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Laichhabitate Teil 1 - FGG Weser

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9 D i s k u s s i o n<br />

5 5<br />

______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Fallhöhe von 1,5 m zu bewerten. Auch die Erric h-<br />

tung einer neuen Verrohrung im Bereich der oberen<br />

Geeste bei Hipstedt behindert die Erreichbarkeit der<br />

oberhalb gelegenen Kieslager.<br />

In der Wümme und in einigen ihrer Nebengewässer<br />

ist die Durchgängigkeit durch die zahlreichen be -<br />

schriebenen Aufstiegshindernisse unterbrochen.<br />

Zwar sind einige der Bauwerke mit Fischaufstiegsanlagen<br />

versehen, doch deren Fuktionstüchtigkeit<br />

erscheint in vielen Fällen zweifelhaft. Die Aufstiegshindernisse<br />

im mündungsnahen Dreispaltungsgebiet<br />

der Wümme scheinen aufgrund ihrer geringen Abstürzhöhen<br />

zumindest bei Hochwassersituationen<br />

für Großsalmoniden überwindbar zu sein. Dasselbe<br />

gilt für die weiteren Hindernisse bis über Rotenburg<br />

hinaus mit Ausnahme der Wehre der Scheeßeler<br />

Mühle, die mit Absturzhöhen von ca. 1,5 m beach t -<br />

liche Hindernisse darstellt.<br />

Der Einstieg in das Mündungsgebiet von Rodau und<br />

Wiedau ist Großsalmoniden über den Arm mit den<br />

beiden Klappwehren möglich. Oberhalb hiervon<br />

wird der Aufstieg zu den in der Rodau, Wiedau und<br />

unterhalb der Verrohrung im Felderlohmühlenbach<br />

liegenden Kiesarealen duch keine weiteren Bauten<br />

behindert. Während eine Passage der genannten<br />

Verrohrung möglich ist, kann das überwinden des 4<br />

m hohen Staus bei Federlohmühlen ausgeschlossen<br />

w e r d e n .<br />

Die beiden untersten Kiesstrecken der Veerse sind<br />

für Großsalmoniden erreichbar. Nur der Zugang der<br />

günstigen Laichareale bei Voigten wird durch den 4<br />

m hohen Mühlenstau verwehrt.<br />

Das im Mündungsgebiet der Fintau liegende Wehr<br />

von ca. 1,2 m Höhe stellt ein weiteres Hindernis dar.<br />

Oberhalb hiervon ist die Durchgängigkeit der Fintau<br />

n i c h t w e i t e r v e r s p e r r t . D e r w e i t e r a u f w ä r t s g e l e g e n e<br />

Stau von Eggersmühlen mit 4 m Höhe beendet die<br />

Aufstiegsmöglichkeiten.<br />

Aus der Nordsee aufsteigenden Großsalmoniden<br />

wird der Zugang zu den Laicharealen der Delme erst<br />

durch das Mühlenwehr in Hasbergen erschwert und<br />

schließlich durch das innerhalb der Ortschaft De l-<br />

menhorst gelegene Wehr sowie die 60 m lange<br />

Verrohrung verwehrt. Hingegen wird die Zugängigkeit<br />

zu den Laichgründen im Klosterbach vermutlich<br />

k a u m b e e i n t r ä c h t i g t , d a d a s 2 m hohe Mühlenwehr<br />

in Heiligenrode mit einem neuen Vertical-Slot-Paß<br />

ausgerüstet wurde, dessen Funktionstüchtigkeit<br />

ü b e r p r ü f t w u r d e .<br />

Aufsteiger zu den Laichgewässern Gohbach und<br />

Lehrde müssen erst die <strong>Weser</strong>wehre bei Hemelingen<br />

und Langwedel überwinden, deren Durchgängigkeit<br />

durch vorhandene Fischaufstiegsanlagen gewährleistet<br />

werden soll. Zwar liegen Meldungen über<br />

Wiederfänge von Großsalmoniden oberhalb dieser<br />

beiden Aufstiegshindernisse vor, doch belegen eingehende<br />

Funktionskontrollen an den sieben Fischpässen<br />

der <strong>Weser</strong>staustufen zwischen Langwedel<br />

und Hameln deren unbefriedigende bis mangelhafte<br />

Funktionsfähigkeit (AR B E I T S G E M E I N S C H A F T Z U R<br />

RE I N H A L T U N G D E R WE S E R 1998).<br />

Die Durchgängigkeit der Böhme ist unterhalb ihrer<br />

für Großsalmoniden bedingt geeigneten Laichareale<br />

durch die drei Wehre bei Böhme und Walsrode<br />

sowie die äußerst steilen Sohlrampen in Fallingb o-<br />

stel unterbrochen. Der Zugang zu den Laichgebie -<br />

ten in der Örtze wird durch die Allerwehre bei Ha -<br />

demstorf, Marklendorf und Bannetze und das Wehr<br />

in Wolthausen erschwert, von denen lediglich das<br />

Bauwerk bei Marklendorf eine Fischaufstiegsanlage<br />

von zweifelhafter Funktionstüchtigkeit besitzt.<br />

D i e N e b e n g e w ä s s e r d e r O b e r w e s e r e r r e i c h e n<br />

laichwillige Großsalmoniden nur, wenn es ihnen<br />

gelingt, die <strong>Weser</strong>wehre zu überwinden. Der Auf -<br />

stieg in die Kalle wird ihnen anschließend nur durch<br />

das Wehr der Niedermühle erschwert. In der Nethe<br />

finden sie bereits mündungsnah sowie nach der<br />

Passage der Fischaufstiegsanlage am Wehr von<br />

Godelheim bis unterhalb von Amelunxen gute<br />

Laichareale. Hingegen gelangen sie in der Diemel<br />

nur nach der Überwindung des Streichwehres bei<br />

Bad Karlshafen bei entsprechend hoher Wasserführung<br />

bis zu den untersten Kiesstrecken. Ein weiteres<br />

Vordringen zu den oberhalb gelegenen Laichhabit a -<br />

ten wird durch die zahlreichen, ab Helmarshausen<br />

folgenden Wehre unterbunden. Der Aufstieg von<br />

Großsalmoniden in die Hamel durch das Stadtgebiet<br />

von Hameln erscheint aufgrund der zahlreichen<br />

langen Verrohrungen und Kastendurchlässe zwar<br />

unmöglich, es besteht jedoch ein relativ ungehinde r -<br />

ter Weg über die Fluthamel, wobei oberhalb davon<br />

noch fünf weitere Wehre im Wege stehen. In der<br />

Humme wird der Aufstieg durch einen Sohlabsturz<br />

in Groß Berkel erschwert.<br />

Zusammenfassend betrachtet erscheinen die Delme<br />

und der Klosterbach im Einzugsgebiet der Ochtum,<br />

die Allerzuflüsse Gohbach und Lehrde sowie die<br />

Kalle, Nethe, Diemel und Hamel im Bereich der<br />

Oberweser für eine Wiederansiedlung der Großsa l-<br />

moniden Lachs und Meerforelle am geeignetsten,<br />

da sie die für eine erfolgreiche Reproduktion dieser<br />

Arten erforderlichen Habitate aufweisen, die nach<br />

der Optimierung der Durchgängigkeit künftig wie -<br />

d e r e r r e i c h b a r w ä r e n .

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