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Perspektive Wiedereinstieg - Beruf & Familie gGmbH

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Während der langen Erwerbsunterbrechung ist das berufliche Selbstbewusstsein oft gesunken<br />

und muss in der Arbeit mit den Modellträgern erst wieder aufgebaut werden. Intensive Beratungsgespräche<br />

und der Austausch mit anderen Müttern stärken bei den Teilnehmerinnen das<br />

Selbstbewusstsein und schaffen Mut, sich auf adäquate Stellen zu bewerben.<br />

Nicht immer entlastet der Partner von <strong>Familie</strong>naufgaben. Haushaltsnahe Dienstleistungen als<br />

weitere Entlastungsmöglichkeit führen in Deutschland ein Schattendasein. Üben die Frauen<br />

Pflege aus, so ist Erwerbsarbeit noch etwas schwerer zu realisieren als bei Kindererziehung.<br />

Dies liegt unter anderem an den besonderen zeitlichen Restriktionen und der höheren psychischen<br />

und physischen Belastung.<br />

Die Hälfte der 30 persönlich Befragten war zum Zeitpunkt der Interviews noch nicht wieder<br />

erwerbstätig. Gründe sind etwa Qualifizierungen, die noch absolviert werden, oder Erkrankungen,<br />

aber auch, dass sich manche Frauen während der Teilnahme am Modellprogramm<br />

bewusst gegen den baldigen <strong>Wiedereinstieg</strong> und für die (ausschließliche) <strong>Familie</strong>narbeit entscheiden.<br />

Die Frauen, die zum Zeitpunkt des Interviews bereits wieder erwerbstätig sind, äußern sich<br />

recht positiv über den gelungenen <strong>Wiedereinstieg</strong>: Die konkrete Tätigkeit macht Freude, bietet<br />

selbst verdientes Geld und stärkt vor allem das Selbstvertrauen. Probleme der Vereinbarkeit<br />

von <strong>Familie</strong> und <strong>Beruf</strong> treten nur begrenzt auf, was auch damit zusammenhängt, dass die<br />

Kinder bereits älter sind, und die Frauen sich Stellen gesucht haben, die von den Arbeitszeiten<br />

her mit <strong>Familie</strong>naufgaben gut vereinbar sind. So war beim qualitativen Sample Nachbetreuung<br />

durch die Träger nur begrenzt nötig. Vollzeitferne Arbeitszeiten werden teils nur als Einstieg<br />

und Übergang gesehen, mittelfristig wünschen sich einige Interviewpartnerinnen eine<br />

Erhöhung der Arbeitszeit. Manche Interviewte möchten aber auch mittelfristig nur geringfügig<br />

oder in Teilzeit erwerbstätig sein, etwa weil die <strong>Familie</strong> für sie oberste Priorität hat oder<br />

weil sie in ihrer fortgeschrittenen Lebensphase Zeit für Ehrenämter oder für sich beanspruchen<br />

und ein Leben in Vielfalt schätzen. Um zeitreduziert erwerbstätig sein zu können, nehmen<br />

manche Frauen auch Stellen an, für die sie formal überqualifiziert sind. Aber auch dies<br />

sehen etliche Interviewpartnerinnen als Einstieg ins Erwerbsleben und verknüpfen damit die<br />

Hoffnung, später auf eine ausbildungsadäquate Stelle wechseln zu können.

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