KALENDER 2012 - Studentenwerk Berlin
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KULTUR-TIPPS<br />
PAUKEN UND PIRATEN<br />
Auch wenn die Handlung nicht unbedingt Oscar-verdächtig ist, allein<br />
die pompöse Ausstattung und die unglaubliche Landschaft sprechen für<br />
den Film „Fluch der Karibik“. Natürlich schmelzen Menschen zweierlei<br />
sexueller Ausrichtung beim Anblick Johnny Depps dahin. Doch noch<br />
eine Kleinigkeit macht den Film zu einem Meisterwerk des Genres Piratenmärchen:<br />
die Filmmusik von Klaus Badelt, die viel zu schade ist, für<br />
schnöde Dolby-Sourround-Boxen. Das erkannten jetzt auch die Musiker<br />
des Filmorchesters Babelsberg. Gemeinsam vertonen sie den Streifen<br />
als Livebegleitung. Stummfilm mit Orchesterbegleitung sozusagen. Der<br />
Veranstalter nennt das schlicht Fluch der Karibik – Disney live in Concert.<br />
Wobei garantiert weder Micky noch Kermit auftauchen werden, versprochen.<br />
In den Genuss des besonderen Soundtracks kommt man am 13.11.<br />
um 19 Uhr im Tempodrom. Die Kartenpreise beginnen bei 37 Euro.<br />
Tempodrom, Möckernstraße 10, 10963 <strong>Berlin</strong><br />
www.fluch-der-karibik-live.de<br />
Non Theatrical © Disney<br />
Foto: Walt Disney Studios Motion Pictures<br />
unvermeidlichen Captain‘s Dinner gefunden haben, hatte<br />
Christoph Maria Herbst bereits nach einer Folge genug vom<br />
Silver-Ager-Ausflug in die Südsee. Dafür nahm sich der Comedian<br />
und Stromberg-Darsteller Zeit, ein bissiges Buch über seine<br />
Dreherfahrungen an Bord zu veröffentlichen. Bezeichnender Titel:<br />
Ein Traum von einem Schiff. Die Erstauflage war so bitterböse,<br />
dass dem Verlag eine Unterlassungserklärung ins Haus flatterte<br />
und weitere Auflagen nunmehr nur mit geschwärzten<br />
Stellen ausgeliefert werden dürfen. Man darf also gespannt<br />
sein, welche Teile seines Werks Herbst auf seiner Lesereise<br />
zum Besten geben wird. Wir freuen uns auf einen illustren<br />
Abend am 15.11. ab 19:30 Uhr in Huxley‘s Neuer Welt. Billetts<br />
sind ab 36 Euro erhältlich.<br />
Huxley‘s Neue Welt, Hasenheide 108, 10967 <strong>Berlin</strong><br />
www.christophmaria-herbst.de<br />
SOUL AUS<br />
SCHÖNEBERG<br />
Foto[M]: joydenalane.com<br />
CHARMANTER CHAOT<br />
Den Mut, der Marketingmaschine zu entgehen und ihr eigenes Ding zu<br />
machen, haben nicht viele Musiker. Der Hamburger Niels Frevert zählt zu<br />
den angenehmen Ausnahmen. Als Singer-Songwriter beschäftigt er sich<br />
mit der Melancholie des Alltags. Er prägt dabei einen Stil, der sich schwer<br />
mit Schlagwörtern beschreiben lässt. Ruhig mit Einflüssen aus Jazz, Bossa<br />
nova und Gitarrenpop gelingt es dem 43-Jährigen, sein Publikum innerhalb<br />
weniger Songs atmosphärisch in Beschlag zu nehmen. Freverts‘<br />
musikalische Qualität wurde 2009 zu Recht mit dem Deutschen Musikautorenpreis<br />
in der Kategorie „Komposition Independent“ gewürdigt.<br />
Auch wenn das aktuelle Album „Du kannst mich an der Ecke rauslassen“<br />
bereits seit 2008 am Markt ist, lohnt sich ein Konzertbesuch gerade im<br />
schmuddeligen Winter. Nils Frevert gastiert am 09.12. ab 20 Uhr im Lido.<br />
Der Mann an der Abendkasse möchte rund 25 Euro Eintritt sehen.<br />
Lido, Cuvry Str. 7, 10997 <strong>Berlin</strong><br />
www.nielsfrevert.net<br />
Foto [M]: www.facebook.com/nielsfrevert<br />
GLÜCK UND<br />
GLAUBE<br />
Wir befinden uns im Jahr 2030. Die arabische Revolution hat die Welt<br />
verändert. Sowohl in Israel als auch bei den Palästinensern stellen<br />
streng religiöse Menschen die Gesellschaft vor neue Herausforderungen.<br />
In dieser nicht unbrisanten Gemengelage suchen eine jüdische<br />
Frau, eine ehemaliger Christ, ein inzwischen ungläubiger Moslem und<br />
eine radikale Atheistin nach ihrem persönlichen Glück. Das Theaterstück<br />
„The Day before the last Day“ von Yael Ronens stellt die Fragen<br />
nach persönlichem Glauben, Toleranz und dem Recht auf individuelles<br />
Glück vor dem Hintergrund einer sich rasant ändernden Welt. Denn<br />
auch in Europa verändert die Demographie die Gesellschaft der Zukunft<br />
nachhaltig... Zu sehen ist das Stück u. a. am 29.11. um 21 Uhr an der<br />
Schaubühne. Tickets sind ab 7 Euro zu haben.<br />
Schaubühne, Lehniner Platz / Kurfürstendamm 153, 10709 <strong>Berlin</strong><br />
www.schaubuehne.de<br />
[Dirk M. Oberländer]<br />
Foto: Heiko Schäfer<br />
SCHRECKLICHE SCHIFFFAHRT<br />
Was haben Harald Schmidt, Inka Bause und Christoph Maria Herbst gemeinsam?<br />
Sie alle haben schon beim Traumschiff mitgemacht. Während<br />
die ersten beiden offensichtlich Gefallen am Seniorendampfer und dem<br />
Foto:Ergun<br />
Manchmal beginnen musikalische Karrieren dank der Verkettung seltsamster<br />
Zustände. Joy Denalane ließ sich im zarten Alter von 19 Jahren<br />
von ihrem Ex-Freund überreden, an einem Musikcasting teilzunehmen.<br />
Der Lohn für den Mut: Die kurzzeitige Zugehörigkeit zu den Bands „Culture<br />
Roots“ und „Family Affair“ sowie ein Plattenvertrag. Trotzdem wollte<br />
der Durchbruch nicht recht gelingen. Zufälligerweise hielten zum gleichen<br />
Zeitpunkt „Freundeskreis“ Ausschau nach einer Sängerin für den<br />
Liebessong „Mit dir“. Joy sang vor, bekam den Job und tourte fortan mit<br />
Max Herre & Co. über die Bühnen und Festivalgrounds. Erfolg der fruchtbaren<br />
Kombination: Beide Musiker wurden ein Paar und „Mit dir“ der<br />
Sommerhit des Jahres. Musikalisch emanzipierte sich Joy inzwischen von<br />
Freundeskreis und ist seither auch als Solokünstlerin äußerst erfolgreich.<br />
Zwischenzeitlich wurde es etwas stiller um die quirlige Schönebergerin.<br />
Kein Wunder, schließlich entstand nebenbei zweimal Nachwuchs. Das<br />
vierte Soloalbum mit dem Titel „Maureen“, dem zweiten Vornamen von<br />
Joy, verspricht hochkarätige Tracks zwischen Soul, Hip-Hop und Pop. Auch<br />
Max Herre ist als Gast wieder mit von der Partie. Wer die stimmgewaltige<br />
Souldiva live erleben will, sollte sich den Gig am 06.11. um 20 Uhr im<br />
Postbahnhof nicht entgehen lassen. Tickets kosten rund 35 Euro.<br />
Postbahnhof am Ostbahnhof, Straße der Pariser Kommune 8, 10432 <strong>Berlin</strong><br />
www.joydenalane.com<br />
Illustration: Ulrich Scheel<br />
22 Kultur-Tipps