Unser Land - Deutscher Bundesverband der Landwirte im ...
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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirte <strong>im</strong> Nebenberuf e.V. (DBN)<br />
<strong>Unser</strong> <strong>Land</strong><br />
Mitteilungsblatt des<br />
DBN - 5. Jahrgang<br />
Januar/Februar 2007<br />
Sie lesen in dieser<br />
Ausgabe:<br />
Seite<br />
Jahrestagung des DBN<br />
2007 in Bad Neustadt 2-3<br />
Jahrestagung des DBN<br />
VLN Baden-Württemberg<br />
20 Jahre Bauernst<strong>im</strong>me<br />
Lehrfahrt <strong>der</strong> Schafhalter<br />
Bioenergie am Scheideweg<br />
Agroforstwirtschaft<br />
In eigener Sache:<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
Infoveranstaltung des<br />
VLN Rheinland-Pfalz Saar 10<br />
DBN- Kooperationspartner<br />
informiert 11<br />
Neue Internetplattform für<br />
Direktvermarkter 12<br />
Ein neues Jahr und die alten Probleme<br />
Liebe Mitglie<strong>der</strong>!<br />
Das neue Jahr hat begonnen<br />
und die nächsten Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
stehen vor<br />
uns.<br />
Neben den persönlichen<br />
und betrieblichen Aufgaben<br />
werden wir <strong>im</strong> Berufsstand<br />
ebenfalls wichtige Aufgaben<br />
erledigen müssen.<br />
Eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
ist die geplante Reform<br />
des Gesetzlichen Sozialversicherungssystems,<br />
insbeson<strong>der</strong>e weitere Reformen<br />
in <strong>der</strong> eigenständigen<br />
Sozialversicherung<br />
<strong>Land</strong>wirte.<br />
<strong>der</strong><br />
Gerade für die Interessensvertretung<br />
<strong>der</strong> nebenberuflichen<br />
<strong>Land</strong>wirte, dem DBN,<br />
bedeutet das, dass wir wie<strong>der</strong><br />
aktiv die Situation nebenberuflicher<br />
<strong>Land</strong>wirte an<br />
die Politik herantragen werden.<br />
Schon seit Jahren<br />
kämpfen wir dafür, dass in<br />
<strong>der</strong> Alterssicherung <strong>der</strong><br />
<strong>Land</strong>wirte (AdL) eine Befreiungsmöglichkeit<br />
für nebenberufliche<br />
<strong>Land</strong>wirte und<br />
ihre Ehegatten eingeführt<br />
wird. Die <strong>der</strong>zeitige generelle<br />
Versicherungspflicht in<br />
<strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirtschaftlichen<br />
Alterskasse (LAK) ist <strong>der</strong><br />
Totengräber <strong>der</strong> kleineren<br />
landwirtschaftlichen Betriebe.<br />
Eine Regelung <strong>im</strong> Interesse<br />
unserer Betriebe und<br />
des ländlichen Raumes ist<br />
schon lange überfällig.<br />
Daneben wird die Diskussion<br />
um die nächste Reform<br />
<strong>der</strong> europäischen Agrarpolitik<br />
beginnen. Während sich<br />
die Großbetriebe in den<br />
neuen Bundeslän<strong>der</strong>n über<br />
Infobrief<br />
die dortigen <strong>Land</strong>esbauernverbände<br />
in Position bringen,<br />
geht <strong>der</strong>zeit die Diskussion<br />
an den kleinerstrukturierten<br />
Familienbetrieben in<br />
<strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirtschaft vorbei.<br />
Auch hier werden wir Aktivitäten<br />
entwickeln. Für Sie<br />
wünsche ich mir in 2007<br />
Gesundheit und Erfolg.<br />
Ihr Albrecht Löblein<br />
Schauen Sie doch mal<br />
in unsere neue Internetpräsenz<br />
www.nebenerwerbslandwirte.de<br />
Ihre Meinung und Anregungen<br />
zur Gestaltung<br />
und Inhalt sind<br />
gefragt!<br />
Vorstandswahl <strong>im</strong> VLN Baden-Württemberg<br />
Nie<strong>der</strong>stetten (ale). Die Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
des<br />
VLN Baden-Württemberg<br />
wählte auf <strong>der</strong> letzen Tagung<br />
einen neuen Vorstand.<br />
Neuer Vorsitzen<strong>der</strong> wurde<br />
Gerhard Stirnkorb (Bild, 3. v.<br />
l.) aus Könbronn, <strong>Land</strong>kreis<br />
Schwäbisch Hall. Weitere<br />
Vorstandsmitglie<strong>der</strong> sind:<br />
Dieter Sohns, Albrecht<br />
Löblein, Helmut Haaß,<br />
Reinhard Matter, Karl-<br />
Reinhold Herrmann und Richard<br />
Bauer.<br />
■
Seite 2 <strong>Unser</strong> <strong>Land</strong> - Infobrief Ausgabe Jan./Feb. ´07<br />
Jahrestagung 2006 des DBN in Bad Neustadt<br />
Artikel aus <strong>der</strong> regionalen Tageszeitung „Rhön-Saale-Post“<br />
Lohnt sich die Nebenerwerbslandwirtschaft<br />
überhaupt noch?<br />
Bundestagung des Verbands <strong>der</strong><br />
<strong>Land</strong>wirte <strong>im</strong> Nebenberuf diskutierte<br />
in <strong>der</strong> Stadthalle<br />
Von Stefan Kritzer<br />
Wo liegt die Zukunft<br />
familienbäuerlicher<br />
Betriebe? Wie können<br />
Nebenerwerbslandwirte<br />
auch in<br />
Zukunft wirtschaftlich<br />
arbeiten? Fragen,<br />
über die in <strong>der</strong><br />
Stadthalle bei <strong>der</strong><br />
Jahrestagung des<br />
Deutschen <strong>Bundesverband</strong>s<br />
<strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirte<br />
<strong>im</strong> Nebenberuf<br />
eifrig referiert und<br />
diskutiert wurde.<br />
Die <strong>Land</strong>wirtschaft<br />
ist seit vielen Jahren<br />
<strong>im</strong> Umbruch. Immer<br />
stärker konzentriert<br />
sich die Produktion<br />
landwirtschaftlicher<br />
Güter in großen Betrieben,<br />
die bisweilen<br />
negativ als Industriebetriebe<br />
beschrieben<br />
werden. Nebenerwerbslandwirte<br />
gibt es hingegen beinahe<br />
täglich weniger. Die Arbeit auf dem<br />
Felde o<strong>der</strong> <strong>im</strong> Stall lohnt sich nicht<br />
mehr, <strong>der</strong> wirtschaftliche Ertrag ist zu<br />
gering, Abgaben zu hoch, För<strong>der</strong>ungen<br />
zu niedrig. Hinzu kommt, dass<br />
viele Nebenerwerbslandwirte in ihrem<br />
Hauptberuf so eingespannt sind o<strong>der</strong><br />
von ihrer Hofstelle so weit weg arbeiten,<br />
dass in <strong>der</strong> Freizeit ein Bewirtschaften<br />
<strong>der</strong> Fel<strong>der</strong> zeitlich gar nicht<br />
mehr darstellbar ist. Viele Nebenerwerbslandwirte<br />
verstehen ihre Arbeit<br />
gar nur noch als Hobby in <strong>der</strong> Freizeit<br />
mit <strong>der</strong> kein Geld mehr zu verdienen<br />
ist. Wo liegt also die Zukunft <strong>der</strong> nebenerwerblichen<br />
<strong>Land</strong>wirtschaft? Die<br />
Jahrestagung des <strong>Bundesverband</strong>s<br />
<strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirte <strong>im</strong> Nebenberuf sollte<br />
Möglichkeiten hierzu diskutieren, wollte<br />
den Nebenerwerbslandwirten Mut<br />
machen, ihren Betrieb aufrecht zu<br />
erhalten. Zum ersten Mal traf sich <strong>der</strong><br />
<strong>Bundesverband</strong> in Bad Neustadt, wo<br />
<strong>Land</strong>rat Thomas Habermann die Situation<br />
<strong>der</strong> kleinstrukturierten <strong>Land</strong>wirtschaft<br />
als Erbe <strong>der</strong> fränkischen Realteilung<br />
skizzierte, und Bürgermeister<br />
Bundesvorsitzen<strong>der</strong> Albrecht Löblein (links) eröffnete die Tagung - Auf dem Podium<br />
nahmen Platz( v.l.n.r.): Dr. Theodor Weber (Abteilungsleiter <strong>im</strong> Bayerischen <strong>Land</strong>wirtschaftsministerium),<br />
Dr. Jörg Ahner (stellv. Generaldirektor GD Agri/EU-<br />
Kommission), Dr. Jörg Wendisch (Abteilungsleiter <strong>im</strong> Bundeslandwirtschaftsministerium),<br />
Alois Schnei<strong>der</strong> (Ehrenvorsitzen<strong>der</strong> des DBN)<br />
Bruno Altrichter die Bedeutung <strong>der</strong><br />
<strong>Land</strong>wirtschaft um die Kreisstadt <strong>im</strong><br />
Vorland <strong>der</strong> Rhön aufzeigte.<br />
Nebenerwerbslandwirt ist in Deutschland<br />
nicht gleich Nebenerwerbslandwirt.<br />
Bewirtschaften die Bauern in <strong>der</strong><br />
unterfränkischen Region teilweise nur<br />
wenige Hektar Ackerland, sind es in<br />
Brandenburg mitunter richtige Betriebe<br />
die sich nebenberuflich um 120<br />
Hektar <strong>Land</strong> zu kümmern haben, was<br />
hierzulande einem Vollerwerbsbetrieb<br />
bereits sehr nahe kommt.<br />
Die Bundestagung des Verbands hatte<br />
hochkarätige Referenten nach Bad<br />
Neustadt eingeladen, wo in <strong>der</strong> Stadthalle<br />
knapp 150 Nebenerwerbslandwirte<br />
<strong>der</strong>en Ausführungen folgten und<br />
leidenschaftlich zu diskutieren wussten.<br />
Der Bundesvorsitzende des Verbands,<br />
Albrecht Löblein aus dem baden-württembergischen<br />
Nie<strong>der</strong>stetten,<br />
sprach angesichts <strong>der</strong> <strong>im</strong>mer noch<br />
<strong>im</strong>mens hohen Zahl <strong>der</strong> Kapitulationen<br />
<strong>der</strong> Nebenerwerbslandwirte von<br />
einer schwierigen Lage <strong>der</strong> Verbandsmitglie<strong>der</strong>.<br />
Und nicht nur des Verbands,<br />
son<strong>der</strong>n<br />
<strong>der</strong> Gesellschaft<br />
allgemein. Denn<br />
durch die Abwan<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong><br />
<strong>Land</strong>wirte <strong>im</strong><br />
Nebenberuf aus<br />
ihren Dörfern in<br />
die Städte, dort<br />
wo <strong>der</strong> Hauptarbeitsplatz<br />
zu<br />
finden ist, wird<br />
<strong>der</strong> ländliche<br />
Raum zunehmend<br />
entvölkert.<br />
Im Umland von<br />
großen Städten<br />
o<strong>der</strong> infrastrukturell<br />
erschlossenen<br />
Gebieten<br />
kann diese<br />
Wandlung <strong>der</strong><br />
Dörfer an<strong>der</strong>weitig<br />
aufgefangen<br />
werden. Auf<br />
dem platten<br />
<strong>Land</strong> ist dies aber nicht möglich.<br />
Löblein for<strong>der</strong>te in diesem Zusammenhang<br />
zwar kein Mehr an Subventionen<br />
für die <strong>Land</strong>wirtschaft, son<strong>der</strong>n<br />
vielmehr ein Gesamtpaket für den<br />
ländlichen Raum inklusive Bildung,<br />
Tourismus und Industrie. Nur so könne<br />
<strong>der</strong> <strong>im</strong>mer noch starke Strom <strong>der</strong><br />
Abwan<strong>der</strong>ung in die großen Städte<br />
aufgehalten werden.<br />
Der stellvertretende Generaldirektor<br />
<strong>der</strong> GD Agri <strong>der</strong> Europäischen Kommission<br />
in Brüssel Dr. Dirk Ahner wies<br />
darauf hin, dass <strong>im</strong>mer noch 60 Prozent<br />
<strong>der</strong> landwirtschaftlichen Flächen<br />
in Europa <strong>im</strong> Nebenerwerb bewirtschaftet<br />
werden. In manchen Län<strong>der</strong>n<br />
sind es sogar über 80 Prozent. In<br />
Deutschland liegt <strong>der</strong> Anteil aber etwas<br />
niedriger bei rund 50 Prozent.<br />
Nebenerwerbslandwirtschaft funktioniert<br />
aber nur, so Ahner, wenn <strong>der</strong><br />
Hauptarbeitsplatz in <strong>der</strong> Nähe des
Seite 3 <strong>Unser</strong> <strong>Land</strong> - Infobrief Ausgabe Jan./Feb. ´07<br />
Jahrestagung 2006 des DBN in Bad Neustadt<br />
Fortsetzung von Seite 2:<br />
Hofes ist. Und diese Strukturen gilt es<br />
in Gesamteuropa zu erhalten. Die<br />
ländliche Entwicklungspolitik n<strong>im</strong>mt<br />
aus diesem Grunde in Europa an Bedeutung<br />
<strong>im</strong>mer mehr zu. Das gleiche<br />
Podium: Albrecht Löblein, Jörg Wendisch<br />
Ziel verfolgt auch die Bundesregierung<br />
in Deutschland, so Dr. Jörg<br />
Wendisch, Abteilungsleiter <strong>im</strong> Bundesministerium<br />
für Ernährung, <strong>Land</strong>wirtschaft<br />
und Verbraucherschutz. Dr.<br />
Theodor Weber, Abteilungsleiter <strong>im</strong><br />
Bayerischen Staatsministerium für<br />
<strong>Land</strong>wirtschaft und Forsten, for<strong>der</strong>te<br />
die Nebenerwerbslandwirte auf, den<br />
Kopf nicht in den Sand zu stecken<br />
und ihre Betriebe auch in schwierigen<br />
Zeiten am Leben zu erhalten.<br />
Doch nicht nur die Politik in Berlin wie<br />
in Brüssel war Thema <strong>der</strong> Tagung,<br />
auch Alternativen in Sachen Feldfrüchte<br />
wurden diskutiert. So sprach<br />
Klaus Schwarz, Projektleiter für Energieholzplantagen<br />
in Brandenburg über<br />
nachwachsende Rohstoffe als eine<br />
Chance für familienbäuerliche <strong>Land</strong>wirtschaft.<br />
Ein Strukturwandel in <strong>der</strong><br />
Nebenerwerbslandwirtschaft wird<br />
auch in Zukunft nicht aufzuhalten<br />
sein. Dr. Otto Harms, stellvertreten<strong>der</strong><br />
Abteilungsleiter <strong>im</strong> Ministerium für<br />
<strong>Land</strong>wirtschaft und Umwelt des <strong>Land</strong>es<br />
Sachsen-Anhalt, sieht in <strong>der</strong> gegenwärtigen<br />
Entwicklung eine Gefahr<br />
für die Entwicklung ländlicher Räume,<br />
die in Zukunft einen viel höheren Stellenwert<br />
in Politik wie <strong>Land</strong>wirtschaft<br />
erhalten müsse. Und <strong>der</strong>en Erhalt<br />
sich für die Nebenerwerbslandwirte<br />
auch lohnen müsse. Der Bundestagsabgeordnete<br />
Dr. Peter Jahr, Berichterstatter<br />
<strong>der</strong> CDU/CSU-Fraktion für<br />
die Agrarpolitik in den Neuen Län<strong>der</strong>n<br />
wies in seiner kurzen Rede nachdrücklich<br />
darauf hin, dass auch die<br />
Nebenberufler in <strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirtschaft<br />
Geld mit ihrer Arbeit verdienen müssen.<br />
„Es kann nicht sein“, so Jahr,<br />
„dass dies hier keine Rolle spielt“. ■<br />
Bericht des <strong>Land</strong>esverbandes Nordrhein-Westfalen:<br />
Zur Jahrestagung des Deutschen<br />
<strong>Bundesverband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirte <strong>im</strong><br />
Nebenberuf (DBN) am 11. und 12.<br />
November 2006 in Bad Neustadt war<br />
unser <strong>Land</strong>esverband mit ca. 10 Mitglie<strong>der</strong>n<br />
vertreten. Es wurde das Thema<br />
„Entwicklung ländlicher Räume –<br />
wie gestalten wir die Zukunft familienbäuerlicher<br />
Betriebe?“ behandelt. Als<br />
Referenten waren Dr. Dirk Ahner (EU-<br />
Kommission), Dr. Jörg Wendisch<br />
(BMELV) und Dr. Theodor Weber<br />
(Bayerisches Staatsministerium für<br />
<strong>Land</strong>wirtschaft und Forsten) eingeladen.<br />
Dr. Wendisch führte aus, dass <strong>der</strong><br />
Bürokratieabbau oberste Priorität habe.<br />
Laut seiner Aussage würde für die<br />
eigene Verwaltung mehr Zeit aufgewendet,<br />
als für die Lösung von Problemen.<br />
Weiterhin sah er bei den Subventionen<br />
einen Trend weg von <strong>der</strong> 1.<br />
Säule hin zur 2. Säule.<br />
Dr. Weber hob die Fortbildungsbemühungen<br />
des Freistaats Bayern für die<br />
Nebenerwerbslandwirte hervor. Es<br />
gibt alleine 42 Bildungsmodule für<br />
NE-<strong>Land</strong>wirte. Dies sei auch eine<br />
Stärkung des ländlichen Raumes.<br />
Dass die Bemühungen fruchten, begründete<br />
er damit, dass die Gewinnentwicklung<br />
von Haupterwerbsbetrieben<br />
und Nebenerwerbsbetrieben in<br />
Bayern gleich hoch sei. Außerdem<br />
steckt Bayern verhältnismäßig viele<br />
Mittel in die Infrastruktur <strong>der</strong> ländlichen<br />
Räume, so dass von einer Bevorzugung<br />
<strong>der</strong> Städte keine Rede<br />
sein kann.<br />
Der DBN-Vorsitzende Albrecht<br />
Löblein verabschiedete die Referenten<br />
nicht, ohne vor allem Herrn Dr.<br />
Wendisch die Kritik des Verbandes an<br />
<strong>der</strong> Benachteiligung <strong>der</strong> Ehepartner in<br />
<strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirtschaftlichen Alterskasse<br />
mit auf den Weg zu geben, und in<br />
diesem Punkt für eine Än<strong>der</strong>ung zu<br />
sorgen.<br />
In seinem Grußwort räumte <strong>der</strong> <strong>Land</strong>rat<br />
des Kreises Rhön-Grabfeld ein,<br />
das Cross Complience in <strong>der</strong> Praxis<br />
nicht zu 100 % durchzuführen ist.<br />
Dies könnten nur große Spezialbetriebe<br />
erfüllen. Diese Erkenntnis hatte er<br />
gewonnen, als er seine Kontrolleure<br />
auf <strong>der</strong>en Touren begleitet habe.<br />
Dr. Otto Harms (stellv. Abteilungsleiter<br />
<strong>im</strong> <strong>Land</strong>wirtschaftsministerium Sachsen-Anhalt)<br />
bekräftigte, wie wichtig<br />
Autobahnen und eine vernünftige Infrastruktur<br />
für die Entwicklung des<br />
ländlichen Raumes sind. Wenn die<br />
Städte und damit die Arbeitsplätze <strong>im</strong><br />
außerlandwirtschaftlichen Bereich gut<br />
zu erreichen sind, wird damit die Bereitschaft<br />
zum Bleiben auf dem <strong>Land</strong>e<br />
erhöht. Zumal man berücksichtigen<br />
muss, dass nur 25 % <strong>der</strong> landwirtschaftlichen<br />
Betriebe mehr Gewinn<br />
erzielen, als ein außerlandwirtschaftliches<br />
Vergleichseinkommen.<br />
Zum Punkt „Grundstücksverkehrsgesetz“<br />
plädierte er dafür, dass die<br />
Nebenerwerbsbetriebe be<strong>im</strong> Vorkaufsrecht<br />
von Flächen den Haupterwerbsbetrieben<br />
gleichgestellt sein<br />
müssen.<br />
Fortsetzung auf Seite 4:<br />
Nächste Jahrestagung des DBN:<br />
03./04. November 2007<br />
in Schwäbisch-Hall<br />
Das Tagungshotel Schwan und Post<br />
www.nebenerwerbslandwirte.de
Seite 4 <strong>Unser</strong> <strong>Land</strong> - Infobrief Ausgabe Jan./Feb. ´07<br />
Jahrestagung 2006 des DBN in Bad Neustadt<br />
Berichte und Meinungen<br />
Vertreter des Bundestages: Dr. Peter Jahr CDU/CSU<br />
Fortsetzung von Seite 3:<br />
Doch die Autobahnen allein sind es<br />
nicht, die einen ländlichen Raum stärken.<br />
Es sind die Betriebe und vor allem<br />
die <strong>Land</strong>wirtschaft, die den ländlichen<br />
Raum erhalten. Daher müsse<br />
Mehr zu unseren Themen,<br />
aktuell und kritisch angemerkt<br />
www.nebenerwerbslandwirte.de<br />
auch verstärkt nach <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit<br />
dieser Betriebe gefragt werden.<br />
Dabei zeigt sich ein sehr differenziertes<br />
Bild. Entgegen <strong>der</strong> allgemeinen<br />
Ansicht, sind die Haupterwerbsbetriebe<br />
in <strong>der</strong> überwiegenden<br />
Zahl nicht so Leistungsstark, wie es<br />
erfor<strong>der</strong>lich sei, um diese Betriebe<br />
dauerhaft und über Generationen<br />
hinweg zu erhalten.<br />
Nur rund 25% <strong>der</strong> spezialisierten<br />
Haupterwerbsbetriebe sind<br />
dies.<br />
Aus diesem Grund wird sich<br />
<strong>der</strong> Strukturwandel auch weiter<br />
fortsetzen. Allerdings ist Strukturwandel<br />
nicht von <strong>der</strong> Größe<br />
eines Betriebes abhängig. Entscheidend<br />
ist, wie hoch <strong>der</strong> Gewinn<br />
je ha ist.<br />
Daher haben gut aufgestellte<br />
Veredlungsbetriebe mit Einkommenskombinationen<br />
durchaus<br />
einen besseren Stand.<br />
Auch die beson<strong>der</strong>e Rolle und<br />
Bedeutung nebenberuflicher <strong>Land</strong>wirte<br />
gilt es in diesem Zusammenhang<br />
hervorzuheben. Dr. Harms machte<br />
deutlich, dass Agrarpolitik in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
und Gegenwart nur für<br />
das „Obere Drittel“ <strong>der</strong> Betriebe gemacht<br />
wurde. Auch für die Zukunft<br />
rechne er damit, dass sich grundsätzlich<br />
daran nichts än<strong>der</strong>e. Gleichwohl<br />
unterstrich Dr. Harms, dass diese Politik<br />
nicht <strong>im</strong>mer die Realität wi<strong>der</strong>spiegelt.<br />
Bestes Beispiel sei die stabile<br />
Struktur <strong>der</strong> nebenberuflichen<br />
<strong>Land</strong>wirtschaft in Deutschland.<br />
Klaus Schwarz stellte seine Initiative<br />
für Energieholzplantagen vor. In Brandenburg<br />
bewirtschaftet er mit 6 weiteren<br />
Partnern 30 ha Wald mit schnellwüchsigem<br />
Holz wie z.B. Pappeln.<br />
Dieses kann dann zum Heizen benutzt<br />
werden, o<strong>der</strong> auch zur Treibstoffgewinnung.<br />
So geht z.B. die<br />
Nebenerwerb mit kommunaler Bedeutung: Bruno Altrichter<br />
<strong>Land</strong>rat mit Verständnis für <strong>Land</strong>wirte: Thomas Habermann<br />
nächste Ernte nach Kentucky, um dort<br />
zu Biotreibstoff verarbeitet zu werden.<br />
Die Bäume werden ca. alle drei Jahre<br />
mit einem modifizierten Vollernter abgeerntet.<br />
Im Folgejahr wachsen aus<br />
den Wurzeln neue Triebe aus. Am<br />
Haben Sie ein Thema?<br />
Schreiben Sie uns!<br />
www.nebenerwerbslandwirte.de<br />
Ende <strong>der</strong> Umtriebszeit werden die<br />
verbleibenden Wurzeln mit einer herkömmlichen<br />
Wurzelfräse „entsorgt“,<br />
so dass anschließend auf <strong>der</strong> Fläche<br />
wie<strong>der</strong> geackert werden kann.<br />
Die Kurzumtriebsflächen müssen<br />
nach spätestens 20 Jahren<br />
abgeholzt/geerntet werden,<br />
da sie sonst als Wald gelten.<br />
Neben den Einkommensperspektiven<br />
einer Energieholzplantage<br />
bietet auch die<br />
Dienstleistung in diesem<br />
Bereich eine Chance, darauf<br />
verwies Franz Krautsack,<br />
einer <strong>der</strong> Pioniere <strong>der</strong><br />
Kurzumtriebsplantagen aus<br />
Österreich.<br />
Die insgesamt gut besuchte<br />
Veranstaltung bot in diesem<br />
Jahr ein interessante Themenspektrum<br />
und hochrangige<br />
Gäste zur Information<br />
und Diskussion. ■
Seite 5 <strong>Unser</strong> <strong>Land</strong> - Infobrief Ausgabe Jan./Feb. ´07<br />
Bundes- und <strong>Land</strong>esverband gratulieren Heinz<br />
Brändle zum 70. Geburtstag <strong>im</strong> Januar 2007<br />
Rot am See (jrs). Der DBN hatte<br />
auch <strong>im</strong> Jahr 2006 gemeinsam mit<br />
dem <strong>Land</strong>esverband Baden-<br />
Württemberg seine Präsentation an<br />
einem Gemeinschaftsstand auf <strong>der</strong><br />
traditionsreichen <strong>Land</strong>wirtschaftsund<br />
Gewerbeschau in Rot am See,<br />
<strong>der</strong> Muswiese. Zusammen mit <strong>der</strong><br />
Steuerkanzlei Sterr & Kollegen aus<br />
Künzelsau und <strong>der</strong> Wirtschaftsberatung<br />
Werner Früh GmbH, waren<br />
die Vertreter des DBN und des<br />
<strong>Land</strong>esverbandes Baden-<br />
Württemberg Mitglie<strong>der</strong>n und Interessenten<br />
bei Fragen rund um die<br />
nebenberufliche <strong>Land</strong>wirtschaft<br />
behilflich.<br />
Auch <strong>im</strong> Jahr 2007 wird wie<strong>der</strong> eine<br />
Messebeteiligung vorbereitet. Für<br />
den DBN ist es wichtig, dass sich<br />
die Bundes-, sowie <strong>Land</strong>es- und<br />
Fachverbände verstärkt auf regionalen<br />
Messen präsentieren. Die<br />
entsprechende Standausstattung<br />
stellt <strong>der</strong> <strong>Bundesverband</strong>. ■<br />
Seit Dezember 2006 überarbeitet<br />
<strong>der</strong> <strong>Bundesverband</strong> seine Internetpräsenz<br />
grundlegend.<br />
Um einen attraktiven und inhaltsreichen<br />
Internetauftritt bieten zu<br />
können, sind Sie gefragt.<br />
Machen Sie uns Themenvorschläge,<br />
liefern Sie Bil<strong>der</strong> und<br />
Berichte! Auch Anregungen und<br />
Kritik zur Gestaltung sind erwünscht.<br />
www.nebenerwerbslandwirte.de<br />
Wir Nebenerwerbslandwirte -<br />
Mitten <strong>im</strong> Leben<br />
Am 22.Januar 2007 feierte Heinz<br />
Brändle aus Altenriet seinen 70. Geburtstag.<br />
Er wuchs <strong>im</strong> elterlichen landwirtschaftlichen<br />
Betrieb auf und besuchte<br />
die landwirtschaftliche Berufsund<br />
Fachschule. Durch den frühen<br />
Tod <strong>der</strong> Eltern musste die <strong>Land</strong>wirtschaft<br />
aus arbeitswirtschaftlichen<br />
Gründen verkleinert werden. Sie wurde<br />
<strong>im</strong> Nebenerwerb mit Ackerbau<br />
weiterbetrieben.<br />
Heinz Brändle durchlief erfolgreich<br />
eine zweijährige Umschulung <strong>im</strong> Metallbereich<br />
mit einem Praktikum bei<br />
VW. Nunmehr war Heinz Brändle bis<br />
zu seinem Ruhestand außerlandwirtschaftlich<br />
tätig. Er engagierte sich<br />
relativ bald <strong>im</strong> Verband <strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirte<br />
<strong>im</strong> Nebenberuf e.V., um auf die Benachteiligungen<br />
<strong>der</strong> Nebenerwerbslandwirtschaft<br />
aufmerksam zu machen.<br />
Er wies bei je<strong>der</strong> Gelegenheit in<br />
Politik und Gesellschaft auf die Bedeutung<br />
<strong>der</strong> Nebenerwerbslandwirtschaft<br />
für den ländlichen Raum hin.<br />
Im Jahr 1998 wurde Heinz Brändle<br />
zum <strong>Land</strong>esvorsitzenden des Verbandes<br />
<strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirte <strong>im</strong> Nebenberuf Baden<br />
Württemberg e.V. gewählt. Dieses<br />
Amt brachte ihn wegen seiner<br />
praxisbezogenen, geradlinigen und<br />
ehrlichen Meinungen bundesweite<br />
Anerkennung.<br />
Sein Hauptaugenmerk galt den jungen<br />
Nebenerwerbslandwirten, weshalb<br />
er <strong>im</strong>mer for<strong>der</strong>te „die Jungen<br />
müssen Verantwortung übernehmen“.<br />
Im Januar 2006 gab er nach 8 Jahren<br />
den <strong>Land</strong>esvorsitz in jüngere Hände<br />
ab. Er wurde zum Ehrenvorsitzenden<br />
des Verbandes ernannt und seine<br />
Meinungen sind noch <strong>im</strong>mer gefragt.<br />
Weiter ist Heinz Brändle <strong>im</strong> Oldt<strong>im</strong>er<br />
Club International aktiv und befasst<br />
sich mit historischer <strong>Land</strong>technik.<br />
Zu seinem Ehrentag gratulieren ihm<br />
viele Freunde und Bekannte sowie<br />
<strong>der</strong> Verband <strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirte <strong>im</strong> Nebenberuf<br />
e.V. und wünschen ihm alles<br />
Gute; insbeson<strong>der</strong>e Gesundheit. ■<br />
Verband <strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirte <strong>im</strong> Nebenberuf in Rot a. See<br />
Gemeinschaftsstand des DBN auf <strong>Land</strong>wirtschafts- und Gewerbeschau Muswiese<br />
Informationen und gute Laune: Am Gemeinschaftsstand des DBN mit Firma Sterr und<br />
Firma Früh, wurden Ratsuchende kompetent beraten. Neben Mitglie<strong>der</strong>n suchten auch<br />
zahlreiche Interessierte den Kontakt zum Verband
Seite 6 <strong>Unser</strong> <strong>Land</strong> - Infobrief Ausgabe Jan./Feb. ´07<br />
30 Jahre Unabhängige Bauernst<strong>im</strong>me<br />
Dr. Franz Fischler als Gastredner auf Jubiläumsveranstaltung <strong>im</strong> Wendland<br />
Im Podium Platz genommen: (v.l.n.r.) Ulli Jasper (Redaktion Bauernst<strong>im</strong>me), Maria Heubuch (Bundesvorsitzende <strong>der</strong> AbL), Dr.<br />
Franz Fischler (ehem. EU-Agrarkommissar), Dr. Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf (Europaabgeordneter B90/Grüne)<br />
Jameln (jrs). Die Unabhängige Bauernst<strong>im</strong>me<br />
feierte ihr 30jähriges<br />
Bestehen. Aus diesem Anlass organisierte<br />
die Arbeitsgemeinschaft<br />
bäuerliche <strong>Land</strong>wirtschaft (AbL)<br />
eine Festveranstaltung mit namhaften<br />
Gästen und <strong>im</strong> alternativ geprägten<br />
Umfeld des Wendlands.<br />
Niemand hätte es 1976 glauben wollen,<br />
dass eine Initiative <strong>der</strong> alternativen<br />
Agrarszene sich so erfolgreich<br />
entwickeln würde. Doch 30 Jahre danach<br />
kann man von einer Erfolgsgeschichte<br />
sprechen. Mit diesen Worten<br />
gratulierte <strong>der</strong> Europaabgeordnete<br />
<strong>der</strong> Grünen und Bundesvorsitzende<br />
<strong>der</strong> AbL, Dr. Friedrich Wilhelm Graefe<br />
zu Baringdorf <strong>der</strong> Redaktion <strong>der</strong> Unabhängigen<br />
Bauernst<strong>im</strong>me. Neben<br />
<strong>der</strong> Zeitschrift „<strong>Unser</strong> <strong>Land</strong>“ und <strong>der</strong><br />
„<strong>Land</strong>post“ ist die „Unabhängige Bauernst<strong>im</strong>me“<br />
eine <strong>der</strong> drei regelmäßig<br />
erscheinenden, vom Bauernverband<br />
unabhängigen Agrarzeitschriften. Dies<br />
wissen die Leser zu schätzen. Diese<br />
unabhängigen Zeitungen bilden die<br />
notwendige agrarpolitische Ergänzung<br />
zu den landwirtschaftlichen Wochenblättern.<br />
Letztere zeichnen sich<br />
durchaus durch fachlich wichtige und<br />
zeitnahe Informationen aus, aber <strong>der</strong><br />
Bauernverband achtet streng darauf,<br />
dass keine an<strong>der</strong>slautenden Agrarpolitischen<br />
Meinungen veröffentlicht<br />
werden.<br />
Daher gehöre in jeden Haushalt kritischer<br />
<strong>Land</strong>wirtsfamilien auch eine<br />
unabhängige Agrarzeitschrift.<br />
Hauptredner des Tages war <strong>der</strong> ehemalige<br />
EU-Agrarkommissar Dr. Franz<br />
Fischler. In seinem Vortrag stellte er<br />
das Europäische Agrarleitbild einer<br />
„Agrarkultur“ dem Leitbild nordamerikanischer<br />
Prägung „Farming“ gegenüber.<br />
Fischler betonte, dass in Europa<br />
Farming den Verlust kultureller Identität<br />
bedeute. In diesem Zusammenhag<br />
hob er die Bedeutung <strong>der</strong> nebenberuflichen<br />
<strong>Land</strong>wirtschaft für die Sicherung<br />
und Entwicklung ländlicher Räume<br />
hervor. Zu lange und zu Unrecht<br />
seien nebenberufliche <strong>Land</strong>wirte<br />
schlechter gestellt worden, erklärte<br />
Fischler.<br />
Fischlers Plädoyer für Nebenerwerbslandwirte<br />
wurde von den Vertretern<br />
des DBN sehr begrüßt.<br />
■
Seite 7 <strong>Unser</strong> <strong>Land</strong> - Infobrief Ausgabe Jan./Feb. ´07<br />
Nebenerwerbslandwirte und Schafhalter aus<br />
Hessen zur Lehrfahrt in Sachsen-Anhalt<br />
Salzwedel (ela). Eine Lehrfahrt für<br />
nebenberufliche <strong>Land</strong>wirte und<br />
Schafhalter aus Hessen und Baden-Württemberg<br />
organisierte <strong>der</strong><br />
Verband <strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirte <strong>im</strong> Nebenberuf<br />
e.V. in Sachsen-Anhalt. Zu<br />
den Themenschwerpunkten zählten<br />
nachwachsende Rohstoffe und Fragen<br />
<strong>der</strong> Tierhaltung und Tiergesundheit.<br />
Zu den Stationen <strong>der</strong> Lahrfahrt gehörte<br />
am Beginn eine Besichtigung des<br />
BioÖlwerks Magdeburg. Das Werk <strong>im</strong><br />
Hafen <strong>der</strong> <strong>Land</strong>eshauptstadt Sachsen-Anhalts<br />
gehört zu den größten<br />
Biodieselherstellern Deutschlands.<br />
Beson<strong>der</strong>es Interesse galt dem Produktionsverfahren<br />
und <strong>der</strong> Zukunftsaussichten<br />
für Biokraftstoffe.<br />
Nach <strong>der</strong> Besichtigung in Magdeburg<br />
ging es nach Salzwedel. In <strong>der</strong> nördlichsten<br />
Kreisstadt Sachsen-Anhalts<br />
erfuhren die Gäste aus Hessen und<br />
Baden-Württemberg interessantes zur<br />
Ein Blick in die<br />
Hofkäserei und ein<br />
Betriebsrundgang:<br />
Heidrun Kintra (r.)<br />
führte die Besucher<br />
durch den Betrieb<br />
und erklärte die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
an die<br />
Verarbeitung <strong>der</strong><br />
Milch<br />
(Bild oben links)<br />
Zeit für Zärtlichkeit: Reiseleiter Elmar<br />
Albrecht war nicht nur vom Betrieb fasziniert<br />
(Bild Mitte)<br />
Betriebsführung: Bewun<strong>der</strong>ung für ihre<br />
Aufbauleistung nach <strong>der</strong> Wende erntete<br />
Heidrun Kintra (Bild Unten rechts)<br />
Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirtschaft in den<br />
neuen Län<strong>der</strong>n und speziell in <strong>der</strong><br />
Altmark.<br />
Von beson<strong>der</strong>em Interesse war <strong>der</strong><br />
Besuch <strong>der</strong> <strong>Land</strong>esanstalt für <strong>Land</strong>wirtschaft,<br />
Forsten und Gartenbau<br />
(LLFG) in Iden. Das Versuchsgut des<br />
<strong>Land</strong>es ist innerhalb <strong>der</strong> LLFG als<br />
Zentrum für Tierhaltung und Technik<br />
auch neben <strong>der</strong> Lehrlingsausbildung<br />
auch für staatliche Versuche in <strong>der</strong><br />
Tierhaltung zuständig. Die Teilnehmer<br />
interessierten sich vor allem für die<br />
Erfahrungen und Ergebnisse <strong>im</strong> Bereich<br />
<strong>der</strong> Schaf- und Wildtierhaltung.<br />
Zu einem <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Höhepunkten<br />
zählte die Besichtigung <strong>der</strong> Hofkäserei<br />
Kintra in Drüsedau.<br />
Die Familie Kintra errichtete hier nach<br />
<strong>der</strong> Wende einen Milchviehbetrieb mit<br />
eigener Hofkäserei. Die Betriebsleiterin<br />
Heidrun Kintra wusste zu berichten,<br />
dass ihr Betriebskonzept, welches<br />
die Gründung eines landwirtschaftlichen<br />
Betriebes mir rund 35 ha<br />
<strong>Land</strong> und 20 Stück Milchvieh vorsah,<br />
in den Amtsstuben zunächst nicht<br />
recht für voll genommen wurde. Die<br />
gut überlegte und gut vorbereitete<br />
Existenzgründung hatte aber erfolg.<br />
Heute wirtschaftet die Familie und<br />
kann sogar Angestellte beschäftigen.<br />
Ein Zeichen dafür, dass es nicht <strong>im</strong>mer<br />
nur „Groß“ sein muss.<br />
Sehr beeindruckt kehrten die Teilnehmer<br />
nach dem informativen Wochenende<br />
nach Hessen zurück. ■<br />
DBN - ein starker Verband<br />
www.nebenerwerbslandwirte.de<br />
Wir Nebenerwerbslandwirte -<br />
Mitten <strong>im</strong> Leben
Seite 8 <strong>Unser</strong> <strong>Land</strong> - Infobrief Ausgabe Jan./Feb. ´07<br />
BioEnergie am Scheideweg<br />
Praxiskongress <strong>im</strong> Oktober 2007 will Fragen in Cottbus erörtern<br />
Seit einigen Jahren wird die Bioenergie<br />
als das wichtigste Potenzial für<br />
den Ausbau <strong>der</strong> erneuerbaren Energieträger<br />
in Deutschland gesehen.<br />
Der Anbau <strong>der</strong> Rohstoffe kann<br />
ländliche Regionen stärken und<br />
<strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirtschaft wichtige Impulse<br />
zur stärkeren Integration<br />
in die Gesellschaft vermitteln.<br />
Die Produktion von flüssigen<br />
o<strong>der</strong> gasförmigen Kraft- und<br />
Treibstoffen o<strong>der</strong> festen Brennstoffen<br />
kann weitere Sektoren<br />
neben <strong>der</strong> Stromerzeugung<br />
unabhängiger von Energie<strong>im</strong>porten<br />
machen.<br />
Die Bedürfnisse einer nachhaltigen<br />
Energieversorgung werden<br />
jedoch weit größer sein, als<br />
es den heutigen Angebotsmöglichkeiten<br />
entspricht.<br />
Müssen also Erträge gesteigert werden,<br />
um mehr Sonnenenergie in<br />
Pflanzenmasse zu wandeln?<br />
Werden die Konkurrenzen zwischen<br />
stofflicher und energetischer Nutzung<br />
bei allen Rohstoffen zunehmen?<br />
Werden höhere Ansprüche an die<br />
Umwandlungswirkungsgrade <strong>im</strong><br />
einzelnen Prozess und <strong>im</strong> Gesamtsystem<br />
gestellt und müssen diese<br />
durch staatliche Rahmenbedingungen<br />
abgesichert werden?<br />
Hat die einhe<strong>im</strong>ische Produktion denn<br />
Chancen gegenüber den Importen?<br />
Wird <strong>der</strong> Naturschutz dabei auf <strong>der</strong><br />
Strecke bleiben?<br />
Ist die Bioenergie<br />
nicht prinzipiell<br />
eine dezentrale<br />
Energiequelle?<br />
Bleibt die <strong>Land</strong>wirtschaft<br />
reiner<br />
Rohstoffproduzent?<br />
Viele Fragen, die<br />
bereits heute<br />
auch unter Befürwortern<br />
des weiteren<br />
Ausbaus einer<br />
nachhaltigen E-<br />
nergieversorgung<br />
kontrovers diskutiert<br />
werden. Die<br />
Nutzung <strong>der</strong> Bioenergie scheint am<br />
Scheideweg zwischen nachhaltigem<br />
Ausbau und Goldgräberst<strong>im</strong>mung zu<br />
stehen.<br />
Cottbus ist für diese Debatte ein anregen<strong>der</strong><br />
Ort, weil es das Zentrum <strong>der</strong><br />
Lausitzer Energiewirtschaft bildet, die<br />
sich weiterhin <strong>im</strong> Wandel befindet und<br />
weil es mit <strong>der</strong> Brandenburgischen<br />
Technischen Universität und dem<br />
CEBra – Centrum<br />
für Energietechnologie<br />
Brandenburg<br />
- über den<br />
Kern eines Ener-<br />
giekompetenz-<br />
Centrums mit viel<br />
Bioenergie-Knowhow<br />
verfügt.<br />
Die innovative<br />
Energieregion<br />
L a u s i t z -<br />
Spreewald will<br />
deshalb zum Ausklang<br />
des Energiejahres<br />
Fachleute aus Deutschland<br />
und Polen einladen, um Richtungen<br />
<strong>der</strong> weiteren Entwicklung zu diskutieren<br />
und nicht zuletzt auch um ein<br />
Stück Lausitzer Kultur mitzuerleben.<br />
Glückauf und herzlich willkommen!<br />
Ort: Messe Cottbus, Vorparkstraße 3,<br />
03042 Cottbus<br />
Termin: Dienstag, den 09.10.2007 bis<br />
Mittwoch, den 10.10.2007<br />
Veranstalter:<br />
CMT Cottbus Congress, Messe &<br />
Touristik GmbH<br />
CEBra - Centrum für Energietechnologie<br />
Brandenburg GmbH<br />
Tagungssprachen:<br />
Deutsch, Polnisch, Englisch<br />
Träger:<br />
<strong>Bundesverband</strong> Bioenergie<br />
IBA Internationale Bauausstellung<br />
„Fürst-Pückler-<strong>Land</strong>“<br />
Brandenburgische Technische<br />
Universität Cottbus<br />
ETI - EnergieTechnologieInitiative<br />
Brandenburg bei <strong>der</strong> IHK<br />
Potsdam<br />
FNR - Fachagentur für Nachwachsende<br />
Rohstoffe e.V.<br />
Dachverband <strong>der</strong> <strong>Land</strong>schaftspflegeverbände<br />
Waldbesitzerverband Brandenburg<br />
e.V.<br />
Medienpartner:<br />
RBB Rundfunk Berlin Brandenburg<br />
LR Lausitzer Rundschau<br />
Bil<strong>der</strong>: Impressionen <strong>der</strong> Messe Cottbus
Seite 9 <strong>Unser</strong> <strong>Land</strong> - Infobrief Ausgabe Jan./Feb. ´07<br />
Agroforstwirtschaft - ein neuer Weg <strong>der</strong><br />
<strong>Land</strong>bewirtschaftung verbindet Forst- und <strong>Land</strong>wirte<br />
Reges Interesse und große Teilnahme an <strong>der</strong> Infoveranstaltung: die Teilnehmer<br />
bei den Feldbesichtigung - hier eine einjährige Anlage mit Weiden<br />
Bloischdorf (kls). Agroforstwirtschaft,<br />
eine neue Form <strong>der</strong> <strong>Land</strong>bewirtschaftung<br />
hält nun auch in<br />
Deutschland Einzug. Doch schon<br />
seit Jahren gibt es Pioniere in Österreich<br />
und Polen. Die mit <strong>der</strong> feldmäßigen<br />
Erzeugung von Hackschnitzel<br />
in sogenannten Kurzumtriebsplantagen<br />
ihre Erfahrungen<br />
machte.<br />
Verknappung fossiler Energieträger,<br />
Kritik an <strong>der</strong> Atomkraft und Kl<strong>im</strong>awandel<br />
- Herausfor<strong>der</strong>ungen unserer Zeit,<br />
denen sich Pioniere <strong>der</strong> <strong>Land</strong>- und<br />
Forstwirtschaft schon seit einigen<br />
Jahren widmen. Insbeson<strong>der</strong>e geht es<br />
um die Frage nach Gewinnung von<br />
preisgünstiger Biomasse für die Weiterverwendung<br />
als Rohstoff in mo<strong>der</strong>nen<br />
Anlagen zur Kraftstoffproduktion,<br />
vor allem aber als Brennstoff für die<br />
Wärmegewinnung (Hackschnitzel).<br />
Auf <strong>der</strong> Tagung in Bloischdorf<br />
(Brandenburg/Spreewald) wurde zunächst<br />
die Initiative des <strong>Land</strong>schaftspflegeverbandes<br />
in Zusammenarbeit<br />
mit <strong>der</strong> LEADER-Arbeitsgemeinschaft<br />
und <strong>der</strong> Forschungsanstalt in Potsdam<br />
vorgestellt. In diese Vorstellung<br />
wurden Erfahrungsberichte aus Polen<br />
und Österreich eingebunden, die die<br />
Entwicklungschancen für die Kurzumtriebsplantagen<br />
gut beschrieben.<br />
www.bundesregierung.de<br />
www.eu2007.de<br />
Im Anschluss an die Theorie ging es<br />
zu den Feldversuchen ins Strittmatterland<br />
hinaus.<br />
Beson<strong>der</strong>s interessant waren die Erfahrungen<br />
<strong>im</strong> Trockenjahr 2006 mit<br />
den Neuanpflanzungen und einjährigen<br />
Anlagen. Erstaunlich gut entwickelten<br />
sich diese Flächen trotz fehlenden<br />
Regens.<br />
Auch wurde <strong>im</strong> diese neue Form des<br />
Feldbaus geworben. <strong>Land</strong>wirte, insbeson<strong>der</strong>e<br />
auf Grenzstandorten, können<br />
mit Kurzumtriebsplantagen eine interessante<br />
Einnahmequelle erschließen.<br />
Der Absatz von Energieholz wird<br />
durch die <strong>im</strong>mer stärker werdende<br />
Nachfrage beflügelt. Die Versorgung<br />
mit Hackschnitzel aus <strong>der</strong> herkömmlichen<br />
Forstwirtschaft ist jedoch begrenzt.<br />
Somit sind die Zukunftsaussichten<br />
sehr günstig.<br />
Beson<strong>der</strong>s eignen sich Weide, Pappel<br />
und Robinie für die Anlage solcher<br />
Plantagen. Nach 3-5 Jahren wird das<br />
erste Mal geerntet. Als Technik hat<br />
sich ein modifizierter Claas-Hechsler<br />
bewährt. Im weiteren wird ca. alle 3<br />
Jahre <strong>der</strong> Neuaufwuchs aus den Wurzeln<br />
erneut geerntet. Auf das Jahr<br />
gerechnet ergibt sich so ca. 900 €/ha.<br />
Viele Fragen und intensive Diskussion: die Teilnehmer bei den Feldbesichtigung -<br />
hier eine zweijährige Anlage mit Robinien
Seite 10 <strong>Unser</strong> <strong>Land</strong> - Infobrief Ausgabe Jan./Feb. ´07<br />
Welche Entwicklungschancen hat <strong>der</strong> ländliche Raum<br />
Jens Reichardt referierte zum Thema nebenberufliche <strong>Land</strong>wirtschaft<br />
Viele Teilnehmer diskutierten in Altenkirchen<br />
Altenkirchen (gom). Gemeinsam<br />
mit <strong>der</strong> <strong>Land</strong>jugendakademie Altenkirchen<br />
veranstaltete <strong>der</strong> Verband<br />
<strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirte und Winzer <strong>im</strong> Nebenberuf<br />
e.V. – Bauernbund (VLN)<br />
Rheinland-Pfalz-Saar und die Arbeitsgemeinschaft<br />
bäuerliche<br />
<strong>Land</strong>wirtschaft (AbL) Rheinland-<br />
Pfalz, eine Informationsveranstaltung<br />
zu fragen <strong>der</strong> Entwicklung des<br />
ländlichen Raumes und <strong>der</strong> Ausrichtung<br />
landwirtschaftlicher Betriebe<br />
<strong>im</strong> Kontext zu den agrarpolitischen<br />
Än<strong>der</strong>ungen.<br />
Was ist nebenberufliche <strong>Land</strong>wirtschaft<br />
– diese Frage beantwortete<br />
Jens Reichardt, Bundesgeschäftsführer<br />
des Deutschen <strong>Bundesverband</strong>es<br />
<strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirte <strong>im</strong> Nebenberuf e.V.<br />
(DBN) in seinem Vortrag über die Bedeutung<br />
nebenberuflicher <strong>Land</strong>wirtschaft<br />
in Deutschland. Insbeson<strong>der</strong>e<br />
ging er darauf ein, dass die nebenberufliche<br />
<strong>Land</strong>wirtschaft mit einem An-<br />
Stefan Mann vom BDM bei seinem Vortrag<br />
teil von inzwischen rund<br />
60% <strong>der</strong> Betriebe und 25%<br />
<strong>der</strong> Fläche in Deutschland<br />
keine bedeutungslose<br />
Gruppe von Betrieben sei,<br />
son<strong>der</strong>n vielmehr ein wichtiger<br />
und stabiler Teil <strong>der</strong><br />
Agrarstruktur. Dennoch<br />
mussten die nebenberuflichen<br />
<strong>Land</strong>wirte lange um<br />
die Gleichberechtigung<br />
kämpfen. Mit <strong>der</strong> Agenda<br />
2000 wurde die beson<strong>der</strong>e<br />
Arbeits- und Lebensform<br />
nebenberuflicher Betriebe<br />
den an<strong>der</strong>en Betriebsformen gleichgestellt.<br />
Diese Gleichstellung<br />
auf europäischer Ebene sei<br />
aber nur formell, denn noch<br />
<strong>im</strong>mer sind die Rahmenbedingungen<br />
für Nebenerwerbsbetriebe<br />
schlechter als für die<br />
Betriebe des Haupterwerbs.<br />
Als Beispiel nannte Reichardt<br />
die Stellung nebenberuflicher<br />
<strong>Land</strong>wirte <strong>im</strong> eigenständigen<br />
Sozialversicherungssystem <strong>der</strong><br />
<strong>Land</strong>wirte, hier vor allem die<br />
Alterskassenpflicht von Betriebsleiter<br />
und Ehegatten.<br />
Ein weiteres Feld, auf dem <strong>der</strong><br />
DBN und seine <strong>Land</strong>es- und Fachverbände<br />
täglich sich für die Mitglie<strong>der</strong><br />
einsetzen müssen, dass sind die alt<br />
hergebrachten Denkweisen in den<br />
Köpfen <strong>der</strong> Verwaltung und Politik.<br />
Noch <strong>im</strong>mer wird hier die nebenberufliche<br />
<strong>Land</strong>wirtschaft als Ausstiegsmodell<br />
aus <strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirtschaft aufgefasst.<br />
Somit kommt es <strong>im</strong>mer<br />
noch vor, dass nebenberuflichen<br />
<strong>Land</strong>wirten das Bauen<br />
<strong>im</strong> Außenbereich o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Flächenerwerb versagt wird.<br />
Auch bei <strong>der</strong> Vergabe von<br />
Pachtland <strong>der</strong> öffentlichen<br />
hand werden nebenberufliche<br />
<strong>Land</strong>wirte weiterhin benachteiligt.<br />
Da dies auch die Politik<br />
des Bauernverbandes ist,<br />
führte dazu, dass es den<br />
DBN als eigenständigen Berufsverband<br />
<strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirtschaft<br />
in Deutschland gibt.<br />
In diese Kerbe schlug auch <strong>der</strong> Vortrag<br />
des Vertreters des Bundes <strong>der</strong><br />
Milchviehhalter (BdM), Stefan Mann.<br />
Er stellte den BdM und seine Ziele<br />
vor. Dabei betone Mann, dass die<br />
Initiative zunächst innerhalb des Bauernverbandes<br />
entstanden sei. Mit zunehmendem<br />
Zuspruch <strong>der</strong> Milchviehalter<br />
verlor man aber Unterstützung<br />
<strong>der</strong> Führung des Bauernverbandes.<br />
Für Mann ein klares Zeichen, für wen<br />
sich <strong>der</strong> Bauernverband einsetzt –<br />
nicht für die landwirtschaftlichen Betriebe,<br />
son<strong>der</strong>n für die Ernährungs-<br />
Jens Reichardt (DBN) bei seinem Vortrag<br />
wirtschaft! Aus diesem Grund hat <strong>der</strong><br />
BdM eine eigene Verbandsstruktur<br />
außerhalb des Bauernverbandes aufgebaut.<br />
Dass dies ein richtiger Schritt<br />
war, das zeigt <strong>der</strong> seither <strong>im</strong>mer stärker<br />
werdende Zuspruch. Ziel des BdM<br />
ist es, einen Milchpreis von 0,40 € je<br />
Liter zu erreichen. Dies soll nach Vorstellung<br />
<strong>der</strong> Akteure des BdM durch<br />
eine Androhung, o<strong>der</strong> sogar einen<br />
befristeten Lieferstopp <strong>der</strong> Mitgliedsbetriebe<br />
erreicht werden. Dazu sollen<br />
mittels einer Verhandlungsvollmacht<br />
50% <strong>der</strong> Liefermengen an Milch über<br />
den BdM vertreten werden.<br />
Die Aktion des BdM stieß auf weitgehende<br />
Unterstützung. Es tut gut,<br />
wenn die Bäuerinnen und Bauern<br />
endlich aufwachen und sich nicht länger<br />
vom Bauernverband verschaukeln<br />
und verkaufen lassen.<br />
■
Seite 11 <strong>Unser</strong> <strong>Land</strong> - Infobrief Ausgabe Jan./Feb. ´07<br />
Die Schlepperversicherungen des DBN<br />
Hans-Jürgen Will<strong>im</strong> informiert als Vertragspartner des DBN in Versicherungsfragen<br />
Für die Mitglie<strong>der</strong> in den <strong>Land</strong>esund<br />
Fachverbänden des Deutschen<br />
<strong>Bundesverband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirte <strong>im</strong><br />
Nebenberuf e.V. (DBN) wurde mit<br />
<strong>der</strong> Singa AG ein Deckungskonzept<br />
für landwirtschaftliche Zugmaschinen<br />
erarbeitet. An dieser Stelle<br />
möchten wir Sie über unser Dienstleistungsangebot<br />
informieren.<br />
Wirtschaftlichkeit beginnt <strong>im</strong> Geldbeutel.<br />
Dabei kommt es vor allem darauf<br />
an, dass möglichst wenig Geld wie<strong>der</strong><br />
hinaus geht und mehr für den Betrieb<br />
und die Familie übrig bleibt. Daher<br />
bietet <strong>der</strong> DBN über seinen Kooperationspartner<br />
Hans-Jürgen Will<strong>im</strong> den<br />
Mitglie<strong>der</strong>n ein eigenes Deckungsund<br />
Prämienkonzept für Haftpflichtund<br />
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(Stand 08. 2006)<br />
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bis 12 kw 19,64 € 10,06 €<br />
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bis 26 kw 34,23 € 13,76 €<br />
bis 33 kw 43,74 € 19,72 €<br />
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Mittelpunkt unseres Services. ■<br />
Am 13. November hatten wir vom<br />
<strong>Land</strong>esverband NRW eine Informationsveranstaltung<br />
mit Dr. Peter Patziorek<br />
(Staatssekretär <strong>im</strong> Bundeslandwirtschaftsministerium)<br />
zum Thema<br />
„Erneuerbare Energien“. Dr. Patziorek<br />
erläuterte die energiepolitischen Ziele<br />
<strong>der</strong> Bundesregierung: für 2010 soll<br />
<strong>der</strong> Anteil erneuerbarer Energien für<br />
Strom bei mind. 12,5 % liegen, 2020<br />
bei mind. 20 %. Insgesamt, also incl.<br />
Treibstoff und Wärme will man 2020<br />
mind. 10 % aus erneuerbaren Energien<br />
erzeugen. Dr. Patziorek sprach<br />
sich dafür aus, dass bei Brennholz die<br />
Wertschöpfung in <strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirtschaft<br />
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<strong>Land</strong>esverband in NRW sprach mit Staatssekretär<br />
Dr. Peter Patziorek MdB sprach auf Infoveranstaltung über agrarpolitische Ziele<br />
verbleiben soll, so dass die <strong>Land</strong>wirte<br />
nicht nur Rohstofflieferant sind, son<strong>der</strong>n<br />
sich zusammenschließen, bzw.<br />
sich an nachgelagerten Betrieben<br />
beteiligen sollten.<br />
Ein weiterer Ansatzpunkt in <strong>der</strong> Forschung<br />
besteht aus Holz als Grundlage<br />
für Treibstoff.<br />
Auch Herrn Dr. Patziorek haben wir<br />
auf die Alterskassenpflicht für Ehepartner<br />
<strong>der</strong> NE-<strong>Land</strong>wirte hingewiesen,<br />
und ihn aufgefor<strong>der</strong>t, hier eine<br />
Än<strong>der</strong>ung herbeizuführen.<br />
Mittlerweile for<strong>der</strong>t auch <strong>der</strong> DBV die<br />
Befreiung <strong>der</strong> Ehepartner von <strong>der</strong> Alterskassenpflicht,<br />
„wenn <strong>der</strong> Wirtschaftswert<br />
des Unternehmens 20<br />
000 € nicht überschreitet und gleichzeitig<br />
<strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirt außerhalb <strong>der</strong><br />
<strong>Land</strong>- und Forstwirtschaft regelmäßig<br />
Erwerbs- und Erwerbsersatzeinkommen<br />
von mehr als 20 000 € jährlich<br />
erzielt.“ (<strong>Land</strong>wirtschaftliches Wochenblatt<br />
Westfalen-Lippe Nr.<br />
49/2006, S. 14) Hierbei ist allerdings<br />
zu fragen, warum die Grenzen von 20<br />
000 € eingezogen werden, und nicht<br />
eine generelle Befreiung gefor<strong>der</strong>t<br />
wird. In an<strong>der</strong>en Branchen gibt es<br />
auch keine Alterskassenpflicht für E-<br />
hepartner.<br />
■
<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundesverband</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirte <strong>im</strong><br />
Nebenberuf e.V. (DBN)<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Sanner Dorfstraße 27 39606 Sanne-Kerkuhn<br />
Telefon: (03 90 34) 9 43 45<br />
Fax: (01 80) 50 60 34 79 82 30<br />
E-Mail: DBN-mail@t-online.de / Internet: www.dbn-ev.de<br />
V.i.S.d.P.: Jens Reichardt (jrs)<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe: Hartmut Horn (hho), Gerhard<br />
Gompelmann (gom), Detlef Gürgen (deg), Albrecht Löblein (ale) ,<br />
Kurt Zilch (kuz), Jens Reichardt (jrs)<br />
<strong>Land</strong>es- und Fachverbände des DBN<br />
Bayern<br />
Sybille Steinbach (sys)<br />
93109 Wiesent<br />
Tel: (0 9 4 82) 36 60<br />
Brandenburg-Berlin<br />
Detlef Gürgen (deg)<br />
16515 Zehlendorf<br />
Tel: (03 30 53) 7 03 88<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Jörg Lübbecke (lüb)<br />
17098 Friedland<br />
Tel: (03 96 01) 2 13 16<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Wilhelm Birwe (wib)<br />
33428 Marienfeld<br />
Tel: (0 52 47) 85 61<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Jens Reichardt (jrs)<br />
39606 Sanne-Kerkuhn<br />
Tel: (03 90 34) 9 43 45<br />
Thüringen<br />
Rainer Menger (rme)<br />
99102 Rohda a. Haarberg<br />
Tel: (03 61) 4 21 25 04<br />
Schafhaltervgg. Rhön<br />
Helmut Kremer (hek)<br />
36100 Petersberg<br />
Tel: (06 61) 6 18 23<br />
Baden-Württemberg<br />
Albrecht Löblein (ale)<br />
97996 Nie<strong>der</strong>stetten<br />
Tel.: (0 79 32) 2 24<br />
Hessen<br />
Kurt Zilch (kuz)<br />
36179 Bebra-Breitenbach<br />
Tel: (0 66 22) 75 36<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen-Bremen<br />
Dr. Jürgen Meyer (jme)<br />
29439 Lüchow<br />
Tel: (0 58 41) 32 13<br />
Rheinland-Pfalz-Saar<br />
Gerhard Gompelmann (gom)<br />
54597 Euscheid<br />
Tel: (0 65 56) 9 30 60<br />
Sachsen<br />
Matthias Schreier (mas)<br />
08340 Waschleithe<br />
Tel: (0 37 74) 32 90 73<br />
Schleswig-Holstein<br />
Silke Dierk (sdi)<br />
25569 Bahrenfleth<br />
Tel: (0 48 24) 3 00 44 58<br />
Schafhvgg. Waldhessen<br />
Elmar Albrecht (ela)<br />
36179 Bebra<br />
Tel: (0 66 22) 71 89<br />
Mitgliedsantrag<br />
Verband <strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirte <strong>im</strong> Nebenberuf<br />
Der Verband ist Sprecher <strong>der</strong> großen Gruppe nebenberuflicher <strong>Land</strong>wirte in Deutschland. Der DBN<br />
vertritt seine Mitglie<strong>der</strong> und <strong>der</strong>en Interessen gegenüber Politik und Verwaltung und klärt die Öffentlichkeit<br />
über die Bedeutung nebenberuflicher <strong>Land</strong>wirtschaft als beson<strong>der</strong>e Arbeits- und Lebensform<br />
auf. Er wendet sich gegen die Schlechterbehandlung kleinstrukturierter landwirtschaftlicher Betriebe<br />
und spricht sich für ein familienbäuerliches Leitbild und eine sozial gerechtere und ökologisch orientierte<br />
Agrarpolitik aus.<br />
Hiermit beantrage ich die Mitgliedschaft <strong>im</strong> <strong>Land</strong>es-/Fachverband (VLN: Verband <strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirte <strong>im</strong><br />
Nebenberuf) □ VLN Baden-Württemberg / □ Bayerischer Bauern Bund / □ VLN Brandenburg-Berlin<br />
/ □ VLN Hessen / □ VLN Mecklenburg-Vorpommern / □ VLN Nordrhein-Westfalen / □ VLN Nie<strong>der</strong>sachsen-Bremen<br />
/ □ VLN Rheinland-Pfalz / □ VLN Sachsen / □ VLN Sachsen-Anhalt / □ VLN<br />
Thüringen / □ Schleswig-Holsteinischer Bauern Bund / □ Schafhaltervereinig. Rhön / □ Schafhaltervereinig.<br />
Waldhessen / □ Ziegenzuchtverband Werra-Fulda / □ Zukunftswerkstatt <strong>Land</strong>wirtschaft e.V.<br />
Name, Vorname:<br />
…………………………………………………………….………….<br />
PLZ Ort:<br />
………………………………………………………………<br />
Straße:<br />
Geb.-Dat.:<br />
Telefonnummer:<br />
…………..……………………….<br />
………………………………………………..<br />
…………………………………………………………...…………………………………..……………………<br />
Betriebsstruktur/Hauptberuf:<br />
………………………………………………………………………………………………..……………………<br />
Abbuchungsauftrag - Bitte buchen Sie den Beitrag von meinem Konto ab:<br />
Bank:<br />
BLZ:<br />
………………………………………………………<br />
Kontonummer:<br />
………………………………………………………………<br />
……………………………………...……………...…<br />
Unterschrift:<br />
…………………………………………..……………………<br />
Neue Internetplattform für Direktvermarkter<br />
Woltersdorf (geg). Mit Erzeuger-Direkt.de ist ein<br />
neuartiges Internetportal, auf dem Direktvermarkter<br />
von landwirtschaftlichen Produkten für<br />
Ihren Betrieb und ihre Produkte werben können,<br />
ins Netz gestellt worden. Kosten entstehen für<br />
den einfachen Eintrag nicht, indes können spezielle<br />
Werbeflächen auf Anfrage zu individuellen<br />
Konditionen angemietet werden.<br />
Private Verbraucher, aber auch Gastronomen und<br />
Großhändler haben die Möglichkeit <strong>im</strong> Rahmen<br />
einer Produktsuche bundesweit nach landwirtschaftlichen<br />
Produkten zu suchen. Hierbei kann<br />
differenziert nach Bundeslän<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> über eine<br />
integrierte Umkreissuche auch regional gesucht<br />
werden. Insbeson<strong>der</strong>e ist es möglich, gezielt nach<br />
Spezialitäten zu suchen, wie etwa<br />
„Büffelmozzarella“ o<strong>der</strong> „Ziegenkäse“. Der Suchradius<br />
lässt sich hierbei beliebig eingrenzen o<strong>der</strong><br />
erweitern. Mithin kann <strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirt seine Produkte<br />
bundesweit anbieten, zugleich aber auch vor Ort<br />
seinen Absatzmarkt erweitern.<br />
Initiator <strong>der</strong> Internetplattform:<br />
Gordon Eggers stellt seine Direktvermarkterinitiative<br />
vor<br />
Der Eintrag des Betriebes bei Erzeuger-Direkt ist<br />
einfach und kann selbst durchgeführt werden. Neben<br />
<strong>der</strong> notwendigen Eingabe <strong>der</strong> Betriebsdaten<br />
können beliebig viele Produkte erfasst werden.<br />
Hierbei empfiehlt es sich neben den Oberbegriffen,<br />
wie „Wurst“ o<strong>der</strong> „Gemüse“ auch alle Einzelprodukte<br />
wie „Mettwurst, Leberwurst etc.“ o<strong>der</strong> „Kartoffeln,<br />
Rotkohl etc.“ zu erfassen. Biologisch erzeugte Produkte<br />
können zusätzlich etwa durch Begriffe wie<br />
„Biorindfleisch“ o<strong>der</strong> „Biogemüse“ gekennzeichnet<br />
werden. Dadurch soll gewährleistet werden, dass<br />
<strong>der</strong> Betrieb schneller gefunden wird.<br />
Das Programm von Erzeuger-Direkt ist so ausgerichtet,<br />
dass Konsumenten ohne Umwege direkt auf<br />
die Webseite des landwirtschaftlichen Betriebes<br />
zugreifen können, was die Kontaktanbahnung zum<br />
Erzeuger wesentlich verkürzt.<br />
Neben <strong>der</strong> reinen Produktwerbung bietet Erzeuger-<br />
Direkt erhebliche Potentiale zur Schaffung o<strong>der</strong><br />
Erweiterung von Erzeugergemeinschaften. Auf regionaler<br />
Ebene können sich Betriebe zusammenschließen<br />
und ihre Produkte gemeinsam vermarkten.<br />
Neben einer Erhöhung <strong>der</strong> Marktmacht durch<br />
einen gemeinsamen Verkauf von Produkten kann<br />
auch eine komfortable Sort<strong>im</strong>entserweiterung herbeigeführt<br />
werden. Betreiber von Hofläden etwa<br />
können nach Belieben Ihr Produktsort<strong>im</strong>ent durch<br />
regionale Lieferanten erweitern o<strong>der</strong> bequem online<br />
Preisvergleiche durchführen.<br />
Die Datenqualität hat bei Erzeuger-Direkt eine große<br />
Bedeutung. Deshalb wird je<strong>der</strong> Eintrag eines<br />
Betriebes vor <strong>der</strong> Freischaltung geprüft. Auch werden<br />
die Daten regelmäßig aktualisiert. ■