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Perspektive Wiedereinstieg - Beruf & Familie gGmbH

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schen Hintergrunds das Handeln und die Sichtweisen der Wiedereinsteigerinnen besser verstehbar<br />

machen.<br />

Idealtypisch untergliedern sich biografisch­narrative Interviews in zwei Hauptphasen: Einer<br />

Erzählaufforderung durch die Interviewerin folgt eine „autonom gestaltete Haupterzählung<br />

oder Selbstpräsentation“ der Interviewten. Dieser ersten Phase folgt eine Phase von erzählgenerierenden<br />

Nachfragen durch die Interviewerin. Sie beziehen sich zunächst auf das Erzählte<br />

(„interne Nachfragen“) und schließlich auf Aspekte, die von der Interviewten bislang nicht<br />

thematisiert wurden, gleichwohl aber Teil des Forschungsinteresses sind („externe Nachfragen“,<br />

Rosenthal 2008: 143ff.).<br />

Entsprechend der Ausrichtung des Modellprogramms auf eine Zielgruppe mit mittlerem und<br />

hohem Bildungsniveau haben die für Interviews ausgewählten Frauen – bis auf eine Ausnahme<br />

– mindestens einen Hauptschulabschluss und eine <strong>Beruf</strong>sausbildung abgeschlossen. Um<br />

das Untersuchungsfeld in seinen unterschiedlichen Facetten auszuleuchten, wurde bei der<br />

Fallauswahl auf eine relativ breite Streuung von Merkmalen geachtet. So wurden die Studienfächer<br />

bzw. die <strong>Beruf</strong>e variiert und bspw. neben Ingenieurinnen oder Naturwissenschaftlerinnen<br />

auch Geisteswissenschaftlerinnen gezielt gewählt (<strong>Beruf</strong>e mit guten versus weniger guten<br />

Arbeitsmarktchancen). Weitere Auswahlkriterien waren insbesondere die Dauer der Erwerbsunterbrechung<br />

und die Anzahl der Kinder. Auch wurden von allen Trägern bzw. Trägerverbünden<br />

Teilnehmerinnen befragt. Die Frauen wurden aus der ersten Zugangskohorte ausgewählt<br />

(vgl. Kap. 2.1.1).<br />

Die Interviews fanden im Zeitraum von Oktober 2010 bis Oktober 2011 statt. Die durchschnittliche<br />

Dauer betrug 82 Minuten. Um einen Eindruck von der Lebensumgebung der Interviewpartnerinnen<br />

zu erhalten, wurden die Interviews von IAB­Projektmitarbeiterinnen nach<br />

Möglichkeit in den Privatwohnungen der Frauen durchgeführt. Aufgrund schwieriger Lebensumstände<br />

(Trennung vom Partner, Umzug und Zeitmangel) fanden einige wenige Interviews<br />

in Cafés, am Arbeitsplatz der Befragten oder in den Räumen eines Modellträgers statt.<br />

3.1.2 Gruppendiskussion mit Fachkräften<br />

Unterscheidet sich der Prozess des <strong>Wiedereinstieg</strong>s pflegender Frauen im Vergleich zu Frauen<br />

(nur) mit Kinderbetreuungsaufgaben? Mit welchen Hindernissen sind pflegende Frauen konfrontiert?<br />

Benötigen sie besondere Unterstützungsangebote? Welche Angebote haben sich hier<br />

aus Sicht der Träger im Modellprogramm bewährt? Diese Fragen standen im Mittelpunkt einer<br />

Gruppendiskussion bzw. eines Experteninterviews 14 mit ausgewählten Trägern, die anhand<br />

eines Leitfadens 15 durchgeführt wurden.<br />

14 Wegen Erkrankung konnte ein Träger nicht an der Gruppendiskussion teilnehmen; mit der entsprechenden<br />

Expertin wurde so im Nachgang ein Telefoninterview durchgeführt und ebenfalls transkribiert.<br />

15 Die Leitfäden für die biografisch­narrativen Interviews und für die Gruppendiskussion können Interessierten auf<br />

Nachfrage zur Verfügung gestellt werden.

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