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Perspektive Wiedereinstieg - Beruf & Familie gGmbH

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Zusammenfassung<br />

Dieser Bericht präsentiert Ergebnisse der quantitativen und qualitativen Evaluation des ESF­<br />

Modellprogramms „<strong>Perspektive</strong> <strong>Wiedereinstieg</strong>“ (PWE) durch das IAB. Ziel des Programms ist<br />

es, den <strong>Wiedereinstieg</strong> ins <strong>Beruf</strong>sleben nach einer mehr als dreijährigen familienbedingten<br />

Erwerbsunterbrechung zu unterstützen. Federführend ist das Bundesministerium für <strong>Familie</strong>,<br />

Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), das dabei mit der Bundesagentur für Arbeit (BA)<br />

kooperiert. Umgesetzt wurde das Programm in der ersten Förderperiode durch 17 Modellprojekte<br />

bzw. ­verbünde. Dahinter standen 28 Träger, die deutschlandweit an 20 Standorten arbeiteten.<br />

Der Bericht bezieht sich auf die erste Förderperiode des Programms, die den Zeitraum<br />

von März 2009 bis Februar 2012 umfasst.<br />

Die Befunde der quantitativen Evaluation basieren auf insgesamt fünf Befragungen von zwei<br />

Kohorten­Stichproben von Teilnehmerinnen des Modellprogramms sowie Nicht­Teilnehmerinnen<br />

mit ähnlichen soziodemografischen Merkmalen, die als <strong>Beruf</strong>srückkehrerinnen<br />

ausschließlich durch die Arbeitsagentur bzw. einen Grundsicherungsträger betreut wurden.<br />

Die Stichproben von Nicht­Teilnehmerinnen stammen aus Kreisen mit vergleichbaren Arbeitsmarktmerkmalen<br />

wie die PWE­Teilnehmerinnen und gleichen diesen in Hinsicht auf wichtige<br />

Merkmale. Da nicht alle ausgewählten Frauen tatsächlich an der Befragung teilnahmen, können<br />

sich die befragten Nicht­Teilnehmerinnen dann allerdings in Bezug auf ihre Merkmale<br />

von den Teilnehmerinnen unterscheiden. Bei der Untersuchung wichtiger Ergebnisvariablen<br />

wie Motivation und Beschäftigung wird dies berücksichtigt, indem nachträglich „statistische<br />

Zwillinge“ zu den Teilnehmerinnen ausgewählt werden. Trotz der sorgfältigen Auswahl ähnlicher<br />

Nicht­Teilnehmerinnen ist zu vermuten, dass sich die beiden Gruppen im Hinblick auf<br />

ihre Arbeitsmarktnähe unterscheiden: PWE zielt auf die Aktivierung von Frauen, die der<br />

Stillen Reserve angehören. Gemeldete <strong>Beruf</strong>srückkehrerinnen haben zumindest den Kontakt<br />

zur Agentur oder zum Jobcenter aufgenommen – wobei dies nicht zwangsläufig auf einen<br />

„echten“ Rückkehrwunsch zurückzuführen sein muss und auch bei ihnen Orientierungsprobleme<br />

vorliegen können.<br />

Was zeichnet die potenziellen Wiedereinsteigerinnen aus? Fast alle befragten Frauen weisen eine<br />

<strong>Beruf</strong>sausbildung oder ein Studium auf, wobei die Teilnehmerinnen an PWE im Schnitt besser<br />

qualifiziert sind als die Nicht­Teilnehmerinnen. Sie verfügen zudem über ein höheres Netto­<br />

Haushaltseinkommen, leben häufiger mit einem Partner zusammen und haben ihre Erwerbstätigkeit<br />

länger unterbrochen – jede zweite Teilnehmerin war für mehr als 10 Jahre nicht<br />

berufstätig. Auch sind sie öfter als Nicht­Teilnehmerinnen ehrenamtlich tätig. Vor der Erwerbsunterbrechung<br />

haben rund 80 Prozent der befragten Frauen – Teilnehmerinnen wie<br />

Nicht­Teilnehmerinnen – in Vollzeit gearbeitet. Als Grund für die Erwerbsunterbrechung<br />

nennen die befragten Teilnehmerinnen und Nicht­Teilnehmerinnen ganz überwiegend – zu<br />

rund 80 Prozent – die Betreuung eigener Kinder. Knapp 10 Prozent haben (auch) wegen der<br />

Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger unterbrochen. Als wichtigsten Grund für den <strong>Wiedereinstieg</strong><br />

nennen die Teilnehmerinnen und Nicht­Teilnehmerinnen, dass sie ihre Fähigkeiten<br />

weiterentwickeln und nutzen wollen; finanzielle Motive sind insbesondere für die Teilnehmerinnen<br />

weniger bedeutsam.

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