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ons stad Nr 83 2006

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-<br />

Fernand<br />

-<br />

Mike<br />

-<br />

Archiv<br />

-<br />

Archiv<br />

Anweisungen beim Wurftraining auf dem hauptstädtischen Stadion<br />

Namen von Sportvereinen während<br />

der Besatzungszeit<br />

Radsport<br />

Radfahrerverein Bonneweg<br />

Vereinigte Sportradler Dommeldingen<br />

Radsportfreunde Gasperich<br />

Verein für Rad- und Wandersport Hamm<br />

Radsportfreunde Hollerich<br />

Der Pfeil Luxemburg<br />

Radsportverein Pedal 05 Mühlenbach<br />

Radsportverein Neumerl<br />

Radfahrerverein Pfaffenthal<br />

Radsportverein Rollingergrund<br />

Radsportfreunde Schleifmühl<br />

Leichtathletik<br />

SV Moselland 07<br />

Verein für Rasenspiele 08 Luxemburg<br />

Post-Sport-Gemeinschaft Luxemburg<br />

Reichsbahn-Sport-Gemeinschaft<br />

seine Rennen gewann. Dass die Veranstaltung<br />

und viele andere danach überhaupt<br />

stattfinden konnte, war ein „Verdienst"<br />

der deutschen Behörden, nachdem der Velodrom<br />

während 15 Jahren brach gelegen<br />

hatte und der Beton stark beschädigt war,<br />

weil weder die Luxemburger Regierung<br />

noch die Behörden der Haupt<strong>stad</strong>t in die<br />

Renovierung investiert hatten. Die<br />

deut-sche<br />

Besatzungsmacht erkannte den Wert<br />

dieser Piste, und 90 Arbeiter wurden aus<br />

dem Reichsarbeitsdienst abkommandiert,<br />

Hand mit anzulegen. Am 26. Juli 1942 eröffnete<br />

vor 7 000 Zuschauern die Bahn, ein<br />

regelrechtes Schmuckstück mit auf 45 Grad<br />

überhöhten Kurven.<br />

Überhaupt war der Sport in jenen<br />

Jah-ren<br />

ein beliebter Zeitvertreib, wobei der<br />

Aspekt, die Luxemburger stimmgewaltig<br />

gegen die „Preisen" anzufeuern, wohl<br />

auch seine Rolle gespielt haben wird. Ein<br />

Höhepunkt war dabei im Fußball am 10.<br />

Mai 1942 im Stadion an der Arloner Straße<br />

das Spiel von „Stadt" Düdelingen (früher<br />

Stade) gegen Schalke 04 in der Endrunde<br />

der Deutschen Meisterschaft. In einer memorablen<br />

Begegnung verlor die<br />

Luxembur-ger<br />

Mannschaft wohl mit 0:2, das Publikum<br />

aber war begeistert, und mit 17 000<br />

Zuschauern war der Publikumszuspruch<br />

Verweigerung<br />

so groß wie bei keinem anderen der acht<br />

Spiele dieser Endrunde.<br />

der Schwimmer<br />

Die Bedingungen, unter denen während<br />

der deutschen Besatzungszeit Sport<br />

getrieben wurde, waren bekannt. Nicht<br />

jedermann hat sich daran gehalten und dafür<br />

K<strong>ons</strong>equenzen in Kauf nehmen müssen.<br />

Die Schwimmer des „Schwimmklub<br />

Luxem-burg"<br />

können ein Liedchen davon singen.<br />

Als die Vereine aufgefordert wurden, der HJ<br />

bzw. der VdB beizutreten, folgten gerade<br />

mal 30 der 500 Vereinsmitglieder diesem<br />

Aufruf. Der damalige Sekretär Dr. Eugène<br />

Kuborn teilte dem Stillhaltekommissar dies<br />

denn auch mit. Die K<strong>ons</strong>equenz war, dass<br />

der Verein ohne weitere Umstände aufgelöst<br />

wurde, in jenen Jahren gab es in<br />

Luxemburg kaum Schwimmwettbewerbe.<br />

Auch im Sport wurden also Akte des<br />

Wi-derstands<br />

gesetzt. Andere Dirigenten<br />

wählten den Weg, im Sport mitzuarbeiten,<br />

nicht weil sie überzeugte Nationalsozialisten<br />

gewesen wären, eher aus Gründen des<br />

Opportunismus und aus der wohl durchaus<br />

ehrlich gemeinten Überzeugung heraus,<br />

sich weiterhin für den Luxemburger Sport<br />

zu engagieren. Auch in jener leidvollen Zeit<br />

blieb etwas von dem übrig, was man als die<br />

Solidarität der Luxemburger Sportfamilie<br />

bezeichnen kann. Keine gravierenden Fälle<br />

sind bekannt geworden, dass Sportler von<br />

ihren Luxemburger Kollegen wegen „undeutschen<br />

Verhaltens" denunziert worden<br />

wären.<br />

Pierre Gricius<br />

Turnen<br />

Männerturnverein Bonneweg<br />

Turnverein Klausen<br />

Turnverein Grund<br />

Turnverein Hollerich<br />

Turnverein Eich<br />

Deutsche Turnriege Luxemburg<br />

Turnerinnen-Verein Bonneweg<br />

Mädchen-Turnverein Eich<br />

Verein für physische Erziehung<br />

Lim pertsberg<br />

Kanu<br />

Kayak Klub Luxemburg<br />

Canadier und Faltboot Luxemburg<br />

Schwerathletik<br />

Kraftsportverein Der Hahn<br />

Boxen<br />

Faustkämpfer-Verein Luxemburg-Stadt<br />

Billard<br />

Billard Klub Luxemburg<br />

Billard Verein Hollerich<br />

Tennis<br />

Tennis Klub Luxemburg<br />

Tischtennis<br />

Tisch-Tennis-Verein Luxemburg 42<br />

Tisch-Tennis, Abteilung der Reichsbahn SG<br />

der VS<br />

Tisch-Tennis, Abteilung<br />

Quellen:<br />

Musquar: Die sportpolitischen K<strong>ons</strong>equenzen<br />

für das Großherzogtum Luxemburg während der<br />

deutschen Besatzungszeit 1940 bis 1944(1996);<br />

Dimmer: Sport in der Parteigliederung der I-11 unter<br />

besonderer Berücksichtigung der Probleme zur Zeit der<br />

Okkupation Luxemburgs (1998);<br />

Département Ministériel des Sports;<br />

Luxemburger Wort.<br />

Dommeldingen<br />

Tisch-Tennis, Abteilung der Post SG 79

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