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Perspektive Wiedereinstieg - Beruf & Familie gGmbH

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Daher wurden für eine Gesamtbewertung des Programms mithilfe statistischer Matching­<br />

Verfahren ergänzend nachträglich sogenannte „statistische Zwillinge“ zu den Teilnehmerinnen<br />

ermittelt 7 . Die Schätzung der Förderwirkung basiert dann auf der Netto­Differenz des<br />

Mittelwerts der Erfolgsvariablen der Gruppe geförderter Personen und des Mittelwerts der<br />

Erfolgsvariablen in der ausgewählten Vergleichsgruppe unter Berücksichtigung von Personenmerkmalen<br />

und Arbeitsmarktsituation. Praktisch geschieht die Auswahl der „statistischen<br />

Zwillinge“ – wie in der Evaluationsforschung üblich – nicht über eine direkte Paarbildung,<br />

sondern die Vergleichspersonen werden mithilfe eines sogenannten Radius­Matching derart<br />

ausgewählt, dass sich die Mittelwerte der Merkmale zwischen Teilnehmerinnen­ und Vergleichsgruppe<br />

entsprechen. Die Güte der Auswahl wird in den entsprechenden Auswertungen<br />

durch den sogenannten „mittleren quadratischen Bias“ gemessen. Je geringer der Bias ist, desto<br />

besser ist die Qualität der Vergleichsgruppenbildung. 8<br />

Als Personenmerkmale wurden bei der Auswahl der „statistischen Zwillinge“ folgende Punkte<br />

berücksichtigt: Angaben zum <strong>Familie</strong>nstand, zum Alter, zur Zahl der Kinder im Haushalt,<br />

zum Netto­Haushaltseinkommen, zur Bildung, zu Dauer und Grund der Erwerbspause, zu<br />

eventueller aktueller Pflege und zum Erwerbsstatus des Partners (wenn ein Partner angegeben<br />

wurde). Zur Abbildung des regionalen Arbeitsmarktkontextes wurden die Region (jeweils<br />

Förderregionen und Vergleichsregion) sowie die regionale Frauenarbeitslosenquote (Jahresdurchschnitt<br />

2009 und Jahresdurchschnitt 2011) aufgenommen. Die Befunde weisen auf eine<br />

gute Qualität des Matchings hin. Dennoch ist es natürlich möglich, dass in den Daten unbeobachtbare<br />

Unterschiede (z. B. in der Stärke des Rückkehrwunsches) zwischen beiden Gruppen<br />

verbleiben.<br />

Von besonderem Interesse war weiterhin, ob bestimmte Fördermodule den <strong>Wiedereinstieg</strong><br />

besonders erfolgreich unterstützen konnten. Die ursprünglich vorgesehene Methode des<br />

Vergleichs mit „statistischen Zwillingen“ nach Fördermodulen ist bei den vorliegenden Fallzahlen<br />

nicht für eine separate Auswertung geeignet. Stattdessen werden für die Gesamtheit<br />

der Befragten Kleinste­Quadrate­Schätzungen durchgeführt, um die Netto­Effekte einzelner<br />

Fördermodule zu ermitteln. 9 Mit Hilfe der Methode der kleinsten Quadrate lässt sich schätzen,<br />

wie hoch der verbleibende Fördermoduleinfluss ist, wenn weitere Einflussfaktoren auf den<br />

Arbeitsmarkterfolg berücksichtigt werden. Hierdurch lassen sich – ähnlich wie mit der Methode<br />

„statistischer Zwillinge“ – korrigierte Netto­Differenzen ermitteln, die als Netto­Erfolge der<br />

Träger interpretiert werden können. Dabei wird unterstellt, dass die in den Schätzungen<br />

berücksichtigten Personenmerkmale in allen Regionen einen ähnlichen Einfluss auf die<br />

Beschäftigungschancen haben. Ähnlich lassen sich auch Netto­Effekte von Fördermodulen<br />

im Vergleich zu Nicht­Teilnehmerinnen berechnen.<br />

7 Die Gruppe der „statistischen Zwillinge“ muss vor Förderbeginn die gleiche Verteilung der relevanten Merkmale<br />

aufweisen wie die Gruppe der Geförderten. Relevant sind dabei alle Merkmale, die sowohl den Zugang in die<br />

Förderung als auch den Erfolg der Förderung beeinflussen. Wenn auf diese relevanten Merkmale konditioniert<br />

wird, entsprechen sich das (potenzielle) Ergebnis ohne Förderung bei geförderten Frauen und ihren ausgewählten<br />

„statistischen Zwillingen“.<br />

8 Allgemein gelten Werte unter fünf als akzeptabel (Caliendo/Hujer 2006).<br />

9 Marginale Effekte aus einer Probit­Schätzung unterscheiden sich qualitativ nicht von den geschätzten Koeffizienten<br />

der Kleinste­Quadrate­Schätzung. Aufgrund der besseren Vergleichbarkeit mit den Brutto­Effekten werden<br />

daher Letztere ausgewiesen.

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