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5 MULTIVARIATE AUSWERTUNG<br />

In den vorangegangenen Kapiteln wurde eine umfangreiche uni- und bivariate Auswertung des<br />

Datenmaterials vorgenommen. In diesem Kapitel wird nun eine multivariate Vorgehensweise gewählt.<br />

Diese hat das Ziel, Haupteinflussdimensionen der KundInnenzufriedenheit zu identifizieren. Hierfür<br />

wird erstens eine Faktorenanalyse zur Dimensionsreduktion der Variablen durchgeführt. Zweitens<br />

werden die gefundenen Faktoren mittels einer multiplen Regression auf die allgemeine<br />

Zufriedenheitsfrage regressiert.<br />

Generell sind die meisten erhobenen Daten ordinalskaliert. Wir sind uns bewusst, dass für einige<br />

statistische Verfahren die Meinung strittig ist, ob ordinalskalierte Daten verwendet werden dürfen. Wir<br />

halten uns bei dieser Diskussion an Bortz (Bortz 1984 vgl.S.124f), der die Kontroverse zwischen<br />

„Puristen“, die davon ausgehen, dass Rating-Skalen nicht intervallskaliert sind, und „Pragmatikern“,<br />

die der Meinung sind, dass der Unterschied zwischen intervallskalierten und ordinalskalierten Daten bei<br />

Ranking-Skalen nicht groß ist und die Verwendung daher vertretbar ist, beschreibt. Wir folgen bei<br />

unserer Vorgehensweise den „Pragmatikern“ und gehen davon aus, dass unsere Daten hinreichend<br />

intervallskaliert sind. Die Daten werden daher im Weiteren wie metrisch skalierte Variable behandelt.<br />

Die Faktorenanalyse setzt selbst keine Annahmen bezüglich der Verteilungsform der Daten (Backhaus<br />

et.al. 2008 S.333). Trotzdem sollte eine Normalverteilung oder <strong>zum</strong>indest eine Gleichartigkeit der<br />

Verteilungen der Daten gegeben sein, da eine Korrelationsmatrix die Ausgangsbasis darstellt. Diese<br />

wird der gängigen Berechnung nach Pearson folgend auf Basis von Mittelwerten berechnet. Die Items<br />

im vorhandenen Datensatz sind zwar nicht normal verteilt jedoch gleichförmig verteilt und eignen sich<br />

daher für eine Faktorenanalyse.<br />

5.1 FAKTORENANALYSE<br />

Mit Hilfe der hier durchgeführten Faktorenanalyse (Hauptkomponentenanalyse) soll die große Zahl der<br />

Variablen auf eine kleinere Zahl von unabhängigen Faktoren reduziert werden. Die errechneten<br />

Faktorwerte werden als neue Variable gespeichert und danach für eine Regressionsanalyse verwendet.<br />

Zunächst wurden aus sachlogischen Gründen alle 16 Variable zur Bewertung der Zufriedenheit in die<br />

Analyse einbezogen. In weiteren Modellen wurden allerdings die Variable „Eine verantwortliche<br />

Ansprechperson ist vorhanden“, wie schon 2007 aus der Faktorenanalyse herausgenommen, da keine<br />

eindeutige Zuordnung zu einem Faktor gegeben war. Sichtlich wird das Vorhandensein einer<br />

verantwortlichen Ansprechperson einerseits strukturellen Rahmenbedingungen zugeordnet,<br />

andererseits aber auch dem Verhalten bzw. Kompetenz der jeweiligen Pflegeperson vor Ort<br />

zugesprochen. Die jeweilige Pflegeperson wir dieser Interpretation zufolge selbst als verantwortliche<br />

Ansprechperson erlebt. Weiters wurde diesmal die Variable „gute persönliche Beziehung“ im letztlich<br />

berücksichtigten Modell nicht mehr verwendet, da sie auf beide Faktoren relativ gleich hoch läd und<br />

somit keine eindeutige Zuordnung gegeben ist. Sichtlich wird im Vergleich zur letzten Erhebung die<br />

gute persönliche Beziehung nicht mehr nur ausschließlich als durch die betreuende/n Person/en<br />

bedingt gesehen. Die Rahmenbedingungen, die vielleicht eine gute Beziehung ermöglichen können<br />

oder eben vielleicht auch verhindern, treten hier etwas stärker in den Vordergrund als früher. Als<br />

dritte Variable wurde diesmal „Pünktlichkeit“ herausgenommen, das sie ebenfalls, wie die Variable<br />

„Eine verantwortliche Ansprechperson ist vorhanden“ bei keinem der beiden Faktoren hoch läd. Es<br />

scheint wiederum so zu sein, dass Pünktlichkeit nicht eindeutig den betreuenden Personen oder den<br />

Rahmenbedingungen zugeordnet werden kann, was letztlich vermutlich auch der Realität entspricht.<br />

Weiters wurde, wie aus den vorangegangenen Studien bekannt, die Variable „Zufriedenheit mit der<br />

Pflege und Betreuung“ von Beginn an nicht berücksichtigt, da diese als zu erklärende Dimension in der<br />

multiplen Regression verwendet wird. Im endgültigen Modell verblieben somit 13 Variable.<br />

Das vorhandene Datenmaterial eignete sich auch diesmal gemäß dem Kaiser-Meyer-Olkin Kriterium<br />

und der Anti-Image Korrelations- bzw. Kovarianzmatrix für eine Faktorenanalytische Betrachtung. Das<br />

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