Perspektive Wiedereinstieg - Beruf & Familie gGmbH
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RundumdieUhr Betreuung eines dementen Angehörigen, von Alltagsbegleitung und leichteren<br />
Unterstützungsarbeiten wie Einkaufen, Übernahme von Behördengängen oder Fahrdiensten<br />
bis hin zur auch körperlich schweren Pflegearbeit bei der täglichen Hygiene und eine fast alle<br />
Lebensbereiche umfassende Verantwortung für einen Schwerstpflegebedürftigen. Zwischen der<br />
Pflegeperson und der pflegebedürftigen Person muss nicht zwingend eine verwandtschaftliche<br />
Beziehung bestehen. Auch wird Pflege oft in Zusammenhang mit älteren Angehörigen gedacht,<br />
von den Trägern beratend begleitet wurde aber auch die Pflege behinderter Kinder. Weitere im<br />
empirischen Material aufscheinende Differenzierungen – den Ort sowie die Platzierung der<br />
Pflegearbeit im Lebensverlauf betreffend – sind dem folgenden Schaubild zu entnehmen.<br />
Abbildung 2:<br />
Pflege<br />
behinderte Kinder<br />
ältere Personen<br />
im eigenen<br />
Haushalt<br />
im Haushalt des<br />
zu Pflegenden<br />
im Pflegeheim<br />
„nur“ Pflege<br />
Pflege parallel<br />
zur Kindererziehung<br />
Pflege nach<br />
Kindererziehung<br />
Diese Differenziertheit von Pflege hat unterschiedliche Auswirkungen auf den Prozess des<br />
<strong>Wiedereinstieg</strong>s. Bei einer IntensivPflege von dementen Personen beispielsweise ist Erwerbstätigkeit<br />
kaum möglich, bei begrenzter Pflege eines leicht Körperbehinderten dagegen schon.<br />
Trotz dieser Differenziertheit: Generell scheint Pflege noch schwieriger mit Erwerbsarbeit<br />
vereinbar zu sein als Kindererziehung. Dies liegt an der höheren Belastung und den besonderen<br />
zeitlichen Restriktionen. Pflegende Frauen suchen oft bewusst nur eine geringfügige oder<br />
Teilzeitstelle, um weiterhin pflegen und zeitliche Flexibilität wahren zu können.<br />
„Dass ich noch ein bisschen Zeit für mich habe und für meinen Vater. Ich möcht einfach für ihn<br />
da sein, so lange er noch lebt.“ (F24:145)<br />
Wird eine <strong>Familie</strong> mit der Pflegebedürftigkeit eines älteren Angehörigen konfrontiert, sind es<br />
meist die (jüngsten) Töchter, welche diese Tätigkeit übernehmen (müssen) bzw. diejenigen,<br />
welche in der Nähe des Angehörigen wohnen. Einen über geringfügige Beschäftigung hinausgehenden<br />
<strong>Wiedereinstieg</strong> wagen diese Frauen erst, wenn das Thema allumfassend abgeklärt<br />
bzw. abgeschlossen ist, etwa durch die Übergabe der kompletten Pflege an spezielle Einrichtungen<br />
oder das Versterben der zu pflegenden Person. Allen Expertinnen zufolge falle auf, dass<br />
privat pflegende Frauen eine evtl. berufliche Neuorientierung im Zuge des <strong>Wiedereinstieg</strong>s<br />
niemals auf Pflegeberufe ausrichten, unter anderem wegen der körperlichen Belastung und<br />
der geringen Entlohnung: