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ons stad Nr 83 2006

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Ping-Pong um 1900<br />

wende, besonders in Ungarn und England,<br />

gespielt wurde. Damals traf sich nämlich<br />

dort die „Upper<br />

Class" in teuren Clubs<br />

zwei Frack<br />

und Caféhäusern, und jeweils<br />

oder Abendkleid tragende Spieler schossen<br />

sich mit einem Schläger, und sozusagen im<br />

Stand, einen kleinen Ball über einen Tisch<br />

zu, um den sich die ebenso festlich gekleideten<br />

Zuschauer drängten. In Abendkleidung<br />

traten übrigens auch die Spieler an,<br />

die die erste Länderbegegnung zwischen<br />

England und Wales im Jahre 1922 bestrit-<br />

dieser exklusive Zeitver-<br />

ten. Ausgerechnet<br />

treib, zu dem das gemeine Volk keinen Zugang<br />

hatte, hat sich im Laufe der folgenden<br />

Jahre dann zu einem Sport entwickelt, der<br />

heute mit relativ bescheidenen Mitteln und<br />

daher auch von allen Bevölkerungskreisen<br />

sämtlicher Einkommensschichten betrieben<br />

werden kann.<br />

So herausgeputzt wie die Kleidung der<br />

Spieler damals auch war, so primitiv war<br />

dagegen noch das Material. Die Schläger<br />

z.B. waren anfänglich einfache Holzschläger.<br />

Erst später wurden sie mit Pergament,<br />

Pappe oder Tuch überzogen, bis ein Engländer<br />

namens Good kurz vor dem Ersten<br />

Weltkrieg auf den Gedanken kam,<br />

Nop-pengummi<br />

als Überzug zu benutzen. Es<br />

wurde aber auch danach noch weiter an<br />

den Schlägern herumgebastelt<br />

auspro-biert.<br />

und<br />

In den fünfziger Jahren kamen dann<br />

solche mit dickem Schwammgummibelag<br />

in den Gebrauch, die sich nach und nach<br />

zu den heute überall bekannten Schlägern<br />

aus bewährtem Material entwickelt haben.<br />

Nach diesem kurzen Rückblick sollte<br />

noch erwähnt werden, dass auch die Spieltaktik<br />

in Abhängigkeit von dem benutzten<br />

Material eine interessante Entwicklung<br />

durchgemacht hat. Während längerer<br />

Zeit wurde das reine Sicherheitsspiel als<br />

die klassische Spieltaktik angesehen und<br />

dementsprechend gepflegt. Bei diesem so<br />

genannten Löffelspiel (auch „Schupfspiel"<br />

oder „Poussette" genannt) sind die<br />

Geg-ner<br />

einzig und allein darauf bedacht, um<br />

jeden Preis einen Fehler zu vermeiden. Im<br />

Grunde genommen handelt es sich um<br />

eine „negative" Taktik, die in der Tischtennisgeschichte<br />

jedoch zu einigen denkwürdigen<br />

Kuriositäten führte. So wurde<br />

z.B. bei der Weltmeisterschaft von 1937<br />

in Wien das Damen-Endspiel zwischen der<br />

österreichischen Spielerin Trude Pritzi und<br />

der Amerikanerin Ruth Aar<strong>ons</strong><br />

abgebro-chen<br />

und der Titel für vakant erklärt, weil<br />

beide Spielerinnen beim „Löffeln" über ein<br />

0-0- Unentschieden nicht hinauskamen.<br />

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Ein Jahr vorher kämpften in Prag der<br />

Franzose Alex Ehrlich und der Rumäne Paneth<br />

auf die gleiche Weise über zwei Stunden<br />

lang um den ersten Punkt im ersten<br />

Satz. Und das Spiel zwischen dem<br />

Franzo-sen<br />

Michel Haguenauer und dem Rumänen<br />

musste nach sieben Stunden<br />

Goldberger<br />

im fünften Satz beim Stande von 5-3 für<br />

Goldberger abgebrochen werden.<br />

Eine neue und entscheidende Entwicklung<br />

erfuhr das Tischtennisspiel, als die<br />

Ja-paner<br />

anlässlich der Weltmeisterschaften<br />

in Bombay 1952 Schaumgummibeläge mit<br />

unterschiedlicher Dicke einführten. Mit diesem<br />

neuen Material führten sie ein hartes,<br />

kompromissloses Angriffsspiel ein, bei dem<br />

nebst einem akkuraten Konzentrati<strong>ons</strong>ver-<br />

sichere und schnelle Reflexe sowie<br />

mögen<br />

eine allgemeine Schnelligkeit weitgehend<br />

über den Spielausgang entschieden.<br />

Mit der Einführung dieser neuen Spiel-<br />

die bis heute andauernde<br />

Vorherrschaft der asiatischen Nationen im<br />

Tischtennissport.<br />

Das Tischtennis errang damit die<br />

weise begann<br />

Ei-genschaften<br />

einer der schnellsten und<br />

dy-namischsten<br />

Sportarten, die heute Millionen<br />

von Menschen zu faszinieren vermag.<br />

Tischtennisgeschichte in der Stadt<br />

Luxemburg in den Vorkriegsjahren<br />

Die TT-Geschichte fing „offiziell" an<br />

mit der Gründung des Verbandes im Jahre<br />

1936 im „Café de la Bourse" in Luxemburg-<br />

Stadt. Unter den sechs Gründungsmitgliedern<br />

waren auch die beiden Stadtluxemburger<br />

Vereine Pingpong Lëtzebuerg und<br />

der Sportclub Maccabi Lëtzebuerg.<br />

Amicale Lëtzebuerg,<br />

v.l.n.r. Ferd Wirtz, Marcel Wilmes,<br />

J.-B. Zuang, Raymond Bonem,<br />

J. Grünbaum, Félix Felten,<br />

Mannschaftsmeister 1949<br />

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