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Biomassevergasung im kleinen Leistungsbereich - Holzgas

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TU Graz<br />

Institut für Wärmetechnik<br />

<strong>Biomassevergasung</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>kleinen</strong> <strong>Leistungsbereich</strong><br />

KWK für die dezentrale<br />

Energiebereitstellung<br />

Peter Haselbacher<br />

IWT – TU Graz<br />

www.iwt.tugraz.at<br />

TU Graz<br />

Institut für Wärmetechnik<br />

20.10.2006<br />

Seminar Kl<strong>im</strong>aschutz und<br />

Erneuerbare Energien<br />

MU Leoben<br />

20.10.2006<br />

1


TU Graz<br />

Institut für Wärmetechnik<br />

Inhalt<br />

1. Einleitung und Motivation<br />

• Was ist <strong>Biomassevergasung</strong>?<br />

• Vorteile und Nachteile der Technologie gegenüber S.d.T.<br />

2. Rahmenbedingungen<br />

• Wärmegeführte Grundlasteinordnung von KWK-Technologien<br />

• Anforderungen an die marktreife Technologie<br />

3. Übersicht über Vergasungstechnologien<br />

• Wirbelschichtverfahren (großer <strong>Leistungsbereich</strong>)<br />

• Festbettsysteme (kleiner <strong>Leistungsbereich</strong>)<br />

• Gestufte <strong>Biomassevergasung</strong> (kleiner <strong>Leistungsbereich</strong>)<br />

4. Gestufte <strong>Biomassevergasung</strong> am IWT<br />

• Prozessbeschreibung<br />

• Stand der Verfahrensentwicklung<br />

5. Zusammenfassung & Ausblick<br />

<strong>Holzgas</strong>flamme - IWT<br />

20.10.2006<br />

2


TU Graz<br />

Institut für Wärmetechnik<br />

Was ist <strong>Biomassevergasung</strong>?<br />

<strong>Biomassevergasung</strong> ist die Umwandlung von einem festen<br />

in einen gasförmigen Brennstoff,<br />

der aus H 2 , CO, CH 4 , CO 2 , N 2 und H 2 O besteht.<br />

Heizwertstrom Produktgas<br />

Kaltgaswirkungsgrad = = 70 bis 85%<br />

Brennstoffwärmeleistung<br />

<strong>Biomassevergasung</strong> wandelt den festen Brennstoff in einen<br />

Energieträger hoher Qualität (hoher Exergiegehalt) um.<br />

→ Kraft-Wärme-Kopplung mit deutlich höherem elektrischen<br />

Gesamtwirkungsgrad (25% - Potential auf 30%)<br />

(auch <strong>im</strong> <strong>kleinen</strong> <strong>Leistungsbereich</strong> < 500 kW el )<br />

20.10.2006<br />

3


TU Graz<br />

Institut für Wärmetechnik<br />

Technische Möglichkeiten der KWK auf Biomassebasis<br />

VERBRENNUNG<br />

THERMISCHE VERGASUNG<br />

stationäre<br />

Wirbelschicht<br />

zirkulierende<br />

Wirbelschicht<br />

Unterschubfeuerung<br />

Rostfeuerung<br />

Einblasfeuerung<br />

Trommelfeuerung<br />

Zigarrenabbrand<br />

stationäre<br />

Wirbelschicht<br />

zirkulierende<br />

Wirbelschicht<br />

Flugstrom<br />

Festbett<br />

Gestufte<br />

Vergasung<br />

CO-<br />

COMBUSTION (6)<br />

9<br />

5 5<br />

WÄRMEERZEUGUNG<br />

(Raumwärme, Prozesswärme)<br />

DAMPFERZEUGER(2)<br />

Wasserrohrdampferzeuger<br />

Rauchrohrdampferzeuger<br />

THERMOÖL-<br />

KESSEL (1)<br />

HEISSWASSER-<br />

KESSEL (1)<br />

WARMWASSER-<br />

KESSEL (1)<br />

GASREINIGUNG<br />

trockene<br />

nasse<br />

Gasreinigung<br />

2a<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Rauchgas/Luft<br />

Wärmeübertrager<br />

9<br />

7<br />

2b<br />

2c<br />

DAMPFTURBINE(2a)<br />

Gegendruck<br />

Entnahme- Kondensation<br />

DAMPF-<br />

KOLBENMOTOR (2b)<br />

DAMPF-<br />

SCHRAUBENMOTOR<br />

(2c)<br />

ORGANIC-<br />

RANKINE-<br />

CYCLE (3)<br />

STIRLING<br />

MOTOR (4)<br />

HEISSLUFT-<br />

TURBINE (5)<br />

INVERSER<br />

GASTURBINEN-<br />

PROZESS (9)<br />

STROMERZEUGUNG<br />

bzw. KRAFT-WÄRME-KOPPLUNG<br />

8<br />

10<br />

HOLZGAS-<br />

MOTOR (7)<br />

GASTURBINE<br />

(8)<br />

BRENNSTOFF-<br />

ZELLE (10)<br />

Quelle: Lettner, F., Diplomarbeit 1999<br />

20.10.2006<br />

4


TU Graz<br />

Institut für Wärmetechnik<br />

Exergetischer Vergleich von Biomasse-KWK-Anlagen<br />

<strong>im</strong> <strong>kleinen</strong> und mittleren <strong>Leistungsbereich</strong><br />

Elektrische Effizienz<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Pfad über Verbrennung:<br />

Dampfturbine<br />

Dampfschrauben<br />

ORC<br />

etc.<br />

Pfad über Vergasung:<br />

IGCC<br />

Gasturbine<br />

Nutzung in VKM<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

Exergetischer Umwandlungswirkungsgrad d. 2. Stufe<br />

20.10.2006<br />

Exergetische Effizienz der ersten Umwandlungsstufe<br />

5


TU Graz<br />

Institut für Wärmetechnik<br />

Prozesskette <strong>Biomassevergasung</strong> mit<br />

Gasreinigung, Rückstandsaufbereitung und<br />

Gasmotor-BHKW<br />

mit Funktion, Energie- und Stoffströme<br />

Hackschnitzel<br />

Nutzwärme<br />

Motorabgas<br />

Trocknung<br />

Vergasungsmittel<br />

Pyrolyse<br />

Partielle<br />

Oxidation<br />

Gaskühlung<br />

Gasreinigung-<br />

Entstaubung<br />

Gasreinigung-<br />

Teerbehandlung<br />

Entfeucht.<br />

Gasmotor<br />

Strom<br />

Asche<br />

Reduktion<br />

Ev. interne Wärmerückgewinnung<br />

Ev. Rückführung von Aufbereitungsrückständen<br />

Rückstandsaufbereitung<br />

Systemgrenze<br />

Nutzwärme<br />

Staub<br />

Abwasser<br />

Aufbereitungsrückstände<br />

20.10.2006<br />

6


TU Graz<br />

Institut für Wärmetechnik<br />

20.10.2006<br />

7


TU Graz<br />

Institut für Wärmetechnik<br />

Biomasse-Nah/Fernwärmenetze in der STMK<br />

Leistungsklassen:<br />

ca. 56%: Q th<br />

≤ 500 kW<br />

ca. 35%: 500 < Q th<br />

≤ 3000 kW –<br />

ca. 9%: Q th<br />

≥ 3000 kW<br />

KWK-Anlagen als<br />

wärmegeführte Grundlastanlagen<br />

200.000<br />

180.000<br />

160.000<br />

140.000<br />

120.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

0<br />

1<br />

[d]<br />

16<br />

31<br />

46<br />

61<br />

76<br />

91<br />

106<br />

121<br />

136<br />

151<br />

166<br />

181<br />

196<br />

211<br />

226<br />

241<br />

256<br />

271<br />

286<br />

301<br />

316<br />

331<br />

346<br />

361<br />

[kWh th. / d]<br />

Mittellastkessel<br />

Spitzenlastkessel<br />

KWK-Modul<br />

20.10.2006<br />

8


TU Graz<br />

Institut für Wärmetechnik<br />

Anforderungen an „marktreife“<br />

Technologien<br />

… in der gesamten Prozesskette!<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Effizienz – energetisch, exergetisch,<br />

gesamtenergetisch<br />

Einhaltung aller Standards: Sicherheit, Umwelt,<br />

Emissionen, Arbeitnehmerschutz - Genehmigbarkeit<br />

Verfügbarkeit – Funktionalität der gesamten<br />

Anlage (verkettete Maschine)<br />

Funktionalität der Technologie<br />

20.10.2006<br />

9


TU Graz<br />

Institut für Wärmetechnik<br />

Wirbelschicht Güssing (TU Wien) – 2 MW el<br />

• Gekoppelte Zweiwirbelschicht-Vergasung (allotherme Dampfvergasung)<br />

• Schwachstellen: Wärmeauskopplung Produktgas / Gaswäsche<br />

• Untere wirtschaftliche Leistungsgrenze 2 MW el<br />

→ Problem d. Wärmeabnahme!<br />

20.10.2006<br />

10


TU Graz<br />

Institut für Wärmetechnik<br />

Brennstoff<br />

Vergasungsverfahren <strong>im</strong> Festbett<br />

Brennstoff<br />

Brennstoff<br />

Produktgas<br />

Luft<br />

Trocknung<br />

Trocknung<br />

Trocknung<br />

Pyrolyse<br />

Luft<br />

Pyrolyse<br />

Reduktion<br />

Oxidation<br />

Luft<br />

Produktgas<br />

Pyrolyse<br />

Oxidation<br />

Reduktion<br />

Luft<br />

Produktgas<br />

Luft<br />

Oxidation<br />

Reduktion<br />

Oxidation<br />

rel. Werte<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Temperatur/Gas<br />

Asche<br />

Asche<br />

Teergehalt Partikelgehalt Wirkungsgrad<br />

Gegenstrom<br />

Gleichstrom<br />

Zweizonen<br />

20.10.2006<br />

11


TU Graz<br />

Institut für Wärmetechnik<br />

Vergleich der Systeme hinsichtlich der Teerbeladung<br />

100.000<br />

Reduktion der Teerbeladung auf 50mg/m³n<br />

Beispiel 1: Festbettvergaser konventionell<br />

Rohgasbeladung 1000 mg/m³n<br />

Teerreinigungsbedarf 10,8 kg/(24h, 100kWel)<br />

], log<br />

Tar Content Raw Gas [mg/m 3 n<br />

10.000<br />

1.000<br />

100<br />

10<br />

0<br />

Pyrolyse Misch- u.<br />

Rührkesselsyst.<br />

Festbett -<br />

Gegenstrom<br />

Festbett -<br />

Gleichstrom<br />

Festbett –<br />

gestufte Syst.<br />

L<strong>im</strong>it<br />

Gasmotor<br />

20.10.2006<br />

12


TU Graz<br />

Institut für Wärmetechnik<br />

CleanStGas-Prototyp (Clean Staged Gasification)<br />

2. Oxidation<br />

1. Pyrolyse<br />

3. Reduktion<br />

Hohe Gasqualität:<br />

23% H 2<br />

, 18% CO, 1% CH 4<br />

(Rest N 2<br />

, CO 2<br />

), Hu ≈ 5 MJ/Nm³<br />

Niedrige Teerbeladung (< 25 mg/Nm³) bereits <strong>im</strong> Rohgas!<br />

20.10.2006<br />

13


TU Graz<br />

Institut für Wärmetechnik<br />

„Pr<strong>im</strong>ärmaßnahmen“ – warum?<br />

Erweiterung des einsetzbaren Brennstoffbandes<br />

(Feuchtigkeit, Stückigkeit, Porosität der Schüttung,<br />

etc.)<br />

Senkung der Produktgasbeladung mit Schadstoffen<br />

(Teere, Partikel) um die nachfolgende Gasreinigung<br />

weniger aufwendig in Investition, Betrieb und Wartung<br />

gestalten zu können.<br />

Durch die erreichte Anlagenkomplexität kann die untere<br />

wirtschaftliche Leistungsgrenze reduziert werden,<br />

wodurch die Realisierungsmöglichkeiten steigen.<br />

Dauerbetriebsfähigkeit wesentlich besser erreichbar<br />

Derzeitige Anlagenkonzeption erlaubt gezielte<br />

Beeinflussung hinsichtlich auftretender<br />

Anlagenemissionen mit guten Senkungspotentialen<br />

auf Basis hoher Produktgasreinheiten bzgl. teerartiger<br />

Verbindungen<br />

Erweiterung der Möglichkeiten des Gesamtprozesses<br />

hinsichtlich zukünftiger Anwendungen – Stichwort<br />

„Multifunktionales Energiezentrum“ - Neue<br />

Nutzungsmöglichkeiten für das Produktgas<br />

20.10.2006<br />

14


TU Graz<br />

Institut für Wärmetechnik<br />

Zusammenfassung und Ausblick<br />

• Funktionstüchtigkeit des gestuften Vergasungskonzepts IWT, TU Graz ist<br />

erwiesen.<br />

• Angestrebte Reinheit des Produktgases an Teeren nach der Gaserzeugung<br />

wurde erreicht.<br />

• Gesamte Prozesskette reproduzierbar in vielen mehrtägigen Versuchen<br />

erfolgreich betrieben.<br />

Weitere Schritte hin zur Markteinführung:<br />

• Durch die Problemlösung der organischen Schadstofffracht <strong>im</strong> Produktgas<br />

werden nun die Anorganika und deren Reduktion untersucht.<br />

• Weitere Leistungssteigerungen möglich<br />

• Verbesserung der Prozessautomatisierung<br />

• Überprüfung der Dauerbetriebsfähigkeit<br />

(mannloser Betrieb über längere Zeit…)<br />

20.10.2006<br />

15

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