Genossenschaftsblatt 6/2012 - RWGV
Genossenschaftsblatt 6/2012 - RWGV Genossenschaftsblatt 6/2012 - RWGV
GB Genossenschaftsblatt für Rheinland und Westfalen 6 | 2012 Teilumzug. RWGV stärkt Standort Düsseldorf. Seite 6 Nachgefragt. Was die BaFin zu Aufsichtsräten sagt. Seite 12 Erfolgreich. 3.200 Gäste kamen zum Wirtschaftstag. Seite 19 „GenoGenial!“ Erfolgreich gestartet: 1. Fachmesse für Schülergenossenschaften
- Seite 2 und 3: Anzeige HERAUSFORDERUNG & FÖRDERUN
- Seite 4 und 5: Thema Fotos: Udo Geisler/Stiftung P
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- Seite 22 und 23: Banken Sterne des Sports in Rheinla
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- Seite 46 und 47: Gewerbe Spatenstich für Ordercente
- Seite 48 und 49: Namen und Nachrichten Wahlen/Ernenn
- Seite 50 und 51: Zu guter Letzt „Entdecke die Viel
GB<br />
<strong>Genossenschaftsblatt</strong> für Rheinland und Westfalen<br />
6 | <strong>2012</strong><br />
Teilumzug. <strong>RWGV</strong> stärkt Standort Düsseldorf. Seite 6<br />
Nachgefragt. Was die BaFin zu Aufsichtsräten sagt. Seite 12<br />
Erfolgreich. 3.200 Gäste kamen zum Wirtschaftstag. Seite 19<br />
„GenoGenial!“<br />
Erfolgreich gestartet: 1. Fachmesse für Schülergenossenschaften
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Editorial<br />
Ein Wahljahr in Moll?<br />
Liebe Leserin, lieber Leser, 2013 ist das Jahr<br />
der Bundestagswahl. Wird es ein Wahljahr in<br />
Moll? Volker Beck von den Grünen klingt – angesprochen<br />
auf seine guten Vorsätze für 2013 – jedenfalls<br />
düster. „Der Weg zur Hölle ist mit guten<br />
Vorsätzen gepflastert“, zitiert er George Bernhard<br />
Shaw gegenüber dem Handelsblatt und<br />
fügt hinzu: „Und da landen wir Politiker nach<br />
landläufiger Vorstellung alle früh genug.“<br />
Dass es auch anders geht, zeigt beispielsweise<br />
die rot-grüne Landesregierung in NRW. Sie hat<br />
vor der Landtagswahl versprochen, die verfassungsgemäße Förderung<br />
von Genossenschaften im Koalitionsvertrag zu verankern – und<br />
hat sich dann auch daran gehalten. Oder Eveline Lemke, Wirtschaftsministerin<br />
in Rheinland-Pfalz. Sie hat die Gründung des Landesnetzwerks<br />
Bürgerenergiegenossenschaften gefördert und damit eingelöst,<br />
was sie Anfang 2011 – also vor der letzten Landtagswahl – in<br />
einem Interview mit dem <strong>Genossenschaftsblatt</strong> gesagt hat: „Wir wollen<br />
das Programm zur Beratung der Gründung von Energiegenossenschaften<br />
in allen Kreisen und Städten ausbauen.“ Es geht also<br />
auch in Dur, wir dürfen gespannt sein!<br />
Nach nunmehr 47 GB-Ausgaben, die ich zusammen mit den Kolleginnen<br />
und Kollegen im Presseteam des <strong>RWGV</strong>s für Sie als „Chef vom<br />
Dienst“ geplant, gebaut und fit für den Druck gemacht habe, darf ich<br />
mich von Ihnen verabschieden. Ich wünsche Ihnen für 2013 alles<br />
Gute, Glück, Gesundheit und weiterhin viel Freude mit dem <strong>Genossenschaftsblatt</strong>.<br />
Wolfgang Koschny<br />
Inhalt<br />
6<br />
Premiere im Münsterland:<br />
Erste Familiengenossenschaft<br />
gegründet 19<br />
Großer Erfolg:<br />
Der Wirtschaftstag der<br />
Kreditgenossenschaften in Köln<br />
43<br />
Raiffeisen-Geschäftsführer<br />
tagen in Forsbach<br />
Das Thema<br />
Viel Lob:<br />
Ministerin besucht 1. Schülerfachmesse 4<br />
<strong>RWGV</strong> intern<br />
<strong>RWGV</strong> stärkt Standort Düsseldorf 6<br />
Familiengenossenschaft gegründet 6<br />
Parlamentarischer Abend in Mainz 7<br />
Kurz gemeldet 8<br />
Kooperation:<br />
Kampagne„Mein 3-Liter-Haus“ 10<br />
Aus dem Verbund<br />
Kurz gemeldet 16<br />
Banken<br />
Wirtschaftstag:<br />
Mit viel Prominenz und 3.200 Gästen 19<br />
Wirtschaftstag:<br />
Special Guest Klaus Töpfer 21<br />
Sterne des Sports 22<br />
Kurz gemeldet 24<br />
Vernetzt: Forsbacher Bankentage 40<br />
Gewerbe<br />
NOWEDA bleibt auf Kurs 45<br />
Kurz gemeldet 46<br />
Namen und Nachrichten 48<br />
Zu guter Letzt 50<br />
Hintergrund & Analyse<br />
Im Interview: Rainer Behle (BaFin) 12<br />
RWGA-Thema: Mitarbeiterbefragung 14<br />
Nachgefragt bei:<br />
Michael Henrich (VR-LEASING AG) 15<br />
Impressum 37<br />
Landwirtschaft<br />
Geschäftsführer tagen in Forsbach 43<br />
Kurz gemeldet 44<br />
50<br />
Zu guter Letzt:<br />
Internationaler Jugendwettbewerb<br />
gestartet<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />
3
Thema<br />
Fotos: Udo Geisler/Stiftung Partner für Schule NRW<br />
Geniale Ideen: NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann machte sich zusammen mit Ralf W. Barkey, Vorstandsvorsitzender des <strong>RWGV</strong>s (4. v. rechts), und Roland<br />
Berger, Vorstandsmitglied der Stiftung Partner für Schule NRW (2. v. rechts), ein Bild von den Leistungen der Schüler.<br />
„Made by Schüler-eG“<br />
Drei Schülergenossenschaften bei der Premiere von „GenoGenial!“ ausgezeichnet<br />
Düsseldorf. „Wir sind stolz auf dieses Projekt und darauf, so viele<br />
Schülerinnen und Schüler motiviert zu haben, sich zu beteiligen.“<br />
Ralf W. Barkey, Vorstandsvorsitzender des <strong>RWGV</strong>s, zeigte sich am<br />
Rande der 1. Fachmesse für Schülergenossenschaften in NRW in<br />
der WGZ BANK in Düsseldorf begeistert. 15 Schülergenossenschaften<br />
aus ganz NRW waren auf der „GenoGenial!“ – der ersten interaktiven<br />
Netzwerk-Messe der Schülergenossenschaften des <strong>RWGV</strong>s<br />
und der Stiftung Partner für Schule NRW – als beste Schülergenossenschaft<br />
des Landes nominiert. Da ließ es sich auch NRW-Schulministerin<br />
Sylvia Löhrmann bei ihrem Rundgang nicht nehmen,<br />
mit den Jungunternehmern auf Tuchfühlung zu gehen und so manches<br />
Produkt „Made by Schüler-eG“ zu testen. „Es macht Spaß zu<br />
sehen, wie vielfältig die Ideen sind und wie viele Projekte sich die<br />
Jugendlichen ausgedacht haben“, so die Ministerin, die auch die<br />
Schirmherrschaft für die Initiative übernommen hat.<br />
Sylvia Löhrmann durfte aber nicht nur schauen. Sie musste auch<br />
bewerten. Immerhin war sie Mitglied in der 15-köpfigen Jury. Nur<br />
für einen Sieger durfte sich schließlich die Jury entscheiden. Und<br />
dies war die „Schülerei eSG“ vom Rivius-Gymnasium in Attendorn.<br />
Die Schülergenossenschaft bietet Waren für den täglichen Schulbedarf<br />
an, wie zum Beispiel Schreibzeug, Hefte und Papier. Außerdem<br />
wurde das Warensortiment um Schulkleidung, T-Shirts, Poloshirts<br />
oder Pullover mit dem Logo der Schule erweitert. Unterstützt werden<br />
die Jugendlichen durch die Volksbank Bigge-Lenne in Schmallenberg.<br />
Den Preis überreichte die NRW-Schulministerin persönlich.<br />
Zusätzlich erhielt die Genossenschaft ein Preisgeld von 500<br />
Euro.<br />
Mit Nachhaltigkeit und Originalität<br />
zum Schülergenossenschaftspreis<br />
Den Publikumspreis der Messebesucher erhielt die Schülergenossenschaft<br />
„Der Etui eSG“ von der Realschule Menden. Der Hauptzweck<br />
ist der Betrieb eines Schreibwarenladens in der Schule. Er<br />
bietet Schreibwaren und T-Shirts für die Schülerinnen und Schüler<br />
ebenso wie für die Lehrer. Auch Schulbücher können hier ein- ><br />
4 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>
Thema<br />
> gebunden werden. Unterstützt wird die Schülergenossenschaft<br />
durch die Mendener Bank.<br />
Den 2. Platz belegte die Schülergenossenschaft „Vogelnest eSG –<br />
Fair Trade Welt-Winkel“ des Gymnasiums St. Christophorus in<br />
Werne. Ziel der Schülergenossenschaft ist es, während der Pausen<br />
in der Schule fair gehandelte Waren zu schülerfreundlichen Preisen<br />
zu verkaufen. Dazu steht ihr ein eigener Schülerladen in der<br />
Nähe der Aula mit einem Verkaufsfenster zum Schulhof zur Verfügung.<br />
Unterstützt wird sie dabei von der Volksbank Kamen-<br />
Werne. Die Genossenschaft erhielt ein Preisgeld von 300 Euro.<br />
Auf den 3. Platz gelangte die Schülergenossenschaft „Die Heinzelmännchen<br />
eSG“ der Hohe-Giethorst-Schule in Bocholt. „Die<br />
Heinzelmännchen eSG“ bietet in Bocholt Dienstleistungen rund<br />
um Haus und Garten wie zum Beispiel Fenster-, Auto- und Fahrradputzen<br />
oder Rasenmähen an. Außerdem übernehmen die Mitglieder<br />
auch Einkäufe für ältere Menschen. Unterstützt werden sie<br />
durch die Volksbank Bocholt. Den Preis überreichte Roland Berger,<br />
Vorstandsmitglied der Stiftung Partner für Schule NRW. Das<br />
Preisgeld für die Genossenschaft betrug 300 Euro.<br />
Die Fachjury aus Bildung, Wirtschaft, Politik und Verwaltung bewertete<br />
auf der Messe sowohl die Bühnenpräsentationen der<br />
Schülergenossenschaften als auch ihre Ausstellungsstände und<br />
Geschäftskonzepte und ermittelte so die drei Gewinner des Schülergenossenschaftspreises.<br />
Auswahlkriterien waren die „Nachhaltigkeit<br />
der Geschäftsidee“ und das „Marketingkonzept“ der jeweiligen<br />
Genossenschaft. Zusätzlich wählte das Publikum die<br />
Schülergenossenschaft mit der originellsten Geschäftsidee.<br />
„Schülergenossenschaften – nachhaltig wirtschaften – solidarisch<br />
handeln“ heißt das gemeinsame Projekt des <strong>RWGV</strong>s und der Stiftung<br />
Partner für Schule NRW mit heute schon 25 Schülergenossenschaften<br />
in NRW. Im laufenden Jahr sollen weitere 30 hinzukommen.<br />
Hintergrund<br />
„GenoGenial!“ ist die erste interaktive Netzwerk-Messe der Schülergenossenschaften<br />
des <strong>RWGV</strong>s und der Stiftung Partner für<br />
Schule NRW. Die Schülergenossenschaften stellten auf der Messe<br />
an Ständen und in Präsentationen vor, wie solidarisches und<br />
nachhaltiges Wirtschaften in der Praxis funktioniert. Sie zeigten<br />
interessierten Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern,<br />
Eltern, Vertretern der Mitgliedsgenossenschaften sowie Gästen<br />
aus Politik und Wirtschaft, wie eine Schülergenossenschaft<br />
geplant, gegründet und organisiert wird. Auf der Messe präsentierten<br />
die Schülergenossenschaften ihre Produkte und Dienstleistungen<br />
und informierten über ihre Zusammenarbeit mit ihren<br />
örtlichen Partnergenossenschaften.<br />
Ralf Bröker, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro Rhein-Ruhr<br />
Auch WGZ BANK-Vorstandsmitglied Dr. Christian Brauckmann zeigte sich bei der 1. Fachmesse für Schüler-eGs in seinem Haus begeistert.<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />
5
<strong>RWGV</strong> intern<br />
<strong>RWGV</strong> stärkt seinen Standort in Düsseldorf<br />
Münster. Der Rheinisch-Westfälische<br />
Genossenschaftsverband (<strong>RWGV</strong>) stärkt<br />
künftig seinen Standort in der NRW-Landeshauptstadt.<br />
Dazu plant der <strong>RWGV</strong> in<br />
der Nähe des Düsseldorfer Flughafens<br />
die Anmietung einer neuen Immobilie.<br />
Mit der Standortstärkung geht ein Teilumzug<br />
der Münsteraner Belegschaft im<br />
ersten Halbjahr 2013 einher. Der Standort<br />
Münster bleibt erhalten. „Mit dem<br />
Teilumzug einiger Bereiche nach Düsseldorf<br />
unterstreicht der Verband seine<br />
Strategie, künftig stärker dort präsent zu<br />
sein, wo die politischen Entscheidungen<br />
fallen“, sagte <strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzender<br />
Ralf W. Barkey. „Wenn wir in der Interessenvertretung<br />
für unsere Mitgliedsunternehmen<br />
deutliche Impulse setzen<br />
wollen, brauchen wir die Nähe zu Regierung,<br />
Behörden, berufsständischen Vertretungen<br />
und der Bankenaufsicht“, fügte<br />
Barkey hinzu.<br />
„Die Pläne für die Ausgestaltung des<br />
Standorts Düsseldorf sind noch nicht bis<br />
ins letzte Detail entwickelt. Unser Konzept<br />
dient der strategischen Stärkung des<br />
<strong>RWGV</strong>s. Dazu gehört die Aufwertung des<br />
Standorts Düsseldorf ebenso wie die Sicherstellung<br />
der regionalen Präsenz in<br />
unserem Verbandsgebiet.“<br />
Familiengenossenschaft Münsterland<br />
<strong>RWGV</strong> begleitet erste Neugründung dieser Art in der Region.<br />
Freuen sich gemeinsam mit den künftig Verantwortlichen der Familiengenossenschaft sowie Wegbegleitern<br />
über ihr gemeinsamen Unternehmen: die Geburtshelfer der neuen Familiengenossenschaft<br />
Münster. Ein ganz besonderes Kind hat der<br />
<strong>RWGV</strong> gemeinsam mit vier Genossenschaften<br />
aus dem Münsterland aus der Taufe gehoben: die<br />
erste Familiengenossenschaft in der Region.<br />
Gründungsmitglieder sind die GAD, WEST-<br />
FLEISCH und die Volksbanken Gronau-Ahaus<br />
und Oelde-Ennigerloh-Neubeckum. Der <strong>RWGV</strong><br />
wird in Kürze ebenfalls dieser Genossenschaft<br />
beitreten.<br />
Ziel dieser Neugründung ist es, so Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Ulrich Bramkamp, die Mitarbeiter<br />
der beteiligten Genossenschaften zu unterstützen,<br />
damit sie Familien- und Berufsleben besser<br />
miteinander vereinbaren können. So vermittelt<br />
die Genossenschaft, die im Januar ihre Beratungs-<br />
und Vermittlungstätigkeit aufgenommen<br />
hat, flexibel und individuell zugeschnitten im gesamten<br />
Münsterland Betreuungskräfte für Kinder-<br />
und Seniorenbetreuung sowie haushaltsnahe<br />
Dienstleistungen. Nicht nur Arbeitnehmer,<br />
sondern auch die Arbeitgeber profitieren von der<br />
Familiengenossenschaft. Sie können so ihre soziale<br />
Verantwortung als Arbeitgeber wahrnehmen<br />
und mit ihrem familienfreundlichen Angebot<br />
qualifizierte Mitarbeiter für ihre Unternehmen<br />
gewinnen und binden. Die Familiengenossenschaft<br />
arbeitet eng mit den öffentlichen und freien<br />
Trägern, Initiativen und Projekten in der Region<br />
zusammen. Reicht deren Angebot nicht aus,<br />
um zum Beispiel die Kinderbetreuung für einen<br />
Mitarbeiter vor Ort zu sichern, baut das Unternehmen<br />
einen eigenen Vermittlungspool an qualifizierten Betreuungskräften<br />
auf. Mitglieder der Familiengenossenschaft Münsterland<br />
können Unternehmen jeder Rechtsform werden. Sie<br />
entrichten eine nach der Anzahl der Mitarbeiter gestaffelte Jahresgrundgebühr<br />
und können die Service- und Vermittlungsstelle<br />
nutzen. Weitere Kosten entstehen erst, wenn die Familiengenossenschaft<br />
dem Mitarbeiter eine Tagesmutter, Seniorenbetreuung,<br />
haushaltsnahe Dienstleistung oder Kinderferienbetreuung vermittelt.<br />
Die Mitgliedsunternehmen entscheiden in ihren Häusern,<br />
ob und in welcher Höhe sie sich an diesen Kosten beteiligen.<br />
Weitere Informationen zur Familiengenossenschaft Münsterland<br />
unter www.zuverlaessig-und-fair.de<br />
Foto: Marco Stepniak<br />
6 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>
<strong>RWGV</strong> intern<br />
Parlamentarischer Abend in Mainz<br />
Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Rheinland-Pfalz) würdigt die Rolle der Genossenschaften.<br />
Ralf W. Barkey (links), Vorstandsvorsitzender<br />
des <strong>RWGV</strong>s, und<br />
Michael Bockelmann (rechts),<br />
Präsident des Genossenschaftsverbands,<br />
Frankfurt, begrüßten<br />
Eveline Lemke, Ministerin für<br />
Wirtschaft, Klimaschutz, Energie<br />
und Landesplanung, und Ministerpräsident<br />
Kurt Beck zum<br />
Parlamentarischen Abend.<br />
Mainz. Krisenfest, innovationsfreudig und nah an den Menschen:<br />
Die regionale Bedeutung der Genossenschaften in Rheinland-Pfalz<br />
stand im Mittelpunkt eines parlamentarischen Abends, zu dem der<br />
Rheinisch-Westfälische Genossenschaftsverband e. V. (<strong>RWGV</strong>) und<br />
der Genossenschaftsverband e. V. (GV), Frankfurt, nach Mainz eingeladen<br />
hatten. Zahlreiche Abgeordnete des Landtags sowie Vertreter<br />
der gewerblichen, land- und bankwirtschaftlichen Genossenschaften<br />
waren in den Wappensaal des Landtages gekommen, um<br />
gemeinsam mit den Vorstandsvorsitzenden der Verbände, Ralf W.<br />
Barkey (<strong>RWGV</strong>) und Michael Bockelmann (GV), zu diskutieren.<br />
Eveline Lemke, Stellvertreterin des Ministerpräsidenten und Ministerin<br />
für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung von<br />
Rheinland-Pfalz, würdigte die Rolle der Genossenschaften: „Sie<br />
sind etwas Urdemokratisches und Marktwirtschaftliches, sie haben<br />
eine besondere Tradition in Rheinland-Pfalz: Bürger nehmen Dinge<br />
selbst in die Hand und orientieren sich an den Bedürfnissen der<br />
Menschen. So werden Waren und Dienstleistungen auf regionalen<br />
Märkten angeboten.“ Das bestätigte Barkey in einer Gesprächsrunde<br />
zum Thema „Genossenschaften und regionale Lebensqualität“:<br />
„Ich bin mir sicher, dass die meisten von Ihnen erst jüngst von Genossenschaften<br />
profitiert haben. Ob beim Bäcker, am Geldautomaten<br />
oder beim Glas Rotwein. Genossenschaften sind allgegenwärtig.“<br />
Allein in Deutschland gebe es fast 20 Millionen Mitglieder.<br />
Genossenschaften seien ein Erfolgsmodell, erläuterte Michael Bockelmann<br />
vom Genossenschaftsverband: „Die Genossenschaft ist<br />
heute nicht nur die Rechtsform mit der mit Abstand geringsten Insolvenzquote,<br />
sie ist zudem eine leistungsstarke Alternative zur<br />
größtenteils kapitalmarktgetriebenen Wirtschaft. Die Genossenschaft<br />
steht für praktizierte Wirtschaftsdemokratie.“<br />
Für Ministerin Lemke beweisen Genossenschaften, dass sich Wirtschaftlichkeit<br />
und soziale Verantwortung nicht widersprechen,<br />
sondern sinnvoll miteinander verbunden werden können: „Das<br />
zeigt sich aktuell beim Umstieg auf erneuerbare Energien. Kommunen,<br />
Handwerker, Landwirte und Bürger schließen sich zusammen<br />
und investieren gemeinsam in Solardächer, Windkraft und Biogasanlagen.<br />
Die Energiegenossenschaften sind jüngster Ausdruck einer<br />
alten Idee.“<br />
Michael Bockelmann betonte das in Rheinland-Pfalz vorhandene<br />
Potenzial im Bereich erneuerbare Energien, insbesondere bei der<br />
Windenergie. „Gerade bei der Umsetzung regionaler Energieprojekte<br />
bietet sich die Gründung einer Genossenschaft an. Durch die<br />
Beteiligung verschiedener Akteure werden gesellschaftliche, wirtschaftliche,<br />
kommunale und umweltpolitische Interessen miteinander<br />
vereint. Gleichzeitig bietet die Organisation als Genossenschaft<br />
eine größtmögliche Transparenz und Mitbestimmung“, so<br />
Bockelmann. Auch Barkey berief sich auf die Zunahme der Energiegenossenschaften<br />
und sieht weiteres Investitions- und Erzeugungspotenzial:<br />
„Bürgerenergie kann langfristig neben den Großkonzernen<br />
und den Stadtwerken zur sogenannten dritten Säule der<br />
Energiewirtschaft werden.“ Er forderte Planungssicherheit für die<br />
Genossenschaften: „Wer beispielsweise in eine Windkraftanlage investieren<br />
möchte, muss zwei bis fünf Jahre von der Planung bis zur<br />
Inbetriebnahme im Blick haben. Ändern sich in der Zeit ständig die<br />
im Erneuerbare-Energien-Gesetz, dem EEG, verankerten Förderbedingungen,<br />
dann wird ein verlässlicher Businessplan ad absurdum<br />
geführt.“<br />
Julia Böing, Pressebüro Süd<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />
7
<strong>RWGV</strong> intern<br />
Bündelung von Knowhow<br />
Warth & Klein Grant Thornton und der <strong>RWGV</strong> vereinbaren internationale Zusammenarbeit.<br />
internationalen Prüfungsnetzwerkes Grant<br />
Thornton.<br />
Der <strong>RWGV</strong> kann so seinen Mitgliedsgenossenschaften<br />
zukünftig auch Prüfungs- und<br />
Beratungsleistungen im Ausland anbieten.<br />
„Wir sehen, dass die Tätigkeit unserer Mitglieder<br />
deutlich internationaler geworden<br />
ist. Mit dieser strategischen Zusammenarbeit<br />
sind wir in der Lage, unsere Mitglieder<br />
nun auch international bestmöglich zu unterstützen“,<br />
sagt Siegfried Mehring, Vorstandsmitglied<br />
des <strong>RWGV</strong>s. „Das Netzwerk<br />
von Grant Thornton bietet eine leistungsstarke<br />
Plattform für eine mittelstandsorientierte<br />
Betreuung international tätiger<br />
Unternehmen auch des genossenschaftlichen<br />
Sektors“, sagt Professor Dr. Klaus<br />
Günter Klein, Vorstandsvorsitzender von<br />
Warth & Klein Grant Thornton.<br />
Kooperation offen für<br />
weitere Verbände<br />
Foto: Martin Meissner<br />
Ralf W. Barkey (rechts) und Siegfried Mehring (2. v. rechts) freuen sich auf die Zusammenarbeit mit dem<br />
Team von Professor Dr. Klaus Günter Klein (links), Vorstandsvorsitzender von Warth & Klein Grant Thornton.<br />
Münster/Düsseldorf. Warth & Klein<br />
Grant Thornton AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />
Düsseldorf, und der <strong>RWGV</strong>,<br />
Münster, gründen ein Gemeinschaftsunternehmen,<br />
über das die internationale<br />
Prüfung und Beratung genossenschaftlicher<br />
Unternehmen koordiniert werden<br />
soll. Das Joint Venture wird Mitglied des<br />
„Die Notwendigkeit einer internationalen<br />
Vernetzung der genossenschaftlichen Prüfung<br />
besteht in der gesamten genossenschaftlichen<br />
Organisation in Deutschland“,<br />
fügt Mehring hinzu. „Wir wollen unsere<br />
Kooperation daher für andere genossenschaftliche<br />
Prüfungsverbände offen halten.“<br />
Das Gemeinschaftsunternehmen eröffnet<br />
ferner für beide Partner die<br />
Möglichkeit, über die internationale Zusammenarbeit<br />
hinaus auch im nationalen<br />
Bereich in Teilbereichen enger zu kooperieren.<br />
„Mit der Bündelung des Knowhows<br />
im Bereich der Financial Services oder IT<br />
entsteht ein attraktives Leistungsangebot“,<br />
sagt Professor Dr. Klaus Günter Klein.<br />
Christian Fähndrich<br />
Podiumsdiskussion bei der Deutschen Bundesbank: „Zukunft ohne Banken – Banken ohne Zukunft?“<br />
Mainz. Rund 100 geladene Gäste aus Finanzwelt, Wirtschaft und<br />
Wissenschaft diskutierten beim traditionellen Diskussionsabend<br />
in der Mainzer Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank die<br />
Frage: Wie könnte die deutsche Bankenlandschaft im Jahre 2020<br />
aussehen? Professor Gerd Waschbusch von der Universität des<br />
Saarlands legte mit seinem provokant klingenden Impulsreferat<br />
„Zukunft ohne Banken – Banken ohne Zukunft?“ den Grundstein<br />
für die Podiumsdiskussion. Nicole Bastian, Leiterin des Finanzressorts<br />
beim Handelsblatt, moderierte die aus Vertretern der drei<br />
Säulen des Bankensystems bestehende Gesprächsrunde. Siegfried<br />
Mehring, Vorstandsmitglied des Rheinisch-Westfälischen<br />
Genossenschaftsverbandes, Bernd Köhncke, Vorsitzender des<br />
Bankenverbandes Rheinland-Pfalz, und Siegmar Müller, Landesobmann<br />
der rheinland-pfälzischen Sparkassen, waren sich in<br />
manchen Punkten einig. Die Digitalisierung des Bankgeschäfts<br />
und die strengere Regulierung werden den Konsolidierungsdruck<br />
in der Branche aufrechterhalten. In Zukunft werde es daher weniger<br />
Institute und ein dünneres Filialnetz geben, so die Diskussionsteilnehmer<br />
auf dem Podium. In anderen Themenbereichen<br />
waren sie weiter auseinander. Unter anderem zeigten sich beim<br />
Thema Vergütungssysteme gänzlich unterschiedliche Auffassungen.<br />
Dank der ausgewogenen Moderation von Nicole Bastian erlebten<br />
die Gäste eine muntere Diskussionsrunde und auch Fragen<br />
aus dem Publikum kamen nicht zu kurz. Der Präsident der Hauptverwaltung<br />
in Rheinland-Pfalz und dem Saarland sah das ebenfalls<br />
so. „Die Talk-runde brauchte den Vergleich mit der medialen<br />
Konkurrenz nicht zu scheuen“, so Stefan Hardt in seinem Schlusswort.<br />
Getreu dem Motto: „Nach der Diskussion ist vor der Diskussion“<br />
fand im Anschluss an die Gesprächsrunde auf dem Podium<br />
ein Empfang in der Rotunde statt. Die Gäste nutzen die Gelegenheit<br />
für weitere Fragen und setzen die Debatte in lockerer Atmosphäre<br />
fort.<br />
8 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>
<strong>RWGV</strong> intern<br />
Fachrat „Gewerbliche Ware“ informiert sich über Social Media<br />
Trier. Max Orgeldinger dürfte der jüngste<br />
Gast gewesen sein, den Andreas Rottke, Vorsitzender<br />
des <strong>RWGV</strong>-Fachrats „Gewerbliche<br />
Ware“, jemals in einer Gremiensitzung begrüßen<br />
konnte. Und er war sicherlich auch<br />
einer der unterhaltsamsten. Denn: Der Mitarbeiter<br />
der Berliner Agentur „Torben, Lucie<br />
und die gelbe Gefahr“ (TLGG) zeigte im<br />
Hause der „DEG – Alles für das Dach eG“ in<br />
Trier eindrucksvoll und eloquent auf, welche<br />
Chancen und Risiken die digitale Welt<br />
von Facebook, Twitter & Co. mit sich bringen.<br />
Der Titel seines hoch unterhaltsamen<br />
Vortrags war dabei Programm: „Es ist kein<br />
Leben jenseits des digitalen Grabens.“<br />
Andreas Rottke nutzte die letzte Sitzung des<br />
Jahres <strong>2012</strong> auch, um zurückzublicken.<br />
„Aufgrund der Heterogenität unserer Fachvereinigung<br />
haben wir uns dazu entschlossen,<br />
fachspezifische Veranstaltungen für unsere<br />
Mitgliedsunternehmen durchzuführen.<br />
So haben wir bereits eine Tagung für Ärztegenossenschaften<br />
sowie eine Tagung für<br />
Energiegenossenschaften durchgeführt“, so<br />
Rottke, der auch noch einmal an den Besuch<br />
des Bundeskartellamtspräsidenten Andreas<br />
Der <strong>RWGV</strong>-Fachratsvorsitzende Andreas Rottke (hinten Mitte) begrüßte die Mitglieder des <strong>RWGV</strong>-Fachrats<br />
bei ihrer Außentagung in Trier.<br />
Mundt erinnerte: „Wir konnten mit Herrn<br />
Mundt offen diskutieren und haben so die<br />
Möglichkeit geschaffen, einen Dialog mit<br />
dem Amt zu beginnen.“ Mit Blick auf das<br />
Jahr 2013 sagte der Fachratsvorsitzende:<br />
„Ganz in diesem Sinne sowie zur Weiterentwicklung<br />
der Geschäftsmodelle planen wir<br />
für das Jahr 2013 eine Veranstaltung für unsere<br />
Energiegenossenschaften und gegebenenfalls<br />
für unsere Gesundheitsgenossenschaften,<br />
um mit den Vorständen dieser<br />
Mitgliedsunternehmen neue Geschäftsideen<br />
und Geschäftsfelder zu diskutieren beziehungsweise<br />
aufzuzeigen.“<br />
„Absolventenkongress“: Genoverbände auf Nachwuchssuche<br />
Köln. Erstmals präsentierte sich der <strong>RWGV</strong><br />
zusammen mit dem Genossenschaftsverband,<br />
Frankfurt, dem Baden-Württembergischen<br />
Genossenschaftsverband, dem DGRV<br />
und der DGR beim „Absolventenkongress“<br />
in Köln mit einem eigenen Stand. Unterstützt<br />
wurde die Recruitinginitiative durch<br />
den GVB sowie den GVWE. Deutschlands<br />
größte Jobmesse hatte auch diesmal vieles<br />
zu bieten: Über 300 Unternehmen präsentierten<br />
sich in den Messehallen an zwei Tagen<br />
wieder rund 15.000 Studenten, Absolventen<br />
und Young Professionals.<br />
Auf der Suche nach Prüfernachwuchs in Köln: Sandra<br />
Vogt, Jennifer Pieper, Julia Tiegel und Christian<br />
Beckmann aus dem <strong>RWGV</strong>-Prüferteam (v. links)<br />
Das genossenschaftliche GenoKolleg veröffentlicht Jahrbuch<br />
Münster. Zum zweiten Mal hat das genossenschaftliche Berufskolleg<br />
des <strong>RWGV</strong>s ein eigenes Jahrbuch veröffentlicht. Es trägt den<br />
Namen „GenoPost“ und gewährt allen Schulinteressierten anschauliche<br />
Einblicke in das Schulleben an der Wiener Straße in<br />
Münster. Die „GenoPost“ erscheint schuljahresweise und thematisiert<br />
Ereignisse, Erlebnisse und Besonderheiten des Schuljahres.<br />
Diesmal standen die Umbaumaßnahmen im Fokus. Zudem sind<br />
wieder alle Abschlussklassen des Jahres 2011/<strong>2012</strong> in einer Bildergalerie<br />
verewigt.<br />
Die GenoPost finden Sie auch online unter: www.genokolleg.de<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />
9
<strong>RWGV</strong> intern<br />
Energetische Sanierung<br />
Verbändekooperation erarbeitet vertriebsorientiertes Kommunikationskonzept.<br />
Münster. Erneuerbare Energien und Energieeinsparung sind<br />
wichtige Zukunftsthemen für die genossenschaftliche Bankengruppe.<br />
Die den Kooperationsverbänden angehörenden Volksbanken<br />
und Raiffeisenbanken können sich mit diesen Themen als<br />
nachhaltige Unternehmen und Förderer vor Ort in den Städten<br />
und Gemeinden positionieren. Um dieses Engagement um den<br />
Bereich der „Energetischen Sanierung“ zu ergänzen, wurde im<br />
Rahmen der Verbändekooperation ein vertriebsorientiertes Kommunikationskonzept<br />
unter dem Titel „Mein 3-Liter-Haus“ erarbeitet.<br />
Arbeitsgruppe „Bauen und Wohnen“<br />
Zur Entwicklung des Konzeptes wurde eine Arbeitsgruppe „Bauen<br />
und Wohnen/Energie“ eingesetzt, der jeweils die zuständigen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verbände angehörten. Erste<br />
Aufgabenstellung für diese Arbeitsgruppe war, bestehende regionale<br />
Kampagnen und Konzepte zu analysieren und hinsichtlich<br />
ihrer Relevanz für das neue Projekt zu bewerten. Auf dieser<br />
Grundlage wurden dann in einem zweiten Schritt die Eckpunkte<br />
für das neue Gemeinschaftskonzept als konkrete vertriebsunterstützende<br />
Leistung für die Mitgliedsbanken festgelegt. Ergebnis<br />
war schließlich die Entwicklung einer Kampagne, in deren Mittelpunkt<br />
die energetische Haussanierung stehen soll.<br />
Durch den kommunikativen Antrieb „Mein 3-Liter-Haus“ und der<br />
Abbildung eines Wärmebildhauses als zentrales Bildmotiv der<br />
Kampagne wird schnell die zentrale Botschaft vermittelt: Investitionen<br />
in Wohnhäuser helfen, Energiekosten zu sparen und die<br />
Umwelt zu schonen. Das Wärmebildhaus steht dabei wie kein anderes<br />
Motiv sinnbildlich für die „Energetische Sanierung“. Der<br />
Antrieb „Mein 3-Liter-Haus“ transportiert zudem den Gedanken<br />
des Energiesparens. Denn durch das bereits bekannte „3-Liter-<br />
Auto“, das für ein sprit- und energiesparendes Fahrzeugkonzept<br />
steht, wird die Analogie zum 3-Liter-Haus aufgebaut. „3-Liter-<br />
Häuser“ sind Ultra-Niedrigenergiegebäude, die nur so viel Primärenergie<br />
pro Quadratmeter und Jahr verbrauchen, wie in drei<br />
Litern Heizöl enthalten sind, also circa 30 kWh Energie pro Quadratmeter<br />
und Jahr. Dieser Standard wurde Ende der 1990er-Jahre<br />
vom Fraunhofer IBP definiert.<br />
><br />
10 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>
<strong>RWGV</strong> intern<br />
><br />
Zielgruppe sind Eigentümer<br />
privatgenutzter Immobilien oder Käufer<br />
Mit diesem erfolgreich eingeführten Vertriebskonzept werden von<br />
den Volksbanken und Raiffeisenbanken die Wohneigentümer privatgenutzter<br />
Immobilien oder Käufer mit Renovierungs- oder Modernisierungsabsichten<br />
angesprochen. Als Partner für die Finanzierung<br />
dieser Renovierungs- und Sanierungsvorhaben stehen<br />
die Volksbanken und Raiffeisenbanken zur Verfügung.<br />
Individuelle Kommunikation vor Ort<br />
Das Kommunikationskonzept dient als Rahmen, um dem Wunsch<br />
der Banken zur Einbindung von bankindividuellen Produkten zu<br />
entsprechen. Daher wurden von den Kooperationsverbänden<br />
zahlreiche Vorlagen in Form von Anzeigen, Prospekten, Pressetexten<br />
und Online-Bannern über den VR-Baukasten des GVBs sowie<br />
über den VR-MarketingService des BWGVs, des GVWEs und<br />
des <strong>RWGV</strong>s zur Verfügung gestellt. Banken können diese Werbemittel<br />
individuell gestalten, um diese auf die lokalen Marktanforderungen<br />
auszurichten. Dass die Materialien der bundesweiten<br />
Werbelinie entsprechen, ist selbstverständlich.<br />
Rückenwind für den Vertrieb<br />
Neben diesem umfangreichen Werbemittelpaket wurde für die<br />
Mitgliedsbanken ein Dialogmarketingkonzept als weitere Vertriebsunterstützung<br />
entwickelt. Mailings eignen sich besonders<br />
für einen ersten Kontakt zum Kunden im Rahmen dieser Kampagne.<br />
Um die Umsetzung für die Banken zu erleichtern, wurden von<br />
der Arbeitsgruppe mögliche Selektionskriterien zusammengestellt,<br />
um die Zielgruppe für die Ansprache genauer einzugrenzen.<br />
• Alter 25 - 49 Jahre<br />
• Gehalt bzw. monatlicher Haben-Umsatz =< 4.000 € und => 800 €<br />
• Hauseigentümer / Wohnungseigentümer<br />
• Mieteinnahmen => 200 €<br />
• Grundsteuerzahlung<br />
• Empfänger Eigenheimzulage<br />
• Gebäudeversicherung<br />
• Baujahr Immobilie < 1998 Teilbedarfsberatung zum Beratungsfeld<br />
Immobilie<br />
Die Abwicklung der Direktmarketingmaßnahmen erfolgt bequem<br />
über den MailingPark.<br />
Erfolgreiches Kooperationsprojekt<br />
Die Zusammenarbeit im Rahmen der Kooperation hat es durch eine<br />
Bündelung der Fachkompetenzen der vier Verbände schnell und effizient<br />
ermöglicht, den Banken ein optimales Vertriebskonzept anzubieten.<br />
Zahlreiche Mitgliedsbanken des BWGVs, des GVWEs, des<br />
GVBs und des <strong>RWGV</strong>s haben die angebotenen Kommunikationsmittel<br />
und das Direktmarketingkonzept in Anspruch genommen und<br />
um bankindividuelle Produkte aus dem Aktivbereich ergänzt, um<br />
sich als kompetenter Finanzierungspartner vor Ort zu positionieren.<br />
Ansprechpartner<br />
Mirjam Boshoven, <strong>RWGV</strong>-Mitgliederservice,<br />
mirjam.boshoven@rwgv.de, 0251 7186-51111<br />
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Hintergrund & Analyse<br />
„Deregulierung ein Schritt in falsche Richtung“<br />
Rainer Behle, Abteilungspräsident der BaFin über die Ansprüche der Bankenaufsicht an Aufsichtsräte<br />
Herr Behle, wie hat<br />
sich die Sichtweise<br />
auf die Aufsichtsratsarbeit<br />
verändert<br />
?<br />
Rainer Behle: Die<br />
Schwachstellen in<br />
der Corporate Governance<br />
von Finanzinstituten<br />
sind<br />
Rainer Behle<br />
international als eine der Ursachen der Finanzmarktkrise<br />
ausgemacht worden. Darauf<br />
hat der Gesetzgeber unter anderem mit<br />
aufsichtsrechtlichen Anforderungen an<br />
Aufsichtsräte reagiert, die es bis August<br />
2009 in Deutschland so nicht gegeben hat.<br />
Für die praktische Arbeit der BaFin heißt<br />
das, auch die Tätigkeit der Aufsichtsräte<br />
stärker in den aufsichtlichen Fokus zu nehmen.<br />
Wir erwarten einen aktiven Aufsichtsrat,<br />
der die Geschäftsstrategie und die Risikosituation<br />
des Instituts ständig beobachtet<br />
und sich darüber ein eigenes Urteil bildet.<br />
Das Aufsichtsorgan ist also angemessen in<br />
das Risikomanagement einzubinden. Daraus<br />
folgt, dass die von der Geschäftsleitung<br />
festzulegende nachhaltige Geschäftsstrategie<br />
sowie Anpassungen der Strategie dem<br />
Aufsichtsrat zur Kenntnis zu geben und mit<br />
diesem zu erörtern sind. Die Erörterung erstreckt<br />
sich auch auf die Ursachenanalyse<br />
im Fall von Zielabweichungen. Nach der<br />
Institutsvergütungsverordnung ist der Aufsichtsrat<br />
zudem für die Ausgestaltung der<br />
Vergütungssysteme der Geschäftsleitung<br />
verantwortlich.<br />
Die Art und Weise, wie die Volksbanken<br />
und Raiffeisenbanken die Finanzmarktkrise<br />
bewältigt haben, belegt im Umkehrschluss,<br />
dass es in dieser Gruppe keine Probleme<br />
mit der Corporate Governance<br />
gegeben hat. Hätte es nicht präzisere Instrumente<br />
gegeben als die Schrotflinte, mit der<br />
jetzt auch die Genossenschaftsbanken getroffen<br />
werden?<br />
Rainer Behle: Die europäische Bankenaufsicht<br />
EBA ist bestrebt, ein „Single Rule<br />
Book“ zu schaffen. Dass es in Deutschland<br />
Banken unterschiedlicher Größe und Geschäftsausrichtung<br />
gibt, tragen wir in der<br />
Aufsichtspraxis dadurch Rechnung, indem<br />
wir den Grundsatz der doppelten Proportionalität<br />
befolgen. Auch erlaube ich mir<br />
den Hinweis, dass es in den Mindestanforderungen<br />
an das Risikomanagement (Ma-<br />
Risk) eine Vielzahl von Öffnungsklauseln<br />
gibt. Ohnehin sind in den MaRisk nur Mindestanforderungen<br />
definiert, sodass an<br />
komplexere Institute deutlich höhere Anforderungen<br />
adressiert werden können.<br />
Wie gehen Sie denn konkret mit dem Thema<br />
Sachkundenachweis um?<br />
Rainer Behle: Der Gesetzgeber verlangt<br />
von den Mitgliedern der Aufsichtsorgane,<br />
dass sie fachlich dazu imstande sind, die<br />
von dem Institut getätigten Geschäfte zu<br />
verstehen, deren Risiken zu beurteilen und<br />
nötigenfalls Änderungen in der Geschäftsführung<br />
durchzusetzen. Dagegen wird sicher<br />
niemand etwas sagen wollen. Das<br />
heißt, dass die geforderte Sachkunde institutsbezogen<br />
zu beurteilen ist. Allerdings sehen<br />
wir, dass auch kleine Institute komplexe<br />
Geschäfte tätigen können. Voraussetzung<br />
sind zumindest allgemeine Kenntnisse in<br />
wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen.<br />
Die erforderlichen Kenntnisse können – sofern<br />
sie zum Zeitpunkt der Bestellung nicht<br />
vorhanden sind – auch nach der Bestellung<br />
zum Aufsichtsrat durch ein Qualifizierungsprogramm<br />
erworben werden. Dieses sollte<br />
an der Größe und Komplexität des jeweiligen<br />
Instituts ausgerichtet sein. Hier gibt es ja<br />
zahlreiche Angebote, auch bei den Regionalverbänden.<br />
Die BaFin kann Aufsichtsräte abberufen?<br />
Rainer Behle: Das ist richtig, ist aber bisher<br />
nur in wenigen Fällen geschehen. Diese<br />
Möglichkeit kann dann greifen, wenn ein<br />
Aufsichtsrat nicht sachkundig oder persönlich<br />
unzuverlässig ist. Gleiches gilt, wenn er<br />
trotz Verwarnung durch die BaFin nicht alles<br />
Erforderliche tut, um die Beseitigung<br />
festgestellter Verstöße zu veranlassen, oder<br />
wenn ihm wesentliche Verstöße des Unternehmens<br />
gegen die Grundsätze einer ordnungsgemäßen<br />
Geschäftsführung verborgen<br />
geblieben sind, weil er seine Überwachungsfunktion<br />
sorgfaltswidrig ausge-<br />
übt hat. Das Thema Interessenkonflikte bei<br />
Aufsichtsratsmitgliedern, das in Zusammenhang<br />
mit der Zuverlässigkeit aufgeworfen<br />
wird, ist nicht leicht zu greifen. Wir wollen<br />
mit diesem Thema den Gedanken der<br />
Unabhängigkeit der Aufsichtsratsarbeit einbringen,<br />
der ja auch international diskutiert<br />
wird. Ein Aufsichtsrat, der Geschäftsbeziehungen<br />
aus denen sich eine wirtschaftliche<br />
Abhängigkeit ergibt, zu dem Institut unterhält,<br />
oder dessen Kredit ausfallgefährdet ist,<br />
der kann nicht mehr unabhängig kontrollieren.<br />
Um die Zuverlässigkeit von Aufsichtsräten<br />
auch während der Mandatszeit<br />
zu überwachen, sind die Organkredite im<br />
Sinne einer Risikoeinheit zu prüfen, die sowohl<br />
Privat- und Unternehmenskredite des<br />
Aufsichtsrats als auch die Kredite an nahe<br />
Angehörige einschließt. Wir fokussieren<br />
uns dabei auf die anmerkungsbedürftigen<br />
Organkredite. So muss nicht über jeden Organkredit<br />
berichtet werden. Es ist aber noch<br />
nicht abzusehen, was international aus diesem<br />
Thema wird, denn die EBA hat auch<br />
hier Ermächtigungen. Wir werden uns bei<br />
der Auswertung der Prüfungsberichte der<br />
Jahresabschlussprüfungen <strong>2012</strong> ein Bild davon<br />
machen, ob die mit dem Institut der<br />
Wirtschaftsprüfer vereinbarte Vorgehensweise<br />
den bankaufsichtlichen Erfordernissen<br />
entspricht.<br />
Gibt es noch weitere Aspekte?<br />
Rainer Behle: Ein Aufsichtsrat muss in<br />
ausreichendem Maße zeitlich verfügbar<br />
sein und er muss sich einen angemessenen<br />
Zeitraum auf die Sitzungen vorbereiten<br />
können. Tischvorlagen, die noch recht oft<br />
vorkommen, darf es nur noch in begründeten<br />
Ausnahmefällen geben.<br />
Was kommt im Zuge der CRD-IV-Umsetzung<br />
noch auf die Banken zu?<br />
Rainer Behle: Neu ist zum Beispiel, dass<br />
das Institut die Aufsichtsorgane fördern<br />
muss. Dem Aufsichtsrat muss demnach die<br />
Möglichkeit gegeben werden, sich einzuarbeiten<br />
und sich fortzubilden. Ferner werden,<br />
je nach Größe und Komplexität der<br />
Bank und je nach Größe des Aufsichtsrats,<br />
die Institute über die Bildung von Aus- ><br />
12 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>
Hintergrund & Analyse<br />
><br />
schüssen des Aufsichtsrats zu entscheiden<br />
haben, zum Beispiel, ob ein Risikoausschuss,<br />
ein Prüfungsausschuss oder ein<br />
Vergütungskontrollausschuss eingerichtet<br />
werden soll.<br />
Ist zudem durch die ebenfalls gerade veröffentlichte<br />
EBA-Guideline mit weiteren Änderungen<br />
zu rechnen?<br />
Rainer Behle: Die EBA hat am 22. November<br />
<strong>2012</strong> „Leitlinien zur Bewertung der<br />
Eignung von Geschäftsleitern, Mitgliedern<br />
von Aufsichtsorganen und der oberen Leitungsebene“<br />
veröffentlicht. Diese richten<br />
sich sowohl an die zuständigen Aufsichtsbehörden<br />
als auch an die betroffenen Institute.<br />
Die EBA-Guidelines machen Vorgaben<br />
für die Eignungsbewertung von<br />
Geschäftsleitern, Mitgliedern von Aufsichtsorganen<br />
sowie Personen, die leitende<br />
Tätigkeiten ausüben. Diese betreffen<br />
vor allem den Prozess der Eignungsbewertung,<br />
deren Kriterien und die zu beachtenden<br />
Minimalanforderungen. Die geltenden<br />
Anforderungen nach dem KWG und<br />
dem gerade aktualisierten „Merkblatt zur<br />
Kontrolle der Mitglieder von Verwaltungsund<br />
Aufsichtsorganen“ decken bereits einen<br />
Großteil dieser Leitlinien ab. Noch offene<br />
Punkte werden durch die einschlägigen<br />
Vorschriften im Entwurf des<br />
CRD IV-Umsetzungsgesetzes adressiert.<br />
Die Leitlinien stehen allerdings noch unter<br />
einem Überprüfungsvorbehalt nach Vorliegen<br />
der finalisierten CRD IV.<br />
Führt uns eine immer engere und teurere<br />
Kontrolle weiter?<br />
Rainer Behle: Für mich steht fest, dass<br />
auch Deregulierung ein Schritt in die falsche<br />
Richtung war. Der Gesetzgeber hat auf<br />
<strong>RWGV</strong>-Regionaltagungen für Bankaufsichtsräte 2013<br />
• 07.05.2013: RWGA in Forsbach<br />
• 23.05.2013: Hotel Weissenburg in Billerbeck<br />
• 27.05.2013: Parkhotel Gütersloh in Gütersloh<br />
die Erkenntnisse aus der Finanzmarktkrise<br />
reagiert und die identifizierten Lücken im<br />
Aufsichtsrecht geschlossen. Dass aber das<br />
Geschäftsmodell stimmen muss, damit sich<br />
eine Bank im Wettbewerb behaupten kann,<br />
darin stimme ich mit Ihnen überein. Die<br />
Aufsichtsräte sind also gut beraten, von der<br />
Geschäftsleitung eine nachhaltige Geschäftsstrategie<br />
einzufordern, in der die Ziele<br />
des Instituts für jede wesentliche Geschäftsaktivität<br />
und die Maßnahmen zur<br />
Einreichung dieser Ziele dargestellt werden.<br />
Die Fragen stellten Reinhard Bock-Müller<br />
und Wolfgang Koschny. Der Text ist zuerst erschienen<br />
im „Geno-Graph“ des BWGVs.<br />
Die Veranstaltungen finden jeweils in der Zeit von 16.00 Uhr bis 19.00 Uhr statt.<br />
Informationen bei Hans-Josef Heuter, hans-josef.heuter@rwgv.de<br />
Anzeige<br />
Bekanntmachung zur Wahl der Vertreterversammlung<br />
Der Wahlausschuss der Raiffeisen-Bank Eschweiler eG hat am 12. November <strong>2012</strong> die Wahlliste zur Vertreterversammlung erstellt.<br />
Diese Liste liegt zusammen mit der Wahlordnung ab dem 14. Januar 2013 für die Dauer von zwei Wochen in sämtlichen Geschäftsstellen<br />
der Bank zur Einsichtnahme durch alle Mitglieder aus.<br />
Die Wahlliste enthält die Namen der Kandidaten für die Wahl von 80 Vertretern und 7 Ersatzvertretern zur Vertreterversammlung.<br />
Gemäß § 4 der Wahlordnung können weitere Listen innerhalb von zwei Wochen nach Ablauf der Auslegefrist eingereicht werden.<br />
Diese Listen müssen von mindestens 150 Mitgliedern unserer Genossenschaft unterzeichnet sein (§ 3 der Wahlordnung) und die<br />
übrigen Voraussetzungen gemäß Satzung und Wahlordnung erfüllen.<br />
Sollten keine weiteren Listen eingereicht werden, findet die Wahl zur Vertreterversammlung statt am Donnerstag, dem 2. Mai 2013,<br />
von 8.15 Uhr bis 12.45 Uhr sowie von 14.15 Uhr bis 17.30 Uhr in unserer Hauptstelle, Franzstraße 8-10, 52249 Eschweiler.<br />
Wahlberechtigt sind alle Mitglieder unserer Genossenschaft, die bis zum Tage der Veröffentlichung dieser Bekanntmachung in die<br />
Liste der Mitglieder eingetragen sind. Die Wahl erfolgt durch Stimmzettel, die zu den Wahlzeiten zur Verfügung gestellt werden. Briefwahl<br />
ist zulässig; Unterlagen hierzu können bis spätestens eine Woche vor dem Wahltermin bei der Innenrevision in unserer Hauptstelle,<br />
Franzstraße 8-10, 52249 Eschweiler, angefordert werden und müssen bis zum Ablauf der genannten Wahlzeit eingegangen sein.<br />
Eschweiler, den 10. Januar 2013<br />
Der Wahlausschuss der<br />
Raiffeisen-Bank Eschweiler eG<br />
gez. Franz-Josef Hilgers<br />
(Vorsitzender)
Hintergrund & Analyse<br />
Eine Mitarbeiterbefragung verschafft Klarheit<br />
Die RWGA führt strategieorientierte Mitarbeiterbefragungen durch und begleitet den anschließenden<br />
Umsetzungsprozess.<br />
Münster/Forsbach. Das Angebot an qualifizierten<br />
Fachkräften nimmt ab und zusätzlich<br />
schlägt der demografische Faktor<br />
zu. Umso wichtiger für die Genossenschaften<br />
vor Ort, nicht nur für ihre Mitglieder<br />
und Kunden, sondern auch für ihre Mitarbeiter<br />
ein attraktiver Partner zu sein.<br />
Unternehmen brauchen Rückmeldeprozesse.<br />
Die Mitarbeiter an der Basis wissen, was<br />
in der täglichen Arbeit gut läuft und wo es<br />
hakt. Eine Mitarbeiterbefragung macht die<br />
Unternehmenskultur transparent, indem<br />
sie aufzeigt, wie die Mitarbeiter das Unternehmen<br />
heute wahrnehmen. Die Zeiten, in<br />
denen durch eine Mitarbeiterbefragung nur<br />
ein Stimmungsbild erhoben wurde und die<br />
Ergebnisse dann in der Schublade landeten,<br />
sind vorbei. Kontinuierliche Qualitätsarbeit<br />
ist keine Eintagsfliege, sondern ein<br />
andauernder, partizipativer und überlebenswichtiger<br />
Prozess für die Organisation.<br />
Immer mehr Führungskräfte nutzen die<br />
Mitarbeiterbefragung daher auch als Ausgangspunkt<br />
für zukunftsweisende Verbesserungsprozesse.<br />
Insofern ist eine Mitarbeiterbefragung<br />
und die Auswertung ihrer<br />
Ergebnisse auch immer ein erster Schritt für<br />
strukturelle und effektive Veränderungen<br />
im Unternehmen.<br />
Vor dem Hintergrund der jeweiligen Unternehmensstrategie<br />
und den daraus abgeleiteten<br />
Zielen erarbeiten Berater der RWGA<br />
einen individuellen Fragenkatalog. In Zusammenarbeit<br />
mit dem Unternehmen „perbilty“<br />
werden die Befragungsmedien vorbereitet<br />
und die Befragung organisiert. Nach<br />
der sogenannten Feldphase werden die<br />
Auswertung erstellt und die Ergebnisse,<br />
auch im Hinblick auf mögliche Handlungsoptionen,<br />
besprochen. Im Anschluss besteht<br />
die Möglichkeit der Begleitung eines<br />
Umsetzungsprozesses durch die RWGA.<br />
Es stehen umfangreiche Befragungskomplexe<br />
zur Auswahl, um damit relevante<br />
Aussagen zum Beispiel zu den folgenden<br />
Themen zu erhalten:<br />
• Ziele, Strategie und Werte (Kultur)<br />
• Führung und Zusammenarbeit mit<br />
anderen Bereichen und im Team<br />
• Kundenorientierung und Vertriebskultur<br />
Musterprozess Mitarbeiterbefragung …<br />
… mit anschließender Umsetzungsbegleitung<br />
Prozessbegleitung<br />
Umsetzungsbegleitung<br />
Expertenberatung<br />
Vorbereitung Durchführung Analyse Kommunikation<br />
Baustein<br />
1<br />
• Betriebsklima<br />
(Kommunikation und Vertrauen)<br />
• Persönliche und berufliche Perspektiven<br />
(Mitarbeiterqualifikation)<br />
• Image des Arbeitgebers /<br />
Work-Life-Balance<br />
• Mitarbeiteridentifikation, -engagement<br />
und -bindung<br />
T1<br />
Baustein<br />
2<br />
T2<br />
Baustein<br />
3<br />
T3<br />
Spezielle Beratungsmaßnahmen<br />
Baustein<br />
4<br />
Um Impulse für die Zielerreichung „Nr. 1<br />
in Mitarbeiteridentifikation und -qualität“<br />
zu setzen, hat der Fachrat Personal des<br />
BVRs einen Fragenkatalog für Mitarbeiterbefragungen<br />
initiiert. Dieses Instrument<br />
wurde unter wissenschaftlicher Begleitung<br />
in Zusammenarbeit mit den genossenschaftlichen<br />
Verbänden, Akademien und<br />
Beratungsgesellschaften entwickelt und<br />
ergänzt bereits bestehende Befragungstools.<br />
Die Erhebung ermöglicht es, mit Hilfe<br />
einer Mitarbeiterbefragung Indizes zur<br />
Mitarbeiteridentifikation und -bindung<br />
sowie zum Engagement der Mitarbeiter im<br />
jeweiligen Hause zu ermitteln. In erster Linie<br />
soll die Erhebung einer bankindividuellen<br />
Standortbestimmung dienen. Durch<br />
den Einsatz der Indizes und in Kombination<br />
mit bestehenden Instrumenten erhalten<br />
die Unternehmen Hinweise auf mögliche<br />
Handlungsfelder im Bereich der<br />
Mitarbeiterbindung. Die Indizes können<br />
auch als Kennzahl für eine Balanced<br />
Scorecard (Mitarbeiterperspektive) genutzt<br />
werden.<br />
Informationen bei:<br />
T4<br />
Ergebnis<br />
WS<br />
Baustein<br />
5<br />
Stefan Müller,<br />
Berater<br />
Personalmanagement bei<br />
„LIW Beratung & Training“<br />
(strategischer Partner der<br />
RWGA)<br />
Kirsten Povlsen,<br />
Leiterin<br />
<strong>RWGV</strong>-Marktforschung,<br />
0251 7186-5122,<br />
Kirsten.Povlsen@rwgv.de<br />
sowie im Internet unter<br />
www.rwga.de<br />
14 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>
Hintergrund & Analyse<br />
Mit „VR Entscheider“ in die Zukunft<br />
Nachgefragt bei: Michael Henrich, Vertriebsvorstand der VR-LEASING AG<br />
Michael Henrich<br />
Nach eigenem Bekunden nimmt die neue<br />
VR LEASING derzeit wieder an Fahrt auf –<br />
wohin geht denn die Reise?<br />
Michael Henrich: Wir richten uns zu 100<br />
Prozent auf das gemeinsame Geschäft mit<br />
den Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
und deren gewerblichen Kunden aus. Zu<br />
unserem wichtigsten Credo, der Kundenfreundlichkeit,<br />
gehören vor allem bedienerfreundliche<br />
Prozesse und konkreter<br />
Nutzen für die Banken.<br />
Welche Rückmeldungen bekommen Sie von den Volksbanken und<br />
Raiffeisenbanken zu Ihrem Versprechen, die engere Zusammenarbeit<br />
zu forcieren?<br />
Michael Henrich: Dort wird das sehr begrüßt. Die Kreditgenossenschaften<br />
dürfen ja auch von uns erwarten, dass wir uns auf sie ausrichten.<br />
Und Produkte sowie Dienstleistungen anbieten, die es ihnen<br />
ermöglichen, ihre Kunden umfassend und bedarfsgerecht zu<br />
bedienen. Aus der Kritik, aber auch dem Lob, haben wir viel gelernt<br />
und sind derzeit dabei, nach und nach unsere Prozesse zu verändern.<br />
Der VR Entscheider hat im September <strong>2012</strong> den bisherigen Scorer im<br />
Angebots- und Genehmigungsverfahren der VR LEASING ablöst. Inwieweit<br />
unterstützt der VR Entscheider Sie bei der Einlösung des Versprechens?<br />
Michael Henrich: Zunächst durch eindeutige und schnelle Kreditentscheidungen.<br />
Obendrein ist er so benutzerfreundlich wie nie<br />
zuvor. Seit der Einführung im September wird er erfolgreich bei den<br />
Volksbanken und Raiffeisenbanken eingesetzt. Und bereits sehr<br />
rege genutzt. Dabei möchte ich es nicht unerwähnt lassen, dass<br />
auch wir als VR LEASING durch eindeutige und schnelle Entscheidungen<br />
profitieren, da wir effizienter werden und damit wettbewerbsfähig<br />
bleiben.<br />
Erklären Sie uns doch kurz, wie der VR Entscheider arbeitet.<br />
Michael Henrich: Der bisherige Scorer ist vom VR Entscheider im<br />
Angebots- und Genehmigungsverfahren abgelöst worden. Damit haben<br />
wir auch die Bewertungskriterien und Messgrößen in den Scorecards<br />
erweitert und entsprechend der gültigen regulatorischen Anforderungen<br />
aktualisiert. Eine der wichtigsten Änderungen ist, dass<br />
wir nun in einzelne Kundensegmente unterscheiden können. Diese<br />
neuen Scorecards versetzen uns in die Lage, Freiberufler, Gewerbetreibende<br />
und Kapitalgesellschaften differenziert zu bewerten. Für<br />
die Entscheidungen relevant sind letztendlich die Bonität der jeweiligen<br />
Kunden, die eigenen Erfahrungen bei Bestandskunden, die<br />
Werthaltigkeit sowie die Wiedervermarktungschancen des finanzierten<br />
Objekts und die Vertragsgestaltung.<br />
Wo liegen die Vorteile für die Banken, die Kunden und die VR LEA-<br />
SING? Was kann der VR Entscheider, was der bisherige Scorer nicht<br />
konnte?<br />
Michael Henrich: Es gibt viele Vorteile. Wichtigster Punkt ist, dass<br />
die Beraterinnen und Berater in den Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
mit dem VR Entscheider sehr schnell qualifizierte Entscheidungen<br />
erhalten. Das betrifft in gleichem Maße Bestandskunden<br />
als auch Neukunden. Die Bewertung konzentriert sich auf den regional<br />
verwurzelten Mittelstand: unsere Zielgruppe im Firmenkundengeschäft.<br />
Gleichzeitig gab es Neuerungen in VR-LeasyOnline:<br />
Durch die automatische Speicherung der Kontaktdaten, die Vereinfachung<br />
der Lieferantenerfassung und Erhöhung der Kalkulationsvarianten<br />
in einem Fenster von drei auf fünf bietet VR LeasyOnline<br />
nun einen höheren Komfort. Durch die obligatorische Bearbeitungsgebühr<br />
und die direkte Berücksichtigung des Sonderbonus in<br />
der Provision sind die Provisionen höher. Privatkundenangebote<br />
entfallen völlig, da sie keine Relevanz mehr hatten. Die Entscheidung<br />
selbst ist nun wesentlich klarer: Der VR Entscheider gibt deutlich<br />
mehr auflagenfreie Zusagen. Dadurch nimmt der Rücksprachebedarf<br />
ab. Auch die „Gelb-Entscheidungen“, also Entscheidungen,<br />
die eine Portion Bauchgefühl verlangen, sind weniger geworden.<br />
Aufgrund unserer risikobewussten Geschäftspolitik gibt es<br />
geringfügig mehr „Rot-Entscheidungen“. Dies alles bedeutet eine<br />
leichtere Abwicklung direkt vor Ort in der Volksbank Raiffeisenbank<br />
sowie eine einfachere Kommunikation gegenüber dem Kunden.<br />
Außerdem – das möchte ich hier ganz klar hervorheben – gibt<br />
es mehr Provisionen für die Banken. Sie machen mehr Geschäft mit<br />
uns, deshalb konnten wir im Vergleich zum Vorjahr bereits 50 Prozent<br />
mehr an Provisionen ausschütten.<br />
Sie unterteilen in Kundensegmente, warum?<br />
Michael Henrich: Weil jedes Segment auch unterschiedliche Risiken<br />
hat und nicht alles über einen Kamm geschert wird. So können<br />
bei Freiberuflern zum Beispiel deutlich mehr auflagenfreie Zusagen<br />
erreicht werden als bei Gewerbetreibenden. Und dies kann<br />
eine Volksbank oder Raiffeisenbank direkt nutzen, um gezielt Neugeschäft<br />
zu machen.<br />
Haben Sie den VR Entscheider in Kooperation beziehungsweise mit<br />
Unterstützung von Primärbanken erarbeitet?<br />
Michael Henrich: Ja, das haben wir. Doch nicht nur im Rahmen<br />
der Etablierung des VR Entscheiders sind wir für konstruktive Hinweise<br />
dankbar. Für uns sind die Rückmeldungen der Volksbanken<br />
und Raiffeisenbanken zu unseren Produkten und Prozessen jederzeit<br />
wichtig. Sie sind nun unsere einzigen Vertriebspartner, deshalb<br />
muss es dort flutschen – um es etwas flapsig zu sagen –, damit wir<br />
die Volksbanken und Raiffeisenbanken tatkräftig dabei unterstützen<br />
können, Mittelstandsfinanzier Nr. 1 zu werden. Daher befragen<br />
wir unsere Banken auch regelmäßig und arbeiten derzeit an einer<br />
unmittelbaren Schnellbewertung nach jedem Geschäftsabschluss.<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />
15
Aus dem Verbund<br />
Blick hinter die Kulissen<br />
GAD unterstützt Schüler beim Innovationsspiel „Jugend denkt Zukunft“.<br />
In Gruppenarbeit bereiteten die jungen Leute sich auf das Innovationsspiel am Abschlusstag vor.<br />
Münster. 17 Schüler des Wilhelm-Hittorf-Gymnasiums und des<br />
Geschwister-Scholl-Gymnasiums aus Münster durften kürzlich<br />
hinter die Kulissen der GAD blicken, um anschließend die im Rahmen<br />
des Innovationsspiels „Jugend denkt Zukunft“ gewonnenen<br />
Eindrücke und Ideen zu präsentieren. Dabei setzten sich die Jugendlichen<br />
zum Beispiel mit der Präsentation der GAD im Social<br />
Net auseinander, gaben Tipps für eine mögliche Präsenz auf Facebook<br />
und entwickelten sogar einen eigenen Zeichentrickfilm, der<br />
ansprechend und einfach erzählt, wie das Tätigkeitsfeld der GAD<br />
aussieht. Das Video ließe sich über Youtube schnell im Web verbreiten<br />
und den Bekanntheitsgrad der GAD steigern, so die Idee der<br />
Schüler. Auch über mögliche Recruiting-Maßnahmen<br />
für Auszubildende<br />
machten sich die jungen Leute Gedanken.<br />
„Wir haben viele wichtige<br />
Impulse erhalten, wie wir junge Leute<br />
noch besser erreichen und für unser<br />
Unternehmen gewinnen können“, bedankte<br />
sich Susanne Höfer, Leiterin<br />
Personalentwicklung in der GAD, im<br />
Rahmen der Abschlussveranstaltung<br />
bei den Teilnehmern. Auch die Jugendlichen<br />
haben einiges mitgenommen.<br />
„Meine Erwartungen wurden<br />
noch übertroffen“, so ein Schüler. „Ich<br />
weiß jetzt, was die GAD macht und<br />
dass sie ein attraktiver Arbeitgeber<br />
ist“, sagt eine Schülerin. Auch die Lehrer<br />
und Eltern, die bei der Abschlussveranstaltung<br />
die Präsentation der<br />
15- bis 17-Jährigen verfolgt haben,<br />
waren begeistert. „Ich habe meine<br />
Schüler einmal von einer ganz anderen<br />
Seite kennengelernt“, freute sich<br />
ein Lehrer. „Jugend denkt Zukunft“ ist eine Initiative der Wirtschaft<br />
und richtet sich an Schüler aller Schultypen der Jahrgangsstufen<br />
neun bis zwölf. Bei dem Projekt engagieren sich Unternehmen als<br />
Paten für Schulen und begleiten das jeweilige Innovationsspiel. In<br />
nur fünf Tagen entwickeln Jugendliche mit und in Unternehmen<br />
Produkte und Dienstleistungen für die Welt von morgen und erleben<br />
Innovationsprozesse hautnah. Die UNESCO hat „Jugend denkt<br />
Zukunft“ zum offiziellen Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige<br />
Entwicklung“ ernannt. Gefördert wird das Innovationsspiel<br />
von der Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen der Bundesagentur<br />
für Arbeit.<br />
easyCredit setzt auf „Service Excellence“ und Kundenbegeisterung<br />
Nürnberg. easyCredit wurde jetzt als erstes<br />
Unternehmen durch die DQS GmbH<br />
für die erfolgreiche Umsetzung der neuen<br />
und branchenübergreifenden Spezifikation<br />
DIN SPEC 77224 „Erzielung von Kundenbegeisterung<br />
durch Service Excellence“<br />
ausgezeichnet. Das Besondere: Die<br />
TeamBank AG erreichte mit ihrem Konsumentenkredit<br />
easyCredit auf Anhieb die<br />
höchste Bewertungsstufe „Platin“ und<br />
steht laut DQS-Auditoren für gelebtes Begeisterungsmanagement.<br />
„Wir schätzen diese Auszeichnung sehr.<br />
‚Service Excellence‘ und Kundenbegeisterung<br />
sind die wichtigsten Indikatoren für<br />
unseren langfristigen Unternehmenserfolg“,<br />
erklärt Christian Polenz, Vorstand<br />
der TeamBank. Für die Auditoren der<br />
DQS GmbH sind auch die strategische<br />
Ausrichtung der Unternehmensführung,<br />
der Teamgeist im Unternehmen sowie das<br />
gesellschaftliche Engagement der Team-<br />
Bank in einem hohen Maße anerkennenswert.<br />
geno kom erweitert Angebot zur Erstellung von Geschäftsberichten<br />
Münster. Die geno kom Werbeagentur GmbH mit Sitz in Münster<br />
hat mit dem Start der Berichtssaison <strong>2012</strong>/2013 ihr Leistungsportfolio<br />
erweitert: Neben individuellen Berichten werden ab sofort<br />
auch Halbstandards angeboten. Vordefinierte Layouts stehen<br />
als umfangreiche mehrseitige Dokumentation oder als Kurzbericht<br />
zur Verfügung. Verschiedene attraktive Titellayouts und bereits<br />
fertiger Content für Einzelseiten komplettieren das Angebot.<br />
www.geno-kom.de<br />
16 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>
Aus dem Verbund<br />
Union Investment: „An den Aktienmärkten ist noch Luft nach oben.“<br />
Frankfurt. Die Bereitschaft zu mehr Risiko<br />
in der Kapitalanlage wird sich 2013<br />
auszahlen. Nach Einschätzung von Jens<br />
Wilhelm, der im Vorstand von Union Investment<br />
die Anlagestrategie verantwortet,<br />
haben sich die Rahmenbedingungen<br />
im Vergleich zu Anfang <strong>2012</strong> deutlich verbessert.<br />
„Die systemischen Risiken sind<br />
nun erst mal vom Tisch, auch wenn die<br />
Krisen in der Welt längst nicht gelöst<br />
sind.“ Allerdings werde es einige Zeit dauern,<br />
bis die Belastungen abgearbeitet sei-<br />
Jens Wilhelm<br />
en. Deshalb wachse die Weltwirtschaft auch 2013 langsamer als in<br />
der Vergangenheit. Mit Blick auf die Kapitalmärkte ist Wilhelm<br />
zuversichtlich, dass weitere Schritte in der Krisenbewältigung honoriert<br />
werden: „Davon können insbesondere risikoreichere Anlagen<br />
profitieren.“ Positiv beurteilt Wilhelm die Maßnahmen zu<br />
Lösung der Eurostaatenkrise: „Die EZB treibt die Rettung voran,<br />
auch wenn dies nicht ihrem Ursprungsauftrag entspricht.“ Mit ihren<br />
Interventionen habe sie für deutliche Entspannung an den Kapitalmärkten<br />
gesorgt und der Politik den nötigen Spielraum verschafft,<br />
einen belastbaren Rettungsmechanismus aufzubauen.<br />
Jetzt müsse man den klaren Willen zeigen, die eigentliche Ursache,<br />
nämlich die Konstruktionsfehler der Eurozone, zu beheben<br />
und eine echte Wirtschafts- und Fiskalunion zu institutionalisieren.<br />
„Das braucht allerdings noch einige Jahre, und die größte Gefahr<br />
ist, dass der Reformwille erlahmt, sobald der Finanzmarktstress<br />
nachlässt“, so Wilhelm. Dass die Regierungen der<br />
Peripherieländer ihren Beitrag zur Lösung der Krise leisten, steht<br />
für ihn außer Frage. Vor allem Irland sei ein positives Beispiel für<br />
die fortschreitende Restrukturierung. Allerdings seien die Rahmenbedingungen<br />
dort auch deutlich besser als in den anderen<br />
Krisenländern. Neben der Euroschuldenkrise sieht Wilhelm im<br />
Abbau der globalen Ungleichgewichte die größten Belastungen<br />
für die Weltwirtschaft: „Wir bleiben für die nächsten Jahre bei einem<br />
schwachen und anfälligen Wachstumspfad von 3 bis 3,5 Prozent<br />
in der Welt.“ Wachstumsimpulse kämen aus China, wo Zuwachsraten<br />
von über acht Prozent zu erwarten seien. Für die USA<br />
rechnet er mit 2,2 Prozent. Die Eurozone werde sich bei etwa 0,2<br />
Prozent Wachstum stabilisieren. „Das heißt auch, dass es kurzfristig<br />
keine Gefahr steigender Inflationsraten gibt und die Notenbanken<br />
genug Raum haben, mit ihrer Niedrigzinspolitik fortzufahren.“<br />
Die Sorge, dass die Inflation wegen der Krisenbekämpfung<br />
insbesondere in der Eurozone steigt, hält er für unbegründet. Die<br />
EZB habe den Banken zwar viel Liquidität zur Verfügung gestellt,<br />
diese sei in der realen Wirtschaft aber nicht angekommen. Ab Jahresbeginn<br />
2013 hätten die Banken sogar erstmals wieder die Möglichkeit,<br />
Liquiditätsspritzen zurückzugeben, und in den Kerneuroländern<br />
sei damit auch zu rechnen. „Dann wird auch die Angst<br />
vor überschüssigem Geld langsam wieder zurückgehen“, so der<br />
Anlagestratege.<br />
Angesichts dieser Rahmenbedingungen rechnet Wilhelm mit keinem<br />
schnellen Ende der Niedrigzinsphase: „Anleger müssen auch<br />
in den nächsten zwei Jahren mit historisch niedrigen Zinsen für<br />
sichere Anleihen rechnen.“ Das hohe Sicherheitsbedürfnis vieler<br />
Investoren verstärke diesen Trend. „Hier hat sich seit 2008 eine<br />
Schieflage aufgebaut. Alles, was als sicher gilt, ist inzwischen extrem<br />
teuer“, sagt der Vorstand. Das sei vor allem deshalb ein Risiko,<br />
weil die Renditen sicherer Anlagen deutlich unter der aktuellen<br />
Inflationsrate liegen. „Unter dem Strich bleibt ein realer Verlust,<br />
und das wird auch langsam den Anlegern bewusst“, so Wilhelm.<br />
Die „große Umschichtung“ in chancenreichere Investments könnte<br />
nach seiner Einschätzung schon 2013 beginnen: „Dann machen<br />
vor allem Aktien nochmals einen Satz nach oben.“<br />
DG VERLAG übernimmt „Dialogmarketing“ der VR-Marketing GmbH<br />
Wiesbaden. „Da wir Leistungen im Bereich<br />
Dialogmarketing als eine verbundstrategische<br />
Aufgabe sehen, die wir langfristig<br />
stärken und ausbauen möchten,<br />
haben wir beschlossen, das operative Geschäftsfeld<br />
„Dialogmarketing“ der VR-<br />
Marketing GmbH in den DG VERLAG zu<br />
integrieren“, so Peter Erlebach, Vorsitzender<br />
des Vorstandes des DG VERLAGES und<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrates der VR-<br />
Marketing GmbH. Umgesetzt wurde der<br />
Übergang des Geschäftsfeldes durch einen<br />
Betriebsteilübergang, in dessen Rahmen<br />
auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
des Geschäftsbereichs Dialogmarketing<br />
der VR-Marketing GmbH an den Standorten<br />
Wiesbaden und München in den DG<br />
VERLAG übernommen worden sind. Bei<br />
der VR-Marketing GmbH wurde bereits<br />
zum 1. Oktober <strong>2012</strong> der Liquidationsprozess<br />
eingeleitet.<br />
DRV beendet Bonner Ära<br />
Bonn/Berlin. Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat seine<br />
Bonner Geschäftsstelle an der Adenauerallee 127 geschlossen.<br />
Damit ist der Umzug nach Berlin, der in Etappen und abteilungsweise<br />
erfolgte, abgeschlossen. Die wertvollen Archiv- und Bibliotheksbestände<br />
wurden von der Stiftung GIZ – Genossenschaftshistorisches<br />
Informationszentrum übernommen. Die Liegenschaften<br />
haben die Bonner „Montag Stiftungen“ erworben, die<br />
dort weitere Büro- und Besprechungsräume einrichten. Es sei, so<br />
der DRV, damit unter anderem sichergestellt, dass die historische<br />
Fassade und der Schriftzug des Raiffeisenhauses erhalten blieben.<br />
„Die DRV-Ära am Rhein geht nach über 60 Jahren zu Ende. Für einen<br />
Bundesverband wie den DRV ist es im Interesse seiner Mitgliedsunternehmen<br />
wichtig, im engen Kontakt und Austausch mit<br />
der Politik, Administration und den Medien zu bleiben. Und das<br />
ist vorrangig in der Hauptstadt möglich“, betont Generalsekretär<br />
Dr. Henning Ehlers. Die Grundsteinlegung für das Raiffeisenhaus<br />
in der damaligen Koblenzer Straße erfolgte am 15. November 1951<br />
durch DRV-Präsident Dr. Andreas Hermes. Am 1. September 1952<br />
nahm der Genossenschaftsverband seine Arbeit in der Adenauerallee<br />
127 auf.<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />
17
Aus dem Verbund<br />
BAG: Problemkredit-Fachtagung NRW in Münster<br />
Münster. Erstmalig fand die Problemkredit-<br />
Fachtagung Nordrhein-Westfalen der BAG<br />
Bankaktiengesellschaft in den Räumen der<br />
WL BANK AG mit über 60 Teilnehmern aus<br />
der genossenschaftlichen FinanzGruppe<br />
statt. Themen des Tages: Sanierung und<br />
„ESUG“ (Gesetz zur weiteren Erleichterung<br />
der Sanierung von Unternehmen). Nach einer<br />
Begrüßung durch WL BANK-Vorstandssprecher<br />
Frank M. Mühlbauer gab Kornelis<br />
Goed, Geschäftsführer der Voyage Hotel Betriebs-GmbH<br />
einen Überblick über den<br />
deutschen Hotelmarkt und die spezifischen<br />
Probleme kleinerer Familienhotels. Dabei<br />
ging er insbesondere auf die Internetauftritte<br />
und die Buchbarkeit mittelständischer Hotelbetriebe<br />
ein. Andreas Bettelhäuser, Geschäftsführer<br />
der VR-MittelstandsBeratung<br />
GmbH, stellte einen erfolgreich begleiteten<br />
Sanierungsfall aus der Praxis vor. Plakativ<br />
und mit realen Daten des mittelständischen<br />
Unternehmens hob Bettelhäuser die Vorteile<br />
eines externen Unternehmensberaters bei<br />
der Erstellung von Sanierungskonzeptionen<br />
hervor. Professor Rolf Rattunde, Fachanwalt<br />
für Insolvenzrecht, schilderte schließlich mit<br />
Blick auf das „ESUG“ mögliche strafrechtliche<br />
Konsequenzen für Gläubigerbanken.<br />
Dabei warb er für eine aktive Nutzung der<br />
neuen Möglichkeiten im Rahmen einer Kundeninsolvenz,<br />
bei denen die Banken zum<br />
Beispiel als Mitglied eines Gläubigerausschusses<br />
über die Zukunft des krisenbedrohten<br />
Unternehmens mitentscheiden können.<br />
Udo Wittler und Monika Lösing, Vorstände<br />
der BAG, wiesen abschließend noch auf die<br />
vereinzelten Fallstricke des neuen Gesetzes<br />
sowie die besonderen Probleme im Rahmen<br />
eines Schutzschirmverfahrens hin und boten<br />
allen Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
die Unterstützung durch die BAG Bankaktiengesellschaft<br />
an.<br />
Nachwuchsjournalisten erlebten „Tag unter Genossenschaftlern“<br />
Foto: Rainer Stephan<br />
Viele Informationen und etwas Süßes in Form einer Tafel Schokolade erhielten die Teilnehmer eines Volontärseminars im Ostwestfälischen beim Besuch der<br />
Volksbank Bad Oeynhausen-Herford. Die größte Kreditgenossenschaft des Minden-Ravensberger Landes hat ihren Hauptsitz im Gebäude einer ehemaligen<br />
Schokoladenfabrik.<br />
Herford/Lage. Die Zeitungsredakteure von morgen schon heute mit<br />
Geschichte und Gegenwart der Genossenschaften vertraut machen<br />
– dieser Gedanke steht hinter den Volontärschulungen des <strong>RWGV</strong>s.<br />
Das Pressebüro Ostwestfalen-Hellweg etwa lädt dazu im jährlichen<br />
Wechsel den journalistischen Nachwuchs der beiden Bielefelder Regionalzeitungen<br />
„Neue Westfälische“ und „Westfalen-Blatt“ zu einem<br />
„Tag unter Genossenschaftlern“ ein. Als auskunftsfreudige Gastgeber<br />
präsentierten sich dabei in diesem Jahr die Volksbank Bad<br />
Oeynhausen-Herford und die Raiffeisen Lippe-Weser in Lage. In der<br />
Volksbank in Herford gingen die Volontäre gemeinsam mit Vorstandssprecher<br />
Andreas Kämmerling der Frage nach, was die Volksbanken<br />
von anderen Kreditinstituten unterscheidet und warum ausgerechnet<br />
sie sich in der gegenwärtigen Krise so gut behaupten<br />
konnten. Weitere wertvolle Informationen lieferten <strong>RWGV</strong>-Prüfungsteamleiter<br />
Dieter Schulz, der mit den Nachwuchsjournalisten<br />
etwas tiefer in eine Bankbilanz schaute, sowie Pressereferent Rainer<br />
Stephan, der die Verbreitung der genossenschaftlichen Idee in Ostwestfalen-Lippe<br />
in den Mittelpunkt seiner Ausführungen rückte.<br />
Nach einem gemeinsamen Mittagessen führte der Weg Gastgeber<br />
und Gäste zur Raiffeisen Lippe-Weser (RLW) im lippischen Lage.<br />
Hier informierte Vorstandsvorsitzender Karsten Reinkemeyer die Besucher<br />
bei einem Rundgang über das umfangreiche Waren- und<br />
Dienstleistungsangebot der RLW. In einer abschließenden Gesprächsrunde<br />
ging es unter anderem um die Agrarmärkte der Zukunft<br />
und den Umweltschutz. Exkursionen dieser Art zählten lange<br />
Zeit zum Standard-Ausbildungsprogramm der „Neuen Westfälischen“.<br />
Inzwischen hat die Redaktionsleitung andere Schwerpunkte<br />
gesetzt. „Der Tag unter Genossenschaftlern“, so Ausbildungsredakteur<br />
Kurt Ehmke am Ende der Tour, „wird aber weiter seinen festen<br />
Platz in unserem Ausbildungskalender behalten.“<br />
18 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>
Banken<br />
Fotos: Martin Meissner<br />
„Wie soll es mit Europa nach der Krise weitergehen?“, fragte FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher, der im Gespräch mit Maybritt Illner allerdings betonte, Zukunftsvisionen<br />
für den Kontinent zu vermissen.<br />
„Wir sind Deutschland.“<br />
Wirtschaftstag mit 3.200 geladenen Gästen im Kölner Staatenhaus<br />
Köln. Er ist kommunikativer Treffpunkt, Marktplatz für den Meinungsaustausch,<br />
Quelle der Inspiration und zugleich einer der Höhepunkte<br />
im Veranstaltungsprogramm des regionalen Finanzverbunds:<br />
der Wirtschaftstag der Volksbanken, Raiffeisenbanken,<br />
Spar- und Darlehnskassen in Rheinland und Westfalen. Mit großer<br />
Begeisterung waren die mittelständischen mittelständische Firmenchefs<br />
und Führungskräfte der Einladung in das Kölner Staatenhaus<br />
am rechten Rheinufer gefolgt. Neben einem glänzend aufgelegten<br />
Ex-Umweltminister Klaus Töpfer als Special Guest (siehe Seite 21)<br />
und zwei Talkrunden mit hochkarätigen Teilnehmern erlebten sie<br />
ein unterhaltsames Rahmenprogramm. Glanzpunkte setzten hier<br />
neben Trommlern und Kölner Straßenturnern (neudeutsch: Traceure)<br />
vor allem der Luftakrobat Noah, die Geigerin Anna Buning sowie<br />
der Diplomphysiker Vince Ebert, der einen naturwissenschaftlichen<br />
Vortrag zum Thema Nachhaltigkeit im Kabarettformat hielt. Der<br />
Wirtschaftstag in Rheinland und Westfalen hat sich in nur wenigen<br />
Jahren zu dem wohl größten Wirtschaftskongress seiner Art in Europa<br />
entwickelt.<br />
Europa war auch das Thema, das dem Wirtschaftstag <strong>2012</strong> seinen<br />
Stempel aufdrückte. Zwar lautete das offizielle Motto „Wir sind<br />
Deutschland – Innenansichten einer Nation“. Dass die Zukunft<br />
Deutschlands gleichwohl in Europa liegt und das deutsche Schicksal<br />
untrennbar mit dem europäischen verbunden ist, wurde spätestens<br />
am Ende der ersten Talkrunde deutlich. Moderiert von Maybritt Illner<br />
(ZDF) und Peter Großmann (WDR), diskutierten hier die Theologin<br />
Margot Käßmann, der Europaabgeordnete Alexander Graf<br />
Lambsdorff, FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher und Christoph<br />
Schmidt als Präsident des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung<br />
über die Frage „Die Euro-Vision – Wie viel Europa<br />
trägt die deutsche Wirtschaft?“<br />
Für Margot Käßmann drohen Begeisterung und Dankbarkeit der<br />
Deutschen für Europa in der gegenwärtigen Krise verloren zu gehen.<br />
Ihr Credo: mehr Zukunftszuversicht und mehr pro-europäisches<br />
Denken. Dann wird es den Euro auch im Jahr 2025 noch geben. Der<br />
FDP-Wirtschaftsexperte Graf Lambsdorff präsentierte sich in der<br />
Runde als ebenso überzeugter Europäer. Den eingeschlagenen Weg<br />
zur Stabilisierung der EU hielt er für wichtig und richtig. Eine der<br />
Kernbotschaften von Graf Lambsdorff: „27 Staaten leben in Frieden<br />
und lösen ihre Konflikte am Konferenztisch und nicht im Schützengraben.“<br />
„Wie soll es mit Europa nach der Krise weitergehen?“, fragte Frank<br />
Schirrmacher, der eine Zukunftsvision für den Kontinent vermisste.<br />
Nach Überzeugung des Publizisten duldet die Sache keinen Aufschub.<br />
Schirrmacher: „Wir haben noch bis zum Sommer Zeit, die<br />
><br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />
19
Banken<br />
Die 3.200 Gäste konnten sich persönlich ein Bild davon machen: Der Wirtschaftstag der rheinisch-westfälischen Kreditgenossenschaften ist kommunikativer<br />
Treffpunkt und Marktplatz für den Meinungsaustausch zugleich.<br />
><br />
Chancen zum Neuumbau von Europa zu nutzen.“ Für den Ökonomen<br />
Christoph M. Schmidt muss Europa seine Hausaufgaben vor<br />
allem auf wirtschaftlichem Gebiet machen. „Die Verschuldung gefährdet<br />
das Zusammenleben der Menschen in Europa“, meinte er.<br />
Deswegen müssten die Lasten gerecht verteilt und gemeinsam getragen<br />
werden. Schon der <strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzende Ralf W. Barkey<br />
hatte in seiner Begrüßungsansprache mahnende Worte zum Thema<br />
Europa gefunden. „Wir brauchen mehr Sachlichkeit und Augenmaß<br />
in der europäischen Diskussion“, sagte Barkey. Und an die Europapolitiker<br />
gerichtet forderte der <strong>RWGV</strong>-Chef dazu auf, nicht alle Banken<br />
in einen Topf zu werfen. Um die „vorbildliche und unverzichtbare<br />
Sicherungseinrichtung der Kreditgenossenschaften“ etwa dürfe<br />
nicht geschachert werden. Barkey: „Eine europäische Gleichschaltung<br />
von Risiken und Haftung würde den Zockern wieder Tür und<br />
Tor öffnen. Das würde der Unterschiedlichkeit der Bankenwelt nicht<br />
gerecht.“<br />
Der Wirtschaft der rheinisch-westfälischen Kreditgenossenschaften zählt zu<br />
den größten Wirtschaftskongressen in Europa.<br />
Heute mehr denn je seien Werte in der Wirtschaft gefragt seien Werte,<br />
wie sie die anwesenden Vertreter des Mittelstands aus Rheinland<br />
und Westfalen verkörperten, meinte Barkey und fügte wörtlich hinzu:<br />
„Mittelstand – das ist eine Haltung, eine Einstellung, eine Überzeugung.<br />
Das ist persönlicher Einsatz, Kreativität, persönliches Risiko,<br />
Haftung und persönlicher Erfolg.“<br />
Um den derzeit überaus populären und häufig bemühten Wert der<br />
Nachhaltigkeit ging es in der zweiten Talkrunde. Hier diskutierten<br />
der Arbeitswissenschaftler Hans-Jörg Bullinger von der Fraunhofer-<br />
Gesellschaft und der Experte für nachhaltige Unternehmensführung<br />
und Unternehmensberater Arved Lüth mit den drei Genossenschaftlern<br />
Uwe Berghaus (Vorstand WGZ BANK), Wilfried Hollmann (Vorstandsvorsitzender<br />
NOWEDA eG) und Hans-Josef Hilgers (Vorstandsvorsitzender<br />
RWZ Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG)<br />
über das Thema „Kleine Riesen – große Zwerge: Nachhaltigkeit als<br />
Maßstab für wirtschaftliches Handeln.“<br />
Für Hans-Jörg Bullinger hat Nachhaltigkeit neben der ökologischen<br />
Bedeutung auch eine ökonomische und eine soziale Komponente.<br />
Hans-Josef Hilgers verwies in der Diskussion auf erfolgreiche Anstrengungen<br />
des eigenen Unternehmens, Energieverbrauch und<br />
CO 2 -Ausstoß zu verringern. Wilfried Hollmann definierte Nachhaltigkeit<br />
als ein Geben und Nehmen und nannte als Beispiel die Mitnutzung<br />
des Firmengeländes als Sportplatz durch eine benachbarte<br />
Schule. Verhalten sich genossenschaftliche Unternehmen wie die<br />
NOWEDA oder die RWZ möglicherweise aufgrund ihrer Rechtsform<br />
nachhaltiger? „Nicht unbedingt“, meinte Arved Lüth. Doch seien Genossenschaften<br />
nah dran am Kunden. Und damit hätten sie die<br />
Chancen, insgesamt nachhaltiger zu wirtschaften. Für Uwe Berghaus<br />
steht dagegen zweifelsfrei fest: „Genossenschaften sind dem Thema<br />
verpflichtet. Sie haben die Nachhaltigkeit in ihren Genen.“<br />
Rainer Stephan, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro Ostwestfalen-Hellweg<br />
20 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>
Banken<br />
„Genossenschaften sind ein Gewinn“<br />
Klaus Töpfer zu Energiegenossenschaften und seiner Rolle als „ehrenamtlicher Botschafter<br />
der Energiewende“<br />
Köln. „Es wird immer gesagt, der Atomausstieg<br />
käme zu schnell. Wenn Sie aber in<br />
die Geschichte zurückblicken, dann sehen<br />
Sie, dass Deutschland schon im Jahre 2001<br />
zum ersten Mal aus der Kernenergie ausgestiegen<br />
ist.“ Professor Klaus Töpfer, Special<br />
Guest beim Wirtschaftstag der Volksbanken<br />
und Raiffeisenbanken in Köln,<br />
sieht die Diskussionen um die Energiewende<br />
gelassen. Immerhin hat er als zweiter<br />
Umweltminister (1987–1994) der Bundesrepublik<br />
seine ganz eigenen Erfahrungen<br />
mit der Nachhaltigkeit politischer<br />
Entscheidungen gemacht. Daher erinnerte<br />
er die Zuhörer daran, welche Pläne bereits<br />
zur Jahrtausendwende angesichts des Desasters<br />
in Tschernobyl geschmiedet worden<br />
waren: „Die damalige Regierung hat<br />
mit den Kernenergie nutzenden Unternehmen<br />
ein Vertrag abgeschlossen. Unter diesem<br />
Vertrag stehen sieben Unterschriften:<br />
die des damaligen Kanzlers Schröder, des<br />
Wirtschaftsministers Müller und von Umweltminister<br />
Trittin. Und dann stehen<br />
noch die Unterschriften der Vorstandsvorsitzenden<br />
der vier in Deutschland Kernenergie<br />
betreibenden Unternehmen darunter.“<br />
Beschlossen worden sei ein Ausstieg<br />
bis zur Mitte des kommenden Jahrzehnts.<br />
„Also in etwa derselben Zeitspanne, für die<br />
man sich jetzt auch entschieden hat“, so<br />
Töpfer.<br />
Auch wenn Töpfers Ministerjob bereits<br />
längst ein anderer Politiker übernommen<br />
hat, so hat dieser damals wie heute den<br />
Blick des Insiders: „Ich war fast acht Jahre<br />
lang für 23 deutsche Kernkraftwerke verantwortlich.<br />
Das Umweltministerium, das<br />
ich geleitet habe, ist das Ministerium für<br />
Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.<br />
Ich bin bis zum heutigen Tag davon<br />
überzeugt, dass diese Kernkraftwerke sicher<br />
und verantwortungsvoll betrieben<br />
worden sind – und auch jetzt noch betrieben<br />
werden“, so Töpfer, der deutlich machte,<br />
dass dies auch eine der wichtigsten Voraussetzungen<br />
dafür sei, aus der Atomkraft<br />
auszusteigen: „Man kann auch ein Kernkraftwerk<br />
nicht erst dann abschalten, wenn<br />
es unsicher geworden ist. Diese Maschinen<br />
muss man abschalten, wenn sie noch ganz<br />
sicher sind.“ Alle AKWs abschalten? Töpfer<br />
Ex-Umweltminister Professor Klaus Töpfer: „Ich bin in der Zwischenzeit so etwas wie ehrenamtlicher<br />
Botschafter der Energiewende geworden.“<br />
ist skeptisch: „Ich stelle mir immer vor,<br />
dass neun Milliarden Menschen nur mit<br />
fossilen Energien versorgt werden müssten.<br />
Das werden wir nicht schaffen. Also ist<br />
doch die Frage rein ökonomisch berechtigt:<br />
Welche dieser Energietechniken sind<br />
denn globalisierungsfähig?“ Und: Welche<br />
Technik könne verantwortlich genutzt werden?<br />
„In solchen Staaten, in denen wir eine<br />
sehr ausgeprägte wirtschaftliche Stabilität,<br />
einen hohen Ausbildungsstand und ein hohes<br />
technologisches Niveau haben, kann<br />
das die Kernenergie sein“, so Töpfer, der allerdings<br />
mit seinen Erfahrungen, die er bei<br />
seiner Arbeit für die Vereinten Nationen<br />
beispielsweise in Afrika gesammelt hat, der<br />
Atomtechnik eine pauschale Globalisierungsfähigkeit<br />
abspricht. „Ich bin in der<br />
Zwischenzeit so etwas wie ehrenamtlicher<br />
Botschafter der Energiewende geworden“,<br />
so Töpfer, der sich dazu bekannte, stolz darauf<br />
zu sein, in einem von vielen auch als<br />
„Dagegen-Republik“ bezeichneten Land zu<br />
leben. „Ich höre oft den Vorwurf: Ihr seid ja<br />
immer gegen alles und da kann man nichts<br />
mehr bewegen. Ich frag mich da allerdings,<br />
warum wir die Einzigen in Europa sind, die<br />
eine so großartige Form hatten, um beispielsweise<br />
die Finanzkrise zu überstehen.<br />
Und ich frage gern immer wieder zurück,<br />
ob man besser in einer ,Dafür-Republik‘ leben<br />
möchte. Das Dagegen hat eine ganz<br />
wichtige Funktion: Es fördert das Nachdenken.“<br />
Dass derzeit viel in Photovoltaik und erneuerbare<br />
Energien investiert wird, freut<br />
den ehemaligen Minister. „Ich finde es<br />
ganz großartig, dass auch viele Genossenschaften<br />
mit dabei sind. Das zeigt: Die Zeit<br />
ist vorbei, in denen Genossenschaften so<br />
etwas wie altmodisch und verstaubt waren.“<br />
Wenn es um Nachhaltigkeit gehe, seien<br />
aus seiner Sicht immer die Genossenschaften<br />
weit vorn. „Und wenn ich jetzt<br />
sehe, dass wir bundesweit in diesem Jahr,<br />
alleine im Bereich der erneuerbaren Energien<br />
mehr als 100 neue Genossenschaften<br />
haben, dann wird das bestätigt.“ Das sei<br />
nicht nur ein Gewinn für die Energieversorgung.<br />
Töpfer: „Das ist ein ganz großer<br />
Gewinn für die Lebendigkeit unserer<br />
Demokratie!“<br />
Wolfgang Koschny<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />
21
Banken<br />
Sterne des Sports in Rheinland-Pfalz<br />
Justizminister Jochen Hartloff würdigt die Siegervereine, die nun dem Finale entgegenfiebern.<br />
Mainz. Der TV Laubenheim e. V. darf sich in diesem Jahr über den<br />
„Silbernen Stern des Sports“ für das Bundesland Rheinland-Pfalz<br />
freuen. Der Verein erhält den Preis von den Volksbanken und<br />
Raiffeisenbanken des Landes für sein Projekt „Die Schule rollt!“.<br />
Übergeben wurde der mit 2.500 Euro dotierte Preis von Jochen<br />
Hartloff, Minister der Justiz und für Verbraucherschutz des Landes<br />
Rheinland-Pfalz.<br />
Insgesamt hatten sich in diesem Jahr 191 Sportvereine aus Rheinland-Pfalz<br />
um die „Sterne des Sports“ beworben – eine Auszeichnung<br />
für herausragende gesellschaftliche Leistungen in den Bereichen<br />
Integration, Gewaltprävention, Umweltschutz und<br />
Gleichstellung. Die Aktion wurde vom Deutschen Olympischen<br />
Sportbund gemeinsam mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
ins Leben gerufen. Die Jury, bestehend aus Sportlern, Vertretern<br />
der Sportbünde und Sportjournalisten wählte aus den eingereichten<br />
Projekten die Sieger auf Landesebene aus.<br />
Justizminister Jochen Hartloff zeigte sich sichtlich beeindruckt<br />
vom Projekt des TV Laubenheim: „Das gemeinsame Miteinander<br />
von behinderten und nicht behinderten Menschen ist etwas, das<br />
in unserer Gesellschaft oft zu kurz kommt. Umso beeindruckender<br />
ist es, dass der Verein direkt in Schulen auf das Problem aufmerksam<br />
macht und hier erste Berührungspunkte geschaffen<br />
werden.“ Gegenseitige Rücksichtnahme und Toleranz seien der<br />
Schlüssel für Respekt und Frieden in unserer Gesellschaft, so<br />
Hartloff weiter.<br />
„Die große Nachfrage nach dem Projekt zeigt, wie groß der Bedarf<br />
an solch integrativen Sportangeboten ist. Ich hoffe, dass wir auch<br />
in Zukunft noch viel von dem Projekt und dem TV Laubenheim<br />
hören werden“, sagte Magnus Schneider, Vizepräsident des Landessportbundes<br />
Rheinland-Pfalz.<br />
An diesem Abend erhielten in Mainz auch sechs weitere Sportvereine<br />
aus Rheinland-Pfalz eine Auszeichnung im Rahmen der<br />
„Sterne des Sports“. Sie nahmen ihre Silbernen Sterne sowie ihre<br />
Preise in Höhe von 1.500, 1.000 und 500 Euro entgegen. Der TV<br />
Laubenheim vertritt nun das Bundesland Rheinland-Pfalz bei der<br />
Endausscheidung zur Verleihung der bundesweiten Goldenen<br />
Sterne. Sie werden am 29. Januar 2013 in Berlin durch Bundespräsident<br />
Joachim Gauck verliehen.<br />
Julia Böing, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro Süd<br />
Foto: Marco Stepniak<br />
Die Gewinner konnten stolz sein: Insgesamt hatten sich in diesem Jahr 191 Sportvereine aus Rheinland-Pfalz um die „Sterne des Sports“ beworben – eine<br />
Auszeichnung für herausragende gesellschaftliche Leistungen in den Bereichen Integration, Gewaltprävention, Umweltschutz und Gleichstellung.<br />
22 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>
Banken<br />
Schwimmer blicken nach Berlin<br />
Schwimmfreunde aus Rheurdt erringen NRW-Landessieg bei den „Sternen des Sports“.<br />
Urkunden, Blumen und Schecks gab es für die nordrhein-westfälischen „Sterne des Sports“ bei der feierlichen Preisverleihung in Düsseldorf.<br />
Düsseldorf. Die Freude war groß bei den Ehrenamtlichen der<br />
Schwimmfreunde Rheurdt. Die Wassersportler vom Niederrhein<br />
wurden für ihr Engagement bei einer Feier in Düsseldorf mit dem<br />
„Großen Stern des Sports“ in Silber ausgezeichnet. Eine Jury hatte<br />
den Verein zuvor zum Landessieger für Nordrhein-Westfalen gekürt.<br />
Mit der Auszeichnung erhalten die Schwimmfreunde ein<br />
Preisgeld von 2.500 Euro. Der Verein setzt sich seit 2011 für den<br />
Erhalt des Schwimmbades Rheurdt ein und zählt bereits rund<br />
1.100 Mitglieder. Eine Jury aus Sportlern, Vertretern der Sportbünde<br />
und Sportjournalisten hatte auf Landesebene zuvor eine Auswahl<br />
aus den eingereichten Projekten getroffen. Die „Sterne des<br />
Sports“ sind eine Auszeichnung für herausragende gesellschaftliche<br />
Leistungen von Sportvereinen in den Bereichen Integration,<br />
Gewaltprävention, Umweltschutz und Gleichstellung. Die Aktion<br />
wurde 2004 vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) gemeinsam<br />
mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken gestartet.<br />
Mit ihrer Initiative „Sterne des Sports“ haben sich die Partner zum<br />
Ziel gesetzt, auf die Verdienste des Breitensports aufmerksam zu<br />
machen und Ehrenamtliche in Sportvereinen noch stärker zu motivieren,<br />
auf die besonderen Probleme vor Ort zu reagieren. „Wir<br />
wollen die Vorbildfunktion der Sportvereine stärken“, sagte Ralf W.<br />
Barkey, Vorstandsvorsitzender des <strong>RWGV</strong>s. „Unsere Mitgliedsbanken<br />
sind vor Ort gut vernetzt. Sie sehen das Engagement in den<br />
Vereinen und sind der Ansicht, dass dieses Engagement größeren<br />
Kreisen bekannt werden muss.“<br />
Durch ihren Erfolg haben sich die Schwimmfreunde Rheurdt e. V.<br />
automatisch für die Teilnahme am Wettbewerb „Großer Stern des<br />
Sports in Gold“ qualifiziert, der Ende Januar 2013 in Berlin seine<br />
Sieger küren wird.<br />
Auf Landesebene gab es jedoch noch weitere Preisträger. Das<br />
Selbstverteidigungs- und Bewegungszentrum für Frauen und<br />
Mädchen in Bielefeld BellZett e. V. kam auf den zweiten Platz und<br />
erhielt 1.500 Euro. Auf den dritten kam Taekwondo Herringen e. V.<br />
Platz. Hier können sich die Ehrenamtlichen über 1.000 Euro Fördergeld<br />
freuen. Außerdem gab es noch zwei mit je 500 Euro dotierte<br />
Förderpreise für die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft<br />
Ortsgruppe Rösrath e. V. sowie den Allgemeinen Sportverein – Einigkeit<br />
1860/03/06 Süchteln e. V.<br />
An der Preisverleihung im NRW-Ministerium für Familie, Kinder,<br />
Jugend, Kultur und Sport nahmen neben <strong>RWGV</strong>-Vorstandschef<br />
Ralf W. Barkey der Präsident des Landessportbundes (LSB), Walter<br />
Schneeloch, seine Stellvertreterin Bärbel Dittrich und Werner<br />
Stürmann vom NRW-Sportministerium teil. „Es verdient unsere<br />
Hochachtung, wie sich NRW-Vereine in wichtigen gesellschaftspolitischen<br />
Bereichen engagieren“, sagte LSB-Präsident Walter<br />
Schneeloch. „Mit den Auszeichnungen wollen wir auch die hohe<br />
Motivation der vielen Ehrenamtler fördern, die in ihrer Freizeit<br />
zielgruppengerechte Sportangebote in den Vereinen ermöglichen.“<br />
Christian Fähndrich<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />
23
Banken<br />
Banken-Hochzeit ist perfekt<br />
Olfen/Lüdinghausen. Die Fusion der<br />
Volksbank Lüdinghausen-Olfen und der<br />
Volksbank Seppenrade ist beschlossene<br />
Sache. Mit überwältigender Mehrheit (99,2<br />
Prozent) stimmten die Vertreter der Volksbank<br />
Lüdinghausen-Olfen in der Stadthalle<br />
Olfen für den angekündigten Zusammenschluss<br />
der beiden genossenschaftlichen<br />
Institute. Bereits zuvor hatten sich<br />
die Mitglieder der Volksbank Seppenrade<br />
auf der Generalversammlung mit ebenfalls<br />
99 Prozent für die Verschmelzung ausgesprochen.<br />
„Mit Ihrer Entscheidung haben<br />
Sie soeben die Weichen für die erfolgreiche<br />
Zukunft unserer gemeinsamen Bank<br />
gestellt“, erklärte Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Bernhard Hagen nach der Abstimmung.<br />
Mit diesem deutlichen Votum für die Bankenehe<br />
ist die neue Volksbank Lüdinghausen-Olfen<br />
eG zum 1. Januar 2013 an den<br />
Start gegangen. Das neue Gesamtunternehmen<br />
mit Sitz in Lüdinghausen hat eine<br />
Bilanzsumme (Stand: 31.12.2011) von 395<br />
Millionen Euro. Es unterhält sechs Bankstellen,<br />
in denen 77 Beschäftigte ihren<br />
Dienst tun, und wird 12.314 Mitglieder auf<br />
sich vereinigen. Beide Genossenschaftsbanken<br />
sind wirtschaftlich gesund. Geleitet<br />
werden soll die Genossenschaftsbank<br />
Gemeinsam in die Zukunft: Hans H. Gerken, Walter Hattebuer, Paul Beine und Berthold Stegemann<br />
(v. links)<br />
zunächst von einem Vorstandsquartett:<br />
Von Lüdinghausen-Olfener Seite stehen<br />
Hans H. Gerken und Walter Hattebuer an<br />
der Spitze der neuen Bank, Seppenrade ist<br />
vertreten durch die Vorstandsmitglieder<br />
Paul Beine und Berthold Stegemann.<br />
Zehnter Frauentag in der Westeifel<br />
Allein unter Frauen: Franz-Rolf Hermes (vorne rechts), Vorstand der Raiffeisenbank Westeifel, konnte 320<br />
Kundinnen zum Frauentag seiner Bank begrüßen.<br />
Waxweiler. Jubiläum in der Westeifel: Bereits<br />
zum zehnten Mal lud die Raiffeisenbank<br />
Westeifel ihre an Geldanlagen, Finanzen<br />
und Vorsorge interessierten<br />
Kundinnen zu einem informativen und<br />
unterhaltsamen Nachmittag ins Bürgerhaus<br />
nach Waxweiler ein. „Unser Frauentag<br />
ist in den vergangenen zehn Jahren zu<br />
einer festen und sehr beliebten Größe in<br />
der Veranstaltungsreihe unserer Bank geworden“,<br />
begrüßte Franz-Rolf Hermes,<br />
Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank, die<br />
rund 320 Kundinnen: „Wir freuen uns, dass<br />
dieses Event so großen Zuspruch findet,<br />
dass wir jedes Jahr wieder den Saal voll bekommen.“<br />
Doris Weinand, Kundenbetreuerin<br />
der Raiffeisenbank, informierte zu Beginn<br />
über die gesetzlichen Änderungen bei<br />
den Tarifen von Versicherungen: „Zerren<br />
Sie Ihre Männer noch dieses Jahr zu unseren<br />
Kundenberatern, wenn Sie eine Personenversicherung<br />
abschließen möchten, es<br />
lohnt sich!“ Das erfahrene Improvisationstheater<br />
„Impro005“ aus Münster und die<br />
Dudeldorf Lion Pipes & Drums unterhielten<br />
das Publikum anschließend mit Musik<br />
und Theater. Ein gelungener Abschluss einer<br />
gelungenen Veranstaltung.<br />
24 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>
Banken<br />
Klares Mitgliedervotum: Dortmund und Hamm unter einem Dach<br />
Martin Eul, der Vorstandsvorsitzende der Dortmunder Volksbank<br />
Dortmund/Hamm. Mit einem einstimmigen Votum haben die<br />
Mitgliedervertreter der Dortmunder Volksbank für die Verschmelzung<br />
mit der Volksbank Hamm gestimmt. Damit war auch der<br />
zweite und letzte Schritt auf dem Weg in eine gemeinsame Zukunft<br />
getan, denn bereits zuvor hatten die Hammer Vertreter mit<br />
99,6 Prozent für diesen Zusammenschluss gestimmt. „Ich halte<br />
beide Abstimmungen für klare, bekennende und vor allem selbstbewusste<br />
Signale, die eine grundsolide Arbeitsbasis für die vor<br />
uns liegenden Herausforderungen darstellen“, so Martin Eul, Vorstandsvorsitzender<br />
der Dortmunder Volksbank. „Mit diesem Zusammenschluss<br />
wird die Leistungsstärke für unsere Kunden im<br />
gesamten Geschäftsgebiet weiter ausgebaut.“ Das neue „Bankhaus“<br />
hat etwa 1.000 Mitarbeiter, knapp 80 Bankstellen, 240.000<br />
Kunden und eine Bilanzsumme von etwa 5,7 Milliarden Euro, womit<br />
der 4. Platz unter den circa 1.120 Volksbankplätzen bundesweit<br />
belegt wird.<br />
GLS Bank eröffnet neue Filiale: Frischer Wind für Bochum<br />
Bochum. Ein unterhaltsamer Abend im<br />
Theater, leckere Brote von der Vollkornbäckerei,<br />
lachende Kinder im Waldorfkindergarten<br />
Witten: Die GLS Bank sorgt bereits<br />
seit 38 Jahren für frischen Wind im Ruhrgebiet<br />
und gestaltet das Bochumer Leben<br />
durch Investitionen in sinnstiftende Projekte<br />
und Unternehmen tatkräftig mit. Nun<br />
eröffnet die GLS Bank eine neue Filiale in<br />
der Ruhrstadt Bochum. „Der zentrale Platz<br />
am weithin bekannten Schauspielhaus ist<br />
leicht erreichbar und schafft ideale Voraussetzungen<br />
für den persönlichen Austausch<br />
mit unseren Kunden in Bochum“,<br />
so GLS Bank-Vorstandssprecher Thomas<br />
Jorberg.<br />
Fünf GLS-Mitarbeiter beraten in den neuen<br />
Räumen Kunden, die durch ihre Geldanlage<br />
oder Mitgliedschaftsanteile die Finanzierung<br />
zukunftsweisender Projekte<br />
unterstützen und so auch Bochums Entwicklung<br />
nachhaltig mitgestalten möchten.<br />
GLS Bank-Vorstandssprecher Thomas Jorberg freute sich mit seinem Team über die neue Filiale in der<br />
Ruhrstadt.<br />
Gelsenkirchener Genossenschaften informieren<br />
Gelsenkirchen. „Für kaum einen deutschen Bürger vergeht ein<br />
Tag, ohne von den Leistungen der Genossenschaften zu profitieren“,<br />
sagte Dr. Peter Bottermann, Vorstandssprecher der Volksbank<br />
Ruhr Mitte, bei einer Gemeinschaftsveranstaltung der Gelsenkirchener<br />
Genossenschaften. Vier Wohnungsbaugenossenschaften,<br />
die Friedhofsgärtnergenossenschaft und die Volksbank<br />
Ruhr Mitte informierten über ihre Aufgaben und ihre Angebote.<br />
Über 1.500 Bürger nutzten die Gelegenheit, an Infoständen und in<br />
Vorträgen die Arbeit der örtlichen Genossenschaften kennenzulernen.<br />
„Die Volksbank Ruhr Mitte ist mit ihren rund 54.000 Mitgliedern<br />
in Gelsenkirchen die größte Vereinigung – nach dem FC<br />
Schalke 04“, hatte Bottermann in seinem Grußwort festgestellt<br />
und auf das zu Ende gehende Internationale Jahr der Genossenschaften<br />
hingewiesen: „Nur bei einer Genossenschaft sind die<br />
Mitglieder gleichzeitig Eigentümer und Kunden. Somit profitieren<br />
Sie auch lokal direkt von den wirtschaftlichen Erfolgen Ihrer Genossenschaft.“<br />
Die Nähe zum Kunden mache den besonderen Unterschied aus,<br />
sagte Andreas Mäsing, Geschäftsführer der Friedhofsgärtnergenossenschaft:<br />
„Daher ist es wichtig, auf der menschlichen Ebene<br />
gemeinsam dem Kunden zu begegnen. So werden wir auch in Zukunft<br />
noch stärker.“<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />
25
Banken<br />
Umbau in Waldniel endet mit Glasscherbenlauf<br />
Waldniel. Die umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen in<br />
der Geschäftsstelle Waldniel der Volksbank Viersen sind abgeschlossen.<br />
Die Volksbank nutzte einen schönen sonnigen Samstag,<br />
um der Bevölkerung den modernisierten Standort vorzustellen.<br />
In lockerer Talkrunde gaben Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Norbert Scheerers, Vorstandsvorsitzender Jürgen Cleven, Vorstandsmitglied<br />
Michael Willemse, Bauleiter Ralf Stoffel (rsb-plan),<br />
Fachbereichsleiter Bernd Gather (Gemeinde Schwalmtal) und Geschäftsstellenleiter<br />
Mario Dritter Auskunft über alle Details des<br />
Umbaus. Fast 200 Gäste waren der Einladung gefolgt. Sie waren<br />
nicht nur von den neuen Räumlichkeiten beeindruckt, sondern<br />
auch von einem abwechslungsreichen Unterhaltungsprogramm<br />
positiv überrascht. Höhepunkt war sicherlich der Glasscherbenlauf<br />
von Mario Dritter, Jürgen Cleven, Jennifer Stieger und Brigitte<br />
Gesing, die vom Aktionskünstler Fred M. angeleitet wurden. Ohne<br />
die kleinste Verletzung überstanden alle die Aufgabe, über einen<br />
sechs Meter langen Teppich voller scharfer und spitzer Scherben<br />
zu gehen.<br />
Schmerzfrei: Vorstandsvorsitzender Jürgen Cleven beim Scherbenlauf, angeleitet<br />
vom Aktionskünstler Fred M.<br />
Oberbauerschaft erhält neues Filialgebäude<br />
Hüllhorst. Die Volksbank Schnathorst investiert<br />
in ihren Standort Oberbauerschaft.<br />
Im Herbst erfolgte der erste Spatenstich<br />
zum Bau einer neuen Filiale. Spätestens<br />
Ende Juni soll der auch energetisch topmoderne<br />
Neubau bezugsfertig sein. Seit<br />
dem Jahr 1975 ist die Volksbank Schnathorst<br />
in Oberbauerschaft mit einer Filiale<br />
vertreten, und zwar von Beginn an in gemieteten<br />
Räumen. In den eigenen vier<br />
Wänden steht der Kreditgenossenschaft<br />
künftig deutlich mehr Platz für individuelle<br />
Beratungsgespräche zur Verfügung. Das<br />
aktuelle Stammteam bilden weiterhin zwei<br />
Mitarbeiter.<br />
Klartext am „Tag der Bankvorstände“ der R+V-Versicherung in Essen<br />
Beratung ad absurdum: zwei Schauspieler vom Scharlatan-Theater<br />
Essen. Sie waren lustig, spielten realistisch und sprachen Klartext:<br />
Zwei Schauspieler vom Scharlatan-Theater gaben dem<br />
„Tag der Bankvorstände“ der R+V-Versicherung in Essen die<br />
richtige Würze. Im Erich-Brost-Pavillon der Zeche Zollverein<br />
brachten sie eine zunächst überzogen wirkende Beratungsszene<br />
auf die Bühne – in der sich nach und nach immer wieder<br />
Weisheiten und Wahnsinn des Finanzdienstleisteralltags Bahn<br />
brachen. Wichtiges Thema auch hier: Unisex, die zukünftige<br />
Gleichbehandlung von Frauen und Männern bei der Risikobewertung<br />
im Versicherungsbereich. Den R+V-Vorstand vertraten<br />
bei dem gut besuchten Treffen Frank-Henning Florian, Jürgen<br />
Kallerhoff sowie Dr. Norbert Rollinger, die jeweils aus dem<br />
Blickwinkel ihrer Ressorts ausführlich referierten und in den<br />
Dialog mit den Bankvorständen traten. Darüber hinaus zeigte<br />
der 2013 ausscheidende Vertriebsdirektor Josef Herbert Perspektiven<br />
zur Zielerreichung <strong>2012</strong> auf und gab einen weitreichenden<br />
Ausblick auf das Vertriebsjahr 2013. Herberts Nachfolger<br />
Thomas Büchler skizzierte anschließend die Firmenoffensive<br />
des Verbundpartners.<br />
26 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>
Banken<br />
Erfolgsmodell für den Handel<br />
Handelsverbandspräsident Josef Sanktjohanser bei den Weyerbuscher Gesprächen<br />
Westerwald. Volles Haus bei den<br />
Weyerbuscher Gesprächen der Westerwald<br />
Bank im Raiffeisen-Begegnungs-Zentrum:<br />
Im Kern ging es<br />
diesmal um die Frage, ob die Genossenschaftsidee<br />
ein Erfolgsmodell für<br />
die Zukunft ist. Einer, der sich selbst<br />
als „Überzeugungstäter in Sachen<br />
Genossenschaften“ bezeichnet, beantwortete<br />
diese Frage nicht nur mit<br />
einem klaren „Ja“, sondern stellte die<br />
Vorteile der genossenschaftlichen<br />
Unternehmensstruktur am Beispiel<br />
eines international agierenden Handelsunternehmens<br />
dar: Josef Sanktjohanser,<br />
bis zum Sommer <strong>2012</strong> Vorstand<br />
der REWE Group und zudem<br />
Präsident des Handelsverbandes<br />
Deutschland (HDE). 1927 als Revisionsverband<br />
West gegründet, zeigt<br />
die heutige REWE, dass die genossenschaftliche<br />
Unternehmensstruktur<br />
dauerhaft trägt. Unternehmertum,<br />
Eigenverantwortung, Kundennnähe<br />
und Kompetenz bilden den Kern der kaufmännischen Genossenschaft.<br />
Die über 3.300 REWE-Märkte in Deutschland werden<br />
von selbstständigen Kaufleuten und im Filialsystem geführt.<br />
Wer als selbstständiger Kaufmann Partner des Handels- und Touristikriesen<br />
wird, der verpflichtet sich auf genossenschaftliche<br />
Prinzipien und Grundwerte: Selbstverwaltung, Unabhängigkeit<br />
und demokratische Willensbildung und Solidarität innerhalb der<br />
Mitglieder gehören dazu. Zudem ist die Genossenschaft qua Satzung<br />
der Förderung ihrer Mitglieder verpflichtet. „Das heißt, dass<br />
das Management dem einzelnen Kaufmann einen Vorsprung im<br />
Markt zu verschaffen hat“, sagte Sanktjohanser, zum Beispiel<br />
durch gute Einkaufspreise oder die konzernweite Infrastruktur,<br />
Freuten sich über den regen Besuch bei den Weyerbuscher Gesprächen (v. links): Paul-Josef Schmitt und Wilhelm<br />
Höser, Vorstandsmitglieder der Westerwald Bank, Paul Gerhard Armbruster, Abteilungsleiter des DRGVs, und Josef<br />
Sanktjohanser, Präsident des Handelsverbandes Deutschland<br />
auf die die Mitglieder zugreifen können. Die genossenschaftliche<br />
Ausrichtung des Unternehmens diene einer mittelstandsfördernden<br />
Strategie, rund 1.500 selbstständige Unternehmer tragen das<br />
Unternehmen als Mitglieder in Deutschland und verantworten<br />
letztlich die Strategie der Gruppe. Und auch das mache die Genossenschaft<br />
aus: Trotz internationaler Präsenz seien die Mitglieder<br />
mit ihren eigenen Unternehmen regional verwurzelt. Als Ausdruck<br />
des nachhaltigen unternehmerischen Handelns versteht<br />
Sanktjohanser die Summe von fünf Milliarden Euro Eigenkapital,<br />
die es ermögliche, dauerhaft solide zu wirtschaften. Gewinnoptimierung<br />
und Qualität stehen für die Genossenschaft vor der bloßen<br />
Gewinnmaximierung um jeden Preis.<br />
Neue Filiale der Kirchenbank in Berlin<br />
Berlin. Die Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-Bank hat im Haus des Evangelischen<br />
Werks für Diakonie und Entwicklung (EWDE) in Berlin eine neue<br />
Servicefiliale eröffnet. Sie teilt sich die Räumlichkeiten mit der Evangelischen<br />
Kreditgenossenschaft eG (EKK). Bereits seit 1990 ist die Bank für Kirche und<br />
Diakonie in der Hauptstadt vertreten. Nun gibt es zwei Adressen. Jörg Moltrecht,<br />
Vorstand der Bank für Kirche und Diakonie: „Wir begrüßen das Zusammenrücken<br />
des Diakonischen Werks der EKD, von ‚Brot für die Welt‘ und des<br />
Evangelischen Entwicklungsdienstes unter dem gemeinsamen Dach hier in<br />
Berlin. Als Bank für Kirche und Diakonie suchen wir die Nähe zu unseren Kunden<br />
und sind hier genau am richtigen Platz.“<br />
Freuen sich über das neue Domizil ihrer Bank in Berlin (v. links): Thomas Katzenmayer,<br />
Vorstandssprecher der EKK, Maria Loheide, Vorstand Evangelisches Werk für Diakonie<br />
und Entwicklung, und Jörg Moltrecht, Vorstandsmitglied der Bank für Kirche und Diakonie<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />
27
Banken<br />
Film ab: Volksbank-Azubis als Filmemacher<br />
Gemeinsam mit Personalleiter Achim Dreher (links) drehten die Auszubildenden der Volksbank Hunsrück-<br />
Nahe einen Film.<br />
Simmern. Zahlen, Zahlen, Zahlen – das<br />
Image des Bankers ist sachlich und nüchtern.<br />
An der Bankenwelt haftet der Ruf,<br />
langweilig und konservativ zu sein. Zu Unrecht,<br />
finden die Auszubildenden der Volksbank<br />
Hunsrück-Nahe. Und damit war ihre<br />
Idee geboren: „Wir wollen die Ausbildung<br />
zum Banker attraktiv präsentieren“, so die<br />
acht jungen Leute und der Personalleiter<br />
der Genossenschaftsbank Achim Dreher:<br />
„Und zwar in einem selbst gedrehten Video.“<br />
Gemeinsam ging es zur Sache. Wer<br />
soll Darsteller sein? Woher bekommen wir<br />
Kamera und Mikrofon? Wer kümmert sich<br />
um den Schnitt? All dieses und noch vieles<br />
mehr musste bedacht werden. Dann folgte<br />
die Konzeption des Videos. Wichtigstes Ziel<br />
dabei: jungen Leuten und damit möglichen<br />
Bewerbern die Vielfalt des Bankerberufs zu<br />
zeigen. Die beiden Hauptdarstellerinnen,<br />
Alexandra Schug als Azubi der Volksbank<br />
und Lisa Eifler als ihre Freundin, machen<br />
einen Rundgang durch die Volksbank-<br />
Hauptgeschäftsstelle in Simmern. Ihrer<br />
Freundin zeigt Schug den Kundenservice,<br />
die Privat- und Firmenkundenberatung,<br />
das Immobiliencenter und die Marketingabteilung.<br />
Die beiden jungen Frauen machen<br />
einen Abstecher in die Vorstandsbüros<br />
und besuchen den überbetrieblichen<br />
Unterricht. Sie treffen Häuslebauer, Unternehmer,<br />
Berater und Auszubildende anderer<br />
Genossenschaftsbanken. Über neun<br />
Tage drehten und schnitten sie an ihrem<br />
Video, bis es endlich hieß: Film ab! Online<br />
ging das Projekt auf der Internetseite www.<br />
volksbank-hunsrueck-nahe.de. Schüler, die<br />
vor der Berufswahl stehen, können sich nun<br />
per Mausklick informieren. „Die Infos rund<br />
um die Bank und die Lehrjahre sind für<br />
Schüler wertvoll. Schließlich erhalten sie<br />
Erfahrungen direkt aus erster Hand“, sagt<br />
Dreher. „Wir wollen zeigen, wie vielseitig<br />
der Job in der Finanzwelt ist“, sind sich die<br />
jungen Filmemacher einig.<br />
Solarpotenzialanalyse: Volksbank Rietberg zieht positive Zwischenbilanz<br />
Positives Zwischenfazit gezogen: Mario Aschhoff und Klaus Schnieder, Volksbank-Experten in Sachen<br />
„Regenerative Energien“, sind zufrieden mit der Akzeptanz des Online-Angebots „Solarpotenzialkataster“.<br />
Rietberg. Lohnt sich die Installation einer<br />
Photovoltaikanlage auf meinem privaten<br />
Dach? Eine verlässliche Antwort auf diese<br />
Frage erhalten die Bürger der Stadt Rietberg<br />
und der Gemeinde Langenberg (beides<br />
Kreis Gütersloh) mit wenigen Klicks im<br />
Internet. Möglich macht dies eine sogenannte<br />
Sozialpotenzialanalyse. Mit finanzieller<br />
Unterstützung der Volksbank Rietberg<br />
liefert das Portal „solare-stadt“ allen<br />
Eigenheimbesitzern und Öko-Investoren<br />
aus den beiden Kommunen verlässliche<br />
Daten zu Kosten, Ertrag und Wirtschaftlichkeit<br />
einer eigenen Anlage. Ein halbes<br />
Jahr nach Start des Angebots hat die Volksbank<br />
Rietberg ein positives Zwischenfazit.<br />
„Die entsprechenden Seiten im Internet<br />
sind stark frequentiert. Wir haben bereits<br />
über 2.000 Klicks registriert“, sagt der für<br />
das Geschäftsfeld „Erneuerbare Energien“<br />
zuständige Mitarbeiter Klaus Schnieder.<br />
Stark gesunkene Materialkosten und die<br />
zunehmende Attraktivität des Eigenverbrauchs<br />
– Stichwort „Unabhängigkeit von<br />
steigenden Energiepreisen“ – lassen nach<br />
Ansicht des Finanzierungsexperten die Investition<br />
in eine Photovoltaikanlage weiterhin<br />
sinnvoll erscheinen.<br />
28 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>
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Ludwig-Erhard-Allee 20, 40227 Düsseldorf<br />
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430 jungen und jung gebliebenen Menschen<br />
zwischen 16 und 56 Jahren – vor diese<br />
logistische Herausforderung gestellt sah sich<br />
jüngst die Volksbankengruppe im Kreis Gütersloh.<br />
Die sechs Volksbanken und die Sparund<br />
Darlehnskasse Schloß Holte-Stukenbrock<br />
hatten ihre Mitglieder aus der<br />
Altersgruppe „Junge Erwachsene“ zu einem<br />
Bus-Trip in die Weltmetropole London eingeladen.<br />
Anlass war das „Internationale Jahr<br />
der Genossenschaften“. Das Ganze – ein Versuchsballon.<br />
„Wir wussten nicht wirklich, ob<br />
ein derartiges Angebot auf große Resonanz<br />
stoßen würde“, meinte Maren Gerkens, Geschäftsführerin<br />
der Volksbanken-Arbeitsgemeinschaft<br />
und Cheforganisatorin des Trips.<br />
Das Interesse der Mitglieder übertraf alle Erwartungen:<br />
Im Nu war die maximale Teilnehmerzahl<br />
von 415 Kurztrip-Reisenden erreicht.<br />
Gemeinsam mit 15 Bankbegleitern<br />
setzte sich die Riesengruppe an einem Freitagabend<br />
um 18 Uhr mit acht Bussen in<br />
Richtung Calais in Bewegung. Nach Kanalüberquerung<br />
mit der Fähre und Weiterfahrt<br />
mit dem Bus ab Dover erreichte<br />
der Tross gegen acht Uhr in der Früh die<br />
Für 15 Stunden London zwei Nächte im Reisebus in Kauf genommen: 40 von insgesamt 415 jungen Erwachsenen,<br />
die jüngst auf Einladung der Volksbankengruppe des Kreises Gütersloh einen Kurztrip nach<br />
England unternommen hatten.<br />
City of London. Hier stand zunächst eine<br />
Stadtrundfahrt auf dem Programm. Anschließend<br />
hatten alle gut 13 Stunden Zeit,<br />
London auf eigene Faust zu entdecken. Übrigens:<br />
Von mindestens zwei männlichen<br />
Fahrtteilnehmern ist bekannt, dass sie den<br />
London-Trip dazu nutzten, ihrer Liebsten einen<br />
Hochzeitsantrag zu machen. Im einen<br />
Fall geschah dies sogar inmitten des größten<br />
Trubels im Schatten von Big Ben.<br />
Orchideen-Neuzüchtung heißt jetzt „SpadaKuss“<br />
Als „SpadaKuss“ findet eine Orchideenneuzüchtung aus Schloß Holte-Stukenbrock Eintrag in die berühmte<br />
Sanders List of Orchids. Darüber freut sich Namensschöpfer Marco Otto (2. v. links) mit (v. links) Maren<br />
Gerkens, Nina Dowd und Vorstand Lothar Wille von der Spar- und Darlehnskasse.<br />
Schloß Holte-Stukenbrock. Fünfblättrige<br />
Blüten in Gelb-Orange-Pastelltönen mit<br />
lila Farbtupfern sind ihre charakteristischen<br />
Kennzeichen. Botanisch hört sie auf<br />
den Namen „Phalaenopsis“. Ihre Gattung<br />
zählt zur Familie der Orchideen. Sie selbst<br />
ist eine Neukreation eines Züchters aus<br />
Schloß Holte-Stukenbrock. Was ihr bislang<br />
fehlte, war ein passender Name. Dank einer<br />
Initiative der Spar- und Darlehnskasse<br />
Schloß Holte-Stukenbrock hat sich dieser<br />
jetzt gefunden. Die Bank hatte ihre Mitglieder,<br />
Kunden und die interessierte Öffentlichkeit<br />
aus Anlass eines Publikumstages<br />
um interessante Vorschläge gebeten. Rund<br />
180 Mitbürger beteiligten sich. Das Rennen<br />
machte der 28-jährige Energieelektroniker<br />
Marco Otto aus Schloß Holte. Sein<br />
Vorschlag: „SpadaKuss“. Nach der offiziellen<br />
Taufe in der Bank erfolgte jetzt die Eintragung<br />
des Namens in die „Sanders List of<br />
Orchids“ der Königlichen Gartenbaugesellschaft<br />
London. Ob der „SpadaKuss“ es<br />
künftig auch bis in die Wohnzimmer der<br />
Deutschen schafft – darüber darf fleißig<br />
spekuliert werden. Der Stukenbrocker<br />
Zuchtbetrieb hält in jedem Fall für Liebhaber<br />
und Sammler von Orchideen noch eine<br />
größere Anzahl der Neukreation bereit.<br />
30 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>
Banken<br />
Premiere in Kaisersesch: Landwirte im Austausch<br />
Dr. Gert Wesselmann, Agrarexperte der WGZ Bank, war Referent beim ersten Agrarforum der Genossenschaftsbanken.<br />
Kaisersesch. Schon der Andrang beim Agrarforum<br />
verriet: Die zukünftige Entwicklung<br />
der Landwirtschaft beschäftigt die Landwirte.<br />
Fünf Genossenschaftsbanken hatten gemeinsam<br />
mit der WGZ BANK erstmalig landwirtschaftliche<br />
Unternehmer zu einem Austausch<br />
eingeladen. Der Auftakt ist gelungen: Zahlreiche<br />
Experten referierten im Kaisersescher<br />
Technologie- und Gründerzentrum vor rund<br />
100 Zuhörern und gaben Ein- und Ausblicke<br />
in die Agrarwelt. Die Referenten waren sich<br />
einig: Die zunehmende Globalisierung der<br />
Märkte hat die Unsicherheit für den landwirtschaftlichen<br />
Unternehmer erhöht. Die ursprüngliche<br />
Landwirtschaft werde mehr und<br />
mehr zum „Agribusiness“. Landwirte, die<br />
langfristig erfolgreich auf dem Markt agieren<br />
wollen, müssen sich für konsequentes Unternehmertum<br />
entscheiden. Dr. Gert Wesselmann<br />
von der WGZ Bank und Professor Alfons<br />
Janinhoff von der Fachhochschule<br />
Bingen eröffneten das Forum mit einem Blick<br />
auf das Jahr 2015. Dann werden Subventionen<br />
für die Landwirtschaft wegfallen. Dass die Gastgeber Vereinigte<br />
Volksbank Raiffeisenbank, Raiffeisenbank Kaisersesch-Kaifenheim,<br />
Raiffeisenbank Kehrig, Raiffeisenbank Zeller Land und<br />
Raiffeisenbank Lutzerather Höhe bei diesem Strukturwandel fest<br />
an der Seite ihrer landwirtschaftlichen Kunden stehen, hatte bereits<br />
zu Beginn der Veranstaltung der Kaisersescher Bankvorstand<br />
Rudolf Nieswand unterstrichen. Tipps zur Bilanzerstellung gab<br />
Walter Sesterhenn vom Bauern- und Winzerverband Rheinland-<br />
Nassau. Neue Vertriebswege im Internet präsentierte Katrin Mumpro,<br />
die das Onlinemarketing bei www.raiffeisen.com leitet.<br />
apoBank-Vermögensverwaltung „herausragend“<br />
Düsseldorf. Laut „Focus Money“ ist die<br />
Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apo-<br />
Bank) im Vermögensverwalter-Test von<br />
Focus Money und n-tv mit dem Prädikat<br />
„herausragend“ bewertet worden. Damit<br />
konnten die Experten der apoBank zum<br />
vierten Mal in Folge eine Auszeichnung<br />
entgegennehmen. „Wir sind stolz, dass wir<br />
erneut mit einwandfreier Leistung überzeugen<br />
konnten“, unterstrich Andreas Onkelbach,<br />
Bereichsleiter Private Banking/<br />
Wertpapiere bei der apoBank. „Die Auszeichnung<br />
belegt, dass unsere Kunden auf<br />
eine exzellente Beratung und ein professionelles<br />
Anlagemanagement vertrauen<br />
können.“ Dies zeigt sich auch in den einzelnen<br />
Bewertungskriterien. So beurteilte<br />
die Jury unter anderem das Risikomanagement<br />
und die von der apoBank erarbeitete<br />
Portfolio-Struktur mit der Bestnote „sehr<br />
gut“.<br />
Anzeige<br />
Bekanntmachung<br />
Die Generalversammlung vom 8. November <strong>2012</strong> hat die Auflösung unserer Genossenschaft zum 31. Dezember <strong>2012</strong> beschlossen.<br />
Liquidator ist der Unterzeichner.<br />
Die Gläubiger werden aufgefordert, ihre Ansprüche bei der Genossenschaft anzu mel den.<br />
Köln, 21. Dezember <strong>2012</strong><br />
BKK Technologie- und Service Center eG<br />
Karlstr. 34-44, 50679 Köln<br />
Der Liquidator<br />
Walter Fiss
Banken<br />
Volksbank-Vorstand sprach mit Reinhold Sendker (MdB)<br />
Telgte. Während Brüssel über die Einrichtung einer<br />
zentralen Bankenaufsicht und einer gemeinsamen Sicherungseinrichtung<br />
nachdenkt, gehen die heimischen<br />
Kreditgenossenschaften in die Offensive, auch<br />
die Vereinigte Volksbank. So traf sich Gerhard Bröcker,<br />
Vorstandsmitglied der Vereinigten Volksbank, mit<br />
dem CDU-Bundestagsabgeordneten Reinhold Sendker,<br />
um ihn auf das Thema aufmerksam zu machen<br />
und ihn für die Thematik zu sensibilisieren. Dabei versprach<br />
der Abgeordnete aus Westkirchen, sich für die<br />
Interessen der heimischen Banken im Kreis Warendorf<br />
in Berlin weiter einzusetzen. „Wir müssen dafür<br />
Sorge tragen, dass die hiesigen Banken aufgrund der<br />
Verordnungen des EU-Parlaments nicht eingeschränkt<br />
werden.“<br />
Vorstandsmitglied Gerhard Bröcker von der Vereinigten Volksbank<br />
traf den heimischen Bundestagsabgeordneten Reinhold Sendker<br />
(Westkirchen).<br />
„Seitenwechsel“ bei der VR Bank<br />
Für eine Woche tauschten<br />
die Banker Anzug<br />
und Kostüm gegen<br />
Gummistiefel und Arbeitshandschuhe<br />
und<br />
absolvierten ein Praktikum<br />
in regionalen<br />
Handwerks- und Gewerbebetrieben.<br />
Bergisch Gladbach. Garten und Landschaftsbau,<br />
Sanitär-Heizung-Elektro-Handwerk<br />
oder Entsorgungsfachbetrieb mit<br />
Schrott- und Metallhandel: Allesamt sind<br />
es ungewohnte Arbeitsplätze, die sieben<br />
junge Kundenberater der VR Bank Bergisch<br />
Gladbach vorübergehend eingenommen<br />
hatten. Im Rahmen des Bankprojektes<br />
„Seitenwechsel“ tauschten sie jeweils für<br />
eine Woche Anzug und Kostüm gegen<br />
Gummistiefel und Arbeitshandschuhe und<br />
absolvierten ein Praktikum in regionalen<br />
Handwerks- und Gewerbebetrieben. Die<br />
zählen zur traditionellen Firmenkundschaft<br />
der VR Bank. „Es erweitert den eigenen<br />
Horizont und fördert das Verständnis<br />
für die Belange und Bedürfnisse anderer<br />
Bereiche“, erläutert Vorstandssprecher Lothar<br />
Uedelhoven. Das Projekt sei ein Baustein<br />
zur Persönlichkeitsentwicklung der<br />
Mitarbeiter.<br />
32 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>
Banken<br />
Theologin Margot Käßmann bei der Volksbank Sauerland<br />
Die Vorstandsmitglieder Jürgen Dörner (links) und Christian Eschbach dankten der ehemaligen<br />
EKD-Ratsvorsitzenden Margot Käßmann für ihr Kommen.<br />
Meschede. Kein Platz blieb in der Mescheder<br />
Stadthalle unbesetzt, als Professor Dr. Margot Käßmann<br />
über das Thema „Was wirklich zählt – Christliche<br />
Werte in unserer Gesellschaft“, referierte.<br />
Volksbank Sauerland Vorstandsmitglied Jürgen<br />
Dörner begrüßte die 700 Kunden und freute sich<br />
über die außerordentliche Resonanz auf die Einladung<br />
zum 20. Volksbank Dialog in der Geschichte<br />
der Bank. Einige lustige Anekdoten aus ihrem Leben<br />
ermöglichten Margot Käßmann einen lockeren<br />
Einstieg, allerdings vergaß sie dabei nicht, äußerst<br />
sachlich den Wert von Werten zu vermitteln. Das<br />
Publikum dankte es ihr mit einem langen Applaus.<br />
Es sei keine Frage, dass die Kirche die Balance zwischen<br />
Tradition und Innovation finden müsse, aber<br />
die christlichen Werte blieben sehr wohl ein aktuelles<br />
Thema. Ein Beispiel: Fünf Millionen Menschen<br />
besuchen sonntags in Deutschland einen Gottesdienst<br />
– die Stadien der Bundesliga werden an einem<br />
Spieltag aber nur mit 780.000 Fans gefüllt.<br />
Wichtig sei es, den Gemeinschaftssinn zu fördern.<br />
Dies erreiche man am besten durch Tradition und Kontinuität.<br />
Auch alte, behinderte und kranke Menschen seien genauso wertvoll<br />
wie leistungsstarke Menschen. Immer wieder erhielt die<br />
Theologin während ihres Vortrags starken und impulsiven Beifall.<br />
10.000-Euro-Spende des Solidaritätsfonds der Volksbank<br />
Vorstandsmitglied Jürgen Pütz überbrachte Hannah und ihrem Vater die gute<br />
Nachricht und die Spende.<br />
Bonn. Eine erste Großspende aus dem neuen Solidaritätsfonds<br />
der Volksbank Bonn Rhein-Sieg in Höhe von 10.000 Euro ist an die<br />
an Muskelschwund erkrankte sechsjährige Hannah Hardt aus<br />
Beuel-Küdinghoven gegangen. Die Eltern der durch ihre Krankheit<br />
an den Rollstuhl gefesselten Tochter müssen ein Fahrzeug erwerben,<br />
mit dem sie ihre Tochter zur Schule fahren oder zu Freizeitaktivitäten<br />
bringen können. Durch Spendenaufrufe in den<br />
Medien hatten die Eltern von Hannah immer wieder auf ihre Situation<br />
aufmerksam gemacht. Viele Einzelspenden von Privatpersonen,<br />
Institutionen, Vereinen und Schulen gingen ein, aber das<br />
Geld reichte noch nicht aus, um den sehnlichst erhofften VW-Bus<br />
anzuschaffen.<br />
Die Vertreterversammlung der Volksbank Bonn Rhein-Sieg hat<br />
beschlossen, einen eigenen Solidaritätsfonds einzurichten. Die<br />
Mittel des Fonds sollen zur Unterstützung von gemeinnützigen<br />
sozialen und kulturellen Initiativen und insbesondere für unverschuldet<br />
in Not geratene Mitglieder der Genossenschaft verwendet<br />
werden. Volksbank-Vorstandsvorsitzender Jürgen Pütz: „Der<br />
neue Fonds ist eine zutiefst genossenschaftliche Einrichtung. Unsere<br />
Gründer Hermann Schultze Delitzsch und Friedrich Wilhelm<br />
Raiffeisen haben uns die genossenschaftlichen Grundsätze der<br />
Solidarität, der Selbsthilfe und Selbstverantwortung ins Stammbuch<br />
geschrieben. Wenn jetzt unsere Mitglieder auf einen kleinen<br />
Teil ihrer Dividende verzichten, um einen Hilfsfonds zu finanzieren,<br />
dann tun sie genau das, was Genossenschaft ausmacht, nämlich<br />
nachhaltig solidarisch denken und handeln.“ Durch den Verzicht<br />
der Mitglieder auf 0,25 Prozent ihrer Dividende wurden dem<br />
neuen Fonds Mittel in Höhe von rund 100.000 Euro zur Verfügung<br />
gestellt, die jetzt an unverschuldet in Not geratene Mitglieder ausgeschüttet<br />
werden.<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />
33
Banken<br />
Fotowettbewerb zum Internationalen Jahr der Genossenschaften <strong>2012</strong><br />
Siegen. Der lokale Fotowettbewerb über die Genossenschaften<br />
in der Heimat startete im Mai <strong>2012</strong>. Die Volksbank Wittgenstein,<br />
die VR-Bank Freudenberg-Niederfischbach sowie die Volksbank<br />
Siegerland forderten alle Einwohner ihres Geschäftsgebietes auf,<br />
Bilder zu dem Thema „Genossenschaften“ und „Heimat“ einzureichen.<br />
Anlass war das Internationale Jahr der Genossenschaften.<br />
Amateure wie Profis sendeten 203 Bildbeiträge im Fotowettbewerb<br />
an die Internetadresse www.genossenschaften-heimat.<br />
de. „Für das eher anspruchsvolle Thema, das genossenschaftliche<br />
Leben in der Heimat darzustellen, ist das eine bemerkenswerte<br />
Menge fotografischer Beiträge“, so die Initiatoren. Aber auch die<br />
Beteiligung am Publikumsvoting könne sich für die Region sehen<br />
lassen: Auf die eingereichten 203 Arbeiten heimischer Fotografen<br />
entfielen insgesamt 20.059 Publikumsstimmen!<br />
Achim Schmidt aus Neunkirchen erhielt den ersten Preis aus der Hand von<br />
Volksbank-Filialleiter Jürgen Diekert.<br />
Raiffeisen und Schulze-Delitzsch statt Henner und Frieder<br />
Künstlerin Tzveta Grebe<br />
erläutert im Gespräch<br />
mit Prokurist<br />
Bernd Karnath ihre Arbeit<br />
an den Stromkästen.<br />
Siegen. Im Zuge der Stadtverschönerungsmaßnahmen „Siegen zu<br />
neuen Ufern“ wurden in feierlichem Festakt die Siegerländer Henner<br />
und Frieder in eine Art Erholungsurlaub geschickt. Durch den Abriss<br />
der Siegplatte mussten die Traditionsfiguren weichen und werden<br />
derzeit restauriert. An anderer Stelle traten jedoch historische Figuren<br />
in Erscheinung: So bemalte die Kreuztaler Künstlerin Tzveta<br />
Grebe an der Berliner Straße zwei graue Stromkästen mit den Portraits<br />
von Raiffeisen und Schulze-Delitzsch. Ihr Ziel war es, diese im<br />
Anblick eher hässlichen Bestandteile des Straßenbildes zu verschönern.<br />
In Anbetracht der Nähe zur Hauptgeschäftsstelle der Volksbank<br />
Siegerland lag es für alle Beteiligten auf der Hand, dass das Motiv etwas<br />
mit der heimischen Genossenschaftsbank zu tun haben sollte.<br />
34 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>
Banken<br />
Bielefeld: 1.500 Besucher beim Volksbank-Mitgliedertag<br />
Bielefeld. Man nehme: eine ehemalige Kaserne, umgebaut zu einem<br />
schicken Eventzentrum mit einer sehenswerten Fahrzeugschau, ein<br />
breit gefächertes Angebot origineller Mitmachaktionen, Musikgruppen<br />
mit viel Rhythmus in den Beinen und eine reichhaltige Speisenund<br />
Getränkeauswahl mit dem Schwerpunkt auf regionalen Spezialitäten.<br />
Nach genau dieser Rezeptur veranstaltete die Bielefelder<br />
Volksbank ihren ersten Mitgliedertag – und hatte damit einen Riesenerfolg.<br />
Rund 1.500 große und kleine Teilhaber der Kreditgenossenschaft<br />
fanden sich an einem Herbstsamstag zu der Familienparty<br />
im Bielefelder Lenkwerk ein. Sechs Stunden lang – von 11 bis 17 Uhr<br />
– erlebten sie ihre Volksbankberater im ungewohnten Freizeitdress in<br />
der Rolle perfekter Gastgeber. Vom Azubi bis zum Vorstand – alle waren<br />
sie gekommen, um mit den Mitgliedern zu feiern und ins Gespräch<br />
zu kommen. Für die Bielefelder Volksbank steht schon jetzt<br />
fest: Der erste Mitgliedertag wird nicht der letzte gewesen sein.<br />
Freizeitdress statt Bankersakko: Beim ersten Mitgliedertag der Bielefelder<br />
Volksbank mischten sich (v. links) die Vorstände Michael Kittel und Peter Zurheide<br />
sowie Marketingleiter Joachim Westerteicher in legerer Kleidung unter<br />
ihre Gäste.<br />
„miteinander – füreinander“: Initiative der Kölner Bank hilft<br />
Köln. Die Kölner Bank hat in den Jahren<br />
2011 und <strong>2012</strong> über ihren Verein „miteinander<br />
– füreinander, die Kölner Bank eG für<br />
Köln“ knapp 46.000 Euro für soziale und kulturelle<br />
Projekte zur Verfügung gestellt. Jetzt<br />
stellten Vertreter der begünstigten Initiativen<br />
ihre Projekte im Rahmen eines offiziellen<br />
Pressetermins persönlich vor. „Ziel von<br />
miteinander – füreinander ist es, in und für<br />
die Region aktiv ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘ zu leisten.<br />
Das heißt, wir helfen dort, wo persönliches<br />
Engagement vorhanden ist, aber finanzielle<br />
Mittel fehlen“, sagte Klaus Müller,<br />
Vorstandsmitglied der Kölner Bank. „Als genossenschaftliche<br />
Bank folgen wir dem Leitmotiv,<br />
die Interessen unserer Mitglieder und<br />
Kunden zu fördern“, ergänzte sein Vorstandskollege<br />
Bruno Hollweger.<br />
Die Kölner Bank geht mit gutem Beispiel voran: Sie<br />
tut seit über zwei Jahre Gutes – miteinander, füreinander.<br />
Offener Bücherschrank auf dem Raiffeisenplatz<br />
Much. Lesen, tauschen, Neues entdecken: Das ist die Intention eines<br />
offenen Bücherschrankes, den nicht der Nikolaus, sondern die<br />
Genossenschaft „meine-Energie eG Mittelrhein“ in Zusammenarbeit<br />
mit der Raiffeisenbank Much-Ruppichteroth auf dem Weihnachtsmarkt<br />
präsentierte. Zeitgleich weihten Vertreter der Raiffeisenbank,<br />
der „meine-Energie eG Mittelrhein“ und der Gemeinde<br />
auf dem Raiffeisenplatz die Spende ein. „Wir stehen neuen und kreativen<br />
Ideen sehr offen gegenüber“, erklärte Vorstandsmitglied Ralf<br />
Löbach. Seit einem guten Jahr verkauft die Bank daher sehr erfolgreich<br />
Ökostrom ihres Kooperationspartners „meine-Energie eG“<br />
am Bankschalter exklusiv an ihre Mitglieder. Die Verantwortlichen<br />
der „meine-Energie eG“ waren schnell davon überzeugt, die Anschaffungskosten<br />
für den Bücherschrank in Höhe von 5.000 Euro zu<br />
stemmen. Ein repräsentativer Platz vor der Bank wurde schnell und<br />
unbürokratisch zur Verfügung gestellt und die Gemeinde sorgte für<br />
die Herstellung des Fundamentes.<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />
35
Banken<br />
Minden-Lübbecke: 20 Jahre Jugendmusikwettbewerb<br />
Großer Beliebtheit bei jungen Musikern erfreut sich der Jugendmusikwettbewerb im Kreis Minden-Lübbecke.<br />
Er wurde vor 20 Jahren von den Kreditgenossenschaften des Mühlenkreises ins Leben gerufen.<br />
Kreis Minden-Lübbecke. Er ist ein – vielleicht<br />
sogar d e r – Klassiker im regionalen<br />
Kultursponsoring der Volksbanken im Kreis<br />
Minden-Lübbecke: der Jugendmusikwettbewerb.<br />
Vor 20 Jahren hat ihn die Marketinggemeinschaft<br />
der – seinerzeit noch mehr als<br />
zehn zählenden – Kreditgenossenschaften<br />
zusammen mit den Musikschulen des Kreises<br />
ins Leben gerufen. Das gemeinsame Ziel:<br />
Bei Kindern und Jugendlichen die Freude<br />
am Musizieren und hier insbesondere das<br />
gemeinsame Spiel in der Gruppe zu fördern.<br />
Darüber hinaus gilt der Wettbewerb auch als<br />
wichtige Talentschau. Gewöhnlich wird er in<br />
vier verschiedenen Sparten (etwa Kammermusik-Klassik,<br />
Zupfinstrumente oder Rock-<br />
Pop-Jazz) ausgetragen. Das Vorspielen erfolgt<br />
traditionell an einem Novembersamstag.<br />
Lokaler Ausrichter ist eine der beteiligten<br />
zehn Musikschulen. Eine Woche<br />
später präsentieren sich die Sieger am gleichen<br />
Ort im Rahmen eines Preisträgerkonzerts<br />
vor großem Publikum. Allein an Preisgeldern<br />
stellen die vier heute noch beteiligten<br />
Volksbanken dafür 5.000 Euro zur Verfügung.<br />
„Der Wettbewerb fördert nicht nur das<br />
musikalische Talent der Teilnehmer, er ist<br />
auch für deren Persönlichkeitsentwicklung<br />
von unschätzbarem Wert“, sagt Martin Obermeier,<br />
Leiter der Musikschule „Pro Musica“<br />
Lübbecke. Den hohen Stellenwert, den der<br />
Jugendmusikwettbewerb im Mühlenkreis<br />
Minden-Lübbecke genießt, zeigt auch diese<br />
Tatsache: Von der Premiere im Jahr 1993 bis<br />
zum Jubiläumsjahr <strong>2012</strong> hat stets der jeweilige<br />
Landrat die Schirmherrschaft für den<br />
Wettbewerb übernommen.<br />
Bank für Kirche und Caritas zeigt Glanzstücke der Technikgeschichte<br />
Paderborn. Das Buch „Geheimschrift im<br />
Dienste der päpstlichen Kurie“ (erschienen<br />
im Paderborner Schöningh-Verlag)<br />
aus dem Jahre 1904 brachte es an den Tag:<br />
Fast alle Päpste – vom Mittelalter bis in die<br />
Gegenwart – benutzten Verfahren und Geräte<br />
zur Geheimkommunikation. Von den<br />
Päpsten Pius XI. und Pius XII. etwa ist bekannt,<br />
dass sie nur ihre eigenen Schreibmaschinen<br />
verwendeten. „Glanzstücke<br />
der Technikgeschichte“ lautet der Titel einer<br />
Sonderausstellung, die das Paderborner<br />
Heinz Nixdorf MusumsForum (HNF)<br />
eigens für die Bank für Kirche und Caritas<br />
zusammengestellt hat. Noch bis Ende April<br />
zeigt die Bank die Schaustücke hinter den<br />
Fenstern ihres 2011 renovierten und umgebauten<br />
Gebäudes am Paderborner<br />
Kamp in der Innenstadt. „Die 18 Exponate<br />
dokumentieren die Technikentwicklung<br />
seit dem Mittelalter und stellen sogar einzelne<br />
Bezüge zur Kirche und zum Vatikan<br />
her“, freute sich der Vorstandsvorsitzende<br />
der Bank für Kirche und Caritas Dr. Richard<br />
Böger bei der offiziellen Eröffnung<br />
der Ausstellung.<br />
Eröffneten die Sonderausstellung zur Geschichte der Kommunikationstechnik: Geschäftsführer Norbert<br />
Ryska (links) und Dr. Kurt Beiersdörfer (rechts) vom Heinz Nixdorf MuseumsForum sowie Jürgen Reineke<br />
und Dr. Richard Böger (2. v. rechts) vom Vorstand der Bank für Kirche und Caritas<br />
36 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>
Impressum<br />
Beratermappe mit regionaler Note<br />
Zell. Ob Gemälde, Linoldruck oder<br />
Mosaik – künstlerisch sind sie, die<br />
Schülerinnen und Schüler der Schülerfirma<br />
„Creative Kids 4 IGS“ der Integrierten<br />
Gesamtschule (IGS) in Zell.<br />
Auch für die Raiffeisenbank Zeller<br />
Land haben die talentierten Nachwuchskünstler<br />
zu Pinsel und Farbe<br />
gegriffen. Mit hochwertiger Ölfarbe<br />
haben sie in stundenlanger Feinarbeit<br />
eine Leinwand mit Sehenswürdigkeiten<br />
von Mosel und Hunsrück bemalt:<br />
die Marienburg, der Zeller Turm, die<br />
Kirchen Löffelscheid und Blankenrath,<br />
die alte Schule Liesenich und<br />
der Aussichtsturm von Mastershausen.<br />
Diese eindrucksvollen Kunstwerke<br />
hängen aber zukünftig nicht nur<br />
großformatig in einer Geschäftsstelle<br />
der Bank. Sie kommen auch zu den<br />
Kunden nach Hause: Das farbenfrohe<br />
Bild ziert die Mappen, die die Kunden<br />
mit ihren Beratungsunterlagen ausgehändigt<br />
bekommen. Damit ist<br />
Schluss mit weiß und blau und orange,<br />
jetzt haben die Mappen eine regionale<br />
Note.<br />
Fachtagungen auf Burg Wassenberg<br />
Die Leinwand mit regionalen Motiven ist Vorlage für die<br />
neuen Beratermappen der Raiffeisenbank Zeller Land.<br />
Kreis Heinsberg. „Nichts liegen lassen –<br />
herzlich willkommen zu Fakten, Infos,<br />
Trends und Tipps!“ Unter dieser Überschrift<br />
begrüßte Dr. Veit Luxem, Sprecher<br />
der Volksbanken und Raiffeisenbanken im<br />
Kreis Heinsberg, die Steuerberater der Region<br />
auf Burg Wassenberg: „Dabei haben<br />
wir diesmal das Thema Krisenmanagement<br />
in den Mittelpunkt gestellt.“ Luxem<br />
unterstrich, dass schwierige Herausforderungen<br />
oft auch Chancen böten: „Erfahrene<br />
Fachleute helfen dann, diese Möglichkeiten<br />
zu erkennen und zu nutzen.“ Einer<br />
dieser Experten: Dr. Hajo Schumacher. Der<br />
Journalist hatte schon einige Wochen zuvor<br />
an gleicher Stelle und ebenfalls auf<br />
Einladung der Genossenschaftsbanken die<br />
örtlichen Bürgermeister und Kämmerer<br />
zugleich unterhalten als auch informiert.<br />
Auch den Steuerberatern zeigte der TV-erfahrene<br />
Medienprofi auf lockere Weise,<br />
was Internet und Web 2.0 den Unternehmern<br />
und Unternehmen heute und morgen<br />
bieten. Zwischen Shitstorm und<br />
Imageverbesserung sei die Bandbreite<br />
groß, so der in Münster geborene und heute<br />
in Berlin lebende Journalist: „Sie müssen<br />
nicht jeden Mist mitmachen! Und<br />
wenn Sie mal sehr angegriffen werden:<br />
Bleiben Sie ruhig. Reagieren Sie nicht hektisch.“<br />
Hajo Schumachers Warnung galt<br />
selbst für gute Zeiten. Man könne eigentlich<br />
nicht vorhersehen, was im Netz funktioniere:<br />
„Wer heute von Facebook oder<br />
Google geliebt wird, kann morgen schon<br />
wieder ein Internet-Niemand sein.“ Sein<br />
Rat: Immer den persönlichen Draht zu den<br />
Menschen suchen. „Denn echte – also belastbare!<br />
– Beziehungen sind auch in Zukunft<br />
ein Erfolgsrezept.“<br />
Bei der traditionellen Steuerberaterveranstaltung<br />
der regionalen Genossenschaftsinstitute<br />
hatte zuvor Thomas Uppenbrink<br />
von der Thomas Uppenbrink &<br />
Collegen GmbH über „Mandant in der<br />
Krise! Eigenverwaltung und Insolvenzplanverfahren<br />
in der Praxis“ gesprochen.<br />
Seiner Meinung nach sind risikobehaftete<br />
Mandate nicht immer ausweglos und müssen<br />
nicht zwingend zur Zerschlagung<br />
eines in Schieflage befindlichen Unternehmens<br />
führen.<br />
Herausgeber:<br />
Rheinisch-Westfälischer<br />
Genossenschaftsverband e. V. (<strong>RWGV</strong>)<br />
Mecklenbecker Str. 235–239<br />
48163 Münster<br />
Redaktion:<br />
Sabine Bömmer, Christian Fähndrich,<br />
Wolfgang Koschny (CvD), Eva-Maria Drick<br />
Telefon: 0251 7186-1020<br />
Fax: 0251 7186-1029<br />
E-Mail: presse@rwgv.de<br />
Titelbild:<br />
Udo Geisler/Stiftung Partner für Schule NRW<br />
Aus den Regionen:<br />
Pressebüro Süd<br />
Julia Böing<br />
Telefon: 0251 7186-1027<br />
julia.boeing@rwgv.de<br />
Pressebüro Rhein-Ruhr<br />
Ralf Bröker<br />
Telefon: 02853 956280<br />
ralf.broeker@rwgv.de<br />
Pressebüro Münsterland<br />
Hans-Peter Leimbach<br />
Telefon: 0251 7186-1025<br />
hans-peter.leimbach@rwgv.de<br />
Pressebüro für Südwestfalen und<br />
östliches Rheinland<br />
Karl E. Rinas<br />
Telefon: 02354 904004<br />
karl.rinas@rwgv.de<br />
Pressebüro Ostwestfalen-Hellweg<br />
Rainer Stephan<br />
Telefon: 05242 908940<br />
rainer.stephan@rwgv.de<br />
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29. Januar 2013.<br />
ISSN 1612-474X<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>
Banken<br />
Volksbank Schlangen zeigt Herz für heimische Fußballer<br />
Schlangen. Großes Glück für die Fortuna aus dem lippischen<br />
Schlangen: Die dortige Volksbank unterstützt den Bau eines Fußballplatzes<br />
in Eigeninitiative mit einem Gesamtbetrag in Höhe von<br />
25.000 Euro. Im Gegenzug erhält die Volksbank Schlangen die Namensrechte<br />
für das neue Kleinspielfeld. Spiele der Fortuna Schlangen<br />
werden damit künftig in der „Volksbank-Arena“ ausgetragen.<br />
„Hier plant ein gemeinnütziger Verein auf eigene Kosten und eigenes<br />
Risiko ein Projekt, das ein Gewinn für die gesamte Gemeinde<br />
Schlangen ist. Als Genossenschaftler finden wir dies gut. Deswegen<br />
unterstützen wir die Initiative der Fortuna“, begründete Volksbank-<br />
Vorstand Wolfgang Hackauf das finanzielle Engagement seines<br />
Hauses. Termin für die offizielle Eröffnungsfeier und den ersten<br />
Kick in der neuen Kunstrasen-Arena ist der 4. Mai.<br />
Bildeten ein lokales Bündnis zur Finanzierung eines neuen Kunstrasenplatzes<br />
für Fortuna Schlangen (v. links): Sportverbandsvorsitzender Manfred Herzog,<br />
Volksbank-Marketingleiter Oliver Schmidt, Fortuna-Chef Bodo Kibgies und<br />
Volksbank-Vorstand Wolfgang Hackauf<br />
Erfolgreiche Jugend freut sich über neues Luftgewehr<br />
Eikamp. Volker Wabnitz, Leiter der Privatbank der<br />
Raiffeisenbank Kürten-Odenthal, überzeugte sich bei<br />
den Sportschützen Eikamp vom regen Einsatz des neuen<br />
Luftgewehrs, das die Bank bei der Anschaffung mit<br />
1.000 Euro unterstützt hat. „Die Hilfestellung bei der<br />
Jugendarbeit in unserem Geschäftsgebiet liegt uns besonders<br />
am Herzen; denn das ist unsere Zukunft“, so<br />
Wabnitz. Die Jugendabteilung in Eikamp in der Altersklasse<br />
12 bis 15 Jahre ist zurzeit erfolgreich unterwegs.<br />
Franziska Esser, Katharina Esser, Jennifer Kämmer, Vanessa<br />
Klein und Gregor Otzipka stellten sich im Jahre<br />
<strong>2012</strong> einigen Wettkämpfen und Meisterschaften und<br />
erreichten vordere Plätze. Das neu angeschaffte Luftgewehr<br />
wiegt gerade einmal drei Kilo und erleichtert somit<br />
die Handhabung und Bedienung für die Junioren.<br />
Die Sportschützen Eikamp haben die Spende der Raiffeisenbank<br />
gut angelegt: in neue Sportgeräte für den Nachwuchs.<br />
Mitglieder der Raiffeisenbanken Frechen-Hürth feiern Open Air<br />
Hürth. Ein erfolgreiches Open-Air-Konzert feierten 1.200 Mitglieder<br />
der Raiffeisenbank Frechen-Hürth im Beach Club des Otto-<br />
Maigler-Sees. Konzertkarten gab es exklusiv nur für Teilhaber, der<br />
Erlös beim Verkauf ging komplett an Kinder-und Jugendchöre im<br />
Geschäftsgebiet der Bank. Am Ende zeigten sich alle zufrieden:<br />
Die Mitglieder freuten sich über den schönen Abend, die Bank<br />
über das gelungene Event und der Sängernachwuchs über 12.000<br />
Euro.<br />
Exklusivkonzert: 1.200 Mitglieder der Raiffeisenbank feierten im Beach Club<br />
eine stimmungsvolle Party.<br />
38 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>
Banken<br />
Schüler shoppen für Senioren<br />
Soziales Projekt der Schmidtheimer Georg-Schule gewinnt Preis bei WGZ BANK-Initiative „sozialgenial“.<br />
Foto: Steven Schoden/pp/ProfiPress<br />
Das Projekt „Einkaufsservice für ältere Menschen“ der Schmidtheimer Georg-Schule Dahlem wurde von der WGZ BANK ausgezeichnet.<br />
Schmidtheim. Einen tollen Erfolg kann<br />
die Georg-Schule Dahlem, eine Förderschule<br />
mit den Schwerpunkten Lernen,<br />
Sprache, emotionale und soziale Entwicklung<br />
in Schmidtheim in der Eifel, für sich<br />
verbuchen. Ihre Idee, einen Einkaufsservice<br />
für Senioren einzurichten, wurde<br />
beim „sozialgenial-Förderfonds <strong>2012</strong>“ der<br />
WGZ BANK mit 500 Euro honoriert. Damit<br />
ist die Schmidtheimer Schule eine von landesweit<br />
nur 20 Schulen, deren Projekt ausgezeichnet<br />
wurde. „Wir freuen uns natürlich<br />
besonders, dass eine Schule in<br />
unserem Geschäftsgebiet unter den Gewinnern<br />
ist“, so VR-Bank Nordeifel-Vorstandsmitglied<br />
Wolfgang Merten. Das Engagement<br />
der Schmidtheimer Schüler, so<br />
Merten, finde er „einfach klasse“. Die Idee<br />
zum mobilen Einkaufsservice hatten die<br />
Schüler selbst, unterstützt wurden und<br />
werden sie von der Lehrerin Simone Dümmer<br />
und dem pädagogischen Mitarbeiter<br />
sowie Ökotrophologen Steven Schoden.<br />
Die Durchführung aber liegt ganz alleine<br />
bei den Schülern. In Eigenregie nehmen<br />
sie die Bestellungen der älteren Menschen<br />
auf, kümmern sich um Einkauf, Verpackung,<br />
Auslieferung und Abrechnung.<br />
„Wir wollten etwas für die Menschen im<br />
Ort tun“, berichtet Dümmer von der Entstehung<br />
des Projektes.<br />
In den vergangenen Monaten war nicht<br />
nur die Idee entwickelt und ausgearbeitet<br />
worden. Gemeinsam mit den Lehrkräften<br />
haben die Schüler auch Flugblätter entwickelt,<br />
um ihre Idee zu bewerben, die an die<br />
Schmidtheimer Haushalte verteilt wurden.<br />
Interessenten können sich melden und<br />
ihre Einkaufswünsche für einen Wocheneinkauf<br />
anmelden. „Wir übernehmen alle<br />
Einkäufe, die im Dorf möglich sind“, so Simone<br />
Dümmer. Aber auch im benachbarten<br />
Dahlem werde eingekauft, dazu werden<br />
die „Einkäufer“ dann mit einem<br />
schuleigenen kleinen Bus auf Shoppingtour<br />
gefahren.<br />
Parallel bleiben das Thema und alle Fragen,<br />
die sich darum ranken, auch im Unterricht<br />
präsent. „Wir beschäftigen uns in<br />
ganz verschiedenen Fächern mit dem Einkaufsservice“,<br />
so Dümmer. Etwa im Arbeits-<br />
und Hauswirtschaftsunterricht, aber<br />
auch in Religion, Ethik, Mathe, Deutsch<br />
und Kunst. „Es ist toll, dass das jemand<br />
ernst nimmt, was wir tun“, freut sich Simone<br />
Dümmer über die Auszeichnung der<br />
WGZ BANK-Initiative. Der damit verbundene<br />
Betrag von 500 Euro soll direkt dem<br />
Projekt zugute kommen. „Wir brauchen<br />
noch Plastikkisten und Einkaufsbeutel“, so<br />
Dümmer. Auch in die Nachproduktion der<br />
Flyer soll ein Teil des Geldes fließen. Mehr<br />
Infos gibt es unter www.sozialgenial.de.<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />
39
Banken<br />
Gut verdrahtet<br />
„Forsbacher Bankentage“: <strong>RWGV</strong> lud erstmals in Online-Workshops zum Gedankenaustausch ein.<br />
Forsbach. So gut verdrahtet waren die Teilnehmer der Forsbacher<br />
Bankentage wohl noch nie: Erstmals konnten die Bankvorstände<br />
bei der traditionsreichen Fachtagung in der RWGA bei einem<br />
Online-Workshop zum Thema „Verbraucherschutz und VR<br />
Markenstrategie“ miteinander diskutieren und ihre Erfahrungen<br />
austauschen. Grundlage des digitalen Meinungsaustauschs war<br />
eine vom <strong>RWGV</strong> bei „nextpractise“ in Auftrag gegebene Studie zu<br />
diesem Thema. Vorgestellt wurde sie von Professor Dr. Peter Kruse,<br />
der am Ende seines Vortrags mit „5 Mythen im Selbstverständnis<br />
der VR-Banker“ für reichlich Traffic im Online-Workshop sorgte:<br />
1. Durch unseren genossenschaftlichen Förderauftrag sind<br />
wir so anders, dass uns der Kunde nicht als typische Bank sieht.<br />
2. Aufgrund der Möglichkeit, bei uns als Kunde Mitglied zu sein,<br />
haben wir einen „genetisch“ verankerten Wettbewerbsvorteil.<br />
3. In Verbindung mit unserer starken regionalen Verankerung<br />
sind Mitarbeiter selbstverständlich ideale Markenbotschafter.<br />
4. Unsere genossenschaftliche Unternehmenskultur entschärft<br />
den Grundkonflikt zwischen Anbieter- und Kundeninteressen.<br />
5. Beim Thema Verbraucherschutz kommt es nur zu Irritationen,<br />
weil wir Kunden mit zu vielen Informationen überfordern müssen.<br />
So unterschiedlich die Meinungen zu den „Mythen“ waren – klar war<br />
für Professor Dr. Kruse mit Blick auf die Studie vor allem eines: „Die<br />
interviewten Endverbraucher stehen dem Verbraucherschutz, so wie<br />
er heute realisiert ist, im Mittel deutlich kritisch gegenüber. Auch für<br />
die Zukunft wird nicht erwartet, dass der Verbraucherschutz die gewünschte<br />
Funktion einer neutralen Kontrollinstanz übernehmen<br />
kann.“ Zudem wies er darauf hin, dass „angesichts der beeindruckenden<br />
Akzeptanz des Genossenschaftsprinzips in der Gesellschaft“, die<br />
Chance zur positiven Differenzierung für die Marke „Volksbank“<br />
enorm sei. „Ohne einen entsprechenden internen Kulturentwicklungsprozess<br />
besteht allerdings die Gefahr eines Glaubwürdigkeitsverlustes“,<br />
so Professor Dr. Kruse. Er wies zugleich darauf hin: „Politiker,<br />
Verbraucherschützer und Genossenschaftsbanker stimmen mit<br />
den ,aktiven‘ Endverbrauchern darin überein, dass es nicht mehr<br />
ausreicht, den Verbraucherschutz nur weiter zu optimieren. Die Interviewpartner<br />
fordern mehrheitlich einen Paradigmenwechsel.“<br />
Professor Dr. Peter Bofinger zu Gast<br />
„Die EZB hat die Bremswirkung ihrer Sparmaßnahmen unterschätzt.“<br />
Nach Ansicht des Wirtschaftsweisen Professor Dr. Peter<br />
Bofinger ist die ökonomische Krise in den europäischen „Problemländern“<br />
wie Griechenland nicht mit Einzelmaßnahmen zu lösen.<br />
Bei den Forsbacher Bankentagen warnte er zudem, dass die Eurokrise<br />
auch Deutschland mehr und mehr erfassen werde: „Wir sollten<br />
uns auf eine bescheidenere Entwicklung einstellen.“ Gleichzeitig<br />
appellierte er dafür, 1. die Sparmaßnahmen in den Problemländern<br />
herunterzufahren, solange Rezession herrscht, 2. einen<br />
Schuldentilgungspakt zu schließen und 3. einen europäischen<br />
Finanzminister zu berufen. „Das wäre der einzige Weg, der ganzen<br />
Krise Herr zu werden“, so Bofinger. Mit Blick auf die jüngst auch<br />
in Deutschland aufflammende Diskussion um eine mögliche<br />
Droht Deutschland eine Immobilienblase? Wirtschaftsweiser Professor Dr.<br />
Peter Bofinger bei den Forsbacher Bankentagen: „Immobilienblasen sehen anders<br />
aus.“<br />
Immobilienblase gab Bofinger Entwarnung: „Immobilienblasen<br />
sehen anders aus.“<br />
Wolfgang Koschny<br />
Fachbeiträge in der Übersicht<br />
Die Fachbeiträge bei den Forsbacher Bankentagen stehen<br />
zum Download unter www.vr-marketingservice.de und sind<br />
zu erhalten über hans-josef.heuter@rwgv.de. Die Fachbeiträge<br />
in der Übersicht:<br />
• „Sinnlose Wettbewerbe – Warum wir immer mehr Unsinn<br />
produzieren“, Prof. Dr. Mathias Binswanger<br />
(FH Nordwestschweiz, FHNW, Hochschule für Wirtschaft)<br />
• „Nachhaltig (!) Spitzenleistungen“, Ralph Goldschmidt,<br />
GE Goldschmidt & Friends GmbH<br />
• „Radikalere Vorschläge zur Beendigung der Finanzmarktund<br />
Staatsschuldenkrisen“, Prof. Dr. Dr. Helge Peukert,<br />
Universität Erfurt<br />
• „Du bist, was du isst“, Dr. med. Alex Witasek<br />
• „Haftung, Haltung, Hingabe – die neuen (alten) Erfolgstugenden<br />
in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft“<br />
Prof. Dr. Klaus Schweinsberg, Gründer und Leiter des<br />
Centrums für Strategie und Höhere Führung , Köln<br />
• „Was wird aus dem Euro?“, Prof. Dr. Peter Bofinger,<br />
Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der<br />
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung; Professor an der<br />
Universität Würzburg<br />
40 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>
Banken<br />
„Du bist, was du isst.“ – Dieser provokanten<br />
These stellte sich Dr. Alex Witasek.<br />
Präsentierte sich und sein Thema („Haftung, Haltung, Hingabe – die neuen (alten) Erfolgstugenden in<br />
Wirtschaft, Politik und Gesellschaft ) höchst unterhaltsam: Prof. Dr. Klaus Schweinsberg<br />
Treffpunkt: Bankvorstände waren wieder aus dem Rheinland und Westfalen in die RWGA nach Forsbach gekommen, um sich zu informieren.<br />
Am Rande der Veranstaltung gab es auch diesmal wieder reichlich Gelegenheiten,<br />
um sich in lockerer Atmosphäre auszutauschen.<br />
Traditionelle Vorstandsaussprache (v. links): Ralf W. Barkey (<strong>RWGV</strong>), Werner<br />
Böhnke (WGZ BANK), Siegfried Mehring (<strong>RWGV</strong>) und Anno Lederer (GAD)<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />
41
Landwirtschaft<br />
„Wir helfen“-Projekt der Volksbank Mönchengladbach<br />
Keine Zeit für Fotos: die freiwilligen Helfer der Volksbank Mönchengladbach<br />
Odenkirchen. Abklebeband, Zollstock, Wasserwaage, Leiter und<br />
Farbeimer: Das waren die Malerutensilien, die die Mitarbeiter der<br />
Volksbank besorgt hatten, um das internationale Kinderzentrum<br />
Karlstraße in Odenkirchen aufzuhübschen. Pinsel statt Kreditantrag<br />
– eine angenehme Erfahrung, meinte<br />
Mike Schwientek, Filialleiter in Odenkirchen:<br />
„Es ist schön, dass wir helfen können.“<br />
Auf das Projekt aufmerksam gemacht<br />
hatte Markus Offermann. Der Sozialwissenschaftler<br />
hörte von der Volksbankaktion<br />
„Wir helfen“ und ermunterte die Verantwortlichen<br />
des Kinderzentrums, sich zu<br />
bewerben: „Es freut mich sehr, dass das<br />
Zentrum ausgesucht wurde. Dort wird<br />
wertvolle Stadtteilarbeit gemacht. Und dort<br />
werden immer helfende Hände gebraucht.“<br />
Schon morgens um neun Uhr trafen sich<br />
die neun Freiwilligen der Volksbank, um<br />
den ganzen Samstag für die Malerarbeiten<br />
zu nutzen zu können: eine bunt gewürfelte<br />
Truppe, der man in ihrer Arbeits- und Freizeitkleidung<br />
nicht ansah, dass die normale<br />
Dienstkleidung Krawatte beziehungsweise<br />
Kostüm vorsieht. Unterstützt von einigen<br />
Mitarbeitern des Zentrums und versorgt<br />
mit reichlich Getränken und Brötchen, verputzte das Team einige<br />
Löcher, es wurde gemessen, abgeklebt und weiß gestrichen.<br />
Volksbanker Thomas Steinhäuser machte einen zufriedenen Eindruck:<br />
„Da weiß man abends, was man getan hat.“<br />
Die Eurokrise – zwischen Hoffen und Bangen<br />
Essen. In einem Vortrag vor Mitgliedervertretern<br />
informierte Heinz-Georg Anschott,<br />
Vorstandsvorsitzender der GENO BANK ES-<br />
SEN über das Phänomen Euro-Krise. Anschaulich<br />
stellte Anschott die politischen<br />
Strukturen der Europäischen Union sowie<br />
die wirtschaftlichen Zusammenhänge innerhalb<br />
und außerhalb der Euro-Zone dar. Dabei<br />
blickte er auch über Europa hinaus auf<br />
die Entwicklung der Weltwirtschaft. Bezogen<br />
auf Deutschland stellte er fest, dass die deutsche<br />
Staatsverschuldung bei über zwei Billionen<br />
Euro liege. Jedoch relativiere sich die<br />
Summe mit Blick auf die Bilanzen der sogenannten<br />
PIIGS-Staaten. In Portugal, Italien,<br />
Irland, Griechenland und Spanien seien<br />
Missmanagement in der Politik und fehlende<br />
Wettbewerbsfähigkeit der Grund für eine<br />
hohe Staatsverschuldung, so Anschott. Zugleich<br />
würden Regierungen, die im Rahmen<br />
ihrer Reformbemühungen Sparprogramme<br />
auflegten, in Krisenstaaten häufig abgewählt.<br />
Dem sogenannten „Gespenst“ Inflation<br />
widmete sich ein weiterer Teil des Vortrags,<br />
wenngleich Anschott Entwarnung gab:<br />
„Bei niedrigem Zinsniveau kann eine leichte<br />
Geldentwertung durchaus den Staatshaushalt<br />
entlasten.“ In verständlicher Form erläuterte<br />
er die Theorien von Milton Friedman,<br />
dessen Geldtheorie der Monetaristen die<br />
Deutsche Bundesbank seit Anfang der<br />
1970er-Jahre erfolgreich lebt, und von John<br />
Maynard Keynes. „Nicht alle Deutschen<br />
glauben an Gott, aber alle Deutschen glauben<br />
an die Bundesbank“, wurde der frühere<br />
EU-Kommissionspräsident Delors zitiert.<br />
Nach rund anderthalb Stunden kompakter<br />
Information hatten die Gäste eine Übersicht<br />
Bankvorstand Heinz-Georg Anschott: „Deutschland steht gut da.“<br />
möglicher Szenarien bezüglich der Entwicklung<br />
des Euro in der Hand. Zudem wussten<br />
sie um die daraus resultierenden Auswirkungen<br />
auf verschiedene Formen der Geldanlage.<br />
Aufgeklärt und für das Thema noch stärker<br />
sensibilisiert fragte sich der eine oder<br />
andere Zuhörer: „Hoffen oder bangen?“ Anschotts<br />
Fazit fiel beruhigend aus: Inmitten<br />
einer unruhigen Staatenlandschaft stehe<br />
Deutschland noch gut da.<br />
42 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>
Landwirtschaft<br />
„Menschen und neue Medien“<br />
Geschäftsführertagung lenkte den Blick auf die Arbeitswelt von morgen.<br />
Foto: Marco Stepniak<br />
So viele Geschäftsführer landwirtschaftlicher Genossenschaften aus Rheinland und aus Westfalen wie noch nie konnte der <strong>RWGV</strong> in Forsbach begrüßen.<br />
Rösrath. „Der <strong>RWGV</strong> wird den Weg eines modernen Lösungsanbieters,<br />
Umsetzungsbegleiters und genossenschaftlichen Netzwerkers<br />
konsequent fortsetzen. Interesse vertreten, beraten, prüfen<br />
und bilden, diese vier Säulen sind das Fundament und<br />
zugleich die Zielausrichtung des <strong>RWGV</strong>s.“ Ralf W. Barkey, Vorstandsvorsitzender<br />
des <strong>RWGV</strong>s, zeigte bei seiner Begrüßung der<br />
Teilnehmer der der Geschäftsführerfachtagung im ländlichen Waren-<br />
und Dienstleistungsgeschäft in der Akademie in Forsbach<br />
auf, wo er in seiner Tätigkeit Schwerpunkte setzen möchte. Von<br />
der Politik habe man in den vergangenen Monaten viel Lob gehört.<br />
Nun komme es darauf an, im politischen Tagesgeschäft Verbesserungen<br />
für Genossenschaften zu erreichen. Für den <strong>RWGV</strong><br />
und seine Mitgliedsunternehmen bedeute das ein engagiertes<br />
und gemeinsames, vor allem aber selbstbewusstes Eintreten für<br />
die genossenschaftlichen Interessen in Politik und Öffentlichkeit.<br />
„Mensch und neue Medien in der Arbeitswelt“ war die Geschäftsführertagung<br />
betitelt. Moderiert vom Leiter des <strong>RWGV</strong>-Pressebüros<br />
in Meinerzhagen, Karl E. Rinas, gab es an zwei Tagen einen<br />
bunten Themenstrauß, der die verschiedensten Aspekte beinhaltete.<br />
Von den Ursachen des Burnouts und wie dem durch gezieltes<br />
Stressmanagement vorgebeugt werden kann (siehe auch separates<br />
Thema) über „Social Media und Genossenschaften“ (Silke-<br />
Carolin Specht, <strong>RWGV</strong>) sowie die Arbeitgebermarke „Raiffeisen“<br />
(Dr. Christian Degenhardt, <strong>RWGV</strong>) bis hin zum elektronischen<br />
Außendienst mit neuen Medien im Vertriebsalltag (Dr. Heiner Stiens,<br />
raiffeisen.com, Hanspeter Maas, Agri V Raiffeisen eG) reichte<br />
die Themenpalette, ehe Sami Sokkar in einem mitreißenden Vortrag<br />
den „Erfolgsfaktor Mensch“ unter die Lupe nahm. Für „Aha“-<br />
Effekte bei den Anwesenden sorgte am zweiten Tag mit aktuellen<br />
und überraschenden Ausführungen zum Thema Arbeitsrecht<br />
Rechtsanwalt Günter Diefenbach (<strong>RWGV</strong>). Bei ihm sowie bei dem<br />
Thema „Lagerung und Abgabe von Gefahrenstoffen“ präsentiert<br />
durch Dr. Michael Reiniger (DRV) und den von Rechtsanwältin<br />
Birgit Buth (DRV) besprochenen aktuellen Rechtsfragen wurde eines<br />
überdeutlich: „Wenn etwas passiert, ist immer der Chef verantwortlich.“<br />
Neuer Haus- und Gartenmarkt in Bösingfeld<br />
Lage. Die Raiffeisen Lippe-Weser in Lage<br />
setzt auf Bösingfeld als reinen Einzelhandelsstandort.<br />
Lange Zeit liefen das traditionelle<br />
Agrargeschäft und der Haus- und<br />
Gartenmarkt nebeneinander her. „Das<br />
führte immer wieder zu Problemen – etwa<br />
dann, wenn ein Schlepper Getreide anlieferte<br />
und Autos von Besuchern des Raiffeisenmarktes<br />
die Waage blockierten“, sagt<br />
Vorstandsmitglied Heinz-Walter Niedertopp.<br />
Damit ist es jetzt vorbei. Die landwirtschaftliche<br />
Abteilung ist zwischenzeitlich<br />
zum Standort Rinteln gewechselt, der<br />
Haus- und Gartenmarkt wurde vorübergehend<br />
in zwei leer stehende Geschäftslokale<br />
ausgelagert. Damit war der Weg frei für<br />
den Abriss des alten Gebäudekomplexes.<br />
An gleicher Stelle entsteht jetzt ein 950<br />
Quadratmeter großer moderner Raiffeisenmarkt.<br />
Rund 800.000 Euro investiert die<br />
Raiffeisen Lippe-Weser in das Projekt. Voraussichtlich<br />
Mitte März sollen sich die<br />
Tore des Marktes für die Kundschaft aus<br />
dem Lipper Norden öffnen.<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />
43
Landwirtschaft<br />
Foto: Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz<br />
Staatsehrenpreis für Mayschosser Winzergenossenschaft<br />
Vizepräsident Heribert Metternich eröffnete die Prämierungsfeier in der Trierer Europahalle.<br />
Trier. Ein Staatsehrenpreis des Landes Rheinland-Pfalz geht an<br />
die Winzergenossenschaft Mayschoss-Altenahr. Der Vizepräsident<br />
der Landwirtschaftskammer Heribert<br />
Metternich zeichnete die Winzer von der Ahr<br />
bei der Landesweinprämierung in der Trierer<br />
Europahalle aus. Und die Konkurrenz war<br />
groß: 1.590 Weinbaubetriebe hatten in diesem<br />
Jahr an der Prämierung für Wein und<br />
Sekt teilgenommen. Aus den sechs Anbaugebieten<br />
des Landes schickten sie ihre besten<br />
Erzeugnisse in das Rennen um Ehrenpreise<br />
und Kammerpreismünzen in Gold, Silber<br />
und Bronze. Einen Staatsehrenpreis erhalten<br />
Weingüter für herausragende Leistungen.<br />
Die Kammerpreismünze auf der Flasche hat<br />
für Vizepräsident Metternich die Funktion eines<br />
einprägsamen Markenzeichens, mit dem<br />
der Verbraucher objektiv geprüfte Qualität<br />
und garantiert hohe Wertigkeit verbinde. Für<br />
Winzer und Kellereien sei die Kammerpreismünze<br />
damit unmittelbare Vermarktungshilfe,<br />
für den Verbraucher Orientierungshilfe in einem großen,<br />
manchmal unübersichtlichen Weinangebot.<br />
Kooperation zwischen Moselland und Weinland Rheingau<br />
Eltville. Die Winzergenossenschaften Weinland<br />
Rheingau und Moselland werden zukünftig<br />
kooperieren: Die Vorstandsvorsitzenden<br />
beider Genossenschaften, Werner<br />
Kühn von Weinland Rheingau und Werner<br />
Kirchhoff von Moselland, unterzeichneten<br />
einen Kooperationsvertrag. Weinland Rheingau<br />
überträgt der Moselland damit den Vertrieb<br />
der Marke „Weinland Rheingau“ im<br />
Lebensmitteleinzelhandel, im Discount, im<br />
bundesweiten Getränkefachhandel und im<br />
Export. Damit möchten die Winzer aus dem<br />
Rheingau die Zukunft der Marke durch aktive<br />
Marktbearbeitung und Pflege sichern und<br />
mittelfristig ausbauen. Als kleine Winzergenossenschaft<br />
sei dies allein wirtschaftlich<br />
kaum darstellbar, so die Vorstände. Für die<br />
Privatkunden und die Partner im regionalen<br />
Getränkehandel hält die Weinland Rheingau<br />
weiterhin ein exklusives Sortiment an Weinen<br />
direkt ab ihrer Kellerei in Eltville bereit.<br />
AGRAVIS unterstützt RTL-Spendenmarathon<br />
Münster. Insgesamt 25.000 Euro hat die AGRAVIS Raiffeisen AG<br />
<strong>2012</strong> mit verschiedenen Messeaktionen für den RTL-Spendenmarathon<br />
„Wir helfen Kindern“ gesammelt. „Wir freuen uns, dass wir so<br />
großen Zuspruch bei unseren Spendenaktionen erfahren haben“, erklärte<br />
Bernd Homann. Ein großer Teil der Spendensumme war im<br />
Sommer bei einer Open-Air-Veranstaltung für Pflanzenbauprofis in<br />
Bernburg-Strenzfeld zusammengetragen worden. „Wir haben einen<br />
Freefall-Tower auf unserem Ausstellungsgelände aufgestellt und den<br />
Besuchern die Möglichkeit gegeben, sich einen Überblick über das<br />
gesamte Veranstaltungsgelände zu verschaffen. Für jede Fahrt hat die<br />
AGRAVIS einen Geldbetrag gespendet.“ Einen weiteren Teil der<br />
Spendensumme „erstrampelten“ die Besucher auf einem Energy-<br />
Bike des AGRAVIS-Standes auf der BioEnergy-Messe in Hannover.<br />
„Uns liegt der Nachwuchs sehr am Herzen. Das zeigt nicht nur unsere<br />
hohe Ausbildungsquote im Unternehmen von rund zehn Prozent.<br />
Nicht zuletzt unterstützen wir deshalb als AGRAVIS Raiffeisen AG<br />
„RTL – Wir helfen Kindern“, so Bernd Homann.<br />
„Wir helfen Kindern“: Bernd Homann (links), Leiter der AGRAVIS-Unternehmenskommunikation,<br />
übergab RTL-Moderator Wolfram Krons einen Scheck<br />
über 25.000 Euro.<br />
44 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>
Gewerbe<br />
Guter Umsatz wird künftig belohnt<br />
NOWEDA eG Apothekergenossenschaft wächst deutlich über Branchendurchschnitt.<br />
Konnten sich über gute Geschäftszahlen bei der Generalversammlung ihrer Genossenschaft freuen: die Mitglieder der NOWEDA<br />
Essen. Die Geschäfte der NOWEDA eG laufen gut: NOWEDA konnte<br />
den Umsatz auf rund 4,33 Milliarden Euro steigern. Damit lag das<br />
Umsatzwachstum im deutschen Markt 13,61 Prozent oberhalb des<br />
Branchendurchschnitts. Die Zahlung einer Bardividende auf Vorjahreshöhe<br />
wurde von der Versammlung beschlossen.<br />
NOWEDA hatte rechtzeitig die Weichen gestellt, um den möglichen<br />
Auswirkungen des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (AM-<br />
NOG) auf die Mitglieder-Apotheken und die Apothekergenossenschaft<br />
bestmöglich zu begegnen. Das zahlte sich aus, denn der Umsatz<br />
stieg um 650 Millionen Euro beziehungsweise 17,7 Prozent auf<br />
4,33 Milliarden Euro. Der Bilanzgewinn stieg um vier Millionen<br />
Euro auf 25,9 Millionen Euro. Mit einer Eigenkapitalquote von rund<br />
34 Prozent ist NOWEDA nach eigenen Angaben weiterhin „solide<br />
finanziert“. Auch die Zahl der Mitglieder entwickelte sich positiv<br />
und stieg auf 8.408 (Vorjahr: 4.188). Knapp 2.000 der NOWEDA-<br />
Mitglieder haben sich bisher gegen ein Mehrlieferantenverhältnis<br />
und für die NOWEDA als alleinigen Lieferanten mit einem Sortiment<br />
von deutschlandweit 160.000 Artikeln entschieden.<br />
Die Mitglieder – allesamt Anteilseigner – profitieren vom unternehmerischen<br />
Erfolg unter anderem durch die Bardividende, die<br />
auch in diesem Jahr bei 9,35 Prozent auf die Grundanteile (fünf<br />
Anteile à 1.000 Euro) und 11,22 Prozent auf die freiwilligen Anteile<br />
liegt. Zur Jahresmitte <strong>2012</strong> erfolgte darüber hinaus erstmals eine<br />
genossenschaftliche Leistungsvergütung für besonders umsatzengagierte<br />
Mitglieder, die eine intensive Geschäftsbeziehung mit<br />
NOWEDA pflegen.<br />
Die Unternehmensleitung führt die gute Geschäftsentwicklung<br />
maßgeblich auf den genossenschaftlichen Gedanken und den gelebten<br />
Förderauftrag zurück. „Die NOWEDA gehört den Apothekerinnen<br />
und Apothekern, und damit ist eine Einflussnahme auf die<br />
Geschäftspolitik gegeben, die kein anderes Unternehmen vorweisen<br />
kann“, sagte Wilfried Hollmann, Vorstandsvorsitzender der NO-<br />
WEDA eG, bei der jüngsten Generalversammlung mit Blick auf den<br />
Pharmagroßhandelsmarkt. Hollmann nahm auch die aktuelle Finanzsituation<br />
der Krankenkassen ins Visier und forderte eindringlich<br />
Anpassungen angesichts der Überschusssituation: „Der Apothekenabschlag<br />
muss deutlich gesenkt werden, und zwar auf<br />
mindestens einen Euro, denn für einen Abschlag in Höhe von 1,75<br />
Euro oder gar höher gibt es aus heutiger Sicht überhaupt keine Berechtigung<br />
mehr.“ Des Weiteren forderte er eine angemessene Honoraranpassung<br />
für Apotheken und eine Anhebung der Großhandelsspanne<br />
auf das Niveau vor Inkrafttreten des Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetzes<br />
(AMNOG).<br />
Trotz der gesetzlichen Eingriffe, die die Bedingungen bei der Arzneimittelversorgung<br />
zunehmend erschweren, sei es gelungen, die Qualität<br />
zu halten und sogar zu verbessern. Im Berichtsjahr 2011/<strong>2012</strong><br />
investierte NOWEDA insgesamt 22,9 Millionen Euro: Im September<br />
2011 eröffnete das Unternehmen eine neue Niederlassung in Peine<br />
bei Hannover. Im Dezember 2011 folgte der Erwerb des pharmazeutischen<br />
Großhandelsunternehmens CPL in Luxemburg. Darüber hinaus<br />
investierte NOWEDA unter anderem in Erweiterungsmaßnahmen<br />
an den Standorten.<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />
45
Gewerbe<br />
Spatenstich für Ordercenter der ANWR GROUP<br />
Beim ersten Spatenstich dabei: die Vorstandsmitglieder der Handelskooperation, der Landrat des Kreises<br />
Offenbach, Oliver Quilling, und die Bürgermeisterin von Mainhausen, Ruth Disser<br />
Mainhausen. Die ANWR GROUP hat mit<br />
dem Bau des Ordercenters Mainhausen<br />
(OCM) für den Schuh- und Sportfachhandel<br />
auf dem Firmengelände begonnen. Zum<br />
symbolischen ersten Spatenstich trafen sich<br />
dazu die Vorstandsmitglieder der Handelskooperation,<br />
der Landrat des Kreises Offenbach,<br />
Oliver Quilling, und die Bürgermeisterin<br />
von Mainhausen, Ruth Disser. Die rund<br />
7.400 Quadratmeter Nutzfläche sind für 80<br />
Showrooms der Industrie eingeplant. Die<br />
ANWR GROUP investiert 15 Millionen Euro<br />
in das Vorhaben. Die Eröffnung ist für<br />
den Januar 2014 vorgesehen. „Von einem<br />
modernen und leistungsfähigen Ordercenter,<br />
das es in dieser Form derzeit im Rhein-<br />
Main Gebiet nicht gibt, erwarten wir eine<br />
große Anziehungskraft für den Standort<br />
Mainhausen. Profitieren wird davon die gesamte<br />
Schuh- und Sportbranche“, ist sich<br />
Günter Althaus, Vorstandsvorsitzender der<br />
ANWR GROUP, sicher. „Wir stellen uns der<br />
Aufgabe, die Handelslandschaften aktiv<br />
mitzugestalten. Das Ordercenter ist ein<br />
wichtiger Beitrag dazu. Wir sehen unsere<br />
Investitionen zudem als klares Bekenntnis<br />
für den Standort Mainhausen.“ „Das neue<br />
Ordercenter wird bis in die Details den infrastrukturellen<br />
Anforderungen der Industriepartner<br />
aus dem Schuh- und Sporthandel<br />
entsprechen“, erläutert der für das OCM<br />
verantwortliche ANWR-Vorstand Fritz Terbuyken.<br />
„Das beginnt mit der Verkehrsanbindung<br />
und dem großzügigen Parkplatzangebot.<br />
Auch die Gebäudetechnik entspricht<br />
neuestem Standard. Vor allem aber<br />
sind die 80 Showrooms in variablen Größen<br />
ab 28 Quadratmetern für die Darstellung<br />
der Marken geeignet.“ Für Aussteller und<br />
Besucher werde der Aufenthalt im OCM<br />
eine neue Dimension des Orderkomforts<br />
erschließen, verspricht Terbuyken.<br />
Soennecken plant für 2013<br />
Overath. Einzelhändler, die sich bei Soennecken der Vermarktungsgruppe<br />
„ALLES. BESONDERS. SCHÖN. (A. B. S.)“ angeschlossen haben,<br />
profitieren 2013 von einem erweiterten Serviceangebot. Viele<br />
der neuen Maßnahmen wurden auf der Basis einer Marktforschungsstudie<br />
entwickelt, die im Auftrag des Geschäftsfelds Einzelhandel<br />
durchgeführt wurde und die sich mit den Erwartungen der Kunden<br />
an die Ladengeschäfte in Abgrenzung zum Online-Handel beschäftigt.<br />
Die Ergebnisse der Studie werden bei der letzten A. B. S.-Fachtagung<br />
in Overath vorgestellt. Sechs Jahre ist es her, dass das Geschäftsfeld<br />
Einzelhandel die Vermarktungsgruppe A. B. S. aus der Taufe hob.<br />
Vor Kurzem zogen Geschäftsfeldleiterin Margit Becker und ihre Mitarbeiter<br />
Bilanz, inwieweit der Ansatz von A. B. S. noch zur heutigen<br />
Ausgangslage passt – zu einer Marktsituation also, in der die Kundenfrequenz<br />
in den Innenstädten seit einigen Jahren rückläufig ist und<br />
knappe Renditen den Einzelhändlern zu schaffen machen. Das Ergebnis:<br />
Die Grundstrategie ist nach wie vor richtig und das Konzept<br />
sehr erfolgreich. Eine bedeutende Rolle spielt dabei der Internethandel.<br />
„Wichtig ist, dass wir bewährte Kommunikationsmittel weiter ausbauen<br />
und mit den neuen Medien vernetzen“, nennt Margit Becker<br />
einen zentralen Punkt auf der Agenda für 2013. „Wir müssen von der<br />
Werbung zum wirklichen Dialog mit den Kunden kommen.“ Nur so<br />
könne man den negativen Trend bei der Kundenfrequenz entgegen<br />
wirken. Unter anderem wollen die Mitarbeiter des Geschäftsfelds die<br />
Händler dazu ermutigen und in die Lage versetzen, Online-Tools<br />
stärker als bislang zu nutzen.<br />
Große Spende durch Kölner Senioren Union<br />
Köln. Das Kölner Friedhofsmobil durfte<br />
<strong>2012</strong> seinen 10. Geburtstag feiern. Ein Geschenk<br />
dürfte auch noch in den kommenden<br />
Jahren für viel Freude sorgen: Als<br />
Kreisvorsitzender überreichte Bernd Ensmann<br />
anlässlich einer stimmungsvollen<br />
Benefiz-Lesung, an der unter anderem Kabarettist<br />
Jürgen Becker teilnahm, einen<br />
Spendenscheck im Wert von 1.500 Euro an<br />
den Initiator des Kölner Friedhofsmobils,<br />
Josef F. Terfrüchte.<br />
„Diese Unterstützung garantiert den laufenden<br />
Betrieb unseres kostenlosen Fahrdienstes.<br />
Dank der kontinuierlich hohen<br />
Nachfrage sind wir jede Woche mit bis zu<br />
45 Fahrgästen ausgebucht und könnten sogar<br />
mit zwei Fahrzeugen parallel unterwegs<br />
sein,“ schildert der Vereinsvorsitzende<br />
die momentane Situation. Bernd<br />
Ensmann unterstrich die Bedeutung eines<br />
solchen Angebotes in einer Großstadt wie<br />
Köln und sieht darin einen wesentlichen<br />
Beitrag zum Erhalt einer lebendigen Friedhofskultur.<br />
46 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>
Gewerbe<br />
„Zukunftsworkshop“ der EK-Jungunternehmer<br />
Bielefeld. Das letzte Jahrestreffen von Young<br />
Network, der Gruppe junger Unternehmer<br />
und potenzieller Nachfolger im Mehrbranchenverbund<br />
EK/servicegroup, stand im<br />
Zeichen eines besonderen Jubiläums: 20<br />
Jahre nach Gründung ihres Netzwerkes versammelten<br />
sich über 50 engagierte Einzelhändler<br />
in der Schweizer Metropole Zürich.<br />
Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen<br />
allerdings weniger Jubiläumsfeierlichkeiten<br />
als die intensive Analyse von Status quo und<br />
Gestaltungspotenzial des Netzwerkes. Im<br />
Rahmen des „Zukunftsworkshop Young Network“<br />
suchten und fanden die Mitglieder gemeinsam<br />
tragfähige Antworten auf grundsätzliche<br />
Fragen: Was machen wir gut – was<br />
können wir besser machen? Welche Ziele<br />
haben wir? Wohin entwickeln wir Young<br />
Network? Am Ende intensiv geführter Diskussionen<br />
waren sich die Networker einig,<br />
dass der Grundgedanke ihrer Organisation<br />
nach zwei Jahrzehnten unverändert aktuell<br />
ist: Im Mittelpunkt stehen nach wie vor der<br />
fachliche und persönliche Austausch auf Basis<br />
des respektvollen und offenen Miteinanders<br />
aller Beteiligten. Darüber hinaus wollen<br />
Die jungen Unternehmer und potenziellen Nachfolger im Mehrbranchenverbund EK/servicegroup trafen<br />
sich in Zürich.<br />
sich die jungen Unternehmer wie gewohnt<br />
engagiert in die Belange der EK einmischen.<br />
Und dazu zählt nicht nur die Stärkung ihrer<br />
Verbundgruppe durch einheitliches Handeln<br />
zum Beispiel im Einkauf. „Wir sehen<br />
unsere Rolle auch als Mitgestalter und Vorreiter<br />
bei Zukunftsthemen wie Internet oder<br />
Social Media. In enger Zusammenarbeit mit<br />
der EK werden wir hier weiter für frischen<br />
Wind sorgen“, so Young Network-Sprecherin<br />
Eva Feldmann zum Selbstverständnis der<br />
Gruppe.<br />
Neue Energie Leverkusen eG spart über 350 Tonnen CO 2<br />
Leverkusen. Die erst im April <strong>2012</strong> gegründete Energiegenossenschaft<br />
hat inzwischen die 38. Photovoltaikanlage im<br />
Stadtgebiet Leverkusen ans Netz genommen. Alle Anlagen<br />
zusammen produzieren so viel Strom, wie 170 Haushalte im<br />
Durchschnitt verbrauchen. Dafür wurden circa eine Million<br />
Euro investiert. Durch den Ökostrom werden circa 350 Tonnen<br />
CO 2 jährlich eingespart. Somit hat das Unternehmen bereits<br />
im Gründungsjahr im bundesweiten Durchschnitt der<br />
rund 800 Energiegenossenschaften eine überdurchschnittliche<br />
Größe erreicht. Die Genossenschaft hat aktuell 120 Mitglieder.<br />
Diese sind mit einem oder mehreren Geschäftsanteilen<br />
à 250 Euro an der Genossenschaft beteiligt. Für das Jahr<br />
2013 wird die Möglichkeit weiterer Investitionen in regenerative<br />
Energien geprüft. Dabei sind auch Kooperationen mit<br />
anderen Unternehmen sowie Genossenschaften angedacht.<br />
www.neue-energie-leverkusen.de<br />
Die Spitze der Leverkusener Energiegenossenschaften freut sich über einen guten<br />
Start ihres Unternehmens.<br />
Anzeige<br />
Folgendes Sparbuch ist verloren gegangen:<br />
Sparkonto Nr. 102708415<br />
lautend auf den Namen Claudia Dagmar Schnier, Gennerstraße 10, 50354 Hürth, ausgestellt von der Raiffeisenbank Fischenich-<br />
Kendenich eG, Postfach 61 21, 50341 Hürth-Fischenich
Namen und Nachrichten<br />
Wahlen/Ernennungen/Wechsel<br />
Werner Böhnke, Vorstandsvorsitzender des WGZ BANK, und Georg<br />
Litmathe, Verbandsdirektor des Genossenschaftsverbandes<br />
Weser-Ems, wurden erneut zu stellvertretenden Vorsitzenden des<br />
Verbandsrates des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbandes<br />
(DGRV) gewählt. Vorsitzender ist Michael Bockelmann,<br />
Vorstandsvorsitzender des Genossenschaftsverbandes, Frankfurt.<br />
Dr. Louis Hagen, Sprecher des Vorstands der Münchner Hypothekenbank,<br />
wurde bis 2018 und Bernhard Heinlein, Mitglied des Vorstands,<br />
bis 2016 vom Aufsichtsrat im Amt bestätigt.<br />
Heinz-Jürgen Held ist ab dem 1. Januar 2013 Vorstandsmitglied der<br />
Brühler Bank. Der Vorstandsvorsitzende Rainer Schopp ist in den<br />
Ruhestand getreten. Zum neuen Vorstandsvorsitzenden ist Sven Erik<br />
Verheugen ernannt worden.<br />
Dr. Michael Kaufmann ist zum 1. Dezember in den Vorstand der<br />
Volksbank Dortmund-Nordwest berufen worden.<br />
Manfred Nüssel, Präsident des DRVs, wurde von führenden Vertretern<br />
des Allgemeinen Verbands der landwirtschaftlichen Genossenschaften<br />
der Europäischen Union (Cogeca) zum Stellvertreter des<br />
Präsidenten Christian Pèes gewählt.<br />
Johann Prümers, Vorsitzender der <strong>RWGV</strong>-Fachvereinigung landwirtschaftlicher<br />
Genossenschaften, wurde zum Vorsitzenden der<br />
Arbeitsgemeinschaft Wasser- und Bodenverbände Westfalen-Lippe<br />
gewählt.<br />
Dr. Georg Reutter wurde vom Aufsichtsrat der DG HYP zum Vorstandsvorsitzenden<br />
bestellt. Zugleich hat der Aufsichtsrat einer Verlängerung<br />
der Bestellung von Dr. Georg Reutter um weitere fünf Jahre<br />
bis 2018 zugestimmt.<br />
Gerhard Roßwog, Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands<br />
(BWGV), hat die Amtsgeschäfte an seinen Nachfolger<br />
Dr. Roman Glaser übergeben.<br />
Ralf Teufel, zuletzt Geschäftsführer bei der GenoConsult GmbH, ist<br />
in die Geschäftsführung der GGB-Beratungsgruppe gewechselt.<br />
Claus Dieter Toben ist zum neuen Vorstandsmitglied des IT-Dienstleisters<br />
GAD berufen worden.<br />
Karl Voges, bislang Geschäftsführer der Gartenbauzentrale eG in Papenburg,<br />
ist zum 21. Januar zum Mitglied des Vorstandes der Landgard<br />
eG ernannt worden.<br />
Ruhestand<br />
Günter von St. Vith, Aufsichtsratsmitglied der Volksbank Heimbach<br />
Es starben<br />
Heinrich Bathe, ehemaliges Aufsichtsratsmitglied der Volksbank<br />
Brilon-Büren-Salzkotten, im Alter von 82 Jahren<br />
Heinrich Borgmann, ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender der<br />
Volksbank Friedewalde (heute: Volksbank Mindener Land), im Alter<br />
von 86 Jahren<br />
August Cappenberg, langjähriges Aufsichtsratsmitglied der Bäuerlichen<br />
Bezugs- und Absatzgenossenschaft Ostbevern (heute: Raiffeisen<br />
Bever Ems), im Alter von 74 Jahren<br />
Albert Cramer, ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank<br />
Warstein (heute: Volksbank Hellweg), im Alter von 69 Jahren<br />
Weihbischof em. Alfons Demming, langjähriger ehrenamtlicher<br />
Vorstandsvorsitzender der DKM Darlehnskasse Münster, im Alter<br />
von 84 Jahren<br />
Dr. Wilhelm Diekmann, langjähriger Aufsichtsratsvorsitzender der<br />
Volksbank Münster, im Alter von 79 Jahren<br />
Franz Eusterbrock, ehemaliges ehrenamtliches Vorstandsmitglied<br />
der Spar- und Darlehnskasse Herzebrock (heute: Volksbank Gütersloh),<br />
im Alter von 84 Jahren<br />
Heinrich Greive, lange Jahre Aufsichtsratsvorsitzender der Raiffeisen<br />
Ascheberg eG, im Alter von 79 Jahren<br />
Heinz-Georg Meyer, ehemaliges Vorstandsmitglied der Volksbanken<br />
Ovenstädt und Friedewalde (heute: Volksbank Mindener Land), im<br />
Alter von 68 Jahren<br />
Geburtstage<br />
80 Jahre<br />
Heinz Kamp, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Volksbank Paderborn<br />
(heute: Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold)<br />
75 Jahre<br />
Dieter Redecker, ehemaliges Vorstandsmitglied der Spar- und Darlehnskasse<br />
Minden-Porta Westfalica (heute: Volksbank Mindener<br />
Land)<br />
Karl-Heinz Vockel, langjähriger Leiter des WGV-Pressebüros Paderborn-Hellweg<br />
(heute: <strong>RWGV</strong>-Pressebüro Ostwestfalen-Hellweg)<br />
70 Jahre<br />
Heribert Setter, ehemaliges geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />
der Maler Einkauf eG in Paderborn<br />
65 Jahre<br />
Heinz-Hermann Vollmer, ehemaliger Vorstandssprecher der Volksbank<br />
Gütersloh<br />
Franz-Josef Antoni, ehemaliges Vorstandsmitglied der Volksbank<br />
Büren und Salzkotten (heute: Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten)<br />
60 Jahre<br />
Helmut Böing, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Dinslaken<br />
><br />
48 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>
Namen und Nachrichten<br />
> Goldnadel DGRV<br />
Hans Schmitt, Vorstandssprecher<br />
der<br />
VR-Bank Neuwied-<br />
Linz wurde zum<br />
Abschied in den<br />
Ruhestand mit der<br />
Ehrennadel in Gold<br />
des DRGVs ausgezeichnet.<br />
Ihn ehrte<br />
Uwe Fröhlich, Präsident<br />
des BVRs.<br />
Schmitt war seit Beginn<br />
seiner Ausbildung<br />
im Jahr 1970 für<br />
die Genossenschaftsorga-nisation<br />
Uwe Fröhlich gratulierte Hans Schmitt (rechts).<br />
tätig. 27 Jahre leite er die VR-Bank Neuwied-Linz und<br />
ihre Vorgängerinstitute, davon zwölf Jahre als Vorstandssprecher.<br />
Auch darüber hinaus engagierte er sich außerordentlich für den genossenschaftlichen<br />
Verbund auf regionaler und Bundesebene. Er<br />
war Mitglied des Verwaltungsrates und des Fachrates Kredit beim<br />
<strong>RWGV</strong>, Mitglied des Verbands- und Verwaltungsrates des BVRs und<br />
Sprecher der Bankleiterkreise in seiner Region. Außerdem war er als<br />
Vertreter der Münchener Hypothekenbank und Mitglied in der Vollversammlung<br />
der IHK Koblenz tätig.<br />
Rudolf Siebert (63), ehemaliges<br />
Vorstandsmitglied<br />
der Volksbank Olpe-<br />
Wenden-Drolshagen, hat<br />
die goldene DGRV-Ehrennadel<br />
erhalten. Lange<br />
Jahre vertrat Siebert die<br />
Interessen der Bankleiter<br />
aus den Kreisen Siegen<br />
und Olpe im Fachrat des<br />
<strong>RWGV</strong>s. Darüber hinaus<br />
Rudolf Siebert (links) freute sich über die war er Sprecher der Bezirkstagung<br />
Kreis Olpe/<br />
Auszeichnung durch Werner Böhnke.<br />
Siegen-Wittgenstein sowie Sprecher der Kreiskonferenz Olpe und<br />
leitete zeitweise den Marketingarbeitskreis der Volksbanken im Kreis<br />
Olpe. Siebert erhielt die Auszeichnung aus der Hand des WGZ BANK-<br />
Vorstandsvorsitzenden Werner Böhnke.<br />
Heinz van Beek, (62),<br />
langjähriger Vorstandsvorsitzender<br />
der heutigen<br />
AgriV Raiffeisen<br />
eG, wurde nach vielen<br />
Jahrzehnten ehrenamtlichen<br />
Engagements im<br />
Vorstand aus der genossenschaftlichen<br />
Mitverwaltung<br />
verabschiedet.<br />
In Anerkennung seiner<br />
großen Verdienste um<br />
den Auf- und Ausbau<br />
der Genossenschaft<br />
Dr. Christian Degenhardt (<strong>RWGV</strong>) dankte Heinz<br />
van Beek für sein Engagement.<br />
beidseits des Niederrheins zeichnete ihn <strong>RWGV</strong>-Bereichsleiter<br />
Dr. Christian Degenhardt im Rahmen der Generalversammlung<br />
mit der <strong>RWGV</strong>-Ehrennadel in Gold aus. „Wir sagen Danke für viele<br />
Jahre“, ergänzte Aufsichtsratsvorsitzender Ansgar Tubes unter<br />
dem Beifall der Versammlung.<br />
Wim ten Asbroek, Bad Salzufler Volksbank-Vorstand mit niederländischem<br />
Pass, erhielt die Goldene Ehrennadel des DGRVs am<br />
Ende einer langen und steilen Karriere in der genossenschaftlichen<br />
Kreditwirtschaft. Insgesamt 35 Jahre stand ten Asbroek in<br />
der Verantwortung als Vorstand, brachte in dieser Zeit zwei erfolgreiche<br />
Fusionen auf den Weg. Dafür und für sein überörtliches Engagement<br />
im <strong>RWGV</strong>-Fachrat erhielt er jetzt die hohe Auszeichnung.<br />
Goldnadel <strong>RWGV</strong><br />
Ernst Henzl, langjähriger Vorstandssprecher<br />
der Volksbank eG, Waltrop,<br />
verabschiedete sich Anfang Dezember<br />
in den verdienten Ruhestand. Für seine<br />
Verdienste wurde er mit der Ehrennadel<br />
in Gold des <strong>RWGV</strong>s ausgezeichnet.<br />
Verliehen wurde ihm diese am Tag der<br />
Vollendung seines 60. Lebensjahres vom<br />
Vorstandsvorsitzenden der WGZ BANK<br />
Werner Böhnke. Henzl habe die Entwicklung<br />
der Volksbank in seiner 28-jährigen<br />
Vorstandsarbeit entscheidend mitgeprägt.<br />
Silberne Ehrennadel<br />
Ulrich Conzen, Raiffeisenbank Fischenich-Kendenich<br />
Heinrich Knuf, Raiffeisen Münsterland, Borken<br />
Norbert Schmitt, Volksbank Oberberg<br />
Lothar Wenzel, Volksbank Beckum<br />
Horst Wibbeler, Volksbank Bad Oeynhausen-Herford<br />
Hans Zilliken, Raiffeisenbank Fischenich-Kendenich<br />
Ehrenurkunde<br />
Ulrich Everke, Volksbank Beckum<br />
Bernd im Winkel, AgriV Raiffeisen, Sonsbeck<br />
Brigitte Oenkhaus-Weber, Volksbank Beckum<br />
Ulrich Tigges, Volksbank Beckum<br />
Mit Gold in den Ruhestand<br />
verabschiedet: Ernst Henzl<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />
49
Zu guter Letzt<br />
„Entdecke die Vielfalt: Natur gestalten!“<br />
Beim Jugendwettbewerb der Volksbanken geht es diesmal um die Schöpfung.<br />
<strong>RWGV</strong>. Für den einen beginnt sie vor der eigenen Haustür. Andere<br />
wiederum reisen um die halbe Welt, um ihre Wunder und Faszination<br />
zu erleben. Fakt ist: Von der Natur hat jeder Mensch seine<br />
ganz persönliche Vorstellung. Um die Natur im Allgemeinen und<br />
ihre Bewahrung im Besonderen geht es beim 43. Internationalen<br />
Jugendwettbewerb der Volksbanken. Der weltweit größte Kreativwettbewerb<br />
für Schüler der Klassen 1 bis 13 steht diesmal unter<br />
dem Motto „Entdecke die Vielfalt: Natur gestalten!“. Themenpartner<br />
ist der World Wildlife Fund for Nature (WWF). Die Schirmherrschaft<br />
hat Sarah Wiener übernommen, die sich als Promi-Köchin<br />
und Buchautorin für einen verantwortungsvollen und<br />
nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln und der Natur einsetzt.<br />
Im vergangenen Jahr waren allein in Rheinland und Westfalen<br />
180.000 Beiträge eingereicht<br />
worden.<br />
Auch in Rheinland und Westfalen<br />
haben die Volksbanken,<br />
Raiffeisenbanken, Spar- und<br />
Darlehnskassen als regionale<br />
Träger des Wettbewerbs damit<br />
begonnen, die Schulen in ihren<br />
Geschäftsgebieten mit den<br />
Ausschreibungsunterlagen zu<br />
beliefern. Schüler aller Schulformen<br />
haben die Wahl zwischen<br />
den beiden Disziplinen<br />
„Bildgestaltung“ und „Kurzfilm“.<br />
Die Darstellungsform der<br />
Bilder (zum Beispiel Zeichnung,<br />
Malerei, Collage oder<br />
Fotomontage) darf frei gewählt<br />
werden. Die Bewertung der Arbeiten<br />
im Format DIN-A-3 erfolgt<br />
in fünf Altersgruppen.<br />
Auch in der Video-Konkurrenz<br />
ist das Genre (zum Beispiel<br />
Dokumentation, Spielfilm,<br />
Animation oder Experimentalfilm)<br />
frei wählbar. Hier gibt es<br />
keine Wertung nach Altersgruppen.<br />
Seine größten Fans findet der<br />
Internationale Jugendwettbewerb<br />
traditionell unter den<br />
Grundschülern. Hier lautet die<br />
exakte Aufgabenstellung diesmal<br />
„Entdecke die Welt der<br />
Tiere und Pflanzen!“. Für Schüler<br />
der Klassen 5 bis 9 heißt es<br />
„Erkunde die Vielfalt der Natur!“<br />
Zu einer intensiven Auseinandersetzung<br />
mit dem Thema<br />
Naturschutz sind die<br />
Schüler/innen der Klassen 10 bis 13 aufgerufen. Ihre Aufgabe:<br />
„Bewahre die Vielfalt der Natur!“. Als Anreiz zum kreativen Schaffen<br />
winkt nicht nur eine gute Note im Fach „Kunst“, sondern auch<br />
der eine oder andere Sach- oder Geldpreis. Die besten Arbeiten<br />
auf Ortsebene haben darüber hinaus weitere Gewinnchancen im<br />
Bezirk OWL, im Land NRW sowie bei der nationalen und internationalen<br />
Konkurrenz.<br />
Offizieller Abgabeschluss ist der 21. Februar 2013. Bis dahin sollten<br />
alle Bilder bei der Bank eingereicht sein. Kurzfilme können<br />
darüber hinaus auch direkt auf das Videoportal www.jugendcreativ-video.de<br />
hochgeladen werden. Nähere Informationen zum<br />
Wettbewerb sind bei den zuständigen <strong>RWGV</strong>-Pressebüros sowie<br />
online unter www.jugendcreativ.de zu bekommen.<br />
Um die Natur im Allgemeinen und ihre Bewahrung im Besonderen geht es beim 43. Internationalen Jugendwettbewerb<br />
der Volksbanken. Der weltweit größte Kreativwettbewerb für Schüler der Klassen 1 bis 13 steht diesmal unter dem Motto<br />
„Entdecke die Vielfalt: Natur gestalten!“.<br />
50 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>
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