Risikomanagement - Prof-wendt.de
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Sanofi-Aventis-Gesundheitstag zum Weltherztag Industriepark Höchst, 1. Oktober 2012 Gesundheitliches Risikomanagement: Früherkennung und Vorbeugung von Herz-/Kreislaufkrankheiten. www.prof-wendt.de Literaturhinweise als zum downloaden >>> www.prof-wendt.de >>> Publikationsverzeichnis >>> handouts von Vorträgen >>> Sanofi: Gesundheitliches Risikomanagement (10/12) >>> Nutzen und Risiken körperlicher Aktivität (9/12) >>> Der Notfall im Tennisclub / AED (6/12) >>> Publikationen für Ärzte >>> Zehn Fragen zum Thema Doping (2012) >>> Hypertonie und Sport (2007) >>> Bewegungstherapie, Reha und Sport (2006) >>> Positionspapier Aktivität: Kinder (2001) >>> Publikationen für med. Laien >>> Bewegung - die richtige Dosis finden (2007) >>> Frauenherzen schlagen anders (2005) Page 1
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- Seite 12 und 13: Überleben mit Herzinfarkt im Krank
- Seite 14 und 15: Todesursachen Deutschland 2002 Män
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- Seite 24 und 25: Diagnostik koronarer Atherosklerose
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- Seite 28 und 29: Screening: 2. körperliche Untersuc
- Seite 30 und 31: Screening: 2. körperliche Untersuc
- Seite 32 und 33: PROCAM Risiko-Rechner www.chd-taskf
- Seite 34 und 35: PROCAM Risiko-Rechner www.chd-taskf
- Seite 36 und 37: Welches Arterioskleroserisiko hat e
- Seite 38 und 39: Was können Sie angesichts eines er
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- Seite 44 und 45: take home message (2) Alle unklaren
Sanofi-Aventis-Gesundheitstag zum Weltherztag<br />
Industriepark Höchst, 1. Oktober 2012<br />
Gesundheitliches <strong>Risikomanagement</strong>:<br />
Früherkennung und Vorbeugung von Herz-/Kreislaufkrankheiten.<br />
www.prof-<strong>wendt</strong>.<strong>de</strong><br />
Literaturhinweise als<br />
zum downloa<strong>de</strong>n<br />
>>> www.prof-<strong>wendt</strong>.<strong>de</strong><br />
>>> Publikationsverzeichnis<br />
>>> handouts von Vorträgen<br />
>>> Sanofi: Gesundheitliches <strong>Risikomanagement</strong> (10/12)<br />
>>> Nutzen und Risiken körperlicher Aktivität (9/12)<br />
>>> Der Notfall im Tennisclub / AED (6/12)<br />
>>> Publikationen für Ärzte<br />
>>> Zehn Fragen zum Thema Doping (2012)<br />
>>> Hypertonie und Sport (2007)<br />
>>> Bewegungstherapie, Reha und Sport (2006)<br />
>>> Positionspapier Aktivität: Kin<strong>de</strong>r (2001)<br />
>>> Publikationen für med. Laien<br />
>>> Bewegung - die richtige Dosis fin<strong>de</strong>n (2007)<br />
>>> Frauenherzen schlagen an<strong>de</strong>rs (2005)<br />
Page 1
cv-Früherkennung und Vorbeugung – Glie<strong>de</strong>rung<br />
• Was tut die Deutsche Herzstiftung ?<br />
• Was tun die Kardiologen ?<br />
• Was tut Sanofi-Aventis ?<br />
• Was können Sie tun ?<br />
• 4 take home messages<br />
Was tut die Deutsche Herzstiftung ?<br />
Page 2
Was tun die Kardiologen ?<br />
• Gesundheitliches<br />
<strong>Risikomanagement</strong> heute<br />
• Welche Hauptgefahren<br />
bedrohen <strong>de</strong>n Erwachsenen ?<br />
• Wie screenen Kardiologen<br />
auf Herz-/Kreislaufrisiken ?<br />
Der zerstreute Kardiologe<br />
Stanverry (1933)<br />
Umgang mit Risiken = <strong>Risikomanagement</strong> und screening<br />
- allgegenwärtig und aktuell -<br />
Page 3
Umgang mit Risiken = <strong>Risikomanagement</strong> und screening<br />
- allgegenwärtig und aktuell -<br />
Definition <strong>Risikomanagement</strong><br />
<strong>Risikomanagement</strong> ist die systematische Erfassung und<br />
Bewertung von Risiken sowie die Steuerung von Reaktionen<br />
auf festgestellte Risiken. Es ist ein systematisches Verfahren,<br />
das in vielfältigen Bereichen Anwendung fin<strong>de</strong>t, z.B. bei<br />
• Unternehmensrisiken<br />
• Pharmakologische Risiken<br />
• Finanzanlagerisiken (UBS)<br />
• Umweltrisiken (AKW, <strong>de</strong>ep w. h.)<br />
• Kreditrisiken (EZB)<br />
• klinischen Studien<br />
• gesundheitlichem screening<br />
Page 4
Begriffe aus <strong>de</strong>m <strong>Risikomanagement</strong><br />
Eintrittwahrscheinlichkeit<br />
Scha<strong>de</strong>nsausmaß<br />
Bewertung<br />
Strategie<br />
Ziele<br />
I<strong>de</strong>ntifikation<br />
Messung (Sensitivität, Spezifität)<br />
Monitoring = Früherkennung<br />
= screening<br />
*<br />
*as low as reasonably practicable<br />
Gesundheitliches <strong>Risikomanagement</strong> – Warum ?<br />
Page 5
Gesundheitliches <strong>Risikomanagement</strong> heute<br />
Was ist gesund ? Was ist krank ?<br />
Häufigkeit von<br />
Laborwerten Gesun<strong>de</strong>r<br />
„Gesund“ ist nur<br />
schlecht diagnostiziert<br />
(Bewertung).<br />
„Krank“ ist alles außerhalb<br />
<strong>de</strong>s Normalwerts<br />
(Zielwertproblem).<br />
Forsting, Jansen: MRT <strong>de</strong>s Zentralnervensystems<br />
ISBN 3131372419, Georg Thieme Verlag (2006)<br />
?<br />
„Lediglich 1/3 aller untersuchten<br />
Personen weisen im MRT normale<br />
Bandscheiben in allen Etagen auf.“<br />
Page 6
Muß ein MRT-gesicherter Bandscheibenvorfall<br />
(BSV) operiert wer<strong>de</strong>n ( Bewertung)?<br />
normale Bandscheiben<br />
asymptomatisch<br />
FBSS =<br />
Failed<br />
back<br />
surgery<br />
syndrome<br />
1/3 1/3 BSV<br />
1/3 BSV<br />
mit Rückenschmerzen<br />
OP <strong>de</strong>s<br />
asympt.<br />
BSV<br />
BSV nicht Ursache<br />
<strong>de</strong>r Beschwer<strong>de</strong>n<br />
Konservative<br />
Therapie <strong>de</strong>s BSV<br />
Klare OP-<br />
Indikation<br />
Wer<strong>de</strong>n Bandscheibenvorfälle wirklich<br />
so oft / zu oft operiert?<br />
Orthopädische<br />
Nachrichten<br />
Sept. 2012<br />
Page 7
Gibt es objektive Grün<strong>de</strong>, die für eine OP sprechen?<br />
47. Süd<strong>de</strong>utscher Kongreß für Aktuelle Medizin<br />
Medical Tribune 4. Mai 2012<br />
Screening und <strong>Risikomanagement</strong><br />
am Beispiel Rückenschmerzen…<br />
…mit <strong>de</strong>m Ziel: Ausschluß eines BSV MRT<br />
• Eine Überdiagnostik birgt die Gefahr einer<br />
Übertherapie in sich (PKV > GKV).<br />
• Eine Unterdiagnostik birgt die Gefahr eines<br />
ärztlichen Kunstfehlers (Befun<strong>de</strong>rhebungsfehler)<br />
in sich.<br />
• Beim <strong>Risikomanagement</strong> sollte die<br />
Relevanz <strong>de</strong>s Risikos ( Bewertung)<br />
berücksichtigt wer<strong>de</strong>n., und noch etwas…<br />
Page 8
<strong>Risikomanagement</strong><br />
am Beispiel Ovarialcarcinom-screening…<br />
Buys et al<br />
JAMA (2011)<br />
305: 2295<br />
N = 78 216 Frauen (55 – 74 J.), Beobachtungszeit: 13 Jahre<br />
Studiengruppe: Tumormarker CA-125 plus Vaginalsono<br />
Effekt: 212 vs. 176 (Kontrollgruppe) maligner Befund<br />
Ergebnis 1: kein Einfluß auf die Prognose<br />
Ergebnis 2: Bei 3300 <strong>de</strong>r Studien-Gruppe Fehldiagnose<br />
1/3 OP 15% Komplikationen<br />
Ergebnis 3: Lebensqualität, Ängste ???<br />
<strong>Risikomanagement</strong><br />
am Beispiel Mammographie-screening…<br />
FAZ 08.06.2011<br />
Page 9
cv-screening und <strong>Risikomanagement</strong>:<br />
Warum und Wie ?<br />
Um ein konkret vorliegen<strong>de</strong>s, relevantes Risiko<br />
frühzeitig zu erkennen und sinnvoll zu bewerten<br />
ok<br />
Um dann zukünftige<br />
Kontrollintervalle<br />
festzulegen, z.B. 5 J.<br />
pathologisch<br />
Um<br />
rechtzeitig<br />
gegenzusteuern<br />
Einholung einer 2. Meinung,<br />
insbeson<strong>de</strong>re bei OP-Empfehlung<br />
Was tun die Kardiologen ?<br />
Gesundheitliches<br />
<strong>Risikomanagement</strong> heute<br />
‣ Welche Hauptgefahren<br />
bedrohen <strong>de</strong>n Erwachsenen ?<br />
• Wie screenen Kardiologen<br />
auf Herz-/Kreislaufrisiken ?<br />
Der zerstreute Kardiologe<br />
Stanverry (1933)<br />
Page 10
Welche Hauptgefahren bedrohen <strong>de</strong>n Erwachsenen ?<br />
To<strong>de</strong>sursachen Deutschland 2010<br />
1999<br />
sonstige<br />
26,4%<br />
7,0 Lunge Herz-<br />
2004<br />
Mamma-Ca.<br />
maligne<br />
Neoplasien<br />
25,5%<br />
Kreislauf<br />
41,1%<br />
Prostata-Ca. Bronchial-Ca.<br />
2001<br />
Statistisches Bun<strong>de</strong>samt 10.10.2011<br />
Herzinfarkt<br />
Herzschwäche<br />
Schlaganfall<br />
Page 11
Überleben mit Herzinfarkt im Krankenhaus<br />
Jahreskongreß <strong>de</strong>r ESC, München, September 2012<br />
Cardio news 9/2012<br />
Überleben mit Herzinfarkt im Krankenhaus<br />
[%]<br />
100<br />
Defibrillation<br />
Intensivstation<br />
70%<br />
Lyse PTCA, stents<br />
80%<br />
50<br />
50%<br />
Aber: 50% <strong>de</strong>r Patienten<br />
erreichen das Krankenhaus<br />
erst gar nicht !<br />
= 150 000 / Jahr !!!<br />
1950 1980 2000<br />
Page 12
Überleben mit Herzinfarkt zu Hause<br />
To<strong>de</strong>sursachen Deutschland 2010<br />
50%<br />
vorzeitig !<br />
1999<br />
2004<br />
sonstige<br />
26,4%<br />
7,0 Lunge<br />
maligne<br />
Neoplasien<br />
25,5%<br />
Herz-<br />
Kreislauf<br />
41,1%<br />
><br />
Herzinfarkt<br />
Herzschwäche<br />
Schlaganfall<br />
80%<br />
vermeidbar !*<br />
2001<br />
Statistisches Bun<strong>de</strong>samt 10.10.2011<br />
* Health <strong>Prof</strong>essional Follow-up Study (1985 – 2008)<br />
Page 13
To<strong>de</strong>sursachen Deutschland 2002<br />
Männer<br />
Frauen<br />
Gesamt 390 272 450 496<br />
KHK<br />
CHF 105 043 149 729<br />
Apoplex (27%) (33%)<br />
Mamma Ca. 230 17 780<br />
(0,5%O ) (4%)<br />
= je<strong>de</strong> 3.<br />
= je<strong>de</strong> 25.<br />
Statistisches Bun<strong>de</strong>samt, www.<strong>de</strong>statis.<strong>de</strong><br />
To<strong>de</strong>sursachen Deutschland heute<br />
Je<strong>de</strong> 3. Frau stirbt an KHK, CHF o<strong>de</strong>r Apoplex, „nur“<br />
je<strong>de</strong> 25. an Brustkrebs ( Mammographie-screening).<br />
Dafür geht fast je<strong>de</strong> 2. regelmäßig zur<br />
Krebsvorsorgeuntersuchung,<br />
kaum eine Frau realisiert jedoch das heute viel höhere<br />
Infarktrisiko und geht zum Herz-/Kreislaufcheck !<br />
Page 14
Herzinfarkt bei Frauen – in welchem Alter ?<br />
Mid<strong>de</strong>ke, M. Gesundheit im Beruf 1 (1999) Trend 2012<br />
Herzinfarkt bei Frauen – in welchem Alter ?<br />
Frauen erlei<strong>de</strong>n in immer<br />
jüngerem Lebensalter,<br />
d.h. zwischen 30 und 40,<br />
einen Herzinfarkt !<br />
Page 15
Herzinfarktrate in Hessen steigt steil an !<br />
FAZ 06.07.2011<br />
Herzinfarktrate weltweit<br />
FAZ<br />
05.09.12<br />
Jahreskongreß <strong>de</strong>r ESC, München, September 2012<br />
Page 16
To<strong>de</strong>sursachen Weltbevölkerung<br />
FAZ 05.09.2012<br />
Nichtraucherschutzgesetze<br />
Cardio news 10/2006<br />
Page 17
Nichtraucherschutzgesetze<br />
MMW-Fortschr. Med.<br />
15 (20212)<br />
Killer Nr. 1<br />
Herzinfarkt<br />
Page 18
Akuter Herzinfarkt: typische Beschwer<strong>de</strong>n<br />
beim Mann<br />
bei <strong>de</strong>r Frau<br />
• Vernichtungsschmerz<br />
• großflächig<br />
• dumpf<br />
• To<strong>de</strong>sangst<br />
• kalter Schweiß<br />
• Ausstrahlung<br />
Bei Frauen<br />
zusätzlich<br />
mehr<br />
untypische,<br />
vegetative<br />
Symptome:<br />
• Bauchweh<br />
• Schwitzen<br />
• Rückenschmerzen<br />
• Müdigkeit<br />
‣ Übelkeit, Erbrechen !!!<br />
Patel H et al.<br />
Am Heart J 148: 27-33 (2004)<br />
Infarktverdacht:<br />
Verhaltensempfehlungen für <strong>de</strong>n Patienten<br />
Alle unklaren Beschwer<strong>de</strong>n zwischen Nase und<br />
Nabel, vorne und hinten, einschließlich o<strong>de</strong>r auch nur<br />
an <strong>de</strong>n Armen und Hän<strong>de</strong>n, die nach 15 Minuten in<br />
Ruhe nicht aufhören, ggfls. mit Übelkeit und Erbrechen<br />
einhergehen, sind b.a.w. verdächtig auf<br />
die Entwicklung eines akuten Herzinfarkts !<br />
112 ASS<br />
Page 19
Was tun die Kardiologen ?<br />
Gesundheitliches<br />
<strong>Risikomanagement</strong> heute<br />
Welche Hauptgefahren<br />
bedrohen <strong>de</strong>n Erwachsenen ?<br />
‣ Wie screenen Kardiologen<br />
auf Herz-/Kreislaufrisiken ?<br />
Der zerstreute Kardiologe<br />
Stanverry (1933)<br />
Page 20
Das Problem mit screening und Vorhersagen<br />
Bohr und Einstein (1925)<br />
„Vorhersagen sind<br />
schwierig,<br />
insbeson<strong>de</strong>re,<br />
wenn es um die<br />
Zukunft geht.“<br />
Niels Bohr (1885-1962)<br />
Kein Problem mit <strong>de</strong>r Vorhersage eines Infarktes !<br />
Cardio News 9/2004<br />
Page 21
Zwei Stenosen in <strong>de</strong>r rechten Herzkranzarterie<br />
1: 90%ige Stenose, hochgradig,<br />
führt unter Belastung zu Durchblutungsnot<br />
<strong>de</strong>s Herzmuskels<br />
= Angina pectoris<br />
2: 20%ige Ablagerung (Plaque),<br />
= asymptomatisch !<br />
Wendt, Th., Neue Einblicke (1991)<br />
Kasuistik 43-jähriger Mann<br />
Januar: minimale Plaques<br />
April akuter Verschluß<br />
Page 22
Patienten (N = 92)<br />
Stenosegrad vor einem Herzinfarkt<br />
50<br />
40<br />
48<br />
Giroud, D., et al: Relation of the site...<br />
Am. J. Cardiol. 69: 729 - 732 (1992)<br />
30<br />
24<br />
20<br />
10<br />
8<br />
12<br />
0<br />
< 20% 21-50% 51-70% 71-90% > 90%<br />
Stenosegrad vor Herzinfarkt und plötzlichem Herztod<br />
Falk et al, Circulation (1995) Kolodgie et al, ATVB (2006)<br />
Page 23
Diagnostik koronarer Atherosklerose<br />
nicht<br />
invasive<br />
Techniken<br />
invasive<br />
Techniken<br />
!!!<br />
Bel.-EKG<br />
Szintigramm<br />
Stress-Echo<br />
Cardio-CT<br />
ENDO-PAT<br />
Koronarangiographie<br />
IVUS<br />
Glagov et al, N Engl J Med 316: 1371-5 (1987)<br />
Dual Source Kardio-CT<br />
<strong>Prof</strong>. Dill, Kerckhoff Klinik<br />
Dr. Schöpf, Kardiocentrum<br />
Page 24
Dual Source Kardio-CT<br />
V., Ursula, 62 Jahre<br />
V. Ursula, 62 J.: anfallsweises Herzjagen<br />
LCA unauffällig,<br />
RCA-Tan<strong>de</strong>mstenose<br />
im Kardio-CT<br />
Bestätigung beim<br />
Herzkatheter<br />
nach stent-<br />
Implantation<br />
überlassen von <strong>Prof</strong>. Dill, Kerckhoff Klinik<br />
Page 25
69-j. Mann, V., Ursula, vor 624 Jahre J. PTCA RIA. Keine AP, aber Herzstolpern<br />
Bel.-EKG opB, im LZ-EKG VTs<br />
!!!<br />
Cardio-CT<br />
Koronarangiographie<br />
RCA in Kardio-CT<br />
Kalk +++, keine Stenosen<br />
RCA angiographisch<br />
Keine Stenosen, Normalbefund<br />
überlassen von Dr. Schöpf, Kardiocentrum<br />
Dual Source Kardio-CT<br />
Voraussetzung:<br />
Vorteil:<br />
Nachteil:<br />
Langsamer, regelmäßiger Puls<br />
Kontrastmittelgabe durch Armvene<br />
„Röhre“<br />
Keine Interventionsmöglichkeit<br />
Kosten > Herzkatheter<br />
Strahlenbelastung > Herzkatheter<br />
GKV zahlt nicht<br />
Page 26
Nicht-invasive Screeningmöglichkeiten<br />
bei Herz-Kreislauferkrankungen<br />
Stufenweises Vorgehen:<br />
• Anamnese<br />
• Körperliche Untersuchung<br />
• Risk-scores (Laborwerte)<br />
• Infarkt, Schlaganfall (ABI)<br />
• Plaques (Carotisduplex)<br />
• Bel.-EKG, Stress-Echo<br />
• Vorhofflimmern (SRA)<br />
• plötzlicher Herztod (AR-In<strong>de</strong>x)<br />
Kardio-CT (kein screening !)<br />
• Endothelfunktion (ENDO-PAT)<br />
Screening: 1. Anamnese<br />
• Vorzeitige cv-Ereignisse ( < 50, < 60 Lj.)<br />
• Tabak (aktiv und passiv), Hypertonie, Chol., BZ<br />
• Schutzfaktoren (Aktivität, Familienanamnese)<br />
• Ernährungsanamnese (Fleisch, Fisch, C2, Lakritze)<br />
• Schwin<strong>de</strong>l, Synkope<br />
• Nasenbluten, Kopfschmerzen<br />
• Ö<strong>de</strong>me, Nykturie, Flachschlaf möglich ?<br />
• Schnarchen, morgens gerä<strong>de</strong>rt, Bett zerwühlt ?<br />
• Erektile Dysfunktion ?<br />
Page 27
Screening: 2. körperliche Untersuchung<br />
Zerstreuter Arzt…<br />
Vollständig untersuchen<strong>de</strong>r Arzt…<br />
Der Arzt in <strong>de</strong>r Gemäl<strong>de</strong>galerie<br />
Screening: 2. körperliche Untersuchung<br />
Übergewicht in Apfel- o<strong>de</strong>r Birnenform ?<br />
Page 28
Screening: 2. körperliche Untersuchung<br />
Apfelform (android)<br />
Birnenform (gynoid)<br />
Screening: 2. körperliche Untersuchung<br />
Cardio<br />
news<br />
9/05<br />
CT-Abdomen<br />
Bauchumfang<br />
neu: Abstand Bauchnabel - Wirbelsäule<br />
Page 29
Screening: 2. körperliche Untersuchung<br />
Abb. 4. Palpation <strong>de</strong>r Radialispulse<br />
Abb. 5. Symmetrische Palpation <strong>de</strong>r Fußpulse<br />
aus: M. Kaltenbach. Kardiologie-Information (1988)<br />
Screening: 2. körperliche Untersuchung<br />
Bauchumfang: Männer < 94 (+++ > 102 cm)<br />
Frauen < 80 (+++ > 88 cm)<br />
Ruhe-RR: > 140/90 mmHg, seitengleich ?<br />
Pulsstatus: seitengleich ?, Geräusche ?<br />
Zahnfleisch 1 : Parodontitis ?<br />
1) Demmer: Peridontal infections and cardiovascular disease.<br />
J Am Dent Assoc 137 (Suppl I.): 14S-20S (2006)<br />
Page 30
Parodontitis<br />
DÄB vom 29.04.2011<br />
Screening: 3. Risk-scores<br />
PROCAM Risiko-Rechner<br />
Framingham risk score<br />
CARRISMA software<br />
ESC charts<br />
PROspective<br />
CArdiovascular<br />
Münster<br />
Massachusetts, USA<br />
CARdiovaskuläres<br />
RISiko<br />
MAnagement<br />
EURO score<br />
Page 31
PROCAM Risiko-Rechner<br />
www.chd-taskforce.<strong>de</strong><br />
Coronary Risk Assessment<br />
PROCAM Risk Calculator<br />
PROCAM Risk Score<br />
PROCAM Neuronal Network<br />
Framingham Risk Assessment<br />
PROCAM Risiko-Rechner<br />
www.chd-taskforce.<strong>de</strong><br />
Die Berechnung <strong>de</strong>s cv-Risikos beruht auf Daten<br />
von 20 000 35- bis 65-jährigen, gesun<strong>de</strong>n Männern<br />
<strong>de</strong>r PROCAM-Studie, die über einen Zeitraum von<br />
10 Jahren prospektiv beobachtet wur<strong>de</strong>n.<br />
Der PROCAM-Algorithmus (Score) berechnet daher<br />
ausschließlich das Risiko von Männern in dieser<br />
Altersgruppe.<br />
Für Frauen kann <strong>de</strong>r Risikowert durch 4 dividiert<br />
wer<strong>de</strong>n (Ausnahme: Diabetikerinnen)<br />
Assmann et al. Circulation 105: 310-315 (2002)<br />
Page 32
PROCAM Risiko-Rechner<br />
www.chd-taskforce.<strong>de</strong><br />
Geschlecht: O X männl. O weibl.<br />
Alter in Jahren: 48<br />
LDL-Cholesterin: 156<br />
HDL-Cholesterin: 35<br />
Triglyceri<strong>de</strong>: 222<br />
Sys. Blutdruck: 140<br />
Raucher in <strong>de</strong>n<br />
letzten 12 Monaten: O nein XO ja<br />
Diabetes mellitus: O X nein O ja<br />
Hat ein Verwandter 1 o<br />
vor <strong>de</strong>m 60. Lj. einen<br />
Herzinfarkt erlitten? O nein XO ja<br />
PROCAM Risiko-Rechner<br />
www.chd-taskforce.<strong>de</strong><br />
Ihr Risiko, in <strong>de</strong>n nächsten 10<br />
Jahren einen Herzinfarkt zu<br />
erlei<strong>de</strong>n, beträgt:<br />
Page 33
PROCAM Risiko-Rechner<br />
www.chd-taskforce.<strong>de</strong><br />
Ihr Risiko, in <strong>de</strong>n nächsten 10<br />
Jahren einen Herzinfarkt zu<br />
erlei<strong>de</strong>n, beträgt:<br />
17%<br />
Empfehlungen<br />
Risikobewertung<br />
Risiko: < 10% <br />
11 - 20% <br />
> 20% <br />
beobachten<br />
nichtinvasive Diagnostik<br />
Lebensstil, Medikamente<br />
invasive Diagnostik,<br />
ggfls. PTCA, CABG<br />
www.chd-taskforce.<strong>de</strong><br />
Page 34
PROCAM Risiko-Rechner<br />
www.chd-taskforce.<strong>de</strong><br />
Nachteile PROCAM:<br />
Gilt streng genommen nicht für Rentner<br />
Frauen können nur indirekt stratifiziert wer<strong>de</strong>n<br />
Keine Berücksichtigung <strong>de</strong>r Aktivität<br />
Keine Berücksichtigung <strong>de</strong>r Ernährung<br />
Keine Quantifizierung <strong>de</strong>s Zigarettenkonsums<br />
Übertragbarkeit auf „Nicht-Münsteraner“ ?<br />
Welches Arterioskleroserisiko hat ein<br />
bislang Gesun<strong>de</strong>r? SCORE <strong>de</strong>r ESC<br />
Daten aus 12 europäischen Kohorten-Studien<br />
Daten von 250 000 Patienten = 3 Mio Personen-Jahre<br />
dabei 7 000 tödliche cv-events<br />
<br />
<br />
<br />
Low risk Län<strong>de</strong>r wie Belgien, Frankreich, Italien,<br />
Luxemburg, Spanien, Schweiz und Portugal<br />
Individuelle Scores für Deutschland, Griechenland,<br />
Polen, Schwe<strong>de</strong>n<br />
High risk Län<strong>de</strong>r alle übrigen<br />
www.escardio.org<br />
Page 35
Welches Arterioskleroserisiko hat ein<br />
bislang Gesun<strong>de</strong>r? SCORE <strong>de</strong>r ESC<br />
Hohes Risiko:<br />
10-Jahresrisiko<br />
für tödliches<br />
cv-Ereignis<br />
Diagnostik: Ankle-brachial in<strong>de</strong>x (ABI)<br />
Die Messung <strong>de</strong>s<br />
Knöchel-Arm-In<strong>de</strong>x<br />
RR Unterschenkel<br />
ABI = normal 0,9 bis 1,2<br />
RR Oberarm<br />
Page 36
Diagnostik: Carotisdoppler<br />
Was tut Sanofi-Aventis ?<br />
- Kuratoriumsmitglied<br />
Page 37
Was können Sie angesichts eines<br />
erhöhten Risikos tun ?<br />
Klassische Atherosklerose-Risikofaktoren<br />
Nicht beeinflußbar<br />
Selbst beeinflußbar<br />
Gut therapierbar<br />
Alter, Geschlecht, Anlage<br />
Rauchen<br />
Fehlernährung*<br />
Bewegungsmangel<br />
essentielle Hypertonie<br />
erhöhtes LDL-Cholesterin<br />
sekundäre Hypertonie<br />
Diabetes<br />
= 90%<br />
Yusuf et al<br />
Lancet 364:<br />
937-52<br />
(2004)<br />
*) Fett, Eiweiß, Alkohol, Salz, Fisch, PUFA, Nüsse, Zartbitter<br />
Page 38
Lifestyle modifications<br />
• Reduce weight<br />
• Increase<br />
physical<br />
activity<br />
• Mo<strong>de</strong>rate consumption of:<br />
• alcohol<br />
• sodium<br />
• saturated fat<br />
• cholesterol<br />
• Maintain a<strong>de</strong>quate intake of dietary:<br />
• potassium<br />
• calcium<br />
• magnesium<br />
Avoid tobacco<br />
Joint National Committee VI: Arch Intern Med (1997)<br />
Einstellungen zum Thema Sport<br />
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Ausre<strong>de</strong>n zum Thema Sporttreiben<br />
„No sports,<br />
only women<br />
and whiskey.“<br />
Sport ist Mord ...<br />
... und Breitensport<br />
ist Massenmord.<br />
10 Downing Street<br />
Churchill zum Thema Nikotinkarenz<br />
„Ein lei<strong>de</strong>nschaftlicher<br />
Raucher, <strong>de</strong>r immer von<br />
<strong>de</strong>n Gefahren <strong>de</strong>s<br />
Rauchens liest,<br />
hört in <strong>de</strong>n meisten<br />
Fällen auf...<br />
Winston Churchill<br />
(1874 - 1965)<br />
… zu lesen.“<br />
Page 40
…zu lesen<br />
… es ist aber nie zu spät …<br />
und lebte noch weitere 5 Jahre<br />
Page 41
Ergänzen<strong>de</strong> Lebensstilempfehlungen (1)<br />
Ergänzen<strong>de</strong> Lebensstilempfehlungen (2)<br />
Cardio news 27. April 2011<br />
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cv-Früherkennung und Vorbeugung – Glie<strong>de</strong>rung<br />
Was tut die Deutsche Herzstiftung ?<br />
Was tun die Kardiologen ?<br />
Was tut Sanofi-Aventis ?<br />
Was können Sie tun ?<br />
‣ 4 take home messages<br />
take home message (1)<br />
Stufenschema Gesundheitsscreening<br />
Selbst cv-screening Apotheke (RR, LDL, HDL, TG) 13 €<br />
cv-Risikoabschätzung PROCAM > 10% Hausarzt<br />
GKV Krebsvorsorgeunters. ab 20 jährlich<br />
ab 45 jährlich<br />
GKV check up 35+ ab 36. Lj. alle 2 Jahre<br />
(KU, G.-Chol, BZ, Stix) (ohne Praxisgebühr)<br />
GKV sonstige checks ab 36 Hautkrebsscreening (alle 2 J.)<br />
ab 50 Hämoccult-Test<br />
ab 56 Coloskopie (alle 10 J.)<br />
wenn erhöhtes Risiko o<strong>de</strong>r unklare Symptome<br />
Überweisung zum Kardiologen<br />
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take home message (2)<br />
Alle unklaren Beschwer<strong>de</strong>n zwischen Nase und<br />
Nabel, vorne und hinten, einschließlich o<strong>de</strong>r auch nur<br />
an <strong>de</strong>n Armen und Hän<strong>de</strong>n, die nach 15 Minuten in<br />
Ruhe nicht aufhören, ggfls. mit Übelkeit und Erbrechen<br />
einhergehen, sind b.a.w. verdächtig auf<br />
die Entwicklung eines akuten Herzinfarkts !<br />
112 ASS<br />
take home message (3)<br />
Page 44
take home message (4)<br />
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