In nur zweijähriger Amtszeit wichtige Weichenstellungen ... - LVKITA
In nur zweijähriger Amtszeit wichtige Weichenstellungen ... - LVKITA
In nur zweijähriger Amtszeit wichtige Weichenstellungen ... - LVKITA
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
tacheles<br />
1 13<br />
Ausgabe 51<br />
März 2013<br />
ISSN 14384582<br />
Zeitung für die Mitglieder des Landesverbandes Katholischer Kindertagesstätten<br />
Liebe Mitglieder,<br />
liebe Leserinnen und Leser,<br />
Seit Beginn des Kindergartenjahres<br />
2012/13 ist die neue<br />
SPATZ-Richtlinie zur Sprachförderung,<br />
durch die das Projekt Singen<br />
– Be we gen –Sprechen (SBS)<br />
und die <strong>In</strong>tensive Sprachförderung<br />
(ISK) zusammengelegt<br />
wurden, in Kraft. Am 30. Januar<br />
2013 lagen von rund 1 800 Trägern<br />
Anträge mit einem Gesamtvolumen<br />
von ca. 14,5 Millionen<br />
Euro vor. Es werden ungefähr<br />
6 000 Fördergruppen mit durch-<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 2<br />
kann der Kinderschutz<br />
vom<br />
Marketing lernen?<br />
Noch vor<br />
kurzer Zeit hätte<br />
diese Idee<br />
bei vielen Stirnrunzeln,<br />
zumindest<br />
aber Erstaunen verursacht. <strong>In</strong>zwischen<br />
wissen wir es besser: Mit<br />
der Einführung von Beschwerdemanagementsystemen,<br />
so sagt es das<br />
Bundeskinderschutzgesetz, soll das<br />
Wohl der Kinder in Einrichtungen<br />
künftig besser geschützt werden.<br />
Die Annahme, dass ein <strong>In</strong>strumentarium,<br />
das (un)mündigen Konsumenten<br />
zu ihrem Recht verhilft, auch Kindern<br />
zwischen null und sechs Jahren<br />
zugute kommt, muss erst noch bestätigt<br />
werden. Forschungsarbeiten,<br />
die man nun in Angriff nimmt, werden<br />
es zeigen.<br />
Schon jetzt ist klar, dass man das<br />
Beschwerdemanagement nicht isoliert<br />
betrachten darf. Es ist ein <strong>In</strong>strument,<br />
nicht mehr und nicht weniger.<br />
Es muss in ein funktionierendes Qualitätsmanagementsystem<br />
eingebettet<br />
sein. Und es braucht eine offene,<br />
ehrliche und zugleich behutsame<br />
Kommunikationskultur in den Einrichtungen.<br />
Dann kann es für die Kinder<br />
eine schützende und für die<br />
Fachkräfte eine entlastende Wirkung<br />
entfalten. Beschwerdemanagement<br />
bringt Probleme im Idealfall zur<br />
Sprache. Die Fragen nach den Ursachen,<br />
den Rahmenbedingungen und<br />
notwendigen Veränderungen lässt<br />
es offen.<br />
<strong>In</strong>strumente sind nicht per se gut<br />
oder schlecht. Es kommt darauf an,<br />
wie und wofür man sie einsetzt.<br />
Wenn wir das Wohl der Kinder im<br />
Auge haben, sollten wir die Erzieherinnen<br />
dabei nicht vergessen.<br />
Ihre<br />
Dr. Ursula Wollasch<br />
<strong>In</strong> <strong>nur</strong> <strong>zweijähriger</strong> <strong>Amtszeit</strong><br />
<strong>wichtige</strong> <strong>Weichenstellungen</strong> vollzogen<br />
Staatssekretär Frank Mentrup nimmt Abschied vom Kultusministerium<br />
STUTTGART. Zum 1. März wechselte<br />
Staatssekretär Frank Mentrup<br />
als Oberbürgermeister nach<br />
Karlsruhe. Auch in seiner neuen<br />
Rolle, so sicherte er Mitgliedern<br />
der AG Frühkindliche Bildung im<br />
Kultusministerium am 6.Februar<br />
2013 in Stuttgart zu, wird er die<br />
weiteren Entwicklungen in der<br />
Kindertagesbetreuung auf Landesebene<br />
aufmerksam und mit<br />
Sympathie verfolgen.<br />
AKTUELL<br />
STUTTGART. Im Einvernehmen mit<br />
den Kommunalen Spitzenverbänden<br />
übernahm das Land Baden-Württemberg<br />
ab 1. Januar<br />
2013 für alle vorschulischen Einrichtungen<br />
die Vergütung für das<br />
Kopieren von Noten und Liedtexten.<br />
Die Kopier-Lizenzen beziehen<br />
sich ausschließlich auf<br />
den Kopiervorgang – das Singen<br />
von Liedern in vorschulischen<br />
Einrichtungen war und bleibt<br />
weiterhin kostenfrei.<br />
Zuständig für die sogenannten<br />
„graphischen Vervielfältigungsrechte“<br />
ist die Verwertungsgesellschaft<br />
(VG) Musikedition.<br />
2010 hatte sie die GEMA<br />
mit der Lizenzierung der Notenkopien<br />
für vorschulische Einrichtungen<br />
beauftragt.<br />
Staatssekretär Dr. Frank Mentrup<br />
Die AG, in der Spitzen- und<br />
Trägerverbände regelmäßig aktuelle<br />
Themen und Vorhaben<br />
des Kultusministeriums diskutieren,<br />
bedankte sich bei Mentrup<br />
für seine starke Präsenz und sein<br />
großes Engagement in den vergangenen<br />
zwei Jahren.<br />
Der Rückblick auf die Themen<br />
Sprachförderung, praxisintegrierte<br />
Ausbildung, Erweiterung<br />
des Fachkräftekatalogs,<br />
Änderung des § 7 KiTaG, <strong>In</strong>klusion<br />
im U3-Bereich und nicht<br />
zuletzt Umsetzung des Orientierungsplans<br />
sowie die anteilige<br />
Leitungsfreistellung dokumentiert<br />
ein beachtliches Arbeitspensum,<br />
aber auch viele offene<br />
Fragen, die seit dem 1. März<br />
2013 in der Verantwortung seiner<br />
Nachfolgerin Marion von<br />
Wartenberg liegen.<br />
Land übernimmt GEMA-Gebühren für Kitas<br />
Lieder und Noten in Kitas abgabenfrei kopieren entlastet Finanzen und Verwaltung.<br />
Der ab 1. Januar geltende<br />
Pauschalvertrag kommt sämtlichen<br />
Kindertageseinrichtungen<br />
in Baden-Württemberg zugute.<br />
Denn er regelt die Vervielfältigung<br />
von Noten und Liedtexten<br />
und ersetzt somit künftig alle<br />
Einzelverträge, die die GEMA<br />
bislang im Auftrag der VG Musik -<br />
edition mit den Einrichtungen<br />
abgeschlossen hat. Die jährliche<br />
Pauschale sowie die Dokumentation<br />
der hergestellten Kopien<br />
werden in Abstimmung mit dem<br />
Gemeinde-, Landkreis- und<br />
Städtetag vom Land Baden-<br />
Württemberg übernommen.<br />
„Mit dem Pauschalvertrag haben<br />
wir gemeinsam mit den<br />
Kommunalen Spitzenverbänden<br />
für alle Kindergärten und Kitas<br />
Foto: privat<br />
Foto: iStockphoto<br />
eine unbürokratische Lösung erzielt.<br />
Ab sofort sind Erzieherinnen<br />
und Erzieher beim Kopieren<br />
von Liedern auf der sicheren<br />
Seite. Das bedeutet eine erhebliche<br />
Erleichterung für den pädagogischen<br />
Alltag“, sagte Kultusstaatssekretär<br />
Frank Mentrup.<br />
Das Land habe in diesem Abstimmungsprozess<br />
eine <strong>wichtige</strong><br />
Vermittlerrolle eingenommen.<br />
So habe man sich in enger Abstimmung<br />
mit den Kommunalen<br />
Landesverbänden für eine Finanzierung<br />
zentral über den<br />
Kommunalen Finanzausgleich<br />
in einer Größenordnung von<br />
rund 300 000 Euro geeinigt.<br />
Christian Krauß, Geschäftsführer<br />
der VG Musikedition,<br />
freut sich, dass mit der Unterzeichnung<br />
des Pauschalvertrags<br />
nun für alle Kitas in Baden-Württemberg<br />
eine Vereinbarung getroffen<br />
werden konnte. Für rund<br />
8 000 Einrichtungen bedeutet<br />
dies eine erhebliche administrative<br />
Entlastung und gleichzeitig<br />
Rechtssicherheit beim Kopieren<br />
von Liedern und Liedtexten. Zudem<br />
gewährleistet der Vertragsabschluss,<br />
dass Autoren, Komponisten<br />
und Textdichter eine<br />
angemessene Vergütung für ihr<br />
Schaffen erhalten.<br />
hb<br />
SPATZ-Richtlinie „Sprachförderung<br />
für alle Tageseinrichtungen für Kinder<br />
mit Zusatzbedarf“<br />
JEDES KIND IST EINMALIG<br />
FACHTAG ANLÄSSLICH ZEHN<br />
JAHRE FACHDIENST TEILHABE<br />
BETRIEBSERLAUBNIS<br />
KVJS FORMULIERT VERBINDLICHE<br />
VORGABEN FÜR KONZEPTION<br />
KINDER SIND FORSCHER!<br />
ZEHN NICHT GESTELLTE FRAGEN<br />
AN EINE ANTWORT<br />
SPRACHE<br />
IN RUPERTSHOFEN WIRD SPRACHE<br />
GANZHEITLICH GEFÖRDERT<br />
AUSZEICHNUNG<br />
EHRENBÜRGERRECHT FÜR<br />
SCHWESTER CARLAGNESE NANINO<br />
Landesverband Kath. Kindertagesstätten Diözese Rottenburg-Stuttgart e.V.<br />
Landhausstraße 170 70188 Stuttgart<br />
Postvertriebsstück, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, E 48144<br />
SEITE<br />
3<br />
SEITE<br />
3<br />
SEITE<br />
5<br />
SEITE<br />
5<br />
SEITE<br />
6
Tacheles -2-<br />
„Staatssekretär Dr. Frank<br />
Mentrup nimmt Abschied“<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
schnittlich 2300 Euro unterstützt.<br />
Absehbar ist, dass ca. ein<br />
Drittel der Mittel in SBS- und<br />
zwei Drittel in ISK-Maßnahmen<br />
fließen. <strong>In</strong>sgesamt stellt das<br />
Land 2012 rund 9,5 und 2013<br />
14,5 Millionen Euro für die<br />
Sprachförderung bereit.<br />
Trägerverbände fordern alltagsin<br />
tegrierte Förderung<br />
Der Start des neuen Fördersystems<br />
wird vom Kultusministerium<br />
als Erfolg bewertet;<br />
gleichwohl gibt es in der technischen<br />
Abwicklung noch zahlreiche<br />
offene Fragen. Für das Frühjahr<br />
hat das Kultusministerium<br />
einen Trägerbrief angekündigt<br />
und zugleich zugesagt, eine<br />
Evaluation des Förderkonzepts<br />
vorzunehmen. So wurde von<br />
den Trägerverbänden angemahnt,<br />
dass die Fördermittel für<br />
eine nachhaltige Aufstockung<br />
des Personals in den Einrichtungen<br />
nicht ausreichen. Auch ist<br />
die Bildung von Fördergruppen<br />
dem Anliegen der alltagsin -<br />
tegrierten Sprachförderung nicht<br />
zuträglich. Die punktuelle Herausnahme<br />
von Kindern aus ihrer<br />
Gruppe zur Sprachförderung<br />
führe zur Ab- und Ausgrenzung,<br />
während Alltagsintegration<br />
ganzheitlich und inklusiv wirke.<br />
Problematisch erleben Träger<br />
und Einrichtungen auch den bürokratischen<br />
Aufwand der Erhebungsbögen.<br />
Alltagsintegrierte<br />
Sprachförderung durch qualifizierte<br />
Fachkräfte würde auch<br />
dieses überflüssig machen. Bislang<br />
orientiert sich die Förderlogik<br />
am individuellen Förderbedarf<br />
des einzelnen Kindes. Die<br />
Orientierung an der Praxis, an<br />
der Fachkraft und ihrer Qualifikation<br />
und letztlich am Alltag<br />
der Einrichtung wäre ein Paradigmenwechsel.<br />
Ob er gewollt<br />
und auch durchsetzbar ist, muss<br />
vorerst offen bleiben.<br />
Erweiterung des Fachkräftekatalogs<br />
nach § 7 KiTaG<br />
Kinderkrankenpflegern, Hebammen,<br />
Grund- und Hauptschullehrkräften<br />
sowie Angehörigen<br />
einiger anderer pädagogischer<br />
Berufe, die in einer Kindertageseinrichtung<br />
arbeiten<br />
wollen, soll der Wechsel in Kitas<br />
künftig leichter möglich sein,<br />
teilt das Kultusministerium in<br />
seinem <strong>In</strong>fodienst vom Januar<br />
2013 mit. Der Ministerrat hat bereits<br />
einem Gesetzentwurf zur<br />
Erweiterung des Fachkräftekatalogs<br />
zugestimmt. „Wir wollen erreichen,<br />
dass die Kindertageseinrichtungen<br />
ihren Bedarf an<br />
Mitarbeitern künftig besser decken<br />
können“, erklärte Staatssekretär<br />
Frank Mentrup.<br />
Der Fachkräftekatalog in § 7<br />
Mit der praxisintegrierten Ausbildung wird der Erzieher-Beruf auch für Männer interessant. Die Gender-Pädagogik profitiert davon.<br />
KiTaG legt fest, über welche<br />
Qualifikationen Bewerber(innen)<br />
für Tätigkeiten als Fachkraft<br />
oder Leitungskraft verfügen<br />
müssen. „Träger von Kindertageseinrichtungen<br />
können<br />
in Zukunft aus einem größeren<br />
Angebot an geeigneten Bewerbern<br />
auswählen und Teams aus<br />
Pädagogen mit unterschiedlichen<br />
Erfahrungen zusammenstellen“,<br />
betonte Mentrup. Es gebe<br />
zahlreiche geeignete Bewerber(innen),<br />
deren Qualifikationen<br />
aber bislang nicht im Fachkräftekatalog<br />
enthalten seien.<br />
Sie benötigen derzeit eine Einzelgenehmigung<br />
des KVJS, um<br />
als Fachkraft tätig werden zu<br />
können. Darüber hinaus werde<br />
es Kindertagesstätten ermöglicht,<br />
die Beratung und Unterstützung<br />
der Eltern weiter auszubauen<br />
und sich somit zu Familienzentren<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Zudem konnten bislang<br />
bestimmte Fachkräfte – etwa Logopäden,<br />
Physiotherapeuten<br />
und Krankengymnasten, – <strong>nur</strong><br />
eingestellt werden, wenn bereits<br />
ein behindertes Kind in der Einrichtung<br />
war. Diese Einschränkung<br />
soll künftig nicht mehr gelten.<br />
„Wir schaffen die Voraussetzung<br />
dafür, dass mehr Kindertageseinrichtungen<br />
inklusive Bildungsangebote<br />
schaffen können“,<br />
betonte Mentrup. Der Gesetzentwurf<br />
befindet sich in der<br />
Anhörung und wird anschließend<br />
in den Landtag eingebracht.<br />
Mit Blick auf den Rechtsanspruch<br />
auf einen Betreuungsplatz<br />
für Kinder unter drei Jahren,<br />
der zum 1. August 2013<br />
wirksam wird, rechnet das Kultusministerium<br />
mit einem weiteren<br />
Anstieg des Personalbedarfs<br />
der Kindertageseinrichtungen.<br />
Neben den bereits genannten<br />
Berufsgruppen sollen etwa<br />
staatlich anerkannte Kindheitspädagogen,<br />
die den Bachelorstudiengang<br />
„Bildung und Erziehung<br />
in der Kindheit“ absolviert<br />
haben, in den Fachkräftekatalog<br />
aufgenommen werden. Die<br />
neue Regelung soll auch für Absolventen<br />
anderer pädagogischer,<br />
erziehungswissenschaftlicher<br />
oder psychologischer Studiengänge<br />
mit Schwerpunkt<br />
„Kinder und Jugendliche“ oder<br />
Entwicklungspsychologie gelten.<br />
Mehr Auswahl bedeutet mehr<br />
Verantwortung für Träger<br />
Die kirchlichen Trägerverbände<br />
haben dem Ansatz grundsätzlich<br />
zugestimmt, sehen aber<br />
Klärungsbedarf in einigen Details.<br />
Dass Familienpfleger(innen)<br />
in den Katalog aufgenommen<br />
und zwischenzeitlich wieder<br />
gestrichen wurden, ist wenig<br />
nachvollziehbar, handelt es sich<br />
doch um einen Beruf, der sich<br />
durch eine hohe Nähe zu Kindern<br />
und Familien auszeichnet.<br />
Viele Berufe haben eine größere<br />
Distanz zum Feld der frühkindlichen<br />
Bildung und Betreuung.<br />
Für die neuen Personengruppen<br />
sind dringend in ausreichendem<br />
Umfang berufsbegleitende<br />
Fortbildungen erforderlich.<br />
Die Rolle der Gruppenund<br />
Einrichtungsleitung steht<br />
damit in einem unmittelbaren<br />
Zusammenhang. Hier muss die<br />
Eignung ein unzweifelhaftes<br />
Kriterium sein. Die Behebung<br />
von Personalnot darf nicht zum<br />
Zweck werden, der jedes Mittel<br />
heiligt. Mit dem Wohl der Kinder<br />
wäre eine solche Personalpolitik<br />
nicht vereinbar.<br />
Träger und Einrichtungsleitungen<br />
erhalten durch die künftige<br />
gesetzliche Regelung neue<br />
Handlungsspielräume. Damit<br />
wächst aber zugleich ihre personelle<br />
Verantwortung. Nicht jedes<br />
Team verkraftet jeden personellen<br />
Mix zu jedem Zeitpunkt.<br />
Teambildung braucht Kompetenz,<br />
Energie und vor allem Zeit.<br />
Einrichtungsleitungen werden<br />
dabei künftig eine Schlüsselrolle<br />
haben. Die Frage, wie dies<br />
ohne eine angemessene Freistellung<br />
möglich gemacht werden<br />
kann, ist nach wie vor offen.<br />
<strong>In</strong>vestitionsprogramm des Bundes<br />
„Kinderbetreuungsfinanzierung<br />
2013–2014“<br />
Die Bundesregierung verlängert<br />
die <strong>In</strong>vestitionsförderung<br />
bis 2014. Die bundesgesetz -<br />
liche Grundlage für das <strong>In</strong>vestitionsprogramm<br />
des Bundes<br />
„Kin derbetreuungsfinanzierung<br />
2013 –2014“ wird durch das Gesetz<br />
zur zusätzlichen Förderung<br />
von Kindern unter drei Jahren<br />
in Tageseinrichtungen und in<br />
der Kindertagespflege im Gesetz<br />
über Finanzhilfen des Bundes<br />
zum Ausbau der Tagesbetreuung<br />
für Kinder geschaffen. Der<br />
Bundesrat hat dem Gesetz am 1.<br />
Februar 2013 zugestimmt. Nach<br />
Verkündung der bundesgesetzlichen<br />
Grundlage wird das Ministerium<br />
für Kultus, Jugend und<br />
Sport in Baden-Württemberg eine<br />
geänderte Verwaltungsverordnung<br />
„<strong>In</strong>vestitionen Kleinkindbetreuung“<br />
erlassen. <strong>In</strong>vestitionsmaßnahmen,<br />
die nach<br />
dem <strong>In</strong>vestitionsprogramm<br />
„Kinderbetreuungsfinanzierung<br />
2013–2014“ gefördert werden,<br />
müssen bis zum 31. Dezember<br />
2014 abgeschlossen sein. Es ist<br />
vorgesehen, die Frist für die Vorlage<br />
des Verwendungsnachweises<br />
für das neue Programm auf<br />
spätestens sechs Monate nach<br />
Abschluss der Zuwendungsmaßnahme<br />
festzulegen; für das<br />
bisherige Programm soll es jedoch<br />
bei der Dreimonatsfrist<br />
nach Abschluss der <strong>In</strong>vestitionsmaßnahme<br />
bleiben. Wegen der<br />
bundesgesetzlichen Vorgaben<br />
wird es nicht möglich sein, die<br />
Umwandlung von Plätzen in betreuten<br />
Spielgruppen in Plätze<br />
mit einer Öffnungszeit von mehr<br />
als 30 Stunden wöchentlich zu<br />
fördern.<br />
wo<br />
Foto: micromonkey - Fotolia.com<br />
>> KURZ UND BÜNDIG<br />
Betreuung und Versorgung des<br />
Kindes in Notsituationen<br />
Der KVJS (Landesjugendamt) hat<br />
in Zusammenarbeit mit der Caritas,<br />
der Diakonie Baden-Württemberg<br />
und dem Landesamt für Soziales<br />
Rheinland-Pfalz eine Broschüre zur<br />
Betreuung und Versorgung von<br />
Kindern in Notsituationen nach<br />
§ 20 SGB VIII herausgegeben.<br />
Wenn in Familien der betreuende<br />
Elternteil aus gesundheitlichen<br />
oder anderen zwingenden Gründen<br />
ausfällt, hat der Gesetzgeber<br />
im § 20 SGB VIII die Unterstützung<br />
für betroffene Kinder und Familien<br />
geregelt. Es können familienunterstützende<br />
und familienerhaltende<br />
Hilfen beantragt werden. Das Kind<br />
soll beim Ausfall der elterlichen Bezugspersonen<br />
im familiären Lebensumfeld<br />
bleiben können. Dies<br />
kann auch als Ergänzung zur Betreuung<br />
und Förderung in der Tageseinrichtung<br />
in Anspruch genommen<br />
werden. Die Hilfen reichen<br />
von der Haushaltshilfe bis zur<br />
pädagogischen Unterstützung in<br />
der Familie. Die Broschüre bietet<br />
Orientierungshilfe für die rechtliche<br />
und praktische Ausgestaltung der<br />
Maßnahmen und enthält fundierte<br />
Praxisbeispiele.<br />
Die Broschüre ist zu beziehen unter<br />
www.kvjs.de/jugend/hilfen-zurerziehung.html<br />
Rie<br />
Geldquelle für Soziales – günstiges<br />
Geld für den Kita-Ausbau<br />
Seit 1. Februar fördert die KfW-<br />
Bankengruppe mit dem neuen<br />
Programm „IKU – Kita-Ausbau“<br />
(Programm-Nr. 200) <strong>In</strong>vestitionen<br />
zum Ausbau und Sicherung von<br />
Kindertagesplätzen für Kinder unter<br />
drei Jahren. Damit übernimmt<br />
die KfW einen Teil des Zehn-Punkte-Plans<br />
der Bundesregierung<br />
„Kin dertagesbetreuung 2013“.<br />
Durch Mittelzuschüsse des Bundesfamilienministeriums<br />
kann die<br />
KfW den Zinssatz für maximal zehn<br />
Jahre besonders günstig anbieten.<br />
Der Zinssatz wird unter Berücksichtigung<br />
der wirtschaftlichen Verhältnisse<br />
des Kreditnehmers und<br />
der Werthaltigkeit der gestellten Sicherheiten<br />
von der Hausbank festgelegt.<br />
<strong>In</strong>sgesamt sind Kreditlaufzeiten<br />
von bis zu 30 Jahren mit bis<br />
zu fünf tilgungsfreien Jahren möglich.<br />
Nach Ablauf der Zinsbindungsfrist<br />
werden neue Konditionen<br />
vereinbart. Das Förderprogramm<br />
„IKU – Kita-Ausbau“ deckt<br />
bis zu 100 Prozent der <strong>In</strong>vestitionskosten<br />
inklusive der Nebenkosten<br />
ab. Maximal gilt ein Förderhöchstbetrag<br />
von 50 000 Euro pro neu<br />
geschaffenem und 12 000 Euro pro<br />
gesichertem Betreuungsplatz.<br />
Anträge stellen können z. B. Unternehmen<br />
mit mehrheitlich kommunalem<br />
Gesellschafterhintergrund,<br />
gemeinnützige Organisationen,<br />
Kirchen, Unternehmen der öffentlichen<br />
oder freien Jugendhilfe oder<br />
natürliche Personen, die als Tagespflegepersonen<br />
mit der Förderung<br />
in Tageseinrichtungen und in der<br />
Kindertagespflege betraut sind. Die<br />
KfW vergibt die Mittel aus dem Programm<br />
nicht direkt, sondern <strong>nur</strong><br />
über Kreditinstitute. Daher muss<br />
der Antrag für die Förderung vor<br />
Beginn des Vorhabens an die<br />
Hausbank gestellt werden.<br />
<strong>In</strong>fos: www.kfw.de („Download-Center“,<br />
Stichwortsuche „IKU – Kita-Ausbau“)<br />
hb
-3- Ausgabe 1 2013<br />
AUS DER PRAXIS<br />
Jedes Kind ist einmalig<br />
Fachtag anlässlich zehn Jahre Fachdienst Teilhabe<br />
FRIEDRICHSHAFEN. Die Bedürfnisse<br />
der Kinder und ihrer Eltern<br />
sind vielfältiger und vielschichtiger<br />
geworden. Es gilt, jedes Kind<br />
dort abzuholen, wo es steht, und<br />
es nach seinen Bedürfnissen individuell<br />
zu fördern und zu begleiten.<br />
Dies ist der Anspruch des<br />
Fachdienstes Teilhabe der St.<br />
Gallus-Hilfe (Stiftung Liebenau),<br />
der in diesem Jahr sein zehnjähriges<br />
Bestehen feiert. Aus diesem<br />
Anlass fand Mitte November in<br />
Friedrichshafen ein Fachtag für<br />
rund 200 Erzieher(innen) und<br />
andere Fachkräfte unter dem<br />
Motto „Jedes Kind ist einmalig!“<br />
statt.<br />
Professor Wolfgang Wasel<br />
von der Hochschule Ravensburg-Weingarten<br />
war Sozialdezernent<br />
des Bodenseekreises,<br />
als der Fachdienst Teilhabe unter<br />
dem Namen <strong>In</strong>tegrationsfachdienst<br />
vor zehn Jahren gegründet<br />
wurde. „Die Novellierung<br />
des Kindergartengesetzes<br />
gab den Eltern eines Kindes mit<br />
Behinderung das Wahlrecht zwischen<br />
Sondereinrichtung und<br />
regulärer Kindertagesstätte“, erinnerte<br />
er an die Anfangszeit.<br />
Die Normalität der Menschen<br />
mit Behinderung sei im Kreis<br />
zur Handlungsmaxime erklärt<br />
worden. „Entscheidend ist, wie<br />
es den Kindern geht“, so Wasel.<br />
Begonnen hat der damalige<br />
<strong>In</strong>tegrationsfachdienst mit drei<br />
bis fünf Kindern. Heute begleitet<br />
der Fachdienst Teilhabe<br />
mehr als 100 Kinder in Regelkindertagesstätten<br />
und Grundschulen.<br />
Die Namensänderung<br />
erklärte Wasel so: „Wir sprechen<br />
heute nicht mehr von <strong>In</strong>tegration,<br />
sondern von <strong>In</strong>klusion und<br />
Teilhabe. Das heißt, wir machen<br />
keinen Unterschied zwischen<br />
Kindern mit und ohne Behinderung.“<br />
Wenn <strong>In</strong>klusion gelingen<br />
solle, müssen von Anfang an genau<br />
darauf geachtet werden.<br />
<strong>In</strong> ihrem anschaulichen Fachvortrag<br />
sprach die Verhaltensbiologin<br />
und Ethnologin Gabriele<br />
Haug-Schnabel über „Herausforderungen<br />
der Entwicklungsbegleitung<br />
und Entwicklungsförderung<br />
in Kindertageseinrichtungen“.<br />
Jedes Kind sei besonders<br />
und jede Normvorstellung<br />
führe in die Irre, machte sie<br />
deutlich. So könnten sich Erstklässler<br />
in ihrer Entwicklung um<br />
drei Jahre unterscheiden. „Deshalb<br />
drohen alle nicht individualisierten<br />
Angebote zu scheitern.“<br />
Die rund 200 Fachtagsbesucher<br />
forderte Haug-Schnabel dazu<br />
auf, sich häufiger eigene Sichtweisen<br />
und Maßstäbe bewusst<br />
zu machen. „Barrierefreiheit beginnt<br />
im Kopf, und wir müssen<br />
unseren Blick für Ausgrenzungen<br />
schärfen.“<br />
Freier Zugang zu Angeboten<br />
Kinder wollen nicht beschäftigt<br />
werden, sondern sollten<br />
vielfältige Sinneserfahrungen<br />
machen dürfen und im Alltag etwas<br />
zu tun und zu lösen bekommen.<br />
Die Verhaltensbiologin<br />
stellte den freien Zugang zu Materialien<br />
und allen Räumen im<br />
Die „Macherinnen und Macher“ des Fachtags „Jedes Kind ist einmalig!“ anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Fachdienstes<br />
Teilhabe der St. Gallus-Hilfe.<br />
<strong>In</strong>nen- und Außenbereich der<br />
Kita als sinnvolle Arbeitsweise<br />
vor. „<strong>In</strong>klusion ist in offen arbeitenden<br />
Einrichtungen leichter zu<br />
leben“, so ihre Erfahrung. Bewusst<br />
ist Haug-Schnabel, dass<br />
die offene Arbeit sowohl aus pädagogischer<br />
als auch aus organisatorischer<br />
Sicht anspruchsvoll<br />
ist und aktuelle Gruppengrößen<br />
das Leben nicht gerade leichter<br />
machen.<br />
<strong>In</strong> einer Podiumsdiskussion<br />
beleuchtete Moderator Christoph<br />
Gräf, Leiter des Bereichs<br />
Kinder, Jugend und Familie der<br />
St. Gallus-Hilfe, die unterschiedlichen<br />
Sichtweisen. Liane Pollermann,<br />
Leiterin einer Kita in Bad<br />
Wurzach, betreute bereits im<br />
Jahr 1995 das erste Kind mit<br />
Down-Syndrom. „Unser Aufgabenspektrum<br />
wird immer größer<br />
und die Rahmenbedingungen<br />
für <strong>In</strong>klusion sind nicht gegeben“,<br />
bemängelte sie. Als Kita-Träger<br />
in Friedrichshafen<br />
schilderte Pfarrer Bernd Herbinger<br />
seinen Eindruck: „Die Gesellschaft<br />
wünscht in Sachen<br />
Kinderbetreuung Quantität vor<br />
Qualität. Es wird erwartet, dass<br />
so lange an den Stellschrauben<br />
gedreht wird, bis es passt.“ Dabei<br />
stellte der Pfarrer das Ziel<br />
der <strong>In</strong>klusion keinesfalls in Frage,<br />
im Gegenteil. „Ich kann mir<br />
nicht vorstellen, dass Gott normale<br />
Menschen geschaffen hat<br />
und dazu ein paar Ausnahmen.<br />
Jedes Kind ist gleich wertvoll.“<br />
Wunsch nach dem Normalen<br />
Elke Zeller wird tätig, wenn<br />
im Bodenseekreis ein Antrag auf<br />
Eingliederungshilfe gestellt<br />
wird. „Das sind im Jahr circa 200<br />
Kinder“, so die Vertreterin des<br />
Fachdienstes gemeinsame Erziehung.<br />
Dabei stelle sie zunehmend<br />
fest, dass Kinder nicht <strong>nur</strong><br />
eine Entwicklungsverzögerung<br />
haben, sondern auch Gesundheitsprobleme<br />
oder Verhaltensauffälligkeiten.<br />
Von ihren ganz persönlichen<br />
Erfahrungen erzählte Karin<br />
Förch, Mutter eines Kindes mit<br />
Behinderung, das einen Regelkindergarten<br />
besucht. „Unser<br />
Sohn soll mit den Nachbarskindern<br />
gemeinsam aufwachsen<br />
und nicht der Fremdling sein,<br />
der jeden Tag mit dem Bus abgeholt<br />
wird. Man wünscht sich<br />
einfach das ganz Normale.“<br />
Kinder lernen voneinander<br />
<strong>In</strong> Kitas und Schulen begleiten<br />
Fachkräfte des Fachdienstes<br />
Teilhabe Kinder mit Behinderung.<br />
Eine von ihnen ist die<br />
Heilpädagogin Dorothea Wehle-<br />
Koch eise: „Wir schauen, wobei<br />
das Kind Unterstützung braucht,<br />
entwickeln gemeinsam mit den<br />
Erzieherinnen Handlungskonzepte<br />
und treten zwischen den<br />
Kindern als Vermittler auf.“<br />
Ganz wichtig ist ihr der Aspekt,<br />
dass die Kinder voneinander lernen.<br />
Der Fachtag „Jedes Kind ist<br />
einmalig!“ war eine Kooperationsveranstaltung<br />
der St. Gallus-<br />
Hilfe, der Fachberatung des Landesverbandes<br />
Katholischer Kindertagesstätten<br />
der Diözese Rottenburg-Stuttgart<br />
und der Fachberatung<br />
für Tageseinrichtungen<br />
für Kinder des Caritasverbandes<br />
für die Erzdiözese Freiburg.<br />
pm<br />
Foto: Libenau Teamwork<br />
NEUES RECHT<br />
KVJS formuliert verbindliche Vorgaben für die Erteilung der Betriebserlaubnis<br />
Bundeskinderschutzgesetz hat Folgen für die Konzeptionsentwicklung<br />
STUTTGART. Das Bundeskinderschutzgesetz<br />
(BKischG), das am<br />
Anfang 2012 in Kraft trat, macht<br />
Trägern Auflagen, wie ihre Konzeption<br />
zu gestalten ist. Die Konzeption<br />
ist eine schriftliche Arbeitsgrundlage<br />
für alle Mitarbeiter(innen)<br />
der Einrichtung. Sie<br />
dient als verbindliche Handlungsgrundlage<br />
der Fachkräfte.<br />
<strong>In</strong> einer Konzeption muss deutlich<br />
werden, wie in einer Einrichtung<br />
konkret gearbeitet wird.<br />
Nach § 2a Abs. 3 des Kindertagesbetreuungsgesetzes<br />
(Ki-<br />
TaG) in Baden-Württemberg<br />
vom 19.10.2010 dient der Orientierungsplan<br />
als Grundlage für<br />
Bildung und Erziehung zur Erfüllung<br />
des Förderauftrags nach<br />
§ 22 SGB VIII. Der Orientierungsplan<br />
steckt den Rahmen<br />
und die Bildungsziele ab, die<br />
auf eine einrichtungsbezogene<br />
Konzeption übertragen werden<br />
können. Die spezifischen Gegebenheiten<br />
vor Ort sowie die<br />
Foto: Thinkstock<br />
konkrete Art und Weise der pädagogischen<br />
Umsetzung muss<br />
in einer Konzeption beschrieben<br />
sein.<br />
Seit der Novellierung des Sozialgesetzbuchs<br />
(SGB) VIII im<br />
Jahr 2005 liegt eine bundesgesetzliche<br />
Regelung zur pädagogischen<br />
Konzeption in Tageseinrichtungen<br />
für Kinder vor:<br />
„Die Träger der öffentlichen Jugendhilfe<br />
sollen die Qualität der<br />
Förderung in ihren Einrichtungen<br />
durch geeignete Maßnahmen<br />
sicherstellen und weiterentwickeln.<br />
Dazu gehören die<br />
Entwicklung und der Einsatz einer<br />
pädagogischen Konzeption<br />
als Grundlage für die Erfüllung<br />
des Förderungsauftrags sowie<br />
der Einsatz von <strong>In</strong>strumenten<br />
und Verfahren zur Evaluation<br />
der Arbeit in den Einrichtungen“<br />
(§ 22a SGB VIII). <strong>In</strong> der Gesetzesbegründung<br />
wird die pädagogische<br />
Konzeption als unverzichtbare<br />
Maßnahme zur Qualitätsentwicklung<br />
und -sicherung<br />
in Tageseinrichtungen benannt.<br />
Darüber hinaus hat der Gesetzgeber<br />
2012 im Rahmen des<br />
BKiSchG die Notwendigkeit einer<br />
schriftlichen Konzeption fest<br />
verankert. Die Erteilung einer<br />
Betriebserlaubnis nach § 45 SGB<br />
VIII ist neuerdings an das Vorliegen<br />
einer Konzeption gekoppelt:<br />
„Zur Prüfung der Voraussetzungen<br />
hat der Träger der<br />
Einrichtung mit dem Antrag die<br />
Konzeption vorzulegen.“ (§ 45<br />
Abs. 3 Nr. 1 SGB VIII)<br />
<strong>In</strong> einer pädagogischen Konzeption<br />
für Kindertageseinrichtungen<br />
müssen aufgrund der<br />
Neuregelungen durch das<br />
BKiSchG ab 2012 bestimmte<br />
Themenbereiche ausgeführt<br />
werden. Diese Themenbereiche<br />
sind:<br />
• gesellschaftliche und sprachliche<br />
<strong>In</strong>tegration<br />
• Sicherung der Kinderrechte<br />
• Anwendung geeigneter Verfahren<br />
der Beteiligung von<br />
Kindern und Eltern<br />
• Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung<br />
und -sicherung<br />
• Entwicklung des Kindes zur<br />
eigenverantwortlichen Persönlichkeit<br />
• Kontinuität des Erziehungsprozesses<br />
• Förderung der einzelnen Kinder.<br />
Die Konzeption muss deutlich<br />
machen, dass der Förderauftrag<br />
der Einrichtung erfüllt wird. Der<br />
Förderauftrag beinhaltet Themen<br />
der Erziehung, Bildung<br />
und Betreuung. Er umfasst die<br />
Vermittlung von Werten und Regeln,<br />
die Gleichberechtigung<br />
von Jungen und Mädchen, einen<br />
guten Übergang zwischen Kindergarten<br />
und Grundschule, die<br />
<strong>In</strong>klusion, ein Verfahren zum<br />
Umgang mit Kindeswohlgefährdung,<br />
die Partizipation der Erziehungsberechtigten,<br />
Kooperationen<br />
mit Gemeinwesen und<br />
Schulen, Evaluationsinstrumente<br />
und Aufgabenbeschreibungen<br />
für die Fachkräfte.<br />
rie<br />
<strong>In</strong>fo<br />
Der KVJS hat hierzu eine Orientierungshilfe<br />
zur Konzeptionserstellung auf der Homepage<br />
eingestellt: www.kvjs.de.<br />
Der Landesverband hat eine Übersicht erstellt,<br />
in der die einzelnen Themenbereiche,<br />
die in einer Konzeption enthalten sein müssen,<br />
aufgeführt sind. Die Übersichtstabelle<br />
finden Sie als Arbeitshilfe in der Beilage zu<br />
diesem Tacheles oder unter www.lvkita.de.
Tacheles -4-<br />
AUS DER PRAXIS<br />
Kinder sind Forscher! – Zehn nicht gestellte Fragen an eine Antwort<br />
Fachtag als Impuls zur Kooperation von Kindergarten und Grundschule<br />
LUDWIGSBURG. Der Landkreis Ludwigsburg<br />
nimmt am „Impulsprogramm<br />
Bildungsregion“ teil. Ein<br />
Schwerpunktthema im Rahmen<br />
dieses Programms ist der Übergang<br />
vom Kindergarten zur<br />
Grundschule. <strong>In</strong> diesem Zusammenhang<br />
kam der Fachtag zum<br />
Thema „Kinder sind Forscher“<br />
zustande. Am 8. November 2012<br />
trafen sich fast 200 Erzieherinnen,<br />
Erzieher, Grundschullehrerinnen<br />
und Grundschullehrer in<br />
Freiberg am Neckar im Tagungszentrum<br />
Prisma.<br />
Unter dem Motto sind Kinder<br />
Forscher? Kinder sind Forscher!<br />
Zehn nicht gestellte Fragen an<br />
diese Antwort bildete ein Streitgespräch<br />
zwischen Hans-Joachim<br />
Fischer, Professor für Erziehungswissenschaften<br />
und<br />
Grundschulpädagogik, Marcus<br />
Rauterberg, Akademischer Rat,<br />
beide an der PH Ludwigsburg<br />
und Gerold Schulz, ehemaliger<br />
Professor an der Goethe-Universität<br />
in Frankfurt den spannenden<br />
Auftakt der Veranstaltung.<br />
Einstieg ins Streitgespräch<br />
war eine zweiminütige Filmsequenz<br />
über die dreijährige Annika,<br />
die sich im Sanitärbereich einer<br />
Kita mit Hingabe und hochkonzentriert<br />
sechsmal die Hände<br />
einseift, abwäscht und irgendwann<br />
abtrocknet, um sie<br />
dann nochmals zu waschen. Dazu<br />
wurde die Frage gestellt:<br />
Forscht Annika?<br />
Professor Fischers These<br />
(„Kinder sind keine Forscher,<br />
denn Forscher bekommen einen<br />
Preis, Anerkennung oder doch<br />
zumindest Geld für ihre Forschung“)<br />
wurde mit Schmunzeln<br />
aus dem Publikum quittiert. Für<br />
ihn sind Kinder und Erwachsene<br />
in ganz anderen Bezugswelten.<br />
Trotzdem sei er sicher, dass<br />
Annika forschte. Annika beschäftigten<br />
Fragen, die von Erwachsenen<br />
nicht oder nicht genau<br />
fassbar seien. Fischer verglich<br />
die Fragen der Kinder mit<br />
Wolken – nicht greifbar, sich immer<br />
wieder verändernd. Annika<br />
setzt ihre Fragen in Bewegung<br />
um und stellt fest, der Seifenspender<br />
hat Tücken, es kommt<br />
nichts raus, wenn an der falschen<br />
Stelle gedrückt wird, und<br />
der Wasserhahn lässt sich <strong>nur</strong> in<br />
eine Richtung drehen.<br />
Die Aktionen von Annika verändern<br />
sich und dann hat sie Erfolg:<br />
Seife in den Händen und<br />
den Hahn kann sie auf und zu<br />
drehen, wie sie will – ein großes<br />
Glück für das Kind. Hier stellte<br />
Fischer den Zusammenhang<br />
zwischen Spielen und Forschen<br />
her. Für ihn ist jedes Spiel eine<br />
Frage des Kindes, die nach außen<br />
geht. Spielen ist für ihn das<br />
Selbe wie Forschen. Im Sinne<br />
von Suchen und Fragen ist Spiel<br />
Forschen. Im Spielen findet das<br />
Kind Antworten auf die Fragen<br />
seines Lebens. Es lernt Wertigkeiten,<br />
Bedeutungen, Regeln<br />
und Sicherheit in seinem kulturellen<br />
Raum. Spiel ist eine Ahmung<br />
des Kindes auf die Welt<br />
der Erwachsenen und jede Antwort,<br />
die es findet, beglückt es<br />
und ist ein Bildungsprozess.<br />
Professor Scholz stand der<br />
Formulierung „Kinder sind Forscher!“<br />
skeptisch gegenüber. Er<br />
schlug die Brücke zum Experiment<br />
in der Forschung. Ein Experiment<br />
setzt eine Hypothese<br />
voraus. Für ihn sind Kinder Forscher<br />
ohne Plan – aber sind sie<br />
dann noch Forscher? Kinder folgen<br />
inneren Bildern, Erlebtem,<br />
Empfindungen und Lustvollem.<br />
Sie leben in einer „Beziehungswelt“<br />
und beziehen alles um sie<br />
herum auf sich. Die Fülle an<br />
planvollen Experimenten in Kindergarten<br />
und Schule sieht er als<br />
Konsequenz z. B. aus der Pisa-<br />
Studie und dem daraus resultierenden<br />
Versuch, etwas besser zu<br />
machen. Aber sind diese gesteuerten,<br />
vorhersehbaren Experimentkonstellationen<br />
wirklich<br />
besser? Viel mehr Chancen sieht<br />
er darin Kinder zu beobachten,<br />
sie zu fragen, was sie machen,<br />
was sie erleben. Mit einem Augenzwinkern<br />
sagt er, dass Forscher<br />
unsterblich werden wollen<br />
– Kinder haben andere Motive<br />
– sie wollen etwas wissen!<br />
Die naturwissenschaftlichschulischen<br />
Experimente brauchen<br />
eine Theorie, um das Geschehen<br />
erklären zu können.<br />
Am Beispiel der Kerze, über die<br />
ein Glas gestülpt wird, und die<br />
dann nach einiger Zeit ausgeht,<br />
macht er anschaulich deutlich,<br />
dass mit dem Versuch nicht die<br />
Theorie erklärt wird. Der Sauerstoff,<br />
den die Kerze zum Brennen<br />
braucht, sehen die Kinder<br />
nicht! Professor Fischer sieht die<br />
Gefahr, dass Kindern die Chance<br />
genommen wird, ihre eigenen<br />
Bedeutungen einzubringen.<br />
Die „subjektiven Zugänge der<br />
Kinder werden verstopft“, es<br />
werden Curricula ausgebreitet,<br />
ohne die <strong>In</strong>teressen der Kinder<br />
und ihre Fragen zu beachten.<br />
Immer wieder wird im Gespräch<br />
deutlich, dass es um die Fragen<br />
der Kinder gehen muss, nicht<br />
um die der Erwachsenen. Kindern<br />
die Möglichkeit zu geben,<br />
Erfahrungen zu machen, ihnen<br />
Offenheit und Raum anbieten<br />
,wo sie ihren Fragen nachgehen<br />
können, muss das Ziel sein. Fischer,<br />
Rautenberg und Schulz<br />
sehen den Titel „Kinder sind<br />
Forscher“ einerseits als Aufwertung<br />
der Kindheit, aber in Richtung<br />
der Erwachsenen und damit<br />
als nicht ernst nehmen der<br />
Bedürfnisse von Kindern. Kindern<br />
sollen Erfahrungswelten<br />
gelassen werden, nicht <strong>nur</strong> in<br />
den Bereichen, die später in<br />
Schulbüchern zu finden sind.<br />
Spielen ist dabei die wesentliche<br />
Grundlage der Bildung. Das bedeutet<br />
für Kinder, Fragen nachzugehen<br />
und Lösungen zu finden<br />
über ganzheitliche Wahrnehmungen,<br />
Gefühle, Erkenntnisse,<br />
und dabei eigene Standpunkte<br />
zu entwickeln. Wichtigste<br />
Aufgabe der Erwachsenen:<br />
„das Bemühen, Kinder zu verstehen,<br />
nicht zu früh objektives<br />
Wissen überstülpen und sich sicher<br />
sein, dass Kinder nicht von<br />
Natur aus blöd sind sondern<br />
sich über sich und die Welt Gedanken<br />
machen in jeder Sekunde<br />
ihres Spiels“.<br />
hb<br />
Foto: Photocase - johannawittig<br />
AUS DER PRAXIS<br />
Im Kindergartenalltag müssen Kinder Sprache ganzheitlich erleben<br />
Für die Erzieherinnen des Kindergartens Rupertshofen ist Sprachförderung mehr als die Umsetzung eines Programms<br />
Foto: Panthermedia<br />
RUPERTSHOFEN. Sind viele Siegel<br />
und Zertifikate der Nachweis<br />
für eine qualitativ gute Arbeit im<br />
Kindergarten? – Diese Frage<br />
stellt sich den Erzieherinnen des<br />
Kindergartens Rupertshofen immer<br />
mehr. Leistet ein Kindergarten<br />
<strong>nur</strong> gute Bildung, wenn er<br />
nach einem „Programm“ arbeitet<br />
und eine „Auszeichnung“ an der<br />
Eingangstür präsentieren kann?<br />
Die Kindergartenleiterin Brigitte<br />
Rieger und die Erzieherinnen<br />
Karin Kaiser-Walz und Elke<br />
Buck legen großen Wert auf eine<br />
ganzheitliche Förderung, vor<br />
allem im Bereich der Sprache.<br />
Hierbei ist es ihnen wichtig, dass<br />
die Kinder Spaß und Freude am<br />
Sprechen haben. Die Erzieherinnen<br />
begleiten die Sprachentwicklung<br />
der Kinder aktiv mit.<br />
Die Sprachförderung beginnt<br />
schon morgens mit der persönlichen<br />
Begrüßung der Kinder,<br />
und setzt sich mit Projektarbeit<br />
und Kinderkonferenzen fort.<br />
Sprachkompetenz, so betonen<br />
die Erzieherinnen, gehört<br />
zu einer der wichtigsten Fähigkeiten,<br />
die ein Kind erwirbt. Ohne<br />
Sprache ist keine Verständigung,<br />
kein soziales und emotionales<br />
Lernen möglich. Deshalb<br />
müssen die Erzieherinnen selbst<br />
sprachliches Vorbild und gute<br />
Zuhörerinnen sein. Durch genaues<br />
Beobachten erkennen sie,<br />
auf welchem Stand sich jedes<br />
einzelne Kind befindet, und<br />
können so individuell auf Defizite<br />
einwirken.<br />
Viele bekannte Sprachförderprogramme<br />
sind sehr verschult<br />
und nicht auf das einzelne Kind<br />
spezialisiert. Sie bleiben deshalb<br />
oft wirkungslos, vor allem, weil<br />
ausschließlich spezielle Situationen<br />
zur Sprachförderung geschaffen<br />
werden und diese in<br />
der Regel nicht im Alltag int eg -<br />
riert sind. Die Kinder werden in<br />
ihrem freien Spiel „herausgerissen“<br />
um an einem Sprachförderprogramm<br />
teilzunehmen.<br />
Für die Erzieherinnen des<br />
Kindergartens Rupertshofen<br />
steht im Vordergrund, dass Kinder<br />
Sprache mit allen Sinnen,<br />
mit Freude,<br />
Phantasie,<br />
Kreativi tät,<br />
und Bewegung<br />
erleben.<br />
Aus diesem<br />
Grund<br />
wird im Kindergarten<br />
bei<br />
allen alltäglichen<br />
Situationen,<br />
Spielen,<br />
kreativen<br />
Angeboten und Beschäftigungen<br />
auf lustvolles Sprechen<br />
geachtet. So lernen die Kinder<br />
sich richtig auszudrücken und<br />
miteinander zu kommunizieren.<br />
Sie reden in ganzen Sätzen, erfahren<br />
Regeln der Grammatik,<br />
erweitern ihren Wortschatz –<br />
und dies alles spielerisch. Dabei<br />
berücksichtigen die Erzieherinnen<br />
alle Bereiche des Orientierungsplans:<br />
auch im musischen,<br />
kreativen, motorischen, sozialen<br />
und emotionalen Bereich ist<br />
Sprache wichtig.<br />
Die Erzieherinnen legen sich<br />
dabei nicht auf bestimmte Programme<br />
fest. Sie sehen das Kind<br />
in seiner gesamten Persönlichkeit.<br />
Deshalb haben die Kinder<br />
in Rupertshofen die Möglichkeit,<br />
neben dem Sprechen im<br />
Alltag zusätzlich an einer speziell<br />
auf sie zugeschnittenen<br />
„Sprachförderung“ teilzunehmen.<br />
Hierbei bieten die Erzieherinnen<br />
spezielle Sprachspiele<br />
und kreative Aktivitäten an. So<br />
erhalten die Kinder sehr gute<br />
Voraussetzungen für richtiges<br />
Sprechen. Denn: Sprache kann<br />
nicht gesondert erworben werden!<br />
Brigitte Rieger, Karin<br />
Kaiser-Walz, Elke Buck, ws
-5- Ausgabe 1 2013<br />
AUS DER PRAXIS<br />
Es begann mit einer Streichholzschachtel<br />
Grußwort von Dekan Manfred Unsin zum 40. Jubiläum des Kindergartens St. Franziskus<br />
SCHORNDORF. „Die Zukunft<br />
wächst im Kindergarten“ – so<br />
formulierte es Bischof Gebhard<br />
Fürst einmal. Was vor 40 Jahren<br />
mit dem Bau eines Kindergartens<br />
in Schorndorf-Weiler begann,<br />
hatte und hat tatsächlich<br />
Zukunft, wie wir sehen.<br />
Unser Dank gilt also jenen,<br />
die damals, der Not gehorchend,<br />
so weitsichtig waren, einen Kindergartenneubau<br />
auf sich zu<br />
nehmen. <strong>In</strong> drei Jahren war der<br />
Bau vollendet. Ein Förderverein<br />
hat den Bau unterstützt. Streichholzschachteln<br />
machen auch ein<br />
Feuer. Sie wurden damals verkauft<br />
und Spendenbüchsen<br />
wurden herumgereicht.<br />
Wie viele Kinder sind seither<br />
durch dieses Haus gegangen?<br />
Vielleicht sind gar nicht so wenige<br />
unter uns, die damals im<br />
Kindergarten St. Franziskus waren.<br />
Aber die Zeit ist nicht stehen<br />
geblieben. Was geblieben<br />
ist, ist die Aufgabe von Kirche<br />
und Gesellschaft, Kinder zu fördern,<br />
nicht <strong>nur</strong> zu betreuen. <strong>In</strong>zwischen<br />
haben wir einen gesetzlich<br />
initiierten Ausbau der<br />
Betreuung unter dreijähriger<br />
Kinder. Die Gesellschaft hat<br />
Gott sei Dank die Bedeutung einer<br />
Werteerziehung von Kindern<br />
wieder erkannt. Es geht<br />
nicht <strong>nur</strong> um den Erhalt der Kindergärten,<br />
sondern auch um deren<br />
Weiterentwicklung. Wir stehen<br />
als Kirche – und hier die<br />
Kindergärten ganz besonders –<br />
vor einer unüberschaubaren<br />
Pluralität von Lebensstilen und<br />
Wertevorstellungen. Deshalb<br />
werden bei uns Kinder unabhängig<br />
von ihrer Nationalität<br />
und Religion aufgenommen.<br />
Ziel der Arbeit des Kindergartens<br />
ist es, zusammen mit den<br />
Eltern und den Familien, den<br />
Müttern und Vätern, ob als Familie<br />
oder alleinerziehend, dem<br />
Kind gut begründetes Grundvertrauen<br />
in die Welt und die Mitmenschen<br />
zu vermitteln. Daraus<br />
ensteht die Basis zur Verantwortung<br />
für sich selber und für andere.<br />
Erzieherinnen sind in dieser<br />
Hinsicht <strong>wichtige</strong> pastorale<br />
Mitarbeitende, sie sind häufig<br />
die Mittlerinnen zwischen Kindern<br />
und Eltern und dem Träger.<br />
Und so danke ich allen, die<br />
Sie in den letzten 40 Jahren hier<br />
im Kindergarten St. Franziskus<br />
Verantwortung übernommen<br />
haben als Erzieherinnen, Ehrenamtliche,<br />
pastorale Mitarbeite-<br />
April bis Juni 2013: Es sind noch Fortbildungsplätze frei!<br />
rinnen oder als Verantwortliche<br />
im KGR und in der Verwaltung.<br />
Ich danke der jetzigen Leitung,<br />
Frau Krieg und ihrem Team, ich<br />
danke der Kindergartenbeauftragten<br />
Frau Riethmüller-Harsch,<br />
und nicht zuletzt meinem Mitbruder<br />
Pfarrer Erwin Baumann<br />
für ihre innovative und engagierte<br />
Arbeit im und für den Kindergarten<br />
und damit für die Kinder<br />
selber. Der Kindergarten ist<br />
eine <strong>wichtige</strong> Drehscheibe von<br />
Kirchengemeinde, Kommune<br />
und Familien. Alle, die sich in<br />
diesem Bereich engagieren, realisieren<br />
eine „missionarische Kirche<br />
im Volk“. Ich wünsche Ihnen<br />
hier in Weiler für ihre Arbeit<br />
im und mit dem Kindergarten<br />
Gottes reichen Segen, auf dass<br />
wir immer mehr ein kinder- und<br />
familienfreundliches Klima gegenseitiger<br />
Wertschätzung und<br />
öffentlicher Unterstützung erhalten.<br />
Dekan Manfred Unsin/hb<br />
Datum Nr. Baust. Titel Ort<br />
09. und 10.04.2013 32 1 Ich bin ich – Die kindliche Entwicklung der Kinder von 0 bis 3 Jahren Wernau<br />
24.04.2013 110 Wie Fachkräfte das Kindeswohl unterstützen können Uhingen<br />
07. und 08.05.2013 33 1 Was habt ihr heute denn gemacht? Korb<br />
13./14.05. und 19./20.06.2013 166 Kess-erziehen für Erzieher(innen) Rottweil<br />
14. und 15.05.2013 99 3 Das Early-Excellence Konzept Ulm<br />
04.06.2013 115 Verantwortung tragen – Pädagogik für Träger Rottenburg<br />
07.06.2013 133 Make a break – eine Auszeit <strong>nur</strong> für Dich! Rottenburg<br />
11.06.2013 111 Praxisbegleitung auf dem Weg zum/zur Erzieher(in) Eutingen i. G.<br />
11. und 12.06.2013 81 4.4 Wie kommt die Oma ins Telefon? Albstadt<br />
12.06.2013 125 Teamentwicklung Aalen<br />
12.06.2013 63 4.2 Blütenfülle – Die Vielfalt der Sommerwiese mit Kindern entdecken Großerlach<br />
13. und 14.06.2013 21 1 Schritte auf dem Weg zur <strong>In</strong>klusion Aalen<br />
13. und 14.06.2013 34 1 Feinfühligkeit im Umgang mit Krippenkindern Heilbronn<br />
19. und 20.06.2013 134 Neuer Atem für vielfältige Herausforderungen Aalen<br />
24. und 25.06.2013 120 Was ich schon immer mal sagen wollte! Ulm-Wiblingen<br />
27. und 28.06.2013 91 4.6 Religionspädagogik im Situationsansatz Amtzell<br />
10./11.07.und 16./17.10.2013 12 1 Dem Situationsansatz auf der Spur Hechingen<br />
11. und 12.07.2013 165 4.2 Malerei unter drei Ochsenhausen<br />
16. und 17.07.2013 36 1 Eingewöhnung und Übergangsprozesse der 0- bis 3-Jährigen gestalten Aalen<br />
<strong>In</strong>fos: 0800 1013865 (kostenlose Servicenummer) oder 0711 25251-14<br />
Foto: privat<br />
AUS DER DIÖ ZESE<br />
Zukunftsfonds Kindergarten fördert<br />
innovative Projekte in der Diözese<br />
ROTTENBURG. Im Zuge der Umsetzung<br />
des Rottenburger Kindergartenplanes<br />
wurde am<br />
15.03.2008 der Zukunftsfonds<br />
Kindergarten eingerichtet.<br />
Der Zukunftsfonds dient der<br />
Weiterentwicklung und Sicherung<br />
des Profils katholischer<br />
Kindergärten in der Diözese<br />
Rottenburg-Stuttgart. Die Grund -<br />
lage bildet der „Rottenburger<br />
Kindergartenplan“. Pro Jahr stehen<br />
rund 100 000 Euro für Projekte<br />
und Maßnahmen zur Verfügung.<br />
Der Höchstbetrag einer<br />
Förderung liegt in der Regel bei<br />
25 000 Euro, eine angemessene<br />
Eigenbeteiligung des Trägers<br />
wird erwartet.<br />
Gefördert werden können<br />
Projekte und Maßnahmen zur<br />
Konzept- und Qualitätsentwicklung,<br />
Evaluation und Qualifizierung,<br />
die nicht einer regulären<br />
AUS DER DIÖ ZESE<br />
öffentlichen Finanzierung unterliegen.<br />
Die Förderung von Umstrukturierungsmaßnahmen,<br />
Maßnahmen zur Einführung<br />
und Weiterentwicklung des<br />
Qualitätsmanagements und Regelaufgaben<br />
der Träger sind<br />
ausgeschlossen. Ebenso ausgeschlossen<br />
ist eine Förderung<br />
von Folgeanträgen. Die Anträge<br />
sind bei der Hauptabteilung Caritas<br />
bis zum 30. April des Jahres<br />
einzureichen.<br />
<strong>In</strong>fo<br />
Anträge einreichen: Hauptabteilung Caritas,<br />
Jahnstraße 30, 70597 Stuttgart<br />
Richtlinien: Die Richtlinien entnehmen Sie<br />
bitte dem KABL Nr. 4 vom 15.03.2008 oder<br />
der Homepage der Hauptabteilung Caritas:<br />
http://caritas.drs.de unter der Rubrik „Kindergärten“.<br />
Hier können Sie ebenfalls ein Antragsformular<br />
herunterladen.<br />
Weitere <strong>In</strong>formationen:<br />
Ute Niemann-Stahl, Bischöfliches Ordinariat,<br />
Hauptabteilung Caritas<br />
uniemannstahl@bo.drs.de<br />
Neue Caritasdirektorin im Amt<br />
STUTTGART. Die neue Stellvertretende<br />
Direktorin des Caritasverbandes<br />
der Diözese Rottenburg-<br />
Stuttgart, Annette Holuscha-Uhlenbrock,<br />
hat mit Jahresbeginn<br />
ihren Dienst angetreten. Anfang<br />
Januar führte Ordinariatsrätin Irme<br />
Stetter-Karp sie im Rahmen<br />
eines feierlichen Gottesdienstes<br />
in der Stuttgarter Herz Jesu Kirche<br />
in ihr Amt ein.<br />
Irme Stetter-Karp betonte, die<br />
neue Caritasdirektorin Annette<br />
Holuscha-Uhlenbrock bringe<br />
„ein besonderes Pfund“ mit.<br />
Denn sie habe beide Seiten, „die<br />
eines Wohlfahrtsverbandes und<br />
gleichzeitig die des Gegenübers,<br />
der Kostenträger“, in ihrer eigenen<br />
Berufsbiografie erlebt und<br />
kenne zudem „par excellence<br />
die sozialpolitische Landschaft<br />
in Baden-Württemberg und die<br />
Partner des Verbandes“. Die 44-<br />
jährige promovierte Verwaltungswissenschaftlerin<br />
Holuscha-Uhlenbrock<br />
bringt 15 Jahre<br />
Erfahrung in verschiedenen<br />
Fach- und Leitungspositionen in<br />
der Öffentlichen und Freien<br />
Wohlfahrtspflege mit. Zuletzt<br />
war sie Stellvertretende Dezernentin<br />
Soziales beim Kommunalverband<br />
für Jugend und Soziales<br />
Baden-Württemberg.<br />
Für den Vorstandsvorsitzenden<br />
des Caritasverbandes, Prälat<br />
Wolfgang Tripp, bringt Annette<br />
Holuscha-Uhlenbrock nicht <strong>nur</strong><br />
ein enormes Maß an Sachkompetenz<br />
mit, „auch ihre Tatkraft,<br />
ihr Weitblick und ihr erstaunliches<br />
Fingerspitzengefühl für die<br />
aktuellen großen Themen der<br />
Sozialpolitik in Baden-Württemberg<br />
zeichnen sie aus“.<br />
Dr. Annette Holuscha-Uhlenbrock<br />
Als Caritasdirektorin ist Holuscha-Uhlenbrock<br />
schwerpunktmäßig<br />
für den Bereich Sozialpolitik<br />
und die politische Vertretung<br />
des Verbandes auf Landesebene<br />
verantwortlich. Gemeinsam<br />
mit dem Vorstandsvorsitzenden<br />
Prälat Wolfgang Tripp<br />
und Rainer Brockhoff steht sie<br />
als Mitglied des Vorstands an der<br />
Spitze des katholischen Wohlfahrtsverbandes.<br />
Annette Holuscha-Uhlenbrock<br />
begann ihre berufliche<br />
Laufbahn 1995 nach dem Staatsexamen<br />
zum höheren Verwaltungsdienst<br />
zunächst als Referentin<br />
im Büro für Frauenfragen<br />
bei der Stadt Ludwigsburg. Die<br />
gesamte Bandbreite der sozialen<br />
Arbeit und der Sozialpolitik lernte<br />
sie als Abteilungsleiterin beim<br />
Deutschen Roten Kreuz und<br />
beim Landeswohlfahrtsverband<br />
Württemberg-Hohenzollern als<br />
Stellvertretende Leiterin des Landessozialamtes<br />
kennen.<br />
Beim Landesverband Katholischer<br />
Kindertagesstätten ist Holuscha-Uhlenbrock<br />
Mitglied des<br />
Verbandsrats und der Delegiertenversammlung.<br />
pm/ws<br />
Foto: privat
Tacheles<br />
-6- Ausgabe 1 2013<br />
AUS DER DIÖ ZESE<br />
Tübinger Ehrenbürgerschaft für<br />
Schwester Carlagnese Nanino<br />
TÜBINGEN.Wir freuen uns mit<br />
Schwester Carlagnese über die<br />
Verleihung des Ehrenbürgerrechts<br />
der Stadt Tübingen durch<br />
Oberbürgermeister Boris Palmer<br />
am 8. Februar 2013.<br />
Schwester Carlagnese war<br />
viele Jahre Mitglied im Vorstand<br />
des Landesverbandes Katholischer<br />
Kindertagesstätten der Diözese<br />
Rottenburg-Stuttgart. Mit<br />
den Prinzipien und Ideen, mit<br />
denen sie das Kinderhaus Carlo<br />
Steeb aufgebaut und weiterentwickelt<br />
hat, hat sie auch die<br />
fachlichen Diskussionen im Landesverband<br />
bereichert und wegweisende<br />
Impulse für die ganze<br />
Diözese Rottenburg-Stuttgart gegeben.<br />
1987 begründete Schwester<br />
Carlagnese in Tübingen das erste<br />
Kinderhaus. Sie legte Kindergarten,<br />
Hort und Kinderheim<br />
des Ordens der Barmherzigen<br />
Schwestern von Verona zusammen.<br />
Das Nebeneinander der<br />
drei Einrichtungen hatte den<br />
Schwestern schon länger nicht<br />
mehr gefallen. „Warum sollten<br />
nicht alle die gleichen Chancen<br />
haben?“, fragten sie sich und<br />
fanden im Kinderhaus, das alle<br />
unter einem Dach verbindet, die<br />
ÜBRIGENS ...<br />
richtige Lösung. Die Bildung<br />
von altersgemischten Gruppen<br />
war vor 26 Jahren noch umstritten,<br />
ja geradezu revolutionär.<br />
Aber die Arbeitsweise in Tübingen<br />
setzte sich durch und fand<br />
große Resonanz in der Fachwelt.<br />
Schwester Carlagnese schuf im<br />
Kinderhaus Strukturen, die eine<br />
Begegnung zwischen Kindern<br />
und Erwachsenen verschiedener<br />
Herkunft, Kultur und Religion<br />
ermöglichen. Unterschiedliche<br />
Lebens-, Familien- und Erziehungssituationen<br />
werden bewusst<br />
wahrgenommen und ausdrücklich<br />
akzeptiert. Damit wurde<br />
das Kinderhaus in den neunziger<br />
Jahren für viele Betreuungseinrichtungen<br />
zum Vorbild.<br />
„Kinder brauchen Zeit, spürbare<br />
Liebe, Vertrauen in die<br />
Menschen und Gott.“ Mit diesen<br />
Worten fasste Schwester Carlagnese<br />
am 8. Februar ihre tiefste<br />
Überzeugung zusammen. Aus<br />
dieser Haltung hat sie den Geist<br />
des Kinderhauses geprägt, bis<br />
sie sich vor vier Jahren aus der<br />
Leitung des Kinderhauses zurückzog.<br />
Der gute Geist aber ist<br />
geblieben und begleitet die Kinder,<br />
ihre Eltern und das Team in<br />
die Zukunft.<br />
wo<br />
Wir begrüßen …<br />
… als neues Mitglied die Kinderkrippe Nordhausen in Unterschneidheim-<br />
Nordhausen und die Kinderkrippe Talfeld in Biberach an der Riß.<br />
Wir beglückwünschen ...<br />
… zum 40-Jahr-Jubiläum den Katholischer Kindergarten St. Franziskus<br />
in Schorndorf-Weiler.<br />
Wir gratulieren ...<br />
… Ursula Vaas-Hochradl aus der Fachberatungsstelle Nürtingen zu ihrem<br />
10-Jahr-Dienstjubiläum beim Landesverband.<br />
Wir verabschieden …<br />
… Monika Guhl aus der Fachberatungsstelle Langenau nach über<br />
20-jähriger Tätigkeit als Verwaltungsmitarbeiterin beim Landesverband.<br />
Herzlich willkommen heißen wir …<br />
... Verena Rudolph und Daniela Witte in der Fachberatungsstelle<br />
Langenau als neue Verwaltungsmitarbeiterinnen beim Landesverband.<br />
Foto: Erich Sommer<br />
AUS DER PRAXIS<br />
Gestaltung, die gut tut<br />
Ganzheitliche Raumplanung – für eine Krippe<br />
HORB. Hat Glück eine Farbe? Hat<br />
Geborgenheit eine Form? Mit<br />
unserem Körper reagieren wir,<br />
meist unbewusst, automatisch<br />
auf den Raum um uns. Kinder<br />
reagieren besonders intensiv, direkt<br />
und offen auf die Atmosphäre<br />
von Räumen.<br />
„Die Großen wollen <strong>nur</strong> noch<br />
unten bei den Kleinen spielen<br />
und insgesamt sind alle Kinder<br />
viel ruhiger geworden“, hieß es<br />
schon sechs Wochen nach Eröffnung.<br />
Die Praxis bestätigt: Räume,<br />
die bewusst geplant werden,<br />
können viel sein als <strong>nur</strong><br />
vier Wände und ein Dach. Es<br />
ging darum, eine Krippe mit<br />
Mehrwert zu schaffen, aber ohne<br />
Mehrkosten. Wir wollten<br />
Krip penräume schaffen, die die<br />
Erkenntnis von Raum als entwicklungspsychologischer<br />
Res -<br />
source tatsächlich konsequent<br />
umsetzen. Ganzheitliche Raumplanung<br />
ist mehr als <strong>nur</strong> ein Zusatz;<br />
sie ist ein wesentlicher Aspekt<br />
umfassender Qualitätssicherung.<br />
Ein rein funktionaler Zugang<br />
zur Raumgestaltung berührt die<br />
Seele nicht. Bildung geschieht<br />
eben <strong>nur</strong>, wenn auch Gefühl<br />
und Sinnhaftigkeit mit im Spiel<br />
sind.<br />
Was also haben wir „anders“<br />
NEU IM KINDERGARTENORDNER<br />
Folgende Dokumente wurden<br />
neu in den Kindergartenordner<br />
aufgenommen und stehen ab<br />
sofort online zur Verfügung:<br />
• Schmuck, Piercing und künstliche<br />
Fingernägel in Arztpraxen<br />
und anderen Einrichtungen des<br />
Gesundheitswesen (W 9)<br />
• Ferienplan 2014 (F I 8)<br />
• Neuregelungen durch das<br />
BKiSchG ab 01.01.2012 zur<br />
Beantragung einer Betriebserlaubnis<br />
(D III 2)<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeberin:<br />
Dr. Ursula Wollasch (V.i.S.d.P.),<br />
Landesverband Katholischer<br />
Kindertagesstätten<br />
Diözese Rottenburg-Stuttgart e. V.<br />
Landhausstraße 170, 70188 Stuttgart<br />
Tel.: 0711 25251-0, Fax: -15<br />
E-Mail: tacheles@lvkita.de<br />
www.lvkita.de<br />
Redaktion:<br />
Dr. Ursula Wollasch (wo)<br />
Margit Müller (mm)<br />
Anita Hafner-Beck (hb)<br />
Christa Rieger-Musch (rie)<br />
Brigitte Mertens (me)<br />
Wolfgang Strobel (ws)<br />
Gestaltung: Wolfgang Strobel<br />
Werbung & Kommunikation, Nürtingen<br />
Druck: Medienwelt Schlichenmaier, Weissach<br />
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben<br />
nicht unbedingt die Meinung der Redaktion<br />
wieder. Die Redaktion behält es sich vor, Artikel<br />
sinnwahrend zu kürzen. Der Bezugspreis der<br />
Zeitung ist mit dem Mitgliedsbeitrag abge -<br />
golten.<br />
Auflage: 3000 Exemplare<br />
© Landesverband<br />
Katholischer Kinder tagesstätten,<br />
Stuttgart 2013 ISSN 1438-4582<br />
gemacht? Wir haben Räume geschaffen,<br />
die am Natürlichen<br />
und Kreatürlichen an knüpfen,<br />
die Nuancen und Zwischentöne<br />
erleben lassen, die zu ganz verschiedenen<br />
Formen erlebten<br />
Mit einanders einladen.die zum<br />
ei genständigen Entdecken der<br />
Welt anregen. Unsere Räume<br />
sind geprägt von Materialien, die<br />
ihre Herkunft nicht verleugnen.<br />
Wenn wir schon bauen, das<br />
war unser Ziel, dass sich unsere<br />
Kleinsten darin wirklich wohlfühlen.<br />
Wir haben diverse<br />
Raumformen und -dynamiken<br />
bewusst raumpsychologisch<br />
wirksam eingesetzt. Bewusst<br />
kleine „Kraftorte“ geschaffen,<br />
beispielsweise einen Berg mit<br />
herausforderndem Auf- und Abstieg,<br />
versteckte Höhlen, Lichtungen<br />
und kleine Quellbereiche.<br />
So sind interaktiv vernetzte<br />
Spielräume entstanden, die verschiedene<br />
Lernanreize und <strong>In</strong>teraktionsfelder<br />
anbieten. Wir<br />
haben die <strong>In</strong>nenecken ausgerundet,<br />
ein kleines Detail, dem<br />
Auge kaum sichtbar, das aber<br />
spürbar Geborgenheit und gefühlte<br />
Wärme in den Raum<br />
bringt.<br />
Wir haben einen farblichen<br />
Dreiklang gesetzt, der sich als<br />
Leitmotiv durch alle Räume hindurchzieht.<br />
Wir wählten ein<br />
Farbmaterial mit sanften Nuancierungen<br />
in Struktur und Textur.<br />
Aus dem Wald holten wir<br />
zusammen mit dem Förster eine<br />
Birke, die nun die Natur sinnlich<br />
spürbar ins Haus bringt. Elemente<br />
wir das Entenbad oder eine<br />
Schlaflandschaft regen die<br />
Kinder spielerisch dazu an, einen<br />
Platz zum Wohlfühlen zu<br />
finden.<br />
Das alles kann Gestaltung.<br />
Sanft, achtsam und liebevoll<br />
prägt sie das große Ganze, aber<br />
auch das kleinste Detail, sodass<br />
die neue Krippe schließlich einen<br />
ganzheitlich lebenswerten<br />
Lebensraum bietet, der allen Beteiligten<br />
nachhaltig gut tut.<br />
Ein Raum kann viel mehr als<br />
<strong>nur</strong> vier Wände und ein Dach!<br />
Dasi Grohmann/wo<br />
Der Landesverband nimmt Abschied<br />
von Schwester Willibalde Jaeger SSpS<br />
Nach langer schwerer Krankheit ist am 2. Januar 2013<br />
Schwester Willibalde verstorben.<br />
Schwester Willibalde gehörte zu<br />
den ersten Fachberaterinnen des<br />
Landesverbandes und war viele<br />
Jahre im Gebiet des heutigen<br />
Fachberatungsbereichs Baltringen<br />
tätig. Auch nach ihrer aktiven<br />
Zeit im Landesverband hielt<br />
sie den Kontakt zu den früheren<br />
Kolleginnen und Kollegen und<br />
blieb dem Verband, seinem Aufund<br />
Ausbau, seinen Themen und seiner Weiterentwicklung<br />
eng verbunden.<br />
Schwester Willibalde kam als drittes von sieben Kindern in<br />
Berlin zur Welt. Durch Evakuierung im 2. Weltkrieg kam ihre<br />
Familie nach Eichstätt. Am 8. September 1959 trat sie in<br />
die Gemeinschaft der Steyler Missionsschwestern ein und<br />
legte am 8. Juni 1962 in Oberdischingen ihre ersten Gelübte<br />
ab. Mit großer Freude konnte sie am 18. Juli 2012 ihr 50-<br />
Jahr-Ordensjubiläum feiern.<br />
Von Beruf war Schwester Willibalde Erzieherin. Durch ihr<br />
Studium erwarb sie auf der Basis reicher Praxiserfahrungen<br />
das Diplom als Sozialpädagogin. Hinzu kamen weitere Qualifikationen,<br />
u.a. in „geistlicher Begleitung“, Exerzitienbegleitung<br />
und Hospizdienst.<br />
Mit wachem <strong>In</strong>teresse und sicherem Urteilsvermögen begleitete<br />
sie das Geschehen in Kirche und Gesellschaft. Wo sie<br />
sich engagierte, geschah dies stets mit großem fachlichen<br />
Wissen und hohem Engagement. Sie war ein gefragte und<br />
sehr geschätzte Gesprächspartnerin und Ratgeberin. Alle,<br />
die mit ihr zusammengearbeitet haben und die sie kannten,<br />
denken an sie mit Dankbarkeit und großer Wertschätzung.<br />
Annette Pfender<br />
Foto: privat