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Perspektive Wiedereinstieg - Beruf & Familie gGmbH

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Im Folgenden werden auf Basis des qualitativen Interviewmaterials Gründe für die häufige<br />

Teilzeit und Geringfügigkeit skizziert.<br />

Teilzeit oder Minijob als Einstieg und Übergang<br />

Ähnlich wie bei der Ausbildungsadäquanz sehen Befragte eine Teilzeit­ oder geringfügige<br />

Beschäftigung als ersten Schritt im <strong>Wiedereinstieg</strong>sprozess an, um überhaupt wieder am<br />

Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. So werden Minijobs teils als Vorstufe zu einer Teilzeitstelle<br />

gewählt. Daneben wird eine Beschäftigung mit geringer Stundenzahl auch dazu genutzt,<br />

sich selbst und die <strong>Familie</strong> allmählich wieder an eine Erwerbstätigkeit zu gewöhnen.<br />

„Wenigstens erst mal für 20 Stunden. Vollzeit, glaub ich nicht, dass ich es packe. […] Weil man<br />

macht halt jetzt doch einen auf ruhig. Zu Hause. […] Dann wär es eigentlich günstiger, erst mal<br />

so langsam rein.“ (F06: 89)<br />

Auch die <strong>Familie</strong> kann sich so langsam darauf einstellen, dass eine ständige Verfügbarkeit der<br />

Mutter und Partnerin nicht mehr gegeben ist.<br />

Umbrüche in der <strong>Familie</strong> können mit ein Grund für vollzeitferne Erwerbsarbeit sein. Eine<br />

Teilnehmerin in Trennung begründet ihre geringfügige Beschäftigung mit den Umständen,<br />

die mit der Trennung einhergehen:<br />

„Ich möcht jetzt momentan keine Festanstellung, weil ich noch einen Umzug zu managen hab.<br />

Ich weiß ganz genau, wenn ich jetzt einen festen Halbtagsjob annehme, will ich auch voll da sein<br />

und mich da einbringen. Wenn ich dann in meiner neuen Wohnung sitze, fang ich an, mich auf<br />

einen festen Job zu konzentrieren. Langfristig brauch ich einen Job, mit einer Sozialversicherung.<br />

So ist meine Planung.“ (F27: 156-158)<br />

Die Befragten sind sich der Bedeutung einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung<br />

für die eigene (Alters­) Sicherung bewusst. Zum Teil würden die Frauen mit Minijob gerne in<br />

Teilzeit arbeiten, entsprechende Stellen würden aber kaum angeboten. Manche Interviewte<br />

stellen zumindest Überlegungen an, ob und inwieweit eine Vollzeittätigkeit in der Zukunft<br />

hypothetisch möglich wäre:<br />

„Mein Ziel wäre schon, das auch wieder aufzustocken. Natürlich. Ja. Also gerne wieder eine<br />

Vollzeitstelle in ein paar Jahren.“ (F14: 257)<br />

„Ich krieg jetzt von einer Freundin mit, da ziehen die Kinder gerade aus. Die sind jetzt 18. Jetzt<br />

hab ich mir berechnet, das wäre so in zehn Jahren ungefähr. Und dann kann ich ja mit 50, bin ich<br />

dann, in zehn Jahren, da kann ich dann 40 Stunden arbeiten.“ (F01:144)<br />

<strong>Familie</strong> hat höchste Priorität<br />

Der Hauptgrund für eine Erwerbstätigkeit in Teilzeit oder Minijob ist der Wunsch, weiterhin<br />

für die <strong>Familie</strong> und die Kinder da zu sein. Das Argument „Kinder“ wird aber auch von Frauen<br />

genannt, deren Kinder bereits älter und selbstständiger sind. Träger stoßen hier Denkprozesse<br />

an:

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