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Perspektive Wiedereinstieg - Beruf & Familie gGmbH

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4) Der Partner gewährt Hilfe als Ausnahme.<br />

In diesem Paarmodell halten Frauen ihrem Partner in hohem Maße den Rücken frei. Konkrete<br />

Hilfe und Unterstützung gibt es nur im Ausnahmefall, beispielsweise wenn die Frau wegen<br />

einer Umschulung zeitlich gebunden ist oder das kranke Kind von der Schule abgeholt werden<br />

muss:<br />

„Wenn irgendwie was ist, dann nimmt er auch sich ein halben Tag frei oder kommt eher. Also so<br />

ganz extreme Fälle.“ (F08:210)<br />

5) Der Partner muss trotz <strong>Wiedereinstieg</strong> nichts ändern<br />

Die Frauen versuchen in diesem Modell, den Partner möglichst nicht mit ihrem <strong>Wiedereinstieg</strong><br />

zu belasten. Gewissermaßen soll er von der Erwerbstätigkeit seiner Frau nichts merken.<br />

Auch aus diesem Grund halten die Frauen ihre Arbeitszeit gering.<br />

Zum Thema <strong>Wiedereinstieg</strong> und Partner wurde ergänzend zu den Interviews eine Dokumentenanalyse<br />

durchgeführt: Die Analyse der Internetauftritte zu einem bestimmten Stichdatum (vgl.<br />

Kap. 3.1.4) zeigt, dass nur jeder zweite Projektträger das Thema Partner dort zumindest kurz<br />

ansprach (Beispiel: „Ihre <strong>Familie</strong> und Ihr Partner haben die Chance, Ihren <strong>Wiedereinstieg</strong> zu<br />

unterstützen. Dazu bieten wir Partner­ und <strong>Familie</strong>nworkshops an.“). Bei den dem IAB vorliegenden<br />

Flyern etc. wurden Partner von sechs Trägern explizit als Zielgruppe sprachlich und/oder<br />

bildlich angesprochen (Beispiel: „Für Ehemänner, Lebenspartner und Kinder ändert sich einiges,<br />

wenn die Frau wieder arbeiten geht. Sie ziehen am besten mit, wenn sie eingebunden werden. Sie<br />

verkraften die „Umbruchphase für die ganze <strong>Familie</strong>“ besser, wenn alle darauf vorbereitet sind.“).<br />

3.3.5 Haushaltsnahe Dienstleistungen<br />

Haushaltsbezogene Dienstleistungen umfassen „hauswirtschaftliche Arbeiten wie Wohnungsreinigung,<br />

Wäschepflege und Gartenarbeiten, aber auch kleinere Instandhaltungs­ und Reparaturtätigkeiten<br />

sowie personenbezogene Tätigkeiten wie die Betreuung, Pflege und Versorgung<br />

von Kindern oder die alltägliche Unterstützung von Pflegebedürftigen“ (Reinecke et al.<br />

2011: 3). Sie können so <strong>Familie</strong>n bei Alltags­ und Betreuungsaufgaben entlasten (Weinkopf/<br />

Hieming 2007: 3). Erbracht werden sie gegen Entgelt von Außenstehenden, z. B. von Haushaltshilfen<br />

oder Hausmeisterhilfen, für und in einem Privathaushalt. Pädagogische und medizinische<br />

Leistungen sowie spezialisierte Handwerkerleistungen zählen nach Reinecke et al. (2011: 3)<br />

nicht zu haushaltsnahen Dienstleistungen, wobei die Grenzziehung in der Praxis unscharf sein<br />

wird.<br />

Haushaltsnahe Dienstleistungen werden aber bislang in Deutschland beim <strong>Wiedereinstieg</strong><br />

kaum in Anspruch genommen und selten als Entlastungsmöglichkeit gesehen, was vorwiegend<br />

an finanziellen Hürden und soziokulturellen Vorbehalten liegen dürfte (Wippermann<br />

2011: 34f.).<br />

Ähnliches zeichnet sich auch in der Implementationsstudie zum Modellprogramm PWE ab.<br />

Der Leitfaden für die biografisch­narrativen Interviews mit Teilnehmerinnen enthält externe<br />

Nachfragen (Kapitel 3.1.1) wie etwa „Wie haben Sie die Kinderbetreuung organisiert?“, „Wie<br />

haben Sie die Pflege Ihres Angehörigen organisiert?“ oder „Hat sich für Sie und Ihre <strong>Familie</strong><br />

etwas verändert, seit Sie wieder berufstätig sind? Gibt es Unterstützung im Haushalt?“.

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