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Ärzteblatt Sachsen 03/2013 - Sächsische Landesärztekammer

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Berufspolitik<br />

shop zu diesem Thema sehr beliebt.<br />

Die Veranstaltung wurde überaus<br />

positiv evaluiert. Die Veranstalter<br />

und die Krankenhäuser waren sehr<br />

zufrieden. Von einigen erfuhren wir,<br />

dass junge Ärzte inzwischen im<br />

Bewerbungsprozess bzw. unter Vertrag<br />

sind, die an den vorjährigen Veranstaltungen<br />

teilgenommen hatten.<br />

So hat sich diese Veranstaltung in<br />

den vergangenen fünf Jahren als ein<br />

wichtiger Bestandteil des Angebots<br />

der <strong>Sächsische</strong>n <strong>Landesärztekammer</strong><br />

und weiterer Institutionen im sächsischen<br />

Gesundheitswesen etabliert,<br />

um Ärzte frühzeitig für eine langfristige<br />

ärztliche Tätigkeit im Freistaat<br />

<strong>Sachsen</strong> zu gewinnen.<br />

Dipl.-Volksw. Anna Cornelius<br />

Assistentin und Büroleiterin<br />

der Ärztlichen Geschäftsführerin<br />

E-Mail: assaegf@slaek.de<br />

Dr. med. Birgit Gäbler<br />

Komm. Ärztliche Geschäftsführerin<br />

E-Mail: aegf@slaek.de<br />

CDU-Gesundheitspolitik<br />

im Bündnis<br />

Auf Einladung des Bündnis Gesundheit<br />

im Freistaat <strong>Sachsen</strong> sprach Alexander<br />

Krauß (CDU, MdL) Ende Februar<br />

<strong>2013</strong> in der <strong>Sächsische</strong>n <strong>Landesärztekammer</strong><br />

über die gesund heitspoli<br />

tischen Pläne seiner Partei im<br />

Bundestagswahljahr. Herr Krauß ist<br />

seit Oktober 2004 Mitglied des <strong>Sächsische</strong>n<br />

Landtags, Vorsitzender des<br />

Arbeitskreises Soziales und Verbraucherschutz<br />

sowie Arbeitsmarktpolitischer<br />

Sprecher der CDU-Fraktion.<br />

Herr Krauß machte zu Beginn deutlich,<br />

dass Deutschland ein sehr gutes<br />

Gesundheitssystem habe und die<br />

Gesundheitswirtschaft ein wichtiger<br />

und wachsender Wirtschaftszweig in<br />

Deutschland und <strong>Sachsen</strong> sei. Und<br />

auch in Zukunft müssten die GKV-<br />

Versicherten die notwendigen Leistungen<br />

bekommen wie bisher. Eine<br />

Bevorzugung von Privatpatienten<br />

lehnt er ab. Dazu hält er es für richtig,<br />

dass die Krankenversicherungen<br />

Geld zurücklegen, auch wenn dies<br />

nicht von allen Politikern so gesehen<br />

wird. Kritisch äußerte er sich zur<br />

„doppelten Facharztschiene ambulant/stationär“,<br />

die sich zwar be -<br />

währt habe, aber nur solange Be -<br />

stand haben könne, wie sie finanzierbar<br />

ist.<br />

Ärztemangel<br />

Mit Blick auf den Ärztemangel habe<br />

Sachen bereits vielfältige und wirksame<br />

Maßnahmen entwickelt, die<br />

mittelfristig den Ärztebedarf decken<br />

sollen. Und auch auf Bundesebene<br />

seien viele sächsische Ideen in die<br />

Gesundheitspolitik eingeflossen. Aber<br />

dennoch sind weitere Anstrengungen<br />

nötig, um vor allem in ländlichen<br />

Regionen eine Gesundheitsversorgung<br />

in der Zukunft zu sichern.<br />

Dazu gehören, nach Meinung von<br />

Alexander Krauß, auch kreative<br />

Lösungen. Welche das sein könnten,<br />

sagte er nicht.<br />

In der Diskussion machten die Bündnispartner<br />

deutlich, dass wegen der<br />

Bürokratie, der drohenden Regresse<br />

und der zum Teil geringeren Vergütung<br />

in Ostdeutschland keine Praxisnachfolger<br />

oder Praxispersonal ge -<br />

funden werden können. Dies führt<br />

automatisch zu langen Wartezeiten<br />

für Patienten, die nicht immer durch<br />

eine optimale Praxisorganisation zu<br />

verhindern sind. Und die Abschaffung<br />

der doppelten Facharztschiene<br />

würde auch nichts an dieser Situation<br />

ändern, denn die Leistungen,<br />

welche von den ambulanten Fachärzten<br />

derzeit schneller und kostensparender<br />

erbracht werden, müssten<br />

dann von den Kliniken übernommen<br />

werden.<br />

Bürokratische Hürden<br />

Hier fordert das Bündnis die Bundesund<br />

Landespolitik auf, die bürokratischen<br />

Anforderungen zu senken,<br />

statt sie durch immer neue Gesetze<br />

zu erhöhen. Als Beispiel wurde das<br />

neue Patientenrechtegesetz genannt,<br />

welches zwar im Ansatz richtig, aber<br />

in Bezug auf die Umsetzung erheblich<br />

bürokratisch sei. Dieser politische<br />

Regulierungswahn verbessert<br />

das Gesundheitswesen nicht, sondern<br />

schadet insbesondere der Arzt-<br />

Patient-Beziehung, so die Bündnispartner.<br />

Denn wenn die Politik die<br />

Position der Gesundheitsberufe stärken<br />

statt durch Diffamierung schwächen<br />

würde, könnten viele Entscheidungen<br />

durch die Professionen wie<br />

Ärzte, Schwestern und Physiotherapeuten<br />

sehr viel sachnäher, zeitsparender<br />

und damit für den Patienten<br />

sinnvoller getroffen werden.<br />

Alexander Krauß (MdL, CDU)<br />

© SLÄK<br />

GKV und PKV<br />

Das Bündnis gab dem Vertreter der<br />

CDU-Landtagsfraktion ebenfalls mit<br />

auf den Weg, das duales Versicherungssystem<br />

beizubehalten, da das<br />

GKV-System von Geldern der PKV<br />

seit Jahrzehnten gestützt wird. Eine<br />

Abschaffung PKV wäre deshalb<br />

unsinnig. Eine Gleichbehandlung<br />

würde nur bedeuten, dass es allen<br />

gleich schlecht geht. Politisches Ziel<br />

muss es sein, dass es für alle eine<br />

gleich gute Basisversorgung geben<br />

muss.<br />

Das Bündnis Gesundheit im Freistaat<br />

<strong>Sachsen</strong> wurde 1999 in Dresden als<br />

ein sächsisches Aktionsbündnis ärztlicher<br />

und nichtmedizinischer Berufe<br />

gegründet. Seit dem arbeiten Berufsverbände,<br />

Vereine, Körperschaften<br />

und Patientenvertreter in diesem<br />

Bündnis zusammen. Ziel des Bündnisses<br />

ist es, eine breite Öffentlichkeit<br />

landesweit über Fragen in der<br />

Gesundheitspolitik zu informieren<br />

und zu sensibilisieren. Es will einen<br />

konstruktiven Dialog führen, um mit<br />

Sachverstand, Konzepten und Alternativen<br />

notwendige Reformen im<br />

Gesundheitswesen voranzubringen.<br />

Knut Köhler M.A.<br />

Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

90 <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong> 3 / <strong>2013</strong>

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