

Die Brüninghoff <strong>Holz</strong> GmbH &<br />

Co. KG übernahm zum Jahresbeginn<br />

2013 das Unternehmen<br />

Schwarzwald Abbund in Villingen-Schwenningen<br />

der Herbert<br />

Riegger e.K. Das Unternehmen<br />

Brüninghoff erweitert damit seine<br />

Kompetenz und Leistungsfähigkeit<br />

im Geschäftsbereich<br />

<strong>Holz</strong>. Die Firma wird in Zukunft<br />

an drei Standorten produzieren:<br />

Heiden, Villingen-Schwenningen<br />

und Niemberg bei Halle.<br />

Brüninghoff <strong>Holz</strong> GmbH & Co. KG<br />

D-46359 Heiden<br />

www.brueninghoff-holz.de<br />

▴▴Die neu gegründete Brüninghoff <strong>Holz</strong> GmbH & Co. KG<br />

konzentriert sich auf die drei Bereiche:<br />

Präzisionsabbund, <strong>Holz</strong>bausystem- und Produktlösungen<br />

Dicht- & Klebetechnik<br />

Heco<br />

Ein Sechser in der Partnerwahl<br />

Steildach- &<br />

Fassadenbahnen<br />

▴▴Andreas Hettich, Leiter Produktmanagement<br />

& Marketing bei<br />

Heco Schrauben, nimmt die Urkunde<br />

vom AKW-Vorsitzenden<br />

Dr. Paul Kellerwessel entgegen<br />

Heco-Schrauben hat die Wahl zum Partner des Fachhandels<br />

gewonnen. Zum sechsten Mal in Folge belegte<br />

der Schraubenhersteller aus Schramberg nun<br />

den ersten Platz bei der Wahl zum Partner des Fachhandels<br />

im Bereich Befestigungstechnik. Durchgeführt<br />

wird die jährliche Wahl zum Partner des<br />

Fachhandels vom Arbeitskreis Werkzeuge (AKW) im<br />

Zentralverband Hartwarenhandel e.V. (ZHH). Dabei<br />

können alle Händler, die im Arbeitskreis Werkzeuge<br />

organisiert sind, Hersteller der Bereiche Handwerkzeuge,<br />

Präzisionswerkzeuge, Betriebseinrichtung,<br />

Befestigungstechnik sowie Arbeitsschutz und<br />

Schleif-/Trennmittel bewerten.<br />

HECO-Schrauben GmbH & Co. KG<br />

D-78713 Schramberg<br />

www.heco-schrauben.de<br />

Sema<br />

Software goes Hannover<br />

Sema ist mit dabei auf der Weltleitmesse<br />

Ligna in Hannover. Vom 6. bis 10. Mai<br />

2013 stellt der Softwarehersteller u. a.<br />

die neue Version V12.2 vor. Mit ihr lassen<br />

sich laut Hersteller in wenigen Arbeitsschritten<br />

Stahlteile bearbeiten: In<br />

nur drei Klicks sollen sich Stahlteile an<br />

<strong>Holz</strong>flächen anbringen und<br />

einsetzen lassen. Das Stahlteil passt sich<br />

automatisch an die Geometrie der <strong>Holz</strong>flächen<br />

an.<br />

SEMA GmbH<br />

D-87499 Wildpoldsried<br />

www.sema-soft.de<br />

62<br />

mikado 5.2013


Unternehmen<br />

<br />

<br />

<br />

▴▴Mithilfe des „VerWANDlungshauses“ sollen sich Wünsche des<br />

Bauherren umsetzen und spielerisch einzelne Elemente, Materialien<br />

und Kombinationen ausprobieren lassen<br />

Hagebau<br />

Spielend leicht verkaufen<br />

„Ran an die Fassade“: So lautet die Kampagne von Hagebau,<br />

die Tobias Brüggemann, Organisator und Vertriebsmanager<br />

<strong>Holz</strong>bau Fachhandel, während des ersten „Zukunftstag <strong>Holz</strong>bau“<br />

forcierte. Ziel der Kampagne ist es, Bauherren und Modernisierer<br />

für das Thema vorgehängte hinterlüftete Fassade<br />

(VHF) zu sensibilisieren. Bei der Vermarktung des Konzeptes<br />

setzen die Hagebau Vertriebssysteme u.a. auf ein „Ver-<br />

WANDlungshaus“. Das Werkzeug soll Handwerkskunden als<br />

haptische Verkaufshilfe im Beratungsgespräch dienen. Der<br />

Handwerker kann so als kompetenter Berater auftreten.<br />

hagebau ı Handelsgesellschaft für Baustoffe mbH & Co. KG<br />

D-29614 Soltau ı www.hagebau.com<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

IVPU<br />

Mobiles Werkzeug vor Ort<br />

◂◂Die PU-Steildach-App<br />

von IVPU kann<br />

laut Hersteller den<br />

vollständigen<br />

Aufbau der Steildachkonstruktion<br />

mit Angaben<br />

zu U-Wert und<br />

Feuchteschutz<br />

aufzeigen<br />

Eine U-Wert- und Feuchteschutzberechnung für Steildachkonstruktionen<br />

im Neubau und in der Sanierung direkt auf der Baustelle:<br />

das möchte der IVPU (Industrieverband Polyurethan-Hartschaum<br />

e.V.) mit der PU-Steildach-App ermöglichen. Mit wenigen Klicks<br />

können Benutzer Materialien und ihre Werte für die Bauteilschichten<br />

ermitteln. Die App ist als kostenloser Download über den App<br />

Store erhältlich. Technische Informationen gibt es im Internet auf<br />

www.daemmt-besser.de/app.<br />

IVPU Industrieverband Polyurethan-Hartschaum e.V.<br />

D-70191 Stuttgart<br />

www.daemmt-besser.de<br />

www.mikado-online.de 63


Unternehmen<br />

Knapp<br />

Erster sein zahlt sich aus<br />

▴▴Verbinderhersteller Knapp bietet Erstbestellern im<br />

Online-Store ab sofort 10 % Begrüßungsrabatt an<br />

Knapp bietet zur Frühjahrsmesse Ligna Erstbestellern im<br />

Online-Store 10 % Begrüßungsrabatt auf alle Produkte –<br />

ausgenommen Minipacks – an, da sich der Online-Store<br />

laut Unternehmen großer Beliebtheit erfreut. Der Hersteller<br />

erhielt zuvor von der Branche für seinen Auftritt im<br />

Internet zum zweiten Mal den mikado-web-award 2012.<br />

Mit der Rabatt-Aktion können Neukunden Verbinder ab<br />

sofort bis zum 31. Mai 2013 rund um die Uhr einfach und<br />

schnell zu Sonderkonditionen online bestellen.<br />

Knapp GmbH ı D-85609 Aschheim ı www.knapp-verbinder.com<br />

Knauf<br />

Volles Haus in der „Werkstadt“<br />

„Entdecken. Erleben. Mitmachen!“ So lautete das Motto der<br />

dritten Knauf Werktage. Von Januar bis März 2013 öffnete<br />

die Knauf Werkstadt jeweils für zwei Tage in Bochum, Stuttgart,<br />

Nürnberg, Mainz, Leipzig und Hamburg ihre Pforten.<br />

Rund 17 000 Fachbesucher sorgten dabei für einen Besucherrekord.<br />

Mit über 2000 Gästen allein am ersten Tag wurde<br />

in Stuttgart ein neuer Rekord in der Werktage-Geschichte<br />

aufgestellt.<br />

Knauf Gips KG ı D-97346 Iphofen ı www.knauf.de<br />

◂◂Die Knauf<br />

Werkstadt<br />

gliederte sich in<br />

vier Stadtviertel:<br />

<strong>Holz</strong>bau,<br />

Büround<br />

Gewerbebau,<br />

Sicherheit<br />

und Robustheit<br />

sowie energetische<br />

Sanierung<br />

64<br />

mikado 5.2013


<strong>Holz</strong>welten $$$<br />

www.mikado-online.de 65


<strong>Holz</strong>welten $$$<br />

aumhäuser sind ein Lieblingsthema<br />

von Jürgen Bergmann,<br />

vielleicht sogar: das Lieblingsthema.<br />

Mit ihnen hat er sich intensiv beschäftigt.<br />

Über sie besitzt er eine umfangreiche<br />

Fotosammlung verschiedenster<br />

Objekte der ganzen Welt.<br />

„Das Alter der ‚Baumeister‘ ist eigentlich<br />

immer auf den ersten Blick<br />

erkennbar“, erzählt er. „Baumhäuser<br />

von Kindern sind aus der vorgefundenen<br />

Situation in der Baumkrone entwickelt.<br />

Und es wurde das Material<br />

verbaut, das gerade irgendwie da war.<br />

Baumhäuser von Erwachsenen dagegen<br />

sind immer ganz exakt bis ins<br />

letzte Detail geplant und das Material<br />

wurde gezielt eingekauft. Der Baum<br />

spielt meist keine Rolle oder wird<br />

dem Baumhaus angepasst, manchmal<br />

sogar ‚geköpft‘, was zu seinem<br />

Absterben führen kann.“ Bergmann<br />

orientiert sich an den Baumhäusern<br />

von Kindern.<br />

Handwerkliches Können und<br />

viel Improvisation<br />

Große verrückte Dinge aus <strong>Holz</strong> – darauf<br />

hat sich Bergmann spezialisiert.<br />

„Künstlerische <strong>Holz</strong>gestaltung“ heißt<br />

sein Unternehmen. Es befindet sich in<br />

Sachsen, in einem Waldgebiet an der<br />

deutsch-polnischen Grenze 20 km<br />

nördlich von Görlitz. Neben seinem<br />

Betriebsgelände liegt ein ausgedehnter<br />

Freizeitpark. Der gehört auch ihm,<br />

ist mit bespielbaren Großskulpturen<br />

bestückt – und mit bewohnbaren:<br />

„1. Deutsches Baumhaus-Hotel“<br />

nennt sich eine Gruppe skurriler Gebäude<br />

für „Wipfelschläfer“. Sie unterscheiden<br />

sich schon auf den ersten<br />

Blick von den inzwischen in Mode<br />

gekommenen Design-Baumhäusern:<br />

Alles ist hier krumm und schief, eng<br />

und verwinkelt, märchenhaft. Zufällig<br />

sieht es aus – ist es aber nicht.<br />

Dahinter steckt eine ausgeklügelte<br />

Planung, handwerkliches Können,<br />

Mut zur Improvisation, viel Erfahrung<br />

und eine klare Haltung.<br />

Die Planung erfolgt mit Arbeitsmodellen.<br />

„Modellskizzen“ nennt sie<br />

Bergmann. Sie sind die Grundlage für<br />

die Kostenangebote der Statikbüros.<br />

Es gibt tatsächlich welche, die sich<br />

dieser außergewöhnlichen Aufgabe<br />

stellen. Die Berechnungen sind alles<br />

andere als einfach, zumal Bergmann<br />

gerne mit krummen Baumstämmen<br />

und Ästen arbeitet, manchmal auch<br />

mit sehr krummen. Es kam schon<br />

▴▴Das „1. Deutsche<br />

Baumhaus-<br />

Hotel“ besteht aus<br />

Gebäuden<br />

unterschiedlicher<br />

Größe, erschlossen<br />

über<br />

gewundene Stege<br />

vor, dass der statische Nachweis einen<br />

Umfang von über 1000 Seiten<br />

aufwies. Für krumme Baumstämme<br />

und Äste gibt es keine Berechnungstabellen.<br />

Die tragenden Bauteile sind<br />

deshalb meist überdimensioniert, was<br />

aber gestalterisch nicht stört. Im Gegenteil:<br />

Das macht die Gebäude noch<br />

bizarrer und ausdrucksstärker.<br />

Geschickte Integration von<br />

Stämmen und Ästen<br />

Richtig aus der Astlandschaft der<br />

Bäume entwickelt sind Bergmanns<br />

Baumhäuser allerdings eher selten.<br />

Sein erstes Baumhaus war noch so<br />

eins. Es befindet sich auf dem Gelände<br />

in der Krone einer mächtigen<br />

Eiche. Früher wohnte er darin, jetzt<br />

möchte er es für seine „Hotelgäste“<br />

umbauen, denn mit seiner Familie<br />

ist er nach unten in eine umgebaute<br />

Scheune gezogen. Sein Büro<br />

allerdings ist noch ein Baumhaus –<br />

in einer großen Kastanie.<br />

Macht das den Bäumen eigentlich<br />

nichts aus? „Nein“, antwortet<br />

Bergmann, „die kriegen dadurch einen<br />

Wachstumsschub. Bäume sind so<br />

programmiert, dass sich die Stämme<br />

und Äste einer veränderten Statik<br />

66<br />

mikado 5.2013


<strong>Holz</strong>welten $$$<br />

durch Zunahme ihrer Dicke anpassen.“<br />

Den Baumhäusern kann dabei<br />

nichts passieren, denn das <strong>Holz</strong><br />

des Baums drückt nicht gegen einen<br />

Fremdkörper, sondern wächst<br />

um ihn herum.<br />

Diese Eigenschaft nutzen Bergmanns<br />

Häuser manchmal geschickt<br />

aus, um Stämme und Äste zu „integrieren“.<br />

Sie wachsen durch Böden,<br />

Wände und Dächer. Das erfordert von<br />

den Zimmerern ein sorgfältiges Arbeiten<br />

auf der Baustelle. Die wenigen<br />

Millimeter Spielraum schließt der<br />

Ast dann im Lauf der Zeit durch sein<br />

Dickenwachstum selbst. Allerdings<br />

bedeutet das auch, dass der Ast an<br />

diesem Durchstoßpunkt dann immer<br />

gleich dick bleibt. Es entsteht eine<br />

„Sollbruchstelle“, die bei hohen Belastungen<br />

wie starken Stürmen zuerst<br />

bricht. Deshalb dürfen solche Äste<br />

keine tragende Funktion haben.<br />

Eigene Tragkonstruktionen aus<br />

Robinienstämmen<br />

Aus statischen Gründen ruhen Bergmanns<br />

Häuser aber sowieso fast immer<br />

auf eigenen Tragkonstruktionen<br />

und nicht auf dem Baum, in den sie<br />

hineingebaut sind. Dafür verwendet<br />

er aber ebenfalls Stämme: Sie werden<br />

auf seinem Gelände entrindet<br />

und für ihre Aufgabe bearbeitet. Robinien<br />

nimmt er am liebsten, denn<br />

die sind ungewöhnlich krumm, ungewöhnlich<br />

hart und witterungsbeständiger<br />

als Eiche.<br />

Frei in der Landschaft stehen diese<br />

Konstruktionen aber nicht, sondern<br />

lehnen sich immer an einen großen<br />

Baum an und gehen mit ihm eine<br />

enge Verbindung ein. Haus und Baum<br />

sollen eine Einheit bilden, schließlich<br />

suchen die Gäste ja vor allem ein intensives<br />

Naturerlebnis.<br />

Konstruktive Verbindungen zwischen<br />

Baumhaus und Baum erfolgen<br />

mit großen Schrauben ins <strong>Holz</strong>.<br />

„Tut das dem Baum nicht weh?“,<br />

fragen nicht nur viele Kinder. „Nein,<br />

das tut es nicht“, antwortet Bergmann.<br />

„Erstens fehlt ihm das entsprechende<br />

Nervensystem. Und zweitens:<br />

Wievielmal kleiner ist so eine Schraube<br />

im riesigen Stamm im Vergleich<br />

zu Piercings am menschlichen Körper?<br />

Außerdem: In der Natur brechen<br />

bei Stürmen oft ganze Äste ab und<br />

auch das macht dem Baum nichts. Es<br />

verändert nur seine Statik – und er<br />

reagiert dann darauf.“<br />

▴▴Wie von Kindern<br />

gemacht<br />

sehen die Baumhäuser<br />

aus,<br />

doch dahinter<br />

steckt ein<br />

klares Konzept<br />

und viel Erfahrung<br />

Hohe Qualität, viel Phantasie<br />

und lange Erfahrung<br />

Wie plant und wie realisiert man<br />

solch ungewöhnliche Bauwerke?<br />

„Natürlich ist da viel Improvisation<br />

dabei“, erläutert Bergmann. „Unser<br />

wichtigstes Werkzeug ist die Kettensäge.<br />

Schon in der Werkhalle, wo<br />

die Balken und Bretter an die krummen<br />

Baumstämme angepasst werden<br />

müssen. Und dann auch bei der<br />

Montage vor Ort, um das Bauwerk an<br />

die in den Baumwipfeln vorgefundenen<br />

Gegebenheiten anzupassen. Das<br />

ist ein zentraler Punkt unserer Philosophie.<br />

Das Wissen dazu gibt es in<br />

keinem Lehrbuch. Das mussten wir<br />

uns in einem jahrelangen Lernprozess<br />

hart erarbeiten.“ Ist so eine Arbeitsmethodik<br />

nicht sehr aufwendig?<br />

„Natürlich ist das ein hoher Aufwand.<br />

Aber wir bauen ja nicht für kleine<br />

Privatkunden mit geringem Budget,<br />

sondern für die Freizeitbranche. Da<br />

ist hohe Qualität gefragt. Und die<br />

liefern wir.“<br />

Diese hohe Qualität spürt man<br />

auch nebenan bei den Häusern seines<br />

„Baumhotels“ – sowohl außen als<br />

auch innen. Die handwerkliche Arbeit<br />

ist ablesbar, aber gekonnt und<br />

www.mikado-online.de 67


<strong>Holz</strong>welten $$$<br />

mit viel Feingefühl ausgeführt. Die<br />

Innenausstattung besteht aus phantasievollen<br />

Sonderanfertigungen und<br />

aus Antiquitäten. Die Räume selbst<br />

sind klein und eng. Trotzdem wirkt<br />

das Ganze angenehm, weil stimmig.<br />

Die Decken sind niedrig und die Türen<br />

noch niedriger, sodass man sich<br />

oft bücken muss. Es gibt mehrere Geschosse,<br />

die über sehr steile Treppen<br />

oder Leitern verbunden sind. Rauf<br />

sind die kein Problem, aber runter<br />

ein großes. Gibt es da keine Unfälle?<br />

„Nein“, antwortet Bergmann.<br />

„Unfälle passieren, wenn die Menschen<br />

Gewohntes tun und unachtsam<br />

sind. Hier ist nichts Gewohntes,<br />

deshalb sind sie sehr achtsam und<br />

deshalb passiert auch nichts.“ Klettern<br />

gehört ja auch irgendwie zum<br />

Leben in den Bäumen.<br />

Mitarbeiterprofil: kreative und<br />

engagierte Spinner<br />

Die grünen Baumkronen sorgen für<br />

das besondere Flair und verhindern,<br />

dass sich das Hausinnere im Sommer<br />

überhitzt. Im Winter sind die<br />

▴▴Im Veranstaltungsbau<br />

„Krönum“<br />

befindet sich<br />

ein Labyrinth aus<br />

23 Ebenen,<br />

43 Treppen und<br />

11 Brücken<br />

Baumhäuser sowieso nicht bewohnt.<br />

Eine Wärmedämmung und andere<br />

Standards des modernen <strong>Holz</strong>hausbaus<br />

sind hier deshalb nicht notwendig.<br />

Das senkt die Baukosten<br />

und erleichtert den Planern und den<br />

Handwerkern die Arbeit. Einfach ist<br />

sie aber trotzdem nicht, sondern erfordert<br />

viel Talent und Können.<br />

Nach welchen Kriterien sucht sich<br />

Bergmann seine Mitarbeiter eigentlich<br />

aus? „Natürlich sind Fachkenntnisse<br />

von Vorteil, weshalb ich auch einige<br />

Architekten und viele Zimmerer<br />

▴▴Statt perfekter Brettschichtträger: krumme Baumstämme<br />

▴▴Rund tausend Modelle befinden sich in den Archivräumen<br />

68<br />

mikado 5.2013


<strong>Holz</strong>welten $$$<br />

Günther Hartmann / mikado<br />

angestellt habe. Aber das ist letztlich<br />

gar nicht so entscheidend. Entscheidend<br />

ist vielmehr: der Menschentyp!<br />

Was ich hier vor allem brauche, sind<br />

Spinner! Spinner im positiven Sinn“,<br />

erklärt er. „Denn das, was wir hier<br />

machen, hat eh niemand gelernt. Mit<br />

Routine hat das nichts zu tun. Jeder<br />

muss sich bei uns erst einmal mit viel<br />

Leidenschaft und Engagement einarbeiten.<br />

Darum habe ich auch oft<br />

Quereinsteiger eingestellt. Wichtig<br />

sind mir vor allem: ihre Kreativität<br />

und ihre Motivation.“<br />

Rund 140 Mitarbeiter hat Bergmann<br />

heute – zehn für die Planung<br />

und 130 für die Fertigung und Montage.<br />

Das Gelände seines <strong>Holz</strong>bauunternehmens<br />

ist sehr ausgedehnt, denn<br />

er lässt sich die in den Wäldern gefällten<br />

Baumstämme komplett anliefern,<br />

um sie dann hier nach seinen<br />

Vorstellungen zu bearbeiten.<br />

Ursprünglich hatte er den Beruf<br />

des <strong>Holz</strong>fällers erlernt und auch jahrelang<br />

ausgeübt, entdeckte dann aber<br />

seine Liebe zur Kunst – und wurde<br />

<strong>Holz</strong>bildhauer. Im Jahr 1990, kurz<br />

▴▴„Baumbetten“<br />

sind runde<br />

Zelte auf einer<br />

Plattform<br />

unter zusammengebundenen<br />

Kiefernstämmen<br />

nach der Wiedervereinigung, nutzte<br />

er die Gunst der Stunde und gründete<br />

sein Unternehmen, das dann rasch<br />

wuchs. Über tausend Projekte hat er<br />

inzwischen in ganz Europa realisiert:<br />

vom Kinderspielplatz bis zu Tiergehegen<br />

in Zoos – und natürlich seinen<br />

eigenen Freizeitpark: die „Kulturinsel<br />

Einsiedel“ mit bespielbaren<br />

Großskulpturen, einem Museum, einem<br />

großen Veranstaltungsgebäude,<br />

zwei Restaurants und den Baumhäusern.<br />

Und er hat noch viel vor.<br />

Günther Hartmann, Kissing ▪<br />

▴▴Das Planungsbüro ist vor allem eine Modellbauwerkstatt<br />

▴▴Jürgen Bergmann in seinem Büro auf einer hohen Kastanie<br />

www.mikado-online.de 69


Vorschau mikado 6.2013 erscheint am 27. Mai 2013<br />

Norman A. Müller / Cree<br />

Freistehende Mehrgeschosser<br />

Hoch hinaus spart Bodenfläche<br />

Unsere Städte erleben momentan eine Renaissance. Das liegt<br />

an den zahlreichen Vorteilen, die hohe Bebauungsdichten<br />

mit sich bringen. Doch dieser Trend bringt auch einen großen<br />

Nachteil mit sich: Grundstücke werden immer teurer. Je teurer<br />

sie sind, desto mehr lohnt es sich, in die Höhe zu bauen. Für<br />

den modernen <strong>Holz</strong>bau ist das kein Problem: Gebäude mit<br />

acht Geschossen wurden bereits erfolgreich realisiert und auch<br />

deutlich mehr Geschosse sind tragwerkstechnisch machbar.<br />

Matthias Broneske<br />

Baulückenschließungen<br />

Behutsame Stadtergänzung<br />

Auch in dicht bebauten Stadtteilen<br />

gibt es noch Baulücken. Trotz<br />

klarer räumlicher Begrenzungen<br />

erlauben sie individuelle Lösungen<br />

– vom gemischt genutzten<br />

Geschossbau bis zum Reihenhaus.<br />

Die klare Trennung zwischen einer<br />

Vorderseite zum öffentlichen Raum<br />

und einer Rückseite zum privaten<br />

Garten hat ihren eigenen Reiz.<br />

Zudem bringt die Bebauung der<br />

Grundstücke für ihre Nachbarschaft<br />

meist positive Impulse.<br />

Bestandserneuerung<br />

Energie sparen und Nutzfläche gewinnen<br />

Die Erneuerung des Gebäudebestands ist die größte und<br />

wichtigste Bauaufgabe der nächsten Jahrzehnte – aus<br />

energetischen und aus sozialen Gründen. Vorgefertigte<br />

<strong>Holz</strong>rahmenelemente sind inzwischen eine wettbewerbsfähige<br />

Lösung, vor allem, wenn bei notwendige Sanierungen<br />

damit auch die Nutzfläche erweitert wird.<br />

Außerdem<br />

<strong>Holz</strong>bau in der europäischen Stadtgeschichte<br />

Stefan Müller-Naumann<br />

Impressum<br />

Offizielles Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />

Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen<br />

Baugewerbes e.V. (ZDB), Berlin, Offizielles Organ der<br />

Europäischen Vereinigung des <strong>Holz</strong>baus (EVH), Luxemburg<br />

Verlag:<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Römerstraße 4<br />

86438 Kissing<br />

Telefon +49 82 33.23-0<br />

www.weka.de ı www.mikado-online.de<br />

Herausgeber:<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer:<br />

Stephan Behrens ı Michael Bruns ı Werner Pehland<br />

Verlagsleiter Zeitschriften Bauhandwerk:<br />

Christoph Maria Dauner<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph M. Dauner (cm) (verantw.)<br />

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Redaktion:<br />

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RA Michael Hafner ı Dipl.-Betriebsw. Joachim Hörrmann ı<br />

RA Alexander Habla ı Dipl.-Ing. Rainer Kabelitz-Ciré ı<br />

Dipl.-Ing. Matthias Krauss ı Matthias Link ı<br />

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11 Ausgaben (Inland): 98,00 €<br />

11 Ausgaben Studenten/<br />

Meisterschüler: 75,00 €<br />

Einzelheft: 12,80 €<br />

Produktion:<br />

Helmut Göhl (verantw.) ı Silke Schwer<br />

Konzeptionslayout, Grafik und Satz:<br />

Popp Media Service ı Herrenbachstraße 17 ı 86161 Augsburg<br />

Lithografie:<br />

high end dtp-service ı Lothar Hellmuth<br />

Druck:<br />

Firmengruppe APPL ı sellier druck GmbH<br />

Angerstraße 54 ı 85354 Freising<br />

ISSN<br />

0944-5749<br />

Erscheinungsweise:<br />

11 Ausgaben jährlich<br />

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Erkenntnissen zu erstellen. Die inhaltliche Richtigkeit und<br />

Fehlerfreiheit wird ausdrücklich nicht zugesichert. Bei<br />

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und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jeglicher<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher<br />

schriftlicher Genehmigung des Verlags und mit Quellenangabe<br />

gestattet. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />

Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar.<br />

Redaktionelle Änderungen vorbehalten.<br />

70<br />

mikado 5.2013


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Baustellenwetter<br />

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Verband aktuell Verbände & Vereinigungen<br />

Bundesvereinigung Bauwirtschaft (BVB)<br />

Forderungen zur Bundestagswahl<br />

Eine Stärkung des Mittelstands und eine umfangreichere Förderung<br />

des Bauwesens sind zwei der Forderungen, mit denen die Bundesvereinigung<br />

Bauwirtschaft (BVB) im Wahljahr 2013 an die Politik herantritt.<br />

▴▴In München auf dem Podium (v.l.n.r.): Felix Pakleppa (Hauptgeschäftsführer<br />

des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe), Karl-Heinz<br />

Schneider (Vorsitzender der Bundesvereinigung Bauwirtschaft) und<br />

Manfred Stather (Stellv. Vorsitzender der Bundesvereinigung Bauwirtschaft)<br />

Auf der Internationalen<br />

Handwerksmesse in München<br />

präsentierte die Bundesvereinigung<br />

Bauwirtschaft<br />

(BVB) Forderungen zur Bundestagswahl<br />

2013: „Ein leistungsfähiger<br />

Mittelstand ist das Rückgrat<br />

der deutschen Wirtschaft.<br />

Die mittelständischen Unternehmen<br />

stehen für unternehmerische<br />

Verantwortung, für<br />

Arbeits- und Ausbildungsplätze<br />

in Deutschland. Diese Unternehmenskultur<br />

gilt es zu fördern<br />

und zu stärken.“<br />

Bauinvestitionen dienen<br />

der Binnenkonjunktur<br />

Der BVB-Vorsitzende Karl-<br />

Heinz Schneider forderte von<br />

der Politik neben einer Orientierung<br />

an den Bedürfnissen des<br />

Mittelstandes vor allem inländische<br />

Investitionen. Diese seien<br />

Grundlage für wirtschaftliches<br />

Wachstum in Deutschland<br />

und erhielten und <strong>schafft</strong>en Arbeitsplätze.<br />

Insbesondere Bauinvestitionen<br />

seien dafür prädestiniert.<br />

„Wir stehen vor großen Herausforderungen<br />

im Wohnungsund<br />

Städtebau“, betonte Felix<br />

Pakleppa, Hauptgeschäftsführer<br />

des Zentralverbandes Deutsches<br />

Baugewerbe (ZDB). Um<br />

den Mietwohnungsbau anzukurbeln,<br />

regte er eine Verdoppelung<br />

des Abschreibungssatzes<br />

von zwei auf vier Prozent an.<br />

Gegen den Investitionsstau bei<br />

der kommunalen Infrastruktur<br />

regte der an, die Städtebauförderung<br />

wieder auf ein Niveau<br />

Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />

mikado<br />

von 600 Mio. Euro anzuheben.<br />

Für die Förderung sozialen<br />

Wohnraums in den Städten<br />

und Gemeinden soll der Bund<br />

auch in den Jahren 2014 bis<br />

2019 jährlich 518 Mio. Euro bereitstellen.<br />

Keine Energiewende ohne<br />

energetische Sanierung<br />

Die deutsche Bauwirtschaft<br />

wehrte sich gegen die „stromlastige<br />

Sicht“ auf die Energiewende.<br />

Nach Ansicht Manfred<br />

Stathers, Stellvertretender Vorsitzender<br />

der Bundesvereinigung<br />

Bauwirtschaft und Präsident des<br />

Zentralverbandes Sanitär Heizung<br />

Klima, lässt sich die Energiewende<br />

„im wahrsten Sinne<br />

des Wortes ‚bauen‘, und zwar<br />

dort, wo gewaltige Energieeffizienzpotenziale<br />

zu heben sind:<br />

bei den Gebäuden.“<br />

Daher forderte er eine Verstetigung<br />

der Förderung des<br />

Neubaus wie auch der energetischen<br />

Modernisierung. Eine<br />

haushaltsabhängige Stop-andgo-Förderung<br />

führt zur Verunsicherung<br />

potenzieller Investoren.<br />

Erforderlich sei eine rechtzeitige<br />

Entscheidung über die Fortführung<br />

von Fördermaßnahmen.<br />

Eigenheimbesitzer, die in den<br />

Kauf, den Werterhalt oder die<br />

Wertsteigerung einer Immobilie<br />

investieren wollten, brauchten<br />

verlässliche Fördermittelinstrumente.<br />

Dazu zählten auch<br />

steuerliche Anreize.<br />

Die Bundesvereinigung Bauwirtschaft<br />

vertritt die gemeinsamen<br />

Interessen von 300 000 Betrieben<br />

des deutschen Bau- und<br />

Ausbauhandwerks mit 2,4 Mio.<br />

Beschäftigten und 300 000 Auszubildenden.<br />

Sie erbringen fast<br />

80 Prozent der Leistungen der<br />

Bauwirtschaft in Deutschland.<br />

Zu ihren Mitgliedsverbänden<br />

gehört auch der ZDB.<br />

▪<br />

◂ ◂Sämtliche politischen<br />

Forderungen der<br />

Deutschen Bauwirtschaft<br />

zur Bundestagswahl<br />

2013 sind unter<br />

www.bv-bauwirtschaft.de<br />

in der Rubrik „Publikationen“<br />

als 40-seitige<br />

Broschüre downloadbar<br />

I


Verband aktuell<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />

▴▴Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler (3.v.l.) verblüffte auf der Internationalen Handwerksmesse mit seinen Sägefähigkeiten<br />

Berufsweltmeisterschaft „WorldSkills 2013“ in Leipzig<br />

Wirtschaftsministerium lud zum Training<br />

Als Vorbereitung auf die „WorldSkills 2013“ durfte die deutsche Zimmerer-<br />

Nationalmannschaft im Rahmen der Internationalen Handwerksmesse in München<br />

auf dem Stand des Bundeswirtschaftsministeriums öffentlich trainieren.<br />

Damit sich das deutsche<br />

Baugewerbe so optimal wie<br />

möglich auf die Berufsweltmeisterschaft<br />

„WorldSkills 2013“ in<br />

Leipzig vorbereiten konnte, hatte<br />

das Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Technologie das<br />

Nationalteam des Deutschen<br />

Baugewerbes zu einem öffentlichen<br />

Training auf seinen Stand<br />

auf der Internationalen Handwerksmesse<br />

Anfang März 2013<br />

in München eingeladen. Neben<br />

den Maurern, Fliesenlegern und<br />

Stuckateuren waren auch die<br />

Zimmerer dabei. Trainiert haben<br />

der WM-Teilnehmer und der<br />

Ersatzkandidat aus jedem dieser<br />

Bauhandwerksberufe.<br />

Europameister kämpft um<br />

die Weltmeisterschaft<br />

Aus der Zimmerer-Nationalmannschaft<br />

tritt der 21-jährige<br />

Baden-Württemberger Andreas<br />

Fichter bei der WM an. Er war<br />

im letzten Jahr Europameister<br />

in der Einzel- und Mannschaftswertung<br />

geworden und konnte<br />

sich im Februar das einzige Zimmerer-Ticket<br />

für die Berufsweltmeisterschaft<br />

sichern. Teamkollege<br />

Kevin Weidner hatte das<br />

Nachsehen, steht aber als Ersatzkandidat<br />

zur Verfügung<br />

und trainiert vor allem für die<br />

Zimmerer-EM 2014 in Frankreich,<br />

denn hier geht es schließlich<br />

um die Titelverteidigung.<br />

WorldSkills 2013<br />

Die Berufsweltmeisterschaften finden vom 2. bis 7. Juli 2013 auf<br />

dem neuen Leipziger Messegelände statt. Besucher können den<br />

Wettbewerb an den vier Wettbewerbs-Tagen vom 3. bis 6. Juli<br />

wie folgt besuchen:<br />

▸▸ 3. Juli: 10 bis 17 Uhr<br />

▸▸ 4. Juli: 9 bis 17 Uhr<br />

▸▸ 5. Juli: 9 bis 17 Uhr<br />

▸▸ 6. Juli: 9 bis 16 Uhr<br />

Der Eintritt kostet 9,00 Euro an der Tageskasse und 6,50 Euro<br />

im Online-Vorverkauf. Ermäßigte Tageskarten gibt es für Schüler,<br />

Auszubildende, Studenten, Teilnehmer am Bundes- und am<br />

Jugendfreiwilligendienst, Schwerbehinderte, Erwerbslose und<br />

Rentner für 4,50 Euro an der Tageskasse und 4,00 Euro im<br />

Online-Vorverkauf.<br />

Weitere Infos: www.worldskillsleipzig2013.com<br />

II<br />

mikado 5.2013


Verband aktuell<br />

mikado-Interview<br />

„Ein Event der Superlative“<br />

Für einen reibungslosen Wettbewerb der Zimmerer bei den<br />

„WorldSkills 2013“ sorgen zwei deutsche Ausbildungsmeister:<br />

Jens Volkmann vom Kasseler „Bubiza“ ist Werkstattleiter bzw.<br />

„Supervisor“, wie das bei diesem Wettbewerb heißt. Sein<br />

Stellvertreter ist Stephan Hielscher vom „Komzet Bau Bühl“.<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />

▴▴Andreas Fichter (links) und Kevin Weidner (rechts) vor ihrem Pavillon<br />

Unterstützt wird die Nationalmannschaft<br />

seit fünf Jahren<br />

von den Leistungspartnern von<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland.<br />

Rösler besucht Zimmerer-<br />

Nationalmannschaft<br />

Bundeswirtschaftsminister Dr.<br />

Philipp Rösler wünschte auf<br />

der IHM dem Nationalteam des<br />

Deutschen Baugewerbes höchstpersönlich<br />

alles Gute für eine<br />

erfolgreiche WM. Dabei ließ er<br />

es sich nicht nehmen, selbst zur<br />

Säge zu greifen. Die Zimmerer<br />

zeigten sich von seinen Fähigkeiten<br />

beeindruckt. Ullrich<br />

Huth, Vorsitzender von <strong>Holz</strong>bau<br />

Deutschland, überreichte<br />

ihm einen „Timmy“.<br />

Die Zimmerer bauten auf der<br />

Handwerksmesse die Aufgabe<br />

der letzten „WorldSkills 2011“<br />

nach: einen <strong>Holz</strong>pavillon. Der<br />

wurde noch auf der Messe an<br />

den Kreisjugendring München<br />

übergeben und soll demnächst<br />

auf dem Abenteuerspielplatz<br />

„Abix“ im Münchner Stadtteil<br />

Hasenbergl stehen. Das Training<br />

in München leitete der Zimmerer-Ausbildungsmeister<br />

Hans<br />

Wittmann aus dem bayerischen<br />

Ansbach, der auch Mitglied im<br />

Arbeitskreis Wettbewerbsaufgaben<br />

von <strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />

ist: „Es war eine Ehre für mich,<br />

die besten deutschen Zimmerer<br />

zu trainieren und damit einen<br />

Beitrag für eine erfolgreiche<br />

WM-Teilnahme zu leisten.“<br />

WorldSkills in Leipzig sind<br />

die größten aller Zeiten<br />

Die Berufsweltmeisterschaft<br />

„WorldSkills 2013“ wird die<br />

größte aller Zeiten sein. Sie findet<br />

vom 2. bis 7. Juli 2013 erstmals<br />

nach 40 Jahren wieder in<br />

Deutschland statt: in Leipzig.<br />

Unter der Schirmherrschaft<br />

von Bundeskanzlerin Angela<br />

Merkel werden über 1000 Teilnehmer<br />

aus ca. 60 Ländern in 45<br />

offiziellen Wettbewerbsdisziplinen<br />

um Gold, Silber und Bronze<br />

kämpfen. Es geht um Präzision<br />

und Genauigkeit sowie<br />

um Nervenstärke und Konzentration.<br />

200000 Besucher und<br />

über 1000 Medienvertreter aus<br />

aller Welt werden zu der Mamutveranstaltung<br />

erwartet.<br />

<br />

Swantje Küttner, Berlin ▪<br />

mikado: Was hat Sie an dieser<br />

Aufgabe gereizt?<br />

Jens Volkmann: Die „World-<br />

Skills“ kommen nach 40 Jahren<br />

wieder nach Deutschland,<br />

also ist dieser Job ziemlich einmalig.<br />

Bisher war ich bei diesem<br />

Wettbewerb als Trainer der<br />

Zimmerer-Nationalmannschaft<br />

eingebunden, nun trage ich die<br />

Verantwortung für einen reibungslosen<br />

Ablauf des Wettbewerbs<br />

selbst.<br />

Können Sie da noch Ihren Traineraufgaben<br />

nachkommen?<br />

Jens Volkmann: Zum Glück<br />

hat die Zimmerer-Nationalmannschaft<br />

ein Trainerteam.<br />

Die Hauptlast muss in diesem<br />

Jahr mein Kollege Michael Rieger<br />

aus dem Zimmererausbildungszentrum<br />

Biberach tragen.<br />

Aber vielleicht bekomme ich<br />

neue Einblicke, um danach unser<br />

Team noch besser vorbereiten<br />

zu können.<br />

▴▴Stephan Hielscher, Ausbildungsmeister<br />

am „Komzet Bau Bühl“<br />

Komzet Bau Bühl<br />

Und was reizt Sie daran, Herr<br />

Hielscher?<br />

Stephan Hielscher: Die<br />

„WorldSkills“ sind ein Event<br />

der Superlative. Ich darf ein<br />

Teil dieses riesigen Uhrwerks<br />

sein und kann dabei zugleich<br />

das fachliche Können der Zimmerer<br />

aus aller Welt miteinander<br />

vergleichen.<br />

Das heißt, Sie beide dürfen unserem<br />

deutschen Teilnehmer Andreas<br />

Fichter keine Tipps geben?<br />

Jens Volkmann: So ist es. Wir<br />

sorgen für faire Wettbewerbsbedingungen,<br />

für gut eingerichtete<br />

Arbeitsplätze und für<br />

gutes <strong>Holz</strong>.<br />

Stephan Hielscher: Aber natürlich<br />

drücken wir beide fest<br />

die Daumen für einen Erfolg<br />

unserer Zimmerer-Nationalmannschaft<br />

im eigenen Land.<br />

Meine Herren, herzlichen Dank<br />

für das Gespräch!<br />

▴▴Jens Volkmann, Ausbildungsmeister<br />

am Kasseler „Bubiza“<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />

Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />

III


Verband aktuell<br />

▴▴Wie bei einem Eisberg ist die Verbandsarbeit nur zu einem geringen Teil sichtbar. Viele Tätigkeiten und Wirkungsbereiche laufen mehr oder weniger<br />

lautlos im Hintergrund ab, sind aber genauso wichtig wie die spektakuläre Aktionen<br />

Verbandsleistungen von <strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />

Viel mehr, als man sieht<br />

Die Verbandsleistungen von <strong>Holz</strong>bau Deutschland sind zum größten Teil<br />

erst bei genauem Hinsehen wahrnehmbar, aber enorm wichtig und<br />

vielfältig. Deshalb ist es sinnvoll, sie einmal etwas ausführlicher vorzustellen.<br />

IV<br />

mikado 5.2013


Verband aktuell<br />

▴▴Mit spektakulären Aktionen wie dem großen Zimmererklatsch mit rund<br />

500 Teilnehmern während der „Dach+<strong>Holz</strong>“ in Köln wirbt <strong>Holz</strong>bau<br />

Deutschland öffentlichkeitswirksam für den Baustoff und das Handwerk<br />

Einen Verband mit dem Bild<br />

eines Eisbergs zu beschreiben<br />

– ein gewagter Vergleich?<br />

Durchaus nicht, denn wie beim<br />

Eisberg sieht man auch bei der<br />

Verbandsarbeit nur rund ein<br />

Siebtel der Arbeit auf den ersten<br />

Blick. Das gilt als Richtlinie<br />

auch für die Verbandsorganisation<br />

des Zimmererhandwerks,<br />

für <strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund<br />

Deutscher Zimmermeister im<br />

Zentralverband des Deutschen<br />

Baugewerbes. Es wird im sog.<br />

„Eisbergmodell der Verbandsarbeit“<br />

veranschaulicht.<br />

Fachspezifische<br />

Interessenvertretung<br />

Nur ein kleiner Teil der Verbandsleistungen<br />

wird auf den<br />

ersten Blick wahrgenommen.<br />

Bei <strong>Holz</strong>bau Deutschland gehören<br />

dazu die Messe „Dach +<br />

<strong>Holz</strong> International“ sowie die<br />

technischen Schriften und<br />

Merkblätter, abrufbar über<br />

den Mitgliederbereich „Infoline“.<br />

Eine Vielzahl von Aufgaben<br />

und Leistungen von <strong>Holz</strong>bau<br />

Deutschland wird häufig<br />

nicht direkt gesehen. Dazu gehört<br />

die fachspezifische Interessenvertretung<br />

in einer Vielzahl<br />

von Gremien und Organisationen<br />

der gesamten <strong>Holz</strong>- und<br />

Bauwirtschaft. Diese Ergebnisse<br />

sind für die Mitgliedsbetriebe<br />

auf den ersten Blick nicht zu erkennen,<br />

ebenso wie die Mitwirkung<br />

an der Forschung, die Interessenvertretung<br />

gegenüber der<br />

Politik und gezielte Öffentlichkeitsarbeit,<br />

die Qualitäts- und<br />

Gütesicherung und damit insgesamt<br />

die Zukunftssicherung<br />

des <strong>Holz</strong>baus.<br />

„Aber das heißt bei Weitem<br />

nicht, dass die Arbeit der Verbandsorganisation<br />

ohne Ergebnisse<br />

ist“, betont der Vorsitzende<br />

von <strong>Holz</strong>bau Deutschland, Ullrich<br />

Huth, und verweist dabei<br />

auf das Selbstverständnis von<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland. Seine<br />

Arbeit bzw. die des vormaligen<br />

Bundes Deutscher Zimmermeister<br />

(BDZ) ist seit der Gründung<br />

im Jahr 1903 vorausschauend<br />

auf die Zukunft gerichtet<br />

und hat eine Langzeitwirkung.<br />

„Um den <strong>Holz</strong>bau voranzubringen,<br />

ist und war immer auch<br />

viel Grundlagenarbeit nötig!<br />

Ich nenne hier als Beispiele nur<br />

den <strong>Holz</strong>rahmenbau-Katalog. Es<br />

war ein wegweisender Schritt<br />

für unser Handwerk und hat<br />

die Entwicklung des <strong>Holz</strong>baus<br />

in den letzten 25 bis 30 Jahren<br />

zu einem ‚Hightech-Handwerk‘<br />

erst möglich gemacht.“<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />

Grundlagenarbeit und<br />

Information<br />

Der <strong>Holz</strong>rahmenbaukatalog und<br />

das Nachschlagewerk „Technik<br />

im <strong>Holz</strong>bau“ sind zwei der vielen<br />

Beispiele, wo ein einzelner<br />

Betrieb nicht viel erreicht hätte,<br />

das Ergebnis aber allen Mitgliedsbetrieben<br />

zugutekommt.<br />

Deshalb stehen die Interessen<br />

der einzelnen Betriebe im Mittelpunkt<br />

aller Aktivitäten und<br />

Projekte von <strong>Holz</strong>bau Deutschland.<br />

Die <strong>Holz</strong>bauunternehmer<br />

sind die Basis der Verbandsstruktur.<br />

Sie stellen eine starke<br />

Gemeinschaft dar und vertreten<br />

ihre Interessen über die<br />

Innungen, Landesverbände und<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland gebündelt.<br />

„Wir müssen uns selbst um unsere<br />

Zukunft kümmern. Das tut<br />

kein anderer für uns!“, bringt es<br />

Huth auf den Punkt.<br />

Die Mitgliedschaft in der Verbandsorganisation<br />

von <strong>Holz</strong>bau<br />

Deutschland bietet zudem viele<br />

Vorteile. Dazu gehören vor<br />

allem Informationen, denn ein<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />

Wettbewerbsvorsprung ist nur<br />

durch einen Informationsvorsprung<br />

möglich! Rund um die<br />

Uhr ist ein Zugang zum Mitgliederbereich<br />

„Infoline“ möglich.<br />

Hier findet der <strong>Holz</strong>bauunternehmer,<br />

der über seine Innung<br />

und seinen Landesverband Mitglied<br />

bei <strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />

ist, die Informationsschriften<br />

„Technik im <strong>Holz</strong>bau“, die<br />

„Fachregeln des Zimmererhandwerks“<br />

sowie Merkblätter<br />

und Informationen zu aktuellen<br />

technischen Fragestellungen.<br />

Die Infoline wird regelmäßig<br />

aktualisiert.<br />

„Vieles sieht man vielleicht<br />

nicht auf Anhieb“, erklärt Huth.<br />

„Aber fragen Sie uns, schauen<br />

Sie in der Infoline nach und<br />

kommen Sie zu unseren Veranstaltungen<br />

wie dem Obermeistertag,<br />

wo wir explizit Rechenschaft<br />

ablegen, was wir<br />

tun – mit den Beiträgen unserer<br />

Betriebe im Interesse aller<br />

Mitglieder!“<br />

Swantje Küttner, Berlin ▪<br />

„<strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister im<br />

Zentralverband des Deutschen Baugewerbes“ mit Sitz in Berlin<br />

ist die Berufsorganisation des deutschen Zimmerer- und <strong>Holz</strong>baugewerbes.<br />

Sie vertritt die branchenspezifischen Interessen<br />

der Zimmereibetriebe in Deutschland sowie in Europa als<br />

Mitglied in der Europäischen Vereinigung des <strong>Holz</strong>baus (EVH).<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland hat 15 Landesverbände und zahlreiche<br />

Innungen. Die Geschäftsstelle in Berlin setzt sich auf Bundesebene<br />

für die Interessen der Betriebe ein.<br />

Als Bundesfachgruppe im „Zentralverband des Deutschen<br />

Baugewerbes“ (ZDB) ist <strong>Holz</strong>bau Deutschland in einen Verband<br />

eingebunden, der sich um Normung im Bauwesen, um<br />

Baukonjunktur, Wirtschaftspolitik, Rechtspolitik, Steuerpolitik,<br />

Unternehmensentwicklung und Betriebswirtschaft und als<br />

Arbeitgeberverband um die Sozial- und Tarifpolitik sowie die<br />

Berufsbildung für seine Betriebe einsetzt. Über das Netzwerk<br />

des ZDB ist die Mitgestaltung der baupolitischen Rahmenbedingungen<br />

auf Bundesebene möglich.<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland pflegt auch die Zusammenarbeit mit<br />

Partnerorganisationen aus der gesamten Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft<br />

und ist Mitglied im Deutschen <strong>Holz</strong>wirtschaftsrat (DHWR),<br />

der die Interessen der <strong>Holz</strong>wirtschaft vertritt. Die Vernetzung<br />

mit diesen Interessengruppen ist wichtig zur Sicherung des<br />

Rohstoffs <strong>Holz</strong> und der verstärkten <strong>Holz</strong>nutzung.<br />

Weitere Infos: www.holzbau-deutschland.de<br />

Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />

V


Verband aktuell<br />

Meisterprüfungsaufgabe<br />

Zwei Bände für eine erfolgreiche Karriere<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland hat für die Meisterprüfung im Zimmererhandwerk<br />

eine „Muster-Meisterprüfungsaufgabe – Aufgaben und Lösungen“ in zwei Bänden<br />

veröffentlicht – ein Projekt im Rahmen der „Offensive Aufstiegsqualifizierung“.<br />

Mit der Erarbeitung der<br />

Muster-Meisterprüfungsaufgabe<br />

will <strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />

das Niveau von Meisterprüfungen<br />

entsprechend den<br />

ständig steigenden Ansprüchen<br />

an das Berufsbild anpassen und<br />

Hilfestellung für die Prüfungsausschüsse<br />

bei der Erstellung<br />

von Prüfungsaufgaben leisten.<br />

Das Bundesbildungszentrum<br />

des Zimmerer- und Ausbaugewerbes<br />

in Kassel und das Zimmerer-Ausbildungszentrum<br />

in<br />

Biberach erarbeiteten die beiden<br />

Bände. Die Leistungspartner<br />

von <strong>Holz</strong>bau Deutschland – führende<br />

Hersteller von Baustoffen,<br />

Bauelementen und Baumaschinen<br />

– unterstützten sie dabei.<br />

Die beiden Bände können<br />

bei der „Fördergesellschaft<br />

<strong>Holz</strong>bau und Ausbau“ auf der<br />

Website www.fg-holzbau.de<br />

bestellt werden. Sie kosten zusammen<br />

59 Euro inkl. 7 % Mehrwertsteuer,<br />

zuzüglich Porto und<br />

Verpackung.<br />

VI<br />

Erklärtes Ziel:<br />

exzellentes Fachpersonal<br />

Die „Offensive Aufstiegsqualifizierung“<br />

wurde im Herbst 2010<br />

gestartet. Ihr Ziel ist es, die Qualität<br />

der Ausbildung im Zimmererhandwerk<br />

zu erhöhen und<br />

Nachwuchskräften eine interessante<br />

Berufskarriere im <strong>Holz</strong>bau<br />

zu ermöglichen. Denn zum<br />

einen steht <strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />

in der Verantwortung gegenüber<br />

den Unternehmen und<br />

den Absolventen der Meisterschulen,<br />

zum anderen sieht sich<br />

der Verband den hohen Qualitätsansprüchen<br />

der Kunden<br />

verpflichtet, die sich nur durch<br />

exzellent qualifiziertes Fachpersonal<br />

erfüllen lassen. Das<br />

führte zur Ausarbeitung der<br />

„Offensive Aufstiegsqualifizierung<br />

– vom Gesellen zum von<br />

Anerkennung ohne<br />

weitere Maßnahme<br />

mikado 5.2013<br />

Einschlägige 3-jährige<br />

Berufspraxis nachgewiesen?<br />

Ja<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland anerkannten<br />

Zimmermeister“ und der damit<br />

verbundenen verbandseigenen<br />

Aufstiegsfortbildung.<br />

Umfangreiches<br />

Maßnahmenpaket<br />

Die „Offensive Aufstiegsqualifizierung“<br />

umfasst folgende Maßnahmen:<br />

▸▸ Einführung verbandseigener<br />

Qualifikationen „von <strong>Holz</strong>bau<br />

Deutschland anerkannt“<br />

mit Qualifikationsurkunden<br />

für Vorarbeiter, Werkpoliere,<br />

geprüfte Poliere und Zimmermeister<br />

▸▸ Anerkennung von Bildungseinrichtungen<br />

im Zimmererhandwerk<br />

durch <strong>Holz</strong>bau<br />

Deutschland in einem freiwilligen<br />

Verfahren. Bislang<br />

sind anerkannt:<br />

Von <strong>Holz</strong>bau Deutschland anerkannter Zimmermeister<br />

Workshop mit Projektarbeit<br />

und 5-jähriger Berufspraxis<br />

Ja Nein Ja<br />

Bildungsstätte von <strong>Holz</strong>bau<br />

Deutschland anerkannt?<br />

Ergänzungslehrgang mit<br />

Prüfung<br />

– Zimmerer-Ausbildungszentrum<br />

in Biberach<br />

– Städtische Fachschule für<br />

Bautechnik in München<br />

– Josef-Greising-Schule in<br />

Würzburg<br />

– Bundesbildungszentrum<br />

des Zimmerer- und Ausbaugewerbes<br />

in Kassel<br />

▸▸ Veröffentlichung einer Aufgabensammlung<br />

für die<br />

Meisterprüfung im Zimmererhandwerk<br />

▸▸ Unterstützung von Meisterschülern<br />

und -schulen<br />

Swantje Küttner, Berlin ▪<br />

Weitere ausführliche Infos:<br />

www.holzbau-deutschland.de<br />

→ <strong>Holz</strong>bau Deutschland →<br />

Handlungsfelder → Berufsbildung<br />

→ Offensive<br />

Ausbildungsqualifizierung<br />

Einschlägige 3-jährige<br />

Berufspraxis nachgewiesen?<br />

Nein<br />

Ergänzungslehrgang mit<br />

Prüfung und 5-jähriger<br />

Berufspraxis<br />

Nein


Verband aktuell Aus den Landesverbänden<br />

Ausschuss Technik und Umwelt (ATU)<br />

Viel Normenarbeit in Ostfildern<br />

Der Ausschuss Technik und Umwelt (ATU) von <strong>Holz</strong>bau Deutschland tagte im<br />

März 2013 im neuen Forum <strong>Holz</strong>bau in Ostfildern. Die Ausschussmitglieder konnten<br />

dabei auch gleich das vorbildliche <strong>Holz</strong>bauwerk besichtigen und ausprobieren.<br />

▴▴Die Mitglieder des Ausschusses Technik und Umwelt (ATU)<br />

von <strong>Holz</strong>bau Deutschland vor dem Forum <strong>Holz</strong>bau in Osterfildern<br />

▴▴In einem der Seminarräume rauchten dann die Köpfe. Die<br />

Ausschussmitglieder berieten wichtige Themen aus der Normung<br />

Zahlreiche Themen aus dem<br />

Bereich der Normung beherrschten<br />

die Tagesordnung<br />

und Beratungen. Allem voran<br />

standen Fragestellungen<br />

zur Neufassung der ATV DIN<br />

18334 „Zimmer- und <strong>Holz</strong>bauarbeiten“.<br />

Die Ausschreibung<br />

von Gerüsten wurde diskutiert,<br />

da auch in anderen Allgemeinen<br />

Technischen Vertragsbedingungen<br />

für Bauleistungen<br />

(ATV) nach Lösungen gesucht<br />

wird, die den heutigen Gegebenheiten<br />

besser Rechnung tragen.<br />

Bei der Pflicht der Auftragnehmer<br />

zur Anmeldung von Bedenken<br />

ging es um die Frage<br />

des Umfangs von Prüfungen.<br />

„Es muss klargestellt werden,<br />

dass es sich hierbei lediglich um<br />

gewerkespezifische Prüfungen<br />

durch Inaugenscheinnahme und<br />

bei offenkundigen Problemen<br />

handeln kann“, meint der Ausschuss.<br />

Bei der Regelung über die<br />

Freigabe von Werkstattzeichnungen<br />

wurde ebenfalls nach<br />

einer Formulierung für Werkstattzeichnungen,<br />

die der Auftragnehmer<br />

nach eigenem Ermessen<br />

fertigt, gesucht.<br />

Ebenso wichtig sind die abschließenden<br />

Arbeiten an der<br />

DIN 4109 zum Schallschutz,<br />

bei der es um den Bauteilkatalog<br />

ging. Sie soll in diesem Jahr<br />

als Entwurf erscheinen. Informiert<br />

wurde über die DIN 4108-<br />

2 „Mindestanforderungen an<br />

den Wärmeschutz“. Der Nachweis<br />

des sommerlichen Wärmeschutzes<br />

wurde mit der Ausgabe<br />

vom Februar 2013 überarbeitet<br />

und ein Unbedenklichkeitskriterium<br />

zur Schimmelbildung in<br />

Ecken aufgenommen.<br />

Angesprochen wurde auch die<br />

Überarbeitung der Fachregeln<br />

01 „Außenwandbekleidungen“<br />

und 02 „Balkone und Terrassen“.<br />

Nach der Neufassung von<br />

Normen, insbesondere der DIN<br />

68800, sind sie diesen anzupassen.<br />

Walter Bauer, Stellvertretender<br />

Ausschussvorsitzender und<br />

Präsident des <strong>Holz</strong>bau-Deutschland-Instituts,<br />

setzte sich für<br />

eine hohe Bearbeitungspriorität<br />

Infoline vollständig überarbeitet<br />

für die Fachregel 03 „Schallschutz<br />

von <strong>Holz</strong>bauteilen“ ein,<br />

„um bei Erscheinen der Neufassung<br />

der DIN 4109 ‚Schallschutz‘<br />

entsprechende <strong>Holz</strong>baulösungen<br />

bei den Decken<br />

anbieten zu können.“<br />

▪<br />

Anfang Mai 2013 hat <strong>Holz</strong>bau Deutschland eine vollständig<br />

überarbeitete Fassung seines Mitgliederbereichs „Infoline“<br />

freigeschaltet. Roland Glauner, der zuständige Fachreferent<br />

für die Infoline, stellte den neuen Aufbau auf der Fachversammlung<br />

am 26. März 2013 vor. „Unsere Infoline ist kein<br />

geheimer Mitgliederbereich mehr, sondern wir zeigen, was<br />

wir als Organisation zu bieten haben. Die Inhalte der Infoline<br />

werden über die Google-Suche gefunden und inhaltlich angerissen.<br />

Allerdings können nur Mitglieder in der Verbandsorganisation<br />

Dokumente wie die Fachregeln und die Schriftenreihe<br />

„Technik im <strong>Holz</strong>bau“ herunterladen.“ Zugang zur Infoline<br />

bekommen exklusiv die Mitgliedsbetriebe in der Verbandsorganisation<br />

von <strong>Holz</strong>bau Deutschland. Für Nichtmitglieder<br />

gibt es eine Download-Sperre.<br />

Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />

VII


Verband aktuell Verbände & Vereinigungen<br />

Leistungspartner von <strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />

Interviews mit begeisterten Bauherren<br />

Die Website www.zimmermeister-modernisieren.de erläutert potenziellen<br />

Bauherren die Maßnahmen einer energetischen Modernisierung.<br />

Interviews mit den Bauherren der vorgestellten Projekte ergänzen sie nun.<br />

▴▴Auf der Bauherren-Website www.zimmerer-modernisieren.de stehen nun<br />

auch Interviews mit begeisterten Bauherren<br />

Die Website der Kampagne<br />

„Modernisieren – natürlich<br />

mit <strong>Holz</strong>“ wurde um Interviews<br />

mit Bauherren der einzelnen<br />

Bautagebücher ergänzt.<br />

Die Auftraggeber der Baumaßnahmen<br />

stellten sich den Fragen<br />

und bewerteten ihre Modernisierungsprojekte<br />

sowie die<br />

Zusammenarbeit mit den <strong>Holz</strong>baubetrieben.<br />

Schon die Überschriften<br />

zeigen, wie positiv die<br />

Bauherren auf den <strong>Holz</strong>bau zu<br />

sprechen sind.<br />

„Erfreulicherweise konnte ich<br />

feststellen, dass unser Verbrauch<br />

trotz der deutlich gestiegenen<br />

Wohnfläche gleich geblieben<br />

ist“, „Unsere Wohnsituation<br />

hat sich deutlich verbessert. Es<br />

ist spürbar wärmer“ und „Mit<br />

der durchgeführte Sanierung<br />

sind viele Vorteile verbunden,<br />

die für uns eine Steigerung des<br />

Wohnwertes bedeuten“ sind zusammenfassende<br />

Aussagen aller<br />

Bauherren.<br />

Gefragt wurden sie, wie sich<br />

das Lebensgefühl in ihren Häusern<br />

nach der Renovierung geändert<br />

hat, ob Veränderungen<br />

beim Heizkostenbedarf wahrnehmbar<br />

sind und auch was die<br />

Nachbarn zur neuen Gebäudeoptik<br />

gesagt haben.<br />

Ob Anbauten, Aufstockungen<br />

oder Fassadendämmungen: Die<br />

Bautagebücher auf der Website<br />

www.zimmermeister-modernisieren.de<br />

zeigen die wichtigsten<br />

Maßnahmen zur energetischen<br />

Modernisierung Schritt<br />

für Schritt. Die Website richtet<br />

sich an potenzielle Bauherren<br />

und viele <strong>Holz</strong>bauunternehmer<br />

nutzen sie inzwischen<br />

zur Ergänzung ihrer Beratungsgespräche.<br />

Zahlreiche Werbemittel<br />

Die Kampagne „Modernisieren –<br />

natürlich mit <strong>Holz</strong>“ ist ein Projekt<br />

der Leistungspartner von<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland, einem<br />

Zusammenschluss führender<br />

Hersteller von Baustoffen, Bauelementen<br />

und Baumaschinen<br />

mit <strong>Holz</strong>bau Deutschland. Neben<br />

der Website stehen den Mitgliedsbetrieben<br />

von <strong>Holz</strong>bau<br />

Deutschland weitere Marketinginstrumente<br />

zur Verfügung:<br />

ein Faltblatt, eine Powerpoint-<br />

Präsentation, Aufkleber, Aufsteller<br />

und Pressetexte.<br />

Swantje Küttner, Berlin ▪<br />

Das Bestellformular<br />

für die Werbemittel steht auf:<br />

www.holzbauleistungspartner.de<br />

→<br />

Marketing →<br />

Modernisierungskampagne<br />

◂◂Das Faltblatt ist eines<br />

von zahlreichen Werbemitteln,<br />

die den Mitgliedsbetrieben<br />

zur Verfügung stehen<br />

VIII<br />

mikado 5.2013

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