Perspektive Wiedereinstieg - Beruf & Familie gGmbH
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Dies können sich finanziell nur wenige <strong>Familie</strong>n leisten. Interviewte überlegen, ob sich ein<br />
<strong>Wiedereinstieg</strong> überhaupt lohnt, wenn die Kosten für haushaltsnahe Dienstleistungen getragen<br />
werden müssen. Gerade wenn ein <strong>Wiedereinstieg</strong> nur in Teilzeit erfolgt, ist diese Strategie<br />
selten zu beobachten.<br />
Auf die Nachfrage, wie der Partner beim geglückten <strong>Wiedereinstieg</strong> konkret unterstützen<br />
würde, antwortet eine Befragte:<br />
„Dass er halt sagen würde, er gibt mir Geld für eine Putzfrau und wir bezahlen miteinander halt<br />
hier jemanden, der kocht. […] Dass er weniger arbeitet, das geht nicht.“ (F01:134)<br />
Dieses Interviewzitat enthält zugleich die Information, dass der Partner nicht über eine Reduzierung<br />
der Arbeitszeit unterstützt. Das wäre nahezu bei allen Befragten undenkbar bzw. steht<br />
nicht zur Diskussion. Zum Teil wird eine Reduzierung der Arbeitszeit des Partners auch an<br />
unerreichbare Bedingungen geknüpft:<br />
„Er hat immer gesagt, wenn ich ein‘ ganz tollen Job kriege, wo ich viel verdiene, dann würde er<br />
zu Hause (lachend) bleiben.“ (F21:247)<br />
2) Das Paar teilt sich <strong>Familie</strong>narbeit.<br />
Wenn sich die Partner die <strong>Familie</strong>narbeit beim <strong>Wiedereinstieg</strong> teilen, ist das meist Ergebnis<br />
einer bereits seit längerem relativ gleichberechtigten Partnerschaft. Das heißt, der Partner hat<br />
schon während der Erwerbsunterbrechung <strong>Familie</strong>narbeit geleistet und fühlt sich gleichermaßen<br />
zuständig für Kinder, Haushalt und die Pflege von Angehörigen:<br />
„Dann hat sich mein Mann meistens um das Kind gekümmert. Ich hab mich dann um die Großmutter<br />
gekümmert.“ (F03:125)<br />
Konflikte über eine Neuorganisation der <strong>Familie</strong>narbeit sind hier eher selten, da der Partner<br />
bereits daran beteiligt ist und versucht, seine Partnerin bei einem <strong>Wiedereinstieg</strong> zu entlasten,<br />
indem er mehr <strong>Familie</strong>narbeit übernimmt.<br />
3) Die Frau fordert <strong>Familie</strong>narbeit vom Partner ein.<br />
Anders sieht das bei Paaren aus, wenn die Unterstützung des Partners erst eingefordert werden<br />
muss. Dies kann zu erheblichen Konflikten in der Partnerschaft führen. Manche Partner<br />
befürworten zwar den <strong>Wiedereinstieg</strong> prinzipiell, konkrete Mitarbeit in Haushalt und <strong>Familie</strong><br />
scheint letztendlich aber auszubleiben:<br />
„Wenn mein Mann sagt: ’ich gehe bis sechs arbeiten, und ich verdien das meiste Geld, da sehe<br />
ich nicht ein, dass ich das machen soll. Sondern du.‘ Wohnt der genauso da. Und dann muss er<br />
das auch machen. […] Im Moment läuft das schwierig. […] Er weigert sich.“ (F22:112-116)<br />
Einige Paare scheinen die Änderungen, die mit einem beruflichem <strong>Wiedereinstieg</strong> in der<br />
<strong>Familie</strong> einhergehen, zu unterschätzen. Nach langjähriger Routine fällt es den Partnern<br />
schwer, diese aufzubrechen.