Holz schafft Top-Lagen - Mikado
Holz schafft Top-Lagen - Mikado
Holz schafft Top-Lagen - Mikado
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5.2013<br />
Mai<br />
ISSN 0944-5749<br />
12,80 C=<br />
Unternehmermagazin für <strong>Holz</strong>bau und Ausbau<br />
Waldhotel<br />
Träumen in<br />
Bäumen<br />
Unterspannbahn<br />
Dichten in<br />
Schichten<br />
Ligna 2013<br />
Schauen<br />
fürs Bauen<br />
Dachaufstockung<br />
<strong>Holz</strong> <strong>schafft</strong> <strong>Top</strong>-<strong>Lagen</strong><br />
Organ von<br />
Europäische<br />
Vereinigung des <strong>Holz</strong>baus
5.2013<br />
Mai<br />
ISSN 0944-5749<br />
12,80 C=<br />
Unternehmermagazin für <strong>Holz</strong>bau und Ausbau<br />
Waldhotel<br />
Träumen in<br />
Bäumen<br />
Unterspannbahn<br />
Dichten in<br />
Schichten<br />
Ligna 2013<br />
Schauen<br />
fürs Bauen<br />
Dachaufstockung<br />
<strong>Holz</strong> <strong>schafft</strong> <strong>Top</strong>-<strong>Lagen</strong><br />
Organ von<br />
Europäische<br />
Vereinigung des <strong>Holz</strong>baus
Editorial<br />
Christoph Maria Dauner,<br />
Chefredakteur mikado<br />
Hü oder hott<br />
Widersprüche, wohin ich blicke: Wir frieren in Deutschland bei Dauerfrost bis in den April,<br />
aber das Klima wird immer wärmer. Europa steckt in der Krise, aber die deutsche Wirtschaft<br />
brummt. Wärmedämmung senkt Energiekosten erheblich, aber der ganze Aufwand lohnt<br />
sich nicht. Zu diesem Schluss kam kürzlich eine von der KfW beauftragte Studie des<br />
Schweizer Beratungsunternehmens Prognos. Die<br />
Sanierungskosten ließen sich danach nicht über Ligna 2013: Hannover rollt fürs <strong>Holz</strong> den<br />
die eingesparten Heizkosten finanzieren.<br />
roten Teppich aus. Seite 50. Verwaltung<br />
Zu teure und unrentable Sanierungen – da<br />
regte sich natürlich Widerspruch, das sorgte für<br />
hitzige Debatten und verunsicherte Bauherren.<br />
Prompt steuerte die KfW gegen, korrigierte die<br />
selbst beauftragte Studie und rechnete wissend<br />
blickt durch: Ein Elektronikunternehmen<br />
setzt auf Plusenergie und viel Glas. Seite 44.<br />
Baumhotel: Auf hohem Niveau macht ein<br />
Hotelier mit Baumhäusern so manchen Kindheitstraum<br />
wahr. Seite 65.<br />
vor, dass die Energiekostenersparnis sehr wohl<br />
die Mehrausgaben für Energieeffizienz finanziere. Diesem Ergebnis lässt sich nun kaum<br />
widersprechen. Aber dass die KfW eine Studie beauftragt, von der sie weiß, welches Ergebnis<br />
am Ende stehen muss, finde zumindest ich etwas widersprüchlich.<br />
Aus einem Guss und ohne Widersprüche präsentieren sich hingegen unsere beispielhaften<br />
Aufstockungen, die Sie ab Seite 12 erwarten. Die zusätzlichen Geschosse erweitern ohnehin<br />
gute Immobilienlagen um wertvollen Wohn- bzw. Arbeitsraum, zeigen, was der <strong>Holz</strong>bau<br />
konstruktiv drauf hat, und schaffen so Gebäude mit <strong>Top</strong>-<strong>Lagen</strong> in jeder Hinsicht. Wer würde<br />
da widersprechen wollen?<br />
Ihr<br />
www.mikado-online.de 3
mikado 5.2013 Inhalt<br />
Bernd Ducke / Knauf<br />
Dr. Joachim Mohr<br />
Dachaufstockung: <strong>Holz</strong> setzt eins drauf<br />
In den Städten geht der Trend zur Nachverdichtung.<br />
Doch die meisten Städte sind schon dicht bebaut. Eine<br />
Lösung dafür: vorhandene Dachstühle ausbauen und<br />
Bestandsgebäude aufstocken. Der <strong>Holz</strong>bau bietet hier<br />
große Vorteile: Er ist leicht und die Montage geht schnell<br />
über die Bühne. Seite 12<br />
Vom Wohnhaus- zum Objektbauer<br />
Innerhalb von vier Jahren hat sich eine Zimmerei derart<br />
umstrukturiert, dass man es fast mit einem ganz neuen<br />
Unternehmen zu tun hat. Der Schwenk vom Wohnhauszum<br />
Objektbau erforderte tief greifende Änderungen bei<br />
den Firmengebäuden, in der Verwaltung, der Logistik,<br />
dem Vertrieb und der Produktion. Seite 38<br />
Thema des Monats: Dachaufstockung<br />
12 | Hotel<br />
Trotz Gebäudeklasse 5 und Sonderbau: Gute Ideen<br />
ermöglichen Aufstockung in <strong>Holz</strong>.<br />
20 | Dachausbau<br />
Kreative Ausbauideen verwandeln eine „graue<br />
Maus“ in ein Schmuckstück.<br />
24 | Penthouse<br />
Der Hai stand Pate: Die Aufstockung eines Bürogebäudes<br />
schuf exklusive Räume.<br />
Sanierung und Ausbau<br />
29 | Schwarzwald<br />
Dachsanierung setzt auf saubere Details.<br />
32 | Südharz<br />
Musikschule bezieht denkmalgerecht und ökologisch<br />
sanierte Räume unterm Schlossdach.<br />
Details im Griff<br />
35 | Terrassenüberdachung<br />
Schimmelpilze schädigen Baufurnierplatte.<br />
Management<br />
38 | Neuausrichtung<br />
Ein Schwenk vom Wohnhaus- zum Objektbau erforderte<br />
tief greifende Veränderungen bei Gebäuden,<br />
in Verwaltung, Logistik, Vertrieb und Produktion.<br />
Architektur<br />
44 | Verwaltungsbau<br />
Freundlich, offen und kundennah präsentiert<br />
sich das neue Verwaltungsgebäude. Besonders<br />
spannend ist das Energiekonzept.<br />
Messe<br />
50 | Ligna 2013<br />
Hannover erwartet bis zu 90 000 Besucher zum<br />
großen Branchentreffpunkt der holzverarbeitenden<br />
Industrie.<br />
Zimmermeisterdach<br />
56 | Unterspann- und Unterdeckbahnen<br />
Unterspann- und Unterdeckbahnen können hoch<br />
reißfest, brandhemmend und UV-beständig sein.<br />
4<br />
mikado 5.2013
mikado<br />
1. Deutsches Baumhaus-Hotel<br />
Alles ist hier krumm und schief,<br />
eng und verwinkelt, märchenhaft.<br />
Doch dahinter steckt eine ausgeklügelte<br />
Planung, handwerkliches<br />
Können, Mut zur Improvisation und<br />
langjährige Erfahrung. Seite 65<br />
Titel:<br />
HAI – Hammerer<br />
Aluminium<br />
Industries;<br />
Günther<br />
Hartmann;<br />
Fiberweb;<br />
Deutsche Messe<br />
Ein Magazin der<br />
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Treffen Sie uns<br />
Hannover, 6.-10.5.13, Halle 15 | Stand E 18<br />
Fortbildung<br />
60 | 4. <strong>Holz</strong>BauSpezial<br />
Schall und Rauch: <strong>Holz</strong>bauer informierten sich<br />
über Neuigkeiten in Akustik und Brandschutz.<br />
<strong>Holz</strong>welten<br />
65 | Baumhaushotel<br />
Wie von Kindern gemacht sehen die Baumhäuser<br />
im „1. Deutschen Baumhaus-Hotel“ aus, doch dahinter<br />
steckt ein klares Konzept und viel Erfahrung.<br />
Rubriken<br />
3 | Editorial<br />
6 | Kurz und bündig<br />
37 | Ihr gutes Recht<br />
42 | Büro kompakt<br />
43 | Verband aktuell<br />
43 | Tipps und Termine<br />
51 | Inserenten<br />
54 | Branchenführer<br />
61 | Unternehmen<br />
70 | Vorschau/Impressum<br />
„Follow your instinct“ – so lautet für uns das Leitmotiv<br />
jeder Produktentwicklung. Die neue Handkreissäge<br />
K 85 zeigt, was das bedeutet. Mit ihrer Flexibilität,<br />
ihrer Performance und ihrem hohen Anwendungskomfort<br />
ist sie hervorragend auf die kommenden Anforderungen<br />
im <strong>Holz</strong>handwerk vorbereitet: auf eine<br />
Zukunft, in der <strong>Holz</strong> für Sie und Ihr Werkzeug nur einer<br />
von mehreren Werkstoffen ist. Kurz: Mit dem instinktiven<br />
Griff zur K 85 wird es für Sie noch leichter, in jeder<br />
Situation einen guten Job zu machen. Mehr unter<br />
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kurz & bündig<br />
mikado-Interview<br />
„Der mittelstandsfeindlichste Gesetzentwurf dieser Legislaturperiode“<br />
Große Empörung löste ein Gesetzentwurf zur Bekämpfung von<br />
Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr aus. mikado befragte dazu<br />
Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des<br />
Deutschen Baugewerbes (ZDB).<br />
mikado: Herr Pakleppa, worum<br />
geht es beim Gesetz zur Bekämpfung<br />
von Zahlungsverzug?<br />
Felix Pakleppa: Es geht um die<br />
Umsetzung einer EU-Richtlinie<br />
in deutsches Recht. Ziel der EU<br />
war die Verkürzung von Zahlungsfristen.<br />
Die Bundesregierung<br />
hat das bei der Umsetzung<br />
umgedreht. Nach dem ursprünglichen<br />
Gesetzentwurf, der bei einer<br />
Anhörung im Januar 2013 im<br />
Rechtsausschuss des Bundes-<br />
tages erörtert wurde, würden wir<br />
deutlich längere Zahlungsfristen<br />
bekommen, als dies derzeit der<br />
Fall ist – zum großen Nachteil der<br />
kleinen und mittleren Bauunternehmen.<br />
Ihre Rechtsposition als<br />
Gläubiger würde verschlechtert.<br />
Die gesetzliche Festschreibung<br />
einer Zahlungsfrist von 60<br />
Tagen heißt, dass diese 60 Tage<br />
zur Regelzahlungsfrist würden –<br />
mit entsprechenden Liquiditätseinbußen.<br />
Was hat der ZDB dagegen unternommen?<br />
Um das Gesetz in seiner geplanten<br />
Ausführung zu verhindern,<br />
haben wir schon mit zahlreichen<br />
Parlamentariern der<br />
Regierungskoalition und mit<br />
Vertretern des Bundesjustizministeriums<br />
gesprochen und<br />
ihnen eindringlich die Folgen<br />
dargestellt. Auch mit der Bundesjustizministerin,<br />
dem Bundesbauminister<br />
und dem Bundeswirtschaftsminister<br />
haben wir<br />
gesprochen. Es geht ja nicht nur<br />
um die Liquiditätseinbußen, sondern<br />
es soll auch erstmalig eine<br />
Frist für die Abnahme einer Leistung<br />
eingeführt werden.<br />
Wo liegt da das Problem?<br />
Das ist vor allem am Bau sehr<br />
problematisch. Wenn zum Beispiel<br />
Fenster eingebaut werden,<br />
anschließend weitere Baumaßnahmen<br />
erfolgen und erst dann<br />
die Leistung des Fensterbauers<br />
abgenommen wird, könnten bereits<br />
Schäden an den Fenstern<br />
entstanden sein. Dann stellt sich<br />
die Frage: Wer haftet dafür?<br />
Hatten Sie Verbündete bei Ihren<br />
Bemühungen?<br />
Die deutsche Bauwirtschaft hat<br />
hier mit einer Stimme gesprochen.<br />
Die Bundesvereinigung<br />
Bauwirtschaft und der Hauptverband<br />
der Deutschen Bauindustrie<br />
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mikado 5.2013<br />
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sahen die Folgen genauso fatal<br />
wie wir. Auch der Zentralverband<br />
des Deutschen Handwerks hat<br />
deutlich davor gewarnt.<br />
Wie ist der aktuelle Stand?<br />
Ein Ergebnis steht derzeit leider<br />
noch nicht fest. Vier als Sachverständige<br />
geladene Universitätsprofessoren<br />
hatten sich<br />
bei der Anhörung im Bundestag<br />
im Sinne der ursprünglichen<br />
1:1-Umsetzung der Richtlinie<br />
ausgesprochen. Die von uns<br />
angeführte Front aus der Praxis<br />
hat massiv dagegengehalten –<br />
mit Wirkung: Der Gesetzentwurf<br />
wird nochmals überarbeitet. Ob<br />
wir erfolgreich waren, wird sich<br />
▴▴Felix Pakleppa (ZDB)<br />
kämpft gegen das geplante Gesetz<br />
zeigen. Das Justizministerium hat<br />
seinen Gesetzentwurf nach der<br />
Anhörung im Ausschuss allerdings<br />
schon zurückgezogen.<br />
Herr Pakleppa, herzlichen Dank!<br />
3d-cad/cam für den holzsystembau<br />
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BDA Preis Bayern 2013<br />
<strong>Holz</strong>bauquote von 50 Prozent<br />
Fünf der zehn Preisträger des „BDA Preis Bayern 2013“ sind<br />
<strong>Holz</strong>bauten! In der Kategorie „Raumwirkung“ gewann das<br />
Hotel Tannerhof in Bayrischzell von Florian Nagler Architekten,<br />
in der Kategorie „Soziales Engagement“ das Pfadfinderhaus<br />
Ottobrunn von Palais Mai Architekten (siehe mikado 11.2010),<br />
in der Kategorie „Ökologische Konzeption“ das Finanzamt Garmisch-Partenkirchen<br />
von Reinhard Bauer und in der Kategorie<br />
„Preis und Leistung“ das Interims-Audimax in Garching von<br />
Deubzer König + Rimmel Architekten. Der „Preis der Jury“ ging<br />
an die Werkhalle der Schreinerei design.s in Freising von Deppisch<br />
Architekten. <br />
www.bda-preis-bayern.de<br />
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▴▴Den „Preis der Jury“ gewann die Werkhalle der<br />
Schreinerei design.s in Freising von Deppisch Architekten<br />
Sebastian Schels, München / Deppisch Architekten, Freising<br />
Besuchen Sie uns auf folgenden Messen und Veranstaltungen:<br />
Ligna 2013, Hannover, 6. bis 10. 5. 2013<br />
11. Internationales Branchenseminar für Frauen, Meran (Italien),<br />
27. und 28. 6. 2013<br />
Made expo, Mailand (Italien), 2. bis 5. 10. 2013<br />
<strong>Holz</strong>, Basel (Schweiz), 8. bis 12. 10. 2013<br />
19. Internationales <strong>Holz</strong>bauforum Garmisch (IHF),<br />
Garmisch-Partenkirchen, 4. bis 6. 12. 2013<br />
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kurz & bündig<br />
Victor Brigola / Häuser<br />
Häuser Award 2013<br />
Polygonales Raumwunder<br />
Auf einem ungünstig geschnittenen Restgrundstück in Stuttgart<br />
schuf das Architekturbüro „Bottega + Ehrhardt“ ein<br />
außergewöhnliches Wohnhaus für eine fünfköpfige Familie. Der<br />
polygonale Grundriss ist nicht gestalterisch motiviert, sondern ergab<br />
sich aus dem Bestreben, auf dem kleinen<br />
trapezförmigen Bauplatz die größtmögliche<br />
Wohnfläche unterzubringen. Die Statik<br />
des <strong>Holz</strong>baus wird an manchen Stellen von<br />
Stahlprofilen unterstützt, die Decken sind eine<br />
Brettstapelkonstruktion, die Fassade ist mit<br />
grauen Faserzementplatten bekleidet. Beim<br />
renommierten „Häuser Award 2013“ gewann<br />
das Gebäude den 3. Preis. Die 20 besten Projekte<br />
des Wettbewerbs, der unter dem Motto<br />
„Häuser für Familien“ stand, wurden von<br />
der DVA als Buch mit 225 Abbildungen und<br />
100 Plänen veröffentlicht.<br />
<br />
www.schoener-wohnen.de<br />
→ Suche: Häuser Award<br />
LIGNA 2013<br />
06.05.–10.05.2013<br />
HALLE 17<br />
Stand F42<br />
„QUALITÄTSVERSPRECHEN ZU HALTEN DARAUF KOMMT ES MIR AN.“<br />
8<br />
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Frage des Monats<br />
Fassadenpreis<br />
Vorhang auf für Vorgehängte<br />
Zum zehnten Mal lobt der Fachverband Baustoffe und<br />
Bauteile für vorgehängte hinterlüftete Fassaden (FVHF)<br />
den Deutschen Fassadenpreis aus. Die Bewertungskriterien<br />
sind: gestalterische Qualität, Wirtschaftlichkeit, Umsetzung,<br />
Energieeffizienz und Beständigkeit. Die eingereichten<br />
Projekte müssen zwischen dem 1. Januar 2010 und dem<br />
31. Mai 2013 fertiggestellt worden sein. Einreichschluss ist<br />
der 31. Mai 2013. www.fvhf.de → Dt. Fassadenpreis<br />
Die Bundesregierung plant, die Zahlungsfrist<br />
auf 60 Tage zu erhöhen. Was soll Ihrer Meinung<br />
nach mit den Zahlungsfristen geschehen?<br />
A) Verkürzen<br />
B) So lassen, wie sie sind<br />
C) Verlängern<br />
Stimmen Sie ab im Internet: www.mikado-online.de<br />
Kärnten<br />
Welthöchster <strong>Holz</strong>aussichtsturm<br />
Nach nur dreimonatiger Bauzeit wird im Juni 2013 der<br />
höchste <strong>Holz</strong>aussichtsturm der Welt eröffnet. Er steht<br />
auf dem Berg Pyramidenkogel südlich des Wörthersees im<br />
österreichischen Bundesland Kärnten. Zusammen mit seinem<br />
Antennenmast wird er exakt 100 m hoch sein, wobei<br />
sich die obere Aussichtsplattform auf 71 m Höhe befindet.<br />
Die Architekten Markus Klaura und Dietmar Kaden konzipierten<br />
das Bauwerk, dessen 16 Brettschichtsäulen einen<br />
korbartigen Körper bilden, den zehn elliptische Stahlringe<br />
und 80 Diagonalstreben aussteifen. Als zusätzlicher Fluchtweg<br />
dient eine spiralförmige Edelstahlrutsche.<br />
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www.pyramidenkogel-ktn.at<br />
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Wärmedämmeigenschaften, Baubiologie und technischen Vorteilen<br />
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kurz & bündig<br />
Besuchen Sie uns auf der<br />
LIGNA, Halle 15, Stand E19<br />
▴▴Gerade fertig: der Erweitungsbau der Volksschule Mannagettagasse<br />
Rupert Steiner / Runser Prantl Architekten<br />
Innovative<br />
Klammerinnenführung<br />
Wien<br />
Neues in der <strong>Holz</strong>baumetropole<br />
Wien macht ernst mit dem <strong>Holz</strong>bau und beeindruckt<br />
seit Jahren mit innovativen Projekten. Aktuelle Beispiele<br />
sind der Erweiterungsbau für die Volksschule Mannagettagasse<br />
von „Runser Prantl architekten“, der Anfang<br />
2013 eröffnet wurde, und die Wohnanlage „Generationen<br />
Wohnen Rodaun“ von „p.good architekten“, die im Sommer<br />
2013 fertig sein wird. Für Gruppen, die nach Wien fahren<br />
wollen, um die genannten und andere spannende <strong>Holz</strong>bauprojekte<br />
zu besichtigen, lohnt es sich, eine professionelle<br />
Führung zu buchen: „architectural tours vienna“ bietet<br />
maßgeschneiderte Exkursionsprogramme an.<br />
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Klaus Kühlborn von <strong>Holz</strong>bau Kühlborn:<br />
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und den Kolben. Die innovative Klammerinnenführung<br />
vermeidet verbogene und verknickte Klammerschenkel.<br />
Das Ergebnis: ein starker Halt von Dämmsystemen auf <strong>Holz</strong>.<br />
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▴▴Bald fertig: die Wohnanlage „Generationen Wohnen Rodaun“<br />
So ist’s richtig<br />
In der mikado-Ausgabe März 2013 ist die Produktmeldung<br />
zur „Version 7.0“ von AlphaSchift <strong>Holz</strong>bauprogramme auf<br />
Seite 53 mit falschen Kontaktdaten abgedruckt worden.<br />
Die richtigen Kontaktdaten des Unternehmens lauten:<br />
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10<br />
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Glasfläche<br />
* Im Vergleich zur bisherigen Fenster-Generation für die Größe C02.<br />
Einführung Frühjahr 2013.
P 1<br />
Thema des Monats Dachaufstockung<br />
Aufstockung Hotel<br />
<strong>Holz</strong> macht Unmögliches möglich<br />
Gebäudeklasse 5, Sonderbau: Diese zwei Worte bedeuten normalerweise das<br />
Aus für den <strong>Holz</strong>bau. Im Hotel Post in Aschheim bei München machten gute<br />
Ideen und interdisziplinäre Zusammenarbeit das Unmögliche trotzdem möglich.<br />
12 mikado 5.2013
Projekt 1<br />
Aufstockung des Hotels Post<br />
Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglichte die<br />
Aufstockung eines Hotels trotz Gebäudeklasse 5, Sonderbau<br />
Projektbeschreibung 12<br />
Steckbrief 14<br />
Interview: Interdisziplinäre Planung 15<br />
Wände und Decken aus <strong>Holz</strong> 18<br />
Fazit: Zusammen zum Ziel 19<br />
◂◂Dass <strong>Holz</strong>bau<br />
im mehrgeschossigen<br />
Sonderbau<br />
möglich ist, zeigt<br />
die Aufstockung<br />
des<br />
Hotel Post<br />
in Aschheim<br />
Ein Dachgeschoss in ökologischer<br />
und nachhaltiger <strong>Holz</strong>bauweise:<br />
genau das wollten Anneliese<br />
und Otto Lindinger, die Bauherren und<br />
Besitzer des Hotel Post in Aschheim,<br />
bei der Aufstockung ihres Hotels.<br />
Die ersten Skizzen und ein Konzept<br />
dafür lieferte Planerin Dorothee Maier<br />
vom Büro Meierei Innenarchitektur:<br />
eine zweigeschossige Aufstockung<br />
mit durchlaufenden Schleppgauben,<br />
die es möglich machte, unten 13 Zimmer<br />
und oben eine zusätzliche große<br />
Suite unterzubringen. Das Zeitfenster<br />
für Abbruch, Neubau und Ausbau<br />
des Dachgeschosses war allerdings<br />
knapp bemessen. Zwischen Februar<br />
und September, so hieß es, könne<br />
man bauen. Zum Start „der Wiesn“<br />
und zum Auftakt der Messesaison<br />
hatten die Zimmer termingerecht<br />
fertig zu sein. Die Baumaßnahmen<br />
sollten außerdem auf den laufenden<br />
Hotelbetrieb Rücksicht nehmen.<br />
An einem Strang gezogen<br />
Für die Baubeteiligten bedeutete das,<br />
dass sie den Ablaufplan so verdichten<br />
mussten, dass die Ausschreibung bereits<br />
zu einem Zeitpunkt erfolgte, an<br />
dem die Detailplanung nur in Form<br />
von 40 Regeldetails vorlag. Zudem<br />
erforderte der knappe Zeitplan große<br />
Ausschreibungspakete, um möglichst<br />
wenige Schnittstellen zu produzieren.<br />
Für HUP – Handwerks- und Planungsteam,<br />
das letztlich den Auftrag<br />
für den <strong>Holz</strong>bau erhielt, bedeutete<br />
das, dass die <strong>Holz</strong>bauer nicht nur für<br />
die Zimmererarbeiten zuständig waren,<br />
sondern quasi als Generalunternehmer<br />
agieren mussten. Unter ihre<br />
Regie fielen neben den Abbruch- und<br />
den <strong>Holz</strong>bauarbeiten beziehungsweise<br />
dem gesamten Rohbau inklusive<br />
der Bodenaufbauten auch sämtliche<br />
Trockenbau-, Fenster- und Dachdecker-<br />
sowie Spenglerarbeiten: alles<br />
von der CAD/CAM-Werkstattplanung<br />
bis zur Fertigstellung. Zudem brachte<br />
HUP einen Elektroinstallateur mit<br />
ins Boot, der dafür sorgte, dass auch<br />
diese Leistung gut integriert werden<br />
konnte. Für Planerin Dorothee Maier,<br />
Statiker Ernst Friedl vom Büro Seeberger<br />
Friedl und Partner und Brandschutzbeauftragten<br />
Michael Merk<br />
und René Stein aus dem Büro Fire &<br />
Timber.ing bedeutete dies, dass man<br />
anders planen musste als oft üblich:<br />
Die Beteiligten mussten interdisziplinär<br />
und nicht nacheinander planen,<br />
um von Anfang an sämtliche Details<br />
so festzulegen, dass nachträgliche<br />
Änderungen seitens der Statik oder<br />
des Brandschutzes nicht mehr zu befürchten<br />
waren.<br />
F90-B statt F90-A<br />
Der Wunsch der Bauherren, ihr Hotel<br />
in nachhaltiger <strong>Holz</strong>bauweise aufzustocken,<br />
bedurfte des Mutes aller Beteiligten,<br />
auf die innovativere, aber<br />
auch aufwendigere Lösung zu setzen.<br />
In der Gebäudeklasse 5, Sonderbau,<br />
darf laut gesetzlichen Vorgaben nur<br />
www.mikado-online.de 13
P 1 Steckbrief<br />
Thema des Monats Dachaufstockung<br />
Bauvorhaben:<br />
Aufstockung des Hotel Post<br />
D-85609 Aschheim<br />
www.hotelpost-aschheim.de<br />
Bauherr:<br />
Anneliese und Otto Lindinger<br />
D-85609 Aschheim<br />
Bauweise: <strong>Holz</strong>massivbauweise<br />
Baujahr:<br />
Februar bis September 2012<br />
Wohn-/Nutzfläche: 468 m²<br />
Architekt:<br />
Meierei Innenarchitektur<br />
D-81543 München<br />
www.meierei.org<br />
Tragwerksplanung:<br />
Seeberger Friedl und Partner<br />
D-84347 Pfarrkirchen<br />
www.seebergerfriedlund<br />
partner.de<br />
Planung:<br />
Brandschutz:<br />
Fire & Timber. ing,<br />
Dipl.-Ing. Michael Merk,<br />
Dipl.-Ing. René Stein<br />
D-82061 Neuried ı www.ft-ing.de<br />
HUP – Handwerksund<br />
Planungsteam<br />
D-82054 Sauerlach<br />
www.hup-holzhaus.de<br />
<strong>Holz</strong>baustoffe:<br />
Wände und Decke:<br />
ABA <strong>Holz</strong> van Kempen GmbH<br />
KLH Deutschland<br />
D-86477 Adelsried<br />
www.aba-holz.de<br />
Dachelemente:<br />
Lignatur AG<br />
CH-9104 Waldstatt<br />
www.lignatur.ch<br />
▾▾Für ein<br />
ausgeglichenes<br />
Raumklima<br />
in den neuen<br />
Zimmern<br />
sorgen mit Lehm<br />
verputzte<br />
Innenwände<br />
nicht brennbares Material für die tragenden<br />
Elemente verbaut werden –<br />
und genau in diese Bauklasse fällt<br />
der Hotelbau in Aschheim. Trotz der<br />
Hürden entschlossen sich Planer und<br />
Bauherren, diesen baulichen Weg aus<br />
ökologischen und zeitlichen Gründen<br />
einzuschlagen. „Der <strong>Holz</strong>baustatiker<br />
konnte dem Vorhaben sämtliche Vorteile<br />
abgewinnen“, erinnert sich Maier,<br />
„denn die statischen Belastungen<br />
sind im <strong>Holz</strong>bau sehr viel geringer<br />
als im Massivbau. Das betrifft auch<br />
das darunterliegende Bestandsgebäude,<br />
das während der Bauzeit in vollem<br />
Betrieb blieb.“ Darüber hinaus<br />
war schnell klar, dass mit dem <strong>Holz</strong>bau<br />
aufgrund der schlankeren Wandquerschnitte<br />
mehr Flächen gewonnen<br />
werden konnten als im Massivbau –<br />
eben jene 13 Zimmer plus Suite, „was<br />
wiederum die höheren Kosten des<br />
<strong>Holz</strong>baus wettmachte“, erklärt die Innenarchitektin.<br />
Die Basis für die Genehmigung<br />
der <strong>Holz</strong>bauweise bildeten letztlich<br />
40 Regeldetails, die Maier zusammen<br />
mit dem Brandschutzexperten<br />
und dem Statiker erarbeitete. Viele<br />
gemeinsame Treffen trugen dazu bei,<br />
dass jedes der Details brandschutztechnisch<br />
und statisch ausgeklügelt<br />
war. Somit bildete der Detailkatalog<br />
ein stimmiges Fundament, auf<br />
dem die nachfolgenden Gespräche<br />
mit den zuständigen Sachbearbeitern<br />
des Landratsamts gründen konnten.<br />
„Wir mussten die Behörde ja überzeugen,<br />
dass wir mit unseren Details<br />
F90-B so realisieren können, dass<br />
der damit erreichte Brandschutz der<br />
Gesetzesvorlage F90-A gleichgesetzt<br />
werden kann“, erläutert Maier.<br />
Prinzip der Boxen überzeugt<br />
Den Feuerwiderstand F90-B erreichten<br />
die Planer durch ein Brandschutzkonzept<br />
mit klaren Wandaufbauten<br />
und zweischaligen Wänden, bei denen<br />
das <strong>Holz</strong> durch entsprechende<br />
Beplankung komplett geschützt war.<br />
Statisch bilden Wände und Decken<br />
jeweils einzelne Boxen, die durch<br />
Steinwolle voneinander getrennt<br />
sind. Somit soll ein Brandüberschlag<br />
von Zimmer zu Zimmer unmöglich<br />
sein. Im Mittelbereich der <strong>Holz</strong>boxen<br />
zog Meierei Innenarchitektur<br />
eine Decke ein, sodass darüber noch<br />
eine Suite integriert werden konnte.<br />
Der Lastabtrag verläuft entsprechend<br />
über das Stabausfallsprinzip:<br />
Im Brandfall kann immer eine Schale<br />
ausfallen, während die andere weiter<br />
trägt. Gleichzeitig bietet dieses Boxenprinzip<br />
weitere Vorteile: Die Zwischenlage<br />
aus Steinwolle erhöht den<br />
Schallschutz zwischen den Zimmern.<br />
Und dank der schlanken Wandquerschnitte<br />
bieten die einzelnen Räume<br />
mehr Platz für die Gäste.<br />
Sand <strong>schafft</strong>’s an die Wand<br />
meierei Innenarchitektur<br />
Weil die Bauherren u.a. aus Platzgründen<br />
für ihre neuen Zimmer weder<br />
eine kontrollierte Raumluft- noch<br />
eine Klimaanlage einbauen wollten,<br />
suchte das Planungsteam auch hier<br />
nach einer Alternative. Sie fand sie<br />
mit dem Baustoff Lehm. Die mit Lehm<br />
verputzten Innenwände können die<br />
Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen<br />
im Innenraum kompensieren.<br />
Als gute Kombination<br />
mit den Lehmwänden wählte Familie<br />
Lindinger eine Wandheizung. Die<br />
so erzeugte Strahlungswärme macht<br />
es möglich, die Raumtemperatur um<br />
2 bis 3 Grad zu senken und so Energie<br />
zu sparen.<br />
<br />
Christine Ryll, München ▪<br />
14<br />
mikado 5.2013
Thema des Monats Dachaufstockung<br />
Eine interdisziplinäre Planung mit<br />
der Innenarchitektin Dorothee Maier<br />
vom Büro Meierei Innenarchitektur<br />
und …<br />
… dem Statiker Ernst Friedl vom<br />
Büro Seeberger Friedl & Partner<br />
… dem Brandschutzexperten<br />
Michael Merk von Fire & Timber.ing<br />
… und dem <strong>Holz</strong>bauingenieur<br />
Raphael Scheurecker vom HUP<br />
vermied bei der Aufstockung des<br />
Hotel Post spätere Änderungen<br />
mikado-Interview<br />
Interdisziplinär – jeder redet mit<br />
Im Dialog wird jedes Projekt besser. Bei der Aufstockung setzten sich Planer,<br />
Statiker und Brandschutzexperte von Anfang an zusammen. Jedes Detail stimmten sie so<br />
ab, dass spätere Änderungen nicht mehr nötig waren.<br />
mikado sprach mit Innenarchitektin<br />
Dorothee Maier vom Büro Meierei<br />
Innenarchitektur, dem Statiker Ernst<br />
Friedl vom Büro Seeberger Friedl &<br />
Partner, dem Brandschutzexperten<br />
Michael Merk von Fire & Timber.ing<br />
und dem <strong>Holz</strong>bauingenieur Raphael<br />
Scheurecker vom HUP – Handwerksund<br />
Planungsteam.<br />
mikado: Frau Maier, warum haben Sie<br />
sich für die interdisziplinäre Planung<br />
entschieden?<br />
Dorothee Maier: Wir hatten bei<br />
diesem Projekt einen sehr knappen<br />
Zeitrahmen als Vorgabe. Wir wussten,<br />
dass wir die Bauarbeiten nur dann<br />
rechtzeitig fertigstellen konnten,<br />
wenn keine nachträglichen Änderungen<br />
– und damit auch keine Verzögerungen<br />
– zu befürchten waren. Daher<br />
haben wir auf die interdisziplinäre<br />
Planung gesetzt und zunächst – parallel<br />
zur ersten Grundrissplanung –<br />
40 Regeldetails zusammen mit dem<br />
Statiker und dem Brandschutzexperten<br />
erarbeitet. Diese Details dienten<br />
auch als Basis für die Genehmigung<br />
des Bauvorhabens.<br />
Herr Friedl, Sie haben das statische<br />
Konzept erarbeitet. Welche Idee stand<br />
dahinter?<br />
Ernst Friedl: Das statische Konzept<br />
ist sehr einfach. Es gibt kleine Boxen,<br />
die dank der Schotten und der Längswände<br />
zum Flur in sich stabil sind.<br />
Das Dach ist als Sparrendach nochmals<br />
auf diese Ebene aufgesetzt. Das<br />
Konzept ermöglichte, jeweils zwei<br />
Boxen durch eine Lage Steinwolle<br />
voneinander zu trennen. In Kombination<br />
mit dem in den Boxen verbauten<br />
Massivholz ergibt sich somit<br />
eine gute Lösung, die sowohl die<br />
Schallschutzanforderungen einhält<br />
als auch der brandschutztechnisch<br />
geforderten Standfestigkeit und dem<br />
Raumabschluss von 90 Minuten problemlos<br />
genügt. Das heißt: Wenn eine<br />
Box brennt, wird die andere nicht<br />
einmal warm.<br />
Haben Sie das getestet?<br />
Friedl: Wir haben eine Wand als<br />
Brandwand nachgewiesen. Sie hat im<br />
rechnerischen Brandversuch 90 Minuten<br />
standgehalten und zeigte sich<br />
auch von der geforderten Schlagbelastung<br />
unbeeindruckt.<br />
Herr Merk, Sie und Ihr Kollege waren<br />
von Anfang an im Planungsteam dabei.<br />
Ist solch eine Vorgehensweise üblich?<br />
Michael Merk: Nein. Normalerweise<br />
erstellt der Architekt bzw. Innenarchitekt<br />
die Pläne, dann wird ein<br />
Tragwerksplaner hinzugezogen und<br />
schlussendlich der Brandschutzexperte<br />
vor vollendete Tatsachen gestellt.<br />
Erst mit der Genehmigungsphase laufen<br />
üblicherweise alle Planungen zusammen<br />
und erst dann werden normalerweise<br />
auch die Schnittstellen<br />
und daraus resultierende eventuelle<br />
www.mikado-online.de 15
P 1<br />
Thema des Monats Dachaufstockung<br />
◂◂Ein modulares<br />
Statikkonzept<br />
ermöglichte die<br />
Aufstockung in<br />
Massivbauweise<br />
▸▸Hohlraumkastenelemente<br />
für die Dachkonstruktion<br />
sorgten für eine<br />
kurze Bauzeit<br />
Problempunkte ersichtlich. Beim Projekt<br />
Hotel Post hingegen haben diese<br />
drei Parteien von Anfang an eine gemeinsame<br />
Lösung erarbeitet.<br />
Wie hat die Behörde darauf reagiert?<br />
Merk: Wir sind nach einer Woche<br />
Vorentwurfsphase gemeinsam auf<br />
dem Bauamt erschienen. Dort wartete<br />
jemand von der Feuerwehr auf<br />
Architekten und die Industrie. Er gibt<br />
zum Beispiel Bemessungskonzepte<br />
für tragende <strong>Holz</strong>baukonstruktionen<br />
unter Brandbeanspruchungen vor<br />
und definiert den Stand der Wissenschaft<br />
zu Verbindungen und Bauteilanschlüssen<br />
und Durchdringungen<br />
im <strong>Holz</strong>bau. Insbesondere Letzteres<br />
war sehr hilfreich bei der Entwicklung<br />
der Details beim Hotel Post.<br />
„Wir sind nach einer Woche Vorentwurfsphase<br />
gemeinsam auf dem Bauamt erschienen.“<br />
uns, der Kreisbrandrat und der zuständige<br />
Bearbeiter vom Landratsamt<br />
München Land. Diesen dreien haben<br />
wir gemeinsam unser Konzept vorgestellt<br />
und sämtliche Lösungen präsentiert<br />
– und zwar bis ins Detail, also<br />
bis zur Installationsführung. Damit<br />
haben wir die Behörde überzeugt.<br />
Haben Sie bei diesen Details auf<br />
spezielle Studien zurückgegriffen?<br />
Merk: Ja, in Herrn Steins und meiner<br />
Funktion als wissenschaftliche Mitarbeiter<br />
am Lehrstuhl für <strong>Holz</strong>bau<br />
und Baukonstruktion der TU München<br />
befassen wir uns direkt mit Forschungsvorhaben<br />
zum vorbeugenden<br />
Brandschutz. Hier haben wir als<br />
Forschungspartner am europäischen<br />
Forschungsvorhaben „FireInTimber“<br />
mitgearbeitet. Als ein Ergebnis entstand<br />
ein technischer Leitfaden für<br />
Können Sie dafür ein genaues Beispiel<br />
nennen?<br />
Merk: Teil des Ergebniskatalogs waren<br />
zum Beispiel Lösungen für die<br />
Ausbildung von Durchdringungslaibungen<br />
im <strong>Holz</strong>bau. Da haben wir<br />
im Zuge des Forschungsvorhabens<br />
Lösungen erarbeitet, um ein System<br />
zu erhalten, das den Herstellern ermöglicht,<br />
bereits für den Trockenbau<br />
geprüfte Systeme bezüglich des<br />
Brandschutzes als gleichwertig zu erklären.<br />
Wie oft haben Sie sich zur Abstimmung<br />
getroffen?<br />
Merk: Wir haben uns im Grunde nur<br />
ein paar Mal getroffen. Aber allein<br />
meine Korrespondenz mit den beteiligten<br />
Planern umfasste weit mehr<br />
als 240 E-Mails, um alles Notwendige<br />
abzustimmen.<br />
Wie lief die Genehmigungsplanung<br />
genau ab?<br />
Maier: Für den <strong>Holz</strong>bau verlief sie<br />
sehr zielführend, da wir dank der<br />
anfänglichen Abstimmung mit dem<br />
Landratsamt und der Feuerwehr bzw.<br />
den Brandschutzbeauftragten bereits<br />
eine hohe Planungssicherheit hatten.<br />
Ein weiteres Treffen zu den haustechnischen<br />
Durchdringungen war erforderlich,<br />
aber auch hier gab es keine<br />
unerwarteten Änderungen und die<br />
Prüfung verlief sehr zügig.<br />
Wie verlief die Ausführungsplanung?<br />
Maier: Alle Experten haben direkt in<br />
den 40 Detailzeichnungen ihre Einträge<br />
angegeben, sodass sich auch<br />
wieder jeder mit jedem abgestimmt<br />
hat. Letztlich gab es ein großes Treffen,<br />
bei dem wir jedes Detail einzeln<br />
durchgegangen sind, bevor es an die<br />
ausführenden Unternehmen ging.<br />
Herr Scheurecker, die von der Planungsrunde<br />
erarbeiteten Details waren die<br />
Grundlage für Ihre Werkstattplanung?<br />
Raphael Scheurecker: Ja, wir waren<br />
als Generalunternehmer gefordert,<br />
nicht nur den <strong>Holz</strong>bau selbst zu<br />
erstellen, sondern auch andere Gewerke<br />
zu koordinieren. Entsprechend<br />
16 mikado 5.2013
Thema des Monats Dachaufstockung<br />
bildeten diese Details unser Fundament.<br />
Darauf haben wir eine 3D-<br />
CAD-Werk- und -Detailplanung gegründet<br />
und unsere Planung dann<br />
nochmals mit dem Statiker und den<br />
Brandschutzexperten abgesprochen.<br />
Dieses Ergebnis haben wir dann wiederum<br />
den Lieferanten der <strong>Holz</strong>wände<br />
und -decken per CAD zur Verfügung<br />
gestellt, sodass auch diese<br />
beiden Unternehmen ohne Schnittstellenverluste<br />
alle Daten zur Verfügung<br />
hatten. Beide haben dann<br />
ihre Produktions- bzw. Lieferlogistik<br />
wiederum auf unsere Bedürfnisse<br />
abgestimmt.<br />
Können Sie den letzten Punkt bitte<br />
näher erklären?<br />
Maier: Beide Unternehmen haben<br />
die Pakete pünktlich so angeliefert,<br />
dass sie quasi ab Sattelschlepper von<br />
oben nach unten direkt verbaut werden<br />
konnten. Das war unbedingt notwendig,<br />
da zum einen auf der Baustelle<br />
wenig Lagerfläche war und wir<br />
zum anderen natürlich auch Rücksicht<br />
auf den laufenden Hotelbetrieb<br />
nehmen mussten. Das ist uns somit<br />
gelungen.<br />
Vielen Dank für das interessante<br />
Gespräch.<br />
▴▴Bei den<br />
einzelnen Raumkisten<br />
dient<br />
Steinwolle als<br />
Trennlage,<br />
um einen Brandüberschlag<br />
zu vermeiden<br />
▾▾Statisch bilden<br />
zweischalige<br />
Wände und Decken<br />
jeweils<br />
einzelne Boxen<br />
Wir machen<br />
Prozesse<br />
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www.mikado-online.de 17<br />
meierei Innenarchitektur
P 1<br />
Thema des Monats Dachaufstockung<br />
<strong>Holz</strong>verkleidung<br />
Für jeden Bereich einsetzbar<br />
Die Aufstockung des Hotels Post in Aschheim ist komplett in Massivholz-<br />
bauweise realisiert worden. Brettsperrholzplatten und Hohlraumkastenelemente<br />
ermöglichten hierbei eine kurze Bauzeit.<br />
◂◂Zusammen<br />
ein gutes Klima<br />
erreichen:<br />
Lehmbauplatten<br />
mit Heizung<br />
◂◂Für eine gute<br />
Akustik<br />
sorgen Fräsungen<br />
in der fertig<br />
lasierten Oberfläche<br />
der<br />
Deckenelemente<br />
Mehr Raum für Gäste war das<br />
Ziel der Hoteliers Anneliese<br />
und Otto Lindinger, die in Aschheim<br />
das Hotel Post betreiben. Platz dafür<br />
sollte eine Aufstockung in <strong>Holz</strong><br />
schaffen, die die Stelle des bisherigen<br />
Dachstuhls im Westflügel des Gebäudes<br />
einnehmen sollte. Die Bauherren<br />
wünschten sich den <strong>Holz</strong>bau deshalb,<br />
weil sie von den ökologischen und<br />
nachhaltigen Werten dieser Bauweise<br />
überzeugt sind. Obwohl das Gebäude<br />
in die Gebäudeklasse 5 – Sonderbau<br />
– fällt und somit in der gesetzlichen<br />
Theorie ausschließlich nicht<br />
brennbare Baustoffe verbaut werden<br />
dürfen, machten ein modulares Statik-<br />
und ein durchdachtes Brandschutzkonzept<br />
die Aufstockung in<br />
Massivholzbauweise möglich.<br />
Eine integrative Zusammenarbeit<br />
zwischen den Planern und Ausführungsfirmen<br />
ermöglichte sogar<br />
eine Aufstockung ohne zusätzliche<br />
Brandversuche, Gutachten und Zustimmungen<br />
im Einzelfall.<br />
Hölzlein, Hölzlein an der Wand<br />
Statische Basis des Baukörpers bilden<br />
voneinander durch Steinwolle<br />
getrennte Raumkisten. Für die Wände<br />
und Decken kamen rund 1300 m2<br />
KLH-Massivholzplatten der ABA <strong>Holz</strong><br />
van Kempen GmbH zum Einsatz. Auf<br />
der Innenseite sind die Trennwände<br />
zwischen den Hotelzimmern – dies<br />
betrifft die Wände, an denen die Hotelbetten<br />
stehen – jeweils mit einer<br />
Lage 12,5 mm Gipsplatten beplankt,<br />
gefolgt von einer weiteren Lage aus<br />
18 mm Gipskartonfeuerschutzplatten.<br />
Die tragende <strong>Holz</strong>konstruktion<br />
besteht aus 78 mm dicken 3-Schicht-<br />
Brettsperrholzplatten respektive aus<br />
18 mikado 5.2013
Thema des Monats Dachaufstockung<br />
Kreuzlagenholz. Angrenzende Zimmerwände<br />
sind spiegelbildlich aufgebaut,<br />
wobei die beiden Wandaufbauten<br />
mit 40 mm Steinwolle<br />
voneinander getrennt sind.<br />
Die den Betten gegenüberliegenden<br />
Wände nehmen neben ihrer trennenden<br />
noch eine weitere Funktion<br />
ein: Sie dienen als Klimapuffer und<br />
nehmen die Wandheizung auf. Diese<br />
Wände sind mit 3 bis 7 mm Lehmputz<br />
auf 25 mm Lehmbauplatten verputzt.<br />
In den Lehmbauplatten sind die Heizleitungen<br />
verzogen. Unter den Lehmbauplatten<br />
befinden sich wieder die<br />
18 mm Gipskartonfeuerschutzplatten.<br />
Die tragende <strong>Holz</strong>konstruktion<br />
ist mit 78 mm Dicke identisch mit<br />
der gegenüberliegenden Wandseite.<br />
Auch die Dämmschicht – 40 mm<br />
Steinwolle – verändert sich bei dieser<br />
Variante nicht.<br />
Die Außenwände auf der Zimmerseite<br />
beplankten die Handwerker<br />
ebenfalls mit 12,5 mm Gipsplatten<br />
sowie einer dahinter liegenden Lage<br />
aus 18 mm Gipskartonfeuerschutzplatten.<br />
Es folgen die 95 mm dicke<br />
Tragkonstruktion aus 5-Schicht-<br />
Brettsperrholz bzw. die 78 mm dicke<br />
Tragkonstruktion aus 3-Schicht-<br />
Brettsperrholz. Darauf verlegten die<br />
Verarbeiter ein 200 mm messendes<br />
Wärmedämmverbundsystem zur Anwendung<br />
auf Plattenwerkstoffen im<br />
<strong>Holz</strong>bau mit angeklebten Dämmstoffplatten.<br />
Außen sind die Fassaden<br />
mit 20 mm armiertem Außenputz<br />
verputzt.<br />
Löcher im <strong>Holz</strong> sorgen für gute<br />
Akustik<br />
Energetisch sollen die neuen Wandaufbauten<br />
der Aufstockung das Hotel<br />
Post auf ein neues Niveau bringen.<br />
So erreichen die Fassaden mit<br />
Wärmedämmverbundsystem einen<br />
U-Wert von 0,16 W/(m²K) und die<br />
Dachhaut einen U-Wert von 0,15 W/<br />
(m²K). Die mit Dreifachverglasung<br />
ausgestatteten <strong>Holz</strong>-Aluminium-<br />
Fenster kommen auf einen U-Wert<br />
von 0,84 W/(m²K).<br />
Als tragende Dachelemente dienen<br />
Hohlraumkastenelemente mit<br />
Akustikfräsung und fertig lasierter<br />
Oberfläche des Schweizer Unternehmens<br />
Lignatur. Die Elemente entsprechen<br />
der Schallschutzklasse D<br />
mit einem Schallabsorptionsgrad a w<br />
= 0,50. Diese Flächenelemente sind<br />
an der Oberfläche weiß lasiert und<br />
auf der Rückseite mit wasserabweisender<br />
Dampfsperre kaschiert. Im<br />
Bereich der neuen Suite funktionieren<br />
sie wie ein Sparrendach. In den<br />
restlichen Bereichen sind sie parallel<br />
zur Traufe von Trennwand zu Trennwand<br />
gespannt.<br />
Es folgt eine Konterlattung aus<br />
6/8 cm dicken Latten, die die Zimmerer<br />
im Abstand von 1,02 m verlegten.<br />
Dazwischen liegt eine flexible<br />
Dämmung. Der Dachaufbau setzt<br />
sich mit den 8/14 cm dicken Sparrenpfetten<br />
fort. Die Zwischenräume<br />
der Pfetten sind ebenfalls mit flexibler<br />
Dämmung ausgefacht. Sparschalung,<br />
diffusionsoffene Unterdachbahn,<br />
Konterlattung und Lattung<br />
sowie eine Biberschwanzdeckung<br />
schließen den Dachaufbau zur Außenseite<br />
hin ab.<br />
▪<br />
Projekt 1<br />
Fazit<br />
Zusammen zum Ziel<br />
meierei Innenarchitektur<br />
Was wäre wenn? Wenn alle von<br />
Anfang an zusammenarbeiten würden,<br />
wenn Kommunikation und Diskussion<br />
anstelle von nachträglichen<br />
Änderungen treten würden? Wenn<br />
Baupartner miteinander reden, statt<br />
sich gegenseitig zu beschuldigen und<br />
Behinderungsanzeigen zuzuschicken?<br />
Wenn all das so wäre, dann gäbe es<br />
sicher mehr Projekte wie die Aufstockung<br />
des Hotels Post, bei dem auch<br />
nach Abschluss des Projektes alle<br />
Beteiligten die Leistung des anderen<br />
zu würdigen wissen. Ein Vorteil für<br />
eine interdisziplinäre Planung: Die<br />
Behörde erteilt oftmals bei so viel<br />
Konsens auch problemlos die Genehmigung,<br />
selbst wenn die von der Planung<br />
angebotene Lösung eine Abweichung<br />
von gängiger Routine darstellt.<br />
www.mikado-online.de 19
P 2<br />
Thema des Monats Dachaufstockung<br />
Dachausbau<br />
300 m² stützenfreie Aussicht<br />
Bis zum Jahr 2011 war das Gründerzeitgebäude im Münchener Stadtteil<br />
Bogenhausen eine „graue Maus“. Im Rahmen einer Sanierung erhielt<br />
es einen neuen Dachstuhl. Kreative Ausbauideen machten aus ihm ein Schmuckstück.<br />
20 mikado 5.2013
Thema des Monats Dachaufstockung<br />
Das Hellblau der Fassade strahlt<br />
mit dem Himmel um die Wette.<br />
Stuckprofile verleihen den historischen<br />
Fenstern Größe, und wer die<br />
riesige Glasfront im Dachgeschoss<br />
erblickt, ahnt, dass sich dahinter ein<br />
attraktiver Wohnraum befindet. Dabei<br />
sah die Fassade der Münchener<br />
Langerstraße 4 noch vor zwei Jahren<br />
ganz anders aus. Das 1897 errichtete<br />
Gebäude hatte im Zweiten<br />
Weltkrieg einen Bombentreffer abgekriegt<br />
und war in den 1950er-Jahren<br />
nur notdürftig wieder aufgebaut worden.<br />
Vom einstigen Glanz war nicht<br />
mehr viel übrig, stattdessen: graue<br />
Langeweile.<br />
Attraktiv wurde es erst, als Michael<br />
Wieninger, Geschäftsführer des<br />
Münchener Projektentwicklers „Marc<br />
Aurelius“, es erwarb und sanierte.<br />
Historisch aufgearbeitete Fassaden,<br />
komplett modernisierte Innenräume<br />
und ein neues Treppenhaus machten<br />
aus dem Sieben-Parteien-Anwesen<br />
ein begehrtes Objekt.<br />
In nur einer Woche aufgestellt<br />
und regendicht<br />
Bernd Ducke / Knauf<br />
◂◂Der klassische<br />
Gründerzeitbau<br />
stammt aus<br />
dem Jahr 1897<br />
und wurde 2011<br />
gründlich<br />
saniert. Dabei<br />
erhielt er<br />
einen neuen<br />
Dachstuhl<br />
mit großzügiger<br />
Wohnung<br />
Das aus zwei Ebenen bestehende<br />
Dachgeschoss entstand gänzlich neu<br />
und bietet Platz für komfortablen<br />
Wohnraum. Das ursprüngliche Satteldach<br />
mit statisch bedenklicher<br />
Nachkriegskonstruktion ließ der mit<br />
den Umbauarbeiten betraute Architekt<br />
Detlef R. Böwing durch ein Mansarddach<br />
ersetzen, auch weil das die<br />
größtmögliche Raumausnutzung mit<br />
sich bringt. Angesichts der in die<br />
Herbst- und Wintermonate fallenden<br />
Bauzeit kam 13 cm dickes Brettsperrholz<br />
zum Einsatz, „weil man damit<br />
sehr schnell ein dichtes Dach errichten<br />
kann, da die Dampfsperre unmittelbar<br />
auf das Massivholz aufgeklebt<br />
wird, sodass sich zügig eine Notabdichtung<br />
erstellen lässt.“<br />
Nachdem die Decke über dem dritten<br />
Obergeschoss erneuert worden<br />
war, montierte das <strong>Holz</strong>bauunternehmen<br />
„Hallertauer Wohnbau“ zunächst<br />
die tragenden Giebelwände<br />
und stellte zudem zwei Stahlrahmen<br />
aus HEB-220-Trägern auf, in die die<br />
restlichen <strong>Holz</strong>elemente des Daches<br />
später eingelegt wurden. Als tragende<br />
www.mikado-online.de 21
P 2<br />
Steckbrief<br />
Bauprojekt:<br />
Neubau des Dachstuhls<br />
eines Gründerzeitgebäudes<br />
D-81675 München<br />
Bauweise:<br />
Brettsperrholz<br />
Bauzeit:<br />
August 2011 bis April 2012<br />
Wohnfläche:<br />
300 m²<br />
Bauherr:<br />
Marc Aurelius GmbH & Co. KG<br />
D-80336 München<br />
www.marcaurelius.de<br />
Architektur:<br />
Architekturbüro<br />
Detlef R. Böwing<br />
D-80639 München<br />
www.boewing.info<br />
Tragwerksplanung:<br />
Ingenieurbüro für Statik<br />
und Konstruktion Peter Binka<br />
D-81477 München<br />
www.binka.de<br />
Fiedler Stöffler<br />
Ziviltechniker GmbH<br />
A-6020 Innsbruck<br />
www.fs1-gmbh.at<br />
Ausführung <strong>Holz</strong>bau:<br />
Hallertauer Wohnbau GmbH<br />
D-81085 Langquaid<br />
www.hallertauer-wb.de<br />
Ausführung Trockenbau:<br />
WBO Objekteinrichtungen GmbH<br />
D-82205 Gilching<br />
www.wbogmbh.de<br />
Hersteller Trockenbau:<br />
Knauf Gips KG<br />
D-97346 Iphofen<br />
www.knauf.de<br />
▸▸An die Stelle des<br />
alten Dachstuhls<br />
trat eine<br />
zweigeschossige<br />
Neukonstruktion<br />
aus<br />
vorgefertigten<br />
Brettsperrholzelementen<br />
▾▾Um daran zu<br />
erinnern, dass es<br />
sich hier<br />
um einen Altbau<br />
handelt,<br />
wurde im Bad<br />
die Ziegelwand<br />
freigelegt<br />
Bernd Ducke / Knauf<br />
Wände des unteren Geschosses der<br />
Aufstockung kamen 10 cm dicke<br />
Massivholzelemente zum Einsatz. Sie<br />
bilden die Basis für die Zwischendecke<br />
zum Spitzboden. Den Abschluss<br />
bilden die samt Gauben produzierten<br />
schrägen Dachelemente. „Die wurden<br />
in einer Breite von 1,25 m und einer<br />
Länge von bis zu 6 m im Werk vorgefertigt<br />
und auf der Baustelle nur<br />
noch montiert“, berichtet Böwing.<br />
„So ließ sich das gesamte Dach binnen<br />
einer Woche aufstellen und regendicht<br />
machen.“<br />
Die <strong>Holz</strong>konstruktion ist außen<br />
mit einer Aufsparrendämmung aus<br />
12 cm Polyurethanhartschaum der<br />
Wärmeleitfähigkeitsgruppe 0,024<br />
bekleidet. Die Unterspannbahn ist<br />
auf den Dämmplatten aufkaschiert.<br />
Letztere werden wiederum durch eine<br />
4/8 cm dicke und mit der Tragkonstruktion<br />
verschraubte Konterlattung<br />
gehalten. Als Deckung kommt in der<br />
Steilmansarde auf Lattung verlegte<br />
Biberschwanzdoppeldeckung zum<br />
Einsatz. In der Flachmansarde wählte<br />
der Bauherr Stehfalzdeckung aus<br />
Titanzink auf Schalung.<br />
Gipskarton für Brandschutz und<br />
klare Räume<br />
Innen ist das Dach mit 15 mm Gipskartonfeuerschutzplatten<br />
bekleidet.<br />
Dieser Aufbau stellt den von der Behörde<br />
geforderten Brandschutz –<br />
F90 im unteren Dachgeschoss, F30<br />
im oberen Dachgeschoss – sicher.<br />
Eine zweite Lage aus standardmäßigen<br />
Gipskartonplatten auf 30 mm<br />
dicker Lattung dient als Sichtdecke,<br />
in der auch die Beleuchtung<br />
untergebracht werden konnte. Die<br />
Stahlträger wurden zusätzlich mit<br />
25 mm Gipskartonfeuerschutzplatten<br />
ummantelt, sodass auch hier F90 gewährleistet<br />
ist.<br />
Auf diese Weise entstanden rund<br />
140 m2 stützenfreier Raum im obersten<br />
Geschoss und nochmals so viel<br />
Platz im Stockwerk darunter. In beiden<br />
Ebenen wurden alle tragenden<br />
Wände mit extrem beanspruchbaren<br />
sog. „Diamantplatten“ des Herstellers<br />
Knauf bekleidet, um perfekte Oberflächen<br />
zu erhalten. Wieninger erläutert:<br />
„Wir hatten auf dieser Baustelle<br />
verschiedene Anforderungen, zum<br />
Beispiel in Bezug auf Brandschutz<br />
oder Beständigkeit gegen Feuchtigkeit.<br />
Andererseits wollten wir aber<br />
kein Sammelsurium an verschiedenen<br />
Gipsplatten haben und etwa in<br />
der Küche überlegen müssen, ob wir<br />
jetzt eine Feuchtraumplatte brauchen<br />
oder ob die normale Bauplatte genügt.<br />
Indem wir die Diamantplatte<br />
als Universallösung gewählt haben,<br />
konnten wir uns alle diese komplizierten<br />
Detailerwägungen sparen, da<br />
diese Platte die komplette Reihe unserer<br />
Anforderungen bedient hat. Das<br />
hat die Arbeit sehr erleichtert. Nur an<br />
ausgewiesenen Stellen – etwa für die<br />
abgehängten Decken – haben wir andere<br />
Platten gewählt.“<br />
Entsprechend ließ Wieninger die<br />
mit den Trockenbauarbeiten betraute<br />
„WBO Objekteinrichtungen“ auch<br />
alle nicht tragenden Innenwände des<br />
Dachgeschosses aus Wandkonstruktionen<br />
mit den vielseitigen Gipskartonplatten<br />
errichten. So entstanden<br />
helle, klare Räumlichkeiten, deren<br />
glatte Wände das hier großzügig einfallende<br />
Sonnenlicht streifenfrei zurückstrahlen.<br />
Detlef R. Böwing<br />
22<br />
mikado 5.2013
Thema des Monats Dachaufstockung<br />
Detlef R. Böwing<br />
Detlef R. Böwing<br />
Lüftungsanlagenleitungen im<br />
Fußbodenaufbau<br />
Das komplette Dachgeschoss und<br />
auch sämtliche anderen Geschosse<br />
werden mit Fußbodenheizung beheizt.<br />
Zudem gibt es in der Dachgeschosswohnung<br />
eine kontrollierte<br />
Wohnraumlüftung, deren Leitungen<br />
im Fußbodenaufbau integriert<br />
sind. „Damit haben wir Raumhöhe<br />
gewonnen“, verrät Böwing. „Hätten<br />
wir die Leitungen unter einer abgehängten<br />
Decke verzogen, wären dort<br />
wesentlich mehr Zentimeter durch<br />
die benötigte Abhängehöhe verloren<br />
◂◂Stahlrahmen<br />
zeichneten<br />
die Form des<br />
Mansarddachs<br />
exakt vor<br />
▴▴In sie wurden<br />
die Brettsperrholzplatten<br />
flächenbündig<br />
eingelegt<br />
gegangen, als das durch den mit<br />
22 cm etwas höheren Fußbodenaufbau<br />
der Fall war.“<br />
Die übrigen Wohnungen erhielten<br />
raumweise dezentrale Einzellüfter.<br />
Die abgehängten Gipsplattendecken<br />
dienen hier nur dazu, die<br />
krumme Altbausubstanz durch glatte<br />
Oberflächen aufzuwerten.<br />
In den Bädern garantieren spezielle<br />
Feuchtraumplatten den bestmöglichen<br />
Schutz vor Feuchteschäden.<br />
Bei einer nachträglich eingezogenen<br />
Trockenbauwand wurde die Unterkonstruktion<br />
zusätzlich mit Stahlprofilen<br />
verstärkt, um den hier vorgesehenen<br />
Waschtisch aus schwerem<br />
Kunststein sicher anbringen zu können.<br />
Einige Wände bzw. Wandabschnitte<br />
wurden hingegen bewusst<br />
nicht mit Gipsplatten bekleidet. Stattdessen<br />
ließ der Architekt sogar den<br />
Putz von den alten Ziegeln schlagen,<br />
sodass diese nun wie große Bildflächen<br />
im weißen Rahmen gestalterische<br />
Akzente setzen. In die Trockenbauvorsatzschalen<br />
rings um diese<br />
Ziegelwände eingearbeitete und mit<br />
Glasscheiben abgedeckte LED-Beleuchtungen<br />
verstärken den künstlerischen<br />
Eindruck.<br />
<br />
Christine Ryll, München ▪<br />
Projekt 2<br />
Fazit<br />
Vorgefertigte Brettsperrholzelemente<br />
sparen Montagezeit<br />
und Stützen.<br />
Bernd Ducke / Knauf<br />
Das Projekt „Langerstraße 4“ steht<br />
exemplarisch für Hunderttausende<br />
unausgebauter Dachstühle in mehrgeschossigen<br />
Bestandsbauten. Durch<br />
einen hohen Vorfertigungsgrad und<br />
eine geschickte Kombination mit Trockenbausystemen<br />
kann in relativ kurzer<br />
Zeit hochwertiger Wohnraum<br />
entstehen. Brettsperrholz ist dabei<br />
eine Alternative zu den klassischen<br />
Sparren-Pfetten-Konstruktionen, denn<br />
mit ihm lassen sich alle Dach- und<br />
Wandelemente exakt vorfertigen und<br />
auf der Baustelle schnell montieren.<br />
Und da es keine Pfetten gibt, braucht<br />
es auch keine Stützen.<br />
www.mikado-online.de 23
P 3<br />
Thema des Monats Dachaufstockung<br />
Penthouse<br />
Der Hai stand Pate<br />
Mit der Aufstockung des Bürogebäudes eines Aluminium-Herstellers entstanden<br />
neue exklusive Büroräume für die Führungskräfte. Das Penthouse entstand als<br />
<strong>Holz</strong>konstruktion in Form eines Haifisches, der die Firmeninitialen HAI ins Bild setzt.<br />
24 mikado 5.2013
Projekt 3<br />
Aufstockung eines Bürogebäudes<br />
Ein Aluminiumprofil-Hersteller in Österreich stockte sein<br />
Bürogebäude auf. <strong>Holz</strong> bot dabei die leichteste Lösung.<br />
Trägerrost: Aufstockung „schwebt“ über Bestand 25<br />
Haupttragwerk: Jede Rippe ist ein Unikat 26<br />
Schale: Brettsperrholz steift aus 26<br />
Steckbrief 27<br />
Fazit: Corporate Architecture aus <strong>Holz</strong> 28<br />
Hammerer Aluminium Industries<br />
◂◂Das bestehende<br />
Bürogebäude<br />
erhielt<br />
eine Aufstockung<br />
in Form<br />
eines Haifisches.<br />
In den<br />
neuen Büroräumen<br />
haben die<br />
Führungskräfte<br />
des Unternehmens<br />
HAI ihre Büros<br />
Die Geburtsstunde der Hammerer<br />
Aluminium Industries (HAI)<br />
im österreichischen Ranshofen liegt<br />
im Jahr 2007. Zwar wird an diesem<br />
Standort schon seit 1939 Aluminium<br />
produziert, doch Umstrukturierungen,<br />
Zu- und Verkäufe führten immer<br />
wieder zu Umbenennungen der<br />
Werke. Beim Übergang vom Traditionsbetrieb<br />
zum Hightech-Unternehmen<br />
vor sechs Jahren, als die Familie<br />
Hammerer die Produktionsstätte<br />
übernahm, fand die HAI zu ihrem Namen.<br />
Der Aluminiumprofil-Hersteller<br />
versteht sich als Zukunftsunternehmen<br />
und setzte mit einer ungewöhnlichen<br />
Aufstockung des Bürogebäudes<br />
ein sichtbares Zeichen.<br />
Im Zeichen des HAI<br />
Der Entwurf sah eine Konstruktion<br />
in Form eines Haifisches vor, der neben<br />
den wortgleichen Initialen HAI<br />
des Unternehmens auch das Bild des<br />
Tieres in Szene setzt. Die kurzzeitig<br />
in Stahl angedachte Konstruktion<br />
wurde zugunsten von <strong>Holz</strong> aufgegeben,<br />
da das bestehende Bürogebäude<br />
durch die Aufstockung mit möglichst<br />
wenig Zusatzlasten beschwert<br />
werden sollte. Eine <strong>Holz</strong>konstruktion<br />
bot dafür die leichteste Lösung –<br />
auch im Hinblick auf die Ausbildung<br />
der Haifischform.<br />
Aufstockung „schwebt“<br />
über dem Bestand<br />
Ansicht der Aufstockung<br />
Architektur Rath<br />
Das Tragwerk für die anspruchsvolle<br />
Bauform bildet ein Gerippe aus<br />
Brettschicht(BS)-<strong>Holz</strong>-Rahmen, umhüllt<br />
von Brettsperrholz(BSP)-Platten.<br />
Das Pultdach des bestehenden<br />
Gebäudes blieb erhalten. Die Aufstockung<br />
setzt als getrennte Einheit auf<br />
den Bestand auf.<br />
Als Auflager dienen zwei unterschiedlich<br />
hohe, wandartige Stahlbetonbalken<br />
auf den Gebäudelängsseiten<br />
sowie ein auf Stahlstützen<br />
aufgelegter Stahlträger. Ein BS-<strong>Holz</strong>-<br />
Trägerrost mit darauf aufgeschraubten<br />
10,8 cm dicken BSP-Platten überspannt<br />
das Bestandsdach und fungiert<br />
als Unterkonstruktion für die Aufstockung.<br />
Der Luftraum zwischen Pultdach<br />
und BSP-Scheibe beträgt etwa<br />
www.mikado-online.de 25
P 3<br />
Thema des Monats Dachaufstockung<br />
2 m. Diese Höhe ergab sich aus der<br />
über die Dachdecke hinausragenden<br />
Glasfassade des Bestands.<br />
Für die Anbindung der Aufstockung<br />
an das bestehende Treppenhaus<br />
benötigte man lediglich einen<br />
Durchbruch durch das Pultdach,<br />
über den das Treppenhaus in die<br />
Aufstockung hinein verlängert werden<br />
konnte. Einen zweiten und damit<br />
vom internen Treppenhaus unabhängigen<br />
Zugang zu den Chefbüros<br />
schufen die Planer mit einem externen<br />
Aufzug vor der Längsfassade.<br />
Das Treppenhaus dient neben der internen<br />
Erschließung der neuen Büroräume<br />
auch als Fluchtweg und war<br />
aus Brandschutzgründen zwingend<br />
erforderlich.<br />
Das Gerippe der neuen Dachkonstruktion<br />
und damit das Haupttragwerk<br />
bilden 14 Zweigelenk-Rahmen.<br />
Sie sind in unregelmäßigen Abständen<br />
über den 41 m langen Grundriss<br />
der Aufstockung verteilt, wobei ihr<br />
Abstand maximal 3 m beträgt. Die<br />
Rahmenanordnung ergab sich aus<br />
der gewünschten Fenstereinteilung<br />
in der Fassade.<br />
Jede Rippe ist ein Unikat<br />
Die organische Form der Aufstockung<br />
ändert sich über die Gebäudelänge<br />
sowohl in der Breite als auch in der<br />
Höhe, sodass jeder Rahmen eine andere<br />
Geometrie aufweist. Das heißt,<br />
sowohl die satteldachförmig ausgebildeten<br />
Riegel variieren in Form und<br />
Länge, als auch die an die Riegel anschließenden<br />
zweifach abgeknickten<br />
Stiele. Lediglich die Breite der Rahmenquerschnitte<br />
ist mit 14 cm bei<br />
allen gleich.<br />
Rahmenstiele und -riegel sind<br />
zu biegesteifen Rahmenecken verbunden;<br />
auch die Knickpunkte der<br />
zweifach geknickten, „auf Gehrung“<br />
Strabag AG<br />
◂◂Das Haupttragwerk<br />
aus<br />
BS-<strong>Holz</strong>-Rahmen<br />
wird durch<br />
eine Hülle aus<br />
Brettsperrholzplatten<br />
(schwarz im Bild)<br />
ausgesteift<br />
▴▴Alle biegesteifen<br />
Anschlüsse der<br />
BS-<strong>Holz</strong>-Rahmen<br />
wie Rahmenecken<br />
und Knickpunkte<br />
mussten aus<br />
Brandschutzgründen<br />
mit OSB-Platten<br />
abgedeckt werden<br />
gestoßenen Stiele sind biegesteif<br />
ausgeführt. Kerto-Q-Platten und<br />
Schraubpressklebung sorgen für die<br />
biegesteifen Stöße.<br />
Die Kräfte, die auf die Rahmenecken<br />
sowie auf die beiden Knickpunkte der<br />
Stiele wirken, wurden mithilfe eines<br />
Stabwerksprogramms berechnet<br />
und daraus die erforderlichen Verbindungsmittel<br />
errechnet bzw. die<br />
Kerto-Platten dimensioniert. Der Anschluss<br />
der Rahmenfußpunkte an die<br />
BSP-Bodenplatte erfolgte über Balkenschuhe.<br />
Anschlüsse vor Feuer schützen<br />
Die schraubpressverklebten Kerto-Laschen<br />
der Rahmenecken und<br />
Knickpunkte der Stiele waren für<br />
den Fall einer direkten Brandeinwirkung<br />
unbedingt vor Abbrand zu<br />
schützen. Diese Anforderung erfüllen<br />
25 mm dicke OSB-Platten, die<br />
Grundriss der Aufstockung<br />
Steg<br />
Querschnitt mit Auflagersituation<br />
Sekretariat<br />
Terrasse<br />
5 m<br />
Terrasse<br />
Assistent<br />
Meeting<br />
Sanitär<br />
Stiege<br />
Galerie<br />
Küche<br />
41 m<br />
Geschäftsleitung<br />
Sanitär<br />
Pool<br />
6 m<br />
11 m<br />
Architektur Rath<br />
GROSSMANN Bau GmbH<br />
26 mikado 5.2013
als Brandschutzabdeckung auf diese<br />
Stellen aufgebracht wurden.<br />
Da die Montage der Stiele und Riegel<br />
vor Ort erfolgte, waren zunächst<br />
nur die Stiele werkseitig mit den<br />
schützenden OSB-Platten beplankt.<br />
Erst nachdem das gesamte Haupttragwerk<br />
montiert war, wurden auch<br />
die Rahmenecken mit OSB-Platten<br />
abgedeckt.<br />
Brettsperrholz steift aus<br />
Die Gebäudeaussteifung übernehmen<br />
78 mm dicke BSP-Platten, die das<br />
Haupttragwerk umhüllen. Die bis zu<br />
13 m langen Platten sind als Durchlaufträger<br />
auf den Rahmen verlegt<br />
und jeweils mit ihnen verschraubt.<br />
Um die Platten als Dach- oder Wandscheibe<br />
auszubilden, wurden die<br />
Querstöße mit Lochblechen gekoppelt.<br />
In den enger werdenden Endbereichen<br />
der Aufstockung waren in<br />
Thema des Monats Dachaufstockung<br />
▴▴Ein Trägerrost<br />
dient der<br />
Aufstockung als<br />
Unterkonstruktion.<br />
Die<br />
Auflager für<br />
die Lastweiterleitung<br />
in den<br />
Bestand bilden<br />
wandartige<br />
Stahlbetonbalken<br />
sowie ein<br />
Stahlträger auf<br />
Stützen<br />
Strabag AG<br />
Dachebene Pfetten nötig, um die hier<br />
eher kleinteiligen Brettsperrholzplatten<br />
zusätzlich zu unterstützen und<br />
weitere Auflagerbereiche für die<br />
Platten(längs)stöße zu schaffen.<br />
Eingepackt:<br />
<strong>Holz</strong> zwischen Alu und Gips<br />
Die Aufstockung war weder im Niedrigenergie-<br />
noch im Passivhausstandard<br />
geplant, sodass die Wärmedämmung<br />
in der Gebäudehülle, das heißt<br />
zwischen den Rahmen, mit 24 cm Dicke<br />
ausreichend bemessen war.<br />
Für die Fassade hat der Architekt<br />
das Material ausgesucht, das sein<br />
Auftraggeber herstellt: Aluminium.<br />
Das neue Dachgeschoss erhielt daher<br />
ringsum eine Alucupond-Fassade.<br />
Auf die BSP-Hülle folgen lediglich<br />
eine Abdichtung und eine<br />
Unterkonstruktion, auf der die Alucupond-Elemente<br />
montiert wurden.<br />
Steckbrief<br />
Bauvorhaben:<br />
Aufstockung des Bürogebäudes<br />
der Hammerer<br />
Aluminium Industries in<br />
A-5282 Ranshofen, Österreich<br />
Bauweise: Ingenieurholzbau<br />
Baujahr: 2007<br />
Bauzeit (nur <strong>Holz</strong>bau):<br />
November bis Dezember 2006<br />
Baukosten: k. A.<br />
Bauherr:<br />
Hammerer Aluminium<br />
Industries ı A-5282 Ranshofen<br />
www.hai-aluminium.at<br />
Architektur:<br />
Architektur Rath<br />
Arch. Dipl.-Ing. Thomas Rath<br />
A-4020 Linz<br />
www.architektur-rath.at<br />
Generalunternehmer:<br />
Strabag AG, Hochbau<br />
A-5280 Braunau<br />
www.strabag.com<br />
<strong>Holz</strong>bau:<br />
Grossmann Bau GmbH & Co. KG<br />
D-83026 Rosenheim<br />
www.grossmann-bau.de<br />
Für die Aufstockung war insgesamt<br />
eine Feuerwiderstandsdauer<br />
von F60 gefordert. Der Innenausbau<br />
sah daher eine doppelte Beplankung<br />
der BS-<strong>Holz</strong>-Rahmen mit Gipskartonplatten<br />
vor. Damit war die Vorgabe<br />
F60 erfüllt.<br />
Dank der leichten <strong>Holz</strong>konstruktion<br />
musste nicht in den Bestand eingegriffen<br />
werden. Der Bürobetrieb<br />
konnte auch während der Bauphase<br />
ohne Störungen und mit wenig Baustellenlärm<br />
fortgesetzt werden. Zumal<br />
Dauerhaft bestens<br />
geschützt<br />
So behandeln Profis <strong>Holz</strong><br />
GORI 40 2-in-1 HOLZLASUR<br />
Die Praktische für außen<br />
GORI 4052 RAPID HOLZ-ÖL<br />
Das Vielseitige für innen<br />
und außen<br />
UV- und Wetterschutz<br />
Langanhaltender<br />
Witterungsschutz<br />
www.gori.de<br />
- UV- und Wetterschutz<br />
- Keine Grundierung notwendig<br />
- Filmschutz gegen Algen und Pilze,<br />
dekorativ und wetterbeständig<br />
- Zum Streichen für Carports,<br />
Pergolen, Sichtschutzelemente,<br />
Zaunanlagen usw.<br />
- Betont die natürliche <strong>Holz</strong>maserung<br />
- Leicht und ansatzfrei zu verarbeiten<br />
- Schnelltrocknendes <strong>Holz</strong>-Öl für<br />
Terrassen, Sichtschutzanlagen,<br />
Möbel, Pergolen, Wandpaneele usw.<br />
- Nach 1 Stunde überstreichbar<br />
- Langanhaltender Witterungs- und<br />
UV-Schutz - Anti-Rutsch-Effekt<br />
- Individuell abtönbar<br />
- Geruchsarm, emis si ons arm<br />
(DIBt-Prüfzeichen)
P 3<br />
Hammerer Aluminium Industries<br />
die Bauzeit extrem kurz ausfiel. Von<br />
Auftragserteilung Anfang November<br />
bis zum Richtfest Mitte Dezember<br />
fand alles statt: Tragwerksplanung,<br />
Werkplanung, Materialbeschaffung,<br />
Abbund und Montage – eine enorme<br />
Leistung in nur sechs Wochen.<br />
Hai krönt den Bestand<br />
Die Aufstockung in Form eines Haifisches<br />
krönt den Bestand sehr werbewirksam.<br />
Dabei ist es den Planern<br />
gelungen, einen reizvollen Kontrast<br />
zum bestehenden Gebäude zu schaffen<br />
und besondere Innenräume für<br />
▴▸ Die neue<br />
Führungsetage im<br />
Dachgeschoss<br />
des HAI-Gebäudes<br />
bietet in den<br />
großzügigen und<br />
hellen<br />
Räumen des<br />
„Neubaus“<br />
einen neuen Weitblick<br />
die neuen Büros zu gestalten. Bauherr<br />
und Architekt fanden mit dieser<br />
Lösung den größten gemeinsamen<br />
Nenner.<br />
Im Hinblick auf die Entwicklung<br />
der Hammerer Aluminium Industries<br />
in den letzten Jahren hat sich die Investition<br />
in das neue Dachgeschoss<br />
gelohnt. Zu den alten Aufgaben kamen<br />
neue hinzu, für die nun genügend<br />
Platz im „Neubau“ ist.<br />
Die großzügigen und hellen Büros<br />
und Aufenthaltsbereiche der Chefetage<br />
im Dach bieten für die neuen<br />
Herausforderungen inspirierende<br />
Räumlichkeiten und ermöglichen<br />
den nötigen Weitblick hoch über den<br />
Dächern der umgebenden Produktionshallen.<br />
Die Aufstockung ist über<br />
die Jahre ein markantes Markenzeichen<br />
geworden, das sich Besuchern<br />
und Kunden von HAI unverwechselbar<br />
einprägt. Der in Alu gehüllte<br />
<strong>Holz</strong>bau kann sich sehen lassen und<br />
ist die ideale „corporate architecture“<br />
des Zukunftsunternehmens, dessen<br />
Zeichen laut Geschäftsführung weiterhin<br />
auf Wachstum stehen. Vielleicht<br />
gibt’s demnächst einen weiteren<br />
Haifisch zu bauen.<br />
Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag,<br />
<br />
Karlsruhe ▪<br />
Projekt 3<br />
Fazit<br />
Corporate Architecture aus <strong>Holz</strong><br />
Die Aufstockung des Bürogebäudes<br />
der Hammer Aluminium Industries in<br />
Form eines Haifisches krönt den<br />
Bestand sehr werbewirksam. Sie bildet<br />
einen reizvollen Kontrast. Dank der<br />
leichten <strong>Holz</strong>konstruktion musste nicht<br />
in den Bestand eingegriffen werden.<br />
Der Bürobetrieb konnte auch während<br />
der Bauphase ohne Störungen und<br />
mit wenig Baustellenlärm fortgesetzt<br />
werden. Die Bauzeit fiel extrem kurz<br />
aus. Die Aufstockung ist ein markantes<br />
Markenzeichen geworden, das sich<br />
Besuchern und Kunden von HAI<br />
unverwechselbar einprägt.<br />
Architektur Rath<br />
28<br />
mikado 5.2013
Sanierung und Ausbau<br />
Gehring<br />
Schwarzwald<br />
Gut gerüstet für raues Klima<br />
Wer im Schwarzwald Dächer saniert, muss die klimatischen Besonderheiten<br />
dort berücksichtigen. Doch egal, wo man baut: Wichtig sind sauber ausgeführte,<br />
bauphysikalisch funktionierende Details und die Wahl der richtigen Materialien.<br />
▴▴Als Eindeckung<br />
wählten die<br />
Dachhandwerker<br />
einen<br />
schwarzen Tonziegel.<br />
Gaubenfronten,<br />
Dachrinnen<br />
und Loggien<br />
wurden<br />
mit Kupferblech<br />
ausgeführt<br />
Der Schwarzwald hat’s in sich.<br />
Zumindest für Dachhandwerker,<br />
die in Deutschlands höchstem und<br />
größtem Mittelgebirge vor besonderen<br />
Herausforderungen stehen. Dazu<br />
gehört die regionaltypische Bauweise,<br />
bei der Dachneigungen mit 45 Grad<br />
und erheblich steilere Krüppelwalme<br />
an der Tagesordnung sind. Zum<br />
anderen erfordern die rauen klimatischen<br />
Verhältnisse Vorkehrungen<br />
gegen Kälte, Sturm, Schlagregen und<br />
hohe Schneelast.<br />
Grund genug für Bernhard Braun,<br />
einer der beiden Geschäftsführer der<br />
Braun & Heine Bedachungen, bei<br />
seinen Projekten großen Wert auf<br />
bauphysikalisch saubere Lösungen<br />
zu legen. „Vor allem die Sanierungen<br />
sind kompliziert. Hier braucht man<br />
eine sehr gute Vorbereitung. Dazu<br />
gehört eine genaue Analyse des Bestands.<br />
Deshalb benötigt man für ein<br />
gut kalkuliertes Angebot auch länger<br />
als bei einem Neubau.“<br />
Sanierung gut vorbereiten<br />
Dass die Rechnung aufgeht, zeigen<br />
zufriedene Kunden. Das Bedachungsunternehmen<br />
macht zehn bis 20 Sanierungen<br />
im Jahr. Monika und Heinrich<br />
Schlegel von der Pension Drei<br />
Tannen in Titisee-Neustadt sind per<br />
Mundpropaganda auf den Betrieb<br />
aufmerksam geworden. Auslöser war<br />
das in die Jahre gekommene Dach ihrer<br />
Pension: „Nach 32 Jahren waren<br />
die Bitumenschindeln teilweise kaputt“,<br />
erinnert sich Monika Schlegel:<br />
„Ein Sturm hatte bereits etliche<br />
davon abgedeckt. Diese Mängel hatten<br />
wir zwar reparieren lassen, aber<br />
es bestand akuter Sanierungsbedarf.“<br />
Da ohnehin eine Neueindeckung anstand,<br />
lag auch eine energetische Sanierung<br />
nahe. Als Dämmmaterial für<br />
die Sanierung kam „Linitherm PAL<br />
Polymer“ von Linzmeier zum Einsatz,<br />
ein PUR/PIR-Dämmstoff mit einer<br />
Polymerbahn an der Oberseite. „Beim<br />
www.mikado-online.de 29
Verlegen lässt sich mit einer solchen<br />
Aufdachdämmung einfach, schnell<br />
und wirtschaftlich die zweite wasserführende<br />
Schicht errichten“, meint<br />
Braun. In Verbindung mit einem Nageldichtband<br />
wird das Dämmelement<br />
zur winddichten, naht- und perforationsgesicherten<br />
Unterdeckung gemäß<br />
den Fachregeln des Zentralverbandes<br />
des Deutschen Dachdeckerhandwerks<br />
(ZVDH).<br />
Luftdichte Anschlüsse bei<br />
geöffnetem Unterdach<br />
Im März gingen die Dachdecker ans<br />
Abdecken der Bitumenschindeln.<br />
Das darunterliegende Unterdach aus<br />
<strong>Holz</strong>brettern sollte, ebenso wie eine<br />
80 bis 100 mm starke Mineralfaserdämmung<br />
zwischen den Sparren, im<br />
Bestand bleiben. Auf dem Unterdach<br />
verlegten die Mitarbeiter von Braun &<br />
Heine die sog. „Linitherm L+D Folie“,<br />
die der Hersteller als luftdichte<br />
Ebene unter seinen Dämmelementen<br />
empfiehlt. Die Folie soll die Aufdachdämmung<br />
auch vor Feuchtigkeit aus<br />
dem Innenraum schützen.<br />
Die Dachhandwerker trennten<br />
die Schalung, die über den warmen<br />
Bereich hinaus bis zu Traufe<br />
und Krüppelwalmen läuft, an den<br />
Gebäudegrenzen auf. So stellten<br />
sie einen bauphysikalisch korrekten<br />
Anschluss an die Außenwände<br />
her. Dazu gehörte auf der Traufseite<br />
als erster Arbeitsgang das Schließen<br />
der Sparrenzwischenräume durch<br />
passend zugeschnittene PUR/PIR-<br />
Dämmkeile. Die Keile wurden durch<br />
Kompribänder luftdicht an Sparren<br />
und Mauerwerk angeschlossen, verbleibende<br />
Hohlräume ausgeschäumt.<br />
Der Anschluss der Folie mit den aufgehenden<br />
Bauteilen erfolgte dann<br />
mit einer Schaumraupe und Kompriband.<br />
Die Schaumraupe vermeidet<br />
Wärmebrücken, das Kompriband<br />
stellt den eigentlichen luftdichten<br />
Anschluss her. Teilweise setzten die<br />
Dachhandwerker Anpressleisten ein,<br />
um so für den nötigen Anpressdruck<br />
zu sorgen.<br />
Überraschung auf dem Dach<br />
An den Krüppelwalmen war der Anschluss<br />
etwas komplizierter, da sich<br />
über den offenen Dachloggien ausgebaute<br />
Pensionsräume befinden. Deshalb<br />
springt der Warmbereich über<br />
den Loggien bis zur Dachhaut vor.<br />
„Beim Öffnen der Schalung stießen<br />
wir auf Hohlräume zwischen Schalung<br />
und Loggiendecke“, erinnert<br />
sich Bernhard Braun: „Bevor wir die<br />
Folie anschließen konnten, mussten<br />
wir diese Hohlräume dämmen, um<br />
Wärmebrücken zu vermeiden.“<br />
Auch sonst hielt das Dach der Pension<br />
„Drei Tannen“ einige Herausforderungen<br />
bereit: unter anderem etliche<br />
Dachdurchdringungen und zwei<br />
Gauben mit flachen Dächern, die es<br />
luftdicht anzuschließen galt.<br />
▴▴Dämmelement<br />
und Nageldichtung<br />
stellen<br />
das Behelfsdach<br />
dar. Die<br />
Polymerbitumenbahn<br />
bildet<br />
die zweite<br />
wasserführende<br />
Ebene<br />
▸▸Die Dämmelemente<br />
lassen<br />
sich recht einfach<br />
zuschneiden<br />
Schnell und wirtschaftlich<br />
Da die Polymer-Dämmelemente recht<br />
gut zuzuschneiden, leicht und handlich<br />
sind, dauerte das Verlegen trotz<br />
der steilen Dachneigung und der<br />
nicht ganz einfachen Dachgeometrie<br />
nur zwei Tage. Ausgehend von<br />
den unteren Schubhölzern verlegten<br />
die Verarbeiter die Dämmplatten in<br />
Längsreihen von unten nach oben.<br />
Spezielle Nut- und Feder-Klemm-<br />
Press-Verbindungen und längsseitige<br />
Nut- und Feder-Steckverbindungen<br />
sorgen dabei für eine homogene,<br />
wärmebrückenfreie und winddichte<br />
Dämmschicht. Fugen im Dachfirst<br />
werden zunächst ausgeschäumt<br />
und dann mit einem speziellen Klebeband<br />
verklebt.<br />
Die reißfeste Polymerbahn, mit<br />
der die Plattenoberseite beschichtet<br />
ist, steht je an einer Längs- und<br />
Schmalseite um 8 cm über. Die Überlappungen<br />
sind werkseitig mit einem<br />
Dichtband versehen, sodass der<br />
Handwerker sie nach Abziehen einer<br />
Schutzfolie durch Andrücken verkleben<br />
kann.<br />
Danach stellt das Element in Verbindung<br />
mit der zum System gehörenden<br />
Nageldichtung das Behelfsdach.<br />
Die Polymerbitumenbahn bildet<br />
die zweite wasserführende Ebene.<br />
Um die Entwässerungslinie bis in<br />
den Traufbereich zu führen, schlossen<br />
die Dachdecker im nicht gedämmten<br />
Kaltbereich eine Folie an<br />
30 mikado 5.2013
Dr. Joachim Mohr / Linzmeier Bauelemente<br />
die Dämmplatten an. Die Folie führten<br />
sie über Schub- und Ausgleichshölzer,<br />
die gleichzeitig als Auflager<br />
für die Dachlattung dienen, bis zur<br />
Dachtraufe. Zu bemerken wäre noch,<br />
dass die Dämmung 20 – 30 cm über<br />
den Warmbereich hinausläuft, um<br />
bei einer späteren Fassadendämmung<br />
Wärmebrücken auszuschließen.<br />
Mineralfaserdämmung<br />
mitberechnet<br />
Die bestehende Mineralfaserdämmung<br />
sollte im Bestand verbleiben<br />
und in den Wärmeschutznachweis<br />
mit einbezogen werden. Das hatte<br />
Konsequenzen für die Dimensionierung<br />
der Dämmelemente, deren L+D-<br />
Folie mit einem s d<br />
-Wert von 40 als<br />
Dampfbremse fungiert: „Nach EnEV<br />
hätten uns schon 100 mm gereicht“,<br />
erläutert Bernhard Braun: „Aber am<br />
Ende haben wir uns für 140 mm entschieden.<br />
So liegt der Taupunkt auch<br />
bei extremen Minusgraden garantiert<br />
in der Aufdachdämmung.“<br />
Das Dach erreichte mit dieser<br />
Dämmkombination einen U-Wert<br />
von 0,14 W/(m2K). Nur die bis dato<br />
ungedämmten Gaubenfronten weichen<br />
von diesem Wert ab: Hier wurden<br />
lediglich die von der Energieeinsparverordnung<br />
vorgegebenen<br />
100 mm eingebaut.<br />
Als Eindeckung wählte Braun &<br />
Heine einen schwarzen Tonziegel für<br />
flache Dachneigungen, der vor allem<br />
▴▴Im Schwarzwald<br />
treffen die<br />
Handwerker nicht<br />
selten auf<br />
Dachneigungen<br />
von 45 Grad<br />
und noch<br />
erheblich steilere<br />
Krüppelwalme<br />
den flachen Gaubendächern geschuldet<br />
war. Gaubenfronten, Dachrinnen<br />
und Loggien wurden mit Kupferblech<br />
ausgeführt, das farblich sehr<br />
gut mit der dunklen Eindeckung harmoniert.<br />
Hersteller unterstützt Verarbeiter<br />
Da eine Förderung wegen des hohen<br />
Anteils an vermieteten Räumen nicht<br />
in Frage kam, wurde die Dachsanierung<br />
als Einzelmaßnahme durchgeführt.<br />
Zur Erstellung des Wärmeschutznachweises<br />
arbeiteten Braun<br />
& Heine mit einem Energieberater<br />
zusammen, der die notwendigen<br />
Berechnungen durchführte und die<br />
Dachdeckerei in Detailfragen beriet.<br />
Das Unternehmen schätzt es sehr,<br />
dass der Hersteller der Dämmelemente<br />
die Verarbeiter seiner Dämmstoffe<br />
mit Anweisungen, Schulungsseminaren<br />
und bei Bedarf auch mit Lösungsvorschlägen<br />
vor Ort unterstützt. Für<br />
Bernhard Braun ist das eines der entscheidenden<br />
Argumente für die eingesetzten<br />
Produkte: „Natürlich gibt<br />
es auch andere Vorteile. Dazu gehören<br />
die WLS ab 023 mit hoher Dämmwirkung<br />
bei schlanken Bauteilen, die<br />
homogene, wärmebrückenfreie Außendämmschicht,<br />
das gute Handling,<br />
das geringe Gewicht, der gute Brandund<br />
Wärmeschutz im Sommer wie im<br />
Winter. Aber das bieten andere PU-<br />
Produkte auch. Entscheidend für uns<br />
war die Teilnahme an einer Schulung<br />
in Riedlingen. Als Handwerker muss<br />
man sich ja nicht nur um den Wärmeschutz<br />
kümmern, sondern auch um<br />
den Schallschutz und die Statik. Da<br />
ist man auf professionelle Ansprechpartner<br />
angewiesen.“<br />
Rundum zufrieden<br />
Beim Projekt „Drei Tannen“ in Titisee-Neustadt<br />
hatten die Dachdecker<br />
übrigens Glück: Während der sechs<br />
Wochen, die sie inklusive Auf- und<br />
Abbau ihres Gerüsts für die Dachsanierung<br />
brauchten, gab es praktisch<br />
keine Regentage.<br />
Das war auch ganz zur Zufriedenheit<br />
der Bauherrschaft: „Das Projekt<br />
lief exakt wie vereinbart“, erinnert<br />
sich Heinrich Schlegel.<br />
Dr. Joachim Mohr, Tübingen ▪<br />
Kontakte<br />
Pension Drei Tannen<br />
D-79822 Titisee-Neustadt<br />
www.drei-tannen-titisee.de<br />
Braun & Heine Bedachungen<br />
GmbH & Co. KG<br />
D-78120 Furtwangen<br />
www.braun-heine.de<br />
Linzmeier Bauelemente GmbH<br />
D-88499 Riedlingen<br />
www.Linitherm.de<br />
www.mikado-online.de 31
Sanierung und Ausbau<br />
Südharz<br />
Alter Raum mit neuem Klang<br />
Jetzt klingts doch gleich viel besser: Unter dem denkmalgerecht und ökologisch<br />
sanierten Dach des „Alten Schlosses“ in Sangerhausen hat die örtliche Musikschule<br />
ihre neuen Räume bezogen.<br />
Die Kreismusikschule Mansfeld-<br />
Südharz im sachsen-anhaltinischen<br />
Sangerhausen hat ihren Sitz<br />
in einem 750 Jahre alten Schloss. Das<br />
baufällige Pfettendach des Schlosses<br />
musste ersetzt werden. Bei der denkmalgerechten<br />
Sanierung standen<br />
der sensible Umgang mit dem historischen<br />
Kontext sowie das Schaffen<br />
optimaler Übungsbedingungen für<br />
junge Musiker im Mittelpunkt. Für<br />
Wärme- und Schallschutz wählten die<br />
<strong>Holz</strong>bauer ökologische Dämmstoffe,<br />
die ein gesundes Raumklima und stabile<br />
Temperaturen versprechen.<br />
Musik liegt in der Luft<br />
Mitte des 13. Jahrhunderts, zur Zeit<br />
des thüringisch-hessischen Erbfolgekrieges,<br />
war Wehrhaftigkeit im<br />
Südosten des Harz von größter Bedeutung.<br />
Daher errichteten die Bürger<br />
von Sangerhausen am höchsten<br />
Punkt ihrer Stadtmauern ein trutziges<br />
Schloss mit Wehrtürmen. 1271 erstmals<br />
urkundlich erwähnt, bot es in<br />
den folgenden Jahrhunderten Raum<br />
für vielfältige Nutzungen. Heute hauchen<br />
musisch begabte junge Menschen<br />
der mittelalterlichen Anlage<br />
neues Leben ein: Seit etwa 50 Jahren<br />
hat die Kreismusikschule Mansfeld-<br />
Südharz ihren Sitz in dem ehrwürdigen<br />
Bau. In den Kreuzgewölben im<br />
Erdgeschoss proben Eleven Ballettschritte,<br />
unter dem First üben junge<br />
Musiker unter aufmerksamer Betreuung<br />
an ihren Instrumenten.<br />
Die Dachräume fügen sich harmonisch<br />
in das historische Ensemble<br />
ein und sind dennoch ganz neu:<br />
In den Jahren 2011 und 2012 wurde<br />
das Dach komplett ausgetauscht.<br />
Für das Bauvorhaben standen Mittel<br />
aus dem Konjunkturpaket II zu<br />
32 mikado 5.2013
▸▸Die horizontalen<br />
Bohlen unterhalb<br />
der Pfetten<br />
sind Deckenträger,<br />
die als<br />
Doppelzangen an<br />
den Sparren<br />
befestigt sind<br />
▸▸Im Amphitheater<br />
neben der<br />
Musikschule<br />
(hier links vor der<br />
Sanierung) finden<br />
nach wie vor<br />
Aufführungen und<br />
Konzerte statt<br />
◂◂Seit September<br />
2012 dienen<br />
die Dachräume<br />
des weithin<br />
sichtbaren „Alten<br />
Schlosses“<br />
zum Unterrichten<br />
und Musizieren<br />
Verfügung, die der Landkreis durch<br />
Eigenmittel ergänzte. Die vorbereitende<br />
Arbeit der Fachplaner benötigte<br />
ein halbes Jahr, nach weiteren<br />
13 Monaten waren die Bauarbeiten<br />
abgeschlossen. Im September 2012<br />
konnte der Unterricht in den neuen<br />
Dachräumen des „Alten Schlosses“<br />
wieder aufgenommen werden.<br />
Blankes Grauen unterm Dach<br />
Die Maßnahmen waren nicht von<br />
langer Hand geplant, sondern stellten<br />
sich plötzlich als dringende Notwendigkeit<br />
heraus: Unter den im Rahmen<br />
einer Überprüfung entfernten Wandverkleidungen<br />
kam mit dem Dachstuhl<br />
das „blanke Grauen“ zum Vorschein,<br />
erinnert sich Bauplaner Martin<br />
Suchanek. Das <strong>Holz</strong> war morsch und<br />
der Handlungsbedarf groß. Dem Ingenieur<br />
war klar, dass ein Ersatz<br />
des kompletten Daches nötig war.<br />
Auch die Mitarbeiter des Landkreises<br />
Mansfeld-Südharz unterstützen die<br />
Option in ihrer Rolle als Bauherr. Die<br />
zuständige Denkmalschutzbehörde<br />
plädierte vorerst für den Erhalt des<br />
Dachstuhls, da ihm bauhistorischer<br />
Wert zugeschrieben war. Intensive<br />
Diskussionen stellten zwei Faktoren<br />
als ausschlaggebend für die Neuerrichtung<br />
heraus: Zum einen wurde<br />
klar, dass der vorhandene Dachstuhl<br />
jünger war als angenommen<br />
und er daher keinen denkmalpflegerischen<br />
Wert besaß. Zum anderen<br />
hätte sich eine Sanierung des Bestandes<br />
ebenso kostenaufwendig gestaltet<br />
wie das komplette Ersetzen des<br />
Daches. Daher entschieden sich die<br />
Verantwortlichen für die Neuerrichtung<br />
unter strengen denkmalpflegerischen<br />
Auflagen.<br />
Angemessene Lösung für<br />
historisches Ensemble<br />
Die zentrale Vorgabe war, dass das<br />
neue Dach dem alten möglichst stark<br />
ähneln sollte: Die Dimension und<br />
Neigung des Dachstuhles blieben<br />
gleich. Wie beim Vorbild sind die<br />
neuen Dachflächen durch Schleppgauben<br />
gegliedert und der westliche<br />
Giebel endet mit einem Krüppelwalm.<br />
Bei der Gestaltung der einzelnen Elemente<br />
gingen Eigentümer, Planer<br />
und die Denkmalschutzbehörde mit<br />
viel Bedacht und großem Bewusstsein<br />
für authentische Materialien vor.<br />
Das belegen die <strong>Holz</strong>sprossenfenster,<br />
die Dachrinnen und der Blitzschutz in<br />
Kupfer. Die doppelte Biberschwanzdeckung<br />
mit Segmentschnitt schließt<br />
am Ortgang mit einer Zahnleiste ab.<br />
Die naturroten Ziegel leuchten weithin<br />
sichtbar über der Stadt.<br />
Das Pfettendach ist 6,60 m hoch<br />
und mittig durch eine Decke geteilt.<br />
Wie vor der Neuerrichtung befinden<br />
sich auf der unteren Dachebene die<br />
dreizehn Übungsräume der Musikschule.<br />
Der Spitzboden ist als zweiteiliges<br />
Archiv konzipiert. Für Sparren,<br />
Pfetten und Deckenträger wählten<br />
die Zimmerer Nadelholz, die Deckenkonstruktion<br />
ist aufgrund statischer<br />
Anforderungen mit Brettschichtholz<br />
verstärkt. Die Deckenbalken sind als<br />
Doppelzangen ausgeführt, die jeden<br />
Sparren umfassen und unterhalb der<br />
Pfetten liegen. Zwischen Lattung und<br />
www.mikado-online.de 33
Sanierung und Ausbau<br />
Homatherm<br />
Konterlattung sichert eine diffusionsoffene<br />
Unterspannbahn den Feuchteschutz.<br />
Zwischen den Sparren sorgt<br />
eine Dämmschicht aus 900 mm breiten<br />
und 200 mm starken <strong>Holz</strong>faserdämmstoffen<br />
namens „Homatherm<br />
<strong>Holz</strong>flex Standard“ für ein gesundes<br />
Raumklima und angenehme Temperaturen<br />
zu jeder Jahreszeit. Darunter<br />
vervollständigen eine Metall-Unterkonstruktion<br />
und eine Dampfsperre<br />
den Dachaufbau. Raumseitig sorgen<br />
Gipskarton-Bauplatten mit sonniggelbem<br />
Putz für einen angenehmen<br />
Raumeindruck in den 14 bis 18 m²<br />
großen Übungsräumen.<br />
Einen kühlen Kopf bewahren<br />
Mit der Errichtung des Dachstuhls und<br />
den Dachdeckerarbeiten war der Traditionsbetrieb<br />
Bunzel Dach betraut,<br />
dessen vier Zimmerleute und sechs<br />
Dachdecker etwa vier Monate im Einsatz<br />
waren. Der Bauphysiker Manfred<br />
Weiße berechnete die Maßnahmen im<br />
Wärme- und Schallschutz. Eine zentrale<br />
Funktion bei der Planung und<br />
Umsetzung des neuen Daches war<br />
der sommerliche Hitzeschutz. „Dieser<br />
Aspekt geht leider im aktuellen<br />
„Dämmfieber“ nach der Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV) etwas unter,<br />
ist aber für die Nutzer besonders an<br />
der Südseite eminent wichtig“, berichtet<br />
Planer Suchanek. Die <strong>Holz</strong>fasermatte<br />
empfiehlt sich durch ihre<br />
Dämmwirkung, ihre feuchteausgleichenden<br />
Eigenschaften sowie durch<br />
ihre bequeme und rasche Verlegung:<br />
Die flexiblen, biegsamen Matten werden<br />
passgenau zwischen die Sparren<br />
geklemmt. Ihre Formate sind für gängige<br />
Raster bemessen. Bei Bedarf –<br />
wie bei den Gauben im Dach der<br />
Musikschule – lassen sie sich schnell<br />
und einfach mit dem Dämmstoffmesser<br />
zuschneiden, wie Verarbeiter Lutz<br />
Bornemann bestätigte.<br />
Raum im Raum<br />
Die neuen Übungsräume erfüllen<br />
die Anforderungen an den Schallschutz:<br />
Doppelte Ständerwände bilden<br />
zwischen den Zimmern einen<br />
schalldämmenden Luftraum und verbergen<br />
gleichzeitig die Stiele der Deckenkonstruktion.<br />
Die Wände zum<br />
Flur, die Dachschrägen und die Kniestöcke<br />
erhielten ebenfalls zusätzliche<br />
Vorsatzschalen, um die Schallübertragung<br />
zu reduzieren. „Ein Raum<br />
im Raum“, fasst Suchanek die umfangreichen<br />
Schallschutz-Maßnahmen<br />
zusammen.<br />
Der Spitzboden erfüllt als Lager<br />
zwei unterschiedliche Funktionen:<br />
Neben einem unbeheizten Abstellraum<br />
im Osten ist seine Westseite<br />
nach außen gedämmt und dient der<br />
Aufbewahrung von Instrumenten.<br />
Dank der großen Wärmespeicherfähigkeit<br />
und hohen Sorptionsfähigkeit<br />
der dampfdiffusionsoffenen <strong>Holz</strong>faserdämmmatten<br />
können die empfindlichen<br />
Musikinstrumente direkt<br />
unter dem First gelagert werden. Der<br />
helle Gang zwischen den Übungsräumen<br />
verbindet das „Alte Schloss“’<br />
◂◂Mit viel Liebe<br />
zum Detail wurde<br />
das neue<br />
Dach möglichst<br />
nahe am<br />
historischen<br />
Vorbild<br />
geplant und<br />
errichtet<br />
▴▴In den<br />
Übungsräumen<br />
finden<br />
Schüler und<br />
Lehrer<br />
eine angenehme<br />
Atmosphäre vor<br />
mit einem ebenfalls neu errichteten<br />
Anbau für Orchesterproben, Konzerte<br />
und Aufführungen. Dort und im<br />
als Amphitheater gestalteten Garten<br />
können die jungen Musiker ihr Können<br />
präsentieren, das sie in den ihren<br />
Übungsräumen perfektioniert haben.<br />
<br />
Valentina Fries, Berga ▪<br />
Steckbrief<br />
Bauvorhaben:<br />
Dachausbau der Kreismusikschule<br />
Mansfeld-Südharz<br />
D-06526 Sangerhausen<br />
Fertigstellung: September 2012<br />
Bauzeit: 13 Monate<br />
Baukosten: 594 000 Euro<br />
Bauherr:<br />
Kreisverwaltung Landkreis<br />
Mansfeld-Südharz<br />
Entwurf, Werkplanung, Bauleitung:<br />
BauPlan Suchanek<br />
D-06526 Sangerhausen<br />
www.bauplansuchanek.de<br />
<strong>Holz</strong>bauer und Dachdecker:<br />
Bunzel Dach und Fassade<br />
D-06542 Allstedt<br />
www.bunzel-dach.de<br />
<strong>Holz</strong>faserdämmatte:<br />
Homatherm holzFlex Standard<br />
D-06536 Berga<br />
www.homatherm.de<br />
Bauphysik:<br />
Büro für Bauphysik<br />
Dipl.-Phys. Manfred Weiße<br />
D-06317 Seegebiet Mansfelder<br />
Land<br />
www.bauphysik-weisse.de<br />
34 mikado 5.2013
Details im Griff Mai 2013<br />
Terrassenüberdachung<br />
Kalte Oberfläche sorgt für feuchtes <strong>Holz</strong><br />
Bei einer Terrassenüberdachung aus metallgedeckten Baufurnier-<br />
platten wuchsen auf der Unterseite Schimmel- und Sprosspilze.<br />
Ursache war starke Tauwasserbildung und eine ungeeignete <strong>Holz</strong>art.<br />
◂◂Auf den Furnierplatten<br />
der<br />
Dachuntersicht<br />
zeigte sich<br />
ein starker Befall<br />
von Schimmelund<br />
Sprosspilzen<br />
blech verlegt. Die Falze dieser Blecheindeckung<br />
sind am Tiefpunkt geschlossen<br />
und flachgelegt.<br />
Die Oberfläche der Furnierplatte<br />
zeigt Reste einer lasierenden Oberflächenbeschichtung.<br />
Die Frage nach<br />
dem verwendeten Anstrichsystem<br />
ließ sich von den Parteien nicht mehr<br />
beantworten. Nach Aktenlage wurden<br />
die Furnierplatten allseitig vom<br />
Maler grundiert.<br />
Objekt<br />
An einem neu erstellten Mehrfamilienhaus<br />
wurden die Terrassenflächen<br />
des obersten Geschosses mit einem<br />
flach geneigten Dach geschützt. Es<br />
besteht aus einer schlanken Konstruktion<br />
aus verzinkten Stahlprofilen,<br />
auf der 21 mm dicke Baufurnierplatten<br />
aus Seekiefer aufgebracht<br />
sind. Die Dachfläche weist ein Gefälle<br />
von rund 5 Prozent in Richtung<br />
Haus zu den wasserableitenden<br />
Rinnen auf. Auf den Baufurnierplatten<br />
ist eine spezielle Trennbahn für<br />
Metalldächer und auf dieser eine<br />
Stehfalzeindeckung aus Titanzink-<br />
Schadensbild<br />
Die Untersichten zeigen einen unterschiedlich<br />
ausgeprägten Befall von<br />
Schimmel- und Sprosspilzen, die als<br />
schwarzer, mehr oder weniger flächiger<br />
Belag deutlich zu erkennen<br />
sind. Daneben sind im Bereich der<br />
Dachränder Verfärbungen aufgetreten,<br />
die darauf schließen lassen, dass<br />
hier Feuchtigkeit über die Stirnseite<br />
der Platte eingedrungen ist. Auffällig<br />
sind die Verfärbungen unter der<br />
Dachrinne der Balkonüberdachung<br />
der mittleren Wohnung.<br />
Auf einen Blick<br />
Objekt<br />
Schadensbild<br />
Schadensursache<br />
Schadensbehebung<br />
Schadensvermeidung<br />
Leichte Dachkonstruktion mit Furnierplatten und<br />
Blechdeckung über Terrasse<br />
Starker Schimmel- und Sprosspilz-Befall auf der<br />
Unterseite der Dachfläche<br />
Tauwasserbildung an der Furnierplattenoberfläche<br />
durch starke Abkühlung<br />
Rückbau der kompletten Dachfläche und Ersetzung<br />
durch neue Materialien<br />
▸▸ Widerstandsfähigere <strong>Holz</strong>art bei den Platten<br />
▸▸ Wärmedämmung gegen zu starke Abkühlung<br />
Schadensursachen<br />
Neben der direkten Befeuchtung der<br />
Bauteile durch eindringendes Niederschlagswasser<br />
trägt die Auskühlung<br />
außenliegender Bauteile entscheidend<br />
zur Feuchtebildung bei und<br />
kann neben den Inhaltsstoffen bestimmter<br />
<strong>Holz</strong>arten als eine der entscheidenden<br />
Ursachen der Schimmelpilzbildung<br />
angesehen werden.<br />
In klaren Nächten kühlt die Dachfläche<br />
durch Wärmeabstrahlung ins<br />
Weltall stark ab – vor allem bei<br />
Blecheindeckungen, oftmals sogar<br />
unter die Umgebungstemperatur.<br />
Messungen an Dachüberständen er-<br />
www.mikado-online.de 35
Details im Griff Mai 2013<br />
gaben in allen Jahreszeiten im Durchschnitt<br />
sehr oft relative Luftfeuchten<br />
von über 90 Prozent in Oberflächennähe.<br />
Ein geringes Wärmespeichervermögen<br />
der meist ungedämmten<br />
Bauteile führt bei nächtlicher Abkühlung<br />
zu starkem Tauwasserausfall.<br />
In Jahreszeiten mit feucht-kalter<br />
Witterung trocknet das in der<br />
Oberfläche feuchtegesättigte Bauteil<br />
tagsüber nicht ausreichend aus, sodass<br />
es zu einer dauerhaften Feuchteerhöhung<br />
kommt. Für die in der Luft<br />
latent vorhandenen Schimmelsporen<br />
ist das eine günstige Wachstumsvoraussetzung.<br />
Die Konstruktion ist weder in der<br />
Art noch mit dem verwendeten Material<br />
und in der gewählten Ausführung<br />
geeignet, schadensfrei zu<br />
bleiben. Die Verwendung von Seekieferplatten<br />
im ungedämmten und<br />
ungeschützten Dachbereich führt<br />
an Traufen, Ortgängen und Attikaabschlüssen<br />
zum Schadensbild.<br />
Beim streitgegenständlichen Objekt<br />
liegen unter dem obigen Aspekt<br />
betrachtet Extrembedingungen vor:<br />
Die befallenen Überdachungen befinden<br />
sich unmittelbar vor Wohnräumen.<br />
Beim Öffnen der Terrassentür<br />
können hier, gerade während der<br />
Heizperioden, große Mengen warmer<br />
und damit wesentlich feuchterer<br />
Innenraumluft schwallartig unter<br />
die Überdachung gelangen und<br />
dann zwangsläufig an der kalten<br />
Untersichtsfläche kondensieren. Dies<br />
überlagert und verstärkt den eben beschriebenen<br />
Effekt.<br />
Die an den Dachrändern vorgefundenen<br />
Verfärbungsverläufe lassen<br />
den Schluss zu, dass hier Wasser<br />
über die Schmalseiten der Platten<br />
kapillar in die Deckfurnierlage eingedrungen<br />
ist und zu einer entsprechenden<br />
Erhöhung der <strong>Holz</strong>feuchte<br />
geführt hat. Die Abgrenzung der<br />
Verfärbungen gibt Aufschluss über<br />
die Eindringtiefe in die <strong>Holz</strong>fasern.<br />
An den Ortgängen kann es durch die<br />
dort vorherrschenden Strömungsbedingen<br />
zu einem „Hintertreiben“ der<br />
Blechabkantung kommen. Das Schadensbild<br />
an der Traufe der mittleren<br />
Dachfläche deutet nach Ansicht des<br />
Sachverständigen auf eine Undichtigkeit<br />
der Blecheindeckung hin.<br />
◂◂Die Metalldeckung<br />
sorgt in kalten<br />
Nächten<br />
dafür, dass sich<br />
die gesamte<br />
Dachfläche<br />
extrem auskühlt<br />
▾▾Das Tauwasser<br />
bildet sich<br />
auf der Unterseite<br />
nur langsam<br />
zurück und führt<br />
zur dauerhaften<br />
Durchfeuchtung<br />
der <strong>Holz</strong>oberfläche<br />
thomas Kies<br />
Schadensbehebung<br />
Eine Schadensbehebung in Form einer<br />
Schimmelbekämpfung in Kombination<br />
mit einem „fungiziden“<br />
Anstrich ist unter Würdigung aller<br />
Ursächlichkeiten nicht ausreichend,<br />
um nachhaltige Mängelfreiheit sicherzustellen.<br />
Um die Ursachen zu<br />
eliminieren, ist eine Neuerstellung<br />
der Dachhaut notwendig. Der Sachverständige<br />
schlägt folgende Maßnahmen<br />
vor:<br />
▸▸ Rückbau der kompletten Dachhaut<br />
▸▸ Aufbringen einer Lärchenkernholzplatte,<br />
zugelassen für den<br />
Einsatz im Außenbereich, 30 mm<br />
stark, auf Format geschnitten,<br />
Kanten behandelt mit einem geeigneten,<br />
fungizid eingestellten<br />
Beschichtungssystem<br />
▸▸ Montage einer Unterkonstruktion<br />
zum Befestigen der Metalldeckung,<br />
dazwischen 30 mm <strong>Holz</strong>weichfaserplatten<br />
als Dämmung<br />
▸▸ Aufbringen einer Unterlagsbahn,<br />
für Metalldeckung zugelassen<br />
▸▸ Aufbringen einer Metalldeckung<br />
unter Beachtung der erforderlichen<br />
Überdeckungen an<br />
Dachrändern und Anschlüssen<br />
Die fungizid eingestellten Beschichtungen<br />
verlieren im Lauf der<br />
Zeit ihre Wirksamkeit. Hier muss entsprechend<br />
den Produktangaben regelmäßig<br />
nachbehandelt werden.<br />
Schadensvermeidung<br />
Eine fachgerechte Planung, die die<br />
wissenschaftlichen Erkenntnisse um<br />
die Klimaproblematik unter ungedämmten<br />
Dachüberständen berücksichtigt,<br />
ist Voraussetzung für Mängelfreiheit.<br />
Die Seekieferplatte ist<br />
aufgrund ihrer <strong>Holz</strong>struktur und ihres<br />
vorhandenen relativ hohen Zuckergehaltes<br />
für Schimmelpilzbefall<br />
besonders anfällig und daher ungeeignet.<br />
Die Verwendung von Massivbauplatten,<br />
insbesondere solcher mit<br />
Fassadenzulassung, und eine oberseitige<br />
Dämmung, die die Auskühlung<br />
der Dachunterseite verhindert,<br />
hätten das hier vorgefundene Schadensbild<br />
verhindert.<br />
<br />
Dipl.-Ing. Thomas Kies,<br />
ö.b.u.v. Sachverständiger, Karlsbad ▪<br />
36<br />
mikado 5.2013
Management Ihr gutes Recht<br />
EU-Bauprodukten-Verordnung<br />
Kennzeichnungen sind zu überprüfen<br />
Ab 1. Juli 2013 gilt die neue EU-Bauprodukten-Verordnung. Bauunternehmer müssen<br />
beim Einbau von Bauprodukten darauf achten, dass sie den neuen Regeln entsprechen.<br />
Die neue EU-Bauprodukten-Verordnung<br />
(EU-BauPVO) regelt ab<br />
1. Juli 2013 den Handel und den Vertrieb<br />
von Bauprodukten innerhalb<br />
der EU. Bislang tat dies die EU-Bauprodukten-Richtlinie,<br />
die aufgehoben<br />
wird. Die EU-BauPVO gilt unmittelbar<br />
in allen EU-Mitgliedstaaten und<br />
bedarf keiner nationalen Umsetzung.<br />
Einzelne nationale Konkretisierungen<br />
nimmt das „Gesetz zur Durchführung<br />
der EU-BauPVO“ vor.<br />
Vorsicht vor nicht richtig<br />
gekennzeichneten Produkten<br />
Adressaten der EU-BauPVO sind<br />
Hersteller, Importeure und Händler<br />
von Bauprodukten. Eingeführt werden<br />
damit u. a. neue Regelungen<br />
zur Leistungserklärung und zur CE-<br />
Kennzeichnung. Zentral ist die Verpflichtung<br />
zur Leistungserklärung<br />
für Hersteller. Eine technische Dokumentation<br />
muss alle wesentlichen<br />
Merkmale des Bauproduktes, wie<br />
z. B. gefährliche Inhaltsstoffe, enthalten.<br />
Erst dadurch erhält der Hersteller<br />
die Erlaubnis, sein Produkt<br />
mit der CE-Kennzeichnung zu versehen.<br />
Bauprodukte ohne Leistungserklärung<br />
erhalten diese nicht und<br />
dürfen nicht vertrieben werden. Es<br />
gibt jedoch auch praxisrelevante<br />
Ausnahmen, z. B. für Sonderanfertigungen<br />
oder für Bauprodukte, die<br />
ein Bauunternehmen auf der Baustelle<br />
herstellt und einbaut.<br />
Neben der CE-Kennzeichnung<br />
kommt in verschiedenen Fallkonstellationen<br />
auch weiterhin eine nationale<br />
„Ü-Kennzeichnung“ in Betracht.<br />
In welchen Fällen ein Ü-Zeichen anstelle<br />
oder neben einem CE-Zeichen<br />
zulässig bzw. erforderlich ist, das ist<br />
derzeit zwischen der EU-Kommission<br />
und Deutschland noch umstritten.<br />
Das Dilemma: Bauunternehmen,<br />
die Bauprodukte geliefert bekommen,<br />
müssen diese bezüglich ihrer Kennzeichnung<br />
überprüfen, denn der Einbau<br />
von falsch oder von nicht gekennzeichneten<br />
Bauprodukten stellt –<br />
unabhängig von einer möglicherweise<br />
bestehenden zivilrechtlichen Haftung<br />
– eine Ordnungswidrigkeit dar, die<br />
mit empfindlichen Bußgeldern geahndet<br />
werden kann.<br />
Der Autor<br />
Darüber hinaus ist das Verhältnis<br />
der EU-BauPVO zum Produktsicherheitsrecht<br />
und umweltbezogenen<br />
Produktrecht sowohl auf nationaler<br />
wie auf europäischer Ebene<br />
nicht ausreichend klar geregelt. Zudem<br />
sind die einschlägigen Regelungen<br />
zur Marktüberwachung recht unübersichtlich<br />
auf die EU-BauPVO, die<br />
VO (EG) Nr. 765/2008, das Produktsicherheitsgesetz<br />
und das Gesetz zur<br />
Durchführung der EU-BauPVO verteilt,<br />
was zu Abgrenzungsschwierigkeiten<br />
beim Vollzug der Rechtspflichten<br />
führen wird.<br />
▪<br />
Dr. Jens Nusser, LL.M. (University of<br />
London), ist Rechtsanwalt und Partner<br />
der Sozietät HFK Rechtsanwälte<br />
LLP. Seine Schwerpunkte sind Produktrecht,<br />
Umweltrecht, öffentliches<br />
Baurecht und nachhaltiges Bauen.<br />
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Management<br />
Umstrukturierung<br />
Gelungener Paradigmenwechsel<br />
▴▴Die neue SPM<br />
übernimmt<br />
die vollautomatische<br />
Konfektionierung<br />
der Beplankung<br />
und<br />
schneidet<br />
Fassadenplatten<br />
Der erfolgreiche Schwenk vom Wohnhaus- zum Objektbau erforderte bei der<br />
Zimmerei Sievecke in Lohne eine tief greifende Umstrukturierung bei Firmengebäuden,<br />
Verwaltung, Logistik, Vertrieb und Produktion.<br />
Für viele <strong>Holz</strong>bauer hat der Objektbau<br />
in den letzten Jahren an<br />
Bedeutung gewonnen. Allerdings ist<br />
der Einstieg hier selten zum Nulltarif<br />
zu haben. In vielen Fällen erfordert<br />
er strukturelle Veränderungen<br />
im Unternehmen, um den veränderten<br />
Anforderungen gerecht zu werden.<br />
Das sieht auch Christian Buhr<br />
so: „Die Logistik ist heute zum Beispiel<br />
spannender als früher, auch die<br />
Innenlogistik, wie man die Teile wohin<br />
bekommt.“<br />
Zusammen mit Vater und Mitgeschäftsführer<br />
Günter Buhr fertigt<br />
und montiert der Geschäftsführer der<br />
Zimmerei Sieveke GmbH heute rund<br />
25 000 m² Wand-, Dach-, Deckenund<br />
Fassadenelemente im Jahr. Die<br />
in Losgröße 1 gefertigten Bauteile gehen<br />
in den Objektbau, mit Vorliebe<br />
in Großprojekte – Einfamilienhäuser<br />
baut die Zimmermeisterhaus-Manufaktur<br />
im niedersächsischen Lohne<br />
nur selten.<br />
Die Kernkompetenz von Sieveke<br />
liegt bei der energieoptimierten Gebäudehülle<br />
von Objektbauten, deren<br />
Elemente die Firma in möglichst<br />
hohem Vorfertigungsgrad inklusive<br />
Fenster und Installation fertigt<br />
und montiert. Geliefert werden die<br />
Elemente zum Beispiel als Hülle für<br />
Mischkonstruktionen mit Betonkern,<br />
bislang maximal mit sieben Geschossen.<br />
Daneben führt das Unternehmen<br />
mehrgeschossige <strong>Holz</strong>gebäude<br />
als reine <strong>Holz</strong>konstruktion aus.<br />
Sein Lieferbereich umfasst das<br />
ganze Bundesgebiet und Teile des europäischen<br />
Auslands, Schwerpunkte<br />
liegen in Berlin, Hamburg, Hannover<br />
und im Ruhrgebiet. Zu den derzeitigen<br />
Aufträgen gehören auch die Außen-<br />
und Trennwände für 500 <strong>Holz</strong>häuser<br />
im Center Parc Bostalsee – ein<br />
Projekt der IETC GmbH, an der auch<br />
Sieveke beteiligt ist.<br />
Noch vor sechs Jahren war das Unternehmen<br />
völlig anders strukturiert<br />
und stand am Scheideweg: Der <strong>Holz</strong>hausbau,<br />
bislang ein Kerngeschäft,<br />
war in der Region stark rückläufig,<br />
außerdem stand mittelfristig ein Generationswechsel<br />
in der Unternehmensführung<br />
an: Gründe genug,<br />
sich über die künftige strategische<br />
38<br />
mikado 5.2013
Management<br />
Ausrichtung Gedanken zu machen.<br />
Dabei wurden offenbar die richtigen<br />
Antworten gefunden: Hatte die Zimmerei<br />
vor vier Jahren noch 40 Mitarbeiter,<br />
sind es heute 65. Und 2012<br />
schickte sich das Unternehmen erstmals<br />
an, seinen Umsatz im Vergleich<br />
zu 2006 zu verdoppeln.<br />
Neue Strukturen für neue Ziele<br />
Markierungen auf diesem Weg setzten<br />
tief greifende strukturelle Veränderungen.<br />
Nach einem Schwenk in<br />
Richtung Objektbau betrafen sie zunächst<br />
die Produktionsgebäude: „Wir<br />
hatten damals eine Halle mit vier Metern<br />
Deckenhöhe, in der man große<br />
Elemente überhaupt nicht vernünftig<br />
bewegen konnte”, erinnert sich<br />
Christian Buhr. Nun riss er die kleinste<br />
Halle ab, um dafür zwei neue zu<br />
bauen und die Produktionsfläche von<br />
2500 m² auf 4000 m² zu erweitern.<br />
Mit der zunehmenden Komplexität<br />
der Projekte tat sich auch im Büro<br />
jeden Tag eine neue Lücke auf. Günter<br />
Buhr: „Es ist kein Zufall, dass wir<br />
gerade in diesem Bereich überproportional<br />
gewachsen sind. Zum einen<br />
braucht man hier mehr Leute,<br />
um die Produktion größerer Stückzahlen<br />
zu planen und vorzubereiten.<br />
Zum anderen wurden unsere Projekte<br />
immer größer.”<br />
Sieveke versteht sich zwar in erster<br />
Linie als Rohbauer, also als eines<br />
der vielen Bauteams, die bei<br />
einem Großprojekt zusammenarbeiten.<br />
Dennoch muss das Unternehmen<br />
im Objektbau gewerkübergreifend<br />
denken und planen, denn zu<br />
einem Wandelement gehören eben<br />
auch die Fenster, der Sonnenschutz,<br />
▴▴Christian Buhr<br />
mit einem<br />
Mitarbeiter am<br />
Steuerpult<br />
der SPM<br />
▸▸Das Portalbearbeitungszentrum<br />
PBA kommt für<br />
den flächigen<br />
Abbund von<br />
Massivholzelementen<br />
zum<br />
Einsatz<br />
eventuell auch Verkabelungen oder<br />
Installationen: „Da reicht ein klassischer<br />
AV-Mitarbeiter nicht mehr aus.<br />
Was wir hier brauchen, sind Projektleiter,<br />
die dann auch die Nachunternehmer<br />
betreuen und deren Probleme<br />
verstehen.“<br />
Da auch ein Projektleiter oft<br />
nicht genügt, wickelt <strong>Holz</strong>bau Sieveke<br />
Großprojekte heute mit Projekt-Teams<br />
ab, in denen neben Mitarbeitern<br />
aus der kaufmännischen<br />
Verwaltung Techniker zusammensitzen,<br />
die sich die Gewerke teilen.<br />
Vom Stab- zum Flächenabbund<br />
In der Fertigung versteht sich Sieveke<br />
schon lange als Fertigbauer,<br />
der Bauelemente in hohem Vorfertigungsgrad<br />
zur Baustelle liefert.<br />
Dementsprechend früh war eine Arbeitsbrücke<br />
von Burmek ange<strong>schafft</strong><br />
worden. Neu war für Christian Buhr<br />
die Frage: „Müssen wir nicht im Zuge<br />
unserer Weiterentwicklung über den<br />
reinen Stababbund hinausgehen?“<br />
Die Antwort darauf konnte nur ein<br />
klares „Ja” sein, wenn man sich noch<br />
einmal die Zahlen vergegenwärtigt:<br />
25 000 m² Wandelemente entsprechen<br />
bei einer beidseitigen Beplankung<br />
der hochpräzisen Verarbeitung<br />
von 50 000 m² Plattenwerkstoffen<br />
im Jahr – ein Pensum mit steigender<br />
Tendenz, das mit händischem Zuschnitt<br />
auf Dauer nicht zu schaffen<br />
war. Im Pflichtenheft der Objektbauer<br />
steht außerdem eine kurze Reaktionszeit<br />
auf Nachfragepeaks.<br />
Ab 2008 sondierten Vater und<br />
Sohn den Markt an Produktionsmaschinen.<br />
Gefragt war eine Maschine<br />
für den Flächenabbund, mit der<br />
man Plattenwerkstoffe und Bauteile<br />
rationell bearbeiten konnte. Fündig<br />
wurde man zunächst im Tischlereibereich,<br />
wo es ausgereifte Zuschnittautomaten<br />
für Plattenwerkstoffe gab:<br />
„Die brauchten allerdings riesige Flächen.“<br />
Die SPM der Hans Hundegger<br />
Maschinenbau GmbH entsprach da<br />
schon eher den Vorstellungen der<br />
<strong>Holz</strong>bauer: Dank internem Materialtransport<br />
beansprucht sie weniger<br />
Platz und verspricht mit ihrem breiten<br />
Materialspektrum auch eine Lösung<br />
für die Bearbeitung von Fassadenplatten.<br />
Da man bei Sieveke bisher mit<br />
den Maschinen aus Hawangen sehr<br />
zufrieden gewesen war, ließ man<br />
sich eine SPM in Halle 4 liefern. Ein<br />
Wandmaster und eine PBA versahen<br />
schon seit längerer Zeit ihren Dienst<br />
in Halle 3.<br />
3 Arbeitsfelder, 3 Maschinen<br />
Die Aufgaben der drei Maschinen<br />
waren klar definiert: Die SPM, eine<br />
vollautomatische Zuschnittanlage<br />
für Plattenmaterialien, übernimmt<br />
für das Unternehmen, das etwa zwei<br />
Drittel seiner Wandelemente als vorgefertigte<br />
<strong>Holz</strong>rahmenkonstruktionen<br />
ausliefert, die vollautomatische<br />
Konfektionierung der Beplankungen.<br />
Weitere Aufgaben der Maschine<br />
liegen im Fassadenbereich, wo<br />
sie unter anderem Trespa- und Faserzementplatten<br />
zuschneidet. Beide<br />
Aufgabenbereiche waren eine logische<br />
Konsequenz der Tatsache, dass<br />
die 3D-Modelle aller Bauteile ohnehin<br />
in der AV generiert wurden –<br />
man muss sie nur an die Maschine<br />
übergeben.<br />
www.mikado-online.de 39
Management<br />
Der Wandmaster wird für die Fertigung<br />
von Massivholzelementen eingesetzt.<br />
Die Produkte entsprechen den<br />
Rohlingen einer Massiv-<strong>Holz</strong>-Mauer,<br />
deren Lizenznehmer Sieveke ist. Allerdings<br />
setzt der <strong>Holz</strong>bauer diese<br />
Rohlinge im Objektbau sehr vielfältig<br />
ein, greift wo notwendig auch auf<br />
verleimte BSH-Bauteile zurück. Beide<br />
Massivbauweisen werden bei <strong>Holz</strong>bau<br />
Sieveke als rationell und wohngesund<br />
favorisiert, während viele<br />
Kunden aus Kostengründen weiterhin<br />
<strong>Holz</strong>rahmenkonstruktionen ordern.<br />
Der Anteil der Massivkonstruktionen<br />
in Lohne liegt heute immerhin<br />
schon bei etwa 30 Prozent.<br />
Das Portalbearbeitungszentrum<br />
PBA schließlich kommt für den flächigen<br />
Abbund von Massivholzelementen<br />
zum Einsatz – nicht nur für<br />
die maximal 3 × 6 m großen Rohlinge<br />
vom Wandmaster, sondern auch<br />
für großflächige, verleimte BSH-Bauteile,<br />
die in einer Stärke von maximal<br />
40 cm bis zu einer Größe von<br />
3,50 × 18,50 m bearbeitet werden<br />
können.<br />
Hier hat sich <strong>Holz</strong>bau Sieveke eine<br />
Grenze gesetzt, denn „alles was größer<br />
ist, macht Probleme beim Transport“.<br />
Zu den klassischen Aufgaben<br />
des Bearbeitungszentrums gehört unter<br />
anderem auch die Formatierung<br />
von Fensteröffnungen und Installationskanälen.<br />
Die Bearbeitung erfolgt<br />
über die gesamte Elementlänge<br />
fünfachsig, was dem Unternehmen<br />
neue Möglichkeiten beim Konstruieren<br />
und Bearbeiten eröffnet.<br />
Der gravierendste Wandel bestand<br />
für Christian Buhr allerdings darin,<br />
dass Sieveke als Handwerksbetrieb<br />
heute alle flächigen Bauteile maschinell<br />
zuschneidet: „Klar, dass man hier<br />
dazulernen musste, dass bei den Arbeitsprozessen<br />
zunächst mit Schwierigkeiten<br />
zu rechnen war.“<br />
Unter die Rubrik „dazulernen“ fielen<br />
in erster Linie die verschiedenen<br />
Frästechniken, zu denen die Zimmerleute<br />
Erfahrungen sammeln mussten.<br />
Erfahrungen, die schmerzhaft sein<br />
▴▴Elementmontage<br />
beim<br />
Bau des<br />
Bildungszentrums<br />
„Tor zu Welt“<br />
in Hamburg<br />
▾▾„Tor zur<br />
Welt“-Gebäude<br />
nach der<br />
Fassadenmontage<br />
können, wenn man unter Zeitdruck<br />
steht, teure Fassadenplatten bearbeitet<br />
und das Ergebnis nicht so ausfällt<br />
wie erwartet. „Wenn man sich dann<br />
beim Fräser, der Drallrichtung, der<br />
Vorschubgeschwindigkeit oder der<br />
Drehzahl vertut, ist die Schnittqualität<br />
so schlecht, dass man das Bauteil<br />
aufwendig nacharbeiten muss.“<br />
Als fatal erwiesen sich auch die Eigenschaften<br />
mancher Fassadenplatten,<br />
die durch Eigenspannungen oder<br />
Biegetoleranzen die Bearbeitung erschwerten.<br />
Das generelle Problem der<br />
Fassaden war allerdings, „dass man<br />
hier nicht an die Oberfläche ran darf.<br />
Wenn die Maschine also bei der Bearbeitung<br />
von Fassadentafeln falsch<br />
programmiert ist, verkratzt sie die<br />
Oberfläche und macht die Tafel unbrauchbar.<br />
Da wird man dann schnell<br />
nervös, zumal wenn Software-Updates<br />
erforderlich werden und man sich in<br />
einem iterativen Prozess an das optimale<br />
Ergebnis heranarbeiten muss.“<br />
Dieser „iterative Prozess“ konnte<br />
frustrierend und ärgerlich sein. Er<br />
zeigte aber auch, „dass Hundegger<br />
sich sehr für seine Kunden einsetzt.<br />
Die Serviceabteilung stand immer<br />
bereit, wenn wir sie brauchten, die<br />
Zusammenarbeit war sehr fruchtbar.<br />
Deshalb können wir heute auf der<br />
Die Anlaufphase: schwierig,<br />
aber erfolgreich<br />
Die Anschaffung der neuen Maschinen<br />
läutete in der Produktion einen<br />
Paradigmenwechsel ein: die Massivholzbauweisen<br />
haben seither als Alternativangebot<br />
zur <strong>Holz</strong>rahmenkonstruktion<br />
an Bedeutung gewonnen.<br />
Die Funktion der Arbeitsbrücke hat<br />
sich auf Klammern und Nageln reduziert,<br />
die Formatierung der Elementbeplankung<br />
hat sich auf die SPM<br />
verlagert – umso mehr, als sie mit<br />
ihrer Flexibilität die große Bandbreite<br />
möglicher Formate bietet, die im<br />
Objektbau gefordert wird.<br />
40<br />
mikado 5.2013
Management<br />
SPM mit halbautomatischer Beschickung<br />
eine Tagesleistung von 500 m²<br />
bei den Normalformaten fahren – mit<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffen, Fassadenplatten<br />
und Kunststoff, was man nicht von<br />
vielen Maschinen sagen kann.“<br />
Technik als Basis des Erfolgs<br />
Mit ihren neuen Möglichkeiten wird<br />
die Technik so zur materiellen Basis<br />
für die erfolgreiche Umstrukturierung<br />
des Unternehmens: „Sie ermöglicht<br />
▴▴Vorkonfektionierte<br />
Platten<br />
nach der<br />
Bearbeitung auf<br />
der SPM<br />
dr. Joachim Mohr<br />
uns heute die Durchführung von Projekten,<br />
an die wir uns früher nicht<br />
rangetraut haben. Kürzlich zum Beispiel<br />
haben wir 8000 m² Außenwandelemente<br />
montiert. Das hätten wir<br />
auch vorher schon ge<strong>schafft</strong>, aber<br />
nicht wie vom Bauherren gefordert<br />
in acht Monaten.“<br />
Der schnelle Durchsatz ist für<br />
Christian Buhr denn auch der wichtigste<br />
Vorteil der neuen Maschinen:<br />
„Er ermöglicht uns die Abarbeitung<br />
von mehr und größeren Projekten.“<br />
Gestiegen ist dank Fünfachs-Bearbeitung<br />
auch die Bandbreite möglicher<br />
Detaillösungen bei gleichzeitiger Zunahme<br />
der Präzision – was auch in<br />
der Montage zu besseren Ergebnissen<br />
führt. Heute macht Sieveke eine<br />
tachymetrische Aufnahme des Rohbaus,<br />
teilt die Platten auf Basis des<br />
Fassadenaufmaßes ein und fertigt sie<br />
CNC-gesteuert.<br />
Abgesehen von der höheren Präzision<br />
sorgt das Verfahren für kurze<br />
und somit kostengünstigere Montagezeiten.<br />
Auch die Zuschnittzeiten<br />
sind in der Halle besser als auf der<br />
Baustelle. Die Zimmerei spart mehr,<br />
als sie für zusätzliche Arbeitsstunden<br />
in der Verwaltung aufwendet.<br />
Auch die Kundenzufriedenheit<br />
hat zugenommen, seit der <strong>Holz</strong>bauer<br />
individuelle Elemente in hohem Vorfertigungsgrad<br />
auf die Baustelle liefert.<br />
Ein wichtiger Nebeneffekt, erfolgt<br />
doch die Auftragsakquise im<br />
Gewerbebau vor allem über Empfehlungen<br />
und Mundpropaganda.<br />
Stehen die Zeichen angesichts einer<br />
kräftigen Nachfrage auf weiteres<br />
Wachstum? Vorerst nein. Günter und<br />
Christian Buhr, die sich trotz Hightech<br />
in der Abbundhalle nach wie vor<br />
als Handwerker verstehen, wollen das<br />
Erreichte konsolidieren und festigen.<br />
Also den Workflow und die interne<br />
Logistik verfeinern, sich nach DIN<br />
9000 zertifizieren lassen und Bereiche<br />
weiterentwickeln, die mit der rasanten<br />
Umstrukturierung des Unternehmens<br />
nicht mitgekommen sind.<br />
<br />
Dr. Joachim Mohr, Tübingen ▪<br />
Kontakt<br />
Zimmerei Sieveke GmbH<br />
D-49393 Lohne<br />
www.sieveke.de<br />
Hans Hundegger<br />
Maschinenbau GmbH<br />
D-87749 Hawangen<br />
www.hundegger.de<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
www.mikado-online.de 41
Management Büro kompakt<br />
Familienunternehmen<br />
Spagat zwischen Tradition und Innovation<br />
„Familienunternehmen bilden das Rückgrat der deutschen Wirtschaft und sind ihr<br />
Herz und Motor“, ist sich Norbert Markus sicher. Er berät Familienunternehmen und sagt<br />
ihnen, mit welcher Strategie sie im globalen Wettbewerb bestehen.<br />
Der Mittelstand ist das Rückgrat<br />
der deutschen Wirtschaft. Dieses<br />
Verdienst ist dem hohen Anteil<br />
an Familienunternehmen zu verdanken.<br />
Familienunternehmen verteilen<br />
die Aufgaben innerhalb der Familie<br />
so, dass generationsübergreifend ein<br />
Zusammenhalt entsteht. Sie schaffen<br />
es, sich immer wieder aufeinander<br />
einzulassen und verschiedene Ebenen<br />
und Rollen (Chef, Chefin, Eltern,<br />
Ehegatten, Kinder, Erben) zum Wohle<br />
des Unternehmens abzustimmen und<br />
auszugleichen.<br />
Familie: strategische Ressource<br />
und Gefahr zugleich<br />
Unabhängig von der Größe gilt es<br />
in einem Unternehmen immer, den<br />
Gesamtprozess zu orchestrieren. Dabei<br />
stellt die Familie, aber auch jedes<br />
▴▴Auch Familienunternehmen<br />
haben Stärken<br />
und Schwächen<br />
Helle Bro Clemmensen, iStockphoto.com<br />
einzelne Mitglied, das sich im Unternehmen<br />
einbringt, zugleich eine strategisch<br />
wertvolle Ressource und eine<br />
Gefahr dar. Wird ein Weg gefunden,<br />
zu jedem Zeitpunkt intern und extern<br />
den Lebenszyklus jedes Familienmitglieds<br />
so intelligent mit der Unternehmensstrategie<br />
in Einklang zu<br />
bringen, dass eine möglichst breite<br />
Überlappung der Interessen besteht,<br />
wird das Gesamtsystem gestärkt.<br />
In Gefahr ist der Unternehmenserfolg<br />
immer dann, wenn die Stärken<br />
eines Familienmitglieds unerkannt<br />
und ungenutzt bleiben, wenn es die<br />
Familien- und Unternehmenskultur<br />
nicht erlaubt, neue Wege einzuschlagen<br />
und – ein nicht zu unterschätzender<br />
Fehler – wenn der „Tradition<br />
halber“ Rollen erfüllt werden<br />
müssen.<br />
Unterschiedliche Generationen innerhalb<br />
des Familienunternehmens<br />
haben oft unterschiedliche Meinungen<br />
zum Thema Strategie. An diesem<br />
Punkt besteht ein hoher und intensiver<br />
Kommunikationsbedarf.<br />
Stabil ist nur der Wandel<br />
Die Führung eines Unternehmens ist<br />
ein komplexes Thema. Kommt die<br />
Führung einer Familie dazu und sind<br />
beide Bereiche eng miteinander verzahnt,<br />
häufen sich die Herausforderungen.<br />
Es müssen Fragen geklärt<br />
werden:<br />
▸▸ Wie stellen wir unser Familienunternehmen<br />
für die Zukunft optimal<br />
auf?<br />
▸▸ Welche Führungskräfte braucht<br />
unsere Organisation?<br />
▸▸ Sind wir als Unternehmerfamilie<br />
in der Lage, diese Entwicklungen<br />
erfolgreich zu begleiten?<br />
▸▸ Wollen wir das überhaupt?<br />
▸▸ Wie entwickelt sich unsere Kostenstruktur?<br />
▸▸ Sind wir für zukünftige Krisen<br />
gewappnet?<br />
In der Vergangenheit haben viele<br />
Familienunternehmen vielleicht intuitiv<br />
das Richtige getan. Aber ist<br />
das Bauchgefühl noch zeitgemäß?<br />
Sichern daraus resultierende Entscheidungen<br />
das Unternehmen für<br />
die Mitarbeiter und die nachfolgenden<br />
Generationen? Immer wieder<br />
den Gesamtkontext zu betrachten<br />
und sich auch mit (selbst-)kritischen<br />
Fragen zu beschäftigen, zeichnet erfolgreiche<br />
Unternehmer/Unternehmen<br />
aus. Sie beschäftigen sich in<br />
guten Zeiten – wohl wissend, dass<br />
die nächste Rezession unweigerlich<br />
kommt – gedanklich mit schwierigen<br />
Situationen. Sie setzen sich mit<br />
unangenehmen Themen auseinander,<br />
bevor sie möglicherweise eintreten.<br />
Der mentale Vorsprung (ohne immer<br />
nur das Negative zu sehen) hilft,<br />
vorbereitet zu sein und, wenn andere<br />
aufgrund einer wirtschaftlich<br />
schwierigen Situation nicht wissen,<br />
was zu tun ist, Plan B bereits in der<br />
Schublade zu haben. Das Spannungsfeld<br />
eines Familienunternehmens ist<br />
oftmals die entscheidende Antriebsfeder.<br />
Der Blick in die Vergangenheit<br />
stimmt optimistisch: Mittelständische<br />
Familienunternehmer haben<br />
stets das eigene Leben und die Entwicklung<br />
des Unternehmens in die<br />
Hand genommen – jedweden Widerständen<br />
zum Trotz und unabhängig<br />
von wirtschaftspolitischen Gegebenheiten.<br />
Warum sollte es in Zukunft<br />
anders sein? Norbert Markut, Hamburg<br />
<br />
www.norbertmarkut.de ▪<br />
42<br />
mikado 5.2013
Fortbildung<br />
Tipps und Termine<br />
Hannover<br />
Buildair-Symposium<br />
Die Vorträge richten sich an erfahrene<br />
Praktiker, aber auch an Einsteiger in das<br />
Themenfeld „Luftdichtheit der Gebäudehülle,<br />
Lüftung und Qualitätssicherung“.<br />
Inhaltliche Schwerpunkte sind: Gebäudeluftdichtheit<br />
in aktuellen Normen und<br />
Verordnungen sowie die korrekte Planung<br />
und Ausführung der Luftdichtheit.<br />
Veranstaltungsort: Hannover<br />
Termin: 7. und 8. Juni 2013<br />
Teilnahmegebühr:<br />
239 Euro (1 Tag) ı 419 Euro (2 Tage)<br />
Infos: www.buildair.eu<br />
Biberach<br />
Studium Projektmanagement<br />
Das Biberacher Modell für „<strong>Holz</strong>bau &<br />
Projektmanagement“ verbindet Handwerk<br />
und Studium: Das Ausbildungszentrum<br />
bildet zum Zimmerer<br />
und Zimmermeister aus – und die<br />
Hochschule gleichzeitig zum Ingenieur<br />
im Projektmanagement.<br />
Anmeldeschluss ist der 31. Mai 2013.<br />
Veranstaltungsort: Biberach<br />
Termin: 2. September 2013<br />
bis 31. August 2015<br />
Teilnahmegebühr: 2400 Euro<br />
Infos: www.kompetenzzentrum-bc.de<br />
München<br />
Seminar Lehmbaustoffe<br />
Referent Manfred Lemke, Berater und Vorstand<br />
im Dachverband Lehm, und Horst<br />
Paulik-Nederkorn, technischer Support der<br />
Firma Claytec, informieren über das Arbeiten<br />
mit modernen Baustoffen und Bausystemen<br />
aus Lehm. Übungen am Praxis-<br />
Modell: Verputzen mit Lehmputz und farbliche<br />
Gestaltung mit Lehm-Designputzen.<br />
Veranstaltungsort: München<br />
Termin: 5. Juni 2013<br />
Teilnahmegebühr: 95 Euro<br />
Infos: www.muenchner-fachforen.de<br />
→ Veranstaltungskalender → Seminare<br />
Kassel<br />
Rhetorik und Verkaufspsychologie<br />
Souveränes und überzeugendes Reden lehrt das zweitägige<br />
Rhetorik-Seminar in einer Kleingruppe als Intensivtraining mit<br />
dem Münchner Coach Dr. Dr. Wolf Ruede-Wissmann. Schwerpunkte<br />
sind: deutliche und klare Aussprache, Überzeugung<br />
durch rhetorisch souveränes Auftreten, freie Rede, Manuskript-<br />
Rede und Dikussionstechniken.<br />
Veranstaltungsort: Kassel<br />
Termine:<br />
19. und 20. August 2013<br />
21. und 22. August 2013<br />
23. und 24. August 2013<br />
Teilnahmegebühr: 475 Euro<br />
Infos: www.bubiza.de → Kurse → Management/Marketing/Recht<br />
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www.mikado-online.de 43
Architektur<br />
Verwaltungsbau<br />
Transparenz<br />
<strong>schafft</strong> Sympathie<br />
Freundlich, offen und kundennah<br />
sollte das neue Verwaltungsgebäude<br />
eines Elektrotechnikunternehmens<br />
im schwäbischen Amerdingen<br />
wirken, außerdem ein hochmodernes<br />
Energiekonzept besitzen – und<br />
schick aussehen. Deshalb erhielt es<br />
große, nahezu rahmenlose Fensterflächen,<br />
die Einblick ins „Innenleben“<br />
des Unternehmens gewähren,<br />
und geschlossene Wandflächen,<br />
die komplett aus Photovoltaikmodulen<br />
bestehen. Ein zurückgezogener<br />
Sockel lässt den lang gestreckten<br />
Baukörper über dem Erdboden<br />
„schweben“ und unterstreicht die<br />
Anmutung von Leichtigkeit. Hochmodernes<br />
Energiekonzept – das bedeutete:<br />
ein Plusenergie-Gebäude.<br />
Eine Pelletsheizanlage und ein computergesteuertes<br />
Energiemanagementsystem<br />
ergänzen die üppigen<br />
Photovoltaikflächen.<br />
Auf der schmalen Westseite empfängt<br />
das Gebäude seine Besucher<br />
mit einer einladenden Geste: Das<br />
Obergeschoss kragt weit vor und<br />
sorgt für einen überdachten Vorbereich.<br />
Eine schräg stehende Außenwand<br />
begleitet die Ankommenden<br />
zum Eingang. Vom Empfang<br />
erstreckt sich auf der Nordseite ein<br />
langer Flur, der die südorientierten<br />
Büros und einen Showroom am<br />
Ende des 40 m langen Gebäudes erschließt.<br />
Ihn prägt eine Skulptur: ein<br />
filigranes Geflecht aus Eichefurnieren.<br />
Hier präsentiert das Unternehmen<br />
sein Know-how.<br />
▪<br />
44<br />
mikado 5.2013
Architektur<br />
Der geschützte Vorbereich<br />
und<br />
die schräge Wand<br />
empfangen<br />
die Besucher mit<br />
einer einladenden<br />
Geste<br />
www.mikado-online.de 45
Architektur<br />
Vor dem<br />
Vortrags- und<br />
Besprechungssaal<br />
im Obergeschoss<br />
befindet<br />
sich eine<br />
großzügige Terrasse<br />
„Die Spiegelungen<br />
der Fassaden lassen<br />
das Gebäude fast<br />
surreal erscheinen.“<br />
Der massive Sockel<br />
verstärkt<br />
den Eindruck der<br />
Schwerelosigkeit,<br />
den die<br />
Fassaden erzeugen<br />
Im Showroom<br />
steht eine<br />
große Skulptur<br />
aus Furnierholzbändern<br />
Auf der Nordseite<br />
erschließt<br />
ein langer Flur<br />
die südorientierten<br />
Räume<br />
46<br />
mikado 5.2013
Architektur<br />
Gebäude-Querschnitt<br />
Detail<br />
Innen<br />
Außen<br />
Fassadenaufbau:<br />
Photovoltaikmodul<br />
<strong>Holz</strong>weichfaserplatte<br />
<strong>Holz</strong>ständer/Hanfdämmung<br />
OSB-Platte<br />
Installationsebene/Hanfdämmung<br />
Gipskartonplatte<br />
60 mm<br />
220 mm<br />
15 mm<br />
80 mm<br />
12,5 mm<br />
www.mikado-online.de 47
Architektur<br />
Nachts sorgt ein<br />
Lichtspiel für<br />
eine märchenhafte<br />
Anmutung<br />
und Einblicke<br />
ins Innere<br />
Obergeschoss<br />
Erdgeschoss<br />
Steckbrief<br />
Projekt:<br />
Neubau Verwaltungsgebäude<br />
Bauherr:<br />
Elektrotechnik Fürst GmbH<br />
D-86735 Amerdingen<br />
www.elektrotechnik-fuerst.de<br />
Bauweise: <strong>Holz</strong>rahmenbau<br />
Bauzeit:<br />
Mai bis September 2012<br />
Rohbau: 7 Arbeitstage<br />
Nutzfläche: 495 m²<br />
Primärenergiebedarf:<br />
4,33 kWh/(m²a)<br />
Planung:<br />
karlarchitektur<br />
D-91726 Gerolfingen<br />
www.karlarchitektur.de<br />
Ausführung:<br />
Taglieber <strong>Holz</strong>bau GmbH<br />
D-86732 Oettingen<br />
www.taglieber.de<br />
48<br />
mikado 5.2013
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Messe LIGNA 2013<br />
LIGNA 2013<br />
Messe rollt roten Teppich aus<br />
International und innovativ: die Ligna 2013. Die Deutsche<br />
Messe AG erwartet vom 6. bis 10. Mai bis zu 90 000 Besucher beim großen<br />
Branchentreffpunkt der holzverarbeitenden Industrie in Hannover.<br />
Messedaten<br />
Deutsche Messe<br />
Termin:<br />
6. bis 10. Mai 2013<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Freitag:<br />
9:00 bis 18:00 Uhr<br />
Ort:<br />
Messegelände Hannover<br />
D-30521 Hannover<br />
Internet:<br />
www.ligna.de<br />
Eintrittspreise:<br />
Tageskarte: 24 Euro<br />
(Vorverkauf 20 Euro)<br />
Dauerkarte: 38 Euro<br />
(Vorverkauf 34 Euro)<br />
Mit großem Optimismus<br />
und hoher Internationalität<br />
steuert die Ligna auf die<br />
Eröffnung am 6. Mai zu. Etwa<br />
1700 Aussteller, davon mehr<br />
als die Hälfte aus rund 50 Ländern,<br />
werden fünf Tage lang ihre<br />
Neuheiten in Hannover präsentieren.<br />
Unter dem Leitmotiv<br />
„Making more out of wood: Innovations,<br />
Solutions, Efficiency“<br />
bildet die Messe die gesamte<br />
Wertschöpfungskette ab – angefangen<br />
von der <strong>Holz</strong>be- und<br />
<strong>Holz</strong>verarbeitung bis zur Forstwirtschaft.<br />
Daneben sind auch das <strong>Holz</strong>handwerk,<br />
die Massivholzbearbeitung,<br />
die Möbelindustrie<br />
und die Automationstechnik<br />
vertreten. Im Blickpunkt stehen<br />
dieses Mal besonders die<br />
globalen Trends wie nachhaltige<br />
intelligente Produktion, indivi-<br />
dualisierte Fertigungstechnologien<br />
und Flexibilisierung auf allen<br />
Ebenen.<br />
Die Oberflächentechnik,<br />
Leichtbau, Bioenergie aus <strong>Holz</strong><br />
und Fensterfertigung sind<br />
Schwerpunkte der Messe. Mit<br />
Spannung werden die Neuheiten<br />
aus den folgenden Bereichen<br />
erwartet: prozessübergreifende<br />
Steuerungssysteme, multifunktionale<br />
Fertigungstechnologie<br />
und „Handwerk, <strong>Holz</strong> & mehr“.<br />
Interessantes für<br />
den <strong>Holz</strong>bau in vier Hallen<br />
Mit ihrem Bereich „Handwerk,<br />
<strong>Holz</strong> & mehr“ ist die Ligna auch<br />
2013 der ausschlaggebende Termin<br />
für das gesamte holzbe- und<br />
-verarbeitende Handwerk. Sie<br />
ist nicht nur ein Anziehungsund<br />
Treffpunkt für Zimmerer,<br />
Tischler und Schreiner, sondern<br />
auch Branchenplattform für das<br />
<strong>Holz</strong>handwerk. Besucher erhalten<br />
in den Hallen 11, 12, 14/15<br />
einen umfassenden Überblick<br />
über Maschinen, Werkzeuge,<br />
Zubehörprodukte, innovative<br />
Verfahrenstechniken, Anwendungen<br />
für <strong>Holz</strong> und <strong>Holz</strong>werkstoffe,<br />
Softwarelösungen sowie<br />
Dienstleistungs- und Bildungsangebote.<br />
Verleihung Deutscher<br />
<strong>Holz</strong>baupreis in Halle 15<br />
Am 7. Mai findet die offizielle<br />
Verleihung des Deutschen<br />
<strong>Holz</strong>baupreises statt. Mit der<br />
Auszeichnung werden realisierte<br />
Gebäude und Gebäudekomponenten<br />
prämiert, die<br />
überwiegend aus <strong>Holz</strong> und<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffen sowie weiteren<br />
50 mikado 5.2013
Messe LIGNA 2013<br />
nachwachsenden Rohstoffen<br />
bestehen. Die prämierten Projekte<br />
werden auf dem Stand von<br />
<strong>Holz</strong>bau Deutschland in Halle<br />
15 vorgestellt.<br />
Die Jury des Deutschen <strong>Holz</strong>baupreises<br />
hat schon im Februar<br />
dieses Jahres über die<br />
Preisträger und die Anerkennungspreise<br />
entschieden. <strong>Holz</strong>bau<br />
Deutschland – Bund Deutscher<br />
Zimmermeister fördert<br />
mit seiner Verleihung die Verwendung<br />
und Weiterentwicklung<br />
des ressourcenschonenden,<br />
umweltfreundlichen und<br />
nachhaltigen Baustoffes. Der<br />
Preis wird an Architekten, Tragwerksplaner,<br />
Bauherren und<br />
Unternehmen der <strong>Holz</strong>baubranche<br />
verliehen. Weitere Informationen<br />
im Internet unter<br />
www.deutscher-holzbaupreis.de.<br />
Sonderpräsentation<br />
Wonders in Wood in Halle 14<br />
Das Drechseln steht im Mittelpunkt<br />
der diesjährigen Sonderpräsentation<br />
Wonders in Wood<br />
in Halle 14, Stand G50. Für die<br />
Hallenplan Ligna 2013 im Überblick<br />
Verleihung Deutscher <strong>Holz</strong>baupreis<br />
Hallen der Messe Ligna<br />
Hallen der Teilmesse „Handwerk, <strong>Holz</strong> & mehr“<br />
inhaltliche Ausgestaltung wurde<br />
neben dem Verband des deutschen<br />
Drechsler- und <strong>Holz</strong>spielzeugmacherhandwerks<br />
e.V. die<br />
Staatliche Berufsfachschule Bad<br />
Kissingen ausgewählt.<br />
Eine Sonderpräsentation mit<br />
außergewöhnlichen Exponaten<br />
soll die Messe-Besucher begeistern.<br />
Schüler und Lehrer der Berufsfachschule<br />
Bad Kissingen<br />
stellen während der gesamten<br />
Messedauer das Berufsbild des<br />
Drechslers vor. Zusätzlich zur<br />
Präsentation besonderer Arbeiten<br />
in unterschiedlicher Größe<br />
und Verarbeitung aus der<br />
dreijährigen Lehrzeit sind auch<br />
handwerkliche Vorführungen<br />
in Form einer lebenden Werkstatt<br />
auf der Ausstellungsfläche<br />
geplant.<br />
Die Verleihung des Förderpreises<br />
„Junge Kunst“ erfolgt am<br />
Montag, 6. Mai 2013, ab 15 Uhr<br />
auf der Präsentationsfläche. Die<br />
Preisträger und auch alle weiteren<br />
zum Wettbewerb eingereichten<br />
Exponate werden anschließend<br />
im Rahmen von Wonders<br />
in Wood ausgestellt. jj ▪<br />
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Avola, Hattingen 41<br />
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bocad, Bochum 63<br />
BWK, Wolpertshausen 62<br />
E<br />
Egger, Brilon 8<br />
F<br />
Fischer, Waldachtal U2<br />
G<br />
GH, Weilheim 61<br />
H<br />
Hammer, Fichtenberg 53<br />
HSB, Kaufbeuren 7<br />
Hundegger, Hawangen 59<br />
I<br />
ITW, Hemmingen 10<br />
IVPU, Stuttgart Beilage<br />
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Leitz, Oberkochen 17<br />
M<br />
Mafell, Oberndorf 5<br />
N<br />
Nußreiner, Altomünster 64<br />
P<br />
Pavatex, Leutkirch 37<br />
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Mönchengladbach 27<br />
R<br />
Roto, Bad Mergentheim 6<br />
S<br />
S&S, Bergisch Gladbach 43<br />
Sema, Wilpoldsried U4<br />
Seppele, A-Feistritz 69<br />
V<br />
Velset, Mannheim 64<br />
Velux, Hamburg 11<br />
www.mikado-online.de 51
Promotion Zimmereimaschinen und -werkzeuge<br />
haubold Klammergerät PN 29130<br />
Klammergerät nach Wunsch optimiert<br />
mer gezielt unsichtbar unter die Oberfläche<br />
versenkt wird, sind damit etwaige<br />
Leerschüsse ausgeschlossen.<br />
Am hinteren Ende des Magazins findet<br />
sich bei der neuen Maschine<br />
schließlich eine Magazinstütze, die<br />
ein exakt rechtwinkliges Eintreiben<br />
der Klammer ermöglicht.<br />
Mit dem neuen Breitklammergerät<br />
PN 29130 zeigt haubold<br />
auf der LIGNA ein rundum optimiertes<br />
Zimmererwerkzeug. In dem Klammergerät<br />
der neuesten Generation<br />
wurden, auf Basis einer Kundenumfrage,<br />
rund ein Dutzend Innovationen<br />
realisiert. Sie erlauben ein noch sichereres,<br />
schnelleres, gezielteres und<br />
angenehmeres Arbeiten. Das Klammergerät<br />
für 75 bis 130 mm lange<br />
Breitrückenklammern ist konzipiert<br />
für die rationelle Montage von beispielsweise<br />
WDVS, <strong>Holz</strong>faser- oder<br />
<strong>Holz</strong>wolleleichtbauplatten auf <strong>Holz</strong>unterkonstruktionen.<br />
Schnell eingestellt, sicher gesetzt<br />
Um eine sichere und kontrollierte Befestigung<br />
zu gewährleisten, soll, so<br />
der Kundenwunsch, die Tiefeneinstellung<br />
der Klammern in den weichen<br />
Dämmstofflagen schnell und werkzeuglos<br />
regulierbar sein. Eine solche,<br />
von Hand einstellbare Justiertechnik<br />
wurde von haubold entwickelt und<br />
bei diesem Gerät erstmals realisiert.<br />
Ebenso wichtig ist es, dass die bis zu<br />
130 mm langen Klammern beim Ein-<br />
schlagen geometrisch stabil bleiben,<br />
die Schenkel parallel, gerade und vollständig<br />
in die Tragkonstruktion darunter<br />
eingetrieben sind. Hierfür ist neben<br />
der Außenführung vor allem eine<br />
lange, gehärtete Innenführung der<br />
Klammern zuständig. Diese Technik<br />
wurde erstmals bei haubold in den<br />
großen 180er-Klammergeräten eingeführt<br />
und jetzt in das kleinere<br />
Modell entsprechend angepasst übernommen.<br />
Perfekte Magazinkontrolle<br />
Ebenfalls neu ist der patentierte Magazinschieber,<br />
der jetzt auch eine<br />
schnelle einhändige Befüllung und<br />
Entriegelung des Magazins erlaubt.<br />
Dem rauen Baustellenbetrieb ist der<br />
neue Magazinschutz geschuldet. Die<br />
untere Edelstahlabdeckung sichert eine<br />
saubere Führung der Klammern<br />
und schützt diese gleichzeitig vor Verschmutzung<br />
oder versehentlicher Beschädigung.<br />
Ist das Magazin leer, sorgt eine<br />
neue Leerschusssperre für ein klares<br />
Signal. Speziell bei der Fixierung weicher<br />
Materialien, bei denen die Klam-<br />
Neu zur Ligna:<br />
haubold<br />
Klammergerät<br />
PN 29130<br />
mit vielen optimierten<br />
Details<br />
für Klammern von<br />
75 bis 130 mm<br />
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Klammer-<br />
Innenführung im<br />
neuen Klammergerät<br />
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sichert eine<br />
gerade gesetzte<br />
Klammer und<br />
damit die geforderten<br />
Auszugswerte<br />
Patentierte Entstörung<br />
Ein Klammerstau am Gerät, durch<br />
Verschmutzungen oder beschädigte<br />
Klammern, kostet Zeit und Geld. Die<br />
patentierte und an diesem Gerät erstmals<br />
eingesetzte werkzeuglose Entstörung<br />
hilft schnell weiter. Ruckzuck<br />
lässt sich die Vorderklappe über eine<br />
Exzenter-Verriegelung komplett öffnen<br />
und die Blockade beseitigen.<br />
Weiteren Komfort <strong>schafft</strong> der neue,<br />
gummierte, Vibrationen und Kälte<br />
dämmende Handgriff. Das neue<br />
Klammergerät liegt dabei angenehm<br />
ausgewogen in der Hand und benötigt<br />
in der neuesten Ausführung keine<br />
Druckreduzierung mehr.<br />
ITW Befestigungssysteme GmbH<br />
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52 mikado 5.2013
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Neue Chancen rund ums <strong>Holz</strong><br />
Gegründet im Jahre 1836, steht<br />
der Name Avola für 175 Jahre<br />
Tradition und Innovation sowie für<br />
überzeugende technische und wirtschaftliche<br />
Lösungen. Das Programm<br />
umfasst die Fertigung von Baukreissägen,<br />
Tischkreissägen und Steintrennsägen.<br />
Seit dem Jahr 2000 produziert<br />
das Unternehmen <strong>Holz</strong>bearbeitungsmaschinen,<br />
die primär in den<br />
Bereichen <strong>Holz</strong>bau, <strong>Holz</strong>rahmenbau,<br />
Fertighausbau, Leimholzabbund zum<br />
Sägen von Vollholzmaterial weltweit<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Zur neuesten Generation von<br />
Kreissägen zählen vollautomatisch<br />
gesteuerte Untertisch-Kappsägen der<br />
Serie Gama 65 K 3. Ausgestattet mit<br />
einem Längenmessanschlag System<br />
Die Untertisch-<br />
Kappsäge<br />
Gama 65 K 3<br />
Exenso Comfort, einem automatischen<br />
Drehteller mit Drehbereich<br />
20° bis 160° und einer Sägeblattneigung<br />
von 90° bis 30°, ist sie die ideale<br />
Anlage für Betriebe, die regelmäßig<br />
kappen, sowohl im manuellen Bereich<br />
als auch bei der Abwicklung von<br />
Aufträgen, Schnittlisten oder sonstigen<br />
Produktionsserien. Die Positioniertechnik<br />
hat sich beim Schneiden<br />
großer Mengen oder häufig wechselnder<br />
Maße bestens bewährt.<br />
Massivholzverarbeitung<br />
Drei über Servomotoren angetriebene<br />
Achsen (Materialschieber, Drehteller<br />
und Sägeblatt-Schrägverstellung) sowie<br />
ein Sägeblattdurchmesser von<br />
650 mm ermöglichen Kappschnitte<br />
bis zu 320 × 200 mm / 90°. Serienmäßige<br />
LAN- und USB-Anschlüsse<br />
erlauben das Einlesen von CAD-Programmen.<br />
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55
Zimmermeisterdach Unterdeckungen<br />
Unterdeckungen<br />
Unterspannbahnen im Test<br />
Unterspann- und Unterdeckbahnen sind vielseitig und leistungsfähig.<br />
Sie können hoch reißfest, brandhemmend und in hohem Maße UV-beständig sein.<br />
Sie können, aber sie müssen nicht.<br />
Fiberweb<br />
56 mikado 5.2013
Zimmermeisterdach Unterdeckungen<br />
Wasserzugabe<br />
Luft wird<br />
angesaugt<br />
◂◂Beim Schlagregentest<br />
schleudert ein<br />
Ventilator<br />
herabfallenden<br />
künstlichen<br />
Regen gegen die<br />
Versuchsfläche<br />
Prüfkörper<br />
TU Berlin<br />
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▸▸Versuchsaufbau:<br />
Unterspannbahn<br />
frei<br />
hängend, auf<br />
Schalung<br />
und auf Wärmedämmung<br />
TU Berlin<br />
Diffusionsoffene Unterdeck- und<br />
Unterspannbahnen sind relativ<br />
junge Produkte. Noch vor 20 Jahren<br />
konnte man sich ein solches<br />
Spektrum bei Unterdeckungen nicht<br />
vorstellen. Diffusionsoffen, reißfest<br />
und wasserundurchlässig: Die Bahnen<br />
machen moderne, kostengünstige<br />
und bauphysikalisch sinnvolle<br />
Dachsanierungen erst möglich.<br />
Das Hightech-Produkt Unterdeckung<br />
muss vielfältigen Anforderungen<br />
gerecht werden. Die Anforderungen<br />
unterscheiden sich im<br />
europäischen Umfeld zum Teil erheblich.<br />
Die EN 13859 (Abdichtungsbahnen:<br />
Definitionen und Eigenschaften<br />
von Unterdeck- und Unterspannbahnen)<br />
legt fest, nach welchen Normen<br />
und Regelungen die Produkte getestet<br />
werden müssen. Sie gibt keine zu<br />
erzielenden Werte vor. Die Vorgaben<br />
sind von Land zu Land anders geregelt.<br />
Für Deutschland sind die Anforderungen<br />
in den Produktdatenblättern<br />
Unterspannbahnen (USB) bzw.<br />
Unterdeckbahnen (UDB) des ZDVH<br />
(Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks)<br />
vom Januar 2010<br />
enthalten.<br />
Hierzulande sind weitgehend nur<br />
USB- und UDB-Bahnen der A-Klasse<br />
im Einsatz. Mit ihnen sind, im<br />
System mit Klebstoffen, Klebebändern<br />
und Nageldichtbändern, vor allem<br />
die wichtigen Eigenschaften einer<br />
Behelfsdeckung realisierbar. Um<br />
diese Klassifizierung zu erreichen,<br />
müssen die Bahnen bestimmte Eigenschaften<br />
aufweisen.<br />
Reißfestigkeit ermitteln<br />
Die Reißfestigkeit einer Bahn wird in<br />
N/50 mm angegeben. Für die Prüfung<br />
wird ein 100 × 200 mm großes Stück<br />
Bahn einmal längst gefaltet, sodass<br />
dabei ein zweilagiges, 50 × 200 mm<br />
langes Bahnen-Stück entsteht. Der<br />
Streifen wird in einer speziellen Zugmaschine<br />
mit einer definierten Geschwindigkeit<br />
bis zum Bruch belastet.<br />
Die Reißfestigkeit wird in Längsrichtung<br />
(Produktionsrichtung) und quer<br />
dazu gemessen und die Werte anschließend<br />
gemittelt.<br />
Deutschland fordert in Längsrichtung<br />
250 N/50 mm und quer 200<br />
N/50 mm, damit die Klasse UDB-A<br />
erreicht wird. Trotz der höheren Anforderungen<br />
an Unterspannbahnen<br />
(Durchbruchgefahr) wird für Unterspannbahnen<br />
USB-A in Längsrichtung<br />
nur 200 N/50 mm und quer<br />
150 N/50 mm gefordert.<br />
Nach einer künstlichen Alterung<br />
müssen die Bahnen noch 65 % ihrer<br />
ursprünglichen Festigkeit aufweisen.<br />
Deutschland fordert keine<br />
Nagelreißfestigkeit<br />
Der gleiche Versuchsaufbau wird<br />
auch für die Nagelausreißfestigkeit<br />
genutzt. Ein gefalteter Streifen in der<br />
Größe 50 × 200 mm wird in einen fiktiven<br />
Nagel eingehängt und auf Zug<br />
belastet, bis die Bahn reißt.<br />
In Deutschland wird keine Nagelreißfestigkeit<br />
gefordert.<br />
Grammatur beschreibt Gewicht<br />
Die Grammatur, das Gewicht einer<br />
Bahn pro Quadratmeter, steht für die<br />
Dicke des Materials, für Qualität und<br />
zusätzliche Sicherheit. Denn je schwerer<br />
ein Material ist, umso reißfester<br />
kann es sein und umso mehr Material<br />
steht bei der Alterung dem Verfall<br />
im Wege. Das schwächste Glied einer<br />
Unterspann- oder Unterdeckbahn<br />
Halten Unterdeckungen 25 Jahre dicht?<br />
Alle am Dach eingesetzten Baustoffe sollen mindestens<br />
25 Jahren einwandfrei funktionieren. Das betrifft<br />
vor allem Folien, Klebstoffe oder Klebebänder, die<br />
die wichtige Bauphysik am Dach sicherstellen. Deshalb<br />
erwarten wir, dass auch die Unterdeckbahnen<br />
so lange halten.<br />
Nach der Arrhenius-Formel (der schwedische<br />
Physiker und Nobelpreisträger Svante Arrhenius<br />
[1859–1927] hat mit der sog. „Arrhenius-Formel“<br />
die Alterung von Kunststoffen vorausberechnet,<br />
seine Formel ist auch heute noch gültig) hält eine<br />
Unterdeckbahn, die nach der UV-Bestrahlung bei<br />
70 °C gealtert und den Test bestanden hat, rund<br />
acht bis zehn Jahre. Ein bestandener Test bei 80 °C<br />
entspricht einer Lebensdauer von 12 bis 14 Jahren.<br />
Wurde der Test bei 100 °C bestanden, verspricht das<br />
eine Lebenserwartung von 18 bis 22 Jahren.<br />
Fazit: Selbst die beste am Markt verfügbare Bahn<br />
erreicht das Ziel von 25 Jahren nur knapp. Mehr<br />
und besser ist aber möglich. Schon eine dickere<br />
Deckbeschichtung der Bahnen (höhere Grammatur,<br />
z. B. 175 g/m²) verbessert die Haltbarkeit. Bahnen<br />
jenseits der 200-g/m²-Klasse dürften, bei entsprechender<br />
Materialqualität, eine Haltbarkeit von<br />
25 Jahren erreichen.<br />
www.mikado-online.de 57
Zimmermeisterdach Unterdeckungen<br />
ist die Funktionsschicht. Der Funktionsfilm<br />
ist für die Wasserundurchlässigkeit,<br />
Diffusionsoffenheit und auch<br />
die Winddichtigkeit verantwortlich.<br />
Je dicker die schützende obere Lage<br />
einer Bahn ist, umso länger benötigen<br />
UV- und Wärmestrahlen, um den<br />
bei den meisten Produkten dünnen<br />
Funktionsfilm zu schädigen.<br />
Einige Länder Europas fordern<br />
deshalb neben der Reißfestigkeit auch<br />
eine Mindestgrammatur. In Österreich<br />
wird beispielsweise für Dachprodukte<br />
eine Grammatur von mind. 140 g/m²,<br />
für hohe Anforderungen sogar 330 g/<br />
m² verlangt. In Deutschland gibt es<br />
keine solche Anforderung.<br />
Schlagregentest bestehen<br />
Die Schlagregenbeanspruchung ist<br />
eine schwierige Disziplin bei der Prüfung<br />
der Unterspann- und Unterdeckbahnen.<br />
Schließlich sind die Produkte<br />
in hohem Maße diffusionsfähig<br />
und wasserundurchlässig bzw. wasserführend,<br />
aber eben nicht wasserdicht.<br />
Deshalb wurde für die Prüfung<br />
der Unterdeckungen eigens eine baupraktisch<br />
realistische Prüfmethode<br />
entwickelt.<br />
Der Widerstand gegen Schlagregen<br />
wird durch den sog. „Schlagregentest<br />
Unterspann- und Unterdeckbahnen<br />
– TU Berlin“ nachgewiesen.<br />
Bei diesem Test deckt eine Unterdeckbahn<br />
drei unterschiedliche Untergründe<br />
ab: frei hängend, Schalung,<br />
Wärmedämmung. Ein starker Ventilator<br />
bläst herabfallenden künstlichen<br />
Regen gegen diese senkrecht<br />
stehende Versuchsfläche. Der Test gilt<br />
als bestanden, wenn – egal welcher<br />
Untergrund – nach 30 Minuten nur<br />
eine bestimmte, genau vorgegebene<br />
Menge Feuchtigkeit auf die Rückseite<br />
gelangt.<br />
Alterung und Haltbarkeit<br />
Unterdeckbahnen bestehen fast ausschließlich<br />
aus speziell konfektionierten<br />
Kunststoffen. Sind diese Bahnen<br />
der Sonne ausgesetzt, greift die<br />
UV-Strahlung die Bindungen der Polymerketten<br />
an. Es entstehen sog.<br />
Radikale, die mit Sauerstoff reagieren<br />
und zum Abbau des Produktes<br />
führen. Diese Alterung wird in der<br />
Europanorm EN 13859 beschrieben.<br />
Die Norm ermittelt die Alterungsbeständigkeit<br />
durch UVA-Bestrahlung<br />
(336 Std. bei 55 Megajoule) und Wärmelagerung<br />
bei 70 °C. Der ZVDH<br />
fordert eine Prüfung bei 80 °C. Aber<br />
selbst diese Anforderungen halten<br />
nicht alle Bahnenhersteller für ausreichend.<br />
Im Sinne eines besonders hohen<br />
Qualitätsanspruches prüft beispielsweise<br />
Fiberweb seine Climat-Bahnen<br />
bei 100 °C. Mithilfe sog. HALS (Hindered<br />
Amine Light Stabilizers) werden<br />
die feinen mikroporösen Linopore<br />
UV+ Membranen unabhängig von<br />
ihrer Dicke und Farbgebung vor Alterung<br />
geschützt. In der dampfoffenen<br />
Version ermöglicht diese Membran<br />
einen s d<br />
-Wert von 0,02 m und<br />
behält selbst nach dem Alterungstest<br />
mit 100 °C noch über 80 % ihrer Reißfestigkeit<br />
und Dehnbarkeit.<br />
Das Alterungsverhalten wirkt sich<br />
entscheidend auf die Haltbarkeit und<br />
Festigkeit einer Bahn aus und damit<br />
auch auf die Zeit, die eine Bahn beispielsweise<br />
als Behelfsdeckung dienen<br />
kann. Besonders alterungsbeständige<br />
Produkte können bis zu acht<br />
Wochen als Behelfsdeckung funktionieren.<br />
Selbstverständlich könnten<br />
diese Produkte auch länger als<br />
Behelfsdeckung eingesetzt werden,<br />
jedoch geht das zulasten der Langlebigkeit.<br />
Je länger eine Bahn ohne<br />
Dacheindeckung der UV-Strahlung<br />
▴▴Grammatur:<br />
Je schwerer eine<br />
Bahn ist,<br />
umso haltbarer<br />
kann sie sein<br />
▾▾Höchstmögliche<br />
UV-Belastung<br />
an einer<br />
<strong>Holz</strong>fassade mit<br />
sichtbarer<br />
schwarzer<br />
Fassadenbahn<br />
Fiberweb<br />
ausgesetzt wird, desto kürzer ist anschließend<br />
die Lebenserwartung.<br />
Der Einsatz alterungshemmender<br />
Substanzen (Stabilisatoren) ist teuer.<br />
Allein dieser Zusatz kann 10 bis<br />
15 Cent/m² kosten. Das dürfte ein<br />
Grund sein, warum bei der Haltbarkeit<br />
seitens der Hersteller stets Zurückhaltung<br />
geübt wird.<br />
Brandverhalten<br />
Das Brandverhalten von Unterdeckbahnen<br />
hängt in hohem Maße von<br />
flammhemmenden Zusätzen ab. Die<br />
neue EN 13501 (Klassifizierung von<br />
Bauprodukten und Bauarten zu ihrem<br />
Brandverhalten) fordert für Unterspann-<br />
und Unterdeckbahnen ein<br />
Brandverhalten nach Klasse „E“, vergleichbar<br />
etwa dem früheren B2.<br />
Dieses Brandverhalten kann auf<br />
zwei komplett unterschiedlich zu bewertende<br />
Arten erreicht werden: zum<br />
einen frei hängend (schwierig), zum<br />
anderen in Kombination mit einem<br />
exakt bestimmten hinterlegten Produkt<br />
(einfacher). Exakt bedeutet dabei,<br />
dass die Brandprüfung nur gültig<br />
ist, wenn die eingesetzten Produkte<br />
zu 100 % genau denen in der Prüfung<br />
entsprechen. Selbst der Einsatz<br />
einer anderen Mineralwolle-Marke<br />
als ursprünglich getestet macht das<br />
Fiberweb<br />
58 mikado 5.2013
Zimmermeisterdach Unterdeckungen<br />
Prüfzeugnis ungültig. Warum so umständlich?<br />
Weil für eine Unterspannbahn<br />
mit einer Grammatur von etwa<br />
100 g/m² der Flammschutz zur Erzielung<br />
der Brandschutzklasse „E“ in<br />
frei hängender Prüfung allein etwa<br />
6 bis 8 Cent/m² kostet. Bahnen mit<br />
dunkler Einfärbung (z. B. blau oder<br />
rot) neigen durch den zwingenden<br />
Einsatz von volumenerhöhenden<br />
Füllstoffen (Farbmasterbatches), je<br />
nach Art der Farbpigmente, zu einem<br />
ungünstigeren Brandverhalten. Aus<br />
diesem Grund muss der Anteil des<br />
Flammhemmers entsprechend angepasst<br />
werden, was zu Mehrkosten von<br />
bis zu 12 Cent/m² führen kann. Also<br />
versuchen einige Hersteller, durch die<br />
Prüfung mit einer Hinterlegung die<br />
Bahnen billiger zu produzieren.<br />
Zwischenfazit: Dauerhaft hohe<br />
Reißfestigkeit, Alterungsbeständigkeit<br />
und ein günstiges Brandverhalten<br />
sind teure Eigenschaften.<br />
Ein Blick zu unseren Nachbarn<br />
Wie und vor allem mit welchen Konstruktionen<br />
bzw. Bahnengewichten<br />
die Eigenschaften realisiert werden,<br />
ist in Deutschland nicht reglementiert.<br />
Für flach geneigte Dächer von<br />
14° Dachneigung fordern die Österreicher<br />
beispielsweise Bahnen mit einem<br />
Flächengewicht von mindestens<br />
330 g/m² und eine Nahtverschweißung<br />
mit einer Festigkeit von mindestens<br />
250 N. Der Riss im Belastungsversuch<br />
einer solchen Bahn darf<br />
nicht in der Verschweißung liegen.<br />
Die Schweiz fordert bei vergleichbar<br />
flach geneigten Dächern homogen<br />
verschweißbare Nähte. Und in<br />
Frankreich wird die Reißfestigkeit der<br />
Bahnen stets erst nach einer künstlichen<br />
Alterung bestimmt und muss<br />
anschließend ≥ 200 N/50 mm erreichen.<br />
Sehr hohe Anforderung stellen die<br />
nordischen Länder. Die dort vorherrschende<br />
UVB-Strahlung gilt als besonders<br />
aggressiv. Sie greift die Polymerketten<br />
offensichtlich stärker an.<br />
Der Alterungstest dauert dort deshalb<br />
über 24 Wochen. Zuerst werden<br />
die Bahnen einer UVB-Bestrahlung<br />
unterzogen und müssen nach dem<br />
Test noch 70 % der ursprünglichen<br />
Fiberweb<br />
Festigkeit aufweisen. Anschließend<br />
werden die Produkte bei 70 °C und<br />
90 % relativer Luftfeuchte dann<br />
nochmals um zwölf Wochen bei<br />
70 °C gealtert. Nach dem Abschluss<br />
des Testmarathons muss eine Bahn<br />
noch 50 % der ursprünglichen Reißfestigkeit<br />
erreichen. Diese Prüfprozedur<br />
führt zu sehr hohen mechanischen<br />
Anforderungen.<br />
Durchbruchtest in Norwegen<br />
Eine Besonderheit ist der Durchbruchtest<br />
der Norweger, u. a. mit einem<br />
herabfallenden 60-kg-Sandsack<br />
oder einem 250-kg-Durchstanzversuch.<br />
Einen solchen Test bestehen<br />
Bahnen, die eine Reißfestigkeit nach<br />
Alterung von über 500 N/50 mm erreichen.<br />
Zum Vergleich: In Deutschland<br />
muss eine Bahn nach Alterung<br />
noch 146,3 N/50 mm halten. Für diese<br />
Märkte hat Climat beispielsweise<br />
eine spezielle Bahn entwickelt, die<br />
bis zu 700 N/50 mm hält.<br />
<br />
Gerard Halama, Bremen ▪<br />
Downloadtipp:<br />
Einen ausführlichen Beitrag über<br />
die Grundlagen der Arten und<br />
Herstellung von Unterspann- und<br />
Unterdeckbahnen können<br />
sich Abonnenten im Internet unter<br />
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Fortbildung<br />
4. <strong>Holz</strong>BauSpezial<br />
Schall und Rauch im Kurort<br />
Akustik und Brandschutz sind die bauphysikalisch interessanten Themen im <strong>Holz</strong>bau.<br />
Das 4. <strong>Holz</strong>BauSpezial in Bad Wörishofen am 13. und 14. März 2013 behandelte<br />
diese beiden Bereiche mit vielen ansprechenden und anspruchsvollen Fachvorträgen.<br />
Gut 200 <strong>Holz</strong>bauer, Planer und<br />
Architekten interessierten sich<br />
für die hochkarätige Veranstaltung<br />
in Bad Wörishofen. Sie wurden nicht<br />
enttäuscht: Dr. Normen Langner von<br />
Bauperformance in Frankfurt etwa<br />
berichtete über die Probleme ausführender<br />
Unternehmen bei der Abgrenzung<br />
der Leistungen in Submission<br />
und Ausführen. Zudem sei ein<br />
Schaden vorprogrammiert, wenn<br />
die schall- und brandschutztechnische<br />
Fachplanung zu spät einbezogen<br />
werde und die Qualifikation des<br />
Objektplaners mangelhaft sei.<br />
Deutschland vs. Schweiz<br />
„Der <strong>Holz</strong>bau will weiterhin hoch<br />
hinaus“, sagte Helmut Zeitter, „und<br />
zwar generell und nicht nur durch<br />
eine Zustimmung im Einzelfall“. Zeitter<br />
gab einen Überblick über die Baustoffklassifizierungen<br />
nach DIN 4102<br />
(Brandverhalten von Baustoffen und<br />
Bauteilen) und EN 13501 (Klassifizierung<br />
von Bauprodukten und Bauarten<br />
zu ihrem Brandverhalten).<br />
Neidisch werden konnte der deutsche<br />
<strong>Holz</strong>bau beim Vortrag von Reinhard<br />
Wiederkehr: Er gab einen Abriss<br />
über die Entwicklung der Brandschutzvorschriften<br />
in der Schweiz.<br />
Seit 2005 wurden dort fast 2000<br />
mehrgeschossige Wohn-, Schulund<br />
Verwaltungsbauten mit einem<br />
Tragwerk aus <strong>Holz</strong> erstellt. Möglich<br />
machte das der Fachausschuss<br />
„Brandschutz im <strong>Holz</strong>bau“: Er koordiniert<br />
und begleitet die Entwicklung<br />
im Bereich Brandschutz und<br />
<strong>Holz</strong>anwendung und leitet die inhaltliche<br />
Ausrichtung des Gesamtprojektes<br />
„Brandsicherheit und <strong>Holz</strong>bau“.<br />
Hier arbeiten die Vertreter aller<br />
wichtiger Gruppen – <strong>Holz</strong>wirtschaft,<br />
Brandschutzbehörden und Planer –<br />
zusammen an der strategische Ausrichtung.<br />
Die Einsatzmöglichkeiten<br />
von <strong>Holz</strong> haben sich dadurch in der<br />
◂◂Mit Spaß und<br />
Feuereifer bei der<br />
Sache:<br />
Helmut Zeitter<br />
und Reinhard<br />
Wiederkehr<br />
informierten über<br />
die Entwicklung<br />
des Bandschutzes<br />
in Deutschland<br />
und der Schweiz<br />
▸▸Sehr<br />
anschaulich<br />
gestaltete<br />
Ernst Ullrich<br />
Köhnke<br />
seinen Vortrag<br />
über schallschutztechnische<br />
Ausführungen<br />
an <strong>Holz</strong>balkendecken<br />
Schweiz massiv erhöht und mit der<br />
Überarbeitung der Brandvorschriften<br />
2015 will der Schweizer <strong>Holz</strong>bau<br />
noch höher hinaus.<br />
Konstruktionsdetails für alle<br />
Martin Gräfe berichtete von seiner<br />
Arbeit an einem Detailkatalog zu den<br />
Themen Brandschutz, Schallschutz,<br />
Wärmeschutz, Feuchteschutz und<br />
<strong>Holz</strong>schutz an der TU München. Der<br />
Katalog soll im ersten Schritt Bauteile<br />
und Konstruktionsdetails enthalten,<br />
die für Kapselbekleidungen<br />
zulässig sind.<br />
Geballte Fachinformation in zwei<br />
Tagen: Wer sich für die beiden Themen<br />
Akustik und Brandschutz interessierte,<br />
hatte bei den parallel laufenden<br />
Vorträgen die Qual der Wahl.<br />
Informationen für alle bietet der Tagungsband<br />
zur Veranstaltung, den es<br />
unter www.forum-holzbau.com käuflich<br />
zu erwerben gibt.<br />
cj ▪<br />
mikado<br />
60 mikado 5.2013
Unternehmen<br />
Besuchen Sie uns auf der<br />
Halle 15 / G49<br />
Braas<br />
Hier kommt der Neue<br />
▴▴Ulrich Siepe ist seit<br />
1. April 2013 neuer Direktor<br />
Marketing & Vertrieb<br />
Seit 1. April 2013 übernimmt Ulrich<br />
Siepe als Direktor Marketing & Vertrieb<br />
die Verantwortung für den Braas<br />
Vertrieb in Deutschland. Er folgt auf<br />
Wolfgang Wallesch, der sich entschieden<br />
hat, das Unternehmen zu verlassen.<br />
Siepe ist in seiner neuen Funktion<br />
u. a. für die Bereiche Marketing,<br />
Vertriebsinnen- und Vertriebsaußendienst<br />
sowie für den Export verantwortlich.<br />
Monier Braas GmbH<br />
D-61440 Oberursel<br />
www.braas.de<br />
bei GH! Das patentierte<br />
„CLIP-Fix“ Spannsystem.<br />
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umständliche Montage wie bisher bei herkömmlichen Systemen durch<br />
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Partner mit Bestnote<br />
▴▴Josef Berchtold (l.) und Paul Meyer (r.), Geschäftsführer von<br />
Einer.Alles.Sauber., ehren drei Partnerbetriebe für zehn Jahre Treue:<br />
(v.l.): Günter Steinmetz mit Mitarbeiterin Sigrid Bischof<br />
(Uffenheim), Robert und Barbara Ringenberger (Merching) sowie<br />
Horst und Erika Wagner (Neukirchen)<br />
Die Leistungsgemeinschaft für Eigenheimmodernisierung<br />
Einer.Alles.Sauber. gewann nach 2008 zum zweiten Mal die<br />
Auszeichnung als bestes Franchise-System. Jedes Jahr vergibt<br />
das „Internationale Centrum für Franchising und Cooperation“<br />
in Münster ein Ranking: Die Leistungsgemeinschaft<br />
erreichte in der Kategorie „mittlere Systeme“ (51 bis<br />
150 Partner) für 2012 die besten Noten bei der Zufriedenheit<br />
der Partner. Passend dazu erhielten beim letzten Netzwerktreffen<br />
in Fulda drei Partner für ihre zehnjährige Mitgliedschaft<br />
eine Auszeichnung.<br />
EINER.ALLES.SAUBER.<br />
Baumodernisierung-Systemzentrale GmbH<br />
D-89250 Senden ı www.einer-alles-sauber.de<br />
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∙ Produktgarantien bis zu 20 Jahren<br />
∙ Perfekt aufeinander abgestimmte<br />
Systemkomponenten<br />
Luftdichtbahnen<br />
Brüninghoff<br />
<strong>Holz</strong> breitet sich aus<br />
Die Brüninghoff <strong>Holz</strong> GmbH &<br />
Co. KG übernahm zum Jahresbeginn<br />
2013 das Unternehmen<br />
Schwarzwald Abbund in Villingen-Schwenningen<br />
der Herbert<br />
Riegger e.K. Das Unternehmen<br />
Brüninghoff erweitert damit seine<br />
Kompetenz und Leistungsfähigkeit<br />
im Geschäftsbereich<br />
<strong>Holz</strong>. Die Firma wird in Zukunft<br />
an drei Standorten produzieren:<br />
Heiden, Villingen-Schwenningen<br />
und Niemberg bei Halle.<br />
Brüninghoff <strong>Holz</strong> GmbH & Co. KG<br />
D-46359 Heiden<br />
www.brueninghoff-holz.de<br />
▴▴Die neu gegründete Brüninghoff <strong>Holz</strong> GmbH & Co. KG<br />
konzentriert sich auf die drei Bereiche:<br />
Präzisionsabbund, <strong>Holz</strong>bausystem- und Produktlösungen<br />
Dicht- & Klebetechnik<br />
Heco<br />
Ein Sechser in der Partnerwahl<br />
Steildach- &<br />
Fassadenbahnen<br />
▴▴Andreas Hettich, Leiter Produktmanagement<br />
& Marketing bei<br />
Heco Schrauben, nimmt die Urkunde<br />
vom AKW-Vorsitzenden<br />
Dr. Paul Kellerwessel entgegen<br />
Heco-Schrauben hat die Wahl zum Partner des Fachhandels<br />
gewonnen. Zum sechsten Mal in Folge belegte<br />
der Schraubenhersteller aus Schramberg nun<br />
den ersten Platz bei der Wahl zum Partner des Fachhandels<br />
im Bereich Befestigungstechnik. Durchgeführt<br />
wird die jährliche Wahl zum Partner des<br />
Fachhandels vom Arbeitskreis Werkzeuge (AKW) im<br />
Zentralverband Hartwarenhandel e.V. (ZHH). Dabei<br />
können alle Händler, die im Arbeitskreis Werkzeuge<br />
organisiert sind, Hersteller der Bereiche Handwerkzeuge,<br />
Präzisionswerkzeuge, Betriebseinrichtung,<br />
Befestigungstechnik sowie Arbeitsschutz und<br />
Schleif-/Trennmittel bewerten.<br />
HECO-Schrauben GmbH & Co. KG<br />
D-78713 Schramberg<br />
www.heco-schrauben.de<br />
Sema<br />
Software goes Hannover<br />
Sema ist mit dabei auf der Weltleitmesse<br />
Ligna in Hannover. Vom 6. bis 10. Mai<br />
2013 stellt der Softwarehersteller u. a.<br />
die neue Version V12.2 vor. Mit ihr lassen<br />
sich laut Hersteller in wenigen Arbeitsschritten<br />
Stahlteile bearbeiten: In<br />
nur drei Klicks sollen sich Stahlteile an<br />
<strong>Holz</strong>flächen anbringen und<br />
einsetzen lassen. Das Stahlteil passt sich<br />
automatisch an die Geometrie der <strong>Holz</strong>flächen<br />
an.<br />
SEMA GmbH<br />
D-87499 Wildpoldsried<br />
www.sema-soft.de<br />
62<br />
mikado 5.2013
Unternehmen<br />
<br />
<br />
<br />
▴▴Mithilfe des „VerWANDlungshauses“ sollen sich Wünsche des<br />
Bauherren umsetzen und spielerisch einzelne Elemente, Materialien<br />
und Kombinationen ausprobieren lassen<br />
Hagebau<br />
Spielend leicht verkaufen<br />
„Ran an die Fassade“: So lautet die Kampagne von Hagebau,<br />
die Tobias Brüggemann, Organisator und Vertriebsmanager<br />
<strong>Holz</strong>bau Fachhandel, während des ersten „Zukunftstag <strong>Holz</strong>bau“<br />
forcierte. Ziel der Kampagne ist es, Bauherren und Modernisierer<br />
für das Thema vorgehängte hinterlüftete Fassade<br />
(VHF) zu sensibilisieren. Bei der Vermarktung des Konzeptes<br />
setzen die Hagebau Vertriebssysteme u.a. auf ein „Ver-<br />
WANDlungshaus“. Das Werkzeug soll Handwerkskunden als<br />
haptische Verkaufshilfe im Beratungsgespräch dienen. Der<br />
Handwerker kann so als kompetenter Berater auftreten.<br />
hagebau ı Handelsgesellschaft für Baustoffe mbH & Co. KG<br />
D-29614 Soltau ı www.hagebau.com<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
IVPU<br />
Mobiles Werkzeug vor Ort<br />
◂◂Die PU-Steildach-App<br />
von IVPU kann<br />
laut Hersteller den<br />
vollständigen<br />
Aufbau der Steildachkonstruktion<br />
mit Angaben<br />
zu U-Wert und<br />
Feuchteschutz<br />
aufzeigen<br />
Eine U-Wert- und Feuchteschutzberechnung für Steildachkonstruktionen<br />
im Neubau und in der Sanierung direkt auf der Baustelle:<br />
das möchte der IVPU (Industrieverband Polyurethan-Hartschaum<br />
e.V.) mit der PU-Steildach-App ermöglichen. Mit wenigen Klicks<br />
können Benutzer Materialien und ihre Werte für die Bauteilschichten<br />
ermitteln. Die App ist als kostenloser Download über den App<br />
Store erhältlich. Technische Informationen gibt es im Internet auf<br />
www.daemmt-besser.de/app.<br />
IVPU Industrieverband Polyurethan-Hartschaum e.V.<br />
D-70191 Stuttgart<br />
www.daemmt-besser.de<br />
www.mikado-online.de 63
Unternehmen<br />
Knapp<br />
Erster sein zahlt sich aus<br />
▴▴Verbinderhersteller Knapp bietet Erstbestellern im<br />
Online-Store ab sofort 10 % Begrüßungsrabatt an<br />
Knapp bietet zur Frühjahrsmesse Ligna Erstbestellern im<br />
Online-Store 10 % Begrüßungsrabatt auf alle Produkte –<br />
ausgenommen Minipacks – an, da sich der Online-Store<br />
laut Unternehmen großer Beliebtheit erfreut. Der Hersteller<br />
erhielt zuvor von der Branche für seinen Auftritt im<br />
Internet zum zweiten Mal den mikado-web-award 2012.<br />
Mit der Rabatt-Aktion können Neukunden Verbinder ab<br />
sofort bis zum 31. Mai 2013 rund um die Uhr einfach und<br />
schnell zu Sonderkonditionen online bestellen.<br />
Knapp GmbH ı D-85609 Aschheim ı www.knapp-verbinder.com<br />
Knauf<br />
Volles Haus in der „Werkstadt“<br />
„Entdecken. Erleben. Mitmachen!“ So lautete das Motto der<br />
dritten Knauf Werktage. Von Januar bis März 2013 öffnete<br />
die Knauf Werkstadt jeweils für zwei Tage in Bochum, Stuttgart,<br />
Nürnberg, Mainz, Leipzig und Hamburg ihre Pforten.<br />
Rund 17 000 Fachbesucher sorgten dabei für einen Besucherrekord.<br />
Mit über 2000 Gästen allein am ersten Tag wurde<br />
in Stuttgart ein neuer Rekord in der Werktage-Geschichte<br />
aufgestellt.<br />
Knauf Gips KG ı D-97346 Iphofen ı www.knauf.de<br />
◂◂Die Knauf<br />
Werkstadt<br />
gliederte sich in<br />
vier Stadtviertel:<br />
<strong>Holz</strong>bau,<br />
Büround<br />
Gewerbebau,<br />
Sicherheit<br />
und Robustheit<br />
sowie energetische<br />
Sanierung<br />
64<br />
mikado 5.2013
<strong>Holz</strong>welten $$$<br />
www.mikado-online.de 65
<strong>Holz</strong>welten $$$<br />
aumhäuser sind ein Lieblingsthema<br />
von Jürgen Bergmann,<br />
vielleicht sogar: das Lieblingsthema.<br />
Mit ihnen hat er sich intensiv beschäftigt.<br />
Über sie besitzt er eine umfangreiche<br />
Fotosammlung verschiedenster<br />
Objekte der ganzen Welt.<br />
„Das Alter der ‚Baumeister‘ ist eigentlich<br />
immer auf den ersten Blick<br />
erkennbar“, erzählt er. „Baumhäuser<br />
von Kindern sind aus der vorgefundenen<br />
Situation in der Baumkrone entwickelt.<br />
Und es wurde das Material<br />
verbaut, das gerade irgendwie da war.<br />
Baumhäuser von Erwachsenen dagegen<br />
sind immer ganz exakt bis ins<br />
letzte Detail geplant und das Material<br />
wurde gezielt eingekauft. Der Baum<br />
spielt meist keine Rolle oder wird<br />
dem Baumhaus angepasst, manchmal<br />
sogar ‚geköpft‘, was zu seinem<br />
Absterben führen kann.“ Bergmann<br />
orientiert sich an den Baumhäusern<br />
von Kindern.<br />
Handwerkliches Können und<br />
viel Improvisation<br />
Große verrückte Dinge aus <strong>Holz</strong> – darauf<br />
hat sich Bergmann spezialisiert.<br />
„Künstlerische <strong>Holz</strong>gestaltung“ heißt<br />
sein Unternehmen. Es befindet sich in<br />
Sachsen, in einem Waldgebiet an der<br />
deutsch-polnischen Grenze 20 km<br />
nördlich von Görlitz. Neben seinem<br />
Betriebsgelände liegt ein ausgedehnter<br />
Freizeitpark. Der gehört auch ihm,<br />
ist mit bespielbaren Großskulpturen<br />
bestückt – und mit bewohnbaren:<br />
„1. Deutsches Baumhaus-Hotel“<br />
nennt sich eine Gruppe skurriler Gebäude<br />
für „Wipfelschläfer“. Sie unterscheiden<br />
sich schon auf den ersten<br />
Blick von den inzwischen in Mode<br />
gekommenen Design-Baumhäusern:<br />
Alles ist hier krumm und schief, eng<br />
und verwinkelt, märchenhaft. Zufällig<br />
sieht es aus – ist es aber nicht.<br />
Dahinter steckt eine ausgeklügelte<br />
Planung, handwerkliches Können,<br />
Mut zur Improvisation, viel Erfahrung<br />
und eine klare Haltung.<br />
Die Planung erfolgt mit Arbeitsmodellen.<br />
„Modellskizzen“ nennt sie<br />
Bergmann. Sie sind die Grundlage für<br />
die Kostenangebote der Statikbüros.<br />
Es gibt tatsächlich welche, die sich<br />
dieser außergewöhnlichen Aufgabe<br />
stellen. Die Berechnungen sind alles<br />
andere als einfach, zumal Bergmann<br />
gerne mit krummen Baumstämmen<br />
und Ästen arbeitet, manchmal auch<br />
mit sehr krummen. Es kam schon<br />
▴▴Das „1. Deutsche<br />
Baumhaus-<br />
Hotel“ besteht aus<br />
Gebäuden<br />
unterschiedlicher<br />
Größe, erschlossen<br />
über<br />
gewundene Stege<br />
vor, dass der statische Nachweis einen<br />
Umfang von über 1000 Seiten<br />
aufwies. Für krumme Baumstämme<br />
und Äste gibt es keine Berechnungstabellen.<br />
Die tragenden Bauteile sind<br />
deshalb meist überdimensioniert, was<br />
aber gestalterisch nicht stört. Im Gegenteil:<br />
Das macht die Gebäude noch<br />
bizarrer und ausdrucksstärker.<br />
Geschickte Integration von<br />
Stämmen und Ästen<br />
Richtig aus der Astlandschaft der<br />
Bäume entwickelt sind Bergmanns<br />
Baumhäuser allerdings eher selten.<br />
Sein erstes Baumhaus war noch so<br />
eins. Es befindet sich auf dem Gelände<br />
in der Krone einer mächtigen<br />
Eiche. Früher wohnte er darin, jetzt<br />
möchte er es für seine „Hotelgäste“<br />
umbauen, denn mit seiner Familie<br />
ist er nach unten in eine umgebaute<br />
Scheune gezogen. Sein Büro<br />
allerdings ist noch ein Baumhaus –<br />
in einer großen Kastanie.<br />
Macht das den Bäumen eigentlich<br />
nichts aus? „Nein“, antwortet<br />
Bergmann, „die kriegen dadurch einen<br />
Wachstumsschub. Bäume sind so<br />
programmiert, dass sich die Stämme<br />
und Äste einer veränderten Statik<br />
66<br />
mikado 5.2013
<strong>Holz</strong>welten $$$<br />
durch Zunahme ihrer Dicke anpassen.“<br />
Den Baumhäusern kann dabei<br />
nichts passieren, denn das <strong>Holz</strong><br />
des Baums drückt nicht gegen einen<br />
Fremdkörper, sondern wächst<br />
um ihn herum.<br />
Diese Eigenschaft nutzen Bergmanns<br />
Häuser manchmal geschickt<br />
aus, um Stämme und Äste zu „integrieren“.<br />
Sie wachsen durch Böden,<br />
Wände und Dächer. Das erfordert von<br />
den Zimmerern ein sorgfältiges Arbeiten<br />
auf der Baustelle. Die wenigen<br />
Millimeter Spielraum schließt der<br />
Ast dann im Lauf der Zeit durch sein<br />
Dickenwachstum selbst. Allerdings<br />
bedeutet das auch, dass der Ast an<br />
diesem Durchstoßpunkt dann immer<br />
gleich dick bleibt. Es entsteht eine<br />
„Sollbruchstelle“, die bei hohen Belastungen<br />
wie starken Stürmen zuerst<br />
bricht. Deshalb dürfen solche Äste<br />
keine tragende Funktion haben.<br />
Eigene Tragkonstruktionen aus<br />
Robinienstämmen<br />
Aus statischen Gründen ruhen Bergmanns<br />
Häuser aber sowieso fast immer<br />
auf eigenen Tragkonstruktionen<br />
und nicht auf dem Baum, in den sie<br />
hineingebaut sind. Dafür verwendet<br />
er aber ebenfalls Stämme: Sie werden<br />
auf seinem Gelände entrindet<br />
und für ihre Aufgabe bearbeitet. Robinien<br />
nimmt er am liebsten, denn<br />
die sind ungewöhnlich krumm, ungewöhnlich<br />
hart und witterungsbeständiger<br />
als Eiche.<br />
Frei in der Landschaft stehen diese<br />
Konstruktionen aber nicht, sondern<br />
lehnen sich immer an einen großen<br />
Baum an und gehen mit ihm eine<br />
enge Verbindung ein. Haus und Baum<br />
sollen eine Einheit bilden, schließlich<br />
suchen die Gäste ja vor allem ein intensives<br />
Naturerlebnis.<br />
Konstruktive Verbindungen zwischen<br />
Baumhaus und Baum erfolgen<br />
mit großen Schrauben ins <strong>Holz</strong>.<br />
„Tut das dem Baum nicht weh?“,<br />
fragen nicht nur viele Kinder. „Nein,<br />
das tut es nicht“, antwortet Bergmann.<br />
„Erstens fehlt ihm das entsprechende<br />
Nervensystem. Und zweitens:<br />
Wievielmal kleiner ist so eine Schraube<br />
im riesigen Stamm im Vergleich<br />
zu Piercings am menschlichen Körper?<br />
Außerdem: In der Natur brechen<br />
bei Stürmen oft ganze Äste ab und<br />
auch das macht dem Baum nichts. Es<br />
verändert nur seine Statik – und er<br />
reagiert dann darauf.“<br />
▴▴Wie von Kindern<br />
gemacht<br />
sehen die Baumhäuser<br />
aus,<br />
doch dahinter<br />
steckt ein<br />
klares Konzept<br />
und viel Erfahrung<br />
Hohe Qualität, viel Phantasie<br />
und lange Erfahrung<br />
Wie plant und wie realisiert man<br />
solch ungewöhnliche Bauwerke?<br />
„Natürlich ist da viel Improvisation<br />
dabei“, erläutert Bergmann. „Unser<br />
wichtigstes Werkzeug ist die Kettensäge.<br />
Schon in der Werkhalle, wo<br />
die Balken und Bretter an die krummen<br />
Baumstämme angepasst werden<br />
müssen. Und dann auch bei der<br />
Montage vor Ort, um das Bauwerk an<br />
die in den Baumwipfeln vorgefundenen<br />
Gegebenheiten anzupassen. Das<br />
ist ein zentraler Punkt unserer Philosophie.<br />
Das Wissen dazu gibt es in<br />
keinem Lehrbuch. Das mussten wir<br />
uns in einem jahrelangen Lernprozess<br />
hart erarbeiten.“ Ist so eine Arbeitsmethodik<br />
nicht sehr aufwendig?<br />
„Natürlich ist das ein hoher Aufwand.<br />
Aber wir bauen ja nicht für kleine<br />
Privatkunden mit geringem Budget,<br />
sondern für die Freizeitbranche. Da<br />
ist hohe Qualität gefragt. Und die<br />
liefern wir.“<br />
Diese hohe Qualität spürt man<br />
auch nebenan bei den Häusern seines<br />
„Baumhotels“ – sowohl außen als<br />
auch innen. Die handwerkliche Arbeit<br />
ist ablesbar, aber gekonnt und<br />
www.mikado-online.de 67
<strong>Holz</strong>welten $$$<br />
mit viel Feingefühl ausgeführt. Die<br />
Innenausstattung besteht aus phantasievollen<br />
Sonderanfertigungen und<br />
aus Antiquitäten. Die Räume selbst<br />
sind klein und eng. Trotzdem wirkt<br />
das Ganze angenehm, weil stimmig.<br />
Die Decken sind niedrig und die Türen<br />
noch niedriger, sodass man sich<br />
oft bücken muss. Es gibt mehrere Geschosse,<br />
die über sehr steile Treppen<br />
oder Leitern verbunden sind. Rauf<br />
sind die kein Problem, aber runter<br />
ein großes. Gibt es da keine Unfälle?<br />
„Nein“, antwortet Bergmann.<br />
„Unfälle passieren, wenn die Menschen<br />
Gewohntes tun und unachtsam<br />
sind. Hier ist nichts Gewohntes,<br />
deshalb sind sie sehr achtsam und<br />
deshalb passiert auch nichts.“ Klettern<br />
gehört ja auch irgendwie zum<br />
Leben in den Bäumen.<br />
Mitarbeiterprofil: kreative und<br />
engagierte Spinner<br />
Die grünen Baumkronen sorgen für<br />
das besondere Flair und verhindern,<br />
dass sich das Hausinnere im Sommer<br />
überhitzt. Im Winter sind die<br />
▴▴Im Veranstaltungsbau<br />
„Krönum“<br />
befindet sich<br />
ein Labyrinth aus<br />
23 Ebenen,<br />
43 Treppen und<br />
11 Brücken<br />
Baumhäuser sowieso nicht bewohnt.<br />
Eine Wärmedämmung und andere<br />
Standards des modernen <strong>Holz</strong>hausbaus<br />
sind hier deshalb nicht notwendig.<br />
Das senkt die Baukosten<br />
und erleichtert den Planern und den<br />
Handwerkern die Arbeit. Einfach ist<br />
sie aber trotzdem nicht, sondern erfordert<br />
viel Talent und Können.<br />
Nach welchen Kriterien sucht sich<br />
Bergmann seine Mitarbeiter eigentlich<br />
aus? „Natürlich sind Fachkenntnisse<br />
von Vorteil, weshalb ich auch einige<br />
Architekten und viele Zimmerer<br />
▴▴Statt perfekter Brettschichtträger: krumme Baumstämme<br />
▴▴Rund tausend Modelle befinden sich in den Archivräumen<br />
68<br />
mikado 5.2013
<strong>Holz</strong>welten $$$<br />
Günther Hartmann / mikado<br />
angestellt habe. Aber das ist letztlich<br />
gar nicht so entscheidend. Entscheidend<br />
ist vielmehr: der Menschentyp!<br />
Was ich hier vor allem brauche, sind<br />
Spinner! Spinner im positiven Sinn“,<br />
erklärt er. „Denn das, was wir hier<br />
machen, hat eh niemand gelernt. Mit<br />
Routine hat das nichts zu tun. Jeder<br />
muss sich bei uns erst einmal mit viel<br />
Leidenschaft und Engagement einarbeiten.<br />
Darum habe ich auch oft<br />
Quereinsteiger eingestellt. Wichtig<br />
sind mir vor allem: ihre Kreativität<br />
und ihre Motivation.“<br />
Rund 140 Mitarbeiter hat Bergmann<br />
heute – zehn für die Planung<br />
und 130 für die Fertigung und Montage.<br />
Das Gelände seines <strong>Holz</strong>bauunternehmens<br />
ist sehr ausgedehnt, denn<br />
er lässt sich die in den Wäldern gefällten<br />
Baumstämme komplett anliefern,<br />
um sie dann hier nach seinen<br />
Vorstellungen zu bearbeiten.<br />
Ursprünglich hatte er den Beruf<br />
des <strong>Holz</strong>fällers erlernt und auch jahrelang<br />
ausgeübt, entdeckte dann aber<br />
seine Liebe zur Kunst – und wurde<br />
<strong>Holz</strong>bildhauer. Im Jahr 1990, kurz<br />
▴▴„Baumbetten“<br />
sind runde<br />
Zelte auf einer<br />
Plattform<br />
unter zusammengebundenen<br />
Kiefernstämmen<br />
nach der Wiedervereinigung, nutzte<br />
er die Gunst der Stunde und gründete<br />
sein Unternehmen, das dann rasch<br />
wuchs. Über tausend Projekte hat er<br />
inzwischen in ganz Europa realisiert:<br />
vom Kinderspielplatz bis zu Tiergehegen<br />
in Zoos – und natürlich seinen<br />
eigenen Freizeitpark: die „Kulturinsel<br />
Einsiedel“ mit bespielbaren<br />
Großskulpturen, einem Museum, einem<br />
großen Veranstaltungsgebäude,<br />
zwei Restaurants und den Baumhäusern.<br />
Und er hat noch viel vor.<br />
Günther Hartmann, Kissing ▪<br />
▴▴Das Planungsbüro ist vor allem eine Modellbauwerkstatt<br />
▴▴Jürgen Bergmann in seinem Büro auf einer hohen Kastanie<br />
www.mikado-online.de 69
Vorschau mikado 6.2013 erscheint am 27. Mai 2013<br />
Norman A. Müller / Cree<br />
Freistehende Mehrgeschosser<br />
Hoch hinaus spart Bodenfläche<br />
Unsere Städte erleben momentan eine Renaissance. Das liegt<br />
an den zahlreichen Vorteilen, die hohe Bebauungsdichten<br />
mit sich bringen. Doch dieser Trend bringt auch einen großen<br />
Nachteil mit sich: Grundstücke werden immer teurer. Je teurer<br />
sie sind, desto mehr lohnt es sich, in die Höhe zu bauen. Für<br />
den modernen <strong>Holz</strong>bau ist das kein Problem: Gebäude mit<br />
acht Geschossen wurden bereits erfolgreich realisiert und auch<br />
deutlich mehr Geschosse sind tragwerkstechnisch machbar.<br />
Matthias Broneske<br />
Baulückenschließungen<br />
Behutsame Stadtergänzung<br />
Auch in dicht bebauten Stadtteilen<br />
gibt es noch Baulücken. Trotz<br />
klarer räumlicher Begrenzungen<br />
erlauben sie individuelle Lösungen<br />
– vom gemischt genutzten<br />
Geschossbau bis zum Reihenhaus.<br />
Die klare Trennung zwischen einer<br />
Vorderseite zum öffentlichen Raum<br />
und einer Rückseite zum privaten<br />
Garten hat ihren eigenen Reiz.<br />
Zudem bringt die Bebauung der<br />
Grundstücke für ihre Nachbarschaft<br />
meist positive Impulse.<br />
Bestandserneuerung<br />
Energie sparen und Nutzfläche gewinnen<br />
Die Erneuerung des Gebäudebestands ist die größte und<br />
wichtigste Bauaufgabe der nächsten Jahrzehnte – aus<br />
energetischen und aus sozialen Gründen. Vorgefertigte<br />
<strong>Holz</strong>rahmenelemente sind inzwischen eine wettbewerbsfähige<br />
Lösung, vor allem, wenn bei notwendige Sanierungen<br />
damit auch die Nutzfläche erweitert wird.<br />
Außerdem<br />
<strong>Holz</strong>bau in der europäischen Stadtgeschichte<br />
Stefan Müller-Naumann<br />
Impressum<br />
Offizielles Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />
Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen<br />
Baugewerbes e.V. (ZDB), Berlin, Offizielles Organ der<br />
Europäischen Vereinigung des <strong>Holz</strong>baus (EVH), Luxemburg<br />
Verlag:<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Römerstraße 4<br />
86438 Kissing<br />
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www.weka.de ı www.mikado-online.de<br />
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WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
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11 Ausgaben Studenten/<br />
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Erscheinungsweise:<br />
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gestattet. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />
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70<br />
mikado 5.2013
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Baustellenwetter<br />
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Verband aktuell Verbände & Vereinigungen<br />
Bundesvereinigung Bauwirtschaft (BVB)<br />
Forderungen zur Bundestagswahl<br />
Eine Stärkung des Mittelstands und eine umfangreichere Förderung<br />
des Bauwesens sind zwei der Forderungen, mit denen die Bundesvereinigung<br />
Bauwirtschaft (BVB) im Wahljahr 2013 an die Politik herantritt.<br />
▴▴In München auf dem Podium (v.l.n.r.): Felix Pakleppa (Hauptgeschäftsführer<br />
des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe), Karl-Heinz<br />
Schneider (Vorsitzender der Bundesvereinigung Bauwirtschaft) und<br />
Manfred Stather (Stellv. Vorsitzender der Bundesvereinigung Bauwirtschaft)<br />
Auf der Internationalen<br />
Handwerksmesse in München<br />
präsentierte die Bundesvereinigung<br />
Bauwirtschaft<br />
(BVB) Forderungen zur Bundestagswahl<br />
2013: „Ein leistungsfähiger<br />
Mittelstand ist das Rückgrat<br />
der deutschen Wirtschaft.<br />
Die mittelständischen Unternehmen<br />
stehen für unternehmerische<br />
Verantwortung, für<br />
Arbeits- und Ausbildungsplätze<br />
in Deutschland. Diese Unternehmenskultur<br />
gilt es zu fördern<br />
und zu stärken.“<br />
Bauinvestitionen dienen<br />
der Binnenkonjunktur<br />
Der BVB-Vorsitzende Karl-<br />
Heinz Schneider forderte von<br />
der Politik neben einer Orientierung<br />
an den Bedürfnissen des<br />
Mittelstandes vor allem inländische<br />
Investitionen. Diese seien<br />
Grundlage für wirtschaftliches<br />
Wachstum in Deutschland<br />
und erhielten und <strong>schafft</strong>en Arbeitsplätze.<br />
Insbesondere Bauinvestitionen<br />
seien dafür prädestiniert.<br />
„Wir stehen vor großen Herausforderungen<br />
im Wohnungsund<br />
Städtebau“, betonte Felix<br />
Pakleppa, Hauptgeschäftsführer<br />
des Zentralverbandes Deutsches<br />
Baugewerbe (ZDB). Um<br />
den Mietwohnungsbau anzukurbeln,<br />
regte er eine Verdoppelung<br />
des Abschreibungssatzes<br />
von zwei auf vier Prozent an.<br />
Gegen den Investitionsstau bei<br />
der kommunalen Infrastruktur<br />
regte der an, die Städtebauförderung<br />
wieder auf ein Niveau<br />
Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />
mikado<br />
von 600 Mio. Euro anzuheben.<br />
Für die Förderung sozialen<br />
Wohnraums in den Städten<br />
und Gemeinden soll der Bund<br />
auch in den Jahren 2014 bis<br />
2019 jährlich 518 Mio. Euro bereitstellen.<br />
Keine Energiewende ohne<br />
energetische Sanierung<br />
Die deutsche Bauwirtschaft<br />
wehrte sich gegen die „stromlastige<br />
Sicht“ auf die Energiewende.<br />
Nach Ansicht Manfred<br />
Stathers, Stellvertretender Vorsitzender<br />
der Bundesvereinigung<br />
Bauwirtschaft und Präsident des<br />
Zentralverbandes Sanitär Heizung<br />
Klima, lässt sich die Energiewende<br />
„im wahrsten Sinne<br />
des Wortes ‚bauen‘, und zwar<br />
dort, wo gewaltige Energieeffizienzpotenziale<br />
zu heben sind:<br />
bei den Gebäuden.“<br />
Daher forderte er eine Verstetigung<br />
der Förderung des<br />
Neubaus wie auch der energetischen<br />
Modernisierung. Eine<br />
haushaltsabhängige Stop-andgo-Förderung<br />
führt zur Verunsicherung<br />
potenzieller Investoren.<br />
Erforderlich sei eine rechtzeitige<br />
Entscheidung über die Fortführung<br />
von Fördermaßnahmen.<br />
Eigenheimbesitzer, die in den<br />
Kauf, den Werterhalt oder die<br />
Wertsteigerung einer Immobilie<br />
investieren wollten, brauchten<br />
verlässliche Fördermittelinstrumente.<br />
Dazu zählten auch<br />
steuerliche Anreize.<br />
Die Bundesvereinigung Bauwirtschaft<br />
vertritt die gemeinsamen<br />
Interessen von 300 000 Betrieben<br />
des deutschen Bau- und<br />
Ausbauhandwerks mit 2,4 Mio.<br />
Beschäftigten und 300 000 Auszubildenden.<br />
Sie erbringen fast<br />
80 Prozent der Leistungen der<br />
Bauwirtschaft in Deutschland.<br />
Zu ihren Mitgliedsverbänden<br />
gehört auch der ZDB.<br />
▪<br />
◂ ◂Sämtliche politischen<br />
Forderungen der<br />
Deutschen Bauwirtschaft<br />
zur Bundestagswahl<br />
2013 sind unter<br />
www.bv-bauwirtschaft.de<br />
in der Rubrik „Publikationen“<br />
als 40-seitige<br />
Broschüre downloadbar<br />
I
Verband aktuell<br />
<strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />
▴▴Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler (3.v.l.) verblüffte auf der Internationalen Handwerksmesse mit seinen Sägefähigkeiten<br />
Berufsweltmeisterschaft „WorldSkills 2013“ in Leipzig<br />
Wirtschaftsministerium lud zum Training<br />
Als Vorbereitung auf die „WorldSkills 2013“ durfte die deutsche Zimmerer-<br />
Nationalmannschaft im Rahmen der Internationalen Handwerksmesse in München<br />
auf dem Stand des Bundeswirtschaftsministeriums öffentlich trainieren.<br />
Damit sich das deutsche<br />
Baugewerbe so optimal wie<br />
möglich auf die Berufsweltmeisterschaft<br />
„WorldSkills 2013“ in<br />
Leipzig vorbereiten konnte, hatte<br />
das Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Technologie das<br />
Nationalteam des Deutschen<br />
Baugewerbes zu einem öffentlichen<br />
Training auf seinen Stand<br />
auf der Internationalen Handwerksmesse<br />
Anfang März 2013<br />
in München eingeladen. Neben<br />
den Maurern, Fliesenlegern und<br />
Stuckateuren waren auch die<br />
Zimmerer dabei. Trainiert haben<br />
der WM-Teilnehmer und der<br />
Ersatzkandidat aus jedem dieser<br />
Bauhandwerksberufe.<br />
Europameister kämpft um<br />
die Weltmeisterschaft<br />
Aus der Zimmerer-Nationalmannschaft<br />
tritt der 21-jährige<br />
Baden-Württemberger Andreas<br />
Fichter bei der WM an. Er war<br />
im letzten Jahr Europameister<br />
in der Einzel- und Mannschaftswertung<br />
geworden und konnte<br />
sich im Februar das einzige Zimmerer-Ticket<br />
für die Berufsweltmeisterschaft<br />
sichern. Teamkollege<br />
Kevin Weidner hatte das<br />
Nachsehen, steht aber als Ersatzkandidat<br />
zur Verfügung<br />
und trainiert vor allem für die<br />
Zimmerer-EM 2014 in Frankreich,<br />
denn hier geht es schließlich<br />
um die Titelverteidigung.<br />
WorldSkills 2013<br />
Die Berufsweltmeisterschaften finden vom 2. bis 7. Juli 2013 auf<br />
dem neuen Leipziger Messegelände statt. Besucher können den<br />
Wettbewerb an den vier Wettbewerbs-Tagen vom 3. bis 6. Juli<br />
wie folgt besuchen:<br />
▸▸ 3. Juli: 10 bis 17 Uhr<br />
▸▸ 4. Juli: 9 bis 17 Uhr<br />
▸▸ 5. Juli: 9 bis 17 Uhr<br />
▸▸ 6. Juli: 9 bis 16 Uhr<br />
Der Eintritt kostet 9,00 Euro an der Tageskasse und 6,50 Euro<br />
im Online-Vorverkauf. Ermäßigte Tageskarten gibt es für Schüler,<br />
Auszubildende, Studenten, Teilnehmer am Bundes- und am<br />
Jugendfreiwilligendienst, Schwerbehinderte, Erwerbslose und<br />
Rentner für 4,50 Euro an der Tageskasse und 4,00 Euro im<br />
Online-Vorverkauf.<br />
Weitere Infos: www.worldskillsleipzig2013.com<br />
II<br />
mikado 5.2013
Verband aktuell<br />
mikado-Interview<br />
„Ein Event der Superlative“<br />
Für einen reibungslosen Wettbewerb der Zimmerer bei den<br />
„WorldSkills 2013“ sorgen zwei deutsche Ausbildungsmeister:<br />
Jens Volkmann vom Kasseler „Bubiza“ ist Werkstattleiter bzw.<br />
„Supervisor“, wie das bei diesem Wettbewerb heißt. Sein<br />
Stellvertreter ist Stephan Hielscher vom „Komzet Bau Bühl“.<br />
<strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />
▴▴Andreas Fichter (links) und Kevin Weidner (rechts) vor ihrem Pavillon<br />
Unterstützt wird die Nationalmannschaft<br />
seit fünf Jahren<br />
von den Leistungspartnern von<br />
<strong>Holz</strong>bau Deutschland.<br />
Rösler besucht Zimmerer-<br />
Nationalmannschaft<br />
Bundeswirtschaftsminister Dr.<br />
Philipp Rösler wünschte auf<br />
der IHM dem Nationalteam des<br />
Deutschen Baugewerbes höchstpersönlich<br />
alles Gute für eine<br />
erfolgreiche WM. Dabei ließ er<br />
es sich nicht nehmen, selbst zur<br />
Säge zu greifen. Die Zimmerer<br />
zeigten sich von seinen Fähigkeiten<br />
beeindruckt. Ullrich<br />
Huth, Vorsitzender von <strong>Holz</strong>bau<br />
Deutschland, überreichte<br />
ihm einen „Timmy“.<br />
Die Zimmerer bauten auf der<br />
Handwerksmesse die Aufgabe<br />
der letzten „WorldSkills 2011“<br />
nach: einen <strong>Holz</strong>pavillon. Der<br />
wurde noch auf der Messe an<br />
den Kreisjugendring München<br />
übergeben und soll demnächst<br />
auf dem Abenteuerspielplatz<br />
„Abix“ im Münchner Stadtteil<br />
Hasenbergl stehen. Das Training<br />
in München leitete der Zimmerer-Ausbildungsmeister<br />
Hans<br />
Wittmann aus dem bayerischen<br />
Ansbach, der auch Mitglied im<br />
Arbeitskreis Wettbewerbsaufgaben<br />
von <strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />
ist: „Es war eine Ehre für mich,<br />
die besten deutschen Zimmerer<br />
zu trainieren und damit einen<br />
Beitrag für eine erfolgreiche<br />
WM-Teilnahme zu leisten.“<br />
WorldSkills in Leipzig sind<br />
die größten aller Zeiten<br />
Die Berufsweltmeisterschaft<br />
„WorldSkills 2013“ wird die<br />
größte aller Zeiten sein. Sie findet<br />
vom 2. bis 7. Juli 2013 erstmals<br />
nach 40 Jahren wieder in<br />
Deutschland statt: in Leipzig.<br />
Unter der Schirmherrschaft<br />
von Bundeskanzlerin Angela<br />
Merkel werden über 1000 Teilnehmer<br />
aus ca. 60 Ländern in 45<br />
offiziellen Wettbewerbsdisziplinen<br />
um Gold, Silber und Bronze<br />
kämpfen. Es geht um Präzision<br />
und Genauigkeit sowie<br />
um Nervenstärke und Konzentration.<br />
200000 Besucher und<br />
über 1000 Medienvertreter aus<br />
aller Welt werden zu der Mamutveranstaltung<br />
erwartet.<br />
<br />
Swantje Küttner, Berlin ▪<br />
mikado: Was hat Sie an dieser<br />
Aufgabe gereizt?<br />
Jens Volkmann: Die „World-<br />
Skills“ kommen nach 40 Jahren<br />
wieder nach Deutschland,<br />
also ist dieser Job ziemlich einmalig.<br />
Bisher war ich bei diesem<br />
Wettbewerb als Trainer der<br />
Zimmerer-Nationalmannschaft<br />
eingebunden, nun trage ich die<br />
Verantwortung für einen reibungslosen<br />
Ablauf des Wettbewerbs<br />
selbst.<br />
Können Sie da noch Ihren Traineraufgaben<br />
nachkommen?<br />
Jens Volkmann: Zum Glück<br />
hat die Zimmerer-Nationalmannschaft<br />
ein Trainerteam.<br />
Die Hauptlast muss in diesem<br />
Jahr mein Kollege Michael Rieger<br />
aus dem Zimmererausbildungszentrum<br />
Biberach tragen.<br />
Aber vielleicht bekomme ich<br />
neue Einblicke, um danach unser<br />
Team noch besser vorbereiten<br />
zu können.<br />
▴▴Stephan Hielscher, Ausbildungsmeister<br />
am „Komzet Bau Bühl“<br />
Komzet Bau Bühl<br />
Und was reizt Sie daran, Herr<br />
Hielscher?<br />
Stephan Hielscher: Die<br />
„WorldSkills“ sind ein Event<br />
der Superlative. Ich darf ein<br />
Teil dieses riesigen Uhrwerks<br />
sein und kann dabei zugleich<br />
das fachliche Können der Zimmerer<br />
aus aller Welt miteinander<br />
vergleichen.<br />
Das heißt, Sie beide dürfen unserem<br />
deutschen Teilnehmer Andreas<br />
Fichter keine Tipps geben?<br />
Jens Volkmann: So ist es. Wir<br />
sorgen für faire Wettbewerbsbedingungen,<br />
für gut eingerichtete<br />
Arbeitsplätze und für<br />
gutes <strong>Holz</strong>.<br />
Stephan Hielscher: Aber natürlich<br />
drücken wir beide fest<br />
die Daumen für einen Erfolg<br />
unserer Zimmerer-Nationalmannschaft<br />
im eigenen Land.<br />
Meine Herren, herzlichen Dank<br />
für das Gespräch!<br />
▴▴Jens Volkmann, Ausbildungsmeister<br />
am Kasseler „Bubiza“<br />
<strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />
Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />
III
Verband aktuell<br />
▴▴Wie bei einem Eisberg ist die Verbandsarbeit nur zu einem geringen Teil sichtbar. Viele Tätigkeiten und Wirkungsbereiche laufen mehr oder weniger<br />
lautlos im Hintergrund ab, sind aber genauso wichtig wie die spektakuläre Aktionen<br />
Verbandsleistungen von <strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />
Viel mehr, als man sieht<br />
Die Verbandsleistungen von <strong>Holz</strong>bau Deutschland sind zum größten Teil<br />
erst bei genauem Hinsehen wahrnehmbar, aber enorm wichtig und<br />
vielfältig. Deshalb ist es sinnvoll, sie einmal etwas ausführlicher vorzustellen.<br />
IV<br />
mikado 5.2013
Verband aktuell<br />
▴▴Mit spektakulären Aktionen wie dem großen Zimmererklatsch mit rund<br />
500 Teilnehmern während der „Dach+<strong>Holz</strong>“ in Köln wirbt <strong>Holz</strong>bau<br />
Deutschland öffentlichkeitswirksam für den Baustoff und das Handwerk<br />
Einen Verband mit dem Bild<br />
eines Eisbergs zu beschreiben<br />
– ein gewagter Vergleich?<br />
Durchaus nicht, denn wie beim<br />
Eisberg sieht man auch bei der<br />
Verbandsarbeit nur rund ein<br />
Siebtel der Arbeit auf den ersten<br />
Blick. Das gilt als Richtlinie<br />
auch für die Verbandsorganisation<br />
des Zimmererhandwerks,<br />
für <strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund<br />
Deutscher Zimmermeister im<br />
Zentralverband des Deutschen<br />
Baugewerbes. Es wird im sog.<br />
„Eisbergmodell der Verbandsarbeit“<br />
veranschaulicht.<br />
Fachspezifische<br />
Interessenvertretung<br />
Nur ein kleiner Teil der Verbandsleistungen<br />
wird auf den<br />
ersten Blick wahrgenommen.<br />
Bei <strong>Holz</strong>bau Deutschland gehören<br />
dazu die Messe „Dach +<br />
<strong>Holz</strong> International“ sowie die<br />
technischen Schriften und<br />
Merkblätter, abrufbar über<br />
den Mitgliederbereich „Infoline“.<br />
Eine Vielzahl von Aufgaben<br />
und Leistungen von <strong>Holz</strong>bau<br />
Deutschland wird häufig<br />
nicht direkt gesehen. Dazu gehört<br />
die fachspezifische Interessenvertretung<br />
in einer Vielzahl<br />
von Gremien und Organisationen<br />
der gesamten <strong>Holz</strong>- und<br />
Bauwirtschaft. Diese Ergebnisse<br />
sind für die Mitgliedsbetriebe<br />
auf den ersten Blick nicht zu erkennen,<br />
ebenso wie die Mitwirkung<br />
an der Forschung, die Interessenvertretung<br />
gegenüber der<br />
Politik und gezielte Öffentlichkeitsarbeit,<br />
die Qualitäts- und<br />
Gütesicherung und damit insgesamt<br />
die Zukunftssicherung<br />
des <strong>Holz</strong>baus.<br />
„Aber das heißt bei Weitem<br />
nicht, dass die Arbeit der Verbandsorganisation<br />
ohne Ergebnisse<br />
ist“, betont der Vorsitzende<br />
von <strong>Holz</strong>bau Deutschland, Ullrich<br />
Huth, und verweist dabei<br />
auf das Selbstverständnis von<br />
<strong>Holz</strong>bau Deutschland. Seine<br />
Arbeit bzw. die des vormaligen<br />
Bundes Deutscher Zimmermeister<br />
(BDZ) ist seit der Gründung<br />
im Jahr 1903 vorausschauend<br />
auf die Zukunft gerichtet<br />
und hat eine Langzeitwirkung.<br />
„Um den <strong>Holz</strong>bau voranzubringen,<br />
ist und war immer auch<br />
viel Grundlagenarbeit nötig!<br />
Ich nenne hier als Beispiele nur<br />
den <strong>Holz</strong>rahmenbau-Katalog. Es<br />
war ein wegweisender Schritt<br />
für unser Handwerk und hat<br />
die Entwicklung des <strong>Holz</strong>baus<br />
in den letzten 25 bis 30 Jahren<br />
zu einem ‚Hightech-Handwerk‘<br />
erst möglich gemacht.“<br />
<strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />
Grundlagenarbeit und<br />
Information<br />
Der <strong>Holz</strong>rahmenbaukatalog und<br />
das Nachschlagewerk „Technik<br />
im <strong>Holz</strong>bau“ sind zwei der vielen<br />
Beispiele, wo ein einzelner<br />
Betrieb nicht viel erreicht hätte,<br />
das Ergebnis aber allen Mitgliedsbetrieben<br />
zugutekommt.<br />
Deshalb stehen die Interessen<br />
der einzelnen Betriebe im Mittelpunkt<br />
aller Aktivitäten und<br />
Projekte von <strong>Holz</strong>bau Deutschland.<br />
Die <strong>Holz</strong>bauunternehmer<br />
sind die Basis der Verbandsstruktur.<br />
Sie stellen eine starke<br />
Gemeinschaft dar und vertreten<br />
ihre Interessen über die<br />
Innungen, Landesverbände und<br />
<strong>Holz</strong>bau Deutschland gebündelt.<br />
„Wir müssen uns selbst um unsere<br />
Zukunft kümmern. Das tut<br />
kein anderer für uns!“, bringt es<br />
Huth auf den Punkt.<br />
Die Mitgliedschaft in der Verbandsorganisation<br />
von <strong>Holz</strong>bau<br />
Deutschland bietet zudem viele<br />
Vorteile. Dazu gehören vor<br />
allem Informationen, denn ein<br />
<strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />
Wettbewerbsvorsprung ist nur<br />
durch einen Informationsvorsprung<br />
möglich! Rund um die<br />
Uhr ist ein Zugang zum Mitgliederbereich<br />
„Infoline“ möglich.<br />
Hier findet der <strong>Holz</strong>bauunternehmer,<br />
der über seine Innung<br />
und seinen Landesverband Mitglied<br />
bei <strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />
ist, die Informationsschriften<br />
„Technik im <strong>Holz</strong>bau“, die<br />
„Fachregeln des Zimmererhandwerks“<br />
sowie Merkblätter<br />
und Informationen zu aktuellen<br />
technischen Fragestellungen.<br />
Die Infoline wird regelmäßig<br />
aktualisiert.<br />
„Vieles sieht man vielleicht<br />
nicht auf Anhieb“, erklärt Huth.<br />
„Aber fragen Sie uns, schauen<br />
Sie in der Infoline nach und<br />
kommen Sie zu unseren Veranstaltungen<br />
wie dem Obermeistertag,<br />
wo wir explizit Rechenschaft<br />
ablegen, was wir<br />
tun – mit den Beiträgen unserer<br />
Betriebe im Interesse aller<br />
Mitglieder!“<br />
Swantje Küttner, Berlin ▪<br />
„<strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister im<br />
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes“ mit Sitz in Berlin<br />
ist die Berufsorganisation des deutschen Zimmerer- und <strong>Holz</strong>baugewerbes.<br />
Sie vertritt die branchenspezifischen Interessen<br />
der Zimmereibetriebe in Deutschland sowie in Europa als<br />
Mitglied in der Europäischen Vereinigung des <strong>Holz</strong>baus (EVH).<br />
<strong>Holz</strong>bau Deutschland hat 15 Landesverbände und zahlreiche<br />
Innungen. Die Geschäftsstelle in Berlin setzt sich auf Bundesebene<br />
für die Interessen der Betriebe ein.<br />
Als Bundesfachgruppe im „Zentralverband des Deutschen<br />
Baugewerbes“ (ZDB) ist <strong>Holz</strong>bau Deutschland in einen Verband<br />
eingebunden, der sich um Normung im Bauwesen, um<br />
Baukonjunktur, Wirtschaftspolitik, Rechtspolitik, Steuerpolitik,<br />
Unternehmensentwicklung und Betriebswirtschaft und als<br />
Arbeitgeberverband um die Sozial- und Tarifpolitik sowie die<br />
Berufsbildung für seine Betriebe einsetzt. Über das Netzwerk<br />
des ZDB ist die Mitgestaltung der baupolitischen Rahmenbedingungen<br />
auf Bundesebene möglich.<br />
<strong>Holz</strong>bau Deutschland pflegt auch die Zusammenarbeit mit<br />
Partnerorganisationen aus der gesamten Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft<br />
und ist Mitglied im Deutschen <strong>Holz</strong>wirtschaftsrat (DHWR),<br />
der die Interessen der <strong>Holz</strong>wirtschaft vertritt. Die Vernetzung<br />
mit diesen Interessengruppen ist wichtig zur Sicherung des<br />
Rohstoffs <strong>Holz</strong> und der verstärkten <strong>Holz</strong>nutzung.<br />
Weitere Infos: www.holzbau-deutschland.de<br />
Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />
V
Verband aktuell<br />
Meisterprüfungsaufgabe<br />
Zwei Bände für eine erfolgreiche Karriere<br />
<strong>Holz</strong>bau Deutschland hat für die Meisterprüfung im Zimmererhandwerk<br />
eine „Muster-Meisterprüfungsaufgabe – Aufgaben und Lösungen“ in zwei Bänden<br />
veröffentlicht – ein Projekt im Rahmen der „Offensive Aufstiegsqualifizierung“.<br />
Mit der Erarbeitung der<br />
Muster-Meisterprüfungsaufgabe<br />
will <strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />
das Niveau von Meisterprüfungen<br />
entsprechend den<br />
ständig steigenden Ansprüchen<br />
an das Berufsbild anpassen und<br />
Hilfestellung für die Prüfungsausschüsse<br />
bei der Erstellung<br />
von Prüfungsaufgaben leisten.<br />
Das Bundesbildungszentrum<br />
des Zimmerer- und Ausbaugewerbes<br />
in Kassel und das Zimmerer-Ausbildungszentrum<br />
in<br />
Biberach erarbeiteten die beiden<br />
Bände. Die Leistungspartner<br />
von <strong>Holz</strong>bau Deutschland – führende<br />
Hersteller von Baustoffen,<br />
Bauelementen und Baumaschinen<br />
– unterstützten sie dabei.<br />
Die beiden Bände können<br />
bei der „Fördergesellschaft<br />
<strong>Holz</strong>bau und Ausbau“ auf der<br />
Website www.fg-holzbau.de<br />
bestellt werden. Sie kosten zusammen<br />
59 Euro inkl. 7 % Mehrwertsteuer,<br />
zuzüglich Porto und<br />
Verpackung.<br />
VI<br />
Erklärtes Ziel:<br />
exzellentes Fachpersonal<br />
Die „Offensive Aufstiegsqualifizierung“<br />
wurde im Herbst 2010<br />
gestartet. Ihr Ziel ist es, die Qualität<br />
der Ausbildung im Zimmererhandwerk<br />
zu erhöhen und<br />
Nachwuchskräften eine interessante<br />
Berufskarriere im <strong>Holz</strong>bau<br />
zu ermöglichen. Denn zum<br />
einen steht <strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />
in der Verantwortung gegenüber<br />
den Unternehmen und<br />
den Absolventen der Meisterschulen,<br />
zum anderen sieht sich<br />
der Verband den hohen Qualitätsansprüchen<br />
der Kunden<br />
verpflichtet, die sich nur durch<br />
exzellent qualifiziertes Fachpersonal<br />
erfüllen lassen. Das<br />
führte zur Ausarbeitung der<br />
„Offensive Aufstiegsqualifizierung<br />
– vom Gesellen zum von<br />
Anerkennung ohne<br />
weitere Maßnahme<br />
mikado 5.2013<br />
Einschlägige 3-jährige<br />
Berufspraxis nachgewiesen?<br />
Ja<br />
<strong>Holz</strong>bau Deutschland anerkannten<br />
Zimmermeister“ und der damit<br />
verbundenen verbandseigenen<br />
Aufstiegsfortbildung.<br />
Umfangreiches<br />
Maßnahmenpaket<br />
Die „Offensive Aufstiegsqualifizierung“<br />
umfasst folgende Maßnahmen:<br />
▸▸ Einführung verbandseigener<br />
Qualifikationen „von <strong>Holz</strong>bau<br />
Deutschland anerkannt“<br />
mit Qualifikationsurkunden<br />
für Vorarbeiter, Werkpoliere,<br />
geprüfte Poliere und Zimmermeister<br />
▸▸ Anerkennung von Bildungseinrichtungen<br />
im Zimmererhandwerk<br />
durch <strong>Holz</strong>bau<br />
Deutschland in einem freiwilligen<br />
Verfahren. Bislang<br />
sind anerkannt:<br />
Von <strong>Holz</strong>bau Deutschland anerkannter Zimmermeister<br />
Workshop mit Projektarbeit<br />
und 5-jähriger Berufspraxis<br />
Ja Nein Ja<br />
Bildungsstätte von <strong>Holz</strong>bau<br />
Deutschland anerkannt?<br />
Ergänzungslehrgang mit<br />
Prüfung<br />
– Zimmerer-Ausbildungszentrum<br />
in Biberach<br />
– Städtische Fachschule für<br />
Bautechnik in München<br />
– Josef-Greising-Schule in<br />
Würzburg<br />
– Bundesbildungszentrum<br />
des Zimmerer- und Ausbaugewerbes<br />
in Kassel<br />
▸▸ Veröffentlichung einer Aufgabensammlung<br />
für die<br />
Meisterprüfung im Zimmererhandwerk<br />
▸▸ Unterstützung von Meisterschülern<br />
und -schulen<br />
Swantje Küttner, Berlin ▪<br />
Weitere ausführliche Infos:<br />
www.holzbau-deutschland.de<br />
→ <strong>Holz</strong>bau Deutschland →<br />
Handlungsfelder → Berufsbildung<br />
→ Offensive<br />
Ausbildungsqualifizierung<br />
Einschlägige 3-jährige<br />
Berufspraxis nachgewiesen?<br />
Nein<br />
Ergänzungslehrgang mit<br />
Prüfung und 5-jähriger<br />
Berufspraxis<br />
Nein
Verband aktuell Aus den Landesverbänden<br />
Ausschuss Technik und Umwelt (ATU)<br />
Viel Normenarbeit in Ostfildern<br />
Der Ausschuss Technik und Umwelt (ATU) von <strong>Holz</strong>bau Deutschland tagte im<br />
März 2013 im neuen Forum <strong>Holz</strong>bau in Ostfildern. Die Ausschussmitglieder konnten<br />
dabei auch gleich das vorbildliche <strong>Holz</strong>bauwerk besichtigen und ausprobieren.<br />
▴▴Die Mitglieder des Ausschusses Technik und Umwelt (ATU)<br />
von <strong>Holz</strong>bau Deutschland vor dem Forum <strong>Holz</strong>bau in Osterfildern<br />
▴▴In einem der Seminarräume rauchten dann die Köpfe. Die<br />
Ausschussmitglieder berieten wichtige Themen aus der Normung<br />
Zahlreiche Themen aus dem<br />
Bereich der Normung beherrschten<br />
die Tagesordnung<br />
und Beratungen. Allem voran<br />
standen Fragestellungen<br />
zur Neufassung der ATV DIN<br />
18334 „Zimmer- und <strong>Holz</strong>bauarbeiten“.<br />
Die Ausschreibung<br />
von Gerüsten wurde diskutiert,<br />
da auch in anderen Allgemeinen<br />
Technischen Vertragsbedingungen<br />
für Bauleistungen<br />
(ATV) nach Lösungen gesucht<br />
wird, die den heutigen Gegebenheiten<br />
besser Rechnung tragen.<br />
Bei der Pflicht der Auftragnehmer<br />
zur Anmeldung von Bedenken<br />
ging es um die Frage<br />
des Umfangs von Prüfungen.<br />
„Es muss klargestellt werden,<br />
dass es sich hierbei lediglich um<br />
gewerkespezifische Prüfungen<br />
durch Inaugenscheinnahme und<br />
bei offenkundigen Problemen<br />
handeln kann“, meint der Ausschuss.<br />
Bei der Regelung über die<br />
Freigabe von Werkstattzeichnungen<br />
wurde ebenfalls nach<br />
einer Formulierung für Werkstattzeichnungen,<br />
die der Auftragnehmer<br />
nach eigenem Ermessen<br />
fertigt, gesucht.<br />
Ebenso wichtig sind die abschließenden<br />
Arbeiten an der<br />
DIN 4109 zum Schallschutz,<br />
bei der es um den Bauteilkatalog<br />
ging. Sie soll in diesem Jahr<br />
als Entwurf erscheinen. Informiert<br />
wurde über die DIN 4108-<br />
2 „Mindestanforderungen an<br />
den Wärmeschutz“. Der Nachweis<br />
des sommerlichen Wärmeschutzes<br />
wurde mit der Ausgabe<br />
vom Februar 2013 überarbeitet<br />
und ein Unbedenklichkeitskriterium<br />
zur Schimmelbildung in<br />
Ecken aufgenommen.<br />
Angesprochen wurde auch die<br />
Überarbeitung der Fachregeln<br />
01 „Außenwandbekleidungen“<br />
und 02 „Balkone und Terrassen“.<br />
Nach der Neufassung von<br />
Normen, insbesondere der DIN<br />
68800, sind sie diesen anzupassen.<br />
Walter Bauer, Stellvertretender<br />
Ausschussvorsitzender und<br />
Präsident des <strong>Holz</strong>bau-Deutschland-Instituts,<br />
setzte sich für<br />
eine hohe Bearbeitungspriorität<br />
Infoline vollständig überarbeitet<br />
für die Fachregel 03 „Schallschutz<br />
von <strong>Holz</strong>bauteilen“ ein,<br />
„um bei Erscheinen der Neufassung<br />
der DIN 4109 ‚Schallschutz‘<br />
entsprechende <strong>Holz</strong>baulösungen<br />
bei den Decken<br />
anbieten zu können.“<br />
▪<br />
Anfang Mai 2013 hat <strong>Holz</strong>bau Deutschland eine vollständig<br />
überarbeitete Fassung seines Mitgliederbereichs „Infoline“<br />
freigeschaltet. Roland Glauner, der zuständige Fachreferent<br />
für die Infoline, stellte den neuen Aufbau auf der Fachversammlung<br />
am 26. März 2013 vor. „Unsere Infoline ist kein<br />
geheimer Mitgliederbereich mehr, sondern wir zeigen, was<br />
wir als Organisation zu bieten haben. Die Inhalte der Infoline<br />
werden über die Google-Suche gefunden und inhaltlich angerissen.<br />
Allerdings können nur Mitglieder in der Verbandsorganisation<br />
Dokumente wie die Fachregeln und die Schriftenreihe<br />
„Technik im <strong>Holz</strong>bau“ herunterladen.“ Zugang zur Infoline<br />
bekommen exklusiv die Mitgliedsbetriebe in der Verbandsorganisation<br />
von <strong>Holz</strong>bau Deutschland. Für Nichtmitglieder<br />
gibt es eine Download-Sperre.<br />
Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />
VII
Verband aktuell Verbände & Vereinigungen<br />
Leistungspartner von <strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />
Interviews mit begeisterten Bauherren<br />
Die Website www.zimmermeister-modernisieren.de erläutert potenziellen<br />
Bauherren die Maßnahmen einer energetischen Modernisierung.<br />
Interviews mit den Bauherren der vorgestellten Projekte ergänzen sie nun.<br />
▴▴Auf der Bauherren-Website www.zimmerer-modernisieren.de stehen nun<br />
auch Interviews mit begeisterten Bauherren<br />
Die Website der Kampagne<br />
„Modernisieren – natürlich<br />
mit <strong>Holz</strong>“ wurde um Interviews<br />
mit Bauherren der einzelnen<br />
Bautagebücher ergänzt.<br />
Die Auftraggeber der Baumaßnahmen<br />
stellten sich den Fragen<br />
und bewerteten ihre Modernisierungsprojekte<br />
sowie die<br />
Zusammenarbeit mit den <strong>Holz</strong>baubetrieben.<br />
Schon die Überschriften<br />
zeigen, wie positiv die<br />
Bauherren auf den <strong>Holz</strong>bau zu<br />
sprechen sind.<br />
„Erfreulicherweise konnte ich<br />
feststellen, dass unser Verbrauch<br />
trotz der deutlich gestiegenen<br />
Wohnfläche gleich geblieben<br />
ist“, „Unsere Wohnsituation<br />
hat sich deutlich verbessert. Es<br />
ist spürbar wärmer“ und „Mit<br />
der durchgeführte Sanierung<br />
sind viele Vorteile verbunden,<br />
die für uns eine Steigerung des<br />
Wohnwertes bedeuten“ sind zusammenfassende<br />
Aussagen aller<br />
Bauherren.<br />
Gefragt wurden sie, wie sich<br />
das Lebensgefühl in ihren Häusern<br />
nach der Renovierung geändert<br />
hat, ob Veränderungen<br />
beim Heizkostenbedarf wahrnehmbar<br />
sind und auch was die<br />
Nachbarn zur neuen Gebäudeoptik<br />
gesagt haben.<br />
Ob Anbauten, Aufstockungen<br />
oder Fassadendämmungen: Die<br />
Bautagebücher auf der Website<br />
www.zimmermeister-modernisieren.de<br />
zeigen die wichtigsten<br />
Maßnahmen zur energetischen<br />
Modernisierung Schritt<br />
für Schritt. Die Website richtet<br />
sich an potenzielle Bauherren<br />
und viele <strong>Holz</strong>bauunternehmer<br />
nutzen sie inzwischen<br />
zur Ergänzung ihrer Beratungsgespräche.<br />
Zahlreiche Werbemittel<br />
Die Kampagne „Modernisieren –<br />
natürlich mit <strong>Holz</strong>“ ist ein Projekt<br />
der Leistungspartner von<br />
<strong>Holz</strong>bau Deutschland, einem<br />
Zusammenschluss führender<br />
Hersteller von Baustoffen, Bauelementen<br />
und Baumaschinen<br />
mit <strong>Holz</strong>bau Deutschland. Neben<br />
der Website stehen den Mitgliedsbetrieben<br />
von <strong>Holz</strong>bau<br />
Deutschland weitere Marketinginstrumente<br />
zur Verfügung:<br />
ein Faltblatt, eine Powerpoint-<br />
Präsentation, Aufkleber, Aufsteller<br />
und Pressetexte.<br />
Swantje Küttner, Berlin ▪<br />
Das Bestellformular<br />
für die Werbemittel steht auf:<br />
www.holzbauleistungspartner.de<br />
→<br />
Marketing →<br />
Modernisierungskampagne<br />
◂◂Das Faltblatt ist eines<br />
von zahlreichen Werbemitteln,<br />
die den Mitgliedsbetrieben<br />
zur Verfügung stehen<br />
VIII<br />
mikado 5.2013