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Perspektive Wiedereinstieg - Beruf & Familie gGmbH

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Vielfältiges Leben und Zeit für sich<br />

Sind Frauen finanziell über den Partner abgesichert, sind sie zum Teil auch perspektivisch mit<br />

einem Minijob oder einer Teilzeitstelle zufrieden. Denn zeitreduzierte Erwerbsarbeit ermöglicht<br />

ihnen ein vielfältiges Leben mit <strong>Familie</strong>, Freunden, Ehrenamt, Sport und Hobbies:<br />

„Nachdem ich ja immer noch meine Eltern hab, meine Kinder hab, ehrenamtliche Sachen auch<br />

noch hab, möchte ich nicht mehr als 20 Stunden.“ (F25:89)<br />

„Ich mach noch so nebenbei noch ganz viele andere Sachen. Ich bin noch im Ehrenamt tätig.<br />

In zwei verschiedenen, als Vorsitzende. Und dann geh ich immer mit den Kindern nachmittags<br />

auf den Spielplatz. Und natürlich kauf ich ein. Und ich koch dann auch. Und ich mach dann die<br />

Wäsche und so was. Ich wüsste gar nicht, wann ich das machen sollte, ehrlich gesagt.“ (F21: 81)<br />

Zudem ist es Befragten wichtig, dass auch bei einer Erwerbstätigkeit noch Zeit für sich selbst<br />

bleibt:<br />

Interviewerin: „Achtzehn Stunden arbeiten Sie?“<br />

Befragte: „Ja. Aber das ist dann das Maximum mit dem Ganzen hier außen rum. Weil sonst hab<br />

ich jetzt für mich dann überhaupt keine Zeit mehr. Also das ist ja auch schön, wenn man mal einen<br />

Vormittag oder so für sich hat. Das ist eigentlich auch ganz angenehm.“ (F02: 88-89)<br />

Hohe Belastung bei Vollzeit vor der Erwerbsunterbrechung<br />

Einige Befragte erzählen, dass sie vor der Erwerbsunterbrechung stark ins <strong>Beruf</strong>sleben eingebunden<br />

waren und mehr als 40 Stunden pro Woche arbeiteten. Die Erinnerungen an diese Zeit<br />

sind größtenteils negativ und stärken den Wunsch, im fortgeschrittenen Lebensalter mehr<br />

Freiraum zu haben.<br />

„Ich hab ja schon die Erfahrung gehabt, wie das ist mit zwei Kindern zu arbeiten. Und ich weiß<br />

noch ganz gut, wie das damals war. Nämlich dass ich also ganz oft wie zerrissen war, ja? Also<br />

in der Firma haste ständig im Hinterkopf gehabt, geht da alles gut? So rein organisatorisch, ja?<br />

Und was muss noch alles gemacht werden zu Hause. Ich war ja auch alleinerziehend. Also<br />

musste ich alles alleine machen. Und dann dieses pünktlich auch wegkommen aus der Firma,<br />

wo ich einen Job hatte. Wenn´s gefordert war, musste ich länger da bleiben. Also es war Stress.<br />

Ich konnte mich in der Firma nicht voll auf die Firma konzentrieren und zu Hause hatte ich<br />

dann das im Kopf, was ich dann schnell am nächsten Morgen dann gleich machen muss.“<br />

(F27:134)<br />

Ferner können negative Erfahrungen aus der Kindheit zur Skepsis gegenüber Vollzeit beitragen.<br />

So lehnt eine Frau mit Hochschulabschluss eine Vollzeitbeschäftigung ab, weil sie gerne<br />

mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen möchte als ihre eigene Mutter. Diese war alleinerziehend<br />

und hatte wegen einer wissenschaftlichen Karriere nur wenig Zeit für die Kinder:<br />

„Meine Mutter war extrem doppelt belastet. Wir haben das sehr zu spüren gekriegt als Kinder.<br />

Für mich bewusst war nur, dass ich diesen Stress nicht wiederholen wollte. Wenn ich Kinder in<br />

die Welt setze. Also dieses Karriere und Kinder unter einen Hut zu bringen wurde mir aus Kinderperspektive<br />

gesehen sehr negativ vorgeführt. Meine Mutter wurde sehr bewundert für das,

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