Die Neudorff Herbstfibel als PDF-Datei downloaden (10 MB)
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So schneiden Sie<br />
Nach der Ernte ist vor der Blüte!<br />
Allen Obstbäumen ist gemeinsam, dass sie die Blütenknospen<br />
bereits im Sommer des Vorjahres anlegen. Komplett<br />
fertig entwickelt und fest zusammen gefaltet, überwintern<br />
die Knospen, um dann im Frühjahr ihr Blütenmeer zu entfalten.<br />
Für diese Höchstleistung sollten Sie Ihre Obstgehölzen<br />
zwischen Mitte März und Mitte April unbedingt mit dem<br />
organischen Azet BeerenDüngers versorgen. Damit liefern<br />
Sie alle Nährstoffe sowie viele Spurenelemente und bodenbelebende<br />
Mikroorganismen.<br />
Fachgerechter Schnitt eines Apfels<br />
richtig!<br />
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<strong>Die</strong> perfekte Halbstamm-<br />
Rundkrone beim Apfel<br />
(siehe Abb. unten)<br />
<strong>Die</strong> Rundkrone besteht aus einem<br />
Mitteltrieb und drei bis vier kräftigen<br />
Seitenästen. <strong>Die</strong>se Hauptäste<br />
beginnen am Kronenansatz und<br />
sind in alle vier Himmelsrichtungen<br />
verteilt.<br />
1. Wenn Sie Obstbäume, <strong>als</strong>o auch<br />
Äpfel, nicht regelmäßig schneiden,<br />
kann der un tere Teil der<br />
Krone kahl wer den. Hier bilden<br />
sich dann natürlich auch keine<br />
Früchte, während der Baum<br />
immer weiter wächst und die<br />
Früchte sich in unerreichbaren<br />
Höhen entwickeln.<br />
2. Daher ist die erste Maßnahme,<br />
die Seitenäste am oberen Teil<br />
des Mitteltriebes kurz zu halten.<br />
Dadurch werfen sie keinen<br />
Schatten auf die unteren Astpartien.<br />
Dort können sich dann<br />
weitere Früchte bilden.<br />
3. Durch den Anschnitt des Mitteltriebes<br />
regen Sie die Verzweigung<br />
der Spitze an. Außerdem<br />
halten Sie so den Baum etwas<br />
niedriger.<br />
4. Beim Winterschnitt des Apfels<br />
sollten Sie maximal 40 % der<br />
Zweige ent fernen.<br />
Fachgerechter Schitt einer Birne<br />
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<strong>Die</strong> perfekte Halbstamm-<br />
Spindel bei der Birne<br />
(siehe Abb. oben)<br />
Bei der Spindelform gibt es einen<br />
starken Haupttrieb, um den herum<br />
das Fruchtholz spindelartig angeordnet<br />
ist.<br />
5. Birnen können nach wenigen<br />
Jahren dichte Kronen mit steil<br />
aufrecht wach senden Peitschentrieben<br />
bilden. Daher entfernen<br />
Sie zu Beginn des Auslich tungsschnittes<br />
70 % davon aus der<br />
Krone.<br />
6. Auch stärkere Ästen können Sie<br />
ruhig entfernen, wenn sie den<br />
unteren Zwei gen Licht nehmen.<br />
Drei bis vier dickere Hauptäste<br />
sind völlig ausreichend.<br />
7. Nur den Mitteltrieb kürzen Sie<br />
ein, um eine bessere Verzweigung<br />
zu erreichen. <strong>Die</strong> anderen<br />
Äste entfernen Sie ent weder<br />
komplett, oder sie bleiben stehen.<br />
Das Anschneiden ist nicht<br />
sinnvoll.<br />
8. Da sich an den waagerecht<br />
wachsenden Trieben die<br />
Blütenknospen be finden,<br />
bleiben sie stehen.<br />
Grundsätzliches zum Schnitt<br />
• Auf fast waagerecht wachsenden<br />
Trieben werden die oben sitzenden<br />
Knospen besser ernährt <strong>als</strong><br />
Knospen auf steil nach oben<br />
wachsenden Trieben. Sie treiben<br />
stärker durch. Daher ist es sinnvoll,<br />
Triebe durch Gewichte oder<br />
durch Abbinden in eine waagerechte<br />
Form zu bringen.<br />
• Starker Rückschnitt führt zu starkem<br />
Austrieb, schwacher Rückschnitt<br />
zu schwachem Austrieb.<br />
• Optimal ist ein Kronenaufbau aus<br />
einem Mitteltrieb und drei darum<br />
herum gruppierten Leitästen.<br />
• In der Regel entstehen fruchttragende<br />
Zweige („Fruchtholz“) am<br />
zwei- und dreijährigen Trieb, wo<br />
sie auch ihre höchste Leistungsfähigkeit<br />
besitzen.<br />
Der richtige Schnitt<br />
Sorgen Sie für scharfe Schneiden,<br />
damit Sie glatte Wundränder bekommen,<br />
denn sie heilen besser.<br />
Bäume haben unmittelbar am<br />
Stamm bzw. am Hauptast Gewebeschichten<br />
(Kambium), das für die<br />
natürliche Wundheilung sorgt.<br />
Daher müssen Sie die Zweige stets<br />
direkt am jeweiligen Hauptast entfernen.<br />
Lassen Sie keine Aststummel<br />
(„Kleiderhaken“) stehen, denn sie<br />
sind Eintrittspforten für<br />
Krankheitserreger.<br />
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