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Perspektive Wiedereinstieg - Beruf & Familie gGmbH

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was sie geschafft hat. Alleinerziehend mit einer Forscher-Karriere. Ich hab auch gesehen, dass sie<br />

in ihrem Job sehr aufgeht. Aber ich hab eben gesehen, dass sie für uns zu wenig Energie übrig<br />

hatte.“ (F18: 37)<br />

Vorgaben durch den Arbeitsmarkt<br />

Eine schwierige regionale Arbeitsmarktlage macht teilweise das Pendeln in Nachbarregionen<br />

mit einem besseren Arbeitsmarkt erforderlich. Der höhere Zeitaufwand, der durch zusätzliche<br />

Pendelzeiten entsteht, steht ebenfalls einer Vollzeitbeschäftigung entgegen.<br />

Schließlich ist zu berücksichtigen, dass vor allem in kleineren Betrieben und in der Dienstleistungsbranche<br />

(insbesondere im Einzelhandel und in der Gastronomie) Minijobs besonders<br />

häufig zu finden sind (Hohendanner/Stegmaier 2012). 2010 waren in Deutschland 80 Prozent<br />

aller geringfügig Beschäftigten weiblich (Böckler Impuls 2012: 4f.).<br />

Höhere Arbeitszeit lohnt sich finanziell nicht<br />

Bei Überlegungen zum <strong>Wiedereinstieg</strong> und zur Arbeitszeit werden in den Interviews immer<br />

auch finanzielle Aspekte thematisiert. So muss sich der Sprung von geringfügiger Beschäftigung<br />

auf eine Teilzeitstelle oder eine Erhöhung der Arbeitszeit bei Teilzeit finanziell lohnen –<br />

besonders dann, wenn die Kosten für Kinderbetreuung gegengerechnet werden:<br />

„Wenn ich jetzt arbeiten gehe, würde ich genauso viel verdienen wie mich die Kinderbetreuung<br />

eigentlich kostet. Da bleibt unterm Strich auch nix mehr übrig. Und da ist schon immer die<br />

große Frage, warum macht man das?“ (F01:168)<br />

„Wenn ich dann für […] zwei Kinder eine Betreuung zahlen muss, wie ein Hort oder eben ein<br />

Ganztagskindergarten, das rentiert sich einfach nicht. […] Da verdiene ich vielleicht 600 und zahl<br />

500 für die Kinderbetreuung. Und habe sie fremd betreut. Also das braucht’s dann auch nicht.“<br />

(F02:19)<br />

Eine Ausweitung der Stundenzahl bei Teilzeit ist schließlich oft aufgrund des Ehegattensplittings<br />

unattraktiv. Die Steuerklasse V, der die meisten Interviewten angehören, ist ohnehin<br />

nicht motivierend für einen <strong>Wiedereinstieg</strong>:<br />

„Nach so langer Zeit halt mal wieder Gehalt zu kriegen. Man kriegt zwar die Tränen in die<br />

Augen, wenn man dann sieht, was abgezogen wird, bei Lohnsteuerklasse V.“ (F6: 162)

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