Perspektive Wiedereinstieg - Beruf & Familie gGmbH
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„Wenn man gefragt wird: Was machst du? Und dann sagt man halt, was man so macht. Sei es<br />
<strong>Familie</strong>, Haushalt, Eltern, Kinder, vielleicht die ehrenamtlichen Sachen auch noch, aber es hat<br />
immer so diesen Beigeschmack, ja, was? Du arbeitest nicht? Was mir innerlich schon zu schaffen<br />
macht. Das Ansehen einer Hausfrau und Mutter ist nicht sehr groß in unserer Gesellschaft.“<br />
(F25: 105)<br />
3.3 Der <strong>Wiedereinstieg</strong>sprozess<br />
3.3.1 Bewertung der Betreuung durch Träger<br />
Auch in den persönlichen Interviews zeigt sich eine sehr hohe Zufriedenheit der Frauen mit<br />
der Arbeit der Träger. Deutlich wird dies bspw. in folgendem Zitat, in dem die stärkenden und<br />
gleichzeitig ‚pushenden‘ Elemente der Betreuung bildhaft zum Ausdruck gebracht werden:<br />
„Also sehr, sehr positiv das Projekt. Mich hat es vorangebracht. Es hat mich auch gestärkt.<br />
Das war wie so eine Rückenlehne. Oder auch ein Schieber, der einen noch mal ein Stück weiter<br />
schiebt. Und noch mal Mut gibt.“ (F14: 267)<br />
Als positiv wird beispielsweise das Vorhandensein fester Ansprechpartnerinnen beschrieben,<br />
die die Frauen oft über den ganzen Prozess hinweg begleiten und motivieren, ohne Druck<br />
auszuüben. Immer wieder positiv hervorgehoben wird auch, dass die Träger individuell auf die<br />
jeweilige Lebenssituation der Frauen eingehen und deren Wünsche, aber auch deren soziales<br />
Umfeld berücksichtigen konnten. Die Kompetenz und Freundlichkeit der Ansprechpartnerinnen<br />
werden ebenfalls betont, auch wenn vereinzelt auf Schwachstellen hingewiesen wird<br />
(hohe psychosoziale Beratungskompetenz, aber begrenzte Arbeitsmarktkompetenz bzw. mangelnde<br />
Kontakte zur Arbeitgeberseite). Positiv hervorgehoben wird ferner, dass Träger auch<br />
Raum schufen für den Austausch der (potenziellen) Wiedereinsteigerinnen untereinander, was<br />
als hilfreich und entlastend erlebt wurde.<br />
3.3.2 Qualifizierung<br />
Nach langjährigen Erwerbsunterbrechungen ist das berufliche Wissen oftmals veraltet und<br />
Qualifizierungen sind notwendig, um am Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen. Auch bei mangelndem<br />
beruflichen Selbstbewusstsein sind Weiterbildungen hilfreich. In den Interviews<br />
wird deutlich, dass die Qualifizierungen möglichst passgenau angeboten werden müssen.<br />
Problematisiert wird in den biografischnarrativen Interviews, dass sie oft nur in Vollzeit<br />
durchgeführt werden und so schwer vereinbar mit <strong>Familie</strong>naufgaben sind. Besonders schwierig<br />
ist es, die passenden Weiterbildungen für hochqualifizierte Frauen zu finden, denn diese<br />
sind oft sehr spezifisch fachbezogen und kostspielig (vgl. auch Kapitel 3.3.3).<br />
Die persönlichen Interviews zeigen darüber hinaus, dass Qualifizierungen auch dann nötig<br />
sind, wenn sich die Frauen nach der Erwerbsunterbrechung beruflich umorientieren möchten.<br />
Ein Grund dafür ist, dass die Befragten ursprünglich nicht ihren Wunschberuf erlernen konnten.<br />
Ferner können sich die Prioritäten aufgrund der <strong>Familie</strong>nphase verschoben – Interviewte<br />
wollen nun einer „sinnvollen“ Tätigkeit nachgehen – und die berufliche Karriere in den Hin