Genossenschaftsblatt 6/2012 - RWGV

Genossenschaftsblatt 6/2012 - RWGV Genossenschaftsblatt 6/2012 - RWGV

15.02.2014 Aufrufe

GB Genossenschaftsblatt für Rheinland und Westfalen 6 | 2012 Teilumzug. RWGV stärkt Standort Düsseldorf. Seite 6 Nachgefragt. Was die BaFin zu Aufsichtsräten sagt. Seite 12 Erfolgreich. 3.200 Gäste kamen zum Wirtschaftstag. Seite 19 „GenoGenial!“ Erfolgreich gestartet: 1. Fachmesse für Schülergenossenschaften

GB<br />

<strong>Genossenschaftsblatt</strong> für Rheinland und Westfalen<br />

6 | <strong>2012</strong><br />

Teilumzug. <strong>RWGV</strong> stärkt Standort Düsseldorf. Seite 6<br />

Nachgefragt. Was die BaFin zu Aufsichtsräten sagt. Seite 12<br />

Erfolgreich. 3.200 Gäste kamen zum Wirtschaftstag. Seite 19<br />

„GenoGenial!“<br />

Erfolgreich gestartet: 1. Fachmesse für Schülergenossenschaften


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Editorial<br />

Ein Wahljahr in Moll?<br />

Liebe Leserin, lieber Leser, 2013 ist das Jahr<br />

der Bundestagswahl. Wird es ein Wahljahr in<br />

Moll? Volker Beck von den Grünen klingt – angesprochen<br />

auf seine guten Vorsätze für 2013 – jedenfalls<br />

düster. „Der Weg zur Hölle ist mit guten<br />

Vorsätzen gepflastert“, zitiert er George Bernhard<br />

Shaw gegenüber dem Handelsblatt und<br />

fügt hinzu: „Und da landen wir Politiker nach<br />

landläufiger Vorstellung alle früh genug.“<br />

Dass es auch anders geht, zeigt beispielsweise<br />

die rot-grüne Landesregierung in NRW. Sie hat<br />

vor der Landtagswahl versprochen, die verfassungsgemäße Förderung<br />

von Genossenschaften im Koalitionsvertrag zu verankern – und<br />

hat sich dann auch daran gehalten. Oder Eveline Lemke, Wirtschaftsministerin<br />

in Rheinland-Pfalz. Sie hat die Gründung des Landesnetzwerks<br />

Bürgerenergiegenossenschaften gefördert und damit eingelöst,<br />

was sie Anfang 2011 – also vor der letzten Landtagswahl – in<br />

einem Interview mit dem <strong>Genossenschaftsblatt</strong> gesagt hat: „Wir wollen<br />

das Programm zur Beratung der Gründung von Energiegenossenschaften<br />

in allen Kreisen und Städten ausbauen.“ Es geht also<br />

auch in Dur, wir dürfen gespannt sein!<br />

Nach nunmehr 47 GB-Ausgaben, die ich zusammen mit den Kolleginnen<br />

und Kollegen im Presseteam des <strong>RWGV</strong>s für Sie als „Chef vom<br />

Dienst“ geplant, gebaut und fit für den Druck gemacht habe, darf ich<br />

mich von Ihnen verabschieden. Ich wünsche Ihnen für 2013 alles<br />

Gute, Glück, Gesundheit und weiterhin viel Freude mit dem <strong>Genossenschaftsblatt</strong>.<br />

Wolfgang Koschny<br />

Inhalt<br />

6<br />

Premiere im Münsterland:<br />

Erste Familiengenossenschaft<br />

gegründet 19<br />

Großer Erfolg:<br />

Der Wirtschaftstag der<br />

Kreditgenossenschaften in Köln<br />

43<br />

Raiffeisen-Geschäftsführer<br />

tagen in Forsbach<br />

Das Thema<br />

Viel Lob:<br />

Ministerin besucht 1. Schülerfachmesse 4<br />

<strong>RWGV</strong> intern<br />

<strong>RWGV</strong> stärkt Standort Düsseldorf 6<br />

Familiengenossenschaft gegründet 6<br />

Parlamentarischer Abend in Mainz 7<br />

Kurz gemeldet 8<br />

Kooperation:<br />

Kampagne„Mein 3-Liter-Haus“ 10<br />

Aus dem Verbund<br />

Kurz gemeldet 16<br />

Banken<br />

Wirtschaftstag:<br />

Mit viel Prominenz und 3.200 Gästen 19<br />

Wirtschaftstag:<br />

Special Guest Klaus Töpfer 21<br />

Sterne des Sports 22<br />

Kurz gemeldet 24<br />

Vernetzt: Forsbacher Bankentage 40<br />

Gewerbe<br />

NOWEDA bleibt auf Kurs 45<br />

Kurz gemeldet 46<br />

Namen und Nachrichten 48<br />

Zu guter Letzt 50<br />

Hintergrund & Analyse<br />

Im Interview: Rainer Behle (BaFin) 12<br />

RWGA-Thema: Mitarbeiterbefragung 14<br />

Nachgefragt bei:<br />

Michael Henrich (VR-LEASING AG) 15<br />

Impressum 37<br />

Landwirtschaft<br />

Geschäftsführer tagen in Forsbach 43<br />

Kurz gemeldet 44<br />

50<br />

Zu guter Letzt:<br />

Internationaler Jugendwettbewerb<br />

gestartet<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />

3


Thema<br />

Fotos: Udo Geisler/Stiftung Partner für Schule NRW<br />

Geniale Ideen: NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann machte sich zusammen mit Ralf W. Barkey, Vorstandsvorsitzender des <strong>RWGV</strong>s (4. v. rechts), und Roland<br />

Berger, Vorstandsmitglied der Stiftung Partner für Schule NRW (2. v. rechts), ein Bild von den Leistungen der Schüler.<br />

„Made by Schüler-eG“<br />

Drei Schülergenossenschaften bei der Premiere von „GenoGenial!“ ausgezeichnet<br />

Düsseldorf. „Wir sind stolz auf dieses Projekt und darauf, so viele<br />

Schülerinnen und Schüler motiviert zu haben, sich zu beteiligen.“<br />

Ralf W. Barkey, Vorstandsvorsitzender des <strong>RWGV</strong>s, zeigte sich am<br />

Rande der 1. Fachmesse für Schülergenossenschaften in NRW in<br />

der WGZ BANK in Düsseldorf begeistert. 15 Schülergenossenschaften<br />

aus ganz NRW waren auf der „GenoGenial!“ – der ersten interaktiven<br />

Netzwerk-Messe der Schülergenossenschaften des <strong>RWGV</strong>s<br />

und der Stiftung Partner für Schule NRW – als beste Schülergenossenschaft<br />

des Landes nominiert. Da ließ es sich auch NRW-Schulministerin<br />

Sylvia Löhrmann bei ihrem Rundgang nicht nehmen,<br />

mit den Jungunternehmern auf Tuchfühlung zu gehen und so manches<br />

Produkt „Made by Schüler-eG“ zu testen. „Es macht Spaß zu<br />

sehen, wie vielfältig die Ideen sind und wie viele Projekte sich die<br />

Jugendlichen ausgedacht haben“, so die Ministerin, die auch die<br />

Schirmherrschaft für die Initiative übernommen hat.<br />

Sylvia Löhrmann durfte aber nicht nur schauen. Sie musste auch<br />

bewerten. Immerhin war sie Mitglied in der 15-köpfigen Jury. Nur<br />

für einen Sieger durfte sich schließlich die Jury entscheiden. Und<br />

dies war die „Schülerei eSG“ vom Rivius-Gymnasium in Attendorn.<br />

Die Schülergenossenschaft bietet Waren für den täglichen Schulbedarf<br />

an, wie zum Beispiel Schreibzeug, Hefte und Papier. Außerdem<br />

wurde das Warensortiment um Schulkleidung, T-Shirts, Poloshirts<br />

oder Pullover mit dem Logo der Schule erweitert. Unterstützt werden<br />

die Jugendlichen durch die Volksbank Bigge-Lenne in Schmallenberg.<br />

Den Preis überreichte die NRW-Schulministerin persönlich.<br />

Zusätzlich erhielt die Genossenschaft ein Preisgeld von 500<br />

Euro.<br />

Mit Nachhaltigkeit und Originalität<br />

zum Schülergenossenschaftspreis<br />

Den Publikumspreis der Messebesucher erhielt die Schülergenossenschaft<br />

„Der Etui eSG“ von der Realschule Menden. Der Hauptzweck<br />

ist der Betrieb eines Schreibwarenladens in der Schule. Er<br />

bietet Schreibwaren und T-Shirts für die Schülerinnen und Schüler<br />

ebenso wie für die Lehrer. Auch Schulbücher können hier ein- ><br />

4 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>


Thema<br />

> gebunden werden. Unterstützt wird die Schülergenossenschaft<br />

durch die Mendener Bank.<br />

Den 2. Platz belegte die Schülergenossenschaft „Vogelnest eSG –<br />

Fair Trade Welt-Winkel“ des Gymnasiums St. Christophorus in<br />

Werne. Ziel der Schülergenossenschaft ist es, während der Pausen<br />

in der Schule fair gehandelte Waren zu schülerfreundlichen Preisen<br />

zu verkaufen. Dazu steht ihr ein eigener Schülerladen in der<br />

Nähe der Aula mit einem Verkaufsfenster zum Schulhof zur Verfügung.<br />

Unterstützt wird sie dabei von der Volksbank Kamen-<br />

Werne. Die Genossenschaft erhielt ein Preisgeld von 300 Euro.<br />

Auf den 3. Platz gelangte die Schülergenossenschaft „Die Heinzelmännchen<br />

eSG“ der Hohe-Giethorst-Schule in Bocholt. „Die<br />

Heinzelmännchen eSG“ bietet in Bocholt Dienstleistungen rund<br />

um Haus und Garten wie zum Beispiel Fenster-, Auto- und Fahrradputzen<br />

oder Rasenmähen an. Außerdem übernehmen die Mitglieder<br />

auch Einkäufe für ältere Menschen. Unterstützt werden sie<br />

durch die Volksbank Bocholt. Den Preis überreichte Roland Berger,<br />

Vorstandsmitglied der Stiftung Partner für Schule NRW. Das<br />

Preisgeld für die Genossenschaft betrug 300 Euro.<br />

Die Fachjury aus Bildung, Wirtschaft, Politik und Verwaltung bewertete<br />

auf der Messe sowohl die Bühnenpräsentationen der<br />

Schülergenossenschaften als auch ihre Ausstellungsstände und<br />

Geschäftskonzepte und ermittelte so die drei Gewinner des Schülergenossenschaftspreises.<br />

Auswahlkriterien waren die „Nachhaltigkeit<br />

der Geschäftsidee“ und das „Marketingkonzept“ der jeweiligen<br />

Genossenschaft. Zusätzlich wählte das Publikum die<br />

Schülergenossenschaft mit der originellsten Geschäftsidee.<br />

„Schülergenossenschaften – nachhaltig wirtschaften – solidarisch<br />

handeln“ heißt das gemeinsame Projekt des <strong>RWGV</strong>s und der Stiftung<br />

Partner für Schule NRW mit heute schon 25 Schülergenossenschaften<br />

in NRW. Im laufenden Jahr sollen weitere 30 hinzukommen.<br />

Hintergrund<br />

„GenoGenial!“ ist die erste interaktive Netzwerk-Messe der Schülergenossenschaften<br />

des <strong>RWGV</strong>s und der Stiftung Partner für<br />

Schule NRW. Die Schülergenossenschaften stellten auf der Messe<br />

an Ständen und in Präsentationen vor, wie solidarisches und<br />

nachhaltiges Wirtschaften in der Praxis funktioniert. Sie zeigten<br />

interessierten Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern,<br />

Eltern, Vertretern der Mitgliedsgenossenschaften sowie Gästen<br />

aus Politik und Wirtschaft, wie eine Schülergenossenschaft<br />

geplant, gegründet und organisiert wird. Auf der Messe präsentierten<br />

die Schülergenossenschaften ihre Produkte und Dienstleistungen<br />

und informierten über ihre Zusammenarbeit mit ihren<br />

örtlichen Partnergenossenschaften.<br />

Ralf Bröker, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro Rhein-Ruhr<br />

Auch WGZ BANK-Vorstandsmitglied Dr. Christian Brauckmann zeigte sich bei der 1. Fachmesse für Schüler-eGs in seinem Haus begeistert.<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />

5


<strong>RWGV</strong> intern<br />

<strong>RWGV</strong> stärkt seinen Standort in Düsseldorf<br />

Münster. Der Rheinisch-Westfälische<br />

Genossenschaftsverband (<strong>RWGV</strong>) stärkt<br />

künftig seinen Standort in der NRW-Landeshauptstadt.<br />

Dazu plant der <strong>RWGV</strong> in<br />

der Nähe des Düsseldorfer Flughafens<br />

die Anmietung einer neuen Immobilie.<br />

Mit der Standortstärkung geht ein Teilumzug<br />

der Münsteraner Belegschaft im<br />

ersten Halbjahr 2013 einher. Der Standort<br />

Münster bleibt erhalten. „Mit dem<br />

Teilumzug einiger Bereiche nach Düsseldorf<br />

unterstreicht der Verband seine<br />

Strategie, künftig stärker dort präsent zu<br />

sein, wo die politischen Entscheidungen<br />

fallen“, sagte <strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzender<br />

Ralf W. Barkey. „Wenn wir in der Interessenvertretung<br />

für unsere Mitgliedsunternehmen<br />

deutliche Impulse setzen<br />

wollen, brauchen wir die Nähe zu Regierung,<br />

Behörden, berufsständischen Vertretungen<br />

und der Bankenaufsicht“, fügte<br />

Barkey hinzu.<br />

„Die Pläne für die Ausgestaltung des<br />

Standorts Düsseldorf sind noch nicht bis<br />

ins letzte Detail entwickelt. Unser Konzept<br />

dient der strategischen Stärkung des<br />

<strong>RWGV</strong>s. Dazu gehört die Aufwertung des<br />

Standorts Düsseldorf ebenso wie die Sicherstellung<br />

der regionalen Präsenz in<br />

unserem Verbandsgebiet.“<br />

Familiengenossenschaft Münsterland<br />

<strong>RWGV</strong> begleitet erste Neugründung dieser Art in der Region.<br />

Freuen sich gemeinsam mit den künftig Verantwortlichen der Familiengenossenschaft sowie Wegbegleitern<br />

über ihr gemeinsamen Unternehmen: die Geburtshelfer der neuen Familiengenossenschaft<br />

Münster. Ein ganz besonderes Kind hat der<br />

<strong>RWGV</strong> gemeinsam mit vier Genossenschaften<br />

aus dem Münsterland aus der Taufe gehoben: die<br />

erste Familiengenossenschaft in der Region.<br />

Gründungsmitglieder sind die GAD, WEST-<br />

FLEISCH und die Volksbanken Gronau-Ahaus<br />

und Oelde-Ennigerloh-Neubeckum. Der <strong>RWGV</strong><br />

wird in Kürze ebenfalls dieser Genossenschaft<br />

beitreten.<br />

Ziel dieser Neugründung ist es, so Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Ulrich Bramkamp, die Mitarbeiter<br />

der beteiligten Genossenschaften zu unterstützen,<br />

damit sie Familien- und Berufsleben besser<br />

miteinander vereinbaren können. So vermittelt<br />

die Genossenschaft, die im Januar ihre Beratungs-<br />

und Vermittlungstätigkeit aufgenommen<br />

hat, flexibel und individuell zugeschnitten im gesamten<br />

Münsterland Betreuungskräfte für Kinder-<br />

und Seniorenbetreuung sowie haushaltsnahe<br />

Dienstleistungen. Nicht nur Arbeitnehmer,<br />

sondern auch die Arbeitgeber profitieren von der<br />

Familiengenossenschaft. Sie können so ihre soziale<br />

Verantwortung als Arbeitgeber wahrnehmen<br />

und mit ihrem familienfreundlichen Angebot<br />

qualifizierte Mitarbeiter für ihre Unternehmen<br />

gewinnen und binden. Die Familiengenossenschaft<br />

arbeitet eng mit den öffentlichen und freien<br />

Trägern, Initiativen und Projekten in der Region<br />

zusammen. Reicht deren Angebot nicht aus,<br />

um zum Beispiel die Kinderbetreuung für einen<br />

Mitarbeiter vor Ort zu sichern, baut das Unternehmen<br />

einen eigenen Vermittlungspool an qualifizierten Betreuungskräften<br />

auf. Mitglieder der Familiengenossenschaft Münsterland<br />

können Unternehmen jeder Rechtsform werden. Sie<br />

entrichten eine nach der Anzahl der Mitarbeiter gestaffelte Jahresgrundgebühr<br />

und können die Service- und Vermittlungsstelle<br />

nutzen. Weitere Kosten entstehen erst, wenn die Familiengenossenschaft<br />

dem Mitarbeiter eine Tagesmutter, Seniorenbetreuung,<br />

haushaltsnahe Dienstleistung oder Kinderferienbetreuung vermittelt.<br />

Die Mitgliedsunternehmen entscheiden in ihren Häusern,<br />

ob und in welcher Höhe sie sich an diesen Kosten beteiligen.<br />

Weitere Informationen zur Familiengenossenschaft Münsterland<br />

unter www.zuverlaessig-und-fair.de<br />

Foto: Marco Stepniak<br />

6 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>


<strong>RWGV</strong> intern<br />

Parlamentarischer Abend in Mainz<br />

Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Rheinland-Pfalz) würdigt die Rolle der Genossenschaften.<br />

Ralf W. Barkey (links), Vorstandsvorsitzender<br />

des <strong>RWGV</strong>s, und<br />

Michael Bockelmann (rechts),<br />

Präsident des Genossenschaftsverbands,<br />

Frankfurt, begrüßten<br />

Eveline Lemke, Ministerin für<br />

Wirtschaft, Klimaschutz, Energie<br />

und Landesplanung, und Ministerpräsident<br />

Kurt Beck zum<br />

Parlamentarischen Abend.<br />

Mainz. Krisenfest, innovationsfreudig und nah an den Menschen:<br />

Die regionale Bedeutung der Genossenschaften in Rheinland-Pfalz<br />

stand im Mittelpunkt eines parlamentarischen Abends, zu dem der<br />

Rheinisch-Westfälische Genossenschaftsverband e. V. (<strong>RWGV</strong>) und<br />

der Genossenschaftsverband e. V. (GV), Frankfurt, nach Mainz eingeladen<br />

hatten. Zahlreiche Abgeordnete des Landtags sowie Vertreter<br />

der gewerblichen, land- und bankwirtschaftlichen Genossenschaften<br />

waren in den Wappensaal des Landtages gekommen, um<br />

gemeinsam mit den Vorstandsvorsitzenden der Verbände, Ralf W.<br />

Barkey (<strong>RWGV</strong>) und Michael Bockelmann (GV), zu diskutieren.<br />

Eveline Lemke, Stellvertreterin des Ministerpräsidenten und Ministerin<br />

für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung von<br />

Rheinland-Pfalz, würdigte die Rolle der Genossenschaften: „Sie<br />

sind etwas Urdemokratisches und Marktwirtschaftliches, sie haben<br />

eine besondere Tradition in Rheinland-Pfalz: Bürger nehmen Dinge<br />

selbst in die Hand und orientieren sich an den Bedürfnissen der<br />

Menschen. So werden Waren und Dienstleistungen auf regionalen<br />

Märkten angeboten.“ Das bestätigte Barkey in einer Gesprächsrunde<br />

zum Thema „Genossenschaften und regionale Lebensqualität“:<br />

„Ich bin mir sicher, dass die meisten von Ihnen erst jüngst von Genossenschaften<br />

profitiert haben. Ob beim Bäcker, am Geldautomaten<br />

oder beim Glas Rotwein. Genossenschaften sind allgegenwärtig.“<br />

Allein in Deutschland gebe es fast 20 Millionen Mitglieder.<br />

Genossenschaften seien ein Erfolgsmodell, erläuterte Michael Bockelmann<br />

vom Genossenschaftsverband: „Die Genossenschaft ist<br />

heute nicht nur die Rechtsform mit der mit Abstand geringsten Insolvenzquote,<br />

sie ist zudem eine leistungsstarke Alternative zur<br />

größtenteils kapitalmarktgetriebenen Wirtschaft. Die Genossenschaft<br />

steht für praktizierte Wirtschaftsdemokratie.“<br />

Für Ministerin Lemke beweisen Genossenschaften, dass sich Wirtschaftlichkeit<br />

und soziale Verantwortung nicht widersprechen,<br />

sondern sinnvoll miteinander verbunden werden können: „Das<br />

zeigt sich aktuell beim Umstieg auf erneuerbare Energien. Kommunen,<br />

Handwerker, Landwirte und Bürger schließen sich zusammen<br />

und investieren gemeinsam in Solardächer, Windkraft und Biogasanlagen.<br />

Die Energiegenossenschaften sind jüngster Ausdruck einer<br />

alten Idee.“<br />

Michael Bockelmann betonte das in Rheinland-Pfalz vorhandene<br />

Potenzial im Bereich erneuerbare Energien, insbesondere bei der<br />

Windenergie. „Gerade bei der Umsetzung regionaler Energieprojekte<br />

bietet sich die Gründung einer Genossenschaft an. Durch die<br />

Beteiligung verschiedener Akteure werden gesellschaftliche, wirtschaftliche,<br />

kommunale und umweltpolitische Interessen miteinander<br />

vereint. Gleichzeitig bietet die Organisation als Genossenschaft<br />

eine größtmögliche Transparenz und Mitbestimmung“, so<br />

Bockelmann. Auch Barkey berief sich auf die Zunahme der Energiegenossenschaften<br />

und sieht weiteres Investitions- und Erzeugungspotenzial:<br />

„Bürgerenergie kann langfristig neben den Großkonzernen<br />

und den Stadtwerken zur sogenannten dritten Säule der<br />

Energiewirtschaft werden.“ Er forderte Planungssicherheit für die<br />

Genossenschaften: „Wer beispielsweise in eine Windkraftanlage investieren<br />

möchte, muss zwei bis fünf Jahre von der Planung bis zur<br />

Inbetriebnahme im Blick haben. Ändern sich in der Zeit ständig die<br />

im Erneuerbare-Energien-Gesetz, dem EEG, verankerten Förderbedingungen,<br />

dann wird ein verlässlicher Businessplan ad absurdum<br />

geführt.“<br />

Julia Böing, Pressebüro Süd<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />

7


<strong>RWGV</strong> intern<br />

Bündelung von Knowhow<br />

Warth & Klein Grant Thornton und der <strong>RWGV</strong> vereinbaren internationale Zusammenarbeit.<br />

internationalen Prüfungsnetzwerkes Grant<br />

Thornton.<br />

Der <strong>RWGV</strong> kann so seinen Mitgliedsgenossenschaften<br />

zukünftig auch Prüfungs- und<br />

Beratungsleistungen im Ausland anbieten.<br />

„Wir sehen, dass die Tätigkeit unserer Mitglieder<br />

deutlich internationaler geworden<br />

ist. Mit dieser strategischen Zusammenarbeit<br />

sind wir in der Lage, unsere Mitglieder<br />

nun auch international bestmöglich zu unterstützen“,<br />

sagt Siegfried Mehring, Vorstandsmitglied<br />

des <strong>RWGV</strong>s. „Das Netzwerk<br />

von Grant Thornton bietet eine leistungsstarke<br />

Plattform für eine mittelstandsorientierte<br />

Betreuung international tätiger<br />

Unternehmen auch des genossenschaftlichen<br />

Sektors“, sagt Professor Dr. Klaus<br />

Günter Klein, Vorstandsvorsitzender von<br />

Warth & Klein Grant Thornton.<br />

Kooperation offen für<br />

weitere Verbände<br />

Foto: Martin Meissner<br />

Ralf W. Barkey (rechts) und Siegfried Mehring (2. v. rechts) freuen sich auf die Zusammenarbeit mit dem<br />

Team von Professor Dr. Klaus Günter Klein (links), Vorstandsvorsitzender von Warth & Klein Grant Thornton.<br />

Münster/Düsseldorf. Warth & Klein<br />

Grant Thornton AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />

Düsseldorf, und der <strong>RWGV</strong>,<br />

Münster, gründen ein Gemeinschaftsunternehmen,<br />

über das die internationale<br />

Prüfung und Beratung genossenschaftlicher<br />

Unternehmen koordiniert werden<br />

soll. Das Joint Venture wird Mitglied des<br />

„Die Notwendigkeit einer internationalen<br />

Vernetzung der genossenschaftlichen Prüfung<br />

besteht in der gesamten genossenschaftlichen<br />

Organisation in Deutschland“,<br />

fügt Mehring hinzu. „Wir wollen unsere<br />

Kooperation daher für andere genossenschaftliche<br />

Prüfungsverbände offen halten.“<br />

Das Gemeinschaftsunternehmen eröffnet<br />

ferner für beide Partner die<br />

Möglichkeit, über die internationale Zusammenarbeit<br />

hinaus auch im nationalen<br />

Bereich in Teilbereichen enger zu kooperieren.<br />

„Mit der Bündelung des Knowhows<br />

im Bereich der Financial Services oder IT<br />

entsteht ein attraktives Leistungsangebot“,<br />

sagt Professor Dr. Klaus Günter Klein.<br />

Christian Fähndrich<br />

Podiumsdiskussion bei der Deutschen Bundesbank: „Zukunft ohne Banken – Banken ohne Zukunft?“<br />

Mainz. Rund 100 geladene Gäste aus Finanzwelt, Wirtschaft und<br />

Wissenschaft diskutierten beim traditionellen Diskussionsabend<br />

in der Mainzer Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank die<br />

Frage: Wie könnte die deutsche Bankenlandschaft im Jahre 2020<br />

aussehen? Professor Gerd Waschbusch von der Universität des<br />

Saarlands legte mit seinem provokant klingenden Impulsreferat<br />

„Zukunft ohne Banken – Banken ohne Zukunft?“ den Grundstein<br />

für die Podiumsdiskussion. Nicole Bastian, Leiterin des Finanzressorts<br />

beim Handelsblatt, moderierte die aus Vertretern der drei<br />

Säulen des Bankensystems bestehende Gesprächsrunde. Siegfried<br />

Mehring, Vorstandsmitglied des Rheinisch-Westfälischen<br />

Genossenschaftsverbandes, Bernd Köhncke, Vorsitzender des<br />

Bankenverbandes Rheinland-Pfalz, und Siegmar Müller, Landesobmann<br />

der rheinland-pfälzischen Sparkassen, waren sich in<br />

manchen Punkten einig. Die Digitalisierung des Bankgeschäfts<br />

und die strengere Regulierung werden den Konsolidierungsdruck<br />

in der Branche aufrechterhalten. In Zukunft werde es daher weniger<br />

Institute und ein dünneres Filialnetz geben, so die Diskussionsteilnehmer<br />

auf dem Podium. In anderen Themenbereichen<br />

waren sie weiter auseinander. Unter anderem zeigten sich beim<br />

Thema Vergütungssysteme gänzlich unterschiedliche Auffassungen.<br />

Dank der ausgewogenen Moderation von Nicole Bastian erlebten<br />

die Gäste eine muntere Diskussionsrunde und auch Fragen<br />

aus dem Publikum kamen nicht zu kurz. Der Präsident der Hauptverwaltung<br />

in Rheinland-Pfalz und dem Saarland sah das ebenfalls<br />

so. „Die Talk-runde brauchte den Vergleich mit der medialen<br />

Konkurrenz nicht zu scheuen“, so Stefan Hardt in seinem Schlusswort.<br />

Getreu dem Motto: „Nach der Diskussion ist vor der Diskussion“<br />

fand im Anschluss an die Gesprächsrunde auf dem Podium<br />

ein Empfang in der Rotunde statt. Die Gäste nutzen die Gelegenheit<br />

für weitere Fragen und setzen die Debatte in lockerer Atmosphäre<br />

fort.<br />

8 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>


<strong>RWGV</strong> intern<br />

Fachrat „Gewerbliche Ware“ informiert sich über Social Media<br />

Trier. Max Orgeldinger dürfte der jüngste<br />

Gast gewesen sein, den Andreas Rottke, Vorsitzender<br />

des <strong>RWGV</strong>-Fachrats „Gewerbliche<br />

Ware“, jemals in einer Gremiensitzung begrüßen<br />

konnte. Und er war sicherlich auch<br />

einer der unterhaltsamsten. Denn: Der Mitarbeiter<br />

der Berliner Agentur „Torben, Lucie<br />

und die gelbe Gefahr“ (TLGG) zeigte im<br />

Hause der „DEG – Alles für das Dach eG“ in<br />

Trier eindrucksvoll und eloquent auf, welche<br />

Chancen und Risiken die digitale Welt<br />

von Facebook, Twitter & Co. mit sich bringen.<br />

Der Titel seines hoch unterhaltsamen<br />

Vortrags war dabei Programm: „Es ist kein<br />

Leben jenseits des digitalen Grabens.“<br />

Andreas Rottke nutzte die letzte Sitzung des<br />

Jahres <strong>2012</strong> auch, um zurückzublicken.<br />

„Aufgrund der Heterogenität unserer Fachvereinigung<br />

haben wir uns dazu entschlossen,<br />

fachspezifische Veranstaltungen für unsere<br />

Mitgliedsunternehmen durchzuführen.<br />

So haben wir bereits eine Tagung für Ärztegenossenschaften<br />

sowie eine Tagung für<br />

Energiegenossenschaften durchgeführt“, so<br />

Rottke, der auch noch einmal an den Besuch<br />

des Bundeskartellamtspräsidenten Andreas<br />

Der <strong>RWGV</strong>-Fachratsvorsitzende Andreas Rottke (hinten Mitte) begrüßte die Mitglieder des <strong>RWGV</strong>-Fachrats<br />

bei ihrer Außentagung in Trier.<br />

Mundt erinnerte: „Wir konnten mit Herrn<br />

Mundt offen diskutieren und haben so die<br />

Möglichkeit geschaffen, einen Dialog mit<br />

dem Amt zu beginnen.“ Mit Blick auf das<br />

Jahr 2013 sagte der Fachratsvorsitzende:<br />

„Ganz in diesem Sinne sowie zur Weiterentwicklung<br />

der Geschäftsmodelle planen wir<br />

für das Jahr 2013 eine Veranstaltung für unsere<br />

Energiegenossenschaften und gegebenenfalls<br />

für unsere Gesundheitsgenossenschaften,<br />

um mit den Vorständen dieser<br />

Mitgliedsunternehmen neue Geschäftsideen<br />

und Geschäftsfelder zu diskutieren beziehungsweise<br />

aufzuzeigen.“<br />

„Absolventenkongress“: Genoverbände auf Nachwuchssuche<br />

Köln. Erstmals präsentierte sich der <strong>RWGV</strong><br />

zusammen mit dem Genossenschaftsverband,<br />

Frankfurt, dem Baden-Württembergischen<br />

Genossenschaftsverband, dem DGRV<br />

und der DGR beim „Absolventenkongress“<br />

in Köln mit einem eigenen Stand. Unterstützt<br />

wurde die Recruitinginitiative durch<br />

den GVB sowie den GVWE. Deutschlands<br />

größte Jobmesse hatte auch diesmal vieles<br />

zu bieten: Über 300 Unternehmen präsentierten<br />

sich in den Messehallen an zwei Tagen<br />

wieder rund 15.000 Studenten, Absolventen<br />

und Young Professionals.<br />

Auf der Suche nach Prüfernachwuchs in Köln: Sandra<br />

Vogt, Jennifer Pieper, Julia Tiegel und Christian<br />

Beckmann aus dem <strong>RWGV</strong>-Prüferteam (v. links)<br />

Das genossenschaftliche GenoKolleg veröffentlicht Jahrbuch<br />

Münster. Zum zweiten Mal hat das genossenschaftliche Berufskolleg<br />

des <strong>RWGV</strong>s ein eigenes Jahrbuch veröffentlicht. Es trägt den<br />

Namen „GenoPost“ und gewährt allen Schulinteressierten anschauliche<br />

Einblicke in das Schulleben an der Wiener Straße in<br />

Münster. Die „GenoPost“ erscheint schuljahresweise und thematisiert<br />

Ereignisse, Erlebnisse und Besonderheiten des Schuljahres.<br />

Diesmal standen die Umbaumaßnahmen im Fokus. Zudem sind<br />

wieder alle Abschlussklassen des Jahres 2011/<strong>2012</strong> in einer Bildergalerie<br />

verewigt.<br />

Die GenoPost finden Sie auch online unter: www.genokolleg.de<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />

9


<strong>RWGV</strong> intern<br />

Energetische Sanierung<br />

Verbändekooperation erarbeitet vertriebsorientiertes Kommunikationskonzept.<br />

Münster. Erneuerbare Energien und Energieeinsparung sind<br />

wichtige Zukunftsthemen für die genossenschaftliche Bankengruppe.<br />

Die den Kooperationsverbänden angehörenden Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken können sich mit diesen Themen als<br />

nachhaltige Unternehmen und Förderer vor Ort in den Städten<br />

und Gemeinden positionieren. Um dieses Engagement um den<br />

Bereich der „Energetischen Sanierung“ zu ergänzen, wurde im<br />

Rahmen der Verbändekooperation ein vertriebsorientiertes Kommunikationskonzept<br />

unter dem Titel „Mein 3-Liter-Haus“ erarbeitet.<br />

Arbeitsgruppe „Bauen und Wohnen“<br />

Zur Entwicklung des Konzeptes wurde eine Arbeitsgruppe „Bauen<br />

und Wohnen/Energie“ eingesetzt, der jeweils die zuständigen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verbände angehörten. Erste<br />

Aufgabenstellung für diese Arbeitsgruppe war, bestehende regionale<br />

Kampagnen und Konzepte zu analysieren und hinsichtlich<br />

ihrer Relevanz für das neue Projekt zu bewerten. Auf dieser<br />

Grundlage wurden dann in einem zweiten Schritt die Eckpunkte<br />

für das neue Gemeinschaftskonzept als konkrete vertriebsunterstützende<br />

Leistung für die Mitgliedsbanken festgelegt. Ergebnis<br />

war schließlich die Entwicklung einer Kampagne, in deren Mittelpunkt<br />

die energetische Haussanierung stehen soll.<br />

Durch den kommunikativen Antrieb „Mein 3-Liter-Haus“ und der<br />

Abbildung eines Wärmebildhauses als zentrales Bildmotiv der<br />

Kampagne wird schnell die zentrale Botschaft vermittelt: Investitionen<br />

in Wohnhäuser helfen, Energiekosten zu sparen und die<br />

Umwelt zu schonen. Das Wärmebildhaus steht dabei wie kein anderes<br />

Motiv sinnbildlich für die „Energetische Sanierung“. Der<br />

Antrieb „Mein 3-Liter-Haus“ transportiert zudem den Gedanken<br />

des Energiesparens. Denn durch das bereits bekannte „3-Liter-<br />

Auto“, das für ein sprit- und energiesparendes Fahrzeugkonzept<br />

steht, wird die Analogie zum 3-Liter-Haus aufgebaut. „3-Liter-<br />

Häuser“ sind Ultra-Niedrigenergiegebäude, die nur so viel Primärenergie<br />

pro Quadratmeter und Jahr verbrauchen, wie in drei<br />

Litern Heizöl enthalten sind, also circa 30 kWh Energie pro Quadratmeter<br />

und Jahr. Dieser Standard wurde Ende der 1990er-Jahre<br />

vom Fraunhofer IBP definiert.<br />

><br />

10 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>


<strong>RWGV</strong> intern<br />

><br />

Zielgruppe sind Eigentümer<br />

privatgenutzter Immobilien oder Käufer<br />

Mit diesem erfolgreich eingeführten Vertriebskonzept werden von<br />

den Volksbanken und Raiffeisenbanken die Wohneigentümer privatgenutzter<br />

Immobilien oder Käufer mit Renovierungs- oder Modernisierungsabsichten<br />

angesprochen. Als Partner für die Finanzierung<br />

dieser Renovierungs- und Sanierungsvorhaben stehen<br />

die Volksbanken und Raiffeisenbanken zur Verfügung.<br />

Individuelle Kommunikation vor Ort<br />

Das Kommunikationskonzept dient als Rahmen, um dem Wunsch<br />

der Banken zur Einbindung von bankindividuellen Produkten zu<br />

entsprechen. Daher wurden von den Kooperationsverbänden<br />

zahlreiche Vorlagen in Form von Anzeigen, Prospekten, Pressetexten<br />

und Online-Bannern über den VR-Baukasten des GVBs sowie<br />

über den VR-MarketingService des BWGVs, des GVWEs und<br />

des <strong>RWGV</strong>s zur Verfügung gestellt. Banken können diese Werbemittel<br />

individuell gestalten, um diese auf die lokalen Marktanforderungen<br />

auszurichten. Dass die Materialien der bundesweiten<br />

Werbelinie entsprechen, ist selbstverständlich.<br />

Rückenwind für den Vertrieb<br />

Neben diesem umfangreichen Werbemittelpaket wurde für die<br />

Mitgliedsbanken ein Dialogmarketingkonzept als weitere Vertriebsunterstützung<br />

entwickelt. Mailings eignen sich besonders<br />

für einen ersten Kontakt zum Kunden im Rahmen dieser Kampagne.<br />

Um die Umsetzung für die Banken zu erleichtern, wurden von<br />

der Arbeitsgruppe mögliche Selektionskriterien zusammengestellt,<br />

um die Zielgruppe für die Ansprache genauer einzugrenzen.<br />

• Alter 25 - 49 Jahre<br />

• Gehalt bzw. monatlicher Haben-Umsatz =< 4.000 € und => 800 €<br />

• Hauseigentümer / Wohnungseigentümer<br />

• Mieteinnahmen => 200 €<br />

• Grundsteuerzahlung<br />

• Empfänger Eigenheimzulage<br />

• Gebäudeversicherung<br />

• Baujahr Immobilie < 1998 Teilbedarfsberatung zum Beratungsfeld<br />

Immobilie<br />

Die Abwicklung der Direktmarketingmaßnahmen erfolgt bequem<br />

über den MailingPark.<br />

Erfolgreiches Kooperationsprojekt<br />

Die Zusammenarbeit im Rahmen der Kooperation hat es durch eine<br />

Bündelung der Fachkompetenzen der vier Verbände schnell und effizient<br />

ermöglicht, den Banken ein optimales Vertriebskonzept anzubieten.<br />

Zahlreiche Mitgliedsbanken des BWGVs, des GVWEs, des<br />

GVBs und des <strong>RWGV</strong>s haben die angebotenen Kommunikationsmittel<br />

und das Direktmarketingkonzept in Anspruch genommen und<br />

um bankindividuelle Produkte aus dem Aktivbereich ergänzt, um<br />

sich als kompetenter Finanzierungspartner vor Ort zu positionieren.<br />

Ansprechpartner<br />

Mirjam Boshoven, <strong>RWGV</strong>-Mitgliederservice,<br />

mirjam.boshoven@rwgv.de, 0251 7186-51111<br />

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Hintergrund & Analyse<br />

„Deregulierung ein Schritt in falsche Richtung“<br />

Rainer Behle, Abteilungspräsident der BaFin über die Ansprüche der Bankenaufsicht an Aufsichtsräte<br />

Herr Behle, wie hat<br />

sich die Sichtweise<br />

auf die Aufsichtsratsarbeit<br />

verändert<br />

?<br />

Rainer Behle: Die<br />

Schwachstellen in<br />

der Corporate Governance<br />

von Finanzinstituten<br />

sind<br />

Rainer Behle<br />

international als eine der Ursachen der Finanzmarktkrise<br />

ausgemacht worden. Darauf<br />

hat der Gesetzgeber unter anderem mit<br />

aufsichtsrechtlichen Anforderungen an<br />

Aufsichtsräte reagiert, die es bis August<br />

2009 in Deutschland so nicht gegeben hat.<br />

Für die praktische Arbeit der BaFin heißt<br />

das, auch die Tätigkeit der Aufsichtsräte<br />

stärker in den aufsichtlichen Fokus zu nehmen.<br />

Wir erwarten einen aktiven Aufsichtsrat,<br />

der die Geschäftsstrategie und die Risikosituation<br />

des Instituts ständig beobachtet<br />

und sich darüber ein eigenes Urteil bildet.<br />

Das Aufsichtsorgan ist also angemessen in<br />

das Risikomanagement einzubinden. Daraus<br />

folgt, dass die von der Geschäftsleitung<br />

festzulegende nachhaltige Geschäftsstrategie<br />

sowie Anpassungen der Strategie dem<br />

Aufsichtsrat zur Kenntnis zu geben und mit<br />

diesem zu erörtern sind. Die Erörterung erstreckt<br />

sich auch auf die Ursachenanalyse<br />

im Fall von Zielabweichungen. Nach der<br />

Institutsvergütungsverordnung ist der Aufsichtsrat<br />

zudem für die Ausgestaltung der<br />

Vergütungssysteme der Geschäftsleitung<br />

verantwortlich.<br />

Die Art und Weise, wie die Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken die Finanzmarktkrise<br />

bewältigt haben, belegt im Umkehrschluss,<br />

dass es in dieser Gruppe keine Probleme<br />

mit der Corporate Governance<br />

gegeben hat. Hätte es nicht präzisere Instrumente<br />

gegeben als die Schrotflinte, mit der<br />

jetzt auch die Genossenschaftsbanken getroffen<br />

werden?<br />

Rainer Behle: Die europäische Bankenaufsicht<br />

EBA ist bestrebt, ein „Single Rule<br />

Book“ zu schaffen. Dass es in Deutschland<br />

Banken unterschiedlicher Größe und Geschäftsausrichtung<br />

gibt, tragen wir in der<br />

Aufsichtspraxis dadurch Rechnung, indem<br />

wir den Grundsatz der doppelten Proportionalität<br />

befolgen. Auch erlaube ich mir<br />

den Hinweis, dass es in den Mindestanforderungen<br />

an das Risikomanagement (Ma-<br />

Risk) eine Vielzahl von Öffnungsklauseln<br />

gibt. Ohnehin sind in den MaRisk nur Mindestanforderungen<br />

definiert, sodass an<br />

komplexere Institute deutlich höhere Anforderungen<br />

adressiert werden können.<br />

Wie gehen Sie denn konkret mit dem Thema<br />

Sachkundenachweis um?<br />

Rainer Behle: Der Gesetzgeber verlangt<br />

von den Mitgliedern der Aufsichtsorgane,<br />

dass sie fachlich dazu imstande sind, die<br />

von dem Institut getätigten Geschäfte zu<br />

verstehen, deren Risiken zu beurteilen und<br />

nötigenfalls Änderungen in der Geschäftsführung<br />

durchzusetzen. Dagegen wird sicher<br />

niemand etwas sagen wollen. Das<br />

heißt, dass die geforderte Sachkunde institutsbezogen<br />

zu beurteilen ist. Allerdings sehen<br />

wir, dass auch kleine Institute komplexe<br />

Geschäfte tätigen können. Voraussetzung<br />

sind zumindest allgemeine Kenntnisse in<br />

wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen.<br />

Die erforderlichen Kenntnisse können – sofern<br />

sie zum Zeitpunkt der Bestellung nicht<br />

vorhanden sind – auch nach der Bestellung<br />

zum Aufsichtsrat durch ein Qualifizierungsprogramm<br />

erworben werden. Dieses sollte<br />

an der Größe und Komplexität des jeweiligen<br />

Instituts ausgerichtet sein. Hier gibt es ja<br />

zahlreiche Angebote, auch bei den Regionalverbänden.<br />

Die BaFin kann Aufsichtsräte abberufen?<br />

Rainer Behle: Das ist richtig, ist aber bisher<br />

nur in wenigen Fällen geschehen. Diese<br />

Möglichkeit kann dann greifen, wenn ein<br />

Aufsichtsrat nicht sachkundig oder persönlich<br />

unzuverlässig ist. Gleiches gilt, wenn er<br />

trotz Verwarnung durch die BaFin nicht alles<br />

Erforderliche tut, um die Beseitigung<br />

festgestellter Verstöße zu veranlassen, oder<br />

wenn ihm wesentliche Verstöße des Unternehmens<br />

gegen die Grundsätze einer ordnungsgemäßen<br />

Geschäftsführung verborgen<br />

geblieben sind, weil er seine Überwachungsfunktion<br />

sorgfaltswidrig ausge-<br />

übt hat. Das Thema Interessenkonflikte bei<br />

Aufsichtsratsmitgliedern, das in Zusammenhang<br />

mit der Zuverlässigkeit aufgeworfen<br />

wird, ist nicht leicht zu greifen. Wir wollen<br />

mit diesem Thema den Gedanken der<br />

Unabhängigkeit der Aufsichtsratsarbeit einbringen,<br />

der ja auch international diskutiert<br />

wird. Ein Aufsichtsrat, der Geschäftsbeziehungen<br />

aus denen sich eine wirtschaftliche<br />

Abhängigkeit ergibt, zu dem Institut unterhält,<br />

oder dessen Kredit ausfallgefährdet ist,<br />

der kann nicht mehr unabhängig kontrollieren.<br />

Um die Zuverlässigkeit von Aufsichtsräten<br />

auch während der Mandatszeit<br />

zu überwachen, sind die Organkredite im<br />

Sinne einer Risikoeinheit zu prüfen, die sowohl<br />

Privat- und Unternehmenskredite des<br />

Aufsichtsrats als auch die Kredite an nahe<br />

Angehörige einschließt. Wir fokussieren<br />

uns dabei auf die anmerkungsbedürftigen<br />

Organkredite. So muss nicht über jeden Organkredit<br />

berichtet werden. Es ist aber noch<br />

nicht abzusehen, was international aus diesem<br />

Thema wird, denn die EBA hat auch<br />

hier Ermächtigungen. Wir werden uns bei<br />

der Auswertung der Prüfungsberichte der<br />

Jahresabschlussprüfungen <strong>2012</strong> ein Bild davon<br />

machen, ob die mit dem Institut der<br />

Wirtschaftsprüfer vereinbarte Vorgehensweise<br />

den bankaufsichtlichen Erfordernissen<br />

entspricht.<br />

Gibt es noch weitere Aspekte?<br />

Rainer Behle: Ein Aufsichtsrat muss in<br />

ausreichendem Maße zeitlich verfügbar<br />

sein und er muss sich einen angemessenen<br />

Zeitraum auf die Sitzungen vorbereiten<br />

können. Tischvorlagen, die noch recht oft<br />

vorkommen, darf es nur noch in begründeten<br />

Ausnahmefällen geben.<br />

Was kommt im Zuge der CRD-IV-Umsetzung<br />

noch auf die Banken zu?<br />

Rainer Behle: Neu ist zum Beispiel, dass<br />

das Institut die Aufsichtsorgane fördern<br />

muss. Dem Aufsichtsrat muss demnach die<br />

Möglichkeit gegeben werden, sich einzuarbeiten<br />

und sich fortzubilden. Ferner werden,<br />

je nach Größe und Komplexität der<br />

Bank und je nach Größe des Aufsichtsrats,<br />

die Institute über die Bildung von Aus- ><br />

12 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>


Hintergrund & Analyse<br />

><br />

schüssen des Aufsichtsrats zu entscheiden<br />

haben, zum Beispiel, ob ein Risikoausschuss,<br />

ein Prüfungsausschuss oder ein<br />

Vergütungskontrollausschuss eingerichtet<br />

werden soll.<br />

Ist zudem durch die ebenfalls gerade veröffentlichte<br />

EBA-Guideline mit weiteren Änderungen<br />

zu rechnen?<br />

Rainer Behle: Die EBA hat am 22. November<br />

<strong>2012</strong> „Leitlinien zur Bewertung der<br />

Eignung von Geschäftsleitern, Mitgliedern<br />

von Aufsichtsorganen und der oberen Leitungsebene“<br />

veröffentlicht. Diese richten<br />

sich sowohl an die zuständigen Aufsichtsbehörden<br />

als auch an die betroffenen Institute.<br />

Die EBA-Guidelines machen Vorgaben<br />

für die Eignungsbewertung von<br />

Geschäftsleitern, Mitgliedern von Aufsichtsorganen<br />

sowie Personen, die leitende<br />

Tätigkeiten ausüben. Diese betreffen<br />

vor allem den Prozess der Eignungsbewertung,<br />

deren Kriterien und die zu beachtenden<br />

Minimalanforderungen. Die geltenden<br />

Anforderungen nach dem KWG und<br />

dem gerade aktualisierten „Merkblatt zur<br />

Kontrolle der Mitglieder von Verwaltungsund<br />

Aufsichtsorganen“ decken bereits einen<br />

Großteil dieser Leitlinien ab. Noch offene<br />

Punkte werden durch die einschlägigen<br />

Vorschriften im Entwurf des<br />

CRD IV-Umsetzungsgesetzes adressiert.<br />

Die Leitlinien stehen allerdings noch unter<br />

einem Überprüfungsvorbehalt nach Vorliegen<br />

der finalisierten CRD IV.<br />

Führt uns eine immer engere und teurere<br />

Kontrolle weiter?<br />

Rainer Behle: Für mich steht fest, dass<br />

auch Deregulierung ein Schritt in die falsche<br />

Richtung war. Der Gesetzgeber hat auf<br />

<strong>RWGV</strong>-Regionaltagungen für Bankaufsichtsräte 2013<br />

• 07.05.2013: RWGA in Forsbach<br />

• 23.05.2013: Hotel Weissenburg in Billerbeck<br />

• 27.05.2013: Parkhotel Gütersloh in Gütersloh<br />

die Erkenntnisse aus der Finanzmarktkrise<br />

reagiert und die identifizierten Lücken im<br />

Aufsichtsrecht geschlossen. Dass aber das<br />

Geschäftsmodell stimmen muss, damit sich<br />

eine Bank im Wettbewerb behaupten kann,<br />

darin stimme ich mit Ihnen überein. Die<br />

Aufsichtsräte sind also gut beraten, von der<br />

Geschäftsleitung eine nachhaltige Geschäftsstrategie<br />

einzufordern, in der die Ziele<br />

des Instituts für jede wesentliche Geschäftsaktivität<br />

und die Maßnahmen zur<br />

Einreichung dieser Ziele dargestellt werden.<br />

Die Fragen stellten Reinhard Bock-Müller<br />

und Wolfgang Koschny. Der Text ist zuerst erschienen<br />

im „Geno-Graph“ des BWGVs.<br />

Die Veranstaltungen finden jeweils in der Zeit von 16.00 Uhr bis 19.00 Uhr statt.<br />

Informationen bei Hans-Josef Heuter, hans-josef.heuter@rwgv.de<br />

Anzeige<br />

Bekanntmachung zur Wahl der Vertreterversammlung<br />

Der Wahlausschuss der Raiffeisen-Bank Eschweiler eG hat am 12. November <strong>2012</strong> die Wahlliste zur Vertreterversammlung erstellt.<br />

Diese Liste liegt zusammen mit der Wahlordnung ab dem 14. Januar 2013 für die Dauer von zwei Wochen in sämtlichen Geschäftsstellen<br />

der Bank zur Einsichtnahme durch alle Mitglieder aus.<br />

Die Wahlliste enthält die Namen der Kandidaten für die Wahl von 80 Vertretern und 7 Ersatzvertretern zur Vertreterversammlung.<br />

Gemäß § 4 der Wahlordnung können weitere Listen innerhalb von zwei Wochen nach Ablauf der Auslegefrist eingereicht werden.<br />

Diese Listen müssen von mindestens 150 Mitgliedern unserer Genossenschaft unterzeichnet sein (§ 3 der Wahlordnung) und die<br />

übrigen Voraussetzungen gemäß Satzung und Wahlordnung erfüllen.<br />

Sollten keine weiteren Listen eingereicht werden, findet die Wahl zur Vertreterversammlung statt am Donnerstag, dem 2. Mai 2013,<br />

von 8.15 Uhr bis 12.45 Uhr sowie von 14.15 Uhr bis 17.30 Uhr in unserer Hauptstelle, Franzstraße 8-10, 52249 Eschweiler.<br />

Wahlberechtigt sind alle Mitglieder unserer Genossenschaft, die bis zum Tage der Veröffentlichung dieser Bekanntmachung in die<br />

Liste der Mitglieder eingetragen sind. Die Wahl erfolgt durch Stimmzettel, die zu den Wahlzeiten zur Verfügung gestellt werden. Briefwahl<br />

ist zulässig; Unterlagen hierzu können bis spätestens eine Woche vor dem Wahltermin bei der Innenrevision in unserer Hauptstelle,<br />

Franzstraße 8-10, 52249 Eschweiler, angefordert werden und müssen bis zum Ablauf der genannten Wahlzeit eingegangen sein.<br />

Eschweiler, den 10. Januar 2013<br />

Der Wahlausschuss der<br />

Raiffeisen-Bank Eschweiler eG<br />

gez. Franz-Josef Hilgers<br />

(Vorsitzender)


Hintergrund & Analyse<br />

Eine Mitarbeiterbefragung verschafft Klarheit<br />

Die RWGA führt strategieorientierte Mitarbeiterbefragungen durch und begleitet den anschließenden<br />

Umsetzungsprozess.<br />

Münster/Forsbach. Das Angebot an qualifizierten<br />

Fachkräften nimmt ab und zusätzlich<br />

schlägt der demografische Faktor<br />

zu. Umso wichtiger für die Genossenschaften<br />

vor Ort, nicht nur für ihre Mitglieder<br />

und Kunden, sondern auch für ihre Mitarbeiter<br />

ein attraktiver Partner zu sein.<br />

Unternehmen brauchen Rückmeldeprozesse.<br />

Die Mitarbeiter an der Basis wissen, was<br />

in der täglichen Arbeit gut läuft und wo es<br />

hakt. Eine Mitarbeiterbefragung macht die<br />

Unternehmenskultur transparent, indem<br />

sie aufzeigt, wie die Mitarbeiter das Unternehmen<br />

heute wahrnehmen. Die Zeiten, in<br />

denen durch eine Mitarbeiterbefragung nur<br />

ein Stimmungsbild erhoben wurde und die<br />

Ergebnisse dann in der Schublade landeten,<br />

sind vorbei. Kontinuierliche Qualitätsarbeit<br />

ist keine Eintagsfliege, sondern ein<br />

andauernder, partizipativer und überlebenswichtiger<br />

Prozess für die Organisation.<br />

Immer mehr Führungskräfte nutzen die<br />

Mitarbeiterbefragung daher auch als Ausgangspunkt<br />

für zukunftsweisende Verbesserungsprozesse.<br />

Insofern ist eine Mitarbeiterbefragung<br />

und die Auswertung ihrer<br />

Ergebnisse auch immer ein erster Schritt für<br />

strukturelle und effektive Veränderungen<br />

im Unternehmen.<br />

Vor dem Hintergrund der jeweiligen Unternehmensstrategie<br />

und den daraus abgeleiteten<br />

Zielen erarbeiten Berater der RWGA<br />

einen individuellen Fragenkatalog. In Zusammenarbeit<br />

mit dem Unternehmen „perbilty“<br />

werden die Befragungsmedien vorbereitet<br />

und die Befragung organisiert. Nach<br />

der sogenannten Feldphase werden die<br />

Auswertung erstellt und die Ergebnisse,<br />

auch im Hinblick auf mögliche Handlungsoptionen,<br />

besprochen. Im Anschluss besteht<br />

die Möglichkeit der Begleitung eines<br />

Umsetzungsprozesses durch die RWGA.<br />

Es stehen umfangreiche Befragungskomplexe<br />

zur Auswahl, um damit relevante<br />

Aussagen zum Beispiel zu den folgenden<br />

Themen zu erhalten:<br />

• Ziele, Strategie und Werte (Kultur)<br />

• Führung und Zusammenarbeit mit<br />

anderen Bereichen und im Team<br />

• Kundenorientierung und Vertriebskultur<br />

Musterprozess Mitarbeiterbefragung …<br />

… mit anschließender Umsetzungsbegleitung<br />

Prozessbegleitung<br />

Umsetzungsbegleitung<br />

Expertenberatung<br />

Vorbereitung Durchführung Analyse Kommunikation<br />

Baustein<br />

1<br />

• Betriebsklima<br />

(Kommunikation und Vertrauen)<br />

• Persönliche und berufliche Perspektiven<br />

(Mitarbeiterqualifikation)<br />

• Image des Arbeitgebers /<br />

Work-Life-Balance<br />

• Mitarbeiteridentifikation, -engagement<br />

und -bindung<br />

T1<br />

Baustein<br />

2<br />

T2<br />

Baustein<br />

3<br />

T3<br />

Spezielle Beratungsmaßnahmen<br />

Baustein<br />

4<br />

Um Impulse für die Zielerreichung „Nr. 1<br />

in Mitarbeiteridentifikation und -qualität“<br />

zu setzen, hat der Fachrat Personal des<br />

BVRs einen Fragenkatalog für Mitarbeiterbefragungen<br />

initiiert. Dieses Instrument<br />

wurde unter wissenschaftlicher Begleitung<br />

in Zusammenarbeit mit den genossenschaftlichen<br />

Verbänden, Akademien und<br />

Beratungsgesellschaften entwickelt und<br />

ergänzt bereits bestehende Befragungstools.<br />

Die Erhebung ermöglicht es, mit Hilfe<br />

einer Mitarbeiterbefragung Indizes zur<br />

Mitarbeiteridentifikation und -bindung<br />

sowie zum Engagement der Mitarbeiter im<br />

jeweiligen Hause zu ermitteln. In erster Linie<br />

soll die Erhebung einer bankindividuellen<br />

Standortbestimmung dienen. Durch<br />

den Einsatz der Indizes und in Kombination<br />

mit bestehenden Instrumenten erhalten<br />

die Unternehmen Hinweise auf mögliche<br />

Handlungsfelder im Bereich der<br />

Mitarbeiterbindung. Die Indizes können<br />

auch als Kennzahl für eine Balanced<br />

Scorecard (Mitarbeiterperspektive) genutzt<br />

werden.<br />

Informationen bei:<br />

T4<br />

Ergebnis<br />

WS<br />

Baustein<br />

5<br />

Stefan Müller,<br />

Berater<br />

Personalmanagement bei<br />

„LIW Beratung & Training“<br />

(strategischer Partner der<br />

RWGA)<br />

Kirsten Povlsen,<br />

Leiterin<br />

<strong>RWGV</strong>-Marktforschung,<br />

0251 7186-5122,<br />

Kirsten.Povlsen@rwgv.de<br />

sowie im Internet unter<br />

www.rwga.de<br />

14 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>


Hintergrund & Analyse<br />

Mit „VR Entscheider“ in die Zukunft<br />

Nachgefragt bei: Michael Henrich, Vertriebsvorstand der VR-LEASING AG<br />

Michael Henrich<br />

Nach eigenem Bekunden nimmt die neue<br />

VR LEASING derzeit wieder an Fahrt auf –<br />

wohin geht denn die Reise?<br />

Michael Henrich: Wir richten uns zu 100<br />

Prozent auf das gemeinsame Geschäft mit<br />

den Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

und deren gewerblichen Kunden aus. Zu<br />

unserem wichtigsten Credo, der Kundenfreundlichkeit,<br />

gehören vor allem bedienerfreundliche<br />

Prozesse und konkreter<br />

Nutzen für die Banken.<br />

Welche Rückmeldungen bekommen Sie von den Volksbanken und<br />

Raiffeisenbanken zu Ihrem Versprechen, die engere Zusammenarbeit<br />

zu forcieren?<br />

Michael Henrich: Dort wird das sehr begrüßt. Die Kreditgenossenschaften<br />

dürfen ja auch von uns erwarten, dass wir uns auf sie ausrichten.<br />

Und Produkte sowie Dienstleistungen anbieten, die es ihnen<br />

ermöglichen, ihre Kunden umfassend und bedarfsgerecht zu<br />

bedienen. Aus der Kritik, aber auch dem Lob, haben wir viel gelernt<br />

und sind derzeit dabei, nach und nach unsere Prozesse zu verändern.<br />

Der VR Entscheider hat im September <strong>2012</strong> den bisherigen Scorer im<br />

Angebots- und Genehmigungsverfahren der VR LEASING ablöst. Inwieweit<br />

unterstützt der VR Entscheider Sie bei der Einlösung des Versprechens?<br />

Michael Henrich: Zunächst durch eindeutige und schnelle Kreditentscheidungen.<br />

Obendrein ist er so benutzerfreundlich wie nie<br />

zuvor. Seit der Einführung im September wird er erfolgreich bei den<br />

Volksbanken und Raiffeisenbanken eingesetzt. Und bereits sehr<br />

rege genutzt. Dabei möchte ich es nicht unerwähnt lassen, dass<br />

auch wir als VR LEASING durch eindeutige und schnelle Entscheidungen<br />

profitieren, da wir effizienter werden und damit wettbewerbsfähig<br />

bleiben.<br />

Erklären Sie uns doch kurz, wie der VR Entscheider arbeitet.<br />

Michael Henrich: Der bisherige Scorer ist vom VR Entscheider im<br />

Angebots- und Genehmigungsverfahren abgelöst worden. Damit haben<br />

wir auch die Bewertungskriterien und Messgrößen in den Scorecards<br />

erweitert und entsprechend der gültigen regulatorischen Anforderungen<br />

aktualisiert. Eine der wichtigsten Änderungen ist, dass<br />

wir nun in einzelne Kundensegmente unterscheiden können. Diese<br />

neuen Scorecards versetzen uns in die Lage, Freiberufler, Gewerbetreibende<br />

und Kapitalgesellschaften differenziert zu bewerten. Für<br />

die Entscheidungen relevant sind letztendlich die Bonität der jeweiligen<br />

Kunden, die eigenen Erfahrungen bei Bestandskunden, die<br />

Werthaltigkeit sowie die Wiedervermarktungschancen des finanzierten<br />

Objekts und die Vertragsgestaltung.<br />

Wo liegen die Vorteile für die Banken, die Kunden und die VR LEA-<br />

SING? Was kann der VR Entscheider, was der bisherige Scorer nicht<br />

konnte?<br />

Michael Henrich: Es gibt viele Vorteile. Wichtigster Punkt ist, dass<br />

die Beraterinnen und Berater in den Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

mit dem VR Entscheider sehr schnell qualifizierte Entscheidungen<br />

erhalten. Das betrifft in gleichem Maße Bestandskunden<br />

als auch Neukunden. Die Bewertung konzentriert sich auf den regional<br />

verwurzelten Mittelstand: unsere Zielgruppe im Firmenkundengeschäft.<br />

Gleichzeitig gab es Neuerungen in VR-LeasyOnline:<br />

Durch die automatische Speicherung der Kontaktdaten, die Vereinfachung<br />

der Lieferantenerfassung und Erhöhung der Kalkulationsvarianten<br />

in einem Fenster von drei auf fünf bietet VR LeasyOnline<br />

nun einen höheren Komfort. Durch die obligatorische Bearbeitungsgebühr<br />

und die direkte Berücksichtigung des Sonderbonus in<br />

der Provision sind die Provisionen höher. Privatkundenangebote<br />

entfallen völlig, da sie keine Relevanz mehr hatten. Die Entscheidung<br />

selbst ist nun wesentlich klarer: Der VR Entscheider gibt deutlich<br />

mehr auflagenfreie Zusagen. Dadurch nimmt der Rücksprachebedarf<br />

ab. Auch die „Gelb-Entscheidungen“, also Entscheidungen,<br />

die eine Portion Bauchgefühl verlangen, sind weniger geworden.<br />

Aufgrund unserer risikobewussten Geschäftspolitik gibt es<br />

geringfügig mehr „Rot-Entscheidungen“. Dies alles bedeutet eine<br />

leichtere Abwicklung direkt vor Ort in der Volksbank Raiffeisenbank<br />

sowie eine einfachere Kommunikation gegenüber dem Kunden.<br />

Außerdem – das möchte ich hier ganz klar hervorheben – gibt<br />

es mehr Provisionen für die Banken. Sie machen mehr Geschäft mit<br />

uns, deshalb konnten wir im Vergleich zum Vorjahr bereits 50 Prozent<br />

mehr an Provisionen ausschütten.<br />

Sie unterteilen in Kundensegmente, warum?<br />

Michael Henrich: Weil jedes Segment auch unterschiedliche Risiken<br />

hat und nicht alles über einen Kamm geschert wird. So können<br />

bei Freiberuflern zum Beispiel deutlich mehr auflagenfreie Zusagen<br />

erreicht werden als bei Gewerbetreibenden. Und dies kann<br />

eine Volksbank oder Raiffeisenbank direkt nutzen, um gezielt Neugeschäft<br />

zu machen.<br />

Haben Sie den VR Entscheider in Kooperation beziehungsweise mit<br />

Unterstützung von Primärbanken erarbeitet?<br />

Michael Henrich: Ja, das haben wir. Doch nicht nur im Rahmen<br />

der Etablierung des VR Entscheiders sind wir für konstruktive Hinweise<br />

dankbar. Für uns sind die Rückmeldungen der Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken zu unseren Produkten und Prozessen jederzeit<br />

wichtig. Sie sind nun unsere einzigen Vertriebspartner, deshalb<br />

muss es dort flutschen – um es etwas flapsig zu sagen –, damit wir<br />

die Volksbanken und Raiffeisenbanken tatkräftig dabei unterstützen<br />

können, Mittelstandsfinanzier Nr. 1 zu werden. Daher befragen<br />

wir unsere Banken auch regelmäßig und arbeiten derzeit an einer<br />

unmittelbaren Schnellbewertung nach jedem Geschäftsabschluss.<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />

15


Aus dem Verbund<br />

Blick hinter die Kulissen<br />

GAD unterstützt Schüler beim Innovationsspiel „Jugend denkt Zukunft“.<br />

In Gruppenarbeit bereiteten die jungen Leute sich auf das Innovationsspiel am Abschlusstag vor.<br />

Münster. 17 Schüler des Wilhelm-Hittorf-Gymnasiums und des<br />

Geschwister-Scholl-Gymnasiums aus Münster durften kürzlich<br />

hinter die Kulissen der GAD blicken, um anschließend die im Rahmen<br />

des Innovationsspiels „Jugend denkt Zukunft“ gewonnenen<br />

Eindrücke und Ideen zu präsentieren. Dabei setzten sich die Jugendlichen<br />

zum Beispiel mit der Präsentation der GAD im Social<br />

Net auseinander, gaben Tipps für eine mögliche Präsenz auf Facebook<br />

und entwickelten sogar einen eigenen Zeichentrickfilm, der<br />

ansprechend und einfach erzählt, wie das Tätigkeitsfeld der GAD<br />

aussieht. Das Video ließe sich über Youtube schnell im Web verbreiten<br />

und den Bekanntheitsgrad der GAD steigern, so die Idee der<br />

Schüler. Auch über mögliche Recruiting-Maßnahmen<br />

für Auszubildende<br />

machten sich die jungen Leute Gedanken.<br />

„Wir haben viele wichtige<br />

Impulse erhalten, wie wir junge Leute<br />

noch besser erreichen und für unser<br />

Unternehmen gewinnen können“, bedankte<br />

sich Susanne Höfer, Leiterin<br />

Personalentwicklung in der GAD, im<br />

Rahmen der Abschlussveranstaltung<br />

bei den Teilnehmern. Auch die Jugendlichen<br />

haben einiges mitgenommen.<br />

„Meine Erwartungen wurden<br />

noch übertroffen“, so ein Schüler. „Ich<br />

weiß jetzt, was die GAD macht und<br />

dass sie ein attraktiver Arbeitgeber<br />

ist“, sagt eine Schülerin. Auch die Lehrer<br />

und Eltern, die bei der Abschlussveranstaltung<br />

die Präsentation der<br />

15- bis 17-Jährigen verfolgt haben,<br />

waren begeistert. „Ich habe meine<br />

Schüler einmal von einer ganz anderen<br />

Seite kennengelernt“, freute sich<br />

ein Lehrer. „Jugend denkt Zukunft“ ist eine Initiative der Wirtschaft<br />

und richtet sich an Schüler aller Schultypen der Jahrgangsstufen<br />

neun bis zwölf. Bei dem Projekt engagieren sich Unternehmen als<br />

Paten für Schulen und begleiten das jeweilige Innovationsspiel. In<br />

nur fünf Tagen entwickeln Jugendliche mit und in Unternehmen<br />

Produkte und Dienstleistungen für die Welt von morgen und erleben<br />

Innovationsprozesse hautnah. Die UNESCO hat „Jugend denkt<br />

Zukunft“ zum offiziellen Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige<br />

Entwicklung“ ernannt. Gefördert wird das Innovationsspiel<br />

von der Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen der Bundesagentur<br />

für Arbeit.<br />

easyCredit setzt auf „Service Excellence“ und Kundenbegeisterung<br />

Nürnberg. easyCredit wurde jetzt als erstes<br />

Unternehmen durch die DQS GmbH<br />

für die erfolgreiche Umsetzung der neuen<br />

und branchenübergreifenden Spezifikation<br />

DIN SPEC 77224 „Erzielung von Kundenbegeisterung<br />

durch Service Excellence“<br />

ausgezeichnet. Das Besondere: Die<br />

TeamBank AG erreichte mit ihrem Konsumentenkredit<br />

easyCredit auf Anhieb die<br />

höchste Bewertungsstufe „Platin“ und<br />

steht laut DQS-Auditoren für gelebtes Begeisterungsmanagement.<br />

„Wir schätzen diese Auszeichnung sehr.<br />

‚Service Excellence‘ und Kundenbegeisterung<br />

sind die wichtigsten Indikatoren für<br />

unseren langfristigen Unternehmenserfolg“,<br />

erklärt Christian Polenz, Vorstand<br />

der TeamBank. Für die Auditoren der<br />

DQS GmbH sind auch die strategische<br />

Ausrichtung der Unternehmensführung,<br />

der Teamgeist im Unternehmen sowie das<br />

gesellschaftliche Engagement der Team-<br />

Bank in einem hohen Maße anerkennenswert.<br />

geno kom erweitert Angebot zur Erstellung von Geschäftsberichten<br />

Münster. Die geno kom Werbeagentur GmbH mit Sitz in Münster<br />

hat mit dem Start der Berichtssaison <strong>2012</strong>/2013 ihr Leistungsportfolio<br />

erweitert: Neben individuellen Berichten werden ab sofort<br />

auch Halbstandards angeboten. Vordefinierte Layouts stehen<br />

als umfangreiche mehrseitige Dokumentation oder als Kurzbericht<br />

zur Verfügung. Verschiedene attraktive Titellayouts und bereits<br />

fertiger Content für Einzelseiten komplettieren das Angebot.<br />

www.geno-kom.de<br />

16 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>


Aus dem Verbund<br />

Union Investment: „An den Aktienmärkten ist noch Luft nach oben.“<br />

Frankfurt. Die Bereitschaft zu mehr Risiko<br />

in der Kapitalanlage wird sich 2013<br />

auszahlen. Nach Einschätzung von Jens<br />

Wilhelm, der im Vorstand von Union Investment<br />

die Anlagestrategie verantwortet,<br />

haben sich die Rahmenbedingungen<br />

im Vergleich zu Anfang <strong>2012</strong> deutlich verbessert.<br />

„Die systemischen Risiken sind<br />

nun erst mal vom Tisch, auch wenn die<br />

Krisen in der Welt längst nicht gelöst<br />

sind.“ Allerdings werde es einige Zeit dauern,<br />

bis die Belastungen abgearbeitet sei-<br />

Jens Wilhelm<br />

en. Deshalb wachse die Weltwirtschaft auch 2013 langsamer als in<br />

der Vergangenheit. Mit Blick auf die Kapitalmärkte ist Wilhelm<br />

zuversichtlich, dass weitere Schritte in der Krisenbewältigung honoriert<br />

werden: „Davon können insbesondere risikoreichere Anlagen<br />

profitieren.“ Positiv beurteilt Wilhelm die Maßnahmen zu<br />

Lösung der Eurostaatenkrise: „Die EZB treibt die Rettung voran,<br />

auch wenn dies nicht ihrem Ursprungsauftrag entspricht.“ Mit ihren<br />

Interventionen habe sie für deutliche Entspannung an den Kapitalmärkten<br />

gesorgt und der Politik den nötigen Spielraum verschafft,<br />

einen belastbaren Rettungsmechanismus aufzubauen.<br />

Jetzt müsse man den klaren Willen zeigen, die eigentliche Ursache,<br />

nämlich die Konstruktionsfehler der Eurozone, zu beheben<br />

und eine echte Wirtschafts- und Fiskalunion zu institutionalisieren.<br />

„Das braucht allerdings noch einige Jahre, und die größte Gefahr<br />

ist, dass der Reformwille erlahmt, sobald der Finanzmarktstress<br />

nachlässt“, so Wilhelm. Dass die Regierungen der<br />

Peripherieländer ihren Beitrag zur Lösung der Krise leisten, steht<br />

für ihn außer Frage. Vor allem Irland sei ein positives Beispiel für<br />

die fortschreitende Restrukturierung. Allerdings seien die Rahmenbedingungen<br />

dort auch deutlich besser als in den anderen<br />

Krisenländern. Neben der Euroschuldenkrise sieht Wilhelm im<br />

Abbau der globalen Ungleichgewichte die größten Belastungen<br />

für die Weltwirtschaft: „Wir bleiben für die nächsten Jahre bei einem<br />

schwachen und anfälligen Wachstumspfad von 3 bis 3,5 Prozent<br />

in der Welt.“ Wachstumsimpulse kämen aus China, wo Zuwachsraten<br />

von über acht Prozent zu erwarten seien. Für die USA<br />

rechnet er mit 2,2 Prozent. Die Eurozone werde sich bei etwa 0,2<br />

Prozent Wachstum stabilisieren. „Das heißt auch, dass es kurzfristig<br />

keine Gefahr steigender Inflationsraten gibt und die Notenbanken<br />

genug Raum haben, mit ihrer Niedrigzinspolitik fortzufahren.“<br />

Die Sorge, dass die Inflation wegen der Krisenbekämpfung<br />

insbesondere in der Eurozone steigt, hält er für unbegründet. Die<br />

EZB habe den Banken zwar viel Liquidität zur Verfügung gestellt,<br />

diese sei in der realen Wirtschaft aber nicht angekommen. Ab Jahresbeginn<br />

2013 hätten die Banken sogar erstmals wieder die Möglichkeit,<br />

Liquiditätsspritzen zurückzugeben, und in den Kerneuroländern<br />

sei damit auch zu rechnen. „Dann wird auch die Angst<br />

vor überschüssigem Geld langsam wieder zurückgehen“, so der<br />

Anlagestratege.<br />

Angesichts dieser Rahmenbedingungen rechnet Wilhelm mit keinem<br />

schnellen Ende der Niedrigzinsphase: „Anleger müssen auch<br />

in den nächsten zwei Jahren mit historisch niedrigen Zinsen für<br />

sichere Anleihen rechnen.“ Das hohe Sicherheitsbedürfnis vieler<br />

Investoren verstärke diesen Trend. „Hier hat sich seit 2008 eine<br />

Schieflage aufgebaut. Alles, was als sicher gilt, ist inzwischen extrem<br />

teuer“, sagt der Vorstand. Das sei vor allem deshalb ein Risiko,<br />

weil die Renditen sicherer Anlagen deutlich unter der aktuellen<br />

Inflationsrate liegen. „Unter dem Strich bleibt ein realer Verlust,<br />

und das wird auch langsam den Anlegern bewusst“, so Wilhelm.<br />

Die „große Umschichtung“ in chancenreichere Investments könnte<br />

nach seiner Einschätzung schon 2013 beginnen: „Dann machen<br />

vor allem Aktien nochmals einen Satz nach oben.“<br />

DG VERLAG übernimmt „Dialogmarketing“ der VR-Marketing GmbH<br />

Wiesbaden. „Da wir Leistungen im Bereich<br />

Dialogmarketing als eine verbundstrategische<br />

Aufgabe sehen, die wir langfristig<br />

stärken und ausbauen möchten,<br />

haben wir beschlossen, das operative Geschäftsfeld<br />

„Dialogmarketing“ der VR-<br />

Marketing GmbH in den DG VERLAG zu<br />

integrieren“, so Peter Erlebach, Vorsitzender<br />

des Vorstandes des DG VERLAGES und<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrates der VR-<br />

Marketing GmbH. Umgesetzt wurde der<br />

Übergang des Geschäftsfeldes durch einen<br />

Betriebsteilübergang, in dessen Rahmen<br />

auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

des Geschäftsbereichs Dialogmarketing<br />

der VR-Marketing GmbH an den Standorten<br />

Wiesbaden und München in den DG<br />

VERLAG übernommen worden sind. Bei<br />

der VR-Marketing GmbH wurde bereits<br />

zum 1. Oktober <strong>2012</strong> der Liquidationsprozess<br />

eingeleitet.<br />

DRV beendet Bonner Ära<br />

Bonn/Berlin. Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat seine<br />

Bonner Geschäftsstelle an der Adenauerallee 127 geschlossen.<br />

Damit ist der Umzug nach Berlin, der in Etappen und abteilungsweise<br />

erfolgte, abgeschlossen. Die wertvollen Archiv- und Bibliotheksbestände<br />

wurden von der Stiftung GIZ – Genossenschaftshistorisches<br />

Informationszentrum übernommen. Die Liegenschaften<br />

haben die Bonner „Montag Stiftungen“ erworben, die<br />

dort weitere Büro- und Besprechungsräume einrichten. Es sei, so<br />

der DRV, damit unter anderem sichergestellt, dass die historische<br />

Fassade und der Schriftzug des Raiffeisenhauses erhalten blieben.<br />

„Die DRV-Ära am Rhein geht nach über 60 Jahren zu Ende. Für einen<br />

Bundesverband wie den DRV ist es im Interesse seiner Mitgliedsunternehmen<br />

wichtig, im engen Kontakt und Austausch mit<br />

der Politik, Administration und den Medien zu bleiben. Und das<br />

ist vorrangig in der Hauptstadt möglich“, betont Generalsekretär<br />

Dr. Henning Ehlers. Die Grundsteinlegung für das Raiffeisenhaus<br />

in der damaligen Koblenzer Straße erfolgte am 15. November 1951<br />

durch DRV-Präsident Dr. Andreas Hermes. Am 1. September 1952<br />

nahm der Genossenschaftsverband seine Arbeit in der Adenauerallee<br />

127 auf.<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />

17


Aus dem Verbund<br />

BAG: Problemkredit-Fachtagung NRW in Münster<br />

Münster. Erstmalig fand die Problemkredit-<br />

Fachtagung Nordrhein-Westfalen der BAG<br />

Bankaktiengesellschaft in den Räumen der<br />

WL BANK AG mit über 60 Teilnehmern aus<br />

der genossenschaftlichen FinanzGruppe<br />

statt. Themen des Tages: Sanierung und<br />

„ESUG“ (Gesetz zur weiteren Erleichterung<br />

der Sanierung von Unternehmen). Nach einer<br />

Begrüßung durch WL BANK-Vorstandssprecher<br />

Frank M. Mühlbauer gab Kornelis<br />

Goed, Geschäftsführer der Voyage Hotel Betriebs-GmbH<br />

einen Überblick über den<br />

deutschen Hotelmarkt und die spezifischen<br />

Probleme kleinerer Familienhotels. Dabei<br />

ging er insbesondere auf die Internetauftritte<br />

und die Buchbarkeit mittelständischer Hotelbetriebe<br />

ein. Andreas Bettelhäuser, Geschäftsführer<br />

der VR-MittelstandsBeratung<br />

GmbH, stellte einen erfolgreich begleiteten<br />

Sanierungsfall aus der Praxis vor. Plakativ<br />

und mit realen Daten des mittelständischen<br />

Unternehmens hob Bettelhäuser die Vorteile<br />

eines externen Unternehmensberaters bei<br />

der Erstellung von Sanierungskonzeptionen<br />

hervor. Professor Rolf Rattunde, Fachanwalt<br />

für Insolvenzrecht, schilderte schließlich mit<br />

Blick auf das „ESUG“ mögliche strafrechtliche<br />

Konsequenzen für Gläubigerbanken.<br />

Dabei warb er für eine aktive Nutzung der<br />

neuen Möglichkeiten im Rahmen einer Kundeninsolvenz,<br />

bei denen die Banken zum<br />

Beispiel als Mitglied eines Gläubigerausschusses<br />

über die Zukunft des krisenbedrohten<br />

Unternehmens mitentscheiden können.<br />

Udo Wittler und Monika Lösing, Vorstände<br />

der BAG, wiesen abschließend noch auf die<br />

vereinzelten Fallstricke des neuen Gesetzes<br />

sowie die besonderen Probleme im Rahmen<br />

eines Schutzschirmverfahrens hin und boten<br />

allen Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

die Unterstützung durch die BAG Bankaktiengesellschaft<br />

an.<br />

Nachwuchsjournalisten erlebten „Tag unter Genossenschaftlern“<br />

Foto: Rainer Stephan<br />

Viele Informationen und etwas Süßes in Form einer Tafel Schokolade erhielten die Teilnehmer eines Volontärseminars im Ostwestfälischen beim Besuch der<br />

Volksbank Bad Oeynhausen-Herford. Die größte Kreditgenossenschaft des Minden-Ravensberger Landes hat ihren Hauptsitz im Gebäude einer ehemaligen<br />

Schokoladenfabrik.<br />

Herford/Lage. Die Zeitungsredakteure von morgen schon heute mit<br />

Geschichte und Gegenwart der Genossenschaften vertraut machen<br />

– dieser Gedanke steht hinter den Volontärschulungen des <strong>RWGV</strong>s.<br />

Das Pressebüro Ostwestfalen-Hellweg etwa lädt dazu im jährlichen<br />

Wechsel den journalistischen Nachwuchs der beiden Bielefelder Regionalzeitungen<br />

„Neue Westfälische“ und „Westfalen-Blatt“ zu einem<br />

„Tag unter Genossenschaftlern“ ein. Als auskunftsfreudige Gastgeber<br />

präsentierten sich dabei in diesem Jahr die Volksbank Bad<br />

Oeynhausen-Herford und die Raiffeisen Lippe-Weser in Lage. In der<br />

Volksbank in Herford gingen die Volontäre gemeinsam mit Vorstandssprecher<br />

Andreas Kämmerling der Frage nach, was die Volksbanken<br />

von anderen Kreditinstituten unterscheidet und warum ausgerechnet<br />

sie sich in der gegenwärtigen Krise so gut behaupten<br />

konnten. Weitere wertvolle Informationen lieferten <strong>RWGV</strong>-Prüfungsteamleiter<br />

Dieter Schulz, der mit den Nachwuchsjournalisten<br />

etwas tiefer in eine Bankbilanz schaute, sowie Pressereferent Rainer<br />

Stephan, der die Verbreitung der genossenschaftlichen Idee in Ostwestfalen-Lippe<br />

in den Mittelpunkt seiner Ausführungen rückte.<br />

Nach einem gemeinsamen Mittagessen führte der Weg Gastgeber<br />

und Gäste zur Raiffeisen Lippe-Weser (RLW) im lippischen Lage.<br />

Hier informierte Vorstandsvorsitzender Karsten Reinkemeyer die Besucher<br />

bei einem Rundgang über das umfangreiche Waren- und<br />

Dienstleistungsangebot der RLW. In einer abschließenden Gesprächsrunde<br />

ging es unter anderem um die Agrarmärkte der Zukunft<br />

und den Umweltschutz. Exkursionen dieser Art zählten lange<br />

Zeit zum Standard-Ausbildungsprogramm der „Neuen Westfälischen“.<br />

Inzwischen hat die Redaktionsleitung andere Schwerpunkte<br />

gesetzt. „Der Tag unter Genossenschaftlern“, so Ausbildungsredakteur<br />

Kurt Ehmke am Ende der Tour, „wird aber weiter seinen festen<br />

Platz in unserem Ausbildungskalender behalten.“<br />

18 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>


Banken<br />

Fotos: Martin Meissner<br />

„Wie soll es mit Europa nach der Krise weitergehen?“, fragte FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher, der im Gespräch mit Maybritt Illner allerdings betonte, Zukunftsvisionen<br />

für den Kontinent zu vermissen.<br />

„Wir sind Deutschland.“<br />

Wirtschaftstag mit 3.200 geladenen Gästen im Kölner Staatenhaus<br />

Köln. Er ist kommunikativer Treffpunkt, Marktplatz für den Meinungsaustausch,<br />

Quelle der Inspiration und zugleich einer der Höhepunkte<br />

im Veranstaltungsprogramm des regionalen Finanzverbunds:<br />

der Wirtschaftstag der Volksbanken, Raiffeisenbanken,<br />

Spar- und Darlehnskassen in Rheinland und Westfalen. Mit großer<br />

Begeisterung waren die mittelständischen mittelständische Firmenchefs<br />

und Führungskräfte der Einladung in das Kölner Staatenhaus<br />

am rechten Rheinufer gefolgt. Neben einem glänzend aufgelegten<br />

Ex-Umweltminister Klaus Töpfer als Special Guest (siehe Seite 21)<br />

und zwei Talkrunden mit hochkarätigen Teilnehmern erlebten sie<br />

ein unterhaltsames Rahmenprogramm. Glanzpunkte setzten hier<br />

neben Trommlern und Kölner Straßenturnern (neudeutsch: Traceure)<br />

vor allem der Luftakrobat Noah, die Geigerin Anna Buning sowie<br />

der Diplomphysiker Vince Ebert, der einen naturwissenschaftlichen<br />

Vortrag zum Thema Nachhaltigkeit im Kabarettformat hielt. Der<br />

Wirtschaftstag in Rheinland und Westfalen hat sich in nur wenigen<br />

Jahren zu dem wohl größten Wirtschaftskongress seiner Art in Europa<br />

entwickelt.<br />

Europa war auch das Thema, das dem Wirtschaftstag <strong>2012</strong> seinen<br />

Stempel aufdrückte. Zwar lautete das offizielle Motto „Wir sind<br />

Deutschland – Innenansichten einer Nation“. Dass die Zukunft<br />

Deutschlands gleichwohl in Europa liegt und das deutsche Schicksal<br />

untrennbar mit dem europäischen verbunden ist, wurde spätestens<br />

am Ende der ersten Talkrunde deutlich. Moderiert von Maybritt Illner<br />

(ZDF) und Peter Großmann (WDR), diskutierten hier die Theologin<br />

Margot Käßmann, der Europaabgeordnete Alexander Graf<br />

Lambsdorff, FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher und Christoph<br />

Schmidt als Präsident des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung<br />

über die Frage „Die Euro-Vision – Wie viel Europa<br />

trägt die deutsche Wirtschaft?“<br />

Für Margot Käßmann drohen Begeisterung und Dankbarkeit der<br />

Deutschen für Europa in der gegenwärtigen Krise verloren zu gehen.<br />

Ihr Credo: mehr Zukunftszuversicht und mehr pro-europäisches<br />

Denken. Dann wird es den Euro auch im Jahr 2025 noch geben. Der<br />

FDP-Wirtschaftsexperte Graf Lambsdorff präsentierte sich in der<br />

Runde als ebenso überzeugter Europäer. Den eingeschlagenen Weg<br />

zur Stabilisierung der EU hielt er für wichtig und richtig. Eine der<br />

Kernbotschaften von Graf Lambsdorff: „27 Staaten leben in Frieden<br />

und lösen ihre Konflikte am Konferenztisch und nicht im Schützengraben.“<br />

„Wie soll es mit Europa nach der Krise weitergehen?“, fragte Frank<br />

Schirrmacher, der eine Zukunftsvision für den Kontinent vermisste.<br />

Nach Überzeugung des Publizisten duldet die Sache keinen Aufschub.<br />

Schirrmacher: „Wir haben noch bis zum Sommer Zeit, die<br />

><br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />

19


Banken<br />

Die 3.200 Gäste konnten sich persönlich ein Bild davon machen: Der Wirtschaftstag der rheinisch-westfälischen Kreditgenossenschaften ist kommunikativer<br />

Treffpunkt und Marktplatz für den Meinungsaustausch zugleich.<br />

><br />

Chancen zum Neuumbau von Europa zu nutzen.“ Für den Ökonomen<br />

Christoph M. Schmidt muss Europa seine Hausaufgaben vor<br />

allem auf wirtschaftlichem Gebiet machen. „Die Verschuldung gefährdet<br />

das Zusammenleben der Menschen in Europa“, meinte er.<br />

Deswegen müssten die Lasten gerecht verteilt und gemeinsam getragen<br />

werden. Schon der <strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzende Ralf W. Barkey<br />

hatte in seiner Begrüßungsansprache mahnende Worte zum Thema<br />

Europa gefunden. „Wir brauchen mehr Sachlichkeit und Augenmaß<br />

in der europäischen Diskussion“, sagte Barkey. Und an die Europapolitiker<br />

gerichtet forderte der <strong>RWGV</strong>-Chef dazu auf, nicht alle Banken<br />

in einen Topf zu werfen. Um die „vorbildliche und unverzichtbare<br />

Sicherungseinrichtung der Kreditgenossenschaften“ etwa dürfe<br />

nicht geschachert werden. Barkey: „Eine europäische Gleichschaltung<br />

von Risiken und Haftung würde den Zockern wieder Tür und<br />

Tor öffnen. Das würde der Unterschiedlichkeit der Bankenwelt nicht<br />

gerecht.“<br />

Der Wirtschaft der rheinisch-westfälischen Kreditgenossenschaften zählt zu<br />

den größten Wirtschaftskongressen in Europa.<br />

Heute mehr denn je seien Werte in der Wirtschaft gefragt seien Werte,<br />

wie sie die anwesenden Vertreter des Mittelstands aus Rheinland<br />

und Westfalen verkörperten, meinte Barkey und fügte wörtlich hinzu:<br />

„Mittelstand – das ist eine Haltung, eine Einstellung, eine Überzeugung.<br />

Das ist persönlicher Einsatz, Kreativität, persönliches Risiko,<br />

Haftung und persönlicher Erfolg.“<br />

Um den derzeit überaus populären und häufig bemühten Wert der<br />

Nachhaltigkeit ging es in der zweiten Talkrunde. Hier diskutierten<br />

der Arbeitswissenschaftler Hans-Jörg Bullinger von der Fraunhofer-<br />

Gesellschaft und der Experte für nachhaltige Unternehmensführung<br />

und Unternehmensberater Arved Lüth mit den drei Genossenschaftlern<br />

Uwe Berghaus (Vorstand WGZ BANK), Wilfried Hollmann (Vorstandsvorsitzender<br />

NOWEDA eG) und Hans-Josef Hilgers (Vorstandsvorsitzender<br />

RWZ Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG)<br />

über das Thema „Kleine Riesen – große Zwerge: Nachhaltigkeit als<br />

Maßstab für wirtschaftliches Handeln.“<br />

Für Hans-Jörg Bullinger hat Nachhaltigkeit neben der ökologischen<br />

Bedeutung auch eine ökonomische und eine soziale Komponente.<br />

Hans-Josef Hilgers verwies in der Diskussion auf erfolgreiche Anstrengungen<br />

des eigenen Unternehmens, Energieverbrauch und<br />

CO 2 -Ausstoß zu verringern. Wilfried Hollmann definierte Nachhaltigkeit<br />

als ein Geben und Nehmen und nannte als Beispiel die Mitnutzung<br />

des Firmengeländes als Sportplatz durch eine benachbarte<br />

Schule. Verhalten sich genossenschaftliche Unternehmen wie die<br />

NOWEDA oder die RWZ möglicherweise aufgrund ihrer Rechtsform<br />

nachhaltiger? „Nicht unbedingt“, meinte Arved Lüth. Doch seien Genossenschaften<br />

nah dran am Kunden. Und damit hätten sie die<br />

Chancen, insgesamt nachhaltiger zu wirtschaften. Für Uwe Berghaus<br />

steht dagegen zweifelsfrei fest: „Genossenschaften sind dem Thema<br />

verpflichtet. Sie haben die Nachhaltigkeit in ihren Genen.“<br />

Rainer Stephan, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro Ostwestfalen-Hellweg<br />

20 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>


Banken<br />

„Genossenschaften sind ein Gewinn“<br />

Klaus Töpfer zu Energiegenossenschaften und seiner Rolle als „ehrenamtlicher Botschafter<br />

der Energiewende“<br />

Köln. „Es wird immer gesagt, der Atomausstieg<br />

käme zu schnell. Wenn Sie aber in<br />

die Geschichte zurückblicken, dann sehen<br />

Sie, dass Deutschland schon im Jahre 2001<br />

zum ersten Mal aus der Kernenergie ausgestiegen<br />

ist.“ Professor Klaus Töpfer, Special<br />

Guest beim Wirtschaftstag der Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken in Köln,<br />

sieht die Diskussionen um die Energiewende<br />

gelassen. Immerhin hat er als zweiter<br />

Umweltminister (1987–1994) der Bundesrepublik<br />

seine ganz eigenen Erfahrungen<br />

mit der Nachhaltigkeit politischer<br />

Entscheidungen gemacht. Daher erinnerte<br />

er die Zuhörer daran, welche Pläne bereits<br />

zur Jahrtausendwende angesichts des Desasters<br />

in Tschernobyl geschmiedet worden<br />

waren: „Die damalige Regierung hat<br />

mit den Kernenergie nutzenden Unternehmen<br />

ein Vertrag abgeschlossen. Unter diesem<br />

Vertrag stehen sieben Unterschriften:<br />

die des damaligen Kanzlers Schröder, des<br />

Wirtschaftsministers Müller und von Umweltminister<br />

Trittin. Und dann stehen<br />

noch die Unterschriften der Vorstandsvorsitzenden<br />

der vier in Deutschland Kernenergie<br />

betreibenden Unternehmen darunter.“<br />

Beschlossen worden sei ein Ausstieg<br />

bis zur Mitte des kommenden Jahrzehnts.<br />

„Also in etwa derselben Zeitspanne, für die<br />

man sich jetzt auch entschieden hat“, so<br />

Töpfer.<br />

Auch wenn Töpfers Ministerjob bereits<br />

längst ein anderer Politiker übernommen<br />

hat, so hat dieser damals wie heute den<br />

Blick des Insiders: „Ich war fast acht Jahre<br />

lang für 23 deutsche Kernkraftwerke verantwortlich.<br />

Das Umweltministerium, das<br />

ich geleitet habe, ist das Ministerium für<br />

Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.<br />

Ich bin bis zum heutigen Tag davon<br />

überzeugt, dass diese Kernkraftwerke sicher<br />

und verantwortungsvoll betrieben<br />

worden sind – und auch jetzt noch betrieben<br />

werden“, so Töpfer, der deutlich machte,<br />

dass dies auch eine der wichtigsten Voraussetzungen<br />

dafür sei, aus der Atomkraft<br />

auszusteigen: „Man kann auch ein Kernkraftwerk<br />

nicht erst dann abschalten, wenn<br />

es unsicher geworden ist. Diese Maschinen<br />

muss man abschalten, wenn sie noch ganz<br />

sicher sind.“ Alle AKWs abschalten? Töpfer<br />

Ex-Umweltminister Professor Klaus Töpfer: „Ich bin in der Zwischenzeit so etwas wie ehrenamtlicher<br />

Botschafter der Energiewende geworden.“<br />

ist skeptisch: „Ich stelle mir immer vor,<br />

dass neun Milliarden Menschen nur mit<br />

fossilen Energien versorgt werden müssten.<br />

Das werden wir nicht schaffen. Also ist<br />

doch die Frage rein ökonomisch berechtigt:<br />

Welche dieser Energietechniken sind<br />

denn globalisierungsfähig?“ Und: Welche<br />

Technik könne verantwortlich genutzt werden?<br />

„In solchen Staaten, in denen wir eine<br />

sehr ausgeprägte wirtschaftliche Stabilität,<br />

einen hohen Ausbildungsstand und ein hohes<br />

technologisches Niveau haben, kann<br />

das die Kernenergie sein“, so Töpfer, der allerdings<br />

mit seinen Erfahrungen, die er bei<br />

seiner Arbeit für die Vereinten Nationen<br />

beispielsweise in Afrika gesammelt hat, der<br />

Atomtechnik eine pauschale Globalisierungsfähigkeit<br />

abspricht. „Ich bin in der<br />

Zwischenzeit so etwas wie ehrenamtlicher<br />

Botschafter der Energiewende geworden“,<br />

so Töpfer, der sich dazu bekannte, stolz darauf<br />

zu sein, in einem von vielen auch als<br />

„Dagegen-Republik“ bezeichneten Land zu<br />

leben. „Ich höre oft den Vorwurf: Ihr seid ja<br />

immer gegen alles und da kann man nichts<br />

mehr bewegen. Ich frag mich da allerdings,<br />

warum wir die Einzigen in Europa sind, die<br />

eine so großartige Form hatten, um beispielsweise<br />

die Finanzkrise zu überstehen.<br />

Und ich frage gern immer wieder zurück,<br />

ob man besser in einer ,Dafür-Republik‘ leben<br />

möchte. Das Dagegen hat eine ganz<br />

wichtige Funktion: Es fördert das Nachdenken.“<br />

Dass derzeit viel in Photovoltaik und erneuerbare<br />

Energien investiert wird, freut<br />

den ehemaligen Minister. „Ich finde es<br />

ganz großartig, dass auch viele Genossenschaften<br />

mit dabei sind. Das zeigt: Die Zeit<br />

ist vorbei, in denen Genossenschaften so<br />

etwas wie altmodisch und verstaubt waren.“<br />

Wenn es um Nachhaltigkeit gehe, seien<br />

aus seiner Sicht immer die Genossenschaften<br />

weit vorn. „Und wenn ich jetzt<br />

sehe, dass wir bundesweit in diesem Jahr,<br />

alleine im Bereich der erneuerbaren Energien<br />

mehr als 100 neue Genossenschaften<br />

haben, dann wird das bestätigt.“ Das sei<br />

nicht nur ein Gewinn für die Energieversorgung.<br />

Töpfer: „Das ist ein ganz großer<br />

Gewinn für die Lebendigkeit unserer<br />

Demokratie!“<br />

Wolfgang Koschny<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />

21


Banken<br />

Sterne des Sports in Rheinland-Pfalz<br />

Justizminister Jochen Hartloff würdigt die Siegervereine, die nun dem Finale entgegenfiebern.<br />

Mainz. Der TV Laubenheim e. V. darf sich in diesem Jahr über den<br />

„Silbernen Stern des Sports“ für das Bundesland Rheinland-Pfalz<br />

freuen. Der Verein erhält den Preis von den Volksbanken und<br />

Raiffeisenbanken des Landes für sein Projekt „Die Schule rollt!“.<br />

Übergeben wurde der mit 2.500 Euro dotierte Preis von Jochen<br />

Hartloff, Minister der Justiz und für Verbraucherschutz des Landes<br />

Rheinland-Pfalz.<br />

Insgesamt hatten sich in diesem Jahr 191 Sportvereine aus Rheinland-Pfalz<br />

um die „Sterne des Sports“ beworben – eine Auszeichnung<br />

für herausragende gesellschaftliche Leistungen in den Bereichen<br />

Integration, Gewaltprävention, Umweltschutz und<br />

Gleichstellung. Die Aktion wurde vom Deutschen Olympischen<br />

Sportbund gemeinsam mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />

ins Leben gerufen. Die Jury, bestehend aus Sportlern, Vertretern<br />

der Sportbünde und Sportjournalisten wählte aus den eingereichten<br />

Projekten die Sieger auf Landesebene aus.<br />

Justizminister Jochen Hartloff zeigte sich sichtlich beeindruckt<br />

vom Projekt des TV Laubenheim: „Das gemeinsame Miteinander<br />

von behinderten und nicht behinderten Menschen ist etwas, das<br />

in unserer Gesellschaft oft zu kurz kommt. Umso beeindruckender<br />

ist es, dass der Verein direkt in Schulen auf das Problem aufmerksam<br />

macht und hier erste Berührungspunkte geschaffen<br />

werden.“ Gegenseitige Rücksichtnahme und Toleranz seien der<br />

Schlüssel für Respekt und Frieden in unserer Gesellschaft, so<br />

Hartloff weiter.<br />

„Die große Nachfrage nach dem Projekt zeigt, wie groß der Bedarf<br />

an solch integrativen Sportangeboten ist. Ich hoffe, dass wir auch<br />

in Zukunft noch viel von dem Projekt und dem TV Laubenheim<br />

hören werden“, sagte Magnus Schneider, Vizepräsident des Landessportbundes<br />

Rheinland-Pfalz.<br />

An diesem Abend erhielten in Mainz auch sechs weitere Sportvereine<br />

aus Rheinland-Pfalz eine Auszeichnung im Rahmen der<br />

„Sterne des Sports“. Sie nahmen ihre Silbernen Sterne sowie ihre<br />

Preise in Höhe von 1.500, 1.000 und 500 Euro entgegen. Der TV<br />

Laubenheim vertritt nun das Bundesland Rheinland-Pfalz bei der<br />

Endausscheidung zur Verleihung der bundesweiten Goldenen<br />

Sterne. Sie werden am 29. Januar 2013 in Berlin durch Bundespräsident<br />

Joachim Gauck verliehen.<br />

Julia Böing, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro Süd<br />

Foto: Marco Stepniak<br />

Die Gewinner konnten stolz sein: Insgesamt hatten sich in diesem Jahr 191 Sportvereine aus Rheinland-Pfalz um die „Sterne des Sports“ beworben – eine<br />

Auszeichnung für herausragende gesellschaftliche Leistungen in den Bereichen Integration, Gewaltprävention, Umweltschutz und Gleichstellung.<br />

22 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>


Banken<br />

Schwimmer blicken nach Berlin<br />

Schwimmfreunde aus Rheurdt erringen NRW-Landessieg bei den „Sternen des Sports“.<br />

Urkunden, Blumen und Schecks gab es für die nordrhein-westfälischen „Sterne des Sports“ bei der feierlichen Preisverleihung in Düsseldorf.<br />

Düsseldorf. Die Freude war groß bei den Ehrenamtlichen der<br />

Schwimmfreunde Rheurdt. Die Wassersportler vom Niederrhein<br />

wurden für ihr Engagement bei einer Feier in Düsseldorf mit dem<br />

„Großen Stern des Sports“ in Silber ausgezeichnet. Eine Jury hatte<br />

den Verein zuvor zum Landessieger für Nordrhein-Westfalen gekürt.<br />

Mit der Auszeichnung erhalten die Schwimmfreunde ein<br />

Preisgeld von 2.500 Euro. Der Verein setzt sich seit 2011 für den<br />

Erhalt des Schwimmbades Rheurdt ein und zählt bereits rund<br />

1.100 Mitglieder. Eine Jury aus Sportlern, Vertretern der Sportbünde<br />

und Sportjournalisten hatte auf Landesebene zuvor eine Auswahl<br />

aus den eingereichten Projekten getroffen. Die „Sterne des<br />

Sports“ sind eine Auszeichnung für herausragende gesellschaftliche<br />

Leistungen von Sportvereinen in den Bereichen Integration,<br />

Gewaltprävention, Umweltschutz und Gleichstellung. Die Aktion<br />

wurde 2004 vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) gemeinsam<br />

mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken gestartet.<br />

Mit ihrer Initiative „Sterne des Sports“ haben sich die Partner zum<br />

Ziel gesetzt, auf die Verdienste des Breitensports aufmerksam zu<br />

machen und Ehrenamtliche in Sportvereinen noch stärker zu motivieren,<br />

auf die besonderen Probleme vor Ort zu reagieren. „Wir<br />

wollen die Vorbildfunktion der Sportvereine stärken“, sagte Ralf W.<br />

Barkey, Vorstandsvorsitzender des <strong>RWGV</strong>s. „Unsere Mitgliedsbanken<br />

sind vor Ort gut vernetzt. Sie sehen das Engagement in den<br />

Vereinen und sind der Ansicht, dass dieses Engagement größeren<br />

Kreisen bekannt werden muss.“<br />

Durch ihren Erfolg haben sich die Schwimmfreunde Rheurdt e. V.<br />

automatisch für die Teilnahme am Wettbewerb „Großer Stern des<br />

Sports in Gold“ qualifiziert, der Ende Januar 2013 in Berlin seine<br />

Sieger küren wird.<br />

Auf Landesebene gab es jedoch noch weitere Preisträger. Das<br />

Selbstverteidigungs- und Bewegungszentrum für Frauen und<br />

Mädchen in Bielefeld BellZett e. V. kam auf den zweiten Platz und<br />

erhielt 1.500 Euro. Auf den dritten kam Taekwondo Herringen e. V.<br />

Platz. Hier können sich die Ehrenamtlichen über 1.000 Euro Fördergeld<br />

freuen. Außerdem gab es noch zwei mit je 500 Euro dotierte<br />

Förderpreise für die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft<br />

Ortsgruppe Rösrath e. V. sowie den Allgemeinen Sportverein – Einigkeit<br />

1860/03/06 Süchteln e. V.<br />

An der Preisverleihung im NRW-Ministerium für Familie, Kinder,<br />

Jugend, Kultur und Sport nahmen neben <strong>RWGV</strong>-Vorstandschef<br />

Ralf W. Barkey der Präsident des Landessportbundes (LSB), Walter<br />

Schneeloch, seine Stellvertreterin Bärbel Dittrich und Werner<br />

Stürmann vom NRW-Sportministerium teil. „Es verdient unsere<br />

Hochachtung, wie sich NRW-Vereine in wichtigen gesellschaftspolitischen<br />

Bereichen engagieren“, sagte LSB-Präsident Walter<br />

Schneeloch. „Mit den Auszeichnungen wollen wir auch die hohe<br />

Motivation der vielen Ehrenamtler fördern, die in ihrer Freizeit<br />

zielgruppengerechte Sportangebote in den Vereinen ermöglichen.“<br />

Christian Fähndrich<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />

23


Banken<br />

Banken-Hochzeit ist perfekt<br />

Olfen/Lüdinghausen. Die Fusion der<br />

Volksbank Lüdinghausen-Olfen und der<br />

Volksbank Seppenrade ist beschlossene<br />

Sache. Mit überwältigender Mehrheit (99,2<br />

Prozent) stimmten die Vertreter der Volksbank<br />

Lüdinghausen-Olfen in der Stadthalle<br />

Olfen für den angekündigten Zusammenschluss<br />

der beiden genossenschaftlichen<br />

Institute. Bereits zuvor hatten sich<br />

die Mitglieder der Volksbank Seppenrade<br />

auf der Generalversammlung mit ebenfalls<br />

99 Prozent für die Verschmelzung ausgesprochen.<br />

„Mit Ihrer Entscheidung haben<br />

Sie soeben die Weichen für die erfolgreiche<br />

Zukunft unserer gemeinsamen Bank<br />

gestellt“, erklärte Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Bernhard Hagen nach der Abstimmung.<br />

Mit diesem deutlichen Votum für die Bankenehe<br />

ist die neue Volksbank Lüdinghausen-Olfen<br />

eG zum 1. Januar 2013 an den<br />

Start gegangen. Das neue Gesamtunternehmen<br />

mit Sitz in Lüdinghausen hat eine<br />

Bilanzsumme (Stand: 31.12.2011) von 395<br />

Millionen Euro. Es unterhält sechs Bankstellen,<br />

in denen 77 Beschäftigte ihren<br />

Dienst tun, und wird 12.314 Mitglieder auf<br />

sich vereinigen. Beide Genossenschaftsbanken<br />

sind wirtschaftlich gesund. Geleitet<br />

werden soll die Genossenschaftsbank<br />

Gemeinsam in die Zukunft: Hans H. Gerken, Walter Hattebuer, Paul Beine und Berthold Stegemann<br />

(v. links)<br />

zunächst von einem Vorstandsquartett:<br />

Von Lüdinghausen-Olfener Seite stehen<br />

Hans H. Gerken und Walter Hattebuer an<br />

der Spitze der neuen Bank, Seppenrade ist<br />

vertreten durch die Vorstandsmitglieder<br />

Paul Beine und Berthold Stegemann.<br />

Zehnter Frauentag in der Westeifel<br />

Allein unter Frauen: Franz-Rolf Hermes (vorne rechts), Vorstand der Raiffeisenbank Westeifel, konnte 320<br />

Kundinnen zum Frauentag seiner Bank begrüßen.<br />

Waxweiler. Jubiläum in der Westeifel: Bereits<br />

zum zehnten Mal lud die Raiffeisenbank<br />

Westeifel ihre an Geldanlagen, Finanzen<br />

und Vorsorge interessierten<br />

Kundinnen zu einem informativen und<br />

unterhaltsamen Nachmittag ins Bürgerhaus<br />

nach Waxweiler ein. „Unser Frauentag<br />

ist in den vergangenen zehn Jahren zu<br />

einer festen und sehr beliebten Größe in<br />

der Veranstaltungsreihe unserer Bank geworden“,<br />

begrüßte Franz-Rolf Hermes,<br />

Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank, die<br />

rund 320 Kundinnen: „Wir freuen uns, dass<br />

dieses Event so großen Zuspruch findet,<br />

dass wir jedes Jahr wieder den Saal voll bekommen.“<br />

Doris Weinand, Kundenbetreuerin<br />

der Raiffeisenbank, informierte zu Beginn<br />

über die gesetzlichen Änderungen bei<br />

den Tarifen von Versicherungen: „Zerren<br />

Sie Ihre Männer noch dieses Jahr zu unseren<br />

Kundenberatern, wenn Sie eine Personenversicherung<br />

abschließen möchten, es<br />

lohnt sich!“ Das erfahrene Improvisationstheater<br />

„Impro005“ aus Münster und die<br />

Dudeldorf Lion Pipes & Drums unterhielten<br />

das Publikum anschließend mit Musik<br />

und Theater. Ein gelungener Abschluss einer<br />

gelungenen Veranstaltung.<br />

24 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>


Banken<br />

Klares Mitgliedervotum: Dortmund und Hamm unter einem Dach<br />

Martin Eul, der Vorstandsvorsitzende der Dortmunder Volksbank<br />

Dortmund/Hamm. Mit einem einstimmigen Votum haben die<br />

Mitgliedervertreter der Dortmunder Volksbank für die Verschmelzung<br />

mit der Volksbank Hamm gestimmt. Damit war auch der<br />

zweite und letzte Schritt auf dem Weg in eine gemeinsame Zukunft<br />

getan, denn bereits zuvor hatten die Hammer Vertreter mit<br />

99,6 Prozent für diesen Zusammenschluss gestimmt. „Ich halte<br />

beide Abstimmungen für klare, bekennende und vor allem selbstbewusste<br />

Signale, die eine grundsolide Arbeitsbasis für die vor<br />

uns liegenden Herausforderungen darstellen“, so Martin Eul, Vorstandsvorsitzender<br />

der Dortmunder Volksbank. „Mit diesem Zusammenschluss<br />

wird die Leistungsstärke für unsere Kunden im<br />

gesamten Geschäftsgebiet weiter ausgebaut.“ Das neue „Bankhaus“<br />

hat etwa 1.000 Mitarbeiter, knapp 80 Bankstellen, 240.000<br />

Kunden und eine Bilanzsumme von etwa 5,7 Milliarden Euro, womit<br />

der 4. Platz unter den circa 1.120 Volksbankplätzen bundesweit<br />

belegt wird.<br />

GLS Bank eröffnet neue Filiale: Frischer Wind für Bochum<br />

Bochum. Ein unterhaltsamer Abend im<br />

Theater, leckere Brote von der Vollkornbäckerei,<br />

lachende Kinder im Waldorfkindergarten<br />

Witten: Die GLS Bank sorgt bereits<br />

seit 38 Jahren für frischen Wind im Ruhrgebiet<br />

und gestaltet das Bochumer Leben<br />

durch Investitionen in sinnstiftende Projekte<br />

und Unternehmen tatkräftig mit. Nun<br />

eröffnet die GLS Bank eine neue Filiale in<br />

der Ruhrstadt Bochum. „Der zentrale Platz<br />

am weithin bekannten Schauspielhaus ist<br />

leicht erreichbar und schafft ideale Voraussetzungen<br />

für den persönlichen Austausch<br />

mit unseren Kunden in Bochum“,<br />

so GLS Bank-Vorstandssprecher Thomas<br />

Jorberg.<br />

Fünf GLS-Mitarbeiter beraten in den neuen<br />

Räumen Kunden, die durch ihre Geldanlage<br />

oder Mitgliedschaftsanteile die Finanzierung<br />

zukunftsweisender Projekte<br />

unterstützen und so auch Bochums Entwicklung<br />

nachhaltig mitgestalten möchten.<br />

GLS Bank-Vorstandssprecher Thomas Jorberg freute sich mit seinem Team über die neue Filiale in der<br />

Ruhrstadt.<br />

Gelsenkirchener Genossenschaften informieren<br />

Gelsenkirchen. „Für kaum einen deutschen Bürger vergeht ein<br />

Tag, ohne von den Leistungen der Genossenschaften zu profitieren“,<br />

sagte Dr. Peter Bottermann, Vorstandssprecher der Volksbank<br />

Ruhr Mitte, bei einer Gemeinschaftsveranstaltung der Gelsenkirchener<br />

Genossenschaften. Vier Wohnungsbaugenossenschaften,<br />

die Friedhofsgärtnergenossenschaft und die Volksbank<br />

Ruhr Mitte informierten über ihre Aufgaben und ihre Angebote.<br />

Über 1.500 Bürger nutzten die Gelegenheit, an Infoständen und in<br />

Vorträgen die Arbeit der örtlichen Genossenschaften kennenzulernen.<br />

„Die Volksbank Ruhr Mitte ist mit ihren rund 54.000 Mitgliedern<br />

in Gelsenkirchen die größte Vereinigung – nach dem FC<br />

Schalke 04“, hatte Bottermann in seinem Grußwort festgestellt<br />

und auf das zu Ende gehende Internationale Jahr der Genossenschaften<br />

hingewiesen: „Nur bei einer Genossenschaft sind die<br />

Mitglieder gleichzeitig Eigentümer und Kunden. Somit profitieren<br />

Sie auch lokal direkt von den wirtschaftlichen Erfolgen Ihrer Genossenschaft.“<br />

Die Nähe zum Kunden mache den besonderen Unterschied aus,<br />

sagte Andreas Mäsing, Geschäftsführer der Friedhofsgärtnergenossenschaft:<br />

„Daher ist es wichtig, auf der menschlichen Ebene<br />

gemeinsam dem Kunden zu begegnen. So werden wir auch in Zukunft<br />

noch stärker.“<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />

25


Banken<br />

Umbau in Waldniel endet mit Glasscherbenlauf<br />

Waldniel. Die umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen in<br />

der Geschäftsstelle Waldniel der Volksbank Viersen sind abgeschlossen.<br />

Die Volksbank nutzte einen schönen sonnigen Samstag,<br />

um der Bevölkerung den modernisierten Standort vorzustellen.<br />

In lockerer Talkrunde gaben Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Norbert Scheerers, Vorstandsvorsitzender Jürgen Cleven, Vorstandsmitglied<br />

Michael Willemse, Bauleiter Ralf Stoffel (rsb-plan),<br />

Fachbereichsleiter Bernd Gather (Gemeinde Schwalmtal) und Geschäftsstellenleiter<br />

Mario Dritter Auskunft über alle Details des<br />

Umbaus. Fast 200 Gäste waren der Einladung gefolgt. Sie waren<br />

nicht nur von den neuen Räumlichkeiten beeindruckt, sondern<br />

auch von einem abwechslungsreichen Unterhaltungsprogramm<br />

positiv überrascht. Höhepunkt war sicherlich der Glasscherbenlauf<br />

von Mario Dritter, Jürgen Cleven, Jennifer Stieger und Brigitte<br />

Gesing, die vom Aktionskünstler Fred M. angeleitet wurden. Ohne<br />

die kleinste Verletzung überstanden alle die Aufgabe, über einen<br />

sechs Meter langen Teppich voller scharfer und spitzer Scherben<br />

zu gehen.<br />

Schmerzfrei: Vorstandsvorsitzender Jürgen Cleven beim Scherbenlauf, angeleitet<br />

vom Aktionskünstler Fred M.<br />

Oberbauerschaft erhält neues Filialgebäude<br />

Hüllhorst. Die Volksbank Schnathorst investiert<br />

in ihren Standort Oberbauerschaft.<br />

Im Herbst erfolgte der erste Spatenstich<br />

zum Bau einer neuen Filiale. Spätestens<br />

Ende Juni soll der auch energetisch topmoderne<br />

Neubau bezugsfertig sein. Seit<br />

dem Jahr 1975 ist die Volksbank Schnathorst<br />

in Oberbauerschaft mit einer Filiale<br />

vertreten, und zwar von Beginn an in gemieteten<br />

Räumen. In den eigenen vier<br />

Wänden steht der Kreditgenossenschaft<br />

künftig deutlich mehr Platz für individuelle<br />

Beratungsgespräche zur Verfügung. Das<br />

aktuelle Stammteam bilden weiterhin zwei<br />

Mitarbeiter.<br />

Klartext am „Tag der Bankvorstände“ der R+V-Versicherung in Essen<br />

Beratung ad absurdum: zwei Schauspieler vom Scharlatan-Theater<br />

Essen. Sie waren lustig, spielten realistisch und sprachen Klartext:<br />

Zwei Schauspieler vom Scharlatan-Theater gaben dem<br />

„Tag der Bankvorstände“ der R+V-Versicherung in Essen die<br />

richtige Würze. Im Erich-Brost-Pavillon der Zeche Zollverein<br />

brachten sie eine zunächst überzogen wirkende Beratungsszene<br />

auf die Bühne – in der sich nach und nach immer wieder<br />

Weisheiten und Wahnsinn des Finanzdienstleisteralltags Bahn<br />

brachen. Wichtiges Thema auch hier: Unisex, die zukünftige<br />

Gleichbehandlung von Frauen und Männern bei der Risikobewertung<br />

im Versicherungsbereich. Den R+V-Vorstand vertraten<br />

bei dem gut besuchten Treffen Frank-Henning Florian, Jürgen<br />

Kallerhoff sowie Dr. Norbert Rollinger, die jeweils aus dem<br />

Blickwinkel ihrer Ressorts ausführlich referierten und in den<br />

Dialog mit den Bankvorständen traten. Darüber hinaus zeigte<br />

der 2013 ausscheidende Vertriebsdirektor Josef Herbert Perspektiven<br />

zur Zielerreichung <strong>2012</strong> auf und gab einen weitreichenden<br />

Ausblick auf das Vertriebsjahr 2013. Herberts Nachfolger<br />

Thomas Büchler skizzierte anschließend die Firmenoffensive<br />

des Verbundpartners.<br />

26 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>


Banken<br />

Erfolgsmodell für den Handel<br />

Handelsverbandspräsident Josef Sanktjohanser bei den Weyerbuscher Gesprächen<br />

Westerwald. Volles Haus bei den<br />

Weyerbuscher Gesprächen der Westerwald<br />

Bank im Raiffeisen-Begegnungs-Zentrum:<br />

Im Kern ging es<br />

diesmal um die Frage, ob die Genossenschaftsidee<br />

ein Erfolgsmodell für<br />

die Zukunft ist. Einer, der sich selbst<br />

als „Überzeugungstäter in Sachen<br />

Genossenschaften“ bezeichnet, beantwortete<br />

diese Frage nicht nur mit<br />

einem klaren „Ja“, sondern stellte die<br />

Vorteile der genossenschaftlichen<br />

Unternehmensstruktur am Beispiel<br />

eines international agierenden Handelsunternehmens<br />

dar: Josef Sanktjohanser,<br />

bis zum Sommer <strong>2012</strong> Vorstand<br />

der REWE Group und zudem<br />

Präsident des Handelsverbandes<br />

Deutschland (HDE). 1927 als Revisionsverband<br />

West gegründet, zeigt<br />

die heutige REWE, dass die genossenschaftliche<br />

Unternehmensstruktur<br />

dauerhaft trägt. Unternehmertum,<br />

Eigenverantwortung, Kundennnähe<br />

und Kompetenz bilden den Kern der kaufmännischen Genossenschaft.<br />

Die über 3.300 REWE-Märkte in Deutschland werden<br />

von selbstständigen Kaufleuten und im Filialsystem geführt.<br />

Wer als selbstständiger Kaufmann Partner des Handels- und Touristikriesen<br />

wird, der verpflichtet sich auf genossenschaftliche<br />

Prinzipien und Grundwerte: Selbstverwaltung, Unabhängigkeit<br />

und demokratische Willensbildung und Solidarität innerhalb der<br />

Mitglieder gehören dazu. Zudem ist die Genossenschaft qua Satzung<br />

der Förderung ihrer Mitglieder verpflichtet. „Das heißt, dass<br />

das Management dem einzelnen Kaufmann einen Vorsprung im<br />

Markt zu verschaffen hat“, sagte Sanktjohanser, zum Beispiel<br />

durch gute Einkaufspreise oder die konzernweite Infrastruktur,<br />

Freuten sich über den regen Besuch bei den Weyerbuscher Gesprächen (v. links): Paul-Josef Schmitt und Wilhelm<br />

Höser, Vorstandsmitglieder der Westerwald Bank, Paul Gerhard Armbruster, Abteilungsleiter des DRGVs, und Josef<br />

Sanktjohanser, Präsident des Handelsverbandes Deutschland<br />

auf die die Mitglieder zugreifen können. Die genossenschaftliche<br />

Ausrichtung des Unternehmens diene einer mittelstandsfördernden<br />

Strategie, rund 1.500 selbstständige Unternehmer tragen das<br />

Unternehmen als Mitglieder in Deutschland und verantworten<br />

letztlich die Strategie der Gruppe. Und auch das mache die Genossenschaft<br />

aus: Trotz internationaler Präsenz seien die Mitglieder<br />

mit ihren eigenen Unternehmen regional verwurzelt. Als Ausdruck<br />

des nachhaltigen unternehmerischen Handelns versteht<br />

Sanktjohanser die Summe von fünf Milliarden Euro Eigenkapital,<br />

die es ermögliche, dauerhaft solide zu wirtschaften. Gewinnoptimierung<br />

und Qualität stehen für die Genossenschaft vor der bloßen<br />

Gewinnmaximierung um jeden Preis.<br />

Neue Filiale der Kirchenbank in Berlin<br />

Berlin. Die Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-Bank hat im Haus des Evangelischen<br />

Werks für Diakonie und Entwicklung (EWDE) in Berlin eine neue<br />

Servicefiliale eröffnet. Sie teilt sich die Räumlichkeiten mit der Evangelischen<br />

Kreditgenossenschaft eG (EKK). Bereits seit 1990 ist die Bank für Kirche und<br />

Diakonie in der Hauptstadt vertreten. Nun gibt es zwei Adressen. Jörg Moltrecht,<br />

Vorstand der Bank für Kirche und Diakonie: „Wir begrüßen das Zusammenrücken<br />

des Diakonischen Werks der EKD, von ‚Brot für die Welt‘ und des<br />

Evangelischen Entwicklungsdienstes unter dem gemeinsamen Dach hier in<br />

Berlin. Als Bank für Kirche und Diakonie suchen wir die Nähe zu unseren Kunden<br />

und sind hier genau am richtigen Platz.“<br />

Freuen sich über das neue Domizil ihrer Bank in Berlin (v. links): Thomas Katzenmayer,<br />

Vorstandssprecher der EKK, Maria Loheide, Vorstand Evangelisches Werk für Diakonie<br />

und Entwicklung, und Jörg Moltrecht, Vorstandsmitglied der Bank für Kirche und Diakonie<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />

27


Banken<br />

Film ab: Volksbank-Azubis als Filmemacher<br />

Gemeinsam mit Personalleiter Achim Dreher (links) drehten die Auszubildenden der Volksbank Hunsrück-<br />

Nahe einen Film.<br />

Simmern. Zahlen, Zahlen, Zahlen – das<br />

Image des Bankers ist sachlich und nüchtern.<br />

An der Bankenwelt haftet der Ruf,<br />

langweilig und konservativ zu sein. Zu Unrecht,<br />

finden die Auszubildenden der Volksbank<br />

Hunsrück-Nahe. Und damit war ihre<br />

Idee geboren: „Wir wollen die Ausbildung<br />

zum Banker attraktiv präsentieren“, so die<br />

acht jungen Leute und der Personalleiter<br />

der Genossenschaftsbank Achim Dreher:<br />

„Und zwar in einem selbst gedrehten Video.“<br />

Gemeinsam ging es zur Sache. Wer<br />

soll Darsteller sein? Woher bekommen wir<br />

Kamera und Mikrofon? Wer kümmert sich<br />

um den Schnitt? All dieses und noch vieles<br />

mehr musste bedacht werden. Dann folgte<br />

die Konzeption des Videos. Wichtigstes Ziel<br />

dabei: jungen Leuten und damit möglichen<br />

Bewerbern die Vielfalt des Bankerberufs zu<br />

zeigen. Die beiden Hauptdarstellerinnen,<br />

Alexandra Schug als Azubi der Volksbank<br />

und Lisa Eifler als ihre Freundin, machen<br />

einen Rundgang durch die Volksbank-<br />

Hauptgeschäftsstelle in Simmern. Ihrer<br />

Freundin zeigt Schug den Kundenservice,<br />

die Privat- und Firmenkundenberatung,<br />

das Immobiliencenter und die Marketingabteilung.<br />

Die beiden jungen Frauen machen<br />

einen Abstecher in die Vorstandsbüros<br />

und besuchen den überbetrieblichen<br />

Unterricht. Sie treffen Häuslebauer, Unternehmer,<br />

Berater und Auszubildende anderer<br />

Genossenschaftsbanken. Über neun<br />

Tage drehten und schnitten sie an ihrem<br />

Video, bis es endlich hieß: Film ab! Online<br />

ging das Projekt auf der Internetseite www.<br />

volksbank-hunsrueck-nahe.de. Schüler, die<br />

vor der Berufswahl stehen, können sich nun<br />

per Mausklick informieren. „Die Infos rund<br />

um die Bank und die Lehrjahre sind für<br />

Schüler wertvoll. Schließlich erhalten sie<br />

Erfahrungen direkt aus erster Hand“, sagt<br />

Dreher. „Wir wollen zeigen, wie vielseitig<br />

der Job in der Finanzwelt ist“, sind sich die<br />

jungen Filmemacher einig.<br />

Solarpotenzialanalyse: Volksbank Rietberg zieht positive Zwischenbilanz<br />

Positives Zwischenfazit gezogen: Mario Aschhoff und Klaus Schnieder, Volksbank-Experten in Sachen<br />

„Regenerative Energien“, sind zufrieden mit der Akzeptanz des Online-Angebots „Solarpotenzialkataster“.<br />

Rietberg. Lohnt sich die Installation einer<br />

Photovoltaikanlage auf meinem privaten<br />

Dach? Eine verlässliche Antwort auf diese<br />

Frage erhalten die Bürger der Stadt Rietberg<br />

und der Gemeinde Langenberg (beides<br />

Kreis Gütersloh) mit wenigen Klicks im<br />

Internet. Möglich macht dies eine sogenannte<br />

Sozialpotenzialanalyse. Mit finanzieller<br />

Unterstützung der Volksbank Rietberg<br />

liefert das Portal „solare-stadt“ allen<br />

Eigenheimbesitzern und Öko-Investoren<br />

aus den beiden Kommunen verlässliche<br />

Daten zu Kosten, Ertrag und Wirtschaftlichkeit<br />

einer eigenen Anlage. Ein halbes<br />

Jahr nach Start des Angebots hat die Volksbank<br />

Rietberg ein positives Zwischenfazit.<br />

„Die entsprechenden Seiten im Internet<br />

sind stark frequentiert. Wir haben bereits<br />

über 2.000 Klicks registriert“, sagt der für<br />

das Geschäftsfeld „Erneuerbare Energien“<br />

zuständige Mitarbeiter Klaus Schnieder.<br />

Stark gesunkene Materialkosten und die<br />

zunehmende Attraktivität des Eigenverbrauchs<br />

– Stichwort „Unabhängigkeit von<br />

steigenden Energiepreisen“ – lassen nach<br />

Ansicht des Finanzierungsexperten die Investition<br />

in eine Photovoltaikanlage weiterhin<br />

sinnvoll erscheinen.<br />

28 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>


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Banken<br />

Volksbankengruppe auf Reisen: Hochzeitsantrag im Schatten von Big Ben<br />

Kreis Gütersloh. Einmal London und zurück<br />

und das in 40 Stunden und mit insgesamt<br />

430 jungen und jung gebliebenen Menschen<br />

zwischen 16 und 56 Jahren – vor diese<br />

logistische Herausforderung gestellt sah sich<br />

jüngst die Volksbankengruppe im Kreis Gütersloh.<br />

Die sechs Volksbanken und die Sparund<br />

Darlehnskasse Schloß Holte-Stukenbrock<br />

hatten ihre Mitglieder aus der<br />

Altersgruppe „Junge Erwachsene“ zu einem<br />

Bus-Trip in die Weltmetropole London eingeladen.<br />

Anlass war das „Internationale Jahr<br />

der Genossenschaften“. Das Ganze – ein Versuchsballon.<br />

„Wir wussten nicht wirklich, ob<br />

ein derartiges Angebot auf große Resonanz<br />

stoßen würde“, meinte Maren Gerkens, Geschäftsführerin<br />

der Volksbanken-Arbeitsgemeinschaft<br />

und Cheforganisatorin des Trips.<br />

Das Interesse der Mitglieder übertraf alle Erwartungen:<br />

Im Nu war die maximale Teilnehmerzahl<br />

von 415 Kurztrip-Reisenden erreicht.<br />

Gemeinsam mit 15 Bankbegleitern<br />

setzte sich die Riesengruppe an einem Freitagabend<br />

um 18 Uhr mit acht Bussen in<br />

Richtung Calais in Bewegung. Nach Kanalüberquerung<br />

mit der Fähre und Weiterfahrt<br />

mit dem Bus ab Dover erreichte<br />

der Tross gegen acht Uhr in der Früh die<br />

Für 15 Stunden London zwei Nächte im Reisebus in Kauf genommen: 40 von insgesamt 415 jungen Erwachsenen,<br />

die jüngst auf Einladung der Volksbankengruppe des Kreises Gütersloh einen Kurztrip nach<br />

England unternommen hatten.<br />

City of London. Hier stand zunächst eine<br />

Stadtrundfahrt auf dem Programm. Anschließend<br />

hatten alle gut 13 Stunden Zeit,<br />

London auf eigene Faust zu entdecken. Übrigens:<br />

Von mindestens zwei männlichen<br />

Fahrtteilnehmern ist bekannt, dass sie den<br />

London-Trip dazu nutzten, ihrer Liebsten einen<br />

Hochzeitsantrag zu machen. Im einen<br />

Fall geschah dies sogar inmitten des größten<br />

Trubels im Schatten von Big Ben.<br />

Orchideen-Neuzüchtung heißt jetzt „SpadaKuss“<br />

Als „SpadaKuss“ findet eine Orchideenneuzüchtung aus Schloß Holte-Stukenbrock Eintrag in die berühmte<br />

Sanders List of Orchids. Darüber freut sich Namensschöpfer Marco Otto (2. v. links) mit (v. links) Maren<br />

Gerkens, Nina Dowd und Vorstand Lothar Wille von der Spar- und Darlehnskasse.<br />

Schloß Holte-Stukenbrock. Fünfblättrige<br />

Blüten in Gelb-Orange-Pastelltönen mit<br />

lila Farbtupfern sind ihre charakteristischen<br />

Kennzeichen. Botanisch hört sie auf<br />

den Namen „Phalaenopsis“. Ihre Gattung<br />

zählt zur Familie der Orchideen. Sie selbst<br />

ist eine Neukreation eines Züchters aus<br />

Schloß Holte-Stukenbrock. Was ihr bislang<br />

fehlte, war ein passender Name. Dank einer<br />

Initiative der Spar- und Darlehnskasse<br />

Schloß Holte-Stukenbrock hat sich dieser<br />

jetzt gefunden. Die Bank hatte ihre Mitglieder,<br />

Kunden und die interessierte Öffentlichkeit<br />

aus Anlass eines Publikumstages<br />

um interessante Vorschläge gebeten. Rund<br />

180 Mitbürger beteiligten sich. Das Rennen<br />

machte der 28-jährige Energieelektroniker<br />

Marco Otto aus Schloß Holte. Sein<br />

Vorschlag: „SpadaKuss“. Nach der offiziellen<br />

Taufe in der Bank erfolgte jetzt die Eintragung<br />

des Namens in die „Sanders List of<br />

Orchids“ der Königlichen Gartenbaugesellschaft<br />

London. Ob der „SpadaKuss“ es<br />

künftig auch bis in die Wohnzimmer der<br />

Deutschen schafft – darüber darf fleißig<br />

spekuliert werden. Der Stukenbrocker<br />

Zuchtbetrieb hält in jedem Fall für Liebhaber<br />

und Sammler von Orchideen noch eine<br />

größere Anzahl der Neukreation bereit.<br />

30 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>


Banken<br />

Premiere in Kaisersesch: Landwirte im Austausch<br />

Dr. Gert Wesselmann, Agrarexperte der WGZ Bank, war Referent beim ersten Agrarforum der Genossenschaftsbanken.<br />

Kaisersesch. Schon der Andrang beim Agrarforum<br />

verriet: Die zukünftige Entwicklung<br />

der Landwirtschaft beschäftigt die Landwirte.<br />

Fünf Genossenschaftsbanken hatten gemeinsam<br />

mit der WGZ BANK erstmalig landwirtschaftliche<br />

Unternehmer zu einem Austausch<br />

eingeladen. Der Auftakt ist gelungen: Zahlreiche<br />

Experten referierten im Kaisersescher<br />

Technologie- und Gründerzentrum vor rund<br />

100 Zuhörern und gaben Ein- und Ausblicke<br />

in die Agrarwelt. Die Referenten waren sich<br />

einig: Die zunehmende Globalisierung der<br />

Märkte hat die Unsicherheit für den landwirtschaftlichen<br />

Unternehmer erhöht. Die ursprüngliche<br />

Landwirtschaft werde mehr und<br />

mehr zum „Agribusiness“. Landwirte, die<br />

langfristig erfolgreich auf dem Markt agieren<br />

wollen, müssen sich für konsequentes Unternehmertum<br />

entscheiden. Dr. Gert Wesselmann<br />

von der WGZ Bank und Professor Alfons<br />

Janinhoff von der Fachhochschule<br />

Bingen eröffneten das Forum mit einem Blick<br />

auf das Jahr 2015. Dann werden Subventionen<br />

für die Landwirtschaft wegfallen. Dass die Gastgeber Vereinigte<br />

Volksbank Raiffeisenbank, Raiffeisenbank Kaisersesch-Kaifenheim,<br />

Raiffeisenbank Kehrig, Raiffeisenbank Zeller Land und<br />

Raiffeisenbank Lutzerather Höhe bei diesem Strukturwandel fest<br />

an der Seite ihrer landwirtschaftlichen Kunden stehen, hatte bereits<br />

zu Beginn der Veranstaltung der Kaisersescher Bankvorstand<br />

Rudolf Nieswand unterstrichen. Tipps zur Bilanzerstellung gab<br />

Walter Sesterhenn vom Bauern- und Winzerverband Rheinland-<br />

Nassau. Neue Vertriebswege im Internet präsentierte Katrin Mumpro,<br />

die das Onlinemarketing bei www.raiffeisen.com leitet.<br />

apoBank-Vermögensverwaltung „herausragend“<br />

Düsseldorf. Laut „Focus Money“ ist die<br />

Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apo-<br />

Bank) im Vermögensverwalter-Test von<br />

Focus Money und n-tv mit dem Prädikat<br />

„herausragend“ bewertet worden. Damit<br />

konnten die Experten der apoBank zum<br />

vierten Mal in Folge eine Auszeichnung<br />

entgegennehmen. „Wir sind stolz, dass wir<br />

erneut mit einwandfreier Leistung überzeugen<br />

konnten“, unterstrich Andreas Onkelbach,<br />

Bereichsleiter Private Banking/<br />

Wertpapiere bei der apoBank. „Die Auszeichnung<br />

belegt, dass unsere Kunden auf<br />

eine exzellente Beratung und ein professionelles<br />

Anlagemanagement vertrauen<br />

können.“ Dies zeigt sich auch in den einzelnen<br />

Bewertungskriterien. So beurteilte<br />

die Jury unter anderem das Risikomanagement<br />

und die von der apoBank erarbeitete<br />

Portfolio-Struktur mit der Bestnote „sehr<br />

gut“.<br />

Anzeige<br />

Bekanntmachung<br />

Die Generalversammlung vom 8. November <strong>2012</strong> hat die Auflösung unserer Genossenschaft zum 31. Dezember <strong>2012</strong> beschlossen.<br />

Liquidator ist der Unterzeichner.<br />

Die Gläubiger werden aufgefordert, ihre Ansprüche bei der Genossenschaft anzu mel den.<br />

Köln, 21. Dezember <strong>2012</strong><br />

BKK Technologie- und Service Center eG<br />

Karlstr. 34-44, 50679 Köln<br />

Der Liquidator<br />

Walter Fiss


Banken<br />

Volksbank-Vorstand sprach mit Reinhold Sendker (MdB)<br />

Telgte. Während Brüssel über die Einrichtung einer<br />

zentralen Bankenaufsicht und einer gemeinsamen Sicherungseinrichtung<br />

nachdenkt, gehen die heimischen<br />

Kreditgenossenschaften in die Offensive, auch<br />

die Vereinigte Volksbank. So traf sich Gerhard Bröcker,<br />

Vorstandsmitglied der Vereinigten Volksbank, mit<br />

dem CDU-Bundestagsabgeordneten Reinhold Sendker,<br />

um ihn auf das Thema aufmerksam zu machen<br />

und ihn für die Thematik zu sensibilisieren. Dabei versprach<br />

der Abgeordnete aus Westkirchen, sich für die<br />

Interessen der heimischen Banken im Kreis Warendorf<br />

in Berlin weiter einzusetzen. „Wir müssen dafür<br />

Sorge tragen, dass die hiesigen Banken aufgrund der<br />

Verordnungen des EU-Parlaments nicht eingeschränkt<br />

werden.“<br />

Vorstandsmitglied Gerhard Bröcker von der Vereinigten Volksbank<br />

traf den heimischen Bundestagsabgeordneten Reinhold Sendker<br />

(Westkirchen).<br />

„Seitenwechsel“ bei der VR Bank<br />

Für eine Woche tauschten<br />

die Banker Anzug<br />

und Kostüm gegen<br />

Gummistiefel und Arbeitshandschuhe<br />

und<br />

absolvierten ein Praktikum<br />

in regionalen<br />

Handwerks- und Gewerbebetrieben.<br />

Bergisch Gladbach. Garten und Landschaftsbau,<br />

Sanitär-Heizung-Elektro-Handwerk<br />

oder Entsorgungsfachbetrieb mit<br />

Schrott- und Metallhandel: Allesamt sind<br />

es ungewohnte Arbeitsplätze, die sieben<br />

junge Kundenberater der VR Bank Bergisch<br />

Gladbach vorübergehend eingenommen<br />

hatten. Im Rahmen des Bankprojektes<br />

„Seitenwechsel“ tauschten sie jeweils für<br />

eine Woche Anzug und Kostüm gegen<br />

Gummistiefel und Arbeitshandschuhe und<br />

absolvierten ein Praktikum in regionalen<br />

Handwerks- und Gewerbebetrieben. Die<br />

zählen zur traditionellen Firmenkundschaft<br />

der VR Bank. „Es erweitert den eigenen<br />

Horizont und fördert das Verständnis<br />

für die Belange und Bedürfnisse anderer<br />

Bereiche“, erläutert Vorstandssprecher Lothar<br />

Uedelhoven. Das Projekt sei ein Baustein<br />

zur Persönlichkeitsentwicklung der<br />

Mitarbeiter.<br />

32 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>


Banken<br />

Theologin Margot Käßmann bei der Volksbank Sauerland<br />

Die Vorstandsmitglieder Jürgen Dörner (links) und Christian Eschbach dankten der ehemaligen<br />

EKD-Ratsvorsitzenden Margot Käßmann für ihr Kommen.<br />

Meschede. Kein Platz blieb in der Mescheder<br />

Stadthalle unbesetzt, als Professor Dr. Margot Käßmann<br />

über das Thema „Was wirklich zählt – Christliche<br />

Werte in unserer Gesellschaft“, referierte.<br />

Volksbank Sauerland Vorstandsmitglied Jürgen<br />

Dörner begrüßte die 700 Kunden und freute sich<br />

über die außerordentliche Resonanz auf die Einladung<br />

zum 20. Volksbank Dialog in der Geschichte<br />

der Bank. Einige lustige Anekdoten aus ihrem Leben<br />

ermöglichten Margot Käßmann einen lockeren<br />

Einstieg, allerdings vergaß sie dabei nicht, äußerst<br />

sachlich den Wert von Werten zu vermitteln. Das<br />

Publikum dankte es ihr mit einem langen Applaus.<br />

Es sei keine Frage, dass die Kirche die Balance zwischen<br />

Tradition und Innovation finden müsse, aber<br />

die christlichen Werte blieben sehr wohl ein aktuelles<br />

Thema. Ein Beispiel: Fünf Millionen Menschen<br />

besuchen sonntags in Deutschland einen Gottesdienst<br />

– die Stadien der Bundesliga werden an einem<br />

Spieltag aber nur mit 780.000 Fans gefüllt.<br />

Wichtig sei es, den Gemeinschaftssinn zu fördern.<br />

Dies erreiche man am besten durch Tradition und Kontinuität.<br />

Auch alte, behinderte und kranke Menschen seien genauso wertvoll<br />

wie leistungsstarke Menschen. Immer wieder erhielt die<br />

Theologin während ihres Vortrags starken und impulsiven Beifall.<br />

10.000-Euro-Spende des Solidaritätsfonds der Volksbank<br />

Vorstandsmitglied Jürgen Pütz überbrachte Hannah und ihrem Vater die gute<br />

Nachricht und die Spende.<br />

Bonn. Eine erste Großspende aus dem neuen Solidaritätsfonds<br />

der Volksbank Bonn Rhein-Sieg in Höhe von 10.000 Euro ist an die<br />

an Muskelschwund erkrankte sechsjährige Hannah Hardt aus<br />

Beuel-Küdinghoven gegangen. Die Eltern der durch ihre Krankheit<br />

an den Rollstuhl gefesselten Tochter müssen ein Fahrzeug erwerben,<br />

mit dem sie ihre Tochter zur Schule fahren oder zu Freizeitaktivitäten<br />

bringen können. Durch Spendenaufrufe in den<br />

Medien hatten die Eltern von Hannah immer wieder auf ihre Situation<br />

aufmerksam gemacht. Viele Einzelspenden von Privatpersonen,<br />

Institutionen, Vereinen und Schulen gingen ein, aber das<br />

Geld reichte noch nicht aus, um den sehnlichst erhofften VW-Bus<br />

anzuschaffen.<br />

Die Vertreterversammlung der Volksbank Bonn Rhein-Sieg hat<br />

beschlossen, einen eigenen Solidaritätsfonds einzurichten. Die<br />

Mittel des Fonds sollen zur Unterstützung von gemeinnützigen<br />

sozialen und kulturellen Initiativen und insbesondere für unverschuldet<br />

in Not geratene Mitglieder der Genossenschaft verwendet<br />

werden. Volksbank-Vorstandsvorsitzender Jürgen Pütz: „Der<br />

neue Fonds ist eine zutiefst genossenschaftliche Einrichtung. Unsere<br />

Gründer Hermann Schultze Delitzsch und Friedrich Wilhelm<br />

Raiffeisen haben uns die genossenschaftlichen Grundsätze der<br />

Solidarität, der Selbsthilfe und Selbstverantwortung ins Stammbuch<br />

geschrieben. Wenn jetzt unsere Mitglieder auf einen kleinen<br />

Teil ihrer Dividende verzichten, um einen Hilfsfonds zu finanzieren,<br />

dann tun sie genau das, was Genossenschaft ausmacht, nämlich<br />

nachhaltig solidarisch denken und handeln.“ Durch den Verzicht<br />

der Mitglieder auf 0,25 Prozent ihrer Dividende wurden dem<br />

neuen Fonds Mittel in Höhe von rund 100.000 Euro zur Verfügung<br />

gestellt, die jetzt an unverschuldet in Not geratene Mitglieder ausgeschüttet<br />

werden.<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />

33


Banken<br />

Fotowettbewerb zum Internationalen Jahr der Genossenschaften <strong>2012</strong><br />

Siegen. Der lokale Fotowettbewerb über die Genossenschaften<br />

in der Heimat startete im Mai <strong>2012</strong>. Die Volksbank Wittgenstein,<br />

die VR-Bank Freudenberg-Niederfischbach sowie die Volksbank<br />

Siegerland forderten alle Einwohner ihres Geschäftsgebietes auf,<br />

Bilder zu dem Thema „Genossenschaften“ und „Heimat“ einzureichen.<br />

Anlass war das Internationale Jahr der Genossenschaften.<br />

Amateure wie Profis sendeten 203 Bildbeiträge im Fotowettbewerb<br />

an die Internetadresse www.genossenschaften-heimat.<br />

de. „Für das eher anspruchsvolle Thema, das genossenschaftliche<br />

Leben in der Heimat darzustellen, ist das eine bemerkenswerte<br />

Menge fotografischer Beiträge“, so die Initiatoren. Aber auch die<br />

Beteiligung am Publikumsvoting könne sich für die Region sehen<br />

lassen: Auf die eingereichten 203 Arbeiten heimischer Fotografen<br />

entfielen insgesamt 20.059 Publikumsstimmen!<br />

Achim Schmidt aus Neunkirchen erhielt den ersten Preis aus der Hand von<br />

Volksbank-Filialleiter Jürgen Diekert.<br />

Raiffeisen und Schulze-Delitzsch statt Henner und Frieder<br />

Künstlerin Tzveta Grebe<br />

erläutert im Gespräch<br />

mit Prokurist<br />

Bernd Karnath ihre Arbeit<br />

an den Stromkästen.<br />

Siegen. Im Zuge der Stadtverschönerungsmaßnahmen „Siegen zu<br />

neuen Ufern“ wurden in feierlichem Festakt die Siegerländer Henner<br />

und Frieder in eine Art Erholungsurlaub geschickt. Durch den Abriss<br />

der Siegplatte mussten die Traditionsfiguren weichen und werden<br />

derzeit restauriert. An anderer Stelle traten jedoch historische Figuren<br />

in Erscheinung: So bemalte die Kreuztaler Künstlerin Tzveta<br />

Grebe an der Berliner Straße zwei graue Stromkästen mit den Portraits<br />

von Raiffeisen und Schulze-Delitzsch. Ihr Ziel war es, diese im<br />

Anblick eher hässlichen Bestandteile des Straßenbildes zu verschönern.<br />

In Anbetracht der Nähe zur Hauptgeschäftsstelle der Volksbank<br />

Siegerland lag es für alle Beteiligten auf der Hand, dass das Motiv etwas<br />

mit der heimischen Genossenschaftsbank zu tun haben sollte.<br />

34 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>


Banken<br />

Bielefeld: 1.500 Besucher beim Volksbank-Mitgliedertag<br />

Bielefeld. Man nehme: eine ehemalige Kaserne, umgebaut zu einem<br />

schicken Eventzentrum mit einer sehenswerten Fahrzeugschau, ein<br />

breit gefächertes Angebot origineller Mitmachaktionen, Musikgruppen<br />

mit viel Rhythmus in den Beinen und eine reichhaltige Speisenund<br />

Getränkeauswahl mit dem Schwerpunkt auf regionalen Spezialitäten.<br />

Nach genau dieser Rezeptur veranstaltete die Bielefelder<br />

Volksbank ihren ersten Mitgliedertag – und hatte damit einen Riesenerfolg.<br />

Rund 1.500 große und kleine Teilhaber der Kreditgenossenschaft<br />

fanden sich an einem Herbstsamstag zu der Familienparty<br />

im Bielefelder Lenkwerk ein. Sechs Stunden lang – von 11 bis 17 Uhr<br />

– erlebten sie ihre Volksbankberater im ungewohnten Freizeitdress in<br />

der Rolle perfekter Gastgeber. Vom Azubi bis zum Vorstand – alle waren<br />

sie gekommen, um mit den Mitgliedern zu feiern und ins Gespräch<br />

zu kommen. Für die Bielefelder Volksbank steht schon jetzt<br />

fest: Der erste Mitgliedertag wird nicht der letzte gewesen sein.<br />

Freizeitdress statt Bankersakko: Beim ersten Mitgliedertag der Bielefelder<br />

Volksbank mischten sich (v. links) die Vorstände Michael Kittel und Peter Zurheide<br />

sowie Marketingleiter Joachim Westerteicher in legerer Kleidung unter<br />

ihre Gäste.<br />

„miteinander – füreinander“: Initiative der Kölner Bank hilft<br />

Köln. Die Kölner Bank hat in den Jahren<br />

2011 und <strong>2012</strong> über ihren Verein „miteinander<br />

– füreinander, die Kölner Bank eG für<br />

Köln“ knapp 46.000 Euro für soziale und kulturelle<br />

Projekte zur Verfügung gestellt. Jetzt<br />

stellten Vertreter der begünstigten Initiativen<br />

ihre Projekte im Rahmen eines offiziellen<br />

Pressetermins persönlich vor. „Ziel von<br />

miteinander – füreinander ist es, in und für<br />

die Region aktiv ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘ zu leisten.<br />

Das heißt, wir helfen dort, wo persönliches<br />

Engagement vorhanden ist, aber finanzielle<br />

Mittel fehlen“, sagte Klaus Müller,<br />

Vorstandsmitglied der Kölner Bank. „Als genossenschaftliche<br />

Bank folgen wir dem Leitmotiv,<br />

die Interessen unserer Mitglieder und<br />

Kunden zu fördern“, ergänzte sein Vorstandskollege<br />

Bruno Hollweger.<br />

Die Kölner Bank geht mit gutem Beispiel voran: Sie<br />

tut seit über zwei Jahre Gutes – miteinander, füreinander.<br />

Offener Bücherschrank auf dem Raiffeisenplatz<br />

Much. Lesen, tauschen, Neues entdecken: Das ist die Intention eines<br />

offenen Bücherschrankes, den nicht der Nikolaus, sondern die<br />

Genossenschaft „meine-Energie eG Mittelrhein“ in Zusammenarbeit<br />

mit der Raiffeisenbank Much-Ruppichteroth auf dem Weihnachtsmarkt<br />

präsentierte. Zeitgleich weihten Vertreter der Raiffeisenbank,<br />

der „meine-Energie eG Mittelrhein“ und der Gemeinde<br />

auf dem Raiffeisenplatz die Spende ein. „Wir stehen neuen und kreativen<br />

Ideen sehr offen gegenüber“, erklärte Vorstandsmitglied Ralf<br />

Löbach. Seit einem guten Jahr verkauft die Bank daher sehr erfolgreich<br />

Ökostrom ihres Kooperationspartners „meine-Energie eG“<br />

am Bankschalter exklusiv an ihre Mitglieder. Die Verantwortlichen<br />

der „meine-Energie eG“ waren schnell davon überzeugt, die Anschaffungskosten<br />

für den Bücherschrank in Höhe von 5.000 Euro zu<br />

stemmen. Ein repräsentativer Platz vor der Bank wurde schnell und<br />

unbürokratisch zur Verfügung gestellt und die Gemeinde sorgte für<br />

die Herstellung des Fundamentes.<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />

35


Banken<br />

Minden-Lübbecke: 20 Jahre Jugendmusikwettbewerb<br />

Großer Beliebtheit bei jungen Musikern erfreut sich der Jugendmusikwettbewerb im Kreis Minden-Lübbecke.<br />

Er wurde vor 20 Jahren von den Kreditgenossenschaften des Mühlenkreises ins Leben gerufen.<br />

Kreis Minden-Lübbecke. Er ist ein – vielleicht<br />

sogar d e r – Klassiker im regionalen<br />

Kultursponsoring der Volksbanken im Kreis<br />

Minden-Lübbecke: der Jugendmusikwettbewerb.<br />

Vor 20 Jahren hat ihn die Marketinggemeinschaft<br />

der – seinerzeit noch mehr als<br />

zehn zählenden – Kreditgenossenschaften<br />

zusammen mit den Musikschulen des Kreises<br />

ins Leben gerufen. Das gemeinsame Ziel:<br />

Bei Kindern und Jugendlichen die Freude<br />

am Musizieren und hier insbesondere das<br />

gemeinsame Spiel in der Gruppe zu fördern.<br />

Darüber hinaus gilt der Wettbewerb auch als<br />

wichtige Talentschau. Gewöhnlich wird er in<br />

vier verschiedenen Sparten (etwa Kammermusik-Klassik,<br />

Zupfinstrumente oder Rock-<br />

Pop-Jazz) ausgetragen. Das Vorspielen erfolgt<br />

traditionell an einem Novembersamstag.<br />

Lokaler Ausrichter ist eine der beteiligten<br />

zehn Musikschulen. Eine Woche<br />

später präsentieren sich die Sieger am gleichen<br />

Ort im Rahmen eines Preisträgerkonzerts<br />

vor großem Publikum. Allein an Preisgeldern<br />

stellen die vier heute noch beteiligten<br />

Volksbanken dafür 5.000 Euro zur Verfügung.<br />

„Der Wettbewerb fördert nicht nur das<br />

musikalische Talent der Teilnehmer, er ist<br />

auch für deren Persönlichkeitsentwicklung<br />

von unschätzbarem Wert“, sagt Martin Obermeier,<br />

Leiter der Musikschule „Pro Musica“<br />

Lübbecke. Den hohen Stellenwert, den der<br />

Jugendmusikwettbewerb im Mühlenkreis<br />

Minden-Lübbecke genießt, zeigt auch diese<br />

Tatsache: Von der Premiere im Jahr 1993 bis<br />

zum Jubiläumsjahr <strong>2012</strong> hat stets der jeweilige<br />

Landrat die Schirmherrschaft für den<br />

Wettbewerb übernommen.<br />

Bank für Kirche und Caritas zeigt Glanzstücke der Technikgeschichte<br />

Paderborn. Das Buch „Geheimschrift im<br />

Dienste der päpstlichen Kurie“ (erschienen<br />

im Paderborner Schöningh-Verlag)<br />

aus dem Jahre 1904 brachte es an den Tag:<br />

Fast alle Päpste – vom Mittelalter bis in die<br />

Gegenwart – benutzten Verfahren und Geräte<br />

zur Geheimkommunikation. Von den<br />

Päpsten Pius XI. und Pius XII. etwa ist bekannt,<br />

dass sie nur ihre eigenen Schreibmaschinen<br />

verwendeten. „Glanzstücke<br />

der Technikgeschichte“ lautet der Titel einer<br />

Sonderausstellung, die das Paderborner<br />

Heinz Nixdorf MusumsForum (HNF)<br />

eigens für die Bank für Kirche und Caritas<br />

zusammengestellt hat. Noch bis Ende April<br />

zeigt die Bank die Schaustücke hinter den<br />

Fenstern ihres 2011 renovierten und umgebauten<br />

Gebäudes am Paderborner<br />

Kamp in der Innenstadt. „Die 18 Exponate<br />

dokumentieren die Technikentwicklung<br />

seit dem Mittelalter und stellen sogar einzelne<br />

Bezüge zur Kirche und zum Vatikan<br />

her“, freute sich der Vorstandsvorsitzende<br />

der Bank für Kirche und Caritas Dr. Richard<br />

Böger bei der offiziellen Eröffnung<br />

der Ausstellung.<br />

Eröffneten die Sonderausstellung zur Geschichte der Kommunikationstechnik: Geschäftsführer Norbert<br />

Ryska (links) und Dr. Kurt Beiersdörfer (rechts) vom Heinz Nixdorf MuseumsForum sowie Jürgen Reineke<br />

und Dr. Richard Böger (2. v. rechts) vom Vorstand der Bank für Kirche und Caritas<br />

36 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>


Impressum<br />

Beratermappe mit regionaler Note<br />

Zell. Ob Gemälde, Linoldruck oder<br />

Mosaik – künstlerisch sind sie, die<br />

Schülerinnen und Schüler der Schülerfirma<br />

„Creative Kids 4 IGS“ der Integrierten<br />

Gesamtschule (IGS) in Zell.<br />

Auch für die Raiffeisenbank Zeller<br />

Land haben die talentierten Nachwuchskünstler<br />

zu Pinsel und Farbe<br />

gegriffen. Mit hochwertiger Ölfarbe<br />

haben sie in stundenlanger Feinarbeit<br />

eine Leinwand mit Sehenswürdigkeiten<br />

von Mosel und Hunsrück bemalt:<br />

die Marienburg, der Zeller Turm, die<br />

Kirchen Löffelscheid und Blankenrath,<br />

die alte Schule Liesenich und<br />

der Aussichtsturm von Mastershausen.<br />

Diese eindrucksvollen Kunstwerke<br />

hängen aber zukünftig nicht nur<br />

großformatig in einer Geschäftsstelle<br />

der Bank. Sie kommen auch zu den<br />

Kunden nach Hause: Das farbenfrohe<br />

Bild ziert die Mappen, die die Kunden<br />

mit ihren Beratungsunterlagen ausgehändigt<br />

bekommen. Damit ist<br />

Schluss mit weiß und blau und orange,<br />

jetzt haben die Mappen eine regionale<br />

Note.<br />

Fachtagungen auf Burg Wassenberg<br />

Die Leinwand mit regionalen Motiven ist Vorlage für die<br />

neuen Beratermappen der Raiffeisenbank Zeller Land.<br />

Kreis Heinsberg. „Nichts liegen lassen –<br />

herzlich willkommen zu Fakten, Infos,<br />

Trends und Tipps!“ Unter dieser Überschrift<br />

begrüßte Dr. Veit Luxem, Sprecher<br />

der Volksbanken und Raiffeisenbanken im<br />

Kreis Heinsberg, die Steuerberater der Region<br />

auf Burg Wassenberg: „Dabei haben<br />

wir diesmal das Thema Krisenmanagement<br />

in den Mittelpunkt gestellt.“ Luxem<br />

unterstrich, dass schwierige Herausforderungen<br />

oft auch Chancen böten: „Erfahrene<br />

Fachleute helfen dann, diese Möglichkeiten<br />

zu erkennen und zu nutzen.“ Einer<br />

dieser Experten: Dr. Hajo Schumacher. Der<br />

Journalist hatte schon einige Wochen zuvor<br />

an gleicher Stelle und ebenfalls auf<br />

Einladung der Genossenschaftsbanken die<br />

örtlichen Bürgermeister und Kämmerer<br />

zugleich unterhalten als auch informiert.<br />

Auch den Steuerberatern zeigte der TV-erfahrene<br />

Medienprofi auf lockere Weise,<br />

was Internet und Web 2.0 den Unternehmern<br />

und Unternehmen heute und morgen<br />

bieten. Zwischen Shitstorm und<br />

Imageverbesserung sei die Bandbreite<br />

groß, so der in Münster geborene und heute<br />

in Berlin lebende Journalist: „Sie müssen<br />

nicht jeden Mist mitmachen! Und<br />

wenn Sie mal sehr angegriffen werden:<br />

Bleiben Sie ruhig. Reagieren Sie nicht hektisch.“<br />

Hajo Schumachers Warnung galt<br />

selbst für gute Zeiten. Man könne eigentlich<br />

nicht vorhersehen, was im Netz funktioniere:<br />

„Wer heute von Facebook oder<br />

Google geliebt wird, kann morgen schon<br />

wieder ein Internet-Niemand sein.“ Sein<br />

Rat: Immer den persönlichen Draht zu den<br />

Menschen suchen. „Denn echte – also belastbare!<br />

– Beziehungen sind auch in Zukunft<br />

ein Erfolgsrezept.“<br />

Bei der traditionellen Steuerberaterveranstaltung<br />

der regionalen Genossenschaftsinstitute<br />

hatte zuvor Thomas Uppenbrink<br />

von der Thomas Uppenbrink &<br />

Collegen GmbH über „Mandant in der<br />

Krise! Eigenverwaltung und Insolvenzplanverfahren<br />

in der Praxis“ gesprochen.<br />

Seiner Meinung nach sind risikobehaftete<br />

Mandate nicht immer ausweglos und müssen<br />

nicht zwingend zur Zerschlagung<br />

eines in Schieflage befindlichen Unternehmens<br />

führen.<br />

Herausgeber:<br />

Rheinisch-Westfälischer<br />

Genossenschaftsverband e. V. (<strong>RWGV</strong>)<br />

Mecklenbecker Str. 235–239<br />

48163 Münster<br />

Redaktion:<br />

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Wolfgang Koschny (CvD), Eva-Maria Drick<br />

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Titelbild:<br />

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Bei verspätetem Erscheinen oder Nichterscheinen<br />

infolge höherer Gewalt entfallen<br />

alle An sprüche. Für nicht angeforderte<br />

Manuskripte, Bilder und Bücher wird<br />

keine Gewähr übernommen.<br />

Nachdruck von Beiträgen nur mit Quellenangabe<br />

und nur mit Zustimmung der<br />

Redaktion.<br />

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Meinung des Herausgebers wieder.<br />

Beilagenhinweis:<br />

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Nächste Ausgabe:<br />

Redaktions- und Anzeigenschluss<br />

für die nächste Ausgabe ist der<br />

29. Januar 2013.<br />

ISSN 1612-474X<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>


Banken<br />

Volksbank Schlangen zeigt Herz für heimische Fußballer<br />

Schlangen. Großes Glück für die Fortuna aus dem lippischen<br />

Schlangen: Die dortige Volksbank unterstützt den Bau eines Fußballplatzes<br />

in Eigeninitiative mit einem Gesamtbetrag in Höhe von<br />

25.000 Euro. Im Gegenzug erhält die Volksbank Schlangen die Namensrechte<br />

für das neue Kleinspielfeld. Spiele der Fortuna Schlangen<br />

werden damit künftig in der „Volksbank-Arena“ ausgetragen.<br />

„Hier plant ein gemeinnütziger Verein auf eigene Kosten und eigenes<br />

Risiko ein Projekt, das ein Gewinn für die gesamte Gemeinde<br />

Schlangen ist. Als Genossenschaftler finden wir dies gut. Deswegen<br />

unterstützen wir die Initiative der Fortuna“, begründete Volksbank-<br />

Vorstand Wolfgang Hackauf das finanzielle Engagement seines<br />

Hauses. Termin für die offizielle Eröffnungsfeier und den ersten<br />

Kick in der neuen Kunstrasen-Arena ist der 4. Mai.<br />

Bildeten ein lokales Bündnis zur Finanzierung eines neuen Kunstrasenplatzes<br />

für Fortuna Schlangen (v. links): Sportverbandsvorsitzender Manfred Herzog,<br />

Volksbank-Marketingleiter Oliver Schmidt, Fortuna-Chef Bodo Kibgies und<br />

Volksbank-Vorstand Wolfgang Hackauf<br />

Erfolgreiche Jugend freut sich über neues Luftgewehr<br />

Eikamp. Volker Wabnitz, Leiter der Privatbank der<br />

Raiffeisenbank Kürten-Odenthal, überzeugte sich bei<br />

den Sportschützen Eikamp vom regen Einsatz des neuen<br />

Luftgewehrs, das die Bank bei der Anschaffung mit<br />

1.000 Euro unterstützt hat. „Die Hilfestellung bei der<br />

Jugendarbeit in unserem Geschäftsgebiet liegt uns besonders<br />

am Herzen; denn das ist unsere Zukunft“, so<br />

Wabnitz. Die Jugendabteilung in Eikamp in der Altersklasse<br />

12 bis 15 Jahre ist zurzeit erfolgreich unterwegs.<br />

Franziska Esser, Katharina Esser, Jennifer Kämmer, Vanessa<br />

Klein und Gregor Otzipka stellten sich im Jahre<br />

<strong>2012</strong> einigen Wettkämpfen und Meisterschaften und<br />

erreichten vordere Plätze. Das neu angeschaffte Luftgewehr<br />

wiegt gerade einmal drei Kilo und erleichtert somit<br />

die Handhabung und Bedienung für die Junioren.<br />

Die Sportschützen Eikamp haben die Spende der Raiffeisenbank<br />

gut angelegt: in neue Sportgeräte für den Nachwuchs.<br />

Mitglieder der Raiffeisenbanken Frechen-Hürth feiern Open Air<br />

Hürth. Ein erfolgreiches Open-Air-Konzert feierten 1.200 Mitglieder<br />

der Raiffeisenbank Frechen-Hürth im Beach Club des Otto-<br />

Maigler-Sees. Konzertkarten gab es exklusiv nur für Teilhaber, der<br />

Erlös beim Verkauf ging komplett an Kinder-und Jugendchöre im<br />

Geschäftsgebiet der Bank. Am Ende zeigten sich alle zufrieden:<br />

Die Mitglieder freuten sich über den schönen Abend, die Bank<br />

über das gelungene Event und der Sängernachwuchs über 12.000<br />

Euro.<br />

Exklusivkonzert: 1.200 Mitglieder der Raiffeisenbank feierten im Beach Club<br />

eine stimmungsvolle Party.<br />

38 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>


Banken<br />

Schüler shoppen für Senioren<br />

Soziales Projekt der Schmidtheimer Georg-Schule gewinnt Preis bei WGZ BANK-Initiative „sozialgenial“.<br />

Foto: Steven Schoden/pp/ProfiPress<br />

Das Projekt „Einkaufsservice für ältere Menschen“ der Schmidtheimer Georg-Schule Dahlem wurde von der WGZ BANK ausgezeichnet.<br />

Schmidtheim. Einen tollen Erfolg kann<br />

die Georg-Schule Dahlem, eine Förderschule<br />

mit den Schwerpunkten Lernen,<br />

Sprache, emotionale und soziale Entwicklung<br />

in Schmidtheim in der Eifel, für sich<br />

verbuchen. Ihre Idee, einen Einkaufsservice<br />

für Senioren einzurichten, wurde<br />

beim „sozialgenial-Förderfonds <strong>2012</strong>“ der<br />

WGZ BANK mit 500 Euro honoriert. Damit<br />

ist die Schmidtheimer Schule eine von landesweit<br />

nur 20 Schulen, deren Projekt ausgezeichnet<br />

wurde. „Wir freuen uns natürlich<br />

besonders, dass eine Schule in<br />

unserem Geschäftsgebiet unter den Gewinnern<br />

ist“, so VR-Bank Nordeifel-Vorstandsmitglied<br />

Wolfgang Merten. Das Engagement<br />

der Schmidtheimer Schüler, so<br />

Merten, finde er „einfach klasse“. Die Idee<br />

zum mobilen Einkaufsservice hatten die<br />

Schüler selbst, unterstützt wurden und<br />

werden sie von der Lehrerin Simone Dümmer<br />

und dem pädagogischen Mitarbeiter<br />

sowie Ökotrophologen Steven Schoden.<br />

Die Durchführung aber liegt ganz alleine<br />

bei den Schülern. In Eigenregie nehmen<br />

sie die Bestellungen der älteren Menschen<br />

auf, kümmern sich um Einkauf, Verpackung,<br />

Auslieferung und Abrechnung.<br />

„Wir wollten etwas für die Menschen im<br />

Ort tun“, berichtet Dümmer von der Entstehung<br />

des Projektes.<br />

In den vergangenen Monaten war nicht<br />

nur die Idee entwickelt und ausgearbeitet<br />

worden. Gemeinsam mit den Lehrkräften<br />

haben die Schüler auch Flugblätter entwickelt,<br />

um ihre Idee zu bewerben, die an die<br />

Schmidtheimer Haushalte verteilt wurden.<br />

Interessenten können sich melden und<br />

ihre Einkaufswünsche für einen Wocheneinkauf<br />

anmelden. „Wir übernehmen alle<br />

Einkäufe, die im Dorf möglich sind“, so Simone<br />

Dümmer. Aber auch im benachbarten<br />

Dahlem werde eingekauft, dazu werden<br />

die „Einkäufer“ dann mit einem<br />

schuleigenen kleinen Bus auf Shoppingtour<br />

gefahren.<br />

Parallel bleiben das Thema und alle Fragen,<br />

die sich darum ranken, auch im Unterricht<br />

präsent. „Wir beschäftigen uns in<br />

ganz verschiedenen Fächern mit dem Einkaufsservice“,<br />

so Dümmer. Etwa im Arbeits-<br />

und Hauswirtschaftsunterricht, aber<br />

auch in Religion, Ethik, Mathe, Deutsch<br />

und Kunst. „Es ist toll, dass das jemand<br />

ernst nimmt, was wir tun“, freut sich Simone<br />

Dümmer über die Auszeichnung der<br />

WGZ BANK-Initiative. Der damit verbundene<br />

Betrag von 500 Euro soll direkt dem<br />

Projekt zugute kommen. „Wir brauchen<br />

noch Plastikkisten und Einkaufsbeutel“, so<br />

Dümmer. Auch in die Nachproduktion der<br />

Flyer soll ein Teil des Geldes fließen. Mehr<br />

Infos gibt es unter www.sozialgenial.de.<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />

39


Banken<br />

Gut verdrahtet<br />

„Forsbacher Bankentage“: <strong>RWGV</strong> lud erstmals in Online-Workshops zum Gedankenaustausch ein.<br />

Forsbach. So gut verdrahtet waren die Teilnehmer der Forsbacher<br />

Bankentage wohl noch nie: Erstmals konnten die Bankvorstände<br />

bei der traditionsreichen Fachtagung in der RWGA bei einem<br />

Online-Workshop zum Thema „Verbraucherschutz und VR<br />

Markenstrategie“ miteinander diskutieren und ihre Erfahrungen<br />

austauschen. Grundlage des digitalen Meinungsaustauschs war<br />

eine vom <strong>RWGV</strong> bei „nextpractise“ in Auftrag gegebene Studie zu<br />

diesem Thema. Vorgestellt wurde sie von Professor Dr. Peter Kruse,<br />

der am Ende seines Vortrags mit „5 Mythen im Selbstverständnis<br />

der VR-Banker“ für reichlich Traffic im Online-Workshop sorgte:<br />

1. Durch unseren genossenschaftlichen Förderauftrag sind<br />

wir so anders, dass uns der Kunde nicht als typische Bank sieht.<br />

2. Aufgrund der Möglichkeit, bei uns als Kunde Mitglied zu sein,<br />

haben wir einen „genetisch“ verankerten Wettbewerbsvorteil.<br />

3. In Verbindung mit unserer starken regionalen Verankerung<br />

sind Mitarbeiter selbstverständlich ideale Markenbotschafter.<br />

4. Unsere genossenschaftliche Unternehmenskultur entschärft<br />

den Grundkonflikt zwischen Anbieter- und Kundeninteressen.<br />

5. Beim Thema Verbraucherschutz kommt es nur zu Irritationen,<br />

weil wir Kunden mit zu vielen Informationen überfordern müssen.<br />

So unterschiedlich die Meinungen zu den „Mythen“ waren – klar war<br />

für Professor Dr. Kruse mit Blick auf die Studie vor allem eines: „Die<br />

interviewten Endverbraucher stehen dem Verbraucherschutz, so wie<br />

er heute realisiert ist, im Mittel deutlich kritisch gegenüber. Auch für<br />

die Zukunft wird nicht erwartet, dass der Verbraucherschutz die gewünschte<br />

Funktion einer neutralen Kontrollinstanz übernehmen<br />

kann.“ Zudem wies er darauf hin, dass „angesichts der beeindruckenden<br />

Akzeptanz des Genossenschaftsprinzips in der Gesellschaft“, die<br />

Chance zur positiven Differenzierung für die Marke „Volksbank“<br />

enorm sei. „Ohne einen entsprechenden internen Kulturentwicklungsprozess<br />

besteht allerdings die Gefahr eines Glaubwürdigkeitsverlustes“,<br />

so Professor Dr. Kruse. Er wies zugleich darauf hin: „Politiker,<br />

Verbraucherschützer und Genossenschaftsbanker stimmen mit<br />

den ,aktiven‘ Endverbrauchern darin überein, dass es nicht mehr<br />

ausreicht, den Verbraucherschutz nur weiter zu optimieren. Die Interviewpartner<br />

fordern mehrheitlich einen Paradigmenwechsel.“<br />

Professor Dr. Peter Bofinger zu Gast<br />

„Die EZB hat die Bremswirkung ihrer Sparmaßnahmen unterschätzt.“<br />

Nach Ansicht des Wirtschaftsweisen Professor Dr. Peter<br />

Bofinger ist die ökonomische Krise in den europäischen „Problemländern“<br />

wie Griechenland nicht mit Einzelmaßnahmen zu lösen.<br />

Bei den Forsbacher Bankentagen warnte er zudem, dass die Eurokrise<br />

auch Deutschland mehr und mehr erfassen werde: „Wir sollten<br />

uns auf eine bescheidenere Entwicklung einstellen.“ Gleichzeitig<br />

appellierte er dafür, 1. die Sparmaßnahmen in den Problemländern<br />

herunterzufahren, solange Rezession herrscht, 2. einen<br />

Schuldentilgungspakt zu schließen und 3. einen europäischen<br />

Finanzminister zu berufen. „Das wäre der einzige Weg, der ganzen<br />

Krise Herr zu werden“, so Bofinger. Mit Blick auf die jüngst auch<br />

in Deutschland aufflammende Diskussion um eine mögliche<br />

Droht Deutschland eine Immobilienblase? Wirtschaftsweiser Professor Dr.<br />

Peter Bofinger bei den Forsbacher Bankentagen: „Immobilienblasen sehen anders<br />

aus.“<br />

Immobilienblase gab Bofinger Entwarnung: „Immobilienblasen<br />

sehen anders aus.“<br />

Wolfgang Koschny<br />

Fachbeiträge in der Übersicht<br />

Die Fachbeiträge bei den Forsbacher Bankentagen stehen<br />

zum Download unter www.vr-marketingservice.de und sind<br />

zu erhalten über hans-josef.heuter@rwgv.de. Die Fachbeiträge<br />

in der Übersicht:<br />

• „Sinnlose Wettbewerbe – Warum wir immer mehr Unsinn<br />

produzieren“, Prof. Dr. Mathias Binswanger<br />

(FH Nordwestschweiz, FHNW, Hochschule für Wirtschaft)<br />

• „Nachhaltig (!) Spitzenleistungen“, Ralph Goldschmidt,<br />

GE Goldschmidt & Friends GmbH<br />

• „Radikalere Vorschläge zur Beendigung der Finanzmarktund<br />

Staatsschuldenkrisen“, Prof. Dr. Dr. Helge Peukert,<br />

Universität Erfurt<br />

• „Du bist, was du isst“, Dr. med. Alex Witasek<br />

• „Haftung, Haltung, Hingabe – die neuen (alten) Erfolgstugenden<br />

in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft“<br />

Prof. Dr. Klaus Schweinsberg, Gründer und Leiter des<br />

Centrums für Strategie und Höhere Führung , Köln<br />

• „Was wird aus dem Euro?“, Prof. Dr. Peter Bofinger,<br />

Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der<br />

gesamtwirtschaftlichen Entwicklung; Professor an der<br />

Universität Würzburg<br />

40 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>


Banken<br />

„Du bist, was du isst.“ – Dieser provokanten<br />

These stellte sich Dr. Alex Witasek.<br />

Präsentierte sich und sein Thema („Haftung, Haltung, Hingabe – die neuen (alten) Erfolgstugenden in<br />

Wirtschaft, Politik und Gesellschaft ) höchst unterhaltsam: Prof. Dr. Klaus Schweinsberg<br />

Treffpunkt: Bankvorstände waren wieder aus dem Rheinland und Westfalen in die RWGA nach Forsbach gekommen, um sich zu informieren.<br />

Am Rande der Veranstaltung gab es auch diesmal wieder reichlich Gelegenheiten,<br />

um sich in lockerer Atmosphäre auszutauschen.<br />

Traditionelle Vorstandsaussprache (v. links): Ralf W. Barkey (<strong>RWGV</strong>), Werner<br />

Böhnke (WGZ BANK), Siegfried Mehring (<strong>RWGV</strong>) und Anno Lederer (GAD)<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />

41


Landwirtschaft<br />

„Wir helfen“-Projekt der Volksbank Mönchengladbach<br />

Keine Zeit für Fotos: die freiwilligen Helfer der Volksbank Mönchengladbach<br />

Odenkirchen. Abklebeband, Zollstock, Wasserwaage, Leiter und<br />

Farbeimer: Das waren die Malerutensilien, die die Mitarbeiter der<br />

Volksbank besorgt hatten, um das internationale Kinderzentrum<br />

Karlstraße in Odenkirchen aufzuhübschen. Pinsel statt Kreditantrag<br />

– eine angenehme Erfahrung, meinte<br />

Mike Schwientek, Filialleiter in Odenkirchen:<br />

„Es ist schön, dass wir helfen können.“<br />

Auf das Projekt aufmerksam gemacht<br />

hatte Markus Offermann. Der Sozialwissenschaftler<br />

hörte von der Volksbankaktion<br />

„Wir helfen“ und ermunterte die Verantwortlichen<br />

des Kinderzentrums, sich zu<br />

bewerben: „Es freut mich sehr, dass das<br />

Zentrum ausgesucht wurde. Dort wird<br />

wertvolle Stadtteilarbeit gemacht. Und dort<br />

werden immer helfende Hände gebraucht.“<br />

Schon morgens um neun Uhr trafen sich<br />

die neun Freiwilligen der Volksbank, um<br />

den ganzen Samstag für die Malerarbeiten<br />

zu nutzen zu können: eine bunt gewürfelte<br />

Truppe, der man in ihrer Arbeits- und Freizeitkleidung<br />

nicht ansah, dass die normale<br />

Dienstkleidung Krawatte beziehungsweise<br />

Kostüm vorsieht. Unterstützt von einigen<br />

Mitarbeitern des Zentrums und versorgt<br />

mit reichlich Getränken und Brötchen, verputzte das Team einige<br />

Löcher, es wurde gemessen, abgeklebt und weiß gestrichen.<br />

Volksbanker Thomas Steinhäuser machte einen zufriedenen Eindruck:<br />

„Da weiß man abends, was man getan hat.“<br />

Die Eurokrise – zwischen Hoffen und Bangen<br />

Essen. In einem Vortrag vor Mitgliedervertretern<br />

informierte Heinz-Georg Anschott,<br />

Vorstandsvorsitzender der GENO BANK ES-<br />

SEN über das Phänomen Euro-Krise. Anschaulich<br />

stellte Anschott die politischen<br />

Strukturen der Europäischen Union sowie<br />

die wirtschaftlichen Zusammenhänge innerhalb<br />

und außerhalb der Euro-Zone dar. Dabei<br />

blickte er auch über Europa hinaus auf<br />

die Entwicklung der Weltwirtschaft. Bezogen<br />

auf Deutschland stellte er fest, dass die deutsche<br />

Staatsverschuldung bei über zwei Billionen<br />

Euro liege. Jedoch relativiere sich die<br />

Summe mit Blick auf die Bilanzen der sogenannten<br />

PIIGS-Staaten. In Portugal, Italien,<br />

Irland, Griechenland und Spanien seien<br />

Missmanagement in der Politik und fehlende<br />

Wettbewerbsfähigkeit der Grund für eine<br />

hohe Staatsverschuldung, so Anschott. Zugleich<br />

würden Regierungen, die im Rahmen<br />

ihrer Reformbemühungen Sparprogramme<br />

auflegten, in Krisenstaaten häufig abgewählt.<br />

Dem sogenannten „Gespenst“ Inflation<br />

widmete sich ein weiterer Teil des Vortrags,<br />

wenngleich Anschott Entwarnung gab:<br />

„Bei niedrigem Zinsniveau kann eine leichte<br />

Geldentwertung durchaus den Staatshaushalt<br />

entlasten.“ In verständlicher Form erläuterte<br />

er die Theorien von Milton Friedman,<br />

dessen Geldtheorie der Monetaristen die<br />

Deutsche Bundesbank seit Anfang der<br />

1970er-Jahre erfolgreich lebt, und von John<br />

Maynard Keynes. „Nicht alle Deutschen<br />

glauben an Gott, aber alle Deutschen glauben<br />

an die Bundesbank“, wurde der frühere<br />

EU-Kommissionspräsident Delors zitiert.<br />

Nach rund anderthalb Stunden kompakter<br />

Information hatten die Gäste eine Übersicht<br />

Bankvorstand Heinz-Georg Anschott: „Deutschland steht gut da.“<br />

möglicher Szenarien bezüglich der Entwicklung<br />

des Euro in der Hand. Zudem wussten<br />

sie um die daraus resultierenden Auswirkungen<br />

auf verschiedene Formen der Geldanlage.<br />

Aufgeklärt und für das Thema noch stärker<br />

sensibilisiert fragte sich der eine oder<br />

andere Zuhörer: „Hoffen oder bangen?“ Anschotts<br />

Fazit fiel beruhigend aus: Inmitten<br />

einer unruhigen Staatenlandschaft stehe<br />

Deutschland noch gut da.<br />

42 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>


Landwirtschaft<br />

„Menschen und neue Medien“<br />

Geschäftsführertagung lenkte den Blick auf die Arbeitswelt von morgen.<br />

Foto: Marco Stepniak<br />

So viele Geschäftsführer landwirtschaftlicher Genossenschaften aus Rheinland und aus Westfalen wie noch nie konnte der <strong>RWGV</strong> in Forsbach begrüßen.<br />

Rösrath. „Der <strong>RWGV</strong> wird den Weg eines modernen Lösungsanbieters,<br />

Umsetzungsbegleiters und genossenschaftlichen Netzwerkers<br />

konsequent fortsetzen. Interesse vertreten, beraten, prüfen<br />

und bilden, diese vier Säulen sind das Fundament und<br />

zugleich die Zielausrichtung des <strong>RWGV</strong>s.“ Ralf W. Barkey, Vorstandsvorsitzender<br />

des <strong>RWGV</strong>s, zeigte bei seiner Begrüßung der<br />

Teilnehmer der der Geschäftsführerfachtagung im ländlichen Waren-<br />

und Dienstleistungsgeschäft in der Akademie in Forsbach<br />

auf, wo er in seiner Tätigkeit Schwerpunkte setzen möchte. Von<br />

der Politik habe man in den vergangenen Monaten viel Lob gehört.<br />

Nun komme es darauf an, im politischen Tagesgeschäft Verbesserungen<br />

für Genossenschaften zu erreichen. Für den <strong>RWGV</strong><br />

und seine Mitgliedsunternehmen bedeute das ein engagiertes<br />

und gemeinsames, vor allem aber selbstbewusstes Eintreten für<br />

die genossenschaftlichen Interessen in Politik und Öffentlichkeit.<br />

„Mensch und neue Medien in der Arbeitswelt“ war die Geschäftsführertagung<br />

betitelt. Moderiert vom Leiter des <strong>RWGV</strong>-Pressebüros<br />

in Meinerzhagen, Karl E. Rinas, gab es an zwei Tagen einen<br />

bunten Themenstrauß, der die verschiedensten Aspekte beinhaltete.<br />

Von den Ursachen des Burnouts und wie dem durch gezieltes<br />

Stressmanagement vorgebeugt werden kann (siehe auch separates<br />

Thema) über „Social Media und Genossenschaften“ (Silke-<br />

Carolin Specht, <strong>RWGV</strong>) sowie die Arbeitgebermarke „Raiffeisen“<br />

(Dr. Christian Degenhardt, <strong>RWGV</strong>) bis hin zum elektronischen<br />

Außendienst mit neuen Medien im Vertriebsalltag (Dr. Heiner Stiens,<br />

raiffeisen.com, Hanspeter Maas, Agri V Raiffeisen eG) reichte<br />

die Themenpalette, ehe Sami Sokkar in einem mitreißenden Vortrag<br />

den „Erfolgsfaktor Mensch“ unter die Lupe nahm. Für „Aha“-<br />

Effekte bei den Anwesenden sorgte am zweiten Tag mit aktuellen<br />

und überraschenden Ausführungen zum Thema Arbeitsrecht<br />

Rechtsanwalt Günter Diefenbach (<strong>RWGV</strong>). Bei ihm sowie bei dem<br />

Thema „Lagerung und Abgabe von Gefahrenstoffen“ präsentiert<br />

durch Dr. Michael Reiniger (DRV) und den von Rechtsanwältin<br />

Birgit Buth (DRV) besprochenen aktuellen Rechtsfragen wurde eines<br />

überdeutlich: „Wenn etwas passiert, ist immer der Chef verantwortlich.“<br />

Neuer Haus- und Gartenmarkt in Bösingfeld<br />

Lage. Die Raiffeisen Lippe-Weser in Lage<br />

setzt auf Bösingfeld als reinen Einzelhandelsstandort.<br />

Lange Zeit liefen das traditionelle<br />

Agrargeschäft und der Haus- und<br />

Gartenmarkt nebeneinander her. „Das<br />

führte immer wieder zu Problemen – etwa<br />

dann, wenn ein Schlepper Getreide anlieferte<br />

und Autos von Besuchern des Raiffeisenmarktes<br />

die Waage blockierten“, sagt<br />

Vorstandsmitglied Heinz-Walter Niedertopp.<br />

Damit ist es jetzt vorbei. Die landwirtschaftliche<br />

Abteilung ist zwischenzeitlich<br />

zum Standort Rinteln gewechselt, der<br />

Haus- und Gartenmarkt wurde vorübergehend<br />

in zwei leer stehende Geschäftslokale<br />

ausgelagert. Damit war der Weg frei für<br />

den Abriss des alten Gebäudekomplexes.<br />

An gleicher Stelle entsteht jetzt ein 950<br />

Quadratmeter großer moderner Raiffeisenmarkt.<br />

Rund 800.000 Euro investiert die<br />

Raiffeisen Lippe-Weser in das Projekt. Voraussichtlich<br />

Mitte März sollen sich die<br />

Tore des Marktes für die Kundschaft aus<br />

dem Lipper Norden öffnen.<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />

43


Landwirtschaft<br />

Foto: Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz<br />

Staatsehrenpreis für Mayschosser Winzergenossenschaft<br />

Vizepräsident Heribert Metternich eröffnete die Prämierungsfeier in der Trierer Europahalle.<br />

Trier. Ein Staatsehrenpreis des Landes Rheinland-Pfalz geht an<br />

die Winzergenossenschaft Mayschoss-Altenahr. Der Vizepräsident<br />

der Landwirtschaftskammer Heribert<br />

Metternich zeichnete die Winzer von der Ahr<br />

bei der Landesweinprämierung in der Trierer<br />

Europahalle aus. Und die Konkurrenz war<br />

groß: 1.590 Weinbaubetriebe hatten in diesem<br />

Jahr an der Prämierung für Wein und<br />

Sekt teilgenommen. Aus den sechs Anbaugebieten<br />

des Landes schickten sie ihre besten<br />

Erzeugnisse in das Rennen um Ehrenpreise<br />

und Kammerpreismünzen in Gold, Silber<br />

und Bronze. Einen Staatsehrenpreis erhalten<br />

Weingüter für herausragende Leistungen.<br />

Die Kammerpreismünze auf der Flasche hat<br />

für Vizepräsident Metternich die Funktion eines<br />

einprägsamen Markenzeichens, mit dem<br />

der Verbraucher objektiv geprüfte Qualität<br />

und garantiert hohe Wertigkeit verbinde. Für<br />

Winzer und Kellereien sei die Kammerpreismünze<br />

damit unmittelbare Vermarktungshilfe,<br />

für den Verbraucher Orientierungshilfe in einem großen,<br />

manchmal unübersichtlichen Weinangebot.<br />

Kooperation zwischen Moselland und Weinland Rheingau<br />

Eltville. Die Winzergenossenschaften Weinland<br />

Rheingau und Moselland werden zukünftig<br />

kooperieren: Die Vorstandsvorsitzenden<br />

beider Genossenschaften, Werner<br />

Kühn von Weinland Rheingau und Werner<br />

Kirchhoff von Moselland, unterzeichneten<br />

einen Kooperationsvertrag. Weinland Rheingau<br />

überträgt der Moselland damit den Vertrieb<br />

der Marke „Weinland Rheingau“ im<br />

Lebensmitteleinzelhandel, im Discount, im<br />

bundesweiten Getränkefachhandel und im<br />

Export. Damit möchten die Winzer aus dem<br />

Rheingau die Zukunft der Marke durch aktive<br />

Marktbearbeitung und Pflege sichern und<br />

mittelfristig ausbauen. Als kleine Winzergenossenschaft<br />

sei dies allein wirtschaftlich<br />

kaum darstellbar, so die Vorstände. Für die<br />

Privatkunden und die Partner im regionalen<br />

Getränkehandel hält die Weinland Rheingau<br />

weiterhin ein exklusives Sortiment an Weinen<br />

direkt ab ihrer Kellerei in Eltville bereit.<br />

AGRAVIS unterstützt RTL-Spendenmarathon<br />

Münster. Insgesamt 25.000 Euro hat die AGRAVIS Raiffeisen AG<br />

<strong>2012</strong> mit verschiedenen Messeaktionen für den RTL-Spendenmarathon<br />

„Wir helfen Kindern“ gesammelt. „Wir freuen uns, dass wir so<br />

großen Zuspruch bei unseren Spendenaktionen erfahren haben“, erklärte<br />

Bernd Homann. Ein großer Teil der Spendensumme war im<br />

Sommer bei einer Open-Air-Veranstaltung für Pflanzenbauprofis in<br />

Bernburg-Strenzfeld zusammengetragen worden. „Wir haben einen<br />

Freefall-Tower auf unserem Ausstellungsgelände aufgestellt und den<br />

Besuchern die Möglichkeit gegeben, sich einen Überblick über das<br />

gesamte Veranstaltungsgelände zu verschaffen. Für jede Fahrt hat die<br />

AGRAVIS einen Geldbetrag gespendet.“ Einen weiteren Teil der<br />

Spendensumme „erstrampelten“ die Besucher auf einem Energy-<br />

Bike des AGRAVIS-Standes auf der BioEnergy-Messe in Hannover.<br />

„Uns liegt der Nachwuchs sehr am Herzen. Das zeigt nicht nur unsere<br />

hohe Ausbildungsquote im Unternehmen von rund zehn Prozent.<br />

Nicht zuletzt unterstützen wir deshalb als AGRAVIS Raiffeisen AG<br />

„RTL – Wir helfen Kindern“, so Bernd Homann.<br />

„Wir helfen Kindern“: Bernd Homann (links), Leiter der AGRAVIS-Unternehmenskommunikation,<br />

übergab RTL-Moderator Wolfram Krons einen Scheck<br />

über 25.000 Euro.<br />

44 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>


Gewerbe<br />

Guter Umsatz wird künftig belohnt<br />

NOWEDA eG Apothekergenossenschaft wächst deutlich über Branchendurchschnitt.<br />

Konnten sich über gute Geschäftszahlen bei der Generalversammlung ihrer Genossenschaft freuen: die Mitglieder der NOWEDA<br />

Essen. Die Geschäfte der NOWEDA eG laufen gut: NOWEDA konnte<br />

den Umsatz auf rund 4,33 Milliarden Euro steigern. Damit lag das<br />

Umsatzwachstum im deutschen Markt 13,61 Prozent oberhalb des<br />

Branchendurchschnitts. Die Zahlung einer Bardividende auf Vorjahreshöhe<br />

wurde von der Versammlung beschlossen.<br />

NOWEDA hatte rechtzeitig die Weichen gestellt, um den möglichen<br />

Auswirkungen des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (AM-<br />

NOG) auf die Mitglieder-Apotheken und die Apothekergenossenschaft<br />

bestmöglich zu begegnen. Das zahlte sich aus, denn der Umsatz<br />

stieg um 650 Millionen Euro beziehungsweise 17,7 Prozent auf<br />

4,33 Milliarden Euro. Der Bilanzgewinn stieg um vier Millionen<br />

Euro auf 25,9 Millionen Euro. Mit einer Eigenkapitalquote von rund<br />

34 Prozent ist NOWEDA nach eigenen Angaben weiterhin „solide<br />

finanziert“. Auch die Zahl der Mitglieder entwickelte sich positiv<br />

und stieg auf 8.408 (Vorjahr: 4.188). Knapp 2.000 der NOWEDA-<br />

Mitglieder haben sich bisher gegen ein Mehrlieferantenverhältnis<br />

und für die NOWEDA als alleinigen Lieferanten mit einem Sortiment<br />

von deutschlandweit 160.000 Artikeln entschieden.<br />

Die Mitglieder – allesamt Anteilseigner – profitieren vom unternehmerischen<br />

Erfolg unter anderem durch die Bardividende, die<br />

auch in diesem Jahr bei 9,35 Prozent auf die Grundanteile (fünf<br />

Anteile à 1.000 Euro) und 11,22 Prozent auf die freiwilligen Anteile<br />

liegt. Zur Jahresmitte <strong>2012</strong> erfolgte darüber hinaus erstmals eine<br />

genossenschaftliche Leistungsvergütung für besonders umsatzengagierte<br />

Mitglieder, die eine intensive Geschäftsbeziehung mit<br />

NOWEDA pflegen.<br />

Die Unternehmensleitung führt die gute Geschäftsentwicklung<br />

maßgeblich auf den genossenschaftlichen Gedanken und den gelebten<br />

Förderauftrag zurück. „Die NOWEDA gehört den Apothekerinnen<br />

und Apothekern, und damit ist eine Einflussnahme auf die<br />

Geschäftspolitik gegeben, die kein anderes Unternehmen vorweisen<br />

kann“, sagte Wilfried Hollmann, Vorstandsvorsitzender der NO-<br />

WEDA eG, bei der jüngsten Generalversammlung mit Blick auf den<br />

Pharmagroßhandelsmarkt. Hollmann nahm auch die aktuelle Finanzsituation<br />

der Krankenkassen ins Visier und forderte eindringlich<br />

Anpassungen angesichts der Überschusssituation: „Der Apothekenabschlag<br />

muss deutlich gesenkt werden, und zwar auf<br />

mindestens einen Euro, denn für einen Abschlag in Höhe von 1,75<br />

Euro oder gar höher gibt es aus heutiger Sicht überhaupt keine Berechtigung<br />

mehr.“ Des Weiteren forderte er eine angemessene Honoraranpassung<br />

für Apotheken und eine Anhebung der Großhandelsspanne<br />

auf das Niveau vor Inkrafttreten des Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetzes<br />

(AMNOG).<br />

Trotz der gesetzlichen Eingriffe, die die Bedingungen bei der Arzneimittelversorgung<br />

zunehmend erschweren, sei es gelungen, die Qualität<br />

zu halten und sogar zu verbessern. Im Berichtsjahr 2011/<strong>2012</strong><br />

investierte NOWEDA insgesamt 22,9 Millionen Euro: Im September<br />

2011 eröffnete das Unternehmen eine neue Niederlassung in Peine<br />

bei Hannover. Im Dezember 2011 folgte der Erwerb des pharmazeutischen<br />

Großhandelsunternehmens CPL in Luxemburg. Darüber hinaus<br />

investierte NOWEDA unter anderem in Erweiterungsmaßnahmen<br />

an den Standorten.<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />

45


Gewerbe<br />

Spatenstich für Ordercenter der ANWR GROUP<br />

Beim ersten Spatenstich dabei: die Vorstandsmitglieder der Handelskooperation, der Landrat des Kreises<br />

Offenbach, Oliver Quilling, und die Bürgermeisterin von Mainhausen, Ruth Disser<br />

Mainhausen. Die ANWR GROUP hat mit<br />

dem Bau des Ordercenters Mainhausen<br />

(OCM) für den Schuh- und Sportfachhandel<br />

auf dem Firmengelände begonnen. Zum<br />

symbolischen ersten Spatenstich trafen sich<br />

dazu die Vorstandsmitglieder der Handelskooperation,<br />

der Landrat des Kreises Offenbach,<br />

Oliver Quilling, und die Bürgermeisterin<br />

von Mainhausen, Ruth Disser. Die rund<br />

7.400 Quadratmeter Nutzfläche sind für 80<br />

Showrooms der Industrie eingeplant. Die<br />

ANWR GROUP investiert 15 Millionen Euro<br />

in das Vorhaben. Die Eröffnung ist für<br />

den Januar 2014 vorgesehen. „Von einem<br />

modernen und leistungsfähigen Ordercenter,<br />

das es in dieser Form derzeit im Rhein-<br />

Main Gebiet nicht gibt, erwarten wir eine<br />

große Anziehungskraft für den Standort<br />

Mainhausen. Profitieren wird davon die gesamte<br />

Schuh- und Sportbranche“, ist sich<br />

Günter Althaus, Vorstandsvorsitzender der<br />

ANWR GROUP, sicher. „Wir stellen uns der<br />

Aufgabe, die Handelslandschaften aktiv<br />

mitzugestalten. Das Ordercenter ist ein<br />

wichtiger Beitrag dazu. Wir sehen unsere<br />

Investitionen zudem als klares Bekenntnis<br />

für den Standort Mainhausen.“ „Das neue<br />

Ordercenter wird bis in die Details den infrastrukturellen<br />

Anforderungen der Industriepartner<br />

aus dem Schuh- und Sporthandel<br />

entsprechen“, erläutert der für das OCM<br />

verantwortliche ANWR-Vorstand Fritz Terbuyken.<br />

„Das beginnt mit der Verkehrsanbindung<br />

und dem großzügigen Parkplatzangebot.<br />

Auch die Gebäudetechnik entspricht<br />

neuestem Standard. Vor allem aber<br />

sind die 80 Showrooms in variablen Größen<br />

ab 28 Quadratmetern für die Darstellung<br />

der Marken geeignet.“ Für Aussteller und<br />

Besucher werde der Aufenthalt im OCM<br />

eine neue Dimension des Orderkomforts<br />

erschließen, verspricht Terbuyken.<br />

Soennecken plant für 2013<br />

Overath. Einzelhändler, die sich bei Soennecken der Vermarktungsgruppe<br />

„ALLES. BESONDERS. SCHÖN. (A. B. S.)“ angeschlossen haben,<br />

profitieren 2013 von einem erweiterten Serviceangebot. Viele<br />

der neuen Maßnahmen wurden auf der Basis einer Marktforschungsstudie<br />

entwickelt, die im Auftrag des Geschäftsfelds Einzelhandel<br />

durchgeführt wurde und die sich mit den Erwartungen der Kunden<br />

an die Ladengeschäfte in Abgrenzung zum Online-Handel beschäftigt.<br />

Die Ergebnisse der Studie werden bei der letzten A. B. S.-Fachtagung<br />

in Overath vorgestellt. Sechs Jahre ist es her, dass das Geschäftsfeld<br />

Einzelhandel die Vermarktungsgruppe A. B. S. aus der Taufe hob.<br />

Vor Kurzem zogen Geschäftsfeldleiterin Margit Becker und ihre Mitarbeiter<br />

Bilanz, inwieweit der Ansatz von A. B. S. noch zur heutigen<br />

Ausgangslage passt – zu einer Marktsituation also, in der die Kundenfrequenz<br />

in den Innenstädten seit einigen Jahren rückläufig ist und<br />

knappe Renditen den Einzelhändlern zu schaffen machen. Das Ergebnis:<br />

Die Grundstrategie ist nach wie vor richtig und das Konzept<br />

sehr erfolgreich. Eine bedeutende Rolle spielt dabei der Internethandel.<br />

„Wichtig ist, dass wir bewährte Kommunikationsmittel weiter ausbauen<br />

und mit den neuen Medien vernetzen“, nennt Margit Becker<br />

einen zentralen Punkt auf der Agenda für 2013. „Wir müssen von der<br />

Werbung zum wirklichen Dialog mit den Kunden kommen.“ Nur so<br />

könne man den negativen Trend bei der Kundenfrequenz entgegen<br />

wirken. Unter anderem wollen die Mitarbeiter des Geschäftsfelds die<br />

Händler dazu ermutigen und in die Lage versetzen, Online-Tools<br />

stärker als bislang zu nutzen.<br />

Große Spende durch Kölner Senioren Union<br />

Köln. Das Kölner Friedhofsmobil durfte<br />

<strong>2012</strong> seinen 10. Geburtstag feiern. Ein Geschenk<br />

dürfte auch noch in den kommenden<br />

Jahren für viel Freude sorgen: Als<br />

Kreisvorsitzender überreichte Bernd Ensmann<br />

anlässlich einer stimmungsvollen<br />

Benefiz-Lesung, an der unter anderem Kabarettist<br />

Jürgen Becker teilnahm, einen<br />

Spendenscheck im Wert von 1.500 Euro an<br />

den Initiator des Kölner Friedhofsmobils,<br />

Josef F. Terfrüchte.<br />

„Diese Unterstützung garantiert den laufenden<br />

Betrieb unseres kostenlosen Fahrdienstes.<br />

Dank der kontinuierlich hohen<br />

Nachfrage sind wir jede Woche mit bis zu<br />

45 Fahrgästen ausgebucht und könnten sogar<br />

mit zwei Fahrzeugen parallel unterwegs<br />

sein,“ schildert der Vereinsvorsitzende<br />

die momentane Situation. Bernd<br />

Ensmann unterstrich die Bedeutung eines<br />

solchen Angebotes in einer Großstadt wie<br />

Köln und sieht darin einen wesentlichen<br />

Beitrag zum Erhalt einer lebendigen Friedhofskultur.<br />

46 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>


Gewerbe<br />

„Zukunftsworkshop“ der EK-Jungunternehmer<br />

Bielefeld. Das letzte Jahrestreffen von Young<br />

Network, der Gruppe junger Unternehmer<br />

und potenzieller Nachfolger im Mehrbranchenverbund<br />

EK/servicegroup, stand im<br />

Zeichen eines besonderen Jubiläums: 20<br />

Jahre nach Gründung ihres Netzwerkes versammelten<br />

sich über 50 engagierte Einzelhändler<br />

in der Schweizer Metropole Zürich.<br />

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen<br />

allerdings weniger Jubiläumsfeierlichkeiten<br />

als die intensive Analyse von Status quo und<br />

Gestaltungspotenzial des Netzwerkes. Im<br />

Rahmen des „Zukunftsworkshop Young Network“<br />

suchten und fanden die Mitglieder gemeinsam<br />

tragfähige Antworten auf grundsätzliche<br />

Fragen: Was machen wir gut – was<br />

können wir besser machen? Welche Ziele<br />

haben wir? Wohin entwickeln wir Young<br />

Network? Am Ende intensiv geführter Diskussionen<br />

waren sich die Networker einig,<br />

dass der Grundgedanke ihrer Organisation<br />

nach zwei Jahrzehnten unverändert aktuell<br />

ist: Im Mittelpunkt stehen nach wie vor der<br />

fachliche und persönliche Austausch auf Basis<br />

des respektvollen und offenen Miteinanders<br />

aller Beteiligten. Darüber hinaus wollen<br />

Die jungen Unternehmer und potenziellen Nachfolger im Mehrbranchenverbund EK/servicegroup trafen<br />

sich in Zürich.<br />

sich die jungen Unternehmer wie gewohnt<br />

engagiert in die Belange der EK einmischen.<br />

Und dazu zählt nicht nur die Stärkung ihrer<br />

Verbundgruppe durch einheitliches Handeln<br />

zum Beispiel im Einkauf. „Wir sehen<br />

unsere Rolle auch als Mitgestalter und Vorreiter<br />

bei Zukunftsthemen wie Internet oder<br />

Social Media. In enger Zusammenarbeit mit<br />

der EK werden wir hier weiter für frischen<br />

Wind sorgen“, so Young Network-Sprecherin<br />

Eva Feldmann zum Selbstverständnis der<br />

Gruppe.<br />

Neue Energie Leverkusen eG spart über 350 Tonnen CO 2<br />

Leverkusen. Die erst im April <strong>2012</strong> gegründete Energiegenossenschaft<br />

hat inzwischen die 38. Photovoltaikanlage im<br />

Stadtgebiet Leverkusen ans Netz genommen. Alle Anlagen<br />

zusammen produzieren so viel Strom, wie 170 Haushalte im<br />

Durchschnitt verbrauchen. Dafür wurden circa eine Million<br />

Euro investiert. Durch den Ökostrom werden circa 350 Tonnen<br />

CO 2 jährlich eingespart. Somit hat das Unternehmen bereits<br />

im Gründungsjahr im bundesweiten Durchschnitt der<br />

rund 800 Energiegenossenschaften eine überdurchschnittliche<br />

Größe erreicht. Die Genossenschaft hat aktuell 120 Mitglieder.<br />

Diese sind mit einem oder mehreren Geschäftsanteilen<br />

à 250 Euro an der Genossenschaft beteiligt. Für das Jahr<br />

2013 wird die Möglichkeit weiterer Investitionen in regenerative<br />

Energien geprüft. Dabei sind auch Kooperationen mit<br />

anderen Unternehmen sowie Genossenschaften angedacht.<br />

www.neue-energie-leverkusen.de<br />

Die Spitze der Leverkusener Energiegenossenschaften freut sich über einen guten<br />

Start ihres Unternehmens.<br />

Anzeige<br />

Folgendes Sparbuch ist verloren gegangen:<br />

Sparkonto Nr. 102708415<br />

lautend auf den Namen Claudia Dagmar Schnier, Gennerstraße 10, 50354 Hürth, ausgestellt von der Raiffeisenbank Fischenich-<br />

Kendenich eG, Postfach 61 21, 50341 Hürth-Fischenich


Namen und Nachrichten<br />

Wahlen/Ernennungen/Wechsel<br />

Werner Böhnke, Vorstandsvorsitzender des WGZ BANK, und Georg<br />

Litmathe, Verbandsdirektor des Genossenschaftsverbandes<br />

Weser-Ems, wurden erneut zu stellvertretenden Vorsitzenden des<br />

Verbandsrates des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbandes<br />

(DGRV) gewählt. Vorsitzender ist Michael Bockelmann,<br />

Vorstandsvorsitzender des Genossenschaftsverbandes, Frankfurt.<br />

Dr. Louis Hagen, Sprecher des Vorstands der Münchner Hypothekenbank,<br />

wurde bis 2018 und Bernhard Heinlein, Mitglied des Vorstands,<br />

bis 2016 vom Aufsichtsrat im Amt bestätigt.<br />

Heinz-Jürgen Held ist ab dem 1. Januar 2013 Vorstandsmitglied der<br />

Brühler Bank. Der Vorstandsvorsitzende Rainer Schopp ist in den<br />

Ruhestand getreten. Zum neuen Vorstandsvorsitzenden ist Sven Erik<br />

Verheugen ernannt worden.<br />

Dr. Michael Kaufmann ist zum 1. Dezember in den Vorstand der<br />

Volksbank Dortmund-Nordwest berufen worden.<br />

Manfred Nüssel, Präsident des DRVs, wurde von führenden Vertretern<br />

des Allgemeinen Verbands der landwirtschaftlichen Genossenschaften<br />

der Europäischen Union (Cogeca) zum Stellvertreter des<br />

Präsidenten Christian Pèes gewählt.<br />

Johann Prümers, Vorsitzender der <strong>RWGV</strong>-Fachvereinigung landwirtschaftlicher<br />

Genossenschaften, wurde zum Vorsitzenden der<br />

Arbeitsgemeinschaft Wasser- und Bodenverbände Westfalen-Lippe<br />

gewählt.<br />

Dr. Georg Reutter wurde vom Aufsichtsrat der DG HYP zum Vorstandsvorsitzenden<br />

bestellt. Zugleich hat der Aufsichtsrat einer Verlängerung<br />

der Bestellung von Dr. Georg Reutter um weitere fünf Jahre<br />

bis 2018 zugestimmt.<br />

Gerhard Roßwog, Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands<br />

(BWGV), hat die Amtsgeschäfte an seinen Nachfolger<br />

Dr. Roman Glaser übergeben.<br />

Ralf Teufel, zuletzt Geschäftsführer bei der GenoConsult GmbH, ist<br />

in die Geschäftsführung der GGB-Beratungsgruppe gewechselt.<br />

Claus Dieter Toben ist zum neuen Vorstandsmitglied des IT-Dienstleisters<br />

GAD berufen worden.<br />

Karl Voges, bislang Geschäftsführer der Gartenbauzentrale eG in Papenburg,<br />

ist zum 21. Januar zum Mitglied des Vorstandes der Landgard<br />

eG ernannt worden.<br />

Ruhestand<br />

Günter von St. Vith, Aufsichtsratsmitglied der Volksbank Heimbach<br />

Es starben<br />

Heinrich Bathe, ehemaliges Aufsichtsratsmitglied der Volksbank<br />

Brilon-Büren-Salzkotten, im Alter von 82 Jahren<br />

Heinrich Borgmann, ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender der<br />

Volksbank Friedewalde (heute: Volksbank Mindener Land), im Alter<br />

von 86 Jahren<br />

August Cappenberg, langjähriges Aufsichtsratsmitglied der Bäuerlichen<br />

Bezugs- und Absatzgenossenschaft Ostbevern (heute: Raiffeisen<br />

Bever Ems), im Alter von 74 Jahren<br />

Albert Cramer, ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank<br />

Warstein (heute: Volksbank Hellweg), im Alter von 69 Jahren<br />

Weihbischof em. Alfons Demming, langjähriger ehrenamtlicher<br />

Vorstandsvorsitzender der DKM Darlehnskasse Münster, im Alter<br />

von 84 Jahren<br />

Dr. Wilhelm Diekmann, langjähriger Aufsichtsratsvorsitzender der<br />

Volksbank Münster, im Alter von 79 Jahren<br />

Franz Eusterbrock, ehemaliges ehrenamtliches Vorstandsmitglied<br />

der Spar- und Darlehnskasse Herzebrock (heute: Volksbank Gütersloh),<br />

im Alter von 84 Jahren<br />

Heinrich Greive, lange Jahre Aufsichtsratsvorsitzender der Raiffeisen<br />

Ascheberg eG, im Alter von 79 Jahren<br />

Heinz-Georg Meyer, ehemaliges Vorstandsmitglied der Volksbanken<br />

Ovenstädt und Friedewalde (heute: Volksbank Mindener Land), im<br />

Alter von 68 Jahren<br />

Geburtstage<br />

80 Jahre<br />

Heinz Kamp, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Volksbank Paderborn<br />

(heute: Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold)<br />

75 Jahre<br />

Dieter Redecker, ehemaliges Vorstandsmitglied der Spar- und Darlehnskasse<br />

Minden-Porta Westfalica (heute: Volksbank Mindener<br />

Land)<br />

Karl-Heinz Vockel, langjähriger Leiter des WGV-Pressebüros Paderborn-Hellweg<br />

(heute: <strong>RWGV</strong>-Pressebüro Ostwestfalen-Hellweg)<br />

70 Jahre<br />

Heribert Setter, ehemaliges geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />

der Maler Einkauf eG in Paderborn<br />

65 Jahre<br />

Heinz-Hermann Vollmer, ehemaliger Vorstandssprecher der Volksbank<br />

Gütersloh<br />

Franz-Josef Antoni, ehemaliges Vorstandsmitglied der Volksbank<br />

Büren und Salzkotten (heute: Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten)<br />

60 Jahre<br />

Helmut Böing, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Dinslaken<br />

><br />

48 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong>


Namen und Nachrichten<br />

> Goldnadel DGRV<br />

Hans Schmitt, Vorstandssprecher<br />

der<br />

VR-Bank Neuwied-<br />

Linz wurde zum<br />

Abschied in den<br />

Ruhestand mit der<br />

Ehrennadel in Gold<br />

des DRGVs ausgezeichnet.<br />

Ihn ehrte<br />

Uwe Fröhlich, Präsident<br />

des BVRs.<br />

Schmitt war seit Beginn<br />

seiner Ausbildung<br />

im Jahr 1970 für<br />

die Genossenschaftsorga-nisation<br />

Uwe Fröhlich gratulierte Hans Schmitt (rechts).<br />

tätig. 27 Jahre leite er die VR-Bank Neuwied-Linz und<br />

ihre Vorgängerinstitute, davon zwölf Jahre als Vorstandssprecher.<br />

Auch darüber hinaus engagierte er sich außerordentlich für den genossenschaftlichen<br />

Verbund auf regionaler und Bundesebene. Er<br />

war Mitglied des Verwaltungsrates und des Fachrates Kredit beim<br />

<strong>RWGV</strong>, Mitglied des Verbands- und Verwaltungsrates des BVRs und<br />

Sprecher der Bankleiterkreise in seiner Region. Außerdem war er als<br />

Vertreter der Münchener Hypothekenbank und Mitglied in der Vollversammlung<br />

der IHK Koblenz tätig.<br />

Rudolf Siebert (63), ehemaliges<br />

Vorstandsmitglied<br />

der Volksbank Olpe-<br />

Wenden-Drolshagen, hat<br />

die goldene DGRV-Ehrennadel<br />

erhalten. Lange<br />

Jahre vertrat Siebert die<br />

Interessen der Bankleiter<br />

aus den Kreisen Siegen<br />

und Olpe im Fachrat des<br />

<strong>RWGV</strong>s. Darüber hinaus<br />

Rudolf Siebert (links) freute sich über die war er Sprecher der Bezirkstagung<br />

Kreis Olpe/<br />

Auszeichnung durch Werner Böhnke.<br />

Siegen-Wittgenstein sowie Sprecher der Kreiskonferenz Olpe und<br />

leitete zeitweise den Marketingarbeitskreis der Volksbanken im Kreis<br />

Olpe. Siebert erhielt die Auszeichnung aus der Hand des WGZ BANK-<br />

Vorstandsvorsitzenden Werner Böhnke.<br />

Heinz van Beek, (62),<br />

langjähriger Vorstandsvorsitzender<br />

der heutigen<br />

AgriV Raiffeisen<br />

eG, wurde nach vielen<br />

Jahrzehnten ehrenamtlichen<br />

Engagements im<br />

Vorstand aus der genossenschaftlichen<br />

Mitverwaltung<br />

verabschiedet.<br />

In Anerkennung seiner<br />

großen Verdienste um<br />

den Auf- und Ausbau<br />

der Genossenschaft<br />

Dr. Christian Degenhardt (<strong>RWGV</strong>) dankte Heinz<br />

van Beek für sein Engagement.<br />

beidseits des Niederrheins zeichnete ihn <strong>RWGV</strong>-Bereichsleiter<br />

Dr. Christian Degenhardt im Rahmen der Generalversammlung<br />

mit der <strong>RWGV</strong>-Ehrennadel in Gold aus. „Wir sagen Danke für viele<br />

Jahre“, ergänzte Aufsichtsratsvorsitzender Ansgar Tubes unter<br />

dem Beifall der Versammlung.<br />

Wim ten Asbroek, Bad Salzufler Volksbank-Vorstand mit niederländischem<br />

Pass, erhielt die Goldene Ehrennadel des DGRVs am<br />

Ende einer langen und steilen Karriere in der genossenschaftlichen<br />

Kreditwirtschaft. Insgesamt 35 Jahre stand ten Asbroek in<br />

der Verantwortung als Vorstand, brachte in dieser Zeit zwei erfolgreiche<br />

Fusionen auf den Weg. Dafür und für sein überörtliches Engagement<br />

im <strong>RWGV</strong>-Fachrat erhielt er jetzt die hohe Auszeichnung.<br />

Goldnadel <strong>RWGV</strong><br />

Ernst Henzl, langjähriger Vorstandssprecher<br />

der Volksbank eG, Waltrop,<br />

verabschiedete sich Anfang Dezember<br />

in den verdienten Ruhestand. Für seine<br />

Verdienste wurde er mit der Ehrennadel<br />

in Gold des <strong>RWGV</strong>s ausgezeichnet.<br />

Verliehen wurde ihm diese am Tag der<br />

Vollendung seines 60. Lebensjahres vom<br />

Vorstandsvorsitzenden der WGZ BANK<br />

Werner Böhnke. Henzl habe die Entwicklung<br />

der Volksbank in seiner 28-jährigen<br />

Vorstandsarbeit entscheidend mitgeprägt.<br />

Silberne Ehrennadel<br />

Ulrich Conzen, Raiffeisenbank Fischenich-Kendenich<br />

Heinrich Knuf, Raiffeisen Münsterland, Borken<br />

Norbert Schmitt, Volksbank Oberberg<br />

Lothar Wenzel, Volksbank Beckum<br />

Horst Wibbeler, Volksbank Bad Oeynhausen-Herford<br />

Hans Zilliken, Raiffeisenbank Fischenich-Kendenich<br />

Ehrenurkunde<br />

Ulrich Everke, Volksbank Beckum<br />

Bernd im Winkel, AgriV Raiffeisen, Sonsbeck<br />

Brigitte Oenkhaus-Weber, Volksbank Beckum<br />

Ulrich Tigges, Volksbank Beckum<br />

Mit Gold in den Ruhestand<br />

verabschiedet: Ernst Henzl<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2012</strong><br />

49


Zu guter Letzt<br />

„Entdecke die Vielfalt: Natur gestalten!“<br />

Beim Jugendwettbewerb der Volksbanken geht es diesmal um die Schöpfung.<br />

<strong>RWGV</strong>. Für den einen beginnt sie vor der eigenen Haustür. Andere<br />

wiederum reisen um die halbe Welt, um ihre Wunder und Faszination<br />

zu erleben. Fakt ist: Von der Natur hat jeder Mensch seine<br />

ganz persönliche Vorstellung. Um die Natur im Allgemeinen und<br />

ihre Bewahrung im Besonderen geht es beim 43. Internationalen<br />

Jugendwettbewerb der Volksbanken. Der weltweit größte Kreativwettbewerb<br />

für Schüler der Klassen 1 bis 13 steht diesmal unter<br />

dem Motto „Entdecke die Vielfalt: Natur gestalten!“. Themenpartner<br />

ist der World Wildlife Fund for Nature (WWF). Die Schirmherrschaft<br />

hat Sarah Wiener übernommen, die sich als Promi-Köchin<br />

und Buchautorin für einen verantwortungsvollen und<br />

nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln und der Natur einsetzt.<br />

Im vergangenen Jahr waren allein in Rheinland und Westfalen<br />

180.000 Beiträge eingereicht<br />

worden.<br />

Auch in Rheinland und Westfalen<br />

haben die Volksbanken,<br />

Raiffeisenbanken, Spar- und<br />

Darlehnskassen als regionale<br />

Träger des Wettbewerbs damit<br />

begonnen, die Schulen in ihren<br />

Geschäftsgebieten mit den<br />

Ausschreibungsunterlagen zu<br />

beliefern. Schüler aller Schulformen<br />

haben die Wahl zwischen<br />

den beiden Disziplinen<br />

„Bildgestaltung“ und „Kurzfilm“.<br />

Die Darstellungsform der<br />

Bilder (zum Beispiel Zeichnung,<br />

Malerei, Collage oder<br />

Fotomontage) darf frei gewählt<br />

werden. Die Bewertung der Arbeiten<br />

im Format DIN-A-3 erfolgt<br />

in fünf Altersgruppen.<br />

Auch in der Video-Konkurrenz<br />

ist das Genre (zum Beispiel<br />

Dokumentation, Spielfilm,<br />

Animation oder Experimentalfilm)<br />

frei wählbar. Hier gibt es<br />

keine Wertung nach Altersgruppen.<br />

Seine größten Fans findet der<br />

Internationale Jugendwettbewerb<br />

traditionell unter den<br />

Grundschülern. Hier lautet die<br />

exakte Aufgabenstellung diesmal<br />

„Entdecke die Welt der<br />

Tiere und Pflanzen!“. Für Schüler<br />

der Klassen 5 bis 9 heißt es<br />

„Erkunde die Vielfalt der Natur!“<br />

Zu einer intensiven Auseinandersetzung<br />

mit dem Thema<br />

Naturschutz sind die<br />

Schüler/innen der Klassen 10 bis 13 aufgerufen. Ihre Aufgabe:<br />

„Bewahre die Vielfalt der Natur!“. Als Anreiz zum kreativen Schaffen<br />

winkt nicht nur eine gute Note im Fach „Kunst“, sondern auch<br />

der eine oder andere Sach- oder Geldpreis. Die besten Arbeiten<br />

auf Ortsebene haben darüber hinaus weitere Gewinnchancen im<br />

Bezirk OWL, im Land NRW sowie bei der nationalen und internationalen<br />

Konkurrenz.<br />

Offizieller Abgabeschluss ist der 21. Februar 2013. Bis dahin sollten<br />

alle Bilder bei der Bank eingereicht sein. Kurzfilme können<br />

darüber hinaus auch direkt auf das Videoportal www.jugendcreativ-video.de<br />

hochgeladen werden. Nähere Informationen zum<br />

Wettbewerb sind bei den zuständigen <strong>RWGV</strong>-Pressebüros sowie<br />

online unter www.jugendcreativ.de zu bekommen.<br />

Um die Natur im Allgemeinen und ihre Bewahrung im Besonderen geht es beim 43. Internationalen Jugendwettbewerb<br />

der Volksbanken. Der weltweit größte Kreativwettbewerb für Schüler der Klassen 1 bis 13 steht diesmal unter dem Motto<br />

„Entdecke die Vielfalt: Natur gestalten!“.<br />

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