Werk Clauen - Nordzucker AG
Werk Clauen - Nordzucker AG
Werk Clauen - Nordzucker AG
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Werk</strong> <strong>Clauen</strong><br />
Umwelterklärung 2012/13
<strong>Nordzucker</strong><br />
Der <strong>Nordzucker</strong> Konzern mit Hauptsitz in Braunschweig ist Europas<br />
zweitgrößter Zuckerhersteller und produziert darüber hinaus<br />
Bioethanol sowie Futtermittel aus Zuckerrüben. Europaweit bilden<br />
18 Produktions- und Raffinationsstätten technisch, logistisch und<br />
geographisch ein leistungsfähiges Fundament für den weiteren<br />
Erfolgskurs. Bei einer Zuckererzeugung von rund 2,8 Millionen<br />
Tonnen erzielte <strong>Nordzucker</strong> im Geschäftsjahr 2012/2013 einen<br />
Umsatz von rund 2,4 Milliarden Euro. Rund 3.300 Mitarbeiter<br />
engagieren sich konzernweit für exzellente Produkte und Services.<br />
2 Umwelterklärung 2012 /13
<strong>Nordzucker</strong> und Bilanzumfang<br />
Standorte in Europa<br />
Geschäftsjahr 2012/13<br />
Bilanzumfang<br />
Region<br />
Nordeuropa<br />
Kopenhagen<br />
Verwaltung<br />
Vorstand<br />
Region<br />
Zentraleuropa<br />
Braunschweig<br />
Unternehmenszentrale<br />
Region<br />
Osteuropa<br />
Die vorliegende Umwelterklärung umfasst das Kalenderjahr<br />
2012. Für Bilanzen mit Bezug auf die Rübenverarbeitung wird<br />
der Berichtszeitraum der Kampagne 2012/13 herangezogen.<br />
Diese begann im <strong>Werk</strong> <strong>Clauen</strong> am 10. September 2012 und<br />
endete am 20. Januar 2013. Die durchschnittliche Kampagnelänge<br />
in der Region Zentraleuropa betrug 130 Tage.<br />
Nakskov (DK)<br />
Nykøbing (DK)<br />
Örtofta (S)<br />
Kėdainiai (LT)<br />
<strong>Clauen</strong><br />
Nordstemmen<br />
Schladen<br />
Uelzen<br />
Chełmza (PL)<br />
Opalenica (PL)<br />
Trenčiansca Teplá (SK)<br />
Die CO 2<br />
-Emissionen in dieser Umwelterklärung wurden nach<br />
den Datenmodulen der DEHSt für den Treibhausgasemissionshandel<br />
berechnet. Die angegebenen CO 2<br />
-Emissionen schließen<br />
die Emissionen für die „Sommerkessel“ und Trocknungsanlagen,<br />
die bislang nicht am TEHG teilnehmen, mit ein.<br />
Säkylä (FIN)<br />
Klein Wanzleben<br />
Ohne Raffinations- und Flüssigzuckerstandorte<br />
Inhalt<br />
<strong>Werk</strong> <strong>Clauen</strong>:<br />
Umgebung, Produkte, Zuckerherstellung<br />
Die Zuckerfabrik und ihre Umgebung 5<br />
Produkte der Zuckerfabrik <strong>Clauen</strong> 5<br />
Zuckerherstellungsprozess – kurz beschrieben 6<br />
Unser Umweltprogramm:<br />
klar und transparent<br />
Umweltleitlinien der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> 9<br />
Unternehmenspolitik der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> 10<br />
Umweltaspekte und Umweltauswirkungen 11<br />
Umweltprogramm – Zielerreichung und Ziele 13<br />
<br />
Kompetenz und Verantwortung –<br />
unser Managementsystem<br />
Integriertes Managementsystem 15<br />
Organisationsstruktur16<br />
Umweltbericht:<br />
Kennzahlen und Umweltleistungen<br />
Besonderheiten der Kampagne und Kennzahlen 19<br />
Weitere Umweltleistungen 20<br />
Gültigkeitserklärung 26<br />
Glossar 27<br />
Umwelterklärung 2012 /13 3
<strong>Werk</strong> <strong>Clauen</strong>:<br />
Umgebung, Produkte,<br />
Zuckerherstellung<br />
4 Umwelterklärung 2012 /13
Umgebung, Produkte, Zuckerherstellung<br />
Die Zuckerfabrik und ihre Umgebung<br />
Die Zuckerfabrik <strong>Clauen</strong> wurde im Jahr 1869 als bäuerliche<br />
Aktiengesellschaft gegründet und liegt in freier, ebener<br />
Lage der fruchtbaren Hildesheimer Bördelandschaft. Das<br />
nächste Fließgewässer, ein begradigtes Gewässer (der Bruchgraben)<br />
der Güteklasse II–III, verläuft südlich der Grundstücksgrenze<br />
in ost-westlicher Richtung. In der näheren und weiteren<br />
Umgebung des <strong>Werk</strong>s ist kein Schutzgebiet ausgewiesen. Das<br />
<strong>Werk</strong>sgelände umfasst insgesamt 37 Hektar, wovon 26,5 Hektar<br />
versiegelt sind. Im Osten der Fabrik liegen angrenzend die Rübenerdeabsetzbecken.<br />
Auf der gewerblich genutzten Fläche wurde<br />
im 2. Weltkrieg kurzfristig Munition hergestellt. Darüber hinaus<br />
wurde in <strong>Clauen</strong> keine weitere gewerbliche Tätigkeit ausgeübt.<br />
In der Kampagne 2012/13 wurden im <strong>Werk</strong> <strong>Clauen</strong> durchschnittlich<br />
pro Tag rund 10.600 Tonnen Rüben verarbeitet. Die gesamte Anbaufläche<br />
im Einzugsgebiet des <strong>Werk</strong>s <strong>Clauen</strong> betrug rund 19.500 Hektar.<br />
Die Anlieferung der Rüben erfolgt aus logistischen Gründen ausschließlich<br />
mit Straßenfahrzeugen – davon 75 Prozent mit Lkw und<br />
25 Prozent mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen. Die Fabrik wurde in<br />
der Kampagne je nach Wochentag von bis zu 600 Fahrzeugen angesteuert.<br />
Im Jahr 2012 wurden in der Fabrik 131 überwiegend<br />
ge werbliche Stamm-Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Zoltan Toth<br />
Direktor <strong>Werk</strong> <strong>Clauen</strong><br />
Produkte der Zuckerfabrik <strong>Clauen</strong><br />
Im <strong>Werk</strong> <strong>Clauen</strong> wurde in der Kampagne 2012 Weißzucker der<br />
EG-Kategorie 2 und 2A gewonnen. Das <strong>Werk</strong> <strong>Clauen</strong> betreibt<br />
neben seinem eigenen Service-Center jeweils ein weiteres in<br />
Lehrte und Wierthe. In Lehrte wurde in der Kampagne 2012<br />
Weißzucker 2A aus <strong>Clauen</strong> und im Service-Center Wierthe<br />
Weißzucker 1 aus Nordstemmen und Weißzucker 2 aus verschiedenen<br />
<strong>Nordzucker</strong>-<strong>Werk</strong>en eingelagert. Daneben werden<br />
extrahierte Rübenschnitzel in abgepresster oder getrockneter<br />
Form (Pellets) als Futtermittel, Carbokalk (Kalkdünger) sowie<br />
Melasse produziert.<br />
Produkte 2012<br />
Zucker t 227.490<br />
Melasse t 60.957<br />
Pellets t 84.340<br />
Pressschnitzel t 7.214<br />
Carbokalk t 43.607<br />
Umwelterklärung 2012 /13 5
Ernte<br />
Moderne Rübenroder ermög lichen<br />
eine effiziente Ernte.<br />
Lagerung und Verladung<br />
Die Erde bleibt auf dem Acker – Vorreinigung der<br />
Rüben direkt am Feldrand durch Verlademäuse.<br />
Transport<br />
Unsere Logistikkonzepte<br />
verringern die Verkehrsbelastung.<br />
Zuckerherstellungsprozess – kurz beschrieben<br />
Rübenannahme und -aufbereitung<br />
Die bereits auf den Feldern vorgereinigten Rüben werden nach<br />
Verwiegung und Beprobung entweder direkt dem Produktionsprozess<br />
zugeführt oder auf dem Rübenhof zwischengelagert. Der<br />
Transport der Rüben zur Wäsche erfolgt vorrangig trocken über<br />
Bandanlagen. Beim Waschvorgang wird der restliche Erdanhang<br />
von den Rüben entfernt. Danach gelangen die Rüben über den<br />
Rübenbunker zu den Schneidmaschinen und werden dort zu<br />
Schnitzeln verarbeitet.<br />
Das für das Waschen der Rüben verwendete Wasser wird im Kreislauf<br />
geführt. Erde, Kraut und Rübenbruchstücke werden abgetrennt.<br />
Die Erde wird auf den Acker zurückgebracht. Anfallende<br />
Kraut- und Bruchstücke werden unterschiedlich verwertet (z. B.<br />
bei der Biogasanlage oder Pelleterzeugung).<br />
Saftgewinnung<br />
Nach einer Erwärmung der Rübenschnitzel auf etwa 70 Grad Celsius<br />
werden diese im Extraktionsturm durch kontinuierliche Gegenstromextraktion<br />
mit heißem Wasser entzuckert. Dabei entsteht<br />
eine rund 15-prozentige Zuckerlösung – der sogenannte Rohsaft.<br />
Die entzuckerten Schnitzel werden abgepresst und entweder als<br />
Pressschnitzel direkt an die Landwirtschaft abgegeben oder teilweise<br />
nach Zugabe von Melasse und den abgepressten Rübenkleinteilen<br />
getrocknet und zu Pellets gepresst als Futtermittel verkauft.<br />
Saftreinigung<br />
Der Rohsaft enthält neben Zucker auch andere im Zellsaft der<br />
Rübe gelöste Stoffe (Nichtzuckerstoffe). Diese werden im Zuge<br />
der Saftreinigung zum Teil durch die Zugabe von Kalkmilch<br />
gebunden. Die überschüssige Kalkmilch wird durch den Zusatz<br />
von Kohlendioxid (CO 2<br />
) als Calciumcarbonat ausgefällt. Bei der<br />
anschließenden Filtration fallen der Dünnsaft, eine klare, hellgelbe<br />
Flüssigkeit mit einem Trockensubstanzgehalt von 15 bis 17 Prozent,<br />
und Carbokalk an. Carbokalk wird als Düngemittel an die<br />
Landwirtschaft abgegeben.<br />
Der erforderliche Branntkalk und das CO 2<br />
werden im betriebseigenen<br />
Kalkofen als Ergebnis des Kalkbrennprozesses aus Kalkstein<br />
und Koks oder Anthrazit hergestellt. Der Branntkalk wird dann mit<br />
zuckerhaltigem Saft oder Kondensat zu Kalkmilch gelöscht.<br />
Verdampfstation<br />
In einer mehrstufigen Verdampfstation wird dem Dünnsaft so<br />
lange Wasser entzogen, bis ein Saft – als Dicksaft bezeichnet –<br />
mit einem Trockensubstanzgehalt von 70 bis 75 Prozent entsteht,<br />
wobei der Brüden von jedem Verdampfapparat als Heizdampf für<br />
die nächste Stufe verwendet wird. Der eingedickte Saft ist karamellfarben<br />
und klar. Ein Teil des erzeugten Dicksafts wird seit<br />
2007 zur Bioethanolherstellung genutzt.<br />
Kristallisation<br />
Der Dicksaft wird in der Kristallisation weiter eingedampft. Durch<br />
Zugabe von feinen Kristallen wird die Kristallbildung initiiert,<br />
durch weiteres Eindicken wachsen diese bis zur gewünschten<br />
Kristallgröße weiter. Nach Beendigung des Prozesses wird der<br />
kristalline Zucker in Zentrifugen vom anhaftenden Muttersirup<br />
getrennt. Aus dem erhaltenen Muttersirup wird in einer nächsten<br />
Stufe weiterer Zucker kristallisiert. Der Ablauf der letzten Kristallisationsstufe<br />
wird Melasse genannt (etwa 85 Prozent Trockensubstanz,<br />
53 Prozent Zucker). Diese wird entweder als Futtermittel<br />
vermarktet, an die Hefeindustrie, für die Aminosäure- oder Zitronensäureproduktion<br />
verkauft oder als Rohstoff für die Bioethanolherstellung<br />
verwendet.<br />
Der gewonnene Zucker wird getrocknet, gekühlt und in beheizten<br />
und belüfteten Silos zwischengelagert.<br />
Zuckerlagerung/Sortenaufbereitung<br />
Den Kundenanforderungen entsprechend wird der Zucker<br />
gesiebt und dann lose oder als verpackte Ware verkauft. Ein Teil<br />
des Zuckers wird zu speziellen Sorten wie Gelier-, Würfel- und<br />
Puderzucker oder in den Flüssigzuckerstandorten Nordstemmen<br />
und Groß Munzel zu Flüssigware verarbeitet.<br />
6 Umwelterklärung 2012 /13
Umgebung, Produkte, Zuckerherstellung<br />
Wäsche<br />
Einsparung von Wasser durch<br />
Kreislaufsysteme.<br />
Saftreinigung<br />
Entstehender Carbokalk findet<br />
Verwendung als Düngemittel.<br />
Kristallisation<br />
Im Dicksaft entstehen Zuckerkristalle.<br />
Lagerung<br />
Lagerung des Zuckers bis zur endgültigen<br />
Verarbeitung für unsere Kunden.<br />
Zuckerherstellung – vereinfachtes Schema<br />
CO2 O2<br />
H2O<br />
Entladen<br />
Rübenbeprobung<br />
Waage<br />
Sonnenlicht<br />
Fotosynthese<br />
Vorreinigung<br />
und Lieferung<br />
Regen<br />
- Saatgut<br />
- Organische/mineralische Dünger<br />
- Pflanzenschutzmittel<br />
- Mechanische Verarbeitung<br />
Rübenwäscher<br />
Waschen und Sieben<br />
Abwasser gereinigt<br />
Schneidemaschine<br />
Erdebecken<br />
Kraut und Bruch<br />
Abwasserreinigungsanlage<br />
Rübenerde<br />
Presswasser<br />
Kraut<br />
und<br />
Bruch<br />
Biogasanlage<br />
Pressschnitzel<br />
Extraktionsturm<br />
Trocknung<br />
Extrahierte Schnitzel<br />
Pellets<br />
Saftreinigung<br />
Schnitzelpresse<br />
Nassschnitzel<br />
1 2<br />
Pelletpresse<br />
Trockenschnitzel<br />
Rohsaft<br />
Carbokalk<br />
Kalkofen<br />
(Kalkmilch)<br />
1<br />
Verdampfstation<br />
Melasse<br />
Strom<br />
Dicksaft<br />
Dicksaft<br />
Dicksafteinlagerung<br />
Dampf<br />
1<br />
Kesselhaus*<br />
Überschüssiger<br />
Strom<br />
Kristallisation<br />
Brennstoffe<br />
2<br />
* Kesselhaus zur Versorgung der Anlage<br />
mit Wärme (Dampf) und Strom (KWK-Anlage)<br />
Melasse<br />
Melasse<br />
Zucker<br />
Bioethanolanlage<br />
Zentrifugenstation<br />
Zuckertrocknung<br />
Lagerung<br />
(Silos)<br />
Service Center<br />
(Sortenherstellung)<br />
Umwelterklärung 2012 /13 7
Unser Umweltprogramm:<br />
klar und transparent<br />
8 Umwelterklärung 2012 /13
Umweltprogramm<br />
Mit Verantwortung von Jahr zu Jahr<br />
Die Schonung der Natur ist Ausdruck unserer unternehmerischen<br />
Verantwortung. Deshalb gehört der Umweltschutz<br />
auch für dieses <strong>Werk</strong> neben Qualität, Produktsicherheit,<br />
Wirtschaftlichkeit, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz zu<br />
den vorrangigen Unternehmenszielen.<br />
Umweltschutz ist fest und systematisch im Unternehmen mit seinen<br />
einzelnen <strong>Werk</strong>en verankert. Für die kontinuierliche Verbesserung<br />
des betrieblichen Umweltschutzes sorgt die konsequente<br />
Umsetzung der Umweltleitlinien sowie der Umweltprogramme.<br />
Die Umweltpolitik der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> wird durch die Unternehmenspolitik<br />
und die dazugehörigen Umweltleitlinien abgebildet.<br />
Umweltleitlinien der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />
1. Wir stellen mit unserem Managementsystem sicher, dass der<br />
Umweltschutz in den betrieblichen Funktionen konkretisiert<br />
und umgesetzt wird.<br />
2. Wir verpflichten uns, alle geltenden Rechtsvorschriften einzuhalten,<br />
Ressourcen zu schonen und Umweltbelastungen zu<br />
vermeiden bzw. zu verringern sowie die Energieeffizienz kontinuierlich<br />
zu verbessern.<br />
3. Wir kooperieren mit Behörden und Verbänden (z. B. CEFS 1 )<br />
im Umweltschutz und treten bei Problemen in einen aktiven<br />
Dialog mit der Öffentlichkeit. Wir erwarten dabei Fairness im<br />
Umgang, gleiche Wettbewerbsbedingungen auf nationaler<br />
und europäischen Ebene und die Akzeptanz der Eigenverantwortlichkeit<br />
der Wirtschaft.<br />
6. Wir informieren unsere Mitarbeiter über alle Umweltaspekte<br />
unseres Unternehmens und motivieren sie zu umweltbewusstem<br />
Handeln. Dafür sorgen wir u.a. durch Maßnahmen der<br />
Aus- und Weiterbildung. Zur Stärkung des kontinuierlichen<br />
Verbesserungsprozesses binden wir die Mitarbeiter über die<br />
<strong>Nordzucker</strong>-Ideenbörse und die Tätigkeit<br />
in Qualitätsteams aktiv ein.<br />
7. Wir geben jährlich ein Umweltprogramm für unsere Standorte<br />
mit speziellen Zielen und Fristen heraus.<br />
8. Unsere Fabriken erstatten regelmäßig Bericht über den<br />
Stand der Umweltschutzmaßnahmen, um Schwachstellen<br />
zu ermitteln und die notwendigen Gegenmaßnahmen zu<br />
ergreifen.<br />
4. Wir produzieren und vermarkten unsere Produkte möglichst<br />
umweltschonend. Wir beziehen dabei unsere Lieferanten,<br />
Spediteure und Kunden in unsere Aktivitäten zur Verbesserung<br />
des Umweltschutzes ein.<br />
Die <strong>Nordzucker</strong> Unternehmenspolitik mit den Umweltleitlinien<br />
sowie den Leitlinien zur Produktsicherheit ist die verbindliche<br />
Handlungsgrundlage für alle Mitarbeiter.<br />
5. Es ist unser Anliegen, in enger Zusammenarbeit mit unseren<br />
Zuckerrübenbauern, sicherzustellen, dass unser Rohstoff –<br />
die Zuckerrübe – alle Anforderungen an einen nachhaltigen<br />
Anbau erfüllt.<br />
Der Vorstand<br />
1)<br />
Comité Européen des Fabricants de Sucre (CEFS) =<br />
Verband der europäischen Zuckerindustrie<br />
Übersetzung der Umweltleitlinien der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> vom September 2011<br />
Umwelterklärung 2012 /13 9
Unternehmenspolitik der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />
• Als eines der größten Unternehmen auf dem Lebensmittelmarkt<br />
in der Europäischen Union versorgen wir die Bevölkerung<br />
zusammen mit unseren Rübenanbauern in nachhaltiger<br />
Perspektive mit dem Nahrungsmittel Zucker und andere<br />
Industrien mit weiteren Produkten insbesondere den Futtermittelsektor.<br />
• Die geschäftlichen Tätigkeiten und die Effizienz der Unternehmensprozesse<br />
werden regelmäßig durch das Management<br />
gemessen und bewertet und ggf. den Erwartungen<br />
der Kunden und der Aktionäre angepasst. Der Aufsichtsrat<br />
bewertet in festgelegten Abständen das Ergebnis und die<br />
Fortentwicklung der Geschäftstätigkeit.<br />
• Als starker Partner der Landwirtschaft nutzen wir zusätzlich die<br />
Rübe als Biomasse zur Gewinnung nachhaltiger Energie und<br />
leisten somit einen wesentlichen Beitrag zur Senkung der CO 2<br />
-<br />
Emissionen. Wir unterstützen unsere Landwirte beim nachhaltigen<br />
Anbau der Rübe als Rohstoff für nachhaltige Produkte.<br />
• Die beständige Verbesserung aller Geschäftsprozesse durch<br />
kompetente, zielorientiert geführte, leistungsorientiert entlohnte<br />
und hochmotivierte Mitarbeiter stellt die Existenz und<br />
die langfristige, systematische Fortentwicklung des Unternehmens<br />
in einem sich wandelnden Wett bewerbsumfeld sicher.<br />
• Durch den fortwährenden Ausbau des Produkt- und Dienstleistungsportfolios<br />
und der Anpassung aller Geschäftstätigkeiten<br />
an die Erwartungen der Industrie- und Handelskunden<br />
sowie der Endverbraucher bieten wir unseren Aktio nären eine<br />
angemessene Verzinsung ihres eingesetzten Kapitals und<br />
unseren Lieferanten, den Anbauern von Zuckerrüben und<br />
nachwachsenden Rohstoffen, eine an gemessene Ver gütung.<br />
• Alle geschäftlichen Tätigkeiten richten sich nach den spezifizierten<br />
Bedürfnissen und Erwartungen der externen und<br />
internen Kunden. Die Erfüllung dieser Bedürfnisse und<br />
Er wartungen werden anhand der Kriterien Zuverlässigkeit,<br />
Geschwindigkeit und Kosten bei gleichzeitiger Förderung<br />
von Kreativität und Flexibilität gemessen. Integrierte Prozesse<br />
und Systeme unterstützen unsere betrieblichen Abläufe.<br />
• Die Grundsätze des Corporate Governance Codex sowie die<br />
Einhaltung aller für uns relevanten Rechtsvorschriften, die<br />
Erfüllung der Lebensmittel- und Futtermittelqualität und –<br />
sicherheit, die Ressourcenschonung, die kontinuier liche<br />
Minimierung und Verhütung von Umweltbelastungen sowie<br />
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sind integraler<br />
Bestandteil aller Tätigkeiten. Fehlervermeidung und Vorbeugung<br />
haben dabei einen besonderen Stellenwert.<br />
• Wir handeln nach dem Corporate Social Responsibility-Codex<br />
(CSR) der europäischen Zuckerindustrie. Dies beinhaltet die<br />
Einhaltung von Mindeststandards für Menschenrechte, Ausbildung,<br />
Schulung, Gesundheitsschutz und Sicherheit, das<br />
Verhältnis zwischen den Sozialpartnern, gerechte Bezahlung,<br />
Arbeitsbedingungen und sozialver antwortliche Umstrukturierungen.<br />
Zudem wirken wir auf unsere Geschäftspartner ein,<br />
diese Standards ebenfalls einzuhalten.<br />
• Die Erzielung eines angemessenen, dauerhaften Gewinns,<br />
die kontinuierliche Generierung von internem Wachstum<br />
und die Erhöhung unserer Marktanteile in unseren Geschäftsfeldern<br />
bestimmen und leiten die Tätigkeit jedes einzelnen<br />
Mitarbeiters.<br />
Die <strong>Nordzucker</strong> Unternehmenspolitik mit den Umweltleitlinien<br />
sowie den Leitlinien zur Produktsicherheit ist die verbindliche<br />
Handlungsgrundlage für alle Mitarbeiter.<br />
Braunschweig, 28. September 2011<br />
Der Vorstand<br />
Übersetzung der Unternehmenspolitik der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> vom 28.09.2011<br />
10 Umwelterklärung 2012 /13
Umweltprogramm<br />
Umweltaspekte und Umweltauswirkungen<br />
Die Zuckerrübe ist ein umweltfreundlicher, nachwachsender<br />
Rohstoff. Die Zuckergewinnung aus Zuckerrüben<br />
bedarf neben der Verwendung dieses Naturproduktes<br />
vor allem des Einsatzes von Energieträgern. Zur Schonung dieser<br />
Ressourcen arbeitet <strong>Nordzucker</strong> kontinuierlich an der Verbesserung<br />
der Energieeffizienz der Prozesse einhergehend mit der<br />
Minimierung von Umweltauswirkungen und der Senkung des<br />
Hilfsstoffeinsatzes.<br />
Seit Mitte der Neunzigerjahre prüfen wir die Umweltaspekte<br />
unserer Tätigkeiten. Hierzu wird eine mehrdimensionale Matrix<br />
verwendet, in der für jede Betriebseinheit des Produktionsprozesses<br />
die Auswirkungen auf die Umwelt auf verschiedenen<br />
Wirkungspfaden bewertet werden. Dies betrifft zum einen die<br />
Relevanz dieser Auswirkungen, zum anderen werden Möglichkeiten<br />
der Verbesserung bzw. Minderung betrachtet und bewertet.<br />
Aus dieser Bewertung leiten wir unsere Umweltziele ab.<br />
Die Wirkungspfade sind:<br />
• Luft<br />
• Boden<br />
• Wasser<br />
• Energie<br />
• Abfall<br />
• Ressourcen<br />
• Umfeld<br />
• Verkehr<br />
• Artenvielfalt/Biodiversität<br />
Neben den direkten Umweltauswirkungen der Produktion werden<br />
auch die indirekten Umweltauswirkungen, Rübenanbau,<br />
-ernte und -transport, Rübenerdeausfuhr, Zuckerabpackung und<br />
-vertrieb, Vertrieb der Nebenprodukte, Einkauf und die Leistungen<br />
der Lieferanten betrachtet.<br />
Zu den wesentlichen Umweltaspekten zählen:<br />
• Emissionen in die Luft<br />
• Wasserverbrauch (Trink-, Grund-, Brauchwasser)<br />
• Umgang mit Abwasser<br />
• Vermeidung und Verwertung von Abfall<br />
• Effektive Nutzung von Rohstoffen und Energie<br />
• Minimieren von Lärm und Geruch<br />
Unsere Kriterien zur Bewertung der Umweltauswirkungen sind<br />
der Öffentlichkeit zugänglich und können im Detail bei unserer<br />
Fachabteilung „Umwelt, Genehmigungen, Lizenzen“ in der<br />
Unternehmenszentrale angefragt werden.<br />
Zu den umweltrelevanten Tätigkeiten im <strong>Werk</strong> <strong>Clauen</strong> zählen<br />
unter anderem die Energie- und Wärmeerzeugung für die Produktion<br />
sowie der Umgang mit dem anfallenden Abwasser.<br />
Für die Zuckergewinnung wird elektrische und thermische Energie<br />
in Form von Dampf benötigt. Dieser „Frischdampf“ aus den<br />
Dampferzeugern wird als Erstes zur Stromerzeugung über die<br />
Turbinenanlage geleitet und anschließend in der Verdampfstation<br />
zur Safteindickung genutzt (Kraft-Wärme-Kopplung). Der über<br />
den Eigenbedarf hinaus erzeugte Strom wird in das öffentliche<br />
Netz ausgespeist. Zur Kampagne 2001 wurde ein neuer Dampferzeuger<br />
mit höherem Wirkungsgrad in Betrieb genommen. Als<br />
Primärenergieträger wird seit der Kampagne 2004 überwiegend<br />
Erdgas verwendet, alternativ kann schweres Heizöl genutzt werden.<br />
Seit 2009 wird das in der Abwasserreinigung anfallende<br />
Biogas ebenfalls als Energieträger im Kesselhaus verwendet.<br />
Umwelterklärung 2012 /13 11
Der für den Produktionsprozess benötigte Branntkalk wird im<br />
<strong>Werk</strong> <strong>Clauen</strong> wie in allen anderen <strong>Werk</strong>en der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />
in einem eigenen Kalkschachtofen hergestellt. Als Brennstoffe<br />
können hier Koks und Anthrazit zum Einsatz kommen.<br />
Im Produktionsprozess wird die komplette Rübe verwertet.<br />
Abfälle fallen vorrangig aus Instandhaltungsvorgängen durch<br />
Baumaßnahmen an. Der Vorrang von Vermeidung vor Verwertung<br />
und von Verwertung vor der schadlosen Beseitigung ist die<br />
Grundlage unseres Abfallmanagements. Dies gilt natürlich auch<br />
für die Verpackung unserer Produkte. Gemäß den Umweltleitlinien<br />
geben wir die Forderung nach einer minimalen Belastung<br />
durch Verpackungsmüll auch an unsere Lieferanten weiter. Wo<br />
immer möglich werden Rückfrachten oder Streckengeschäfte<br />
genutzt. Eine weitere Maßnahme zur Abfallvermeidung ist die<br />
Vorreinigung der Rüben. Erde, Sand und Steine bleiben zum<br />
überwiegenden Teil direkt auf dem Feld (siehe Kapitel „Rückgewinnung<br />
und Aufbereitung der Rübenerde“).<br />
Das für den Produktionsprozess benötigte Wasser stammt fast<br />
ausschließlich direkt aus den verarbeiteten Rüben. Zur Aufbereitung<br />
des Produktionsabwassers dient eine zweistufige, vollbiologische<br />
Anaerob-/Aerobanlage. Trinkwasser wird lediglich für<br />
sanitäre Zwecke, im Laborbereich und zur Erzeugung des für<br />
den Kesselbetrieb benötigten voll entsalzten Wassers genutzt.<br />
Zum Trocknen der Rübenschnitzel wird seit der Kampagne 2003<br />
das sehr energieeffiziente Verfahren der Verdampfungstrocknung<br />
eingesetzt. Dabei handelt es sich um ein geruchloses und energiesparendes<br />
Verfahren. Es kommt überhitzter, nicht gesättigter<br />
Dampf zum Einsatz, der noch weiteres Wasser aus den Schnitzeln<br />
aufnehmen kann. Dieser entzieht den Schnitzeln das Wasser,<br />
wodurch die Trocknung erfolgt. Der Trocknungsbrüden verlässt<br />
den Trockner als gesättigter Dampf und wird anschließend als<br />
Heizdampf in der Verdampfstation zur Safteindickung eingesetzt.<br />
Die Zuckerfabrik <strong>Clauen</strong> ist durch die zuständigen Behörden<br />
gemäß dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) genehmigt.<br />
Der Dampferzeuger und der Kalkschachtofen liegen im<br />
Geltungsbereich des TEHG und sind daher seit 2005 emissionshandelspflichtige<br />
Anlagen.<br />
Umweltschutz<br />
im <strong>Werk</strong> <strong>Clauen</strong><br />
Hier einige Beispiele von Umweltschutzmaßnahmen, die in<br />
den letzten Jahren realisiert wurden:<br />
• Verminderung der Ammoniakemissionen im Bereich der<br />
Saftreinigung durch Aufstellung eines Gaswäschers<br />
Parallel zum Verdampfungstrockner wird eine Hochtemperaturtrocknung<br />
betrieben. Hier wird vorrangig die Restwärme der<br />
Kesselhausabgase als Trocknungsmedium genutzt. Müssen größere<br />
Mengen Pressschnitzel getrocknet werden, wie es in der<br />
Kampagne 2012/13 der Fall war, wird die Trommel zusätzlich<br />
mit Braunkohlenstaub beheizt.<br />
• Nutzung des Biogases aus der Abwasserreinigungsanlage<br />
im Kesselhaus<br />
• Kontrolle auf Schäden und wenn erforderlich sofortige<br />
Instandsetzung aller unterirdischen Abwasserleitungen<br />
innerhalb von drei Jahren<br />
12 Umwelterklärung 2012 /13
Umweltprogramm<br />
Umweltprogramm<br />
Zielerreichung 2012<br />
Die Maßnahmen zur Erreichung der angestrebten Ziele des<br />
Umweltprogramms 2012 wurden wie folgt umgesetzt:<br />
• Abschluss der Selbstüberwachung des unterirdischen<br />
Kanalnetzes<br />
Ziel wurde erreicht<br />
• Einsparung von Elektro- und Wärmeenergie durch<br />
Optimierung des Dünnsaftwärmers 3/2<br />
Die Maßnahme wurde nicht umgesetzt und auf 2013<br />
verschoben. Ziel wurde nicht erreicht<br />
• Verbesserung der Lagerung von Hilfsstoffen neben<br />
dem Altöltank<br />
Ziel wurde erreicht<br />
Ziele 2013<br />
Ziel* Maßnahme Termin<br />
Abfallvermeidung: Menge an gefährlichem Abfall<br />
so gering wie möglich halten als Durchschnitt der<br />
letzten drei Jahre (< 38 t)<br />
Sensibilisierung der Mitarbeiter 31.12.2013<br />
Maßnahme aus 2012: Nachweisführung<br />
der Einsparung von Elektro- und Wärme energie<br />
> 2.000 MWh/a<br />
Vergrößerung der Wärmeübertragerfläche von<br />
Dünnsaft-3/2-Wärmer, sowie Reduzierung der<br />
Antriebsleistung der Saftpumpen und der<br />
benötigten Abdampf-Wärmemenge<br />
31.12.2013<br />
Reduzierung der Temperatur von gereinigtem<br />
Abwasser bei der Einleitung mit geringstem<br />
Energieaufwand<br />
Installation von Verdüsungseinrichtungen<br />
im Schönungsteich<br />
Kampagne 2013<br />
* Zu allen Zielen sind in den <strong>Werk</strong>en Mittel und Zuständigkeiten definiert.<br />
Umwelterklärung 2012 /13 13
Kompetenz und Verantwortung –<br />
unser Managementsystem<br />
14 Umwelterklärung 2012 /13
Managementsystem<br />
Integriertes Managementsystem<br />
Das Managementsystem des <strong>Werk</strong>s <strong>Clauen</strong> ist eingegliedert<br />
in das unternehmensweite Managementsystem. Dieses<br />
basiert auf den internationalen Normen DIN EN ISO<br />
9001 (Qualitätsmanagement), DIN EN ISO 14001 (Umweltmanagement),<br />
auf der europäischen Öko-Auditverordnung EG-VO<br />
1221/2009 (EMAS III), FSSC 22000 (Produktsicherheit) sowie auf<br />
dem International Food Standard (IFS6) des Lebensmitteleinzelhandels.<br />
Die Zertifizierung nach FSSC 22000 beruht auf der Norm<br />
für das Lebensmittelsicherheitsmanagement, der DIN EN ISO<br />
22000 (Anforderungen an Unternehmen in der Lebensmittelkette)<br />
und auf der öffentlich zugänglichen Spezifikation für Präventivprogramme<br />
zur Lebensmittelsicherheit bei der Lebensmittelherstellung,<br />
der BSI PAS 220. Die gleiche Sorgfalt gilt für unsere<br />
Futtermittel, hier handeln wir entsprechend dem niederländischen<br />
Futtermittelstandard GMP B2 (2010) und erfüllen somit<br />
auch nationale Forderungen gemäß Q&S.<br />
Zum Wohle unserer Mitarbeiter legen wir ein besonderes<br />
Augenmerk auf die Durchsetzung von gesetzlichen Vorgaben<br />
und internen Standards zu den Themen Arbeitssicherheit und<br />
Gesundheitsschutz.<br />
Seit 2010 sind alle <strong>Werk</strong>e der Region Zentraleuropa nach dem<br />
REDcert-Standard auf Basis der Biokraftstoff-Nachhaltigkeits-Verordnung<br />
zertifiziert. Damit können Produkte wie Dicksaft oder<br />
Melasse als Biomasse zur Herstellung von nachhaltig produzierten<br />
Biokraftstoffen eingesetzt werden.<br />
<strong>Werk</strong>en der <strong>Nordzucker</strong> wollen wir unsere Energie-Performance<br />
noch weiter verbessern, zum Beispiel durch weitere Optimierung<br />
des Energieeinsatzes. Begleitend können Treibhausgasemissionen<br />
und Energiekosten sowie damit einhergehende Umweltaspekte<br />
reduziert werden.<br />
Zertifikate <strong>Werk</strong> <strong>Clauen</strong><br />
• DIN EN ISO 9001<br />
• DIN EN ISO 14001<br />
• EMAS<br />
• DIN EN ISO 22000<br />
• GMP B2<br />
• Q&S<br />
• FSSC 22000<br />
• Biokraft-NachV<br />
Überprüfung der Wirksamkeit<br />
des Umweltmanagementsystems<br />
Zur Überprüfung der Wirksamkeit des Umweltmanagementsystems<br />
führt die Fachabteilung „Umwelt, Genehmigungen, Lizenzen“<br />
einmal jährlich in jedem <strong>Werk</strong> der Region Zentraleuropa eine<br />
Umweltbetriebsprüfung inklusive Compliance Audit durch.<br />
Die Umweltbetriebsprüfung ist ein Managementinstrument, das eine<br />
systematische, dokumentierte, regelmäßige und objektive Bewertung<br />
der Umweltleistung der Organisation, des Umwelt managementsystems<br />
und der Verfahren zum Schutz der Umwelt sicherstellt.<br />
Das Ziel dieser verschiedenen Standards besteht darin, die Forderungen<br />
seitens unserer Kapitalgeber, Arbeitnehmer, Marktpartner<br />
und Kunden zu verknüpfen und Synergieeffekte zu nutzen, um<br />
unsere Prozesse hinsichtlich Produktqualität, Energieeffizienz und<br />
Umweltauswirkungen kontinuierlich weiter zu verbessern. Sämtliche<br />
Prozesse samt Zuständigkeiten sind im Managementsystem<br />
dokumentiert und werden regelmäßig intern und extern hinsichtlich<br />
ihrer Wirksamkeit überprüft. Hierbei wird insbesondere die<br />
Einhaltung der rechtlichen Vorschriften wie zum Beispiel der<br />
immissionsschutzrechtlichen Vorgaben durch Umweltschutzbeauftragte<br />
in Kooperation mit dem <strong>Werk</strong>leiter des jeweiligen <strong>Werk</strong>s<br />
kontrolliert. Darin werden unsere <strong>Werk</strong>e in der Region Zentraleuropa<br />
von der Fachabteilung „Umwelt, Genehmigungen, Lizenzen“<br />
in Braunschweig unterstützt.<br />
2011 hat die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> mit der Einführung des Energiemanagements<br />
DIN EN ISO 50001 begonnen. Ein <strong>Werk</strong> in der Region<br />
Zentraleuropa wurde erfolgreich nach diesem Standard zertifiziert.<br />
Durch die Etablierung und Umsetzung dieser Norm in den<br />
Die Umweltbetriebsprüfung umfasst<br />
unter anderem:<br />
• Überprüfung der Maßnahmen des Protokolls aus der<br />
vorherigen Umweltbetriebsprüfung<br />
• Konformität zwischen den bewerteten Umweltaspekten<br />
und den festgelegten Umweltzielen<br />
• Überprüfung der Einhaltung der Nebenbestimmungen<br />
aus Genehmigungsbescheiden<br />
• Stichprobenartige Überprüfung relevanter Nachweise<br />
(z. B. Einhaltung von Prüffristen, emissionshandelsrelevante<br />
Messungen)<br />
• Aktualität der Dokumente<br />
• Durchführung eines Betriebsrundgangs<br />
• Bewertung der bei der Umweltbetriebsprüfung<br />
ge wonnenen Erkenntnisse<br />
• Festlegung von terminierten Korrekturmaßnahmen<br />
Umwelterklärung 2012 /13 15
In diesem Zusammenhang findet auch die Kontrolle der Durchführung<br />
von Maßnahmen zur Notfallvorsorge statt.<br />
Für unvorhersehbare Ereignisse haben wir ein Notfallmanagement<br />
implementiert. Damit stellen wir sicher, dass die Auswirkungen<br />
eines solchen Ereignisses so gering wie möglich gehalten werden.<br />
Das Notfallmanagement liegt in der Verantwortung der<br />
Direktoren jedes einzelnen Produktionsstandorts.<br />
Jedes <strong>Werk</strong> ist verpflichtet, seine Notfallvorsorge und -maßnahmen<br />
zu überprüfen und, falls erforderlich, zu überarbeiten, insbesondere<br />
um Notfallsituationen zu vermeiden oder zu beherrschen.<br />
Diese Situationen werden, sofern möglich, regelmäßig<br />
im <strong>Werk</strong> geprobt. Die Notfallübungen finden, zum Teil in enger<br />
Zusammenarbeit mit zuständigen Wehren, sowohl im Bereich der<br />
Rettung als auch in umweltrelevanten Bereichen statt und werden<br />
entsprechend dokumentiert. Aus den Übungen resultierende<br />
Maßnahmen werden je nach Relevanz zeitnah umgesetzt.<br />
Integriertes Managementsystem der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />
Inhalte<br />
Grundsätzliche Regelungen zum<br />
Managementsystem (z. B. Unternehmenspolitik,<br />
Umwelt- und<br />
Produktionssicherheitsleitlinien)<br />
Managementhandbuch<br />
Zuständigkeiten<br />
Vorstand mit Sustainable<br />
Development<br />
Prozessbeschreibungen – standortübergreifend<br />
Herstellvorschriften zur Prozesslenkung – standortspezifisch<br />
Regelung zur Zusammenarbeit<br />
mehrerer Funktionen<br />
Leiter übergeordneter Bereiche,<br />
Direktoren und Sustainability<br />
Coordinators<br />
Arbeitsanweisungen<br />
Prüfvorschriften/Prüfpläne/Produktspezifikationen<br />
Ausführliche arbeitsplatzbezogene<br />
Anweisungen<br />
Vorgesetzte in organisatorischen<br />
Einheiten<br />
Organisationsstruktur<br />
Die Organisation eines jeden <strong>Werk</strong>s in der Region Zentraleuropa<br />
ist in Organigrammen festgehalten, in denen auch<br />
die Übertragung umweltrelevanter, arbeitssicherheitsund<br />
gesundheitsschutzrelevanter Aufgaben sowie Aufgaben des<br />
Qualitätsmanagements dargestellt sind.<br />
Das operative Umweltmanagement wird durch die jeweiligen<br />
Beauftragten und Mitarbeiter der einzelnen <strong>Werk</strong>e wahrgenommen.<br />
Zu den Aufgaben gehören unter anderem die Überwachung<br />
der Einhaltung der Grenzwerte, die Organisation und<br />
Durchführung von Messungen, die Einhaltung von Auflagen, die<br />
Vorbereitung von Genehmigungsverfahren, die Kontrolle des<br />
Betriebs umweltrelevanter Anlagen und der Kontakt mit den<br />
zuständigen Behörden.<br />
Die Fachabteilung „Umwelt, Genehmigungen, Lizenzen“ nimmt<br />
dabei eine koordinierende und unterstützende Rolle wahr und ist<br />
darüber hinaus zuständig für:<br />
• die Unterstützung bei Genehmigungsverfahren und Behördengesprächen<br />
• Erteilung von generellen Vorgaben bei der Umsetzung von<br />
Rechtsvorschriften<br />
• die Erstellung der Umwelterklärungen<br />
• die Durchführung der internen Umweltbetriebsprüfung<br />
• die Begleitung externer Zertifizierungsaudits<br />
• die Organisation von Schulungen und Tagungen im umweltrelevanten<br />
Bereich<br />
• die Betreuung der Beauftragten<br />
Ein weiteres wichtiges Aufgabengebiet ist der Emissionshandel<br />
mit der jährlichen Erstellung der Emissionsberichte.<br />
Darüber hinaus gibt es verschiedene Arbeitsgruppen auf Konzernebene,<br />
in denen länderübergreifende Themen bearbeitet werden.<br />
Die Organisation erfolgt u. a. durch die Bereiche „Sustainable<br />
Development, Innovation & Technology“ und „Corporate Communications“<br />
in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Umwelt,<br />
Genehmigungen, Lizenzen“.<br />
16 Umwelterklärung 2012 /13
Managementsystem<br />
Verantwortungsbereiche der Beauftragten <strong>Werk</strong> <strong>Clauen</strong><br />
COO*<br />
Sustainable Development (IFS-Beauftragte,<br />
Qualitätsmanagement, Produktsicherheit, Umweltschutz,<br />
Arbeitssicherheit & Gesundheitsschutz)<br />
Senior Vice President<br />
Production CE, BS<br />
Unternehmenskrisenmanagement<br />
Food Defense<br />
Senior Manager<br />
OPEX/Coordination iSMS<br />
Senior Manager Industrial<br />
Engineering/Sicherheitsfachkraft<br />
Manager Environment,<br />
Permissions, Licenses<br />
Specialist<br />
Occupational Safety<br />
Director**<br />
Senior Specialist Environment<br />
Specialist Support Environment<br />
Specialist Beet and Environment<br />
Verantwortliche zur Sicherstellung eines ordnungsgemäßen Betriebs der Anlage und Einhaltung von Arbeitssicherheit,<br />
Gesundheitsschutz und Produktsicherheit<br />
Beauftragter für<br />
Gewässerschutz<br />
Beauftragte Person<br />
Emissionshandel<br />
Beauftragter<br />
für Brandschutz<br />
Befähigte Person<br />
für Druckbehälter<br />
und Rohrleitungen<br />
Systembeauftragte<br />
Beauftragter für<br />
Immissionsschutz<br />
Beauftragte Person<br />
für Nachhaltigkeit<br />
Befähigte Person für<br />
ortsveränderliche<br />
elektrische<br />
Betriebsmittel<br />
Aufzugwärter<br />
Hygienebeauftragte<br />
Referent für Abfall<br />
Energiemanagementbeauftragter<br />
Befähigte Person<br />
für Hebezeug/<br />
Anschlagmittel<br />
Befähigte Person<br />
für Explosionsschutz<br />
Leiter der<br />
Lebensmittelsicherheitsgruppe<br />
Beauftragte Person<br />
für Gefahrgut im<br />
Sinne Kap. 1.3 ADR<br />
Befähigte Person<br />
für Gasanlagen<br />
Befähigte Person<br />
für Schläuche/<br />
Schlauchleitungen<br />
Beauftragter für<br />
Strahlenschutz<br />
Verantwortlicher<br />
für Futtermittelproduktion***<br />
Sachkundiger nach<br />
Übergangs-VAwS<br />
§ 3/WHG § 62<br />
fachmann<br />
Sicherheitsfachkraft<br />
Befähigte Person<br />
für Leitern/Tritte<br />
Befähigte Person<br />
für technische<br />
Dokumentation CE<br />
4 Mitarbeiter<br />
gemäß Schichtplan<br />
Ladeinspektor<br />
gem. GMP B2<br />
Befähigte Person für<br />
Eigenüberwachung<br />
Leichtflüssigkeitsabscheider<br />
Sicherheitsbeauftragte<br />
Befähigte Person<br />
für Regalanlagen<br />
Anlagenverantwortlicher<br />
nach<br />
DIN VDE 0105-100<br />
Befähigte Person<br />
für Arbeits-/Schutzgerüste<br />
Schaltberechtigte P.<br />
für elektr. Anlagen<br />
>1 kv bis 30 kV nach<br />
DIN VDE 0105-100<br />
Fachliche Verantwortung Bereich Umwelt/Genehmigungen<br />
Fachliche Verantwortung Bereich Arbeitssicherheit/Gesundheitsschutz<br />
Fachliche Verantwortung Bereich Managementsystem und Lebensmittelsicherheit<br />
Schnittstelle/Informationsaustausch Konzernfunktion SD<br />
* Zuständiges Vorstandsmitglied zur Wahrnehmung der öffentlich-rechtlichen Betreiberpflichten nach BImSchG und KrWG einschließlich der Aufgabe des Strahlenschutzverantwortlichen<br />
nach StrlSchV, Beauftragter der obersten Leitung für das Qualitätsmanagementsystem gemäß DIN EN ISO 9001:2008<br />
** Strahlenschutz-Bevollmächtigter am Standort<br />
Nimmt die Pflichten des Betreibers gemäß § 52a BImSchG und § 58 KrWG am Standort wahr<br />
Ist Beauftragter der obersten Leitung (BOL)<br />
*** Für den Futtermittelbereich zuständiger Manager Produktion und Technik<br />
Umwelterklärung 2012 /13 17
Umweltbericht:<br />
Kennzahlen und Umweltleistungen<br />
18 Umwelterklärung 2012 /13
Kennzahlen und Umweltleistungen<br />
Besonderheiten der Kampagne und<br />
Kennzahlen 2012<br />
Wie bereits die Kampagne 2011/12, ist die Kampagne<br />
2012/13 hinsichtlich aller für einen reibungslosen Verarbeitungsbetrieb<br />
notwendigen Bedingungen als optimal zu<br />
bewerten. Ideale Witterungsbedingungen während Wachstum<br />
und Ernte und beste technische Verfügbarkeit der Ausrüstung<br />
während der Verarbeitung haben einen reibungslosen Kampagnebetrieb<br />
ermöglicht.<br />
Kernindikatoren im Überblick<br />
An EMAS teilnehmende Organisationen liefern in der Umwelterklärung<br />
Angaben zu bestimmten Kernindikatoren, die die<br />
Umweltleistung der Organisation unverfälscht darstellen sollen<br />
und einen Vergleich von Jahr zu Jahr ermöglichen.<br />
Folgende Schlüsselbereiche werden betrachtet:<br />
• Energieeffizienz<br />
• Abfall<br />
• Materialeffizienz<br />
• Emissionen<br />
• Wasser<br />
• Biologische Vielfalt<br />
Die Darstellung des Einflusses der Rübenverarbeitung auf die biologische<br />
Vielfalt ist aus unserer Sicht entbehrlich, da der Anteil der<br />
versiegelten Flächen durch unsere Produktionsanlagen inklusive<br />
der Erdelagerbecken und Wasserspeicher seit vielen Jahren unverändert<br />
ist. Auch die längeren Verarbeitungskampagnen haben zu<br />
keiner Veränderung hinsichtlich der genutzten Flächen geführt.<br />
Gemäß Anhang IV der Verordnung EG Nr. 1221/2009 (EMAS III)<br />
sind die Indikatoren auf Bruttowertschöpfung oder Gesamtausbringungsmenge<br />
zu beziehen. Die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> hat sich für<br />
den Bezug auf die Gesamtausbringungsmenge entschieden.<br />
Kernindikatoren<br />
ø NZ 2012 2012 2011 2010<br />
Gesamtausbringungsmenge* t/a 662.694 426.783 394.337 321.483<br />
Energieeffizienz<br />
Energieträger inkl. Strom kWh/t Produkt 704 712 730 777<br />
davon erneuerbare Energie kWh/t Produkt 11,0 10,9 9,3 13,4<br />
Materialeffizienz<br />
Kalksteinverbrauch und andere Hilfsstoffe kg/t Produkt 69 79 86 91<br />
Rübenverarbeitung kg/t Produkt 2.726 3.230 3.351 3.483<br />
Wasser<br />
Wasserverbrauch m³/t Produkt 0,31 0,08 0,09 0,12<br />
Wassereinleitung** m³/t Produkt 1,28 1,83 1,97 2,18<br />
Abfall<br />
Abfall zur Beseitigung kg/t Produkt 0,065 0,059 0,061 0,056<br />
Abfall zur Verwertung kg/t Produkt 3,371 8,645 1,969 6,230<br />
Anfall gefährliche Abfälle kg/t Produkt 0,085 0,083 0,084 0,142<br />
Emissionen<br />
Treibhausgase (CO 2<br />
) kg/t Produkt 169 158 156 154<br />
Emissionen in die Luft (SO 2<br />
, NO x<br />
, Staub) kg/t Produkt 0,36 0,17 0,20 0,02<br />
Emissionen ins Wasser (CSB, N, P) kg/t Produkt 0,08 0,06 0,12 0,11<br />
* Summe aller erzeugten Produkte in Gew.t ** In den Vorfluter eingeleitetes gereinigtes Abwasser<br />
Umwelterklärung 2012 /13 19
Weitere Umweltleistungen<br />
Auf den folgenden Seiten werden weitere Umweltleistungen<br />
vorgestellt. Hier beziehen wir uns auf die Inputmenge<br />
Rüben, da dies die branchenübliche Bezugsgröße<br />
der europäischen Zuckerindustrie ist. Entsprechend wird in<br />
diesen Fällen der Berichtszeitraum der Kampagne 2012/13 berücksichtigt.<br />
Energieeinsatz optimieren<br />
Die Verarbeitung von Zuckerrüben ist ein energie- und damit<br />
kostenintensiver Prozess. Zuckerrüben enthalten rund 75 Prozent<br />
Wasser, das während des Zuckergewinnungsprozesses entfernt<br />
werden muss. Da dies nur mit hohem Energieeinsatz möglich ist,<br />
handelt es sich bei der Zuckerherstellung zwangsläufig um ein<br />
energieintensives Verfahren. Wir sind permanent bemüht, den<br />
Energieverbrauch zu senken. Schon seit vielen Jahren liegt unser<br />
Augenmerk bei Investitionen auf der Verbesserung der Wärmenutzung<br />
und Modernisierung der energierelevanten An lagen und<br />
Verfahrensdetails.<br />
Umfangreiche Verfahrensoptimierungen in den letzten zwanzig<br />
Jahren, verbunden mit beträchtlichen Investitionen, haben<br />
die Mehrfachnutzung der erforderlichen Wärme mittlerweile<br />
so weit vorangetrieben, dass weitere Einsparungen nur noch<br />
begrenzt oder in kaum vertretbarem Maß möglich sind.<br />
Alle <strong>Nordzucker</strong>-<strong>Werk</strong>e haben mindestens bivalente Möglichkeiten<br />
hinsichtlich des Einsatzes von Energieträgern für die Dampferzeugung.<br />
Der zentrale Einkauf der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> ist jedes Jahr<br />
aufs Neue gefordert, die Versorgung aller <strong>Nordzucker</strong>-<strong>Werk</strong>e mit<br />
Primärenergieträgern nach ökologischen und ökonomischen<br />
Gesichtspunkten sicher aufrechtzuerhalten. Wir favorisieren den<br />
Einsatz von Erdgas, da neben geringeren Staub- und SO 2<br />
-Emissionen<br />
auch der CO 2<br />
-Ausstoß geringer ist.<br />
Im Jahr 2012 wurde der Energiebedarf für Kesselhaus und Trocknung<br />
zu 86 Prozent mittels Erdgas gedeckt (13 Prozent Braunkohlenstaub,<br />
1 Prozent Biogas). Aufgrund der höheren täglichen<br />
Verarbeitung musste die Hochtemperaturtrocknung zusätzlich<br />
mit Braunkohlenstaub befeuert werden. Durch stetige Optimierung<br />
der Wärmewirtschaft und weitestgehend störungsarmen<br />
Verarbeitungsbetrieb konnte der Energieverbrauch pro Tonne<br />
Rübe kontinuierlich gesenkt werden.<br />
Das <strong>Werk</strong> <strong>Clauen</strong> verfolgt auch in der kommenden Kampagne<br />
das Ziel, den Energieverbrauch weiter zu senken. Der Brennstoffeinsatz<br />
der <strong>Werk</strong>e der <strong>Nordzucker</strong> wird im Rahmen der Emissionsberichterstattung<br />
entsprechend TEHG einmal jährlich einer detaillierten<br />
Prüfung durch eine zugelassene Gutachterorganisation<br />
unterzogen.<br />
Hilfsstoffeinsatz senken<br />
Wie bereits bei der Darstellung des Produktionsprozesses geschildert,<br />
werden der erforderliche Branntkalk und das CO 2<br />
im<br />
betriebseigenen Kalkofen aus Kalkstein und Koks oder Anthrazit<br />
hergestellt. Der Kalkstein ist einer der wichtigsten Hilfsstoffe und<br />
wird in großen Mengen benötigt. Umso wichtiger ist es, dass<br />
<strong>Nordzucker</strong> den Kalkstein für ihre <strong>Werk</strong>e in der Region Zentraleuropa<br />
aus der näheren Umgebung bezieht. Effizienz ist auch<br />
hier wichtig. So konnte durch konsequente Einsparmaßnahmen<br />
in der Saftreinigung der Kalksteinverbrauch verringert werden.<br />
Gesamtenergieverbrauch<br />
kWh/t Rübe<br />
Entwicklung des relativen Kalksteinverbrauchs<br />
bezogen auf 2001 in Prozent<br />
275<br />
250<br />
100<br />
225<br />
90<br />
200<br />
175<br />
80<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
20 Umwelterklärung 2012 /13
Kennzahlen und Umweltleistungen<br />
Der starke Anstieg im Jahr 2010 ist auf den Einfluss der extremen<br />
Witterungsbedingungen während der Verarbeitung zurückzuführen.<br />
Die Zuckerrübe wird zu 100 Prozent verwertet<br />
Wasser<br />
Überwachungswerte<br />
Sonnenlicht<br />
Kohlendioxid<br />
Sauerstoff<br />
In den letzten beiden Kampagnen musste aufgrund des Betriebs<br />
der Hochtemperaturtrocknung mit Braunkohlenstaub das Waschwasser<br />
des Rauchgaswäschers verstärkt mit Kalkmilch zur Anhebung<br />
des pH-Werts und Senkung der SO 2<br />
-Emissionen versorgt<br />
werden. 2012 wurde im ersten Bauabschnitt die Saftreinigung<br />
erneuert. Hierdurch sollte für die Zukunft an dieser Stelle eine<br />
Senkung des Kalksteinverbrauchs möglich sein.<br />
Wasserbedarf für die Zuckergewinnung<br />
Wasser spielt in der Zuckergewinnung eine wichtige Rolle. Zum<br />
einen besteht die Zuckerrübe zu rund 75 Prozent aus Wasser und<br />
zum anderen kann gerade dieses mitgebrachte Wasser ganz hervorragend<br />
für die Zuckergewinnung genutzt werden.<br />
Fasern<br />
Fotosynthese<br />
Kohlenhydratfreie<br />
Komponenten<br />
ca. 18 Prozent<br />
Zucker<br />
75 Prozent<br />
Wasser<br />
So wird bis auf rund 30 Prozent das gesamte Wasser aus der Rübe<br />
genutzt. Es kann aufgrund seiner Qualität in fast allen Bereichen<br />
der Fabrik eingesetzt werden. Der Rest des Wassers verlässt die<br />
Fabrik als Wasserdampf in die Atmosphäre oder zum Beispiel in<br />
Produkten wie Futtermittel und Carbokalk.<br />
Futtermittel Zucker Dünger Gereinigtes<br />
Wasser<br />
Durch die Einrichtung verschiedener geschlossener Wasserkreisläufe<br />
sowie durch den Einsatz modernster Technik bei der Zuckerproduktion<br />
wurde im Laufe der Jahre der externe Wasserbedarf so<br />
drastisch verringert, dass heute nahezu kein Fremdwasserbezug<br />
mehr nötig ist. Im <strong>Werk</strong> <strong>Clauen</strong> wird seit dem Jahr 2003 keinerlei<br />
Grund- und Frischwasser bezogen.<br />
Neben der Verwendung von Trinkwasser zur Kesselspeisewasserergänzung<br />
und Melasseaufbereitung wird dieses für die Versorgung<br />
der Sanitäranlagen und im Laborbereich verwendet.<br />
Leckagen im Bereich der VDT-Heizflächen und damit verbundene<br />
Dampfverluste sowie erhöhter Trinkwasserbedarf für die Melasseverladung<br />
führten 2010 zu erhöhtem Trinkwasserverbrauch.<br />
Grenzwerte sicher eingehalten<br />
Das <strong>Werk</strong> <strong>Clauen</strong> betreibt eine moderne Abwasserreinigungsanlage<br />
mit anaerober und aerober Behandlung der anfallenden<br />
Abwässer (Rübenwaschwasser und Kondensat). Die vorgeschriebenen<br />
Überwachungswerte für das eingeleitete Abwasser werden<br />
sicher eingehalten.<br />
Wasserverbrauch<br />
l/t Rübe<br />
50 50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
40<br />
30<br />
20<br />
Grenzwerte sicher eingehalten<br />
Messwerte<br />
2012<br />
CSB mg/l 100 26,3<br />
BSB mg/l 25 2,5<br />
Ammoniumstickstoff mg/l 8 0,2<br />
Gesamtstickstoff (anorg.) mg/l 18 8,2<br />
Gesamtphosphat mg/l 1,6 0,16<br />
Jahreseinleitungsmenge m³/a 825.000 780.644<br />
10<br />
10<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Brunnenwasser (linke Skala)<br />
Trinkwasser (rechte Skala)<br />
Umwelterklärung 2012 /13 21
Die Reduzierung konnte durch die Ernte- und Verladeverfahren,<br />
die sich über die Jahre immer weiter verbessert haben, erzielt<br />
werden. Die Rüben werden seit Jahren bereits beim Ernten geköpft<br />
und die anfallenden Blätter als Gründüngung verwendet.<br />
Weiterhin wird der Erdanhang schon beim Verladen am Feld drastisch<br />
reduziert. Der Anteil der bereits am Feldrand vorgereinigten<br />
Rüben beträgt für die Region Zentraleuropa inzwischen seit Jahren<br />
100 Prozent. Wegen der extremen Witterung war der Schmutzgehalt<br />
im Jahr 2010 der höchste Wert der letzten acht Jahre.<br />
Rückgewinnung und Aufarbeitung der Rübenerde<br />
Der Fortschritt bei der Reduzierung des Erdanhangs schon während<br />
der Ernte und der Verladung ist von großer Bedeutung. Die<br />
Verringerung dieses Erdanhangs ist ein wesentlicher Einflussfaktor<br />
für den später zu betreibenden Aufwand bei der Rüben- und Abwasseraufbereitung<br />
(siehe auch Beschreibung des Produktionsprozesses).<br />
Die noch anhaftende Rübenerde wird während der Rübenaufbereitung<br />
abgewaschen und nach Sedimentation in Erdeabsetzbecken<br />
als hochwertiger Boden zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit<br />
wieder auf die Felder verbracht. Das überstehende Wasser<br />
wird in der betriebseigenen Abwasserreinigung aufbereitet und<br />
danach eingeleitet. Durch natürliche organische Bestandteile<br />
(kleinste Rübenteile) und deren Abbauprodukte, wie beispielsweise<br />
organische Säuren, kann es infolge Fermentation zu kurzfristigen<br />
Geruchsbelästigung beim Ausbau der Rübenerde aus<br />
den Erdebecken kommen. <strong>Nordzucker</strong> ist seit Jahren bestrebt,<br />
diese auf ein Minimum zu reduzieren (Einsatz von Schwemmwasserfiltern<br />
und Siebmaschinen).<br />
Der Anfall der Rübenerdemenge pro Jahr ist stark von den Witterungsbedingungen<br />
während der Ernte abhängig. Ebenso spielt<br />
das Wetter hinsichtlich Dauer der Rückführung der Erde auf die<br />
Felder eine entscheidende Rolle.<br />
Mitangelieferte Feldsteine sowie gegebenenfalls beim Reinigen<br />
der Rüben ebenfalls abgeschiedener Sand werden innerbetrieblich<br />
zur Wegebefestigung verwendet oder an externe Interessenten<br />
abgegeben.<br />
Rübenerde<br />
2007 t/a 68.590<br />
2008 t/a 47.650<br />
2009 t/a 63.690<br />
2010 t/a 79.240<br />
2011 t/a 54.400<br />
2012 t/a 62.735<br />
Entwicklung Vorreinigung und Erdanhang<br />
in Prozent<br />
100<br />
96<br />
92<br />
88<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
84<br />
6<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />
2012<br />
Vorreinigung (linke Skala)<br />
Gesamtabzüge (rechte Skala)<br />
22 Umwelterklärung 2012 /13
Kennzahlen und Umweltleistungen<br />
Emissionen minimieren<br />
Die Rauchgase des Dampferzeugers werden über die Schnitzeltrocknung<br />
geführt und über einen Gaswäscher gereinigt. Es<br />
existiert nur eine gemeinsame Emissionsquelle für die Kesselund<br />
Trocknungsabgase. Für die Abluft der Saftreinigung wurde<br />
zur Eliminierung des Ammoniak (NH 3<br />
) ein separater Gaswäscher<br />
aufgestellt.<br />
Der Gehalt an Schwefeldioxid (SO 2<br />
) und Stickoxiden (NO x<br />
) im<br />
abgeleiteten Rauchgas wird kontinuierlich erfasst. Staubemissionen<br />
werden von unabhängigen Messstellen regelmäßig gemessen.<br />
Die festgelegten Grenzwerte werden trotz erhöhter Jahresfrachten<br />
sicher eingehalten.<br />
Die Entwicklung der Emissionen der letzten Jahre ist geprägt<br />
durch die Wahl der Energieträger, durch die Umstellung der<br />
Schnitzeltrocknung von Hochtemperaturtrocknung (HTT) mit<br />
Direktfeuerung auf das Verfahren der Verdampfungstrocknung<br />
mit indirekter Feuerung, aber auch durch technische oder witterungsbedingte<br />
Betriebsstörungen. Durch die hohe Tagesverarbeitung<br />
seit der Kampagne 2011/12 musste die HTT aufgrund der<br />
höheren Beaufschlagung mit Pressschnitzeln verstärkt mit Braunkohlenstaub<br />
betrieben werden. Dies ist neben der Kampagnelänge<br />
die Ursache für die erhöhten Emissionsfrachten. Durch den<br />
Betrieb des Rauchgaswäschers konnten die SO 2<br />
-Emissionen auf<br />
dem Niveau der Vorjahre gehalten werden.<br />
t/a<br />
t/a<br />
42,24<br />
30<br />
40<br />
37,34<br />
37,38<br />
23,40<br />
20<br />
20<br />
10<br />
0<br />
MW 2001–<br />
2009<br />
Emissionen SO 2<br />
3,97<br />
1,07<br />
4,49<br />
2010 2011<br />
2012<br />
10<br />
0<br />
MW 2001–<br />
2009<br />
Emissionen NO x<br />
2012<br />
30<br />
2,13<br />
2010 2011<br />
Emissionen Staub<br />
t/a<br />
CO 2 -Emissionen<br />
t CO 2 /t Rübe<br />
40<br />
38,74<br />
0,09<br />
0,08<br />
30<br />
27,32<br />
0,07<br />
0,06<br />
20<br />
0,05<br />
10<br />
9,46<br />
0,04<br />
2,49<br />
0,03<br />
0<br />
MW 2001–<br />
2009<br />
2010 2011<br />
2012<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
2010 2011 2012<br />
Umwelterklärung 2012 /13 23
Lärmemissionen minimieren<br />
Lärm stellt für den Standort <strong>Clauen</strong> aufgrund der Entfernung<br />
zur nächsten Wohnbebauung kein Problem dar. Trotzdem ist die<br />
Vermeidung von Lärmemissionen bei Investitionsvorhaben und<br />
Baumaßnahmen fester Bestandteil der Planung.<br />
Hinsichtlich der Rübentransporte stellt die Rübenlogistik sicher,<br />
dass diese gleichmäßig über den Tag verteilt erfolgen, sodass<br />
in den umliegenden Ortschaften nahezu keine Verkehrsspitzen<br />
auftreten.<br />
Treibhausgase in der Zuckerindustrie<br />
Treibhausgase (THG) sind gasförmige Emissionen, die zum Treibhauseffekt<br />
beitragen. Wichtige THG sind CO 2<br />
, CH 4<br />
und N 2<br />
O<br />
sowie SF 6<br />
, PFC und HFC (sogenannte Kyoto-Gase).<br />
Für die Zuckergewinnung ist lediglich das CO 2<br />
aus der Nutzung<br />
von Primärenergie relevant. Methan (CH 4<br />
) entsteht zwar im Rahmen<br />
der Abwasserreinigung, wird aber intern im Kesselhaus oder<br />
in einem kleinen Heizkessel zur Anwärmung der Abwasserreinigung<br />
verwendet oder, falls dies nicht möglich sein sollte, über<br />
eine Notfackel verbrannt. Die übrigen Treibhausgase spielen in<br />
der Zuckerindustrie keine Rolle. Auch der Anteil an Treibhausgasen<br />
durch den Betrieb von Kälteanlagen ist marginal.<br />
Renaturierung und biologische Vielfalt<br />
<strong>Nordzucker</strong> revitalisiert und renaturiert ihre nicht mehr genutzten<br />
Industrieflächen.<br />
Neben Gemeinden und privaten Eigentümern sind in diesem<br />
Zusammenhang die Umweltstiftungen besonders hervorzuheben.<br />
Es bestehen langjährige Beziehungen mit der Paul-Feindt-<br />
Stiftung in Hildesheim, der Stiftung Kulturlandpflege Hannover<br />
und der Stiftung Naturlandschaft Hannover sowie mit der Stif -<br />
tung Naturschutz Schleswig-Holstein in Kiel. Oft werden die<br />
jeweiligen Teichflächen der stillgelegten <strong>Werk</strong>e an Stiftungen<br />
übertragen. Jedoch wurden in den letzten Jahren zusätzlich zu<br />
den aus unserem Eigentum übertragenen Flächen nochmals<br />
knapp 45 Hektar Fläche durch <strong>Nordzucker</strong> erworben und den<br />
Stiftungen zugeführt oder ein Ankauf durch die Stiftungen mitfinanziert.<br />
So haben wir inzwischen in Deutschland an 29 Standorten<br />
ins gesamt 450 Hektar an Grundstücks- und Teichflächen<br />
an neue Eigentümer und Nutzer übergeben.<br />
Die vorgenannten Teichflächen haben oft schon kurze Zeit nach<br />
ihrer industriellen Nutzung den Charakter eines Biotops angenommen.<br />
Sie haben sich zu Rückzugsgebieten für Schwimm- und Watvögel<br />
sowie für andere Wildtierarten entwickelt und werden häufig<br />
von Ornithologen zur Beobachtung von Brutvögeln auf gesucht.<br />
An vier Standorten wurden durch neue Eigentümer auf 71 ha<br />
Solarparks errichtet. Weiterhin leistet die Zuckerrübe selbst einen<br />
großen Beitrag zum Schutz der Biodiversität. Die Erntereste der<br />
Vorfrüchte sowie spät geerntete Zuckerrübenfelder stellen ein<br />
wichtiges Nahrungsan gebot für Tiere dar.<br />
Mehr zu den Themen Biodiversität rund um den Rübenanbau<br />
und die Zuckerwirtschaft sowie beispielsweise zur Verbesserung<br />
des Bodenschutzes können Sie in der Broschüre „Der europäische<br />
Zuckersektor – ein Model der ökologischen Nachhaltigkeit“ erfahren.<br />
Diese Broschüre fasst das gemeinsame Engagement von CIBE<br />
und CEFS zur Stärkung der ökologischen Nachhaltigkeit in der<br />
EU-Zuckerwirtschaft zusammen und informiert über die erreichten<br />
Ergebnisse.<br />
Mehr unter www.zuckerverbaende.de > Aktuell > Aktuelle Infos<br />
24 Umwelterklärung 2012 /13
Kennzahlen und Umweltleistungen<br />
Gemeinsam sehen sich die Rübenanbauer und die Zuckerindustrie<br />
zu folgenden Themen verpflichtet:<br />
• Bewahrung der Biodiversität<br />
• Bodenschutz<br />
• Wassermanagement<br />
• Kampf gegen den Klimawandel<br />
Anfallende Abfälle minimieren<br />
Abfälle fallen vorwiegend aus Instandhaltungsvorgängen und bei<br />
Baumaßnahmen an. Der Anteil aus <strong>Werk</strong>stätten, Büros, Küchen<br />
und sanitären Anlagen ist vergleichsweise gering. Deshalb ist die<br />
jährlich anfallende Abfallmenge und -art stark durch Baumaßnahmen<br />
und Instandhaltung beeinflusst.<br />
Im Sinne der Kreislaufwirtschaft ist der Vorrang von Vermeidung<br />
vor Verwertung und von Verwertung vor der schadlosen Beseitigung<br />
das Grundprinzip unseres Abfallmanagements. Dabei liegt<br />
die Verwertungsquote seit Jahren bei über 90 Prozent.<br />
Bei einer Gesamtabfallmenge von rund 3.700 Tonnen im Jahr<br />
2012 beträgt das Verhältnis von nicht gefährlichem Abfall zu<br />
gefähr lichem Abfall im <strong>Werk</strong> <strong>Clauen</strong> 99 zu 1 Prozent. Die Erhöhung<br />
der Gesamtabfallmenge resultiert aus der Entsorgung der<br />
gesammelten Kalkabfälle mehrerer Kampagnen.<br />
Die anfallenden Abfälle werden jeweils entsprechend ihrer Abfallschlüsselnummer<br />
nach der Abfallverzeichnisverordnung (AVV),<br />
getrennt nach nicht gefährlichen und gefährlichen Abfallarten,<br />
entsorgt. Zur besseren Übersichtlichkeit wird in den Umwelterklärungen<br />
jedoch die Darstellung des Abfallaufkommens in vordefinierten<br />
Gruppen verwendet. Gruppen mit überwiegend gefährlichen<br />
Abfällen im Sinne der AVV sind mit (*) gekennzeichnet.<br />
Anfallende Abfälle<br />
2010 2011 2012<br />
Quecksilberhaltige Abfälle, Leuchtstoffröhren* t/a 0,11 0,11 0,16<br />
Farb- und Lackabfälle t/a 0,00 0,00 0,14<br />
Schlacken und Aschen t/a 1,20 0,00 4,10<br />
Kalkabfälle t/a 0,00 23,08 3.093,76<br />
Eisen und Metallabfälle, Kabel t/a 150,38 54,24 104,60<br />
Bearbeitungsemulsionen und -Iösungen* t/a 1,03 0,87 0,26<br />
Öle und Fette* t/a 2,90 8,49 9,98<br />
Abfälle aus Öl- und Wasserabscheidern* t/a 14,26 14,81 13,89<br />
Heizöl und Diesel* t/a 0,30 0,00 0,00<br />
Papier t/a 4,42 5,73 6,33<br />
Kunststoffe und Gummi t/a 9,35 9,14 13,06<br />
Holz t/a 7,76 12,56 15,60<br />
Verunreinigte Verpackungen/Betriebsmittel<br />
mit gefährlichen Stoffen* t/a 2,52 3,33 2,82<br />
Ölhaltige Abfälle* t/a 0,00 0,00 0,12<br />
Altreifen t/a 0,08 0,00 0,00<br />
Gebrauchte EIektrogeräte, auch mit FCKW<br />
und gefährlichen Stoffen* t/a 4,28 2,17 2,92<br />
Gebrauchte Chemikalien* t/a 0,08 0,12 0,09<br />
Batterien* t/a 0,49 0,20 0,28<br />
Beton, Ziegel, Keramik t/a 13,60 614,62 392,86<br />
Teerhaltige Bitumengemische* t/a 19,56 0,00 0,00<br />
Boden und Steine t/a 0,00 0,00 0,00<br />
Dämmmaterial* t/a 0,68 5,44 7,81<br />
Biologisch abbaubare Abfälle t/a 4,96 5,28 6,06<br />
Gemischte Siedlungsabfälle t/a 45,52 40,24 39,73<br />
Summe t/a 283,48 800,42 3.714,57<br />
* überwiegend gefährliche Abfälle<br />
Umwelterklärung 2012 /13 25
Gültigkeitserklärung<br />
<strong>AG</strong>IMUS GmbH<br />
Umweltgutachterorganisation<br />
& Beratungsgesellschaft<br />
Zulassungsnummer: DE-V-0003<br />
Am Alten Bahnhof 6<br />
38122 Braunschweig<br />
Erklärung der Umweltgutachter zu den Begutachtungs- und Validierungstätigkeiten bei der<br />
<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> (Gemäß Anhang VII der EMAS III)<br />
Die Unterzeichnenden, Herr Dr. Ralf Utermöhlen, EMAS-Umweltgutachter mit der Registrierungsnummer<br />
DE-V-0080, zugelassen für den Bereich (NACE-Code WZ 2008: 10.81), und Herr Matthias Precht, EMAS-<br />
Umweltgutachter mit der Registrierungsnummer DE-V-0255, zugelassen für den Bereich (NACE-Code WZ<br />
2008: 10.81), bestätigen, begutachtet zu haben, dass die nachfolgenden Standorte der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />
Registrierungsnummer<br />
Organisation<br />
Anschrift<br />
D-111-00001 <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, <strong>Werk</strong> <strong>Clauen</strong> Zuckerfabrik 3, 31249 Hohenhameln<br />
D-111-00002 <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, <strong>Werk</strong> Schladen Bahnhofstr. 13, 38315 Schladen<br />
D-133-00016 <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, <strong>Werk</strong> Nordstemmen Calenberger Str. 36, 31171 Nordstemmen<br />
D-151-00002 <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, <strong>Werk</strong> Uelzen An der Zuckerfabrik 1, 29525 Uelzen<br />
D-171-00001 <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, <strong>Werk</strong> Klein Wanzleben Magdeburger Landstr. 1–5, 39164 Stadt Wanzleben-Börde<br />
wie in den Umwelterklärungen der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> für den Berichtszeitraum 2012/2013 angegeben, alle<br />
Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom<br />
25. November 2009 über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem<br />
für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS) erfüllen.<br />
Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass<br />
• die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen der<br />
Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 durchgeführt wurden,<br />
• das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bestätigt, dass keine Belege für die Nicht -<br />
ein haltung der geltenden Umweltvorschriften vorliegen,<br />
• die Daten und Angaben der Umwelterklärung der Standorte ein verlässliches, glaubhaftes<br />
und wahrheitsgetreues Bild sämtlicher Tätigkeiten der Standorte innerhalb des in der<br />
Umwelt erklärung angegebenen Bereichs geben.<br />
Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS-Registrierung gleichgesetzt werden. Die EMAS-Registrierung<br />
kann nur durch eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 erfolgen.<br />
Diese Erklärung darf nicht als eigenständige Grundlage für die Unterrichtung der Öffentlichkeit<br />
verwendet werden.<br />
Braunschweig, 1. August 2013 Braunschweig, 1. August 2013<br />
Für die Standorte <strong>Clauen</strong>, Schladen und Uelzen Für die Standorte Nordstemmen und Klein Wanzleben<br />
Dr. Ralf Utermöhlen<br />
Umweltgutachter<br />
Dipl.-Ing. Matthias Precht<br />
Umweltgutachter<br />
26 Umwelterklärung 2012 /13
Gültigkeitserklärung und Glossar<br />
Glossar<br />
a | Jahr<br />
Aerob | In Anwesenheit von Sauerstoff<br />
Alterierte Rüben | Schlechte Rübenqualität durch lange Lagerung oder Witterung<br />
Anaerob | In Abwesenheit von Sauerstoff<br />
Audit | Untersuchungsverfahren, die dazu dienen, Prozessabläufe zu analysieren.<br />
Vielfach handelt es sich um einen Vergleich der ursprünglichen Zielsetzung mit<br />
den tatsächlich erreichten Zielen.<br />
BHKW Blockheizkraftwerk | Anlage zur gleichzeitigen Gewinnung von Wärme und<br />
Strom aus Energieträgern<br />
Bioethanol | (Agraralkohol) Ethanol, das aus Biomasse (nachwachsenden Kohlenstoff-Trägern)<br />
hergestellt wird<br />
Biogas | Beim anaeroben Abbau von Abwasser entstehendes brennbares Gas<br />
BiokraftstoffNachV. | Biokraftstoff – Nachhaltigkeitsverordnung<br />
Bivalent | Beispielsweise Heizungsanlage, die mit zwei Brennstoffen wie Erdgas<br />
und Heizöl betrieben werden kann<br />
Brüden | Verdampftes bzw. verdunstetes Wasser (in Dampfform), das z. B.<br />
in der Verdampfstation entsteht und als Heizmedium eingesetzt wird<br />
CEFS | Comité Européen des Fabricants de Sucre<br />
CIBE | International Confederation of European Beet Growers<br />
CO 2<br />
| Kohlendioxid<br />
CO 2<br />
-Zertifikate | Limitierte Berechtigungen für den CO 2<br />
-Ausstoß (ein Zertifikat<br />
entspricht einer Tonne CO 2<br />
)<br />
CSB | Chemischer Sauerstoffbedarf. Er ist ein Maß für die organische Belastung<br />
des Wassers.<br />
DEHSt | Deutsche Emissionshandelsstelle, im Umweltbundesamt zuständige<br />
nationale Stelle mit der Aufgabe, die Zuteilung und Ausgabe der Emissionsberechtigungen,<br />
Überwachungs- und Steuerungsaufgaben, die Führung des<br />
nationalen Registers sowie die nationale und internationale Berichterstattung<br />
zu regeln.<br />
DIN EN ISO 14001 | International gültige Norm zum Umweltmanagementsystem<br />
DIN EN ISO 22000 | International gültige Norm zur Produktsicherheit<br />
DIN EN ISO 50001 | Energiemanagementsysteme<br />
DIN EN ISO 9001 | International gültige Norm zum Qualitätsmanagement<br />
EMAS III | Eco-Management and Audit Scheme – Synonym für die EG-Verordnung<br />
1221/2009 des Europäischen Parlaments und Rates vom 25. November<br />
2009 über die freiwillige Beteiligung von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem<br />
für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung<br />
Emission | Abgabe von Substanzen an die Umwelt<br />
Emissionshandel | Handel mit Emissionsrechten (Verschmutzungsrechten) in<br />
der Europäischen Union<br />
EVU | Energieversorgungsunternehmen<br />
FSSC 22000 | Food Safety System Certification (auf Grundlage der Normen<br />
ISO 22000 und ISO/TS 22002-1 / PAS 220)<br />
Gew.t | Gewichtstonnen<br />
GMP B2 | (Good Manufacturing Practice B2) Niederländischer Standard der<br />
PDV Productschap Diervoeder zur Qualitätslenkung der Futtermittel für die<br />
Tierfütterung für ausländische Lieferanten<br />
h | Stunde<br />
Heizöl EL | Heizöl leicht<br />
Heizöl S | Heizöl schwer<br />
IFS | International Food Standard – Standard des Lebensmitteleinzelhandels<br />
für Eigenhandelsmarken<br />
Immissionen | Umwelteinwirkungen. Dazu gehören vorwiegend Luftverunreinigungen,<br />
Geräusche, Gerüche, Erschütterungen, Licht, Strahlen und Wärme.<br />
Kampagne | Auch Zuckerrübenkampagne, diejenige Zeit im Jahr, in der die<br />
Zuckerrüben in den Zuckerfabriken zu Zucker verarbeitet werden. Die Zuckerrübenkampagne<br />
dauert in der Regel von Mitte September bis Anfang Januar.<br />
Kondensat | Bei der Abkühlung aus der Dampfphase in die Flüssigphase übergehendes<br />
Wasser (Kondensation)<br />
Kraft-Wärme-Kopplung | Verfahren zur Stromerzeugung bei gleichzeitiger<br />
Nutzung der überschüssigen Wärme<br />
kVA | Kilovoltampere, elektrische Leistung<br />
kWh | Kilowattstunde<br />
kWh / t Rübe | Kilowattstunden bezogen auf Tonne Rübe<br />
kWh / t Zucker | Kilowattstunden bezogen auf Tonne Zucker<br />
l | Liter<br />
m³ | Kubikmeter<br />
mg/l | Milligramm pro Liter<br />
MWh | Megawattstunde<br />
N | Stickstoff<br />
NH 3<br />
| Ammoniak<br />
Nm³ | Normkubikmeter (normiertes Gasvolumen)<br />
NO x<br />
| Stickoxide<br />
Pol | Saccharosegehalt im jeweiligen Produkt in Prozent<br />
% a. R. | Prozent auf Rübe (Masse bezogen auf 100 kg Rüben)<br />
Q&S Standard | Deutscher Futtermittelstandard der Q&S-GmbH, Bonn, zur<br />
Sicherstellung der Futtermittelqualität<br />
REACH | Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals /<br />
Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien<br />
RV | Rübenverarbeitung<br />
SO 2<br />
| Schwefeldioxid<br />
Sommerkessel | vorrangig außerhalb der Rübenkampagne betriebene<br />
kleinere Kessel<br />
t | Tonne<br />
TEHG | Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz<br />
THG | Treibhausgase<br />
t TG | Tonne Trockengut<br />
t Ww | Tonne Weißwert<br />
Umweltbetriebsprüfung | Regelmäßige und objektive Bewertung der Umweltleistung<br />
des Unternehmens<br />
VE-Wasser | Voll entsalztes Wasser<br />
Vinasse | Nebenprodukt der Bioethanolherstellung<br />
Vorfluter | Gewässer, in das gereinigtes Abwasser, Kühlwasser oder Regenwasser<br />
abfließen kann<br />
Umwelterklärung 2012 /13 27
<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />
Küchenstraße 9<br />
38100 Braunschweig<br />
Telefon: + 49 (0) 531 2411- 0<br />
Telefax: + 49 (0) 531 2411-100<br />
info@nordzucker.de<br />
www.nordzucker.de<br />
<strong>Werk</strong> <strong>Clauen</strong><br />
<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />
<strong>Werk</strong> <strong>Clauen</strong><br />
Zuckerfabrik 3<br />
31249 Hohenhameln<br />
Telefon: + 49 (0) 5128 405-0<br />
Telefax: + 49 (0) 5128 405-133<br />
Umwelt, Genehmigungen, Lizenzen<br />
Kathrin Fauter<br />
Telefon: + 49 (0) 531 2411-208<br />
umwelt@nordzucker.de<br />
Investor Relations<br />
Bianca Deppe-Leickel<br />
Telefon: + 49 (0) 531 2411-335<br />
ir@nordzucker.de<br />
Online-Publikationen im Download-<br />
Center unter www.nordzucker.de<br />
• Compliance-Erklärung<br />
• Geschäftsbericht<br />
• Nachhaltigkeitsbericht<br />
• <strong>Nordzucker</strong>-Zertifikate<br />
Wir informieren gerne über unsere Erfolge und gehen offen mit Problemen um.<br />
Schicken Sie uns eine E-Mail oder sprechen Sie uns an. Wir freuen uns über<br />
Anregungen, Lob und Kritik.<br />
Wir machen weiter<br />
Eine aktualisierte Umwelterklärung wird im ersten Halbjahr 2014 mit den Daten<br />
und Zahlen für die Kampagne 2013/14 vorgelegt. Print kompensiert<br />
Id-Nr. 1333534<br />
www.bvdm-online.de